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Crystal Riders II

Reminiscence
von

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Schneeflocken

Crystal – Schneeflocken
 

Pandora Hearts – Cradle
 

Das Kratzen machte mich wahnsinnig … auch wenn ich es selbst verursachte, ich hätte am liebsten die Gabel gegen das Fenster geschmissen. Warum wollte diese blöde Nudel auch nicht auf die Gabel?

„Crystal?“, fragte Moon und beugte sich verwundert nach vorne. Ich richtete mich auf, ließ die Gabel auf den Teller fallen und seufzte. „Ich geb's auf.“

„Was?“, fragte Amber kauend und schaute blinzelnd zu mir.

„Die Nudel weigert sich, gegessen zu werden“, sagte Moon entschieden und Amber stockte mitten im Kauen, schluckte und seine Augen wanderten auf meinen Teller, auf der nur noch diese eine Nudel lag.

„Wenn sie nicht will, dann will sie nicht“, murmelte er und plötzlich richtete sich die Nudel auf, dann ertönte nur ein quietschendes „Nö“, sie sprang vom Tisch und rollte davon.

„Was zum …?“, stammelte ich und schaute überrascht zu Amber. Wenigstens sah es jetzt so aus, als hätte ich aufgegessen. Ich sah mich einmal kurz um, doch schon wieder wurde ich enttäuscht.

„Ihr wisst auch nicht, wo Jet ist, oder?“, fragte ich sah wieder zu Amber und Moon.

„Nein, nach der Strafarbeit gestern habe ich ihn auch nicht mehr gesehen“, sagte Moon und schaute zu Amber.

„Er war am Abend, als ich ins Bett gegangen bin, noch nicht da, aber in der Nacht habe ich ihn gehört. Heute Morgen war er schon wieder weg“, sagte er und ich verzog leicht den Mund. War etwas mit ihm passiert? Als hätte Jet uns gehört, kam er auf einmal in die Mensa, holte sich kurz einen Nudelauflauf und setzte sich neben mich.

„Kann mir einer von euch sagen, warum da gerade eine Nudel im Flur an mir vorbeigerollt ist?“, fragte er tonlos und schaute dennoch sofort zu Amber. Dieser lachte nur und biss von seinem Brötchen ab.

Ich beobachtete ihn eine Weile und mir fiel schnell auf, dass er schon wieder nichts aß. Er hatte zwar seinen Teller voll, aber stocherte nur darin herum. Die Tage davor hatte er wenigsten ein bisschen gegessen, aber jetzt rührte er es gar nicht an.

„Geht es dir gut?“, fragte ich etwas leiser, als Amber auf einmal anfing, Moon zu ärgern – halb hörte ich, dass sie darüber diskutierten, ob seine Gabe auch auf eine Ravioli gewirkt hätte. Jet blickte zu mir und lächelte, aber es war nur aufgesetzt, das erkannte ich.

„Wo warst du gestern den ganzen Abend? Du hast gesagt, du wolltest nachkommen.“

„Entschuldigung, Jade wollte noch mit mir reden“, sagte er und drehte sich ganz zu mir. Ich seufzte und er nahm meine Hand. „Mach dir bitte keine Sorgen.“

„Das ist schwer“, flüsterte ich und da entglitt ihm das Lächeln.

„Komm kurz mit, ja?“, sagte er da plötzlich und stand auf, ich sah verwundert zu ihm auf und schaute dann zu seinem Teller.

„Und was ist mit deinem Essen?“

„Ich habe grad keinen Hunger, das kann Amber essen, wenn er will“, meinte Jet und Amber grinste.

„Danke!“, sagte er und zog den Teller zu sich.

Ich nickte nur, stand ebenfalls auf und zusammen gingen wir aus der Mensa. Jet führte mich zu seinem Zimmer und schloss hinter uns die Tür.
 

Clannad OST – Nagisa
 

Man erkannte genau, wer auf welcher Seite schlief. Jets Seite war ordentlich und Ambers … das wollte ich nicht beschreiben.

„Crystal, es tut mir wirklich unendlich leid, was ich dir alles zugemutet habe“, sagte er auf einmal und nahm meine Hände in seine.

„Wie meinst du das?“

„Ich habe die ganze Zeit gedacht, keiner würde sehen, wie es mir geht, wenn ich das verstecke. Ich wollte einfach nicht, dass ihr euch Sorgen um mich macht. Aber ich bin wohl ein schlechterer Schauspieler, als ich dachte“, murmelte er und hatte ein verlegenes Lächeln im Gesicht.

„Allerdings“, stimmte ich zu.

„Ich verspreche dir, dass ich das ab jetzt besser machen werde. Ich werde es in den Griff bekommen“, versicherte er mir und auf einmal erkannte ich etwas in seinen Augen. Aber … was war das? Es sah aus, als würden sie schimmern … nein, das beschrieb es auch nicht.

„Ist alles okay?“, fragte er und zog seine Stirn in Falten. Dieses 'Schimmern' war weg.

„Deine Augen … da war grad …“ Wie konnte ich das beschreiben?

„Meine Augen?“, fragte er nach und ich schüttelte nur den Kopf.

„Ist schon okay, ich hab mich bloß verguckt“, lächelte ich und schaute auf den Boden. Das hatte mich jetzt wirklich aus dem Konzept gerissen. Langsam ließ ich seine Hände los und schlang meine Arme um seine Mitte.

„Bitte … pass auf dich auf“, flüsterte ich in seine Brust und spürte, wie er ebenfalls seine Arme um mich legte.

„Das werde ich, versprochen“, entgegnete er und gab mir einen Kuss auf meine Haare.

„Ich will dich einfach nicht verlieren, ich will nicht, dass dir etwas zustößt … Jet, du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben“, sagte ich und blickte zu ihm auf.

Ein kleines überraschtes Lächeln erkannte ich auf seinem Mund und dann küsste er mich kurzerhand. Es war nur kurz und so sanft und doch reagierte mein ganzer Körper. Mir wurde warm, mein Herz schlug schneller, in meinem Bauch kribbelte es und meine Wangen fühlten sich so an, als wären sie rot wie eine Tomate.

„Du bist auch der wichtigste Mensch für mich“, flüsterte er und legte seine Hände an mein Gesicht.

„Was wollte Jade eigentlich gestern von dir?“, fragte ich leise und er schluckte.

„Sie hat mich gefragt, was mit mir los ist“, entgegnete er und ließ mich los.

„Und was ist mit dir los?“

„Ich bin mir einfach nur unsicher … wegen meiner Vergangenheit und den ganzen Lücken in meinem Gedächtnis“, murmelte er und drehte sich zum Fenster.
 

Air TV – Natsukage
 

„Jet“, fing ich an und stellte mich neben ihn, mit dem Blick ebenfalls zum Fenster. „Egal, was passiert, ich werde immer bei dir sein, solange du mich bei dir haben willst.“

Aus dem Augenwinkel erkannte ich, wie er mich von der Seite anschaute und musste lächeln.

„Egal, was passiert?“, wiederholte er und ich blickte zu ihm auf.

„Genau“, stimmte ich zu und er lächelte.

„Du bist mein kleiner Schutzengel“, meinte er und sein Lächeln wurde breiter.

„Ich bin nicht klein“, schmollte ich und da fing er an, zu lachen. Ich verzog den Mund, fing selber an zu grinsen und zwickte ihm in die Seite, sofort zuckte er zurück.

„Hey!“, beschwerte er sich und ich war nun diejenige, die lachte.

„Du bist gemein“, grummelte er.

„Bin ich das?“, fragte ich lächelnd nach und er erwiderte es. Dann hob ich meine Hand zu seinen Haaren und brachte sie durcheinander. Sofort griff er nach meinem Gelenk und zog mich zu sich, dann hob er mich einfach hoch, legte mich schnell auf sein Bett und begann, mich zu kitzeln.

„Jet!“, presste ich lachend hervor und versuchte seine Hände wegzuschieben, aber er hatte sich über mich gekniet und verhinderte damit jeden Versuch von mir, ihn aufzuhalten.

„Ich kann genauso gemein sein“, lachte er und packte nun meine Handgelenke, damit ich mich nicht wehren konnte. Ich schürzte meine Lippen und sah zu ihm auf.

„Das ist unfair, du bist stärker als ich“, knurrte ich und er kicherte kurz, ließ mich danach aber los und beugte sich nur zu mir, um mich zu küssen. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und zog ihn näher zu mir, doch dann klingelte es wieder zum Unterricht.

Jet stockte, blickte mich neutral an und hatte dann wieder sein Lächeln im Gesicht.

„Was…?“, fragte ich vorsichtig.

„Du hast doch jetzt mit mir Training“, meinte er und ich nickte langsam.

Er lehnte sich zurück, stand auf und sah zu mir herab. Ich richtete mich ebenfalls auf.

„Dann komm“, sagte er und hatte auf einmal blitzschnell seine Arme um meine Taille gelegt, nur um mich dann mit Leichtigkeit hochzuheben und über seine Schulter zu werfen.

„Jet!“, schrie ich erschrocken auf und versuchte runterzukommen, aber er hielt mich eisern fest. „Lass mich runter!“

„Wir gehen jetzt zum Trainingsraum“, hörte ich ihn nur sagen und da trug er mich dann tatsächlich hinaus auf den Flur. Ich schlug gegen seinen Rücken, aber er ließ nicht locker.

„Jeeet!“, quengelte ich und strampelte mit den Beinen.

„Was macht ihr denn da?“, hörte ich auf einmal Jades Stimme und versteifte, dann versuchte ich mich so gut es ging zu drehen, damit ich sie sah.

„Wir haben jetzt Training zusammen“, sagte Jet trocken, als würde ihm mein Gewicht gar nichts ausmachen. Jade ging langsam um Jet herum, damit sie mich ansehen konnte. Mittlerweile hatte ich meine Ellenbogen gegen seinen Rücken gelegt und meinen Kopf mit meinen Händen abgestützt.

„Alles gut?“, fragte Jade mit einem fast schon zufriedenen Lächeln und ich schmatzte kurz.

„Mhm“, grummelte ich und da ging Jet weiter.

„Bis nachher dann“, rief er kurz und Jade nickte lachend, dann sah ich, wie auch sie sich umdrehte und davonging.

Auch, wenn ich das gerade ganz und gar nicht toll fand, musste ich unweigerlich daran denken, dass Jet nicht einfach nur stark war, er würde mich vor allem beschützen können. Das war schon irgendwie beruhigend.

Hin und wieder kamen uns Schüler entgegen und ich sah genau, wie sie Jet und mir nachblickten und verwundert etwas austauschten.
 

Greatest Battle Music Of All Times: Into The Fire
 

Erst als wir in der Trainingshalle waren und Jet die Türen schloss, ließ er mich runter. Ich verschränkte augenblicklich die Arme vor der Brust und starrte ihn vernichtend an. Bei dem Blick musste er noch mehr lachen.

„Glaub mir, so etwas genau vor dem Training zu machen, wird nur deiner Gesundheit schaden“, knurrte ich, zog meine Schuhe aus, ebenso meine Uniformjacke, machte mir einen Zopf und schnappte mir dann den Kampfstab.

Er lachte nur in sich hinein und ich grinste böse. Dann bereitete er sich auch auf das Training

vor und stellte sich genauso vor mich, wie immer wenn wir anfingen. Dann begannen wir unseren mittlerweile eingeübten Tanz.

Er trat einen Schritt nach vorne, holte dabei mit seinem Stab aus und ich wehrte ihn mit einem Querhieb ab. Dann stieß ich ihn zurück, drehte den Stab mit einer Hand über meinen Kopf um mehr Schwung zu bekommen und schlug zu. Jet wich aus, indem er seinen Körper nach hinten warf und drunter durchtauchte.

Er schob blitzschnell seinen Stab von der Seite gegen meine Beine, um sie mir wegzuziehen, aber ich sprang drüber und stieß meine Stabspitze gegen seinen Oberschenkel und er wich zurück. Ich nahm mit beiden Händen an jedem Ende den Stab, wollte quer gegen seine Schulter schlagen, aber Jet gelang es, seinen Stab zwischen meine Arme zu schieben, ihn dann zu packen und zu wenden. Dabei drückte er meinen einen Arm hoch und den anderen runter, sodass ich zur Seite kippte und auf den Boden landete.

Mein Stab landete klirrend neben mir und ich stützte mich ab.

„Wie war das mit meiner Gesundheit?“, fragte er lächelnd nach und reichte mir seine Hand.

„Idiot“, murmelte ich und ließ mir aufhelfen.

„Noch mal?“ Bevor er es auch nur ausgesprochen hatte, schnappte ich mir wieder meinen Stab und schlug im Umdrehen damit nach Jet, doch er wich überrascht zurück und sah mich erschrocken an. „Hey!“

„Natürlich noch mal!“, lachte ich, „wir haben doch gerade erst angefangen.“

Dann nahmen wir wieder unsere Positionen ein und schlugen parallel zu, sodass unsere Stäbe aufeinandertrafen, immer und immer wieder. Das Klirren und Knallen hallte durch den Raum, bis ich einmal zurückwich, Jet damit aus dem Konzept brachte und nun ihn zu Boden werfen konnte.

„Ha!“, rief ich aus und sprang vor Freude in die Luft. „Endlich!“ Doch dann traf mich unerwartet sein Stock in die Kniekehlen und auch ich fiel zu Boden, direkt in seine Arme.

„Verdammt!“, zischte ich, denn ich wusste, Jet hatte sich doch absichtlich fallen gelassen, um mich aus dem Konzept zu bringen.

„Nie deine Deckung vergessen“, sagte er und sah mich an.

„Du bist einfach zu gut“, flüsterte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Jet lächelte nur und gab mir einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze.
 

Perfect World – Fly with Me
 

„Du bist schon viel besser geworden“, sagte er und ich blinzelte.

„Bin ich nicht“, murmelte ich.

„Doch, glaub mir, es ist nicht mehr so leicht, dich zu besiegen“, sagte er und ich senkte meine Augen. Das machte mich natürlich glücklich, denn endlich konnte ich mal etwas richtig gut. Trotzdem musste ich noch besser werden, wenigstens einmal wollte ich Jet besiegen und wenn es nur Zufall war.

Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Brust und spürte, wie er sich mit mir nach hinten sinken ließ, bis wir auf dem Boden lagen. Dann fing er an gedankenverloren über meine Haare zu streichen. Ich schloss entspannt meine Augen und kuschelte mich bei ihm ein. Einfach mit ihm nur so dazuliegen war schön. Auch wenn es der Boden vom Trainingsraum war, egal wo ich mich mit Jet befand, es genügte vollkommen.

„Ich freue mich immer noch wie verrückt für Moon und Amber“, sagte ich nach einer Weile.

„Ich freue mich auch für die beiden“, entgegnete Jet und ich spürte das Lachen an seiner Brust.

„Moon brauchte aber auch echt nur einen Schubs in die richtige Richtung“, lachte ich und blicke zu ihm auf.

„Wo du Recht hast“, stimmte er zu und schüttelte hoffnungslos den Kopf. „Sie hat Amber ja richtig zappeln lassen.“

„Dafür sind sie bestimmt noch abgedrehter.“

„Findest du?“, fragte er nach und ich nickte.

„Das kommt mit Sicherheit noch“, grinste ich.

„Vielleicht beruhigen sie sich ja auch gegenseitig“, murmelte er und ließ seinen Kopf wieder nach hinten sinken.

„Die beiden? Niemals, die haben doch eher Spaß daran, alles und jeden verrückt zu machen“, erwiderte ich und ließ meinen Kopf ebenfalls wieder auf seine Brust sinken.

„Das kann ich mir gut vorstellen“, flüsterte Jet, als wäre er die Ruhe selbst. Ganz im Gegensatz zu mir.

Doch dann klopfte jemand an die Tür und wir richteten uns wieder auf.

„Ja?“, rief Jet und die Tür öffnete sich. Ich kniete mittlerweile neben ihm. Ivory kam rein und blinzelte kurz, als er uns auf dem Boden hocken sah.

„Ähm, ich wollte nur wissen, ob der Raum gleich für die nächste Stunde frei wäre“, sagte er und hinter ihm erschien unvermittelt Onyx. Ich hörte richtig, wie Jet die Zähne aufeinander schlug. Mir war selbst etwas mulmig.

„Ich habe hier nächste Stunde keinen Unterricht, da müsstest du dann Jade fragen, Ivory“, antwortete Jet mit einer plötzlichen Kälte. Bis eben war er noch so sanft gewesen…

„Ach so, trotzdem danke“, sagte Ivory, lächelte sein typisch vertrautes Lächeln und ging wieder raus. Bevor Onyx ihm folgte, traf sein Blick noch auf Jets … vernichtender konnte keiner von den beiden gucken, das könnte ich mir zumindest nicht vorstellen. Dann drehte Onyx sich weg und schloss hinter sich wieder die Tür.

„Was sollte das denn?“, fragte ich und blickte verwundert zu Jet.

„Was?“, fragte er wiederum nach und sofort wurde sein Blick wieder sanfter.

„Vergiss es“, seufzte ich und schon klingelte es erneut.
 

Free! Iwatobi Swim Club - Funny Group
 

Amber, Moon, Jet und ich saßen zum Abendessen wieder zusammen am Tisch und während Amber und Moon sich gegenseitig piesackten, aßen Jet und ich gemütlich etwas und sahen dabei zu.

„Hör auf, mir ständig die Banane wegzunehmen!“, kreischte Moon und drückte mit ihrer einen Hand sein Gesicht zurück und hielt in der anderen die Banane so weit es ging von Amber weg.

„Das war die letzte, du kannst wenigstens teilen!“, jammerte Amber und versuchte, danach zu schnappen.

„Du bist wie so ein Kapuzineräffchen!“, schimpfte Moon und auf einmal, als der Widerstand von Ambers Gesicht weg war, fiel sie fast vom Stuhl und schreckte doch sofort wieder zurück. Als Jet und ich sahen, was passiert war, fiel uns beiden fast das Besteck runter und ich verschluckte mich sogar an meinem Essen.

„Amber?“, fragte Jet, beugte sich etwas nach vorne und da sprang schon, der zum Kapuzineraffen gewordene Amber auf den Tisch. Als ich mich wieder unter Kontrolle hatte, schnappte ich schnell nach Luft und Jet drehte sich schon erschrocken zu mir, doch ich fiel vom Stuhl vor Lachen.

„Crystal!“, rief er aus und hockte sich neben mich. Ich hielt mir schon die Hände an den Bauch und konnte nicht mehr. Besorgt schaute Jet mich an.

„Sie lacht doch nur, Jet“, hörte ich Moon fröhlich sagen und dann seufzte Jet und konnte selbst nicht anders, als zu grinsen.

„Damit hab ich jetzt nicht gerechnet!“, lachte ich und versuchte wieder hochzukommen, Jet half mir dabei. Als ich wieder auf dem Stuhl saß und Amber sah, fing ich nochmal an zu lachen, konnte mich aber halten.

Dann beschwerte er sich, aber es ertönten nur Affengeräusche. Er drehte sich zu Moon und beschimpfte sie wüst, doch auch sie konnte nur lachen.

„Na gut, jetzt will ich mal nicht so sein“, grinste sie, machte die Bananenschale auf und brach die Spitze ab. Dann hielt sie sie dem kleinen Amber hin und er wollte schon glücklich danach greifen, doch Moon machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Sie schob ihm das viel zu große Stück einfach in den kleinen Mund und das, was nicht mehr passte, bekam er auf den Kopf geschmiert.

Wieder beschwerte Amber sich, aber die Töne kamen nur gedämpft raus.

„Warum dauert das dieses Mal eigentlich so lange mit seiner Gabe?“, fragte Jet leise und ich zuckte grinsend die Schultern.

„Ähm, Moon?“, fragte ich und sie drehte sich kurz zu mir, während Amber versuchte, die Banane runterzuschlucken und den Rest aus seinem Fell zu schmieren, das machte es aber nur schlimmer.

„Du weißt, wenn er wieder normal ist, dann … solltest du vielleicht laufen“, riet ich ihr und ihre Augen wurden groß. Amber sprang wieder auf seinen Stuhl und Moon stand langsam auf. Mit einmal mal hörten wir nur ein Zischen und der Amber, den wir kannten, saß wieder auf dem Stuhl.

Er blinzelte, schaute zu Moon und schmatzte kurz.

„Hehe … ähm, ich sollte … mal eben“, stammelte sie, grinste verlegen und rannte plötzlich wie von der Tarantel gestochen davon.

Amber verweilte noch kurz, dann schloss er die Augen und rannte ebenfalls so schnell wie Moon los. Aus dem Flur hörten wir, wie sich einige Schüler beschwerten.

„AMBER!“, kreischte Moon und dann fingen beide an zu lachen.

„Was hab ich dir gesagt?“, meinte ich und beugte mich zu Jet.

„Stimmt … es wird schlimmer.“ Er schüttelte hoffnungslos den Kopf und dann aßen wir schnurgerade weiter, während noch einige Male das Kreischen und Lachen von den beiden zu hören war.
 

Final Fantasy XIII-2 - Main Theme - Separate Ways (FM)
 

Später am Abend, brachten Amber und Jet, Moon und mich zu unserem Zimmer und wir verabschiedeten uns.

„Können wir nicht vielleicht doch Zimmertausch machen?“, fragte Moon mit einem Schmollmund und Amber lächelte nur.

„Wir wollen Mrs. Capella doch nicht auf die Palme treiben, oder?“, meinte Jet, sah aber selber nicht sonderlich glücklich damit aus. Ich hätte ihn auch viel lieber in der Nacht hier bei mir gehabt, vor allem, weil er heute auch keine Nachtwache hatte. Aber er hatte Recht. Capella war wirklich schon am Rande ihrer Nerven mit uns.

„Dann gute Nacht“, seufzte Amber und beugte sich runter zu Moon, um sie zu küssen. Es war immer noch ungewohnt, egal wie oft sie sich schon vor uns geküsst hatten. Aber ich fand es gleichzeitig auch furchtbar niedlich.

Dann stellte ich mich auf Zehnspitzen um Jet auch einen Gute-Nacht-Kuss zu geben. Er zog mich etwas näher zu sich, aber dann lösten wir uns wieder voneinander. Moon und Amber waren mittlerweile in eine richtige Knutscherei vertieft. Jet seufzte, packte Amber hinten am Kragen und zog ihn einfach mit sich.

„Hey!“, beschwerten er und Moon sich.

„Ich bin müde“, hörte ich Jet nur noch sagen und dann gingen auch Moon und ich in unser Zimmer. Ich bog direkt nach rechts ins Badezimmer und machte mich fertig fürs Schlafen, denn durch das Training war ich heute ziemlich müde.

Nachdem ich meine Zähne geputzt und meine Haare gekämmt hatte, ging ich wieder ins Zimmer, wo Moon schon umgezogen war und nur gewartet hatte, dass das Bad frei wurde.

Sie ging sie hinein und ich zog mir meine Jogginghose an und mein violettfarbenes Top.

Sofort legte ich mich in mein Bett und schnappte mir wieder meine verkohlte Eule. Unweigerlich musste ich daran denken, wie nett Mira auf einmal zu mir war. Und doch war auch sie es, die die einzige Erinnerung an meinen Vater vernichtet hatte. Ich wusste immer noch nicht, was ich von ihr halten sollte.

„So, fertig!“, verkündete Moon und schaltete das Licht aus. Ich blickte langsam zum Fenster, die Gardinen waren offen.

„Bald ist wieder Neumond“, murmelte ich und hörte nur, wie Moon sich in ihr Bett kuschelte.

„Ja, leider“, antwortete sie. „Aber es ist nicht mehr so schrecklich, seitdem ich weiß, dass ihr hinter mir steht.“ Ich hörte, wie sie lächelte.

„Natürlich tun wir das“, bestätigte ich noch mal und schaute zu ihr. Sie lag mit dem Gesicht zu mir.

„Wir sollten schlafen“, meinte sie und ich nickte.

„Gute Nacht“, flüsterte ich und schloss die Augen.

Eine Weile dachte ich noch nach, hielt dabei meine Eule in den Händen und strich immer wieder über ihren Kopf.

Ich war lange nicht mehr beim Grab meines Vaters gewesen und ehrlich gesagt schämte ich mich dafür, aber … was konnte ich auch machen? Es war mir nicht erlaubt, da ich nicht entschärft war.

Ich wollte so gerne wieder bei ihm sein, ihn einmal wieder besuchen, mit ihm reden. Das war meine einzige Verbindung zu ihm gewesen.

Und ich wollte mit Jet zusammen bei ihm sein, es war für mich etwas Besonderes und ich wollte solche Momente mit ihm teilen. Lange konnte ich mich nicht wachhalten und langsam glitt ich in den Schlaf.
 

Pandora Hearts – Reminiscence
 

„Dad“, fange ich an und er dreht sich zu mir um. Seine Brille ist ihm etwas von der Nase gerutscht und er schiebt sie wieder hoch.

„Ja?“, fragt er und ich lächle, dann blicke ich zurück in den Flur und ziehe Jet hinein.

„Ich möchte dir jemanden vorstellen“, sage ich fröhlich und als mein Vater Jet sieht, steht er auf und geht auf ihn zu. Dabei lächelt er die ganze Zeit.

„Guten Tag, Mr. Adams“, grüßt Jet und sie reichen sich die Hände. „Mein Name ist Jason Snow.“

„Nenn mich Greg, Jason“, lächelt mein Vater und Jet scheint sich etwas entspannen zu können.

„Wie lange kennt ihr euch?“, fragt mein Vater und schaut mich an.

„Schon ein paar Monate“, lächle ich verlegen und mein Vater runzelt die Stirn.

„Und dann stellst du ihn mir jetzt erst vor, Crystal?“, fragt er gespielt entsetzt und ich verdrehe die Augen.
 

Ich öffnete meine Augen und spürte, wie warm mir war, doch als ich merkte, dass es nur ein Traum gewesen war, schluckte ich und die Kälte holte mich ein. Trotzdem war es hier so stickig und die Decke nervte mich nur. Sofort schlug ich sie zur Seite und stellte meine Eule auf den Nachttisch.

Das würde niemals passieren … Mein Vater würde Jet niemals kennenlernen. Jet würde niemals wissen, wie wundervoll und liebevoll mein Vater war.

Ich stand auf und zog mir meine Schuhe an. Die Luft hier drinnen half mir nicht, ich musste raus. Leise ging ich den Flur entlang und steuerte auf die Eingangshalle zu, doch als ich an der Tür der Mensa vorbeikam, sah ich, dass sie einen Spalt weit offen stand. Nachts war sie sonst immer geschlossen.
 

World's Most Emotional Music Ever: Charm
 

Ich drückte die Tür langsam auf und sah mich um. Der Raum war leer, bis auf eine Person, die am Fenster weiter hinten stand. War das Jet?

Der Mond schien durch die große Glasscheibe und die Person trug schneeweiße Kleidung.

Ich zog die Tür hinter mir zu und trat etwas näher heran. Das musste Jet sein, seine schwarzen Haare und die roten Spitzen waren unverkennbar.

Aber irgendetwas war anders, er sah kindlicher aus … oder täuschte das durch das Licht?

„Jet?“, fragte ich und ging langsam auf ihn zu, doch er reagierte nicht. „Jet?“ Ich versuchte es erneut, doch wieder rührte er sich nicht, sondern blickte nur aus dem Fenster.

Ich berührte ihn am Arm und erst da drehte er sich zu mir. Das Mondlicht erhellte sein ganzes Gesicht und seine Augen schimmerten, genau wie gestern. Dieses Mal sah ich genauer hin und nun wusste ich, was es war. Es sah aus, als würden kleine Schneeflocken durch seine schwarze Iris tanzen.

„Wer bist du?“, fragte er und ich blinzelte. Seine Stimme war rau und leise, fast fremd. In dem Licht sah er aus wie ein Geist … oder wie ein Engel. Und die weiße Kleidung verstärkte den Gedanken noch.

„Ich bin es … Crystal, erkennst du mich denn nicht?“, fragte ich verwundert und er hob kurz seinen Blick in die Ferne.

„Crystal …“, flüsterte er und ließ seine Augen wieder zu mir gleiten. Dann legte er seine Hände an meine Schulter und beugte sich zu mir.

Ganz sanft, eigentlich nur wie eine kurze Berührung, legte er seine Lippen auf meine. Doch das war irgendwie anders, so hatte Jet mich noch nie geküsst. So sacht, nur wie ein Hauchen und doch war es ganz normal.

Er beugte sich zurück und ich sah in seine Augen. Dann tauchte ich in seine Erinnerung …
 

„Du bist so ein Idiot!“, schreit Mako und ich weiche zurück.

„Du kannst doch nicht immer von mir verlangen, alles richtig zu machen!“, schreie ich sie ebenso an.

„Du könntest es wenigstens mal versuchen, man kann dich keine Sekunde aus den Augen lassen!“

„Jetzt dreh doch nicht gleich so durch, Mako“, flüstere ich traurig und sie hält inne. Ich hasse es, mich mit ihr zu streiten.

„Es tut mir leid, dass ich es wieder verbockt habe“, meint sie und grinst auf ihre niedliche Art.

„Wir beide haben es verbockt“, sage ich und nehme ihr Gesicht in meine Hände und küsse sie.
 

Ich schluckte, riss die Augen auf und starrte Jet erschrocken an, er sah mich ebenso schockiert an. Seine Augen irritierten mich so sehr und dieses Licht ließ alles ganz anders wirken. Was war hier los? Und warum hatte Jet Mako geküsst? War es vielleicht genau das, woran er sich nicht erinnern konnte? Und hatten die zwei sich deswegen damals gestritten?

Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, ließ Jet mich los, hatte wieder diese merkwürdige Miene aufgesetzt, wo ich glaubte, jemand anderem ins Gesicht zu schauen und ging an mir vorbei und hinaus aus der Mensa. Doch hörte ich kein Geräusch … keine Schritte … gar nichts…

Ich war definitiv zu verwirrt, um ihm zu folgen, also blieb ich eine Weile dort stehen und sah nur hinaus zum Fenster, so wie er es gemacht hatte. Was hatte da draußen nur gesehen? Es hatte beinahe so gewirkt, als hätte er nach etwas gesucht.

Das Einzige, was mir noch mehr Kopfzerbrechen bereitete, war, dass ich nicht einfach nur seine Erinnerung gesehen hatte und das gefühlt, was er fühlte, sondern praktisch mit ihm verschmolzen war. Ich war in diesem Moment Jet gewesen.

Das war zum ersten Mal geschehen.
 

Headstrong ft. Stine Grove – Tears
 

Am Morgen wachte ich in meinem Bett auf, nachdem der Wecker von Moon nicht aufgehört hatte, zu klingeln. Aber sie war schon aufgestanden und dabei, sich für den Unterricht fertig zu machen. Ich jedoch schaffte es irgendwie nicht aus dem Bett. Ich fühlte mich zu schlapp, aber nur geistig, krank werden konnte ich ja nicht.

Lag das an gestern? Oder war das überhaupt wirklich passiert? Denn so wie Jet sich benommen hatte… konnte das nicht echt gewesen sein.

„Crys? Kommst du?“, fragte Moon und stellte sich vor mein Bett.

„Ja … geh schon mal vor, ich komme nach“, murmelte ich und schälte mich langsam aus der Decke.

„Geht es dir gut?“, fragte sie und hockte sich vor mir hin. Ihre Augen nahmen sofort einen dunkleren Ton an.

„Ich hab nur was ganz Merkwürdiges geträumt“, sagte ich und lächelte schwach.

„Na gut, aber ich kann auch auf dich warten“, bot sie an und ich stand auf.

„Wenn du das willst?“, fragte ich dankend nach und sie erhob sich selbst und setzte sich auf ihr Bett.

„Mach ich gerne“, lachte sie und ich schleppte ins Badezimmer, um mich zu waschen.

Heute hatte ich keine Lust, meine Haare offen zu tragen, denn sie nervten jetzt schon, also band ich sie einfach zu einem unordentlichen Knoten und strich die heraushängenden Strähnen hinter meine Ohren. Dann ging ich wieder aus dem Bad, suchte mir irgendwelche Kleidung raus und zog sie an. Mein Griff hatte sich für eine dunkelblaue Jeans und ein hellviolettes Shirt entschieden. Es war egal.

Zusammen gingen Moon und ich in die Mensa und holten uns etwas zu Essen. Ich hatte mich nur für einen Apfel entschieden und sie für gleich zwei Käsebrötchen mit Salat.

Jet und Amber saßen bereits am üblichen Tisch und Moon und ich setzten uns dazu. Moon begrüßte Amber mit einem kleinen Kuss, doch sie beließen es auch dabei. Wahrscheinlich hatte Jets Reaktion von gestern damit zu tun.

Meine Augen wanderten langsam zu ihm. Er trug schwarz, wie immer und als er mich ansah und lächelte, erwiderte ich es, doch versuchte auch darauf zu achten, ob ich wieder diese Schneeflocken in seinen Augen sah. Aber da war nichts.

Dann beugte er sich zu mir, um mich ebenfalls zu küssen und ich ließ es natürlich zu. Auch der Kuss war nicht so wie gestern, er war bestimmter und es fühlte sich mehr nach Jet an. Ich hatte das wohl wirklich nur geträumt … aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass das mit Mako der Realität entsprach, es hatte so echt gewirkt.

Moon und Amber zankten sich schon wieder um irgendwas, aber das blendete ich aus und atmete kurz ein.

„Jet?“, fragte ich und kam mir vor, als wäre ich wieder in meinem Traum, aber dieses Mal reagierte er auf seinen Namen. Denn er schaute zu mir und hatte auch gleich die typische Sorgenfalte zwischen seinen Brauen, als er meine Stimme wahrnahm. Ich hörte mich wirklich alles andere als gut an.

„War … da wirklich nichts zwischen dir und Mako?“, fragte ich ihn und blickte in seine Augen, immer noch keine Schneeflocken … warum versteifte ich mich darauf?

„Nein, wirklich nicht“, sagte er überrascht und ich schluckte. „Wie kommst du denn jetzt darauf, Crystal?“

„I-Ich … wollte … ich weiß es nicht, tut mir leid“, murmelte ich und setzte ein gespieltes Lächeln auf.

„Schon okay. Ist alles gut mit dir?“, fragte er und wandte sich ganz zu mir.

„Ja … na ja … eigentlich … nicht“, stammelte ich und stand auf.

„Crystal?“, fragte Jet und griff nach meiner Hand als ich weggehen wollte.

„Ich werde Jade fragen, ob sie mich heute vom Unterricht befreien kann“, murmelte ich und hörte, wie Moon und Amber mit dem Streiten aufhörten und uns zuhörten.

„Okay“, meinte Jet und ließ meine Hand los.

„Wenn wir nachher eigentlich zusammen Training hätten, kommst du dann zu mir?“, fragte ich und wandte mich wieder ihm zu. Jet stand sofort auf und kam zu mir.

„Natürlich, wenn du das willst“, meinte er gleich und nahm kurz mein Gesicht in seine Hände, dann küsste er meine Stirn und sah mich besorgt an.

„Bis nachher“, sagte ich dann und blickte noch mal zu Moon und Amber, die beiden nickten und dann ging ich aus der Mensa.

Dass er Mako geküsst hatte, ließ mich nicht mehr los. Und irgendwie konnte ich ihm das nicht glauben, dass nichts zwischen den beiden gelaufen war. Aber er konnte sich daran nicht mehr erinnern, also hatte er mich auch nicht belogen.

Wahrscheinlich ging es Jet auch nur so schlecht, weil er sich um Mako sorgte und das konnte ihm auch niemand nachsehen, denn er empfand wahrscheinlich doch mehr für sie, als ich oder er gedacht hatten.



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