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Keepsake Island

Marco/Ace
von

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9

Das Schnarchen von Thatch und Ace erfüllte die Kajüte, als die Kerze in der Laterne neben Marco langsam herunterbrannte und der Schnee draußen auch weiterhin fiel. Der gleichmäßige Atem der Feuerhörnchen gesellte sich zu ihnen, aber wenigstens war es warm genug, so dass keiner von ihnen bisher versehentlich ein Feuer entzündet hatte. Auch Marco schälte sich schlussendlich aus seiner Jacke, die den Platz am Boden fand und schon nach wenigen Minuten von einigen Tierchen in Beschlag genommen wurde.

Nach einer Weile klappte Marco auch das Buch zu, denn die vor seinen Augen verschwimmende Schrift sagte ihm, dass es Zeit wurde. Als er es auf dem Nachttisch ablegen wollte, flatterte jedoch etwas aus den hinteren Seiten hervor und glitt zu Boden. Blind streckte er dem Arm aus und tastete nach dem Stück Papier. Es war eine alte Photographie – und zeigte eine junge Frau, die Marco selbst unter Hunderten wieder erkannt hätte. Es war Gigi.

Zeitgleich fiel es Marco wie Schuppen von den Augen: er hatte die Frau, die ihm das Buch zugesteckt hatte, schon einmal gesehen. Wie hatte ihm das nicht auffallen können? Hatte das Alter so einen Unterschied gemacht? Im Nachhinein schien es lächerlich, denn trotz der sandblonden Haare, die inzwischen ihre Farbe eingebüßt hatten, und der faltigen Haut hatte es sich bei ihr um dieselbe Frau gehandelt.

Lange studierte Marco das Foto in seinen Händen, wobei sein Blick immerzu an ihren Augen hängen blieb. Es trug ein Feuer in sich, obwohl er mit dieser Überlegung bereits wie Thatch klingen musste. Doch es war eines gewesen, das er hätte wiedererkennen müssen, es aber nicht getan hatte. Andererseits... vielleicht war es besser so, vielleicht hatte Gigi es so gewollt, denn ansonsten hätte sie das Geheimnis selbst gelüftet und ihm ihren Namen verraten. So nützlich die Kraft der Phönixfrucht auch war, so brachte sie dennoch Konsequenzen mit sich. Die meiste Zeit dachte Marco nicht darüber nach, doch mit dem Foto in der Hand wurde es ihm wieder einmal schmerzhaft bewusst. Er alterte nicht. Wenn er nicht im Kampf sterben würde, würde ihn auch nie das Alter dahinraffen können, denn er überlebte jeden und alles. Gigi war nur eine der vielen Menschen, die er geliebt und die er verlassen hatte.

Erst Whitebeard hatte ihm vor Jahrzehnten ein festes Zuhause, einen Sinn, gegeben, als er selbst noch jung gewesen war und erst angefangen hatte, den Traum einer Familie umzusetzen. Seit dem war jedoch eine lange Zeit vergangen und mit ihr waren bekannte Gesichter gekommen und gegangen.

Ein Blick ging in Ace’ Richtung, der mit offenem Mund auf der Seite lag und eines der Feuerhörnchen als Kopfkissen benutzte. Auch das war nicht von Dauer – und stellte den Grund dar, wieso sich Marco anfangs gegen die Annährungen der Feuerfaust gewehrt hatte. Allerdings konnte man sich Ace’ Charme nur schwer entziehen.

Mit einem Seufzen auf den Lippen steckte Marco das Foto zurück in sein Buch und löschte die Kerze, bevor er in der Dunkelheit die schlafenden Tiere auf seiner Bettseite weiter zu Ace schob, um sich ebenfalls hinlegen zu können.

Es brachte nichts in der Vergangenheit zu schwelgen. Dadurch verpasste Marco nur zu viel von der Gegenwart. Aber trotz dieses stummen Vorsatzes, war es schwer diesen Gedanken zu widerstehen. Mit der Nacht kamen schon immer die Erinnerungen, die sich an einen heranschlichen, ob nun durch eine Photographie ausgelöst oder nicht, machte dabei keinen Unterschied. Sie zogen dennoch bruchstückartig vor Marcos zuckenden Augenlidern vorbei, als er einschlief.
 


 

10

Die Regale an den Wänden waren vom Boden bis zur Decke mit Büchern gepflastert. Zog man eines heraus, drohte man die umstehenden ebenfalls mit hinauszuziehen. Doch Marco betrachtete ohnehin nur die Buchtitel, als er durch die schmalen Gänge stöberte, welcher der Laden besaß. Scheinbar war das auch gut so, als neben ihm ein Rumpeln erklang. Die Frau, die den Auslöser für das Fallen der Bücher darstellte, versuchte diese aufzufangen, hielt am Ende jedoch nur eines der fünf in ihren Händen. Marco betrachtete sie kurz, den gehetzten Ausdruck auf ihrem runden und von blonden Strähnen umrahmten Gesicht, bevor er sich bückte und die Restlichen aufhob.

„Gut, dass man nicht alles kaufen muss, was einem runterfällt“, entrann es Marco und er stellte die Bücher zurück in das Regal. „Besonders bei den Preisen.“ Denn der Laden mochte eine ungeheure Auswahl haben und sogar einige Bücher über die Navigation anbieten, nach denen Marco schon länger gesucht hatte, doch die Preise waren zeitgleich kaum bezahlbar. Zumindest für jemanden wie ihn, der nur wenige Berry sein Eigen nannte.

Die grünen Augen der Frau folgten ihm in einer Weise, die aussagte, dass sie einen Haken erwartete. Vielleicht hielt sie ihn für den Verkäufer oder nur für einen Kerl, der ein kleines Missgeschick wie dieses ausnutzte, um sie schamlos anzubaggern. Doch Marco hob lediglich eine Augenbraue, ehe er weiterschlenderte. Und da sagte man ihm nach, dass er nicht sonderlich gesprächig war...
 

Die Sonne stand im Zenit und brannte auf die kleine Insel herunter, so dass die Luft in der Ferne flimmerte. Nach der regelrechten Dunkelheit im Buchladen mussten sich Marcos Augen erst an die plötzliche Helligkeit gewöhnen, als er blind einen Fuß vor den anderen setzte. Doch die meisten Leute tummelten sich um diese Zeit auf dem Markplatz, weshalb die schmale Passage wie ausgestorben war.

„Danke.“

Einen Blick über seine Schulter werfend erfasste Marco die junge Frau von drinnen. Sie wickelte einige ihrer Haarsträhnen nervös um den Finger, als sie ihn trotz ihrer Danksagung misstrauisch musterte.

„Bedankst du dich so bei jedem?“ Diese Frage konnte er sich nicht verkneifen, da sie ihn immerhin eingeholt hatte und nicht umgekehrt. Das musste doch auch sie einsehen, oder nicht?

„Nur bei Piraten.“

Instinktiv sah Marco an sich herunter. „Was hat mich verraten? Die Hemdfarbe?“ Das Violett war das einzige Auffallende an ihm und es hatte schon genug Leute gegeben, die ihm das als fehlenden Stil angemerkt hatten.

Doch die Frau schüttelte den Kopf und ein vages Schmunzelns, das genauso gut Fantasie hätte sein können, schlich sich auf ihre Lippen. „Es war deine Aura.“
 

„Meine Aura?“, wiederholte Marco und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Stimmengewirr lag in der Luft und hatte sich mit dem Geruch von Alkohol und Essen vermischt, wie es Tavernen so üblich war. Gigi saß ihm gegenüber, die Ellenbogen auf dem Tisch abgelegt und das Kinn auf einer Handfläche abgestützt. Die Ablehnung hatte sie aufgegeben, musterte ihn dafür aber nun, als sei er eines der Bücher aus dem Laden.

„Oh, ich kann die Auren anderer Leute sehen.“ Sie zuckte mit den Schultern, als Marco eine Augenbraue hob. Er glaubte an vieles, aber sicherlich nicht an jedes Ammenmärchen, das man ihm aufzutischen versuchte. Die Existenz einer Aura fiel unter anderem in diese Kategorie.

„Du glaubst mir nicht“, sprach sie seinen Gedanken aus. Marco legte den Kopf schief, antwortete jedoch nicht. Nicht, dass Gigi das störte, sie zog ihr Glas näher und nahm einen Schluck, während sie Marco noch intensiver fixierte. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Es war fast, als würde er unter einem Mikroskop liegen.

„Du bist Pirat, aber hast keine Mannschaft“, fing Gigi an, auch wenn weiterhin kein Muskel in Marcos verschlafenem Gesicht zuckte. „Von der Grand Line stammst du jedenfalls nicht. Sehnen tust du dich nach deinem Zuhause aber genauso wenig. Du hast einfach keines. Keines, wo du dich heimisch fühlst.“

„Das kann sich jeder zusammenreimen“, erwiderte Marco.
 

Die aufgezogene Brise wirbelte Gigis Haar durcheinander. Kämpfend versuchte sie es zu bändigen, während eine Röte ihre Wangen hinaufwanderte und Marco sie beobachtete.

„Ich will dich wiedersehen“, sagte sie und schaute auf den Ozean hinaus, der von dem Eingang der Taverne in der Ferne sichtbar war. „Zumindest, wenn du nicht das erste Schiff von hier wegnimmst. Leute haben die Tendenz schnell die Insel zu verlassen, wenn ich ihnen das gestehe.“

Amüsiert zog ein schmales Lächeln an Marcos Lippen. Das konnte er sich durchaus vorstellen, wenn sie jeden dahergelaufenen Kerl über seine Aura informierte.

„Ich bin noch eine Weile hier.“ Immerhin hatte sie recht gehabt. Er hatte kein Zielort, keine Heimat und daher auch keine Eile. Er hatte alle Zeit der Welt.
 


 

11

Der Geruch von Räucherstäbchen steckte in jedem Raum des kleinen Hauses – und Gigi lächelte ertappt, als sie das Tablett mit der Teekanne und den Tassen zum Tisch trug. „Es wehrt Geister und schlechte Auren ab, hat der Verkäufer gesagt.“

„Geister?“

Gigi schenkte ihnen in aller Ruhe ein. „Bist du wirklich überrascht?“ Belustigung und etwas anderes, was Marco nicht benennen konnte, lag in ihrer Stimme und Marco legte die Stirn in Falten. War er überrascht?

„Eigentlich nicht.“ Genauso wenig, wie es Marco nicht erstaunte, als sie die Teeüberreste in ihrer Tasse nach einem Omen absuchte und dasselbe auch bei ihm versuchte, bevor er sie Gigi aus den Händen zog.

„Ich bin nicht eigentlich nicht allzu interessiert an Voraussagungen der Zukunft“, entrann es ihm. „Wo bleibt sonst der Spaß?“
 

Gigis Ruf eilte ihr auf Rosewall Island voraus, doch die Blicke, die Marco in ihrer Gegenwart zugeworfen wurden, prallten an ihm ab. Durch Gigis vier Wände vermochten sie jedenfalls nicht zu dringen, ferngehalten von den Räucherstäbchen, die überall mit Sorgfalt verteilt worden waren.

„Die Leute halten dich für abgedreht“, sagte Gigi und schloss die Tür, nachdem Marco eingetreten war. „Ich meine, weil du ständig hier ein- und ausgehst.“

„Gibt es nicht immer irgendjemanden, der so von einem denkt?“ Es war eine rhetorische Frage, auf die Gigi mit einem Grinsen antwortete, für das Marco hatte lange arbeiten müssen. So vorschnell, wie sie mit dem Aussprechen ihrer Leidenschaften war, so langsam gewann man ihr Vertrauen. Es war eine seltsame Mischung. Der Verdacht lag nahe, dass nicht Marco das Buch mit den sieben Siegeln war, sondern diese junge Frau direkt vor ihm. Allerdings hatte er kein Interesse, sie gewaltsam aufzubrechen, sondern nahm nur, was Gigi bereit war, mit ihm zu teilen.

Ihre Lippen waren rau und spröde, als sie sich auf seine drückten. Sie erinnerten an die Bewohner der Insel, die hinter vorgehaltener Hand tuschelten und an die See, an den unbeständigen Wellengang, den Marco an so manchem Abend mit Sehnsucht betrachtete, obwohl er so unendlich viele Tage schon auf See verbracht hatte. Ob Gigi das auch aus seiner Aura herauslesen konnte? Sie zog ihn näher an sich heran, als hoffte sie darauf, mit Marco verschmelzen zu können. Ja, vielleicht ahnte sie etwas. Irgendwie und irgendwo.
 

Sonnenlicht kroch über das Laken und an Marcos nackter Gestalt hinauf, der blinzelnd die Augen aufschlug. Allerdings rührte er sich nicht, sondern drehte bloß das Gesicht in Gigis Richtung. Sie lag mit dem Rücken zu ihm, die blonden Haare unordentlich auf dem Kissen ausgebreitet. Selbst nach den Monaten könnte er noch für eine Ewigkeit einfach hier liegen. Irgendwann würde auch der Wunsch nach der See verblassen, der salzige Geruch, der sich in seinem Gedächtnis eingebrannt hatte, in dem süßlichen der Räucherstäbchen ertrinken. Untergehen wie ein Stein im Meer, wie ein Anker in einen Ozean sank, der im Gegensatz zu dem menschlichen Leben unendlich war.

Sich mit einer Hand über das Gesicht wischend schob Marco die Decke zurück und sich selbst aus dem Bett. Er sammelte seine Kleidung auf, zog sich an und schlüpfte aus dem Haus, um Luft zu schnappen. Wie von selbst führten seine Schritte ihn zur Bucht – und es war dort, dass sein Blick an dem riesigen Schiff hängen blieb. An der Flagge, die im Wind wehte und einen Jolly Roger zeigte.
 

Whitebeards Lachen war wie ein Donnerschlag, der jede andere Stimme in der Taverne verschluckte und die Wände erzittern ließ. „Klingt für mich, als seiest du auch auf der Suche nach einer Familie“, sagte er und Marcos Augenbraue kletterte seiner Stirn empor. Whitebeard bemerkte es nicht, stattdessen leerte er den restlichen Sake aus dem Fass in einem Schluck, bevor er es geräuschvoll auf dem Boden abstellte. „Du solltest mein Sohn werden. Ich könnte jemanden gebrauchen, der nicht altert. Schließlich muss irgendjemand meine Jungs im Zaum halten, wenn ich nicht mehr da bin.“ Abermals schallte sein Lachen durch den Raum und die Blicke aller Anwesenden gingen in ihre Richtung, teilweise interessiert, teilweise ablehnend. Marcos geweitete Augen galten jedoch nur der riesigen Gestalt des Piraten vor ihm. War das ein Scherz?

„Also, was ist?“, fragte Whitebeard, als Marco nicht antwortete. „Machst du mit?“
 

Er hatte den Raum nicht einmal gänzlich betreten, da las Marco bereits seine eigene Entscheidung in Gigis Gesicht ab. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, doch es berührte ihre Augen nicht. In kleinen Ortschaften gab es eben keine Geheimnisse. Wahrscheinlich hatte auch sie das Piratenschiff im Hafen längst entdeckt gehabt. Es war nicht schwer sich zusammenzureimen, dass Marco in der Taverne auf den Besitzer des Schiffes gestoßen war. Dort auf ihn hatte stoßen wollen.

„Du gehst.“ Es war keine Frage und Marco leugnete es nicht. Im Grunde mussten sie beide gewusst haben, dass es nicht für immer sein könnte. Das war ein Wort, welches für sie beide ohnehin zwei verschiedene Bezeichnungen mit sich trug.

„Ich bin ein Pirat“, sagte Marco.

Gigi trat auf ihn zu und schlang die Arme um seine Schultern, bevor sie ihm einen Kuss auf die Wange gab. Nicht die Lippen, sondern nur die Wange. „Ich weiß.“
 


 

12

Die Winterkleidung war wieder in die hintersten Winkel der Moby Dick verfrachtet worden und der Wind hatte sich in eine feine Brise verwandelt und die bittere Kälte hinter sich gelassen. Auch der Himmel war klar und es war keine Spur mehr von den Wolken oder dem Nebel zu sehen. Es war so, als hätte es Keepsake Island nie gegeben, sah man von Thatchs Braut und den Feuerhörnchen ab.

„Es wird ihnen hier gut ergehen“, sagte Marco, der an der Reling des Schiffs lehnte, und ließ die Augen über die kleine Frühlingsinsel wandern, an der sie einen kurzen Zwischenstopp machten. In der Ferne zeichnete sich eine Stadt ab, während der Rest der Insel aus dichtem Dschungel bestand. „Hier haben sie genug Platz, um sich entfalten zu können.“ Vermehren traf es dabei wohl eher.

„Sie sind hart im Nehmen. Ich habe ihnen ein bisschen Selbstverteidigung beigebracht. Sabos und Makinos Tritte haben auch eine ordentlich Kraft für ihre Größe“, erwiderte Ace, der neben ihm stand und zusah, wie die weißen Tierchen sich zaghaft in die Richtung des Waldes aufmachten. Er winkte ihnen mit einer ausladenden Armbewegung und einem Grinsen, das von einem Ohr zum anderen reichte. „Um ehrlich zu sein wurde es die letzten Tage auch etwas warm im Bett.“

Marco nickte kaum merklich. Wenn das sogar Ace sagte, dann musste da etwas dran gewesen sein. Jedenfalls war er nicht traurig, die Feuerhörnchen gehen zu sehen – und Thatch endlich aus seiner Kajüte verbannen zu können. Sein Geduldsfaden war bereits am Reißen gewesen, als sich Ace letzte Nacht zu ihm hinübergerollt hatte und Dinge initiieren wollte, an denen Marco mit so vielen Besuchern im Raum ganz sicher kein Interesse hatte.

Allerdings fiel Thatch der Abschied nicht so leicht wie Ace. Er stand am Ende des Laufplanke und hatte Violetta eng an seine Brust gezogen, die wiederum nach Luft rang. Doch es war der schrille Ton seiner Stimme, der Marcos Aufmerksamkeit auf sich zog und selbst an Bord der Moby Dick noch hörbar war. „Und du passt gut auf dich auf, mein Liebling“, sagte Thatch, als er sie an den Schultern packte. „Rede mit keinen Fremden. Geh ja mit keinem mit. Und lass dich nicht mit jedem Lohn abspeisen. Harte Arbeit sollte auch mit angemessenem Geld belohnt werden. Du hast nur das Beste verdient.“

Das Mädchen nickte und lächelte ihn strahlend an. „Keine Sorge. Ich habe mir alle deine Ratschläge aufgeschrieben.“ Sie zog einen zusammengefalteten Zettel aus ihrer Rocktasche und umarmte Thatch ein letztes Mal, ehe sie sich umdrehte und davonging.

Thatch blieb zurück und wischte sich in einer ruckartigen Bewegung mit den Ärmel seines Hemdes über die Augen. Nur widerwillig kam er wieder an Bord und Marco signalisierte Vista und einigen anderen, dass es an der Zeit wurde, den Anker wieder einzuholen und in See zu stechen. Die vierzehn Segel der Moby Dick wurden gesetzt und blähten sich auf, während das riesige Schiff sich langsam vorwärts schob.

Marco nahm die Arme von der Reling und wandte sich Ace zu. „Das Buch war nicht mein Andenken. Es war das hier.“ Er zog Gigis Photographie heraus, welche er der Feuerfaust reichte.

Das Grinsen auf dessen Lippen wechselte zu Verwunderung, als er es anstarrte. „Sie sieht wirklich schön aus.“ Das war alles, was Ace sagte und Marco schmunzelte.

„Das ist sie.“

Thatchs Schatten kroch unter der Sonne über das Deck auf sie zu, mit hängendem Kopf und hängenden Schultern. „Leute? Kann ich noch ein paar Nächte bei euch schlafen? Ich glaube, mein Herz ist gebrochen. Was, wenn ich den größten Fehler meines Lebens begangen habe? Was, wenn sie der Deckel zu meinem Topf gewesen ist?“

Wieso war Marco klar gewesen, dass ein bisschen Zweisamkeit diese Nacht zu viel verlangt gewesen wäre? Bevor er jedoch die Gelegenheit hatte, Thatch eine Abfuhr zu erteilen, packte Ace ihn bereits am Arm. „Klar, Thatch, ich muss Marco nur mal einheizen, um seine Laune zu heben“, rief Ace zurück, als Marco sich von ihm unter Deck ziehen ließ.

„Argh! Wie oft soll ich das noch sagen, keine Details!“, folgte ihnen Thatchs Ausruf und Ace’ Lachen erfüllte den Gang und schlussendlich auch Marcos Kabine, als die Tür hinter ihnen zufiel und sie auf das Bett fielen. Ace stützte sich mit den Händen links und rechts von Marcos Kopf ab, als er ihn mit einem hungrigen Ausdruck ansah.

„Dir ist aber schon klar, dass wir uns nicht mehr auf einer Winterinsel befinden, oder?“, sagte Marco, aber Ace beugte sich nur herunter, um ihn zu küssen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Wisteria
2018-02-23T22:25:46+00:00 23.02.2018 23:25
Moin,
schöne FF, von den Feuerhörnchen hätte ich auch gerne eines. Aber nur eines.
LG
Von:  Ryuzume
2014-10-04T07:48:19+00:00 04.10.2014 09:48
X3 Hihi meine zweite FF von dir und ich hab mir vorgenommen zu jeder FF die ich gelesen habe ein Kommi zu schreiben.
Durch deine kleine Kurzgeschichtensammlung bin ich echt heiß darauf geworden mehr über Marco zu erfahren und da kam so ein kleiner Rückblick in die Vergangenheit ganz gut gelegen.
Hach er ist schon ein toller Mann! Ich kann verstehen, dass Gigi ihn so interessant findet. ♡
Die kurze Beziehung der beiden fand ich auch sehr nachvollziehbar und ich fand es toll, dass du den beiden die Möglichkeit gegeben hast sich nach so langer Zeit wiederzusehen. Das beweist wie sehr du die Charas liebst.
Ich muss auch nochmal ein großes Lob an dich aussprechen, dafür, dass du dir immer eigenen Inseln ausdenkst. Ich stelle mir dann immer vor was würde passieren, wenn auch andere Charas des One Piece Universums dort landen würden. Was Luffy und seine Crew wohl als Andenken mitnehmen würden?! :D
Ich finde das verleiht deinen Geschichten eine große Lebendigkeit. Genau wie die Feuerhörnchen. Zu der Szene in Marcos Kajüte, wie alle sich bei ihm einquartiert haben, hätte ich ja gern mal ein Fanart gesehen. ♡

X3~ Mach brav weiter so!

Von: abgemeldet
2014-08-02T19:04:40+00:00 02.08.2014 21:04
Es ist eigentlich erschreckend, dass ich zu all den tollen FFs zu den beiden keine Kommentare geschrieben habe. Vermutlich hatte ich beim Lesen einfach gerade keine Laune dafür bzw. wollte keine sinnlosen Kommentare schreiben.
Hach... Keepsake Island, hm?
Wirklich ein sehr interessanter Gedanke mit den Andenken und so. Vor allem der Rückblick in Marcos Vergangenheit hat mir sehr gefallen. Und Thatch... uhm... XD
Dazu weiß ich gar nichts zu sagen. Wie kann man einfach auf ner wildfremden Insel jemanden Wildfremden heiraten? Nun... er scheint es ja wenigstens ein wenig genossen zu haben, auch wenn er nicht randurfte. Hihi~
Ich mags auch, dass er von Marco und Ace weiß. Das ist cool, weil es dem Pair noch so ein gewisses Flair gibt. Also dass es eben nicht geheim ist, sondern schon bekannt. Das macht es wirklicher. Na... mir fehlen gerade etwas die Worte. Keine Ahnung, wie ich es besser beschreiben soll.
Und natürlich mag ich die klaren Strukturen. Das hat mir an deinen FFs schon immer gefallen. Dass jeder Abschnitt auch richtig als Abschnitt dasteht und nicht alles im Blocksatz da steht. Das macht das Lesen so angenehm. Man mag gar nicht mehr aufhören und dann ist es doch vorbei.
Ach menno.
Wenn ich so weiter mache, geht mir der Lesestoff zu den beiden viel zu schnell aus. |D
Von:  Peacer
2013-12-30T20:46:58+00:00 30.12.2013 21:46
*Fruchtcocktail hinhält* Willst du mich heiraten? :')
Ehrlich, vielen vielen Dank für dieses wunderbare Weihnachtsgeschenk, ich könnte dich echt abknutschen. Ich liebe einfach, wie du Marco, Ace und Thatch schreibst, hach, da geht mein Fangirl Herz auf. Und dass du extra einen OC eingebaut hast. :D Gigi ist toll. Und verrückt. Und passt irgendwie richtig gut zu Marco. Und ich liebe es, dass du eingebaut hast, dass er nicht altert. Das ist so traurig schön.
Ich lieb im ürbigen auch, dass Ace seinen Feuerhörnchen Selbsverteidigung beigebgracht hat. xD
Und Thatch's Abschied von Violetta mit seinen ganzen Ratschlägen. Und dass er glaubt, sein Herz sei gebrochen. Er ist sooo süß. :3
Und Ace, dass er Marco mal richtig einheizt, haha. xD
Danke. <3


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