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Happy Birthday, Mayrin

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Seid gegrüßt ihr lieben Leser.
Hier kommt ein besonders Spezial meinerseits.

Ich möchte mit dieser Geschichte meiner Freundin Mayrin ganz herzlich zum Geburtstag gratulieren und ihr alles alles Gute für das neue Lebensjahr wünschen
Ich hab dich lieb

Genieß die Geschichte, sie gehört allein dir ;) Komplett anzeigen

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Only for you

Vorwort bitte lesen

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Schnee. Langsam fallen die ersten Flocken vom Himmel, kitzeln unsere Haut. Es ist der erste Bote des Winters. Der Bote das sich besondere Tage nähern. Ein besonderer Tag sogar schon in einigen Tagen. In ein paar Tagen feiere ich im Kreise meiner Familie meine Volljährigkeit. In ein paar Tagen werde ich nicht mehr mit Miss angesprochen sondern werde wie meine Schwester endlich mit Countess angesprochen. Es ist für viele nur ein kleiner Unterschied doch für mich ist es ein großer Sprung. Mein Geburtstag würde mich in unserer Gesellschaft heben und sie werden mich endlich nicht mehr so oft wie ein kleines Kind behandeln. Dieser Tag wird großartig. Ja wirklich großartig. Doch nicht nur mein Adelstand wird sich ändern. Endlich darf ich selbst etwas entscheiden und mein Leben ein wenig nach meinem Geschmack gestalten. Nicht das ich mich über mein bisheriges Leben beschweren möchte. Nein. Es ist toll. Ich lebe gemeinsam mit meinem Vater und einigen Hausangestellten in einer großen Villa, habe fast alles was sich eine Dame meines Alters wünschen kann und habe auch so manche Freiheit. Und doch behandelt man mich oft wie ein kleines unerfahrenes Kind. Schon früher war es so aber als meine große Schwester ihren Liebsten heiratete und mit ihm in die Villa seiner Familie zog änderte sich dies mehr und mehr. Sicher sorgt sich mein Vater um mich und doch bin ich nicht mehr so jung und unbeholfen. Nein. Ich mag noch jung sein aber kein Kind mehr. Aber vielleicht behandelt er mich auch nur so weil er sonst niemanden mehr so umsorgen kann. Mutter starb als meine Schwester und ich noch klein waren. Seit jenen Tag hat er keine Frau mehr gehabt die er liebte. Nur uns, seine Töchter. Er gab stets alles für uns, behandelte uns wie Schätze und sorgte dafür das wir zu gut erzogenen Mädchen heran wuchsen. Mädchen wie sie dem Adel entstanden und wussten wie man sich in Gesellschaft benimmt. Wir lernten von klein auf Manieren, lernten verschiedene Sprachen, lernten Tanzen, wie man aufrecht geht, wie man sich ordentlich kleidet und noch vieles mehr. Eben alles was man als Dame später einmal braucht. Selbst in die geschäftlichen Dinge unserer Familie wurden wir eingeführt, wurden gefragt was wir von den verschiedensten Dingen hielten und durften mit entscheiden. Auch wenn meine Schwester etwas mehr Entscheidungsfreiheiten hatte als ich. Aber dies würde sich auch bald verändern. Nur noch wenige Tage und dann bin ich Volljährig, werde ins Familienunternehmen einsteigen und meine eigenen Entscheidungen treffen...
 

Noch während ich so darüber nachdenke fällt der Schnee weiter, bedeckt langsam aber stetig die Wege, Bäume, Blumen, Sträucher, Dächer aber auch die Menschen mit seinem weißen Glanz. Als Kind habe ich den Schnee geliebt, war bei ersten Schnee nach draußen geeilt und habe versucht die Schneeflocken zu fangen. Es war eine lustige Zeit. Doch bin ich kein Kind mehr das Schneeflocken das versucht Schneeflocken zu fangen. Nein. Ich sehe ihnen beim fallen zu und fahre zum heutigen Ball zu dem Vater und ich eingeladen wurden. Es ist der alljährliche Winterball der zum ersten Tag des Endmonats des Jahres gefeiert wird. Dieser Ball hat lange Tradition und wird jedes Jahr veranstaltet egal ob es an diesem Tag schneit oder nicht. Dieser Ball läutet die besinnlichste Zeit des Jahres ein und ist für mich stets eine Erinnerung das es bis zu meinem Ehrentag nicht mehr weit ist. Dieses Jahr ist es für mich eine wundervolle Erinnerung, dieses Jahr kann ich mich richtig auf den Ball freuen. Den dieses Jahr verändert sich noch etwas bevor es endet. Etwas wunderschönes, wenn ich so darüber nachdenke.

„Über was denkst du nach, Liebes?“ Sanft reißt mich Vaters Stimme aus den Gedanken, lassen mich ihn direkt ansehen. Er lächelt milde und neigt den Kopf leicht seitlich wie er es immer wieder tut, wenn er eine Frage stellt die ihn wirklich interessiert.

„Über vieles, Vater.“ Ehrlich antworte ich ihm. Es stimmt ich denke über vieles nach und das weiß er ja auch. Kennt er mich doch kaum einmal anders.

„Dann mach dir bitte nicht zu viele Gedanken. Nicht das du den wunderschönen Ball verträumst.“ Mit einer sachten Geste streicht er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, welche sich wohl von meiner eleganten Hochsteckfrisur gelöst haben muss. Das rote Haar ebenso wie die roten Augen habe ich ganz klar von Mutter geerbt. Anders als meine Schwester. Sie hat Vaters silbernen Schein geerbt auch wenn ihr Haar in all den Jahren nun mehr einen sehr hellen blonden Ton annahm. Etwas das sie vielleicht von Großmutter erbte. Auch so die amethystfarbenen Augen. Vollkommen anders als die von Vater. Seine sind in einem wunderschönen hell-dunklen Grünton, welche er jedoch immer wieder hinter den Strähnen seines silberfarbenen Haares verbirgt.

„Du siehst wunderschön aus mein Kind.“ Seine Worte lassen mich lächeln, weiß ich doch das er sie ernst meint. Er war schon immer davon überzeugt das seine Mädchen die schönsten sind. Und dies wird sich wohl nie ändern. Egal wie alt wir werden, wir werden für ihn immer seine Kinder bleiben.

„Wir konnten nur so hübsch werden, weil du stets alles für uns gegeben hast.“ Meine Worte zaubern ihn erneut ein Lächeln auf die Lippen, entlocken ihn ein leises aber ehrliches Lachen. Ich mag es wenn er lacht, den dies lässt mein Herz höher schlagen als jede Aufregung dieser Welt.

„Ich hab dich sehr lieb meine Kleine.“ Kleine. Ja das ist seine Art mir zu sagen das ich für immer sein kleines Mädchen bleiben werde aber das stört mich nicht. Er weiß ebenso wie ich das ich in ein paar Tagen meine Volljährigkeit erreiche und somit in der Gesellschaft nicht mehr als klein angesehen werde. Aber für ihn werde ich auf ewig die Kleine bleiben. Leicht schüttle ich den Kopf, lass mir von ihm die gelöste Haarsträhne sachte an die Schläfe legen und lache auf seine Worte hin das mich dies noch schöner erscheinen lässt.

Für einige Momente verharren wir schweigend, blicken uns einfach nur lächelnd an bis die Kutsche anhält und Vater die Tür öffnet. Mit voller Eleganz steigt er aus, reicht mir die Hand um mir beim Ausstieg zu helfen. Sanft lächeln ergreife ich die dargebotene Hand, steige ebenso elegant aus und lasse meinen Blick für einen Moment streifen. Überall liegt Schnee, lässt alles so winterlich erscheinen. Die Lichter welche aus der großen Villa erstrahlen lassen alles noch schöner erscheinen, tauchen alles noch weiter in einen wunderschönen winterlichen Schein. Auch auf den Weg ins Innere der Villa lasse ich meinen Blick streifen, sehe die wunderschöne Dekoration die perfekt an den Schein draußen angepasst ist. Ja selbst manche der Kleider und Anzüge wurden auf das Bild draußen angepasst. Ein wahrlicher Winterball.

„Vater, Mayrin. Wie schön das ihr gekommen seid.“ Es ist die Stimme meiner Schwester die uns so herzlich begrüßt, uns als ihre Gäste empfängt.

„Es ist uns eine Ehre, mein Kind.“ Vaters Worte sind wie immer höflich. Auch sein Lächeln das er ihr schenkt spricht reine Höflichkeit und Freude aus. Aber auch ich kann nicht umhin meine Schwester freundlich zu begrüßen. Erst jedoch lasse ich Vater den Vortritt damit er seine älteste Tochter sanft begrüßen kann und sie in seine Arme schließen bevor ich es ihm gleich tu auch, wenn ich etwas kleiner als sie bin. Ebenso freundlich wie sie wird auch ihr Gatte von uns begrüßt. Auch er heißt uns herzlich Willkommen und zeigt wieder einmal das er wahrlich gute Manieren hat.

Erst als ich einen jungen Mann erblicke der wohl kaum älter als ich ist, stocke ich für einen Moment. Wunderschöne rote Augen blicken direkt in meine, das schwarze Haar ist elegant zurück gekämmt und lässt ihn fast noch jünger erscheinen als er wohl ohnehin schon ist. Ein sachtes Lächeln liegt auf seinen Lippen bevor ich erröte und geschwind meinen Blick abwende bevor es als unhöflich anerkannt werden könnte.

„Ah wie ich sehe hast du Sebastian schon erblickt.“ Sanft ist die Stimme meines Schwagers als er sich zu mir hinab beugt und leise lacht bevor er sich wieder aufrichtet. Mit einem sachten Nicken und einer leichten Geste bittet er den jungen Mann zu sich, welcher zwar noch immer sanft lächelt aber dennoch auch etwas verlegen wirkt.

„Mayrin darf ich dir meinen Cousin Sebastian vorstellen?“ Sebastian. Welch passender Name für einen so engelsgleichen Mann.

„Es freut mich euch kennen zu lernen, Countess.“ Ich spüre die Spur der Röte die sich auf meine Wangen legt als er sich vor mir verneigt und sich sanften Tones als „Earl Sebastian Michaelis“ vorstellt. Gott. So zuvorkommend und dazu noch ein Earl. Gut, für jene unseres Standes ist es vielleicht vollkommen normal sich so zu verhalten aber diese sanfte Stimme und diese Grazie. All das lässt mein Herz höher schlagen als ich es für möglich gehalten habe.

„Die Freude ist ganz meinerseits, Earl Michaelis“ erwidere ich freundlich, verneige mich damenhaft vor ihm während ich mich meinerseits als „Countess Mayrin Crevan“ vorstelle. Ganz so wie Vater es mich lehrte. Auch, wenn das Erröten vielleicht nicht ganz dazu gehörte aber dagegen kann ich nun einmal nichts machen.

Mein Vater und meine Schwester sehen sich das ganze recht amüsiert mit an. Ebenso wie der Gatte meiner Schwester. Sie scheinen unsere gegenseitige Verlegenheit genau zu erkennen und doch sind sie so freundlich es nicht direkt an zusprechen. Nein im Gegenteil. Der junge Earl stellt sich Vater ebenfalls sehr höflich vor und erhält von ihm ein sanftes Lächeln als Zeichen das er dieses Verhalten sehr zu schätzen weiß.

„Claude würdest du unsere beiden jungen Gäste in den Ballsaal geleiten? Ich möchte kurz etwas mit Vater besprechen.“

„Sehr gern.“

Ich weiß nicht was sie mit Vater besprechen möchte doch ich frage auch nicht das es sonst als unhöflich gilt daher folge ich Claude schweigend in den Ballsaal und sehe aus den Augenwinkeln das leichte Lächeln auf den Lippen des jungen Earl der seinem Cousin ebenso schweigend folgt. Mit aufmerksamen Blick sehe ich mich um, erkenne viele der Gäste und nicke immer wieder freundlich als mir diese Geste zu teil wird.

Es dauert nicht lang bis meine Schwester und Vater ebenfalls den Ballsaal betreten. Beide lächeln sanft und kaum das meine Schwester anwesend ist, wird sie von ihrem Gatten auch schon über das Parkett geführt. Doch auch mir bleibt es nicht lange erspart bis ich zum Tanz aufgefordert werde. Vater bittet um den ersten Tanz des Abends den ich ihn sanft lächelnd gewähre und mich von ihm führen lasse wie es sich für eine Dame gehört. Es macht Spaß zu tanzen, die fröhliche Stimmung zu genießen und doch halte ich es nicht ewig aus. Nach einigen Tänzen entschuldige ich mich, schreite langsamen Schrittes auf den Balkon hinaus und atme die kühle Luft ein während ich den weißen Flocken beim Fallen zusehe. Vorsichtig streifen meine Finger über das kühle Weiß. Ich spüre die Kälte und doch macht sie mir nichts aus. Nein im Gegenteil sie lässt meine Gedanken in eine andere Richtung streifen bis mich eine Stimme aus diesen reißt.

„Ihr solltet nicht zu lang hier draußen verweilen Countess. Sonst erkältet ihr euch noch womöglich.“ Langsam drehe ich mich um schenke dem Sprecher ein verlegenes Lächeln als ich die Stimme erkenne.

„Habt Dank für eure Fürsorge Earl Michaelis.“ erwidere ich sanft, versuche meinen Herzschlag zu beruhigen welcher sich mit einem Schlag erhöht hat.

Mit langsamen und eleganten Schritten schreitet er auf mich zu, reicht mir eine Hand als er mich um einen Tanz bittet. Einen Tanz den er gern hier in der weißen Pracht des Winters tanzen würde, wenn es mir den nichts ausmache. Noch bevor ich klar denken kann, nehme ich seine Hand, lasse mich von ihm leichtfüßig über den Schnee führen und blicke ihn unverwandt in die wunderschönen roten Augen. Auf seinen Lippen liegt ein sanftes Lächeln aber auch auf den meinen. Es fühlt sich einfach herrlich an so zu tanzen. Frei, fast schwerelos und so ungezwungen. Die Sterne und der fallende Schnee sind stumme Zeugen, würden niemanden etwas verraten. Und doch bleiben wir nicht vollkommen unbeobachtet von jenen die im Ballsaal sind.

Nein meine Schwester steht sanft angelehnt an ihren Gatten. Vater steht neben ihnen und beobachtet und lächelnd wie der junge Earl und ich über den Schnee hinweg tanzen als wären wir vollkommen allein. Erst nach einer Weile bemerken wir das wir beobachtet werden, lösen uns von einander und blicken verlegen zu Boden.

„Ihr hättet nicht aufhören müssen. Es sah wunderschön aus.“ ertönt es von meiner Schwester welche uns ein sanftes Lächeln schenkt und leicht den Kopf schüttelt als ich mich entschuldige, weil ich meine Manieren vergessen habe.

„Aber nicht doch. Ihr habt sie beide nicht vergessen. Ihr habt nur den Tanz genossen.“ Claudes Worte sind so freundlich gesprochen das ich erneut erröte und verlegen von einem Fuß auf den anderen trete bevor Vater das Wort ergreift und uns bittet doch hinein zu kommen bevor wir am Boden festfrieren. Verlegen folgen wir ihm. Und auch ohne das ich aufsehe, spüre ich wie meine Schwester geheimnisvoll lächelt. Ich mag ihre leisen Worte nicht hören doch habe ich das Gefühl das sie etwas plant. Aber was es ist bleibt mir verborgen.
 

Stunden vergehen. Stunden in denen ich mich mit Sebastian anfreunde, mich nett mit ihm unterhalte und ihm immer wieder einen Tanz schenke während ich die Welt um mich herum fast vergesse. Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl von ihm geführt zu werden. Er ist so zu vorkommend das ich das Gefühl bekomme ihn schon seit meinen Kindertagen zu kennen. Aber ich erfahre das es ihm ebenso geht.

Doch auch der schönste Moment endet einmal. Als es Mitternacht wird, heißt es Abschied nehmen. Abschied von einem wundervollen Abend, einen so zu vorkommenden jungen Mann das es wirklich schade ist das dieser Ball endet. Freundlich verabschiede ich mich von allen, verabschiede mich schweren Herzens von dem jungen Earl welcher mit zum Abschied eine rote Rose schenkt und mir ein paar leise Worte ins Ohr flüstert bevor er sich wieder zu seinem Cousin und meiner Schwester gesellt. „Ich danke euch für diesen wundervollen Abend.“ Diese Worte werde ich niemals vergessen. Ebenso wenig die Sanftheit seiner Stimme und wie sein Atem mein Ohr gestrichen hat.

Selbst als wir in der Kutsche sitzen ist mein Gesicht noch immer gerötet und mein Herz schlägt noch immer so schnell aber er geht mir nicht aus dem Kopf. Wie sollte er auch? Die rote Rose in meiner Hand war von ihm, erinnert mich an diesen wundervollen Abend. Es ist ein unvergesslicher Ball gewesen. Ein Ball der so vollkommen anders war als jeder den ich bisher beigewohnt hatte. Und so genieße ich das Gefühl des wundervollen Abends, schwelge in der Erinnerung daran und sinke die Nacht in einen wundervollen Traum. Einen Traum voller glücklicher Tänze und einen Earl der mir einfach nicht mehr aus dem Sinn gehen will...
 

Tage später:
 

Heute ist es soweit. Heute ist mein großer Tag und ist in der ganzen Villa zu spüren. Überall laufen die Bediensteten eilig umher, bereiten das Fest des Tages vor und gratulieren mir herzlich. Auch Vater lässt es sich nicht nehmen mir herzlich zu gratulieren als ich den Speisesaal betrete wo wir wie jeden Morgen das Frühstück einnehmen. Doch anders als sonst stehen auf dem Tisch mehr Vasen mit Blumen. Verschiedene Sträuße mit verschiedensten Karten auf denen Glückwünsche stehen. Gott. Ich kann die Sträuße nicht alle zählen die dort stehen aber jeder Einzelne von ihnen sieht einfach wundervoll aus.

„Ich wünsche dir alles Liebe zum Geburtstag mein Kind. Ab heute bist du eine richtige Countess“ Vater Worte lassen mein Herz höher schlagen, lassen mich seine sanfte Umarmung erwidern als er mich in seine Arme schließt. Ab heute würde ich in unserer Gesellschaft nicht mehr als kleines Mädchen behandelt werden sondern bin nun eine richtige Gräfin. Oh Gott. Ich bin so nervös und doch so glücklich das ich es nicht in Worte fassen kann. Nicht einmal als Vater mich zu Tisch führt, mir erklärt das wir für den heutigen Tag noch ein Kleid besorgen müssen. Ich nicke einfach nur stumm, lächle unverwandt und freue mich darüber nun nicht mehr als Kind angesehen zu werden...
 

Nach dem Frühstück fahre ich mit Vater einkaufen, freue mich über das wunderschöne Kleid das er mir kauft und kann es kaum abwarten den Traum aus Samt und Seide am Abend zu tragen. Doch bis es soweit ist müssen noch ein paar Dinge erledigt werden. Die Angestellten richten alles wundervoll her, dekorieren und verzieren alles wie es für einen Ball zur Volljährigkeit gehört. Und all dies ist zu meinen Ehren. Ich kann es kaum fassen.

Nicht einmal als ich mein Traum aus Samt und Seide anhabe kann ich es kaum fassen. Ja nicht einmal als meine Schwester kommt und mir eine wundervolle Frisur zaubert ist es möglich die richtigen Worte für dieses Glück zu fassen. Es ist einfach überwältigend. Fast wie ein Traum. Doch ist es keiner. Ich weiß das ich wach bin, weiß das dieser Ball mir gewidmet ist und alle Gäste zu meinen Ehren erscheinen. Die Volljährigkeit wird im Adel stets groß gefeiert, wird mit allen gemeinsam genossen. So wie man auf anderen Bällen zur Volljährigkeit anwesend ist, so darf man die Anwesenheit auf dem Eigenen voraussetzen.

Und wie zu erwarten kommen alle. Ich begrüße jeden Einzelnen meiner Gäste freundlich. Heiße jeden herzlich Willkommen und schenke ihnen ein sanftes Lächeln, nehme jeden Glückwunsch dankend entgegen. Oh Gott. Jetzt weiß ich wie sich alle anderen fühlten als sie mir dies als unbeschreiblich beschrieben. Es ist wirklich unbeschreiblich dieses Gefühl.

Doch als ich jenen bestimmten jungen Mann sehe der mir auf dem Winterball einen wundervollen Abend schenkte, ist es als würde meine Welt kippen. Positiv gesehen meine ich. Er ist so elegant gekleidet das er wieder einmal einem Engel gleicht. Gott. Auch seine Haltung und seine so sanfte Begrüßung sind einfach umwerfend. Seine Lippen fühlen sich so weich auf meiner Hand an das ich es kaum glauben kann das er wirklich ein Mensch ist. So sanft wie man sich einen Engel vorstellt.

„Ich gratuliere euch recht herzlich zu eurer Volljährigkeit, Countess.“ Sanft spricht er seine Worte, haucht mich einen eleganten Handkuss auf den Handrücken bevor er lächelt und Vater sanft begrüßt welcher ihn herzlich Willkommen heißt. Natürlich heiße ich auch Claude herzlich Willkommen als er mir zum Ehrentag gratuliert.

Als sich dann alle Gäste versammelt haben danke ich ihnen allen nochmals herzlich für ihr Erscheinen und eröffne den Ball in dem ich die Musiker bitte zu beginnen. Es dauert nur einen Moment bis Vater mich um den ersten Tanz bittet, welchen ich ihm auch sehr gern gewähre. Leichtfüßig führt er mich über das Parkett, genießt jeden Moment ebenso wie ich bevor die Musik einen anderen Klang annimmt und Claude mich um den nächsten Tanz bittet. So geht es eine ganze Weile. Jeder möchte die Ehre haben mit der nun erwachsenen Countess zu tanzen. Es ist eine Art Tradition das man sich auf diese Weise mit den Familien gut stellt und sein Ansehen dadurch durchaus auch etwas steigert. Aber dies stört mich nicht im geringsten. Nein ich genieße diesen Tag, genieße jeden einzelnen Tanz und schenke jedem ein sachtes Lächeln.

Erst als Earl Michaelis mich um einen Tanz bittet schlägt mein Herz höher aber auch ihm lasse ich die Ehre zu teil werden mich über das Parkett zu führen. Gott wie gut es sich anfühlt. Es ist unbeschreiblich. Es bleibt nicht nur ein Tanz dem ich ihn schenke. Nein es ist eine ganze Reihe von Tänzen die ich ihm nur zu gern zu teil werden lasse. Doch auch einem so begnadeten Tänzerpaar wie uns wird es irgendwann etwas viel. So lasse ich mich sanft von ihm in den verschneiten Garten führen. Ich genieße es meine Hand in seiner liegen zu spüren, genieße jeden Moment seiner Nähe. Es ist wundervoll. Einfach unbeschreiblich. Für eine Weile schreiten wir schweigend durch den Garten, sehen uns die winterliche Landschaft an bevor er mich sachte dazu bringt stehen zu bleiben.

Als er dann vor mir in die Knie sinkt setzt mein Herz ein paar Schläge aus.

„Ich weiß wir kennen uns noch nicht lang, Countess. Und doch möchte ich euch bitten meine Frau zu werden.“

Für einen Moment bin ich vollkommen sprachlos. Ich kann ihn einfach nur in die wunderschönen roten Augen blicken welche zu mir hinauf sehen, direkt in meine blicken.

„Ja.“ Zu mehr bin ich nicht in der Lage. Mehr bekomme ich einfach nicht heraus da mein Herz wie wild schlägt. Doch als er sich erhebt und seine Lippen sich auf meine legen setzt es für ein paar Schläge aus. Erst zögerlich und dann leicht fordernd erwidere ich seinen Kuss, schlinge meine Arme um seinen Hals um ihn nah bei mir zu haben. Es ist mein erster Kuss und doch habe ich das Gefühl das er schon immer an meiner Seite wäre. Erst als wir uns nach einer gefühlten Ewigkeit von einander lösen, greift er in die Tasche seines Jacketts, zieht eine kleine blaue Schachtel hervor in der ein silberfarbener Ring mit einem Diamanten seinen Platz hat. Mit vorsichtigen Griff nimmt er den Ring heraus, steckt ihn mir an den Ringfinger und küsst mich erneut um unsere Verlobung damit zu besiegeln.

„Ich liebe euch.“ Verlässt es leise seine Lippen bevor sie sich erneut auf meine legen.

„Ich liebe Dich.“ korrigiere ich ihn sanft lächelnd und gestehe ihm auf diese Weise meine Liebe.

„Ich liebe Dich.“ haucht er sanft in mein Ohr bevor er mich in seine Arme schließt und mich lächelnd im Kreis herum wirbelt was mir ein frohes Lachen entlockt. Es ist so ein unglaublich schönes Gefühl das man es nicht beschreiben kann...
 

Nach einer kleine Weile haben wir uns entschlossen hinein zu gehen, wollten wir es doch offiziell bekannt machen was so manch ein Gast schon von der Tür zum Garten hinaus bemerken konnte.

Es bedarf keiner großen Worte um aus dem Ball zu meiner Volljährigkeit einen Verlobungsball zu machen. Der frohe Jubel tut dies schon allein. Und all die Glückwünsche lassen uns wissen das es ein wirklich besonderer Tag ist.

„Ich freue mich so sehr für euch Beiden.“ Ertönt es von meiner Schwester und auch Claude gratuliert mir herzlich zur Verlobung. Sebastian wird sanft lächelnd in eine Umarmung gezogen gegen die er sich vor Verwunderung nicht wehren kann aber doch sanft lächelt und sich bedankt. Auch mein Vater freut sich mit uns, heißt seinen zweiten Schwiegersohn herzlich Willkommen.

„Wie es aussieht haben die beiden es schneller geschafft als du und Claude, meine liebe Raven.“ Sind Vaters Worte an meine Schwester, welche darauf nur lacht und meint das er Recht habe. Es stimmt die Beiden haben etwas länger gebraucht um zu einander zu finden und doch haben sie ihr Glück mit einander gefunden. So wie ich das Meine heute...
 

Ein paar Jahre später:
 

Heute ist wieder einmal ein großer Tag. Ein ganz besonders großer wenn man es genau nehmen möchte. Vor ein paar Tagen hat unser Sohn das Licht der Welt erblickt und würde heute am Tag unserer Hochzeit seine Taufe erfahren weil ich es mir so wünschte. Sebastian war gleich mit dieser Idee einverstanden, fand es eine wundervolle Idee. Und so würde aus einer Trauung auch gleich noch der Tag der Taufe.

„Na Corvin freust du dich schon auf deine Taufe“ frage ich meinen süßen Sohn welcher mich mit rotfarbenen Augen ansieht. Seine Geburt ist erst ein paar Tage zurück liegend und doch haben sich die anfänglich blauen Augen schon rötlich gefärbt. Jedes Kind hat zu Beginn seines Lebens blaue Augen wurde uns erklärt und doch haben sich die unseres Sohnes recht schnell geändert. Das Haar so schwarz wie des seines Vaters, die Augen so rot wie die unserer Beiden und ein zuckersüßes Lächeln auf den kleinen Lippen. Er ist so wunderschön das ich meinen Blick kaum abwenden kann und doch muss ich mich für die Hochzeit fertig machen da ich sonst den großen Tag verpasse.

Aber damit dies nicht geschieht ist Raven da, kümmert sich darum das ich mich nicht zu sehr ablenken lasse und meine Nichte Leila kümmert sich liebevoll um ihren Cousin. Sanft spricht sie mit ihm, bringt ihn zum lachen und sorgt dafür das er gut umsorgt ist während ich mich zur Braut herrichten lasse. Es geht recht schnell und geschwind sind wir alle in unsere Kleider gehüllt, wobei Corvin in einen süßen kleinen Taufanzug gekleidet wurde.

An der Tür wartet schon Vater auf uns um mich in die Kirche zu geleiten während Leila sich den kleinen Korb mit Blumenblüten greift und in Position geht. Meine Schwester nimmt ihren Neffen sanft in den Arm und gesellt sich zu ihrem Gatten welcher seitlich von Sebastian steht welcher ein wenig nervös wirkt aber seinen Sohn einen liebevollen Kuss gibt woraufhin dieser fröhlich lacht.

Als dann die Musik erklingt und Leila beginnt die Blüten zu streuen, ergreife ich Vaters Arm und lasse mich von ihm zum Altar führen. Ich bin mir all der Blicke bewusst die auf mir ruhen, habe mich gegen ein weißes Kleid entschieden da ich nicht mehr so rein bin wie man es vielleicht erwarten würde. Nein ich habe mich für ein cremefarbenes, schulterfreies Kleid mit passendem Schleier entschieden. Ein Kleid das meinem Traum verwirklichen sollte und es auch tut.

Vor dem Altar löse ich mich von Vaters Arm, lasse mich von ihm auf die Stirn küssen bevor er seinen Enkel sanft in den Arm nimmt damit meine Schwester sich an meine Seite stellen kann. Ich habe sie als meine Trauzeugin erwählt so wie Sebastian Claude darum bat. Die beiden hatte nicht gezögert sondern sich gleich bereit erklärt und diese Ehre zu erweisen. Ebenso wie sie uns die Ehre erweisen Corvins Taufpaten zu werden.
 

Als dann Pater Eros vertritt und beginnt die Worte an uns zu richten schlägt mein Herz schneller als ich es fassen kann. Mit jedem Wort schlägt es schneller und jedes Wort bringt uns unserem gemeinsamen Leben näher.

„Wir haben uns heute an diesem Ort zusammen gefunden um diese Paar den Segen der Ehe zu erteilen. Doch bevor wir dazu kommen möchte jemand Einspruch gegen diese Vermählung einlegen, so möge er nun sprechen oder für immer schweigen“ Ertönt es ernst von seinen Lippen. Doch auch nach der Pause die er beim sprechen lässt, meldet sich niemand der einen Einspruch erhebt, was für ihn ein Zeichen ist mit der Trauung fort zufahren.

„Sebastian Michaelis, ich frage Sie: Möchten sie die hier anwesende Mayrin Crevan zu ihrer Frau nehmen, sie lieben und ehren bis der Tod euch scheidet?“

„Ja ich will.“

„ Mayrin Crevan ich frage Sie: Möchten sie den hier anwesenden Sebastian Michaelis zu ihrem Mann nehmen, ihn lieben und ehren bis der Tod euch scheidet?“

„Ja ich will.“

„Kraft meines mir, von Gott, verliehenen Amtes erkläre ich sie hiermit zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut nun küssen.“ erklingt es nach dem Ringtausch, welche von der süßen Leila gereicht wurden. Sie wollte uns unbedingt diese Ehre erweisen und wirft nach dem ersten Kuss als Ehepaar fröhlich ein paar Blüten zu uns hinauf...
 

Doch nach der Trauung ist noch die Taufe, bei welcher Corvin nun ganz gemäß der Kirche als Sohn eines Ehepaares gilt und seine Glaubensrichtung. Die selbe Glaubensrichtung die auch seine Eltern haben. So wie wir uns als Eltern freuen, freuen sich auch seine Taufpaten und sein Großvater. Es ist ein wundervoller Tag. Jeder der Anwesenden gratuliert uns herzlich und freut sich mit uns.

Die Familien Crevan und Michaelis haben nun neue Familienmitglieder auch wenn ich nun nicht mehr den Namen Crevan trage. Nein ich habe mich entschlossen Sebastians Namen an zunehmen und werde ab dem heutigen Tag mit Countess Michaelis angesprochen. Vater ließ uns die freie Entscheidung welchen Namen wir annehmen, den tief in unserem Herzen werden sowohl Raven als auch ich immer eine Crevan bleiben auch wenn unsere Nachnamen Faustus und Michaelis lauten. Aber der Name Crevan wird nicht aussterben. Nein nicht, wenn Vater sich traut jener Frau seine Gefühle zu gestehen mit der er schon so manches mal ausgegangen ist.

Aber das ist eine andere Geschichte...
 

Und wenn wir alle nicht gestorben sind...

…nun dann leben wir noch glücklich bis zum Ende unserer Tage
 

ENDE!!!


Nachwort zu diesem Kapitel:
So leider ist nun Schluss aber ich hoffe dir gefällt mein Geschenk an dich.
Ich wünsche dir an dieser Stelle noch einmal alles alles Gute zum Geburtstag.
Mögen all deine Wünsche in Erfüllung gehen meine Liebe.

Hab dich lieb

Deine Freundin
Raven Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mayrin
2013-12-15T00:13:08+00:00 15.12.2013 01:13
Na da hat das Hochladen ja doch noch geklappt =)

Ich danke dir auch hier nochmal vielmals für diese tolle geschichte *_*
und das du mit hier einmal Sebastian überlassen hast ;)
Ich werde den Moment wo ich mit ihm vorm Traualter stehe nie vergessen *träum*

Vielen Dank auch für deine Glückwünsche.
Ich hab dich sehr lieb Maus :*

Antwort von:  Ray_Estheim
16.12.2013 00:57
Hey,
ja nachdem sie erst bemängelt wurde... Aber naja...
Es hat mit einiger Verspätung geklappt und dass ist das wichtigste^^

Es wahr mir eine Ehre ihn dir einmal zu überlassen, sollte ja dein Geschenk sein^^
Dann hoffe ich das du sehr oft davon träumst wie du ihn das Jawort gibst^^

Und auch hier nochmals: Bitte sehr.
Hab dich sehr lieb, Süsse


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