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I see fire

Tauriel x Thranduil
von

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Chapter 1


 

“Yet nothing can to nothing fall,

Nor any place be empty quite;

Therefore I think my breast hath all

Those pieces still, though they be not unite;

And now, as broken glasses show

A hundred lesser faces, so

My rags of heart can like, wish, and adore,

But after one such love, can love no more.”

― John Donne
 

Thranduils Sicht
 

Hätte er den Düsterwald beschreiben sollen so wäre es wohl ein Ort von Frieden und Gerechtigkeit - doch selbst Thranduil wusste das dies nicht der Wahrheit entsprach. Damals hatte er diesen Wald geliebt, noch mehr als seine Heimat Lindon. Damals vor so vielen Jahrhunderten, doch hatte sich die Welt um ihn herum verändert. Sie war dunkler geworden, bedrückender und letzten Endes auch einsamer.
 

Nie würde er ein Wort darüber verlieren, kein Blatt würde fallen in dem Wissen wie es in seinem Inneren aussah. Das Einzige was für den König nun zählte war sein Königreich zu beschützen und es zu stärken, so dass es auch ohne ihn - hell und strahlend weiter bestehen konnte.

Es war Nacht in den Hallen und obwohl Thranduil ruhen sollte, so war es doch die Ruhelosigkeit die ihn plagte. Seit die Zwerge entkommen waren und er seine Späher ausgesendet hatte, war er von einer Unruhe befallen die selbst der elbische Kräutersut nicht hatte heilen können.
 

Statt in seinen privaten Gemächern zu verweilen um das Morgengrauen abzuwarten führten ihn seine lautlosen Schritte in den Thronsaal. Ohne das Licht der Sonne wirkte dieser verlassen und trostlos. Die hellen Banner wandelten in Schatten, der Thron hatten den Glanz den er für gewöhnlich ausstrahlte verloren und auch die ewigen Lichter die sonst brannten waren erloschen.
 

Es war als würde ein altbekannter Frost über seinen Körper wandern der sich wenig später um das schwere Herz krallten, dass er in sich trug.

Alles in ihm hatte sich verdunkelt, verdunkelt seit damals, als der Tod so vieler den Fall von Mordor eingeläutet hatte. So viele ehrenwerte Krieger und Kriegerinnen hatten ihren Lebenshauch verwirkt auf dem Schlachtfeld das jetzt nur noch aus modrigen Sümpfen und verirrten Seelen bestand.
 

Das Mondlicht das von der Terrasse in den Thronsaal schien, zog den König an und so schritt er ohne sein Ziel wirklich zu kennen auf die offenen Terrassentüren zu die sich vor ihm in ihrer Eleganz und Größe offenbarten.
 

Mit der Begegnung die ihm jedoch nun bevorstand hatte er nicht gerechnet. Auch wenn sie ihm den Rücken zuwandte und eher so wirkte als hätte sie sein Kommen nicht bemerkt, so war er sich doch sicher das dies der Fall war. Es war so schwer der Versuchung zu widerstehen nicht durch ihr feines rötliches Haar zu streichen, eine Laune der Natur denn dieses Farbenspiel war eine Rarität - selbst unter dem Elbenvolk.
 

Fast als hätte sie seine Gedanken wahrgenommen spannte sich ihr Körper unmerklich an, doch es überraschte den Elben nicht, denn schon immer - selbst in jungen Tagen war sie einzigartig gewesen.
 

"Tauriel ," seine eigene Stimme hörte sich fremd und distanziert an, so anders als die Worte die auf seiner Seele lasteten. Mit wenigen Schritten hatte er die Entfernung zu ihr überwunden und stand nun neben ihr und folgte ihrem Blick über den Wald.
 

"Mein König."
 

Stille, ewiges Schweigen das zwischen ihnen herrschte - immer noch. Zu gerne hätte er diese Grenze überwunden, hätte die alten Tage wieder aufleben lassen. Die Tage in denen sie ihm noch blind vertraut hatte, die Tage in denen sich ihr Gesicht nicht verfinstert hatte wenn er ihren Weg gekreuzt hatte, die Tage in denen sich ihre Lippen gekräuselt hatten wenn er mit ihr gescherzt hatte - und nur mit ihr.

Doch zurück in der Gegenwart fühlte sich diese Vergangenheit so unwirklich an, als hätte sie nie stattgefunden, als wäre sie nur ein Teil der Geschichte die Menschen ihren Kindern erzählten damit sie besser einschlafen konnten. Eine Geschichte ohne Trauer, eine Geschichte von einem strahlenden Helden der allen Gefahren trotzte und den Frieden brachte.
 

Doch Thranduil war nicht dieser Held, damals war er ein Prinz gewesen und sein Vater noch König. Er hatte die Schatten von Barad-dûr nie vergessen, den Geschmack des Schmerzes auf seinen Lippen, das Gefühl des Blutes auf seiner hellen Haut. Niemals würde er diese Bilder vergessen, niemals würde er vergeben. Das letzte Bündnis hatte nichts als Schmerz über ihn gebracht - ein Schmerz den nur sein Reichtum hatte trüben können. Doch so war es nicht - auch wenn der König sich dessen nicht bewusst war. All die Reichtümer und sein Besitz sorgte nur dafür das er sich sicherer fühlte, sicher für sein Volk - nicht für ihn selbst - doch dies war ein Trugbild das ihn eingenommen hatte und ihn beherrschte.
 

"Ich wünschte du würdest nicht jedes mal diesen Blick offenbaren wenn wir uns begegnen," entgegnete er ruhig und bestimmt - fast kalt. Doch die Elbin neben ihm schreckte nicht zusammen wie es seinen Untertanen sonst taten, oder neigten das Haupt in der Angst ihn verärgert zu haben. Tauriel jedoch war anders, so anders das sie die erste Frau gewesen war die er wahrhaftig begehrt hatte, nachdem er verloren hatte, was einst sein einziger Besitz gewesen war.
 

"Und ich wünschte Ihr würdet aufhören nach den Schätzen der Zwerge zu streben...," die Stimme der Elbin brach nicht, sie war starr, so als müsste sie sich zusammenreißen um nicht lauter zu reden.

Thranduil bemerkte es, so wie er vieles bemerkte das den Meistern verborgen blieb. Immer noch war Tauriel höflich, bedacht darauf kein persönliches Wort zu verlieren, obwohl sie damals so viel Zeit damit verschwendet hatte.
 

Nun kamen ihm diese unzähligen Stunden nicht verschwendet vor, eher wie ein Schatz den es zu beschützen und zu bewahren galt. Doch er wusste das sie ihm dies nie wieder erlauben würde, egal was er sagte.
 

"Wie unvernünftig von mir zu hoffen das du meine Meinung teilen würdest," der König selbst war wenig daran interessiert den höflichen Schein zu wahren, jedenfalls nicht hier - wo sie niemand hören oder sehen konnte. Den Blick, den ihm die Elbe nun zuwarf war unergründlich, so unergründlich das selbst er nicht darin lesen konnte.
 

"Ihr habt Eure Befehle gegeben und ich habe meine besten Männer ausgesandt, das war es doch was Ihr wolltet," stellte Tauriel fest und ihr fein geschwungener Mund verzog sich zu seinem Strich. Ihm war klar das sie es nicht guthieß das er ihre Männer dafür benutzte, doch er war der König und er wusste das sie ihre Loyalität zu ihm nie aufgeben würde.
 

"Das war es was ich wollte," antworte Thranduil ruhig und begegnete ihrem Blick mit seinen eisigen Augen.
 

Es schien als wäre eine Ewigkeit vergangen seit er das letzte Mal den grünen Wäldern ihrer Augen begegnet war. Einen Augenblick zu lange hatte er in ihnen verweilt den augenblicklich senkte sie den Blick. Nicht das sie ihm nicht hätte standhalten können, denn das hatte er an ihr immer bewundert. Die eigensinnige Tauriel, wie sie im geheimen in ihrem Volk bekannt war, die sich selbst gegen den König stellen könnte wenn sie es wollte. Vielleicht war es sein eigenes Glück das ihre Loyalität ihr wichtigstes Gut war das sie niemals verraten würde.
 

Doch er konnte nur zu gut verstehen warum sie den Blick senkte, warum sie ihn nicht mehr so wie früher ansah. Vielleicht hatte sie Angst, Angst den Schatten in seinem Blick zu begegnen, die Tag für Tag stärker wurden. Gefürchtet und verehrt zu werden war nach ihrer Ansicht nicht der richtige Weg König zu sein, das wusste er - doch dies war seine Herrschaft, das hatte er ihr klargemacht. Danach hatte sich das Blatt gewendet und das Vertrauen das zwischen ihnen bestanden hatte war zerbrochen. Sie entgegnete nichts auf seine Worte und das Schweigen hatte eine bedrückende Lautstärke angenommen.
 

"Was tust du hier Tauriel ?" fragte er nun ernster. Natürlich war es niemandem verboten den Thronsaal oder die Terrasse bei Nacht zu betreten, doch eigentlich führte es niemanden in so später Stunde noch hier her. Er war froh um diese Begebenheit, denn so bemerkte niemand das er nicht mehr schlief, schon seit langer Zeit.
 

"Vielleicht suche ich nach etwas das ich längst verloren habe," entgegnete sie leise und ihre Stimme wurde nicht mehr beherrscht von ihrem ungebrochenen Selbstvertrauen, sondern von eine Verletzlichkeit die sich wie brennende Flammen auf seiner Haut ausbreiteten. Es wäre ein leichtes gewesen die Hand auf ihre Schulter zu legen, Worte zu finden die ihr Trost spendeten, der Versuch einen Weg zu finden, der für sie beide nicht am Ende in einem großen schwarzen Loch enden würde. Doch dieser Weg existierte nicht, nicht mehr.
 

"Nur die Sache ist verloren, die man aufgibt," entwich es seinen Lippen bevor sich die Worte überhaupt wirklich in seinem Verstand bewegt hatten. War es das was er wirklich hatte sagen wollen, war es nicht mehr erneut ein wahrhaft armer Versuch die Mauer zu überwinden die sich zwischen ihnen aufgetan hatte.

"Vielleicht war sie damals schon verloren, als man sie gefunden hat."
 

Mit einem nicht deutbaren Blick musterte er Tauriel als diese die Worte aussprach. War es wirklich so, war er schon damals verloren gewesen? Hatte er bei all seinen Pflichten und Bedenken, wirklich ein Stück seiner selbst verloren?

Die Worte wirkten in seinem Verstand wie eine Anschuldigung, ein Faustschlag mitten in seine Magengegend, "Du sprichst in Rätseln."
 

Die erste wirkliche Regung in ihrem Gesicht, fast hätte er es als ein Aufkeimen eines Lächelns gedeutete, doch es war so schnell verschwunden das er sich sicher war, er hatte sich geirrt.

"Die Klarheit meiner Worte schienen Euch in den letzten Jahren nicht erfreut zu haben," entgegnete sie leise, so leise das vermutlich jede Windböe die Worte weggeweht hätten.
 

"Es war nie..," nun strauchelte er, fast hätte er den Satz genau so zu Ende gebracht wie es sein Herz ihm befohlen hätte, doch dieses hatte er schon vor langer Zeit begraben, ".. eine Frage der Klarheit, sondern des Willens."
 

"Nun sprecht Ihr in Rätseln."



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