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I see fire

Tauriel x Thranduil
von

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Chapter 4 [Vergangenheit]


 

“How much can we ever know about the love and pain in another heart?

How much can we hope to understand those who have suffered deeper anguish,

greater deprivation,

and more crushing disappointments than we ourselves have known?”

― Orhan Pamuk
 


 


 

"Mein König...", setzte Tauriel an doch dieser ließ sie nicht zu Wort kommen.
 

"Ich will nichts mehr davon hören, meine Entscheidung diesbezüglich steht fest.", in kalten Wellen schabte die Stimme Thranduils immer näher und ließ unangenehme Schauer auf ihrer Schulter zurück. Doch sie senkte nach wie vor nicht den Blick, dies hatte sich der König wohl erhofft, doch sie wagte nicht ihm zu geben wonach er verlangte.
 

Sie war sich nicht sicher warum er so blind für die Dinge waren die im Wald vorgingen. Interessierte es ihn einfach nicht, warum? Sie hatte die Aufgabe diesen Wald zu beschützen dafür zu Sorgen das die Grenzen sicher blieben und was tat ihr König? Bei jedem ihrer Vorschläge legte er ihr neue Steine in den Weg, sah auf sie herab als wäre sie ein aufmüpfiges Kind dem man die Welt erklären muss. Doch das war sie nicht, sie war kein Kind mehr und sie wusste sehr wohl wie diese Welt funktionierte auch wenn sie noch nicht viel von ihr gesehen hatte.
 

"War das dann alles...", erneut schnitt die Stimme aus Eis durch die Luft und Tauriel fragte sich ob es je möglich wäre etwas anderes von ihm zu hören als den Unterton der eindeutig machte das sie nicht länger in den Hallen erwünscht war.
 

"Eigentlich...", setzte die Rothaarige an als sich eine Hand auf ihre Schulter legte und diese sanft drückte.
 

"Wir sollten gehen...", hörte sie Legolas Stimme hinter sich der natürlich wieder versuchte sie vor einer Dummheit zu bewahren. Eigentlich hörte sie in diesen Fällen auf den Prinzen und gleichzeitig ihren engsten Freund, doch dieses Mal wollte sie diese Schmach nicht auf sich sitzen lassen.
 

"Nein.," hörte sie sich selbst sagen und war sich nicht wirklich sicher ob sie das wirklich laut gesagt hatte. Doch als sie zurück zu ihrem König sah wurde ihr bewusst das sie es tatsächlich ausgesprochen hatte denn sein Gesicht hatte sich noch weiter verfinstert. Bevor der König jedoch ansetzten konnte unterbrach Legolas die Stille.
 

"Ada. Wir hatten einen sehr langen Kampf. Die Spinnen zurückzutreiben hat länger gedauert als wir es geglaubt hatten. Wir alle sind sehr erschöpft."
 

Ungläubig wandte Tauriel den Blick zu Legolas. War das sein Ernst? Sie war zwar ermattet und ihr Arm hatte immer noch dort Schmerzen wo die Spinne sie eingeklemmt hatte, doch sie auf keinen Fall so erschöpft als das sie hätte nicht mehr klar denken können.
 

"Nun...", hörte Tauriel nun den König wieder sprechen und ihr Blick traf wenige Augenblick später eisiges grau. Elegant und hochmütig schritt der König die Treffen seines Thrones herunter. Das silberne Gewand glänzte nur noch matt im Schein der Lichter, denn die Nacht war bereits draußen angebrochen.
 

"Ada....", setzte Legolas erneut an doch Thranduil erhob die Hand um ihn zum Schweigen zu bringen. "Das reicht! Geht - alle!"
 

Die Stimme des Königs war lauter geworden und er ließ keinen Zweifel daran das er damit sowohl die Wachen als auch die restlichen Anwesenden meinte. Leise Schritte waren zu hören als die wenigen Gefolgsleute die Hallen verließen und auch Legolas wandte sich ebenfalls zum Gehen, doch als Tauriel ihm folgen wollte hielten sie erneut Worte zurück.
 

"Du nicht Hauptmann.", wie angewurzelt blieb die Elbe stehen, den Blick auf Legolas der nun ging, ihr aber ebenfalls noch einen Blick zu warf. Tauriels Hände hätten sich verkrampft, doch noch hatte sie ihre Emotionen im Griff.
 

Lautlos hatte sich Thranduil hinter sie gestellt, denn auch wenn sie ihn körperlich spürte erdrückte sie die eisige Aura fast, daher wagte sie es nicht sich umzudrehen, sondern blieb stehen und wartete was kommen würde.
 

"Du solltet deinen Platz kennen, Tauriel." Erschreckender weiße war der König nun näher an ihrem Ohr als sie es erwartet hatte. Dennoch straffte sie sich innerlich, es war wichtig keine Schwäche zu zeigen, es war wichtig das er verstand das sie nur zum Besten ihres Volkes handeln wollte und konnte.
 

Was sollte sie darauf nur erwidern, sie fühlte sich im Recht, doch er war ihr König, es war so schwer diese beiden Gegebenheiten zu vereinen. Tauriel versteifte sich noch mehr als sie das leise Schleifen von Stoff hörte das ankündigte das der König sich nun vor ihr aufbaute. Fast trotzig hob Tauriel das Kinn und begegnete erneut diesen eisigen Augen die so undurchdringlich genau in ihr Innerstes blickten.
 

Obwohl sie mehr Worte erwartete hatte schwieg Thranduil, doch sie hielt dem Blick stand, selbst als sich die Miene des Königs weiter verfinsterte. Dann hatte die Elbin ihre Stimme wieder gefunden.
 

"Der Wald muss beschützt werden, die Kreaturen nur immer wieder aufs neue zurückzutreiben wir auf Dauer keine Lösung sein, wir müssen das Problem an der Wurzel packen.", Tauriel zuckte nicht mit der Wimper als sie ihn ansah und genau wusste das dieses Gespräch nicht gut enden würde.
 

"Ich habe dir mehr als einmal gesagt das wir keinen Krieg anfangen werden, ich werde nicht zulassen das hunderte von Elben ihr Leben lassen wegen deiner Bedenken."
 

"Meine Bedenken?", Tauriel hob eine Augenbraue an und verschränkte die Arme vor der Brust, untypisch für sie - doch diese ganze Konversation war ungewohnt. "Dieser Wald ist krank und wird immer kränker, ich bin nicht die Einzige mit diesen Bedenken, doch es ist nicht verwunderlich das euch sonst niemand darauf hinweist wenn ihr schon alle meine Vorschläge ignoriert. Ihr habt mich selbst in diesen Posten erhoben, dennoch vertraut ihr meinem Urteil nicht."
 

Das war die Wahrheit, sie hasste diesen Spalt zwischen ihr und dem König. Sie hätte nie etwas getan das dem Düsterwald geschadet hätte, sie wollte nur Sicherheit für alle und ihr König konnte oder wollte dies nicht verstehen.
 

Noch bevor sie erneut Luft holen konnte hatte sich der König blitzschnell zu ihr vorgebeugt. "Du bist jung Tauriel, viel zu jung um zu verstehen was ein Krieg für uns bedeuten würde. Also urteile nicht vorschnell über Entscheidungen die du niemals hinter blicken wirst."
 

Noch mehr versteifte sich ihre Gestalt und sie war froh das sich der König wieder zurückzog. Fast hätte sie ihm entgegen geschmettert was für ein Narr er war zu glauben diese Mauern würden all der Dunkelheit standhalten wenn sie nicht etwas dagegen taten. Doch sie wusste das würde ihre Stellung nicht verbessern, sondern alles nur verschlimmern.
 

Tauriel senkte den Blick und offenbar war Thranduil damit zufrieden, dann er schritt an ihrer rechten Seite vorbei zurück zu seinem Thron.

"Das Winterwendefest ist morgen, ich hoffe ich kann mich wenigstens dieses Mal darauf verlassen, das du dem Anlass entsprechend erscheinen wirst."
 

Die rothaarige Elbe drehte sich völlig überrumpelt zu ihrem König herum. "Ich habe die Wachschicht übernommen, ich habe keine Zeit um mich mit den Feierlichkeiten zu beschäftigen."

"Dann wirst du diese Pflicht jemand anderem übertragen und deine Position als Repräsentantin der Waldgarde einnehmen.", tönte der König und Tauriel bemerkte wie sich ein Klos in ihrem Hals bildete.
 

"Ist das meine Strafe, dafür das ich euch nur die Wahrheit gesagt habe?", entgegnete sie vorschnell und bereute ihre Worte - jedenfalls teilweise sogleich wieder. Der Blick den der König ihr zu warf war schwer zu deuten, eigentlich hatte sie mit Wut gerechnet, über ihre erneuten Worte, doch nichts in dieser Art verließ seine Lippen.
 

"Das war ein Befehl. Du kannst gehen.", damit wandte der König ihr den Rücken zu und verließ den Thronsaal. Hatte er sie etwa gerade stehen gelassen ? Nun kein schönes Gefühl musste Tauriel sich eingestehen hatte sie dies den König doch schon manches Mal spüren lassen. Ungehalten schritt Tauriel aus dem Thronsaal, sie würde bestimmt kein Kleid anziehen, das würde lächerlich aussehen, niemand würde sie mehr ernst nehmen, so viel was sicher.
 

Mit diesen Gedanken betrat sie ihr Quartier und schloss die Tür hinter sich. Das Fest war schon morgen, sie hatte keine passende Kleidung und dies war auch gut so.

An Kleidern hatte sie sich noch nie ergötzt, sie waren unpraktisch, verfingen sich überall, jedenfalls wenn sie eines trug.

Enttäuscht ließ sich Tauriel auf ihr weiches Bett fallen und starte an die Decke, es war wirklich sein Ernst. Was für einen Zweck sollte das haben, sie war bis jetzt nie bei den Feiernden gewesen, immer hatte sie die Wachschicht übernommen, es war jedenfalls angenehmer als die Gesellschaft so vieler Elben die ihr ihren Erfolg missgönnten.
 

Natürlich hörte man nie ein böses Wort darüber, so viel war klar, doch Tauriel konnte es in ihren Blick lesen. Sie konnte lesen das sie dafür verachtet wurde das sie dem Prinzen so nah stand, das sie eine der obersten Ränge des Düsterwaldes innehatte.
 

Draußen war es bereits Nacht, die Sterne warfen ihr dünnes Licht durch die feinen Geäste ihrer Kammer, kaum zu sehen und doch spürte Tauriel ihre Anwesenheit. Mit einem Seufzen legte sich die Elbe auf ihre Seite und schloss die Augen, Schlaf würde sie vermutlich wieder einmal nicht finden, doch dies waren nicht die einzigen Gedanken die sie plagten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Jared
2015-05-05T08:59:12+00:00 05.05.2015 10:59
Tauriel und ein Kleid?... haha
Kann mir gut vorstellen wie sie überall hängen bleibt.

Ich konnte mir die Unterhaltung bildlich sehr gut vorstellen und du bringst Thranduil richtig Authentisch rüber.. genauso wie Tauriel!
Wirklich schön geschrieben! <3


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