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Alternative Course: Einer für alle, alle für... wen?

Eine Bande voll von Supernovae
von

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Böses Erwachen

Die zwei Marinesoldaten standen an Deck, die Arme auf der Reling ruhend, den Blick zum Horizont gerichtet. Das unter der Sonne wie tausende kleine Diamanten glitzernde Meer. Eine fröhlich zwitschernde Delphinschule. Kreischende Möwen. Wellen, welche leise gegen den Rumpf des Schiffes klatschten.

So verstrich die Zeit, ehe die blonde Frau doch noch hinüber zu ihrem Freund und Kollegen blickte:

„Meinst du wirklich, dass es die richtige Entscheidung gewesen ist, uns vorerst an die Fersen dieser Verrückten zu heften?“

Schulterzuckend erwiderte er: „Wir begleiten sie ja nur bis zur nächsten Insel. Die Mannschaft der Crummy Gambit sind keine Piraten, also ist das durchaus noch im Bereich des Legalen. Auf der nächsten Marinebasis können wir ja behaupten, man hätte uns als Geiseln gehalten oder so.“ Nach kurzem Zögern fügte der Weißhaarige hinzu: „Nicht, dass wir je wirklich gute Geiseln gewesen wären… Hätte mich nicht gewundert, wenn uns ohne Killers Schutz einige von den auf Kid gezielten Kugeln ebenfalls getroffen hätten. Die Männer an deren Seite wir bereits Jahre lang gemeinsam gefeiert, gelacht und gekämpft haben, haben innerhalb von Sekunden ihre Meinung geändert und unseren Tod willentlich in Kauf genommen.“

Der frische Seewind blies ihr vereinzelte Strähnen ins Gesicht, welche sie daraufhin mit einer Hand zurückhielt, während sie weitersprach: „Meinst du wirklich, dass wir die Person, die dir das angetan hat, so eher finden?“

Er seufzte leise: „Ich weiß es nicht. Aber vielleicht bekommen wir ein paar Hinweise während wir uns auf Reisen begeben. Angefangen bei der nächsten Insel. Ich habe gehört, dass sich dort jemand befindet, dessen Kontakte uns ein gutes Stückchen unserem Ziel näher bringen könnten.“

„Wer hat dir was angetan?“

Die beiden zuckten zusammen, als Ruffy hinter ihnen auftauchte und neugierig den Kopf zwischen sie steckte.

Unwillkürlich wanderte Sashas Blick verlegen zu Boden: „Danke, dass du dich für uns eingesetzt hast, obwohl wir eigentlich deine Feinde sind. Wieso?“

„Wieso?“ Ruffy kratzte sich nachdenklich am Kopf, ehe er zu dem Schluss kam: „Keine Ahnung. Ich hatte einfach gerade Lust drauf.“ Dann lachte er laut: „Wenn ich so drüber nachdenke wars eigentlich ziemlich dämlich. Naja, nächstes Mal lasse ich euch zurück, vielleicht. Also, wen sucht ihr zwei?“

Sasha blickte nachdenklich hinüber zu seiner Begleiterin, die ihm nur aufmunternd zunickte. Zumindest so viel Erklärung waren sie dem Fremden schuldig und eigentlich war es ja kein großes Geheimnis, bestenfalls konnte er ihnen vielleicht sogar helfen.

Der weißhaarige Marinesoldat deutete einmal an sich hinab: „Ich suche die Person, die mir das hier angetan hat. Er, sie, es, ich bin mir nicht hundertprozentig sicher. Aber ihr Gesicht würde ich überall unter Tausenden wiedererkennen.“

Ruffy legte den Kopf schief: „Für mich siehst du nicht wirklich besonders aus. Einfach nur irgendein Marineheini mit durchschnittlichem trainiertem Körper und Aussehen.“

Nun errötete Sasha sogar leicht und scharrte nervös mit einem Fuß auf dem Boden herum: „Das ist es ja gerade… Lana, könntest du dich mal nützlich erweisen und es ihm erklären?“

Seine Kameradin nickte nur verständnisvoll, ehe sie Ruffy ernst ansah: „Es geschah als wir noch Kinder waren. Damals wollten wir unbedingt zur Marine und es unseren beiden Eltern gleich tun…“

Sasha fügte leise hinzu: „Damals war ich ein wenig… übermotiviert?“

„Naja, die anderen Kinder in unserer Schule haben sich über uns lustig gemacht und gemeint, dass Frauen sowieso schwächer wären als Männer.“

„Und wie der Zufall es so wollte begab sich ein gewisser Rebell, von der Marine gejagt, ausgerechnet zu dieser Zeit in die Nähe unserer Heimatstadt.“

„Sasha wollte die Jungs davon überzeugen, dass sie genauso ein guter Mann wäre, wie alle anderen und hat sich aufgemacht diesen Rebellen persönlich zur Rede zu stellen, nachdem sie Gerüchte über seine speziellen Fähigkeiten vernommen hatte. Ich habe sie dabei begleitet.“

Sasha spielte mit seinen Fingern herum: „Im Nachhinein gesehen eine ziemlich dämliche und hirnlose Idee.“

„Das Ergebnis siehst du hier vor dir.“

Ruffy blinzelte verwirrt: „Versteh ich nicht.“

„Anscheinend hat Mr. Marinesoldat hier mit Teufelskräften herumgespielt, sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen und ist mittlerweile mit dem Ergebnis nicht länger zufrieden.“

Die zwei Marinesoldaten zuckten erneut zusammen, als sich diesmal ein grinsender Law hinter ihnen aufbaute: „Ich habe aus zuverlässiger Quelle vernommen, dass Ivankov mittlerweile schon einige Jahre im Impel Down sitzen soll. Ihr wollt also versuchen bei irgendeinem der mächtigeren Marinemitglieder einen Gefallen einzustreichen, damit er euch nach Impel Down bringt?“

Sasha und Lana nickten synchron.

„Gehe ich recht in der Annahme, dass sich derzeit so jemand auf der nächsten Insel befindet, die wir gerade ansteuern?“

Wieder synchrones Nicken.

„Gut zu wissen. Ich hatte schon befürchtet, dass wir in euch zwei treue Hündchen gefunden hätten, die man so schnell nicht mehr loswird.“

„Könntet… könntet ihr uns eventuell dabei helfen seine Aufmerksamkeit zu erlangen?“

Law hob eine Augenbraue: „Hört sich recht riskant an. Auch wenn wir glücklicherweise bis jetzt nur ein Mannschaftsmitglied mit Kopfgeld besitzen, sodass es durchaus möglich sein könnte. Wobei, wer weiß wie viel Aufmerksamkeit wir mit unserer kleinen Aktion von gestern auf uns gezogen haben… Was gedenkt ihr zu tun, sobald ihr Ivankov gefunden habt?“

Lana funkelte ihn an:

„Weiter bei der Marine arbeiten und Piraten wie euch jagen.“

„Dann lasst es mich anders formulieren: Was kriegen wir dafür, dass wir unserem zukünftigen Feind helfen? In dieser Welt ist nichts umsonst.“

Die zwei Marinesoldaten warfen sich nachdenkliche Blicke zu.
 

Ungefähr zur gleichen Zeit unter Deck blinzelte sich derweil ein gewisser Rotschopf den Schlaf aus den Augen, nur um kurz darauf durch die, durch das Bullauge fallende Sonne, geblendet zu werden, was ihn dazu veranlasste einen missmutigen Laut von sich zu geben und sich von ebendieser wegzudrehen.

„Guten Morgen.“

Die ruhige Stimme kam von dem Maskierten, welcher an einem nahen Tisch saß und derzeit mit einem weiteren blonden Mann Ma-Jongg spielte.

„Morgen, Killer. Wo bin ich?“

„Unter Deck der Crummy Gambit.“

Ein leises Fluchen, dann fuhr der soeben Erwachte fort: „Was zum Teufel suche ich auf einem Schiff?“

„Wie zum Teufel bist du in einer Marinebasis gelandet und hast mich dadurch gezwungen dich da wieder rauszuholen?“

„Ah, die Bastarde von Kopfgeldjägern haben es also tatsächlich geschafft, mich zur Marine zu schleifen? Wenn ich die in die Finger kriege! Das Letzte, an das ich mich erinnere…“

Er richtete sich langsam auf und hielt sich den anscheinend immer noch dröhnenden Schädel: „War die verdammte Plüschmütze und der harte Boden. Wer ist das?“

Hawkins warf dem Rotschopf einen kurzen ausdruckslosen Blick zu, während Killer für ihn antwortete: „Basil Hawkins. Dein neues Crewmitglied.“

„Mein neues… was?!“

Abrupt richtete Hawkins sich auf: „Ich glaube, ich sollte euch zwei erst einmal alleine lassen.“

Killer seufzte nur. Eigentlich hatte er gehofft das Unvermeidliche noch ein wenig länger vor sich her schieben zu können.

„Nun, irgendwie musste ich dich ja aus der Marinebasis rausholen und der einzige der helfen wollte hat… gewisse Bedingungen dafür gestellt. Sei froh, dass du noch am Leben bist.“

Mühelos wich er daraufhin der ihm entgegengeschleuderten Nachttischlampe aus, welche kurz darauf an der Tür zerschellte, hinter der sich Hawkins soeben verdrückt hatte.

Der Zorn in Kids Augen loderte: „Du willst damit jetzt nicht sagen, dass du beschlossen hast, uns beide irgendeinem dahergekommenen Kerl als Mannschaftsmitglieder anzubieten?!“

„Was wäre, wenn es kein Kerl gewesen ist?“

„Ne dahergelaufene Tussi wäre noch schlimmer!“

„Gut, es war ein Kerl.“

„Willst du mich gerade verarschen?!“
 

Law blickte fragend zu Hawkins hinüber, als jener an Deck trat: „Den Geräuschen nach zu schließen ist unser Dornröschen soeben aufgewacht?“

Der Hellseher nickte nur: „Wahrscheinlichkeit, mir eine Verletzung einzufangen, wenn ich unten geblieben wäre, eindeutig zu hoch.“

Ruffy hingegen spitzte die Ohren:

„Er ist wach? Cool, ich will mein neues Crewmitglied kennenlernen!“

Lautes Scheppern von unter Deck drang an ihre Ohren, welches Law mit einem weiteren seiner schwer einzuschätzenden Grinsen kommentierte: „Ich glaube, das wäre jetzt keine allzu gute Idee, Strohhut.“
 

Am Abend versammelte sich die gesamte Crew der Crummy Gambit im Speisesaal. Zu essen gab es Fisch und Salzkartoffeln.

Allerdings hätte es genauso gut irgendeine verhasste Grütze sein können, denn diesmal schenkte kaum jemand seinem Essen wirklich größere Beachtung. Das kleine Grüppchen, welches soeben den Raum betreten hatte, war wesentlich interessanter. Sicher, gelegentlich transportierten sie durchaus den ein oder anderen Gast und sie waren es gewohnt keine unangenehmen Fragen zu stellen, doch diesmal konnte man die angesammelte Neugier bezüglich ihrer zeitweiligen Gäste sogar fast schon mit Händen greifen.
 

Ruffys Augen strahlten bei der Aussicht auf Futter und wollte sich sogleich daran machen die Vorräte an Bord in Massen zu verschlingen.

Law hatte sich indes etwas abseits von seinem neuen Kapitän neben Hawkins gesetzt: „Meinst du, der Rotschopf kommt heute Abend zum Essen?“

Hawkins neigte den Kopf leicht nach rechts: „Wahrscheinlich…“

Er wurde von einer laut gegen die Wand krachenden Tür unterbrochen: „So und wer ist jetzt der Kerl, dem du in meinem Namen die Treue geschworen hast, Killer? Monkey D. Ruffy, zeig dich, wenn du noch ein paar Eier in der Hose hast!“

Die orangenen Augen Kids schweiften nachdenklich durch den Raum und blieben vor allem bei den muskulöseren oder Respekt einflößenden Seemännern etwas länger hängen.

„Wer von denen ist es, Killer? Der Kerl mit dem Holzbein? Der mit dem Drachen Tattoo? Der Schrank mit dem komischen schwarzroten Hut?“

Wortlos deutete Killer nur geradeaus in Richtung des schwarzhaarigen Teenagers mit dem Strohhut, welcher gerade vor dem Schiffskoch stand und mit weinerlicher Stimme nachhakte: „Aber das kann man doch kein Essen nennen. Das war gerade Mal die Vorspeise! Bitte, bitte, kann ich noch einmal Nachschlag haben?“

Der Koch, der die muskulösen tätowierten Arme vor der Brust verschränkt hatte, schüttelte nur mürrisch den Kopf, während Kid auf ihn deutete, um sich noch einmal zu versichern: „Du meinst mein zukünftiger Kapitän verdient sich nebenbei als Koch?“

Killer schüttelte nur den Kopf, während er erneut auf den Jungen deutete: „Nicht der Koch, der Strohhut.“

Das veranlasste Kid dazu in lautes boshaftes Lachen auszubrechen, was nicht wenige im Raum zusammenzucken ließ: „Guter Witz. Aber jetzt einmal im Ernst. Wer ist der Mann, der dich dazu gebracht hat, uns vorerst in seine Crew einzuordnen? Und grins nicht so dämlich, Plüschmütze, gleich knöpfe ich mir dich auch noch vor!“

„Ich bin Monkey D. Ruffy. Angehender König der Piraten und seit dem heutigen Tag dein Kapitän.“

In der Zeit, in der Kid Todesblicke zu Law hinüber gesandt hatte, hatte Ruffy sich vor ihm aufgebaut, die selbe Haltung wie eben noch der Koch eingenommen und blickte nun zu dem wesentlich größeren Mann mit Fliegerbrille auf, ehe sich ein breites Grinsen über sein ganzes Gesicht zog: „Freut mich dich kennen zu lernen.“

Law brach den Blickkontakt zu Kid ab und begann, immer noch sichtlich amüsiert, sich das erste Stück Salzkartoffel in den Mund zu stecken, während Kid, immer noch ungläubig, nun doch wieder hinab auf Ruffy blickte: „Das ist nicht dein Ernst.“

Nun war es an Ruffy die Augenbrauen etwas zusammenzuziehen: „Hast du ein Problem damit?“

„Ich…“

Kid sah hinüber zu Killer, dann wieder zu Ruffy, dann wieder zu Killer, kurz zu dem weiterhin grinsenden Law, dem emotionslos daneben sitzenden Hawkins, der Crew dieses Schiffes, dann wieder zu Ruffy. Kurz hob er die Fäuste, wie um gleich auf etwas einzuschlagen, besann sich dann aber scheinbar doch anders, machte abrupt auf dem Absatz kehrt stürmte zur Tür und ließ diese kurz darauf laut hinter sich zuknallen: „Darüber reden wir noch!“

Ruffy blinzelte etwas verwirrt: „Was ist los?“

Killer sah hinüber zur hölzernen Doppeltür, deren eine Seite nun leicht schief in den Angeln hing: „Kid hat es besser aufgefasst, als ich erwartet hätte.“

Dann wandte er sich erneut mit ruhiger Stimme an den Strohhut: „Wir haben unsere derzeitige Situation vorhin unter Deck besprochen. Da wir derzeit sowieso weder Geld, noch ein Schiff oder eine Crew besitzen, werden wir euch wohl vorerst begleiten. Aber solltest du dich als ein totaler Versager herausstellen, beziehungsweise wir bessere Alternativen finden, werden wir dieser Crew ohne mit der Wimper zu zucken den Rücken zudrehen und verschwinden.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nara-san
2013-11-08T14:45:25+00:00 08.11.2013 15:45
Wow, Kid hat es echt gut aufgenommen... Das Schiff ist größtenteils Heil geblieben xD


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