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Love has a bitter taste

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und hier bin ich wieder mit dem nächsten Kapitel. Warum kommt eigentlich die Vermutung auf, dass ich Yuune nicht leiden kann? Ich meine der Eindruck entsteht wirklich, wenn man sich meine ff's mal so durchliest...

Okay, okay genug geredet.
Viel Spaß beim lesen!

Eure Vampire<3 Komplett anzeigen

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Red Skin part 1

Warum war ich nicht in der Lage Ryuichi in die Augen zu blicken? Stattdessen wende ich mich immer von ihm ab. Sein Schmerz… ich habe ihn gesehen. Er ist für mich greifbar. Wie viel hatten Shinya und Jun von meinem Telefonat mitbekommen? Sie würden es nicht verstehen. Wie sollten sie es auch verstehen können, wenn ich nie darüber sprach? Ich nickte dem Staff zu und ergriff meine Gitarre. Sie allein schien mir Halt geben zu können. Es war ein Instrument, das ohne meine Führung seine Seele verlor. Erst wenn auf ihr gespielt wurde, erwachte sie zum Leben. Füllte den Saal mit ihren sanften oder harten Klängen. Ihr konnte ich bedingungslos alles erzählen und wünschte mir jedes Mal dass ich auch Ryuichi alles erzählen könnte. Aber manche Dinge verstand der Sänger einfach nicht. Wenn ich mich des Nachts in unser Bett schlich, spürte ich wenn er sich verkrampfte. Sah dass er mich enttarnte und mir meine erneute Verfehlung ansah. Aber die schlimmste Strafe für mich war, dass er mir vergab. Ein ums andere Mal. Wenn er mir das nächste Groupie verzieh. Ryuichi lächelte, blickte mich mit seinen traurigen Augen an und vergab mir.

Auch die letzte Nacht mit Jun würde nach und nach in Vergessenheit geraten. Konnte ich nicht bereits die Augenblicke zählen bis er endlich vor mir stand? Ryu würde seine Arme um mich legen und seinen Kopf an meinem Hals vergraben, sodass ich seine Tränen bemerke. Warum ließ er mich nicht fallen? Die Ketten die uns banden, warum waren sie so stark?
 

Ich blickte auf meine Gitarre hinab, während ich anfing zu spielen. Ein paar Minuten würde ich noch haben, bis die anderen hier auftauchten. Ich gab den Tontechnikern ein paar kurze Anweisungen und schon erfüllte mein Spiel die noch leere Halle. Mir fehlte die Kraft, um jetzt schon eines von Luna Seas Werken zu spielen. Ich spielte still vor mich hin und setzte die, vor meinem inneren Auge, tanzenden Noten um. Der Klang dieses Stückes gefiel mir, obwohl er zu sanft war. Er passte weder zu dem Gitarre spielenden Rocker, noch zu dem Violinisten tief in mir drin. Und doch konnte ich nicht stoppen eben diese Melodie weiter zu spielen. Ich fühlte mich wie in einer Seifenblase gefangen. Spürte das Unheil welches rasend schnell auf mich zukam.

Die Gefahr jeden Moment an einen Spitzen Ast zerplatzen zu können.

Die Saiten meiner Gitarre verschwammen zu regenbogenartigen Facetten, die leeren Ränge der Memorial Hall wurden zu einem tosenden Wirrwarr aus fluoreszierenden Farben. Die Scheinwerfer blickten mich alle an, blendeten mich. Einer der Lichttechniker kam schwankend auf mich zu, während seine Kleidung mit seiner Haut zu verschmelzen drohte. Ich griff an meinen Kopf und schüttelte diesen leicht. Doch das Szenario welches sich mir bot änderte sich nicht. Übelkeit ergriff Besitz von mir. Ich stellte meine Gitarre ab und schwankte von der Bühne. Die Gänge in der Memorial Hall waren verschlungen, ich wusste nicht wohin ich lief. Menschen, die mich besorgt ansprachen, schickte ich wütend weg. Was war nur los mit mir? Ich glitt an einer Wand nach unten, schloss meine Augen und hoffte dass sich meine Sicht normalisieren würde. Als ich sie nach ein paar Minuten wieder öffnete hatte sich jedoch nichts geändert. In meiner Brust fühlte ich mein Herz, wie es von Sekunde zu Sekunde schneller schlug. Meine Atmung beschleunigte sich. „Scheiße…“ ich erschrak vor meiner eigenen Stimme, war diese kaum noch zu erkennen.
 

Das Rascheln einer Kette erregte meine Aufmerksamkeit. Ich bewegte meinen Fuß, erblickte an meinem Knöchel den Auslöser des Geräusches. Ein Schrei entkam meiner Kehle, konnte ich die Fessel doch nicht von meinem Knöchel lösen. Meine Fingernägel bohrten sich tief in die Haut unter dem Metall, versuchten dieses immer und immer wieder von meinem Fuß zu lösen. Meine Augen verfolgten die schwere Kette, fanden aber nicht deren Ende. Tränen rannen unkontrolliert über meine Wangen, mein Atem entwich nur noch stoßweise meinen Körper. Ich fühlte mich gefangen in meiner eigenen Haut, konnte dieser unter gar keinen Umständen entkommen. Panisch blickte ich mich um, doch der Raum änderte sein aussehen, wie eben die Bühne. Grelle Farben blendeten mich, ein spitzer Schrei entwich meiner mittlerweile heißeren Kehle. Laute Schritte näherten sich mir. Stimmen drangen an mein Gehör. Ich nahm die Lippenbewegungen war, doch die Worte die sie bildeten ergaben keinen Sinn. Mein Blick huschte panisch hin und her, hing erneut an der Fessel die sich nicht löste. Meine Finger gruben sich tief in mein Fleisch, zerrten an dem Metall. Meine Panik übertrug sich auf die vielen Stimmen die mich umgaben. Wie ein greller Blitz zuckte ein stechender Schmerz durch meinen Kopf, bevor die grelle Farbenwelt in unendliche Schwärze getaucht wurde. „Gomen…“ …


Nachwort zu diesem Kapitel:
Okay das war jetzt kurz, aber der nächste Teil kommt gleich nach (die Sicht ändert sich)...   Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rockryu
2014-04-22T18:49:28+00:00 22.04.2014 20:49
Yaiks!
Es ist echt gruselig, wie gut du sowas beschreiben kannst. Es ist zwar nicht ganz so schaurig wie Yoshikis Traum in einer deiner anderen Geschichten, aber wirkt trotz der surrealen Wahrnehmung extrem authentisch, falls du verstehst was ich meine...
Sieht mir immer noch nach Bindungsängsten aus, mit der Kette...


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