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Glück ist in der Seele zu Hause

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Glück 27


 

Glück ist in der Seele zu Hause

Glück 27

Dumpf schien die Zeit still zu stehen, doch nicht ein Mal das Zirpen der Vögel und ihr gellender, schöner Gesang konnte meinen Tag erhellen.

Nicht die fallenden Lichter der strahlenden Sonne, welche sich durch die Vorhänge quälten, sich einen Weg durch die Ritze der Jalousie suchten, um den Raum zu erhellen.

Nur einstige Kälte war zu spüren, war förmlich greifbar nahe und abermals ging ich einige Schritte zurück, als mich Vegeta weiterhin mit purem Eis strafte.

Ich verstand es nicht.

Wollte nicht begreifen, auch wenn die Antwort auf meine brennende Frage unweigerlich in den Hände des Saiyajins lag und ich sie dennoch nicht wahrhaben wollte.
 

Zittrig trugen mich meine Beine abermals rückwärts und beiläufig, wie in Trance schaffte ich es gerade noch, das Tablett in meinen Händen auf die Seite zu stellen, den Saiyajin no Ouji dabei nicht aus den Augen lassend.

Er sah wacher aus, als ich mich fühlte.

Eisig klar und brennend waren dunkelbraune Opale auf mich gerichtet, sahen jede meiner Bewegungen und schienen mich nicht aus den Augen zu lassen. Entließen mich nicht seinem strafenden Blick, welcher mich augenblicklich stocken ließ und pure Kälte mit sich brachte. Ein vages Unbehagen als sein Begleiter, welches erst sachte, völlig langsam, begonnen hatte und sich nun in eine reißende Welle entpuppte. Eine Welle, die mein Innerstes zerstörte, völlig wahllos, gar ohne Reue und mir abermals die Tränen in die Augen trieb.

Tränen, der Angst.

Tränen, des Begreifens.

Was hatte ich nur getan?!?

Hatte ich mir denn gar nichts dabei gedacht?!?

Denn die Erkenntnis traf mich mit einem Mal.

So völlig unerwartet und doch so drohend vor meinen eigenen Augen, dass ich abermals taumelte, doch nun nicht mehr ausweichen konnte und gegen die geschlossene Türe meines Zimmers prallte.

Eingeengt wie ein gefangenes Tier im Käfig.
 

Vegetas Blicke schienen mich regelrecht zu durchbohren und nur mühsam konnte ich dem kalten Eis in brennenden Opalen standhalten. Konnte nicht den Blick von der Kugel in Vegetas Händen nehmen, welche solch eine Angst in mir ausgelöst hatte und die zuvor bestehende Zweisamkeit in tausend Scherben riss.
 

Die Beine lässig überkreuzt, ausgestreckt auf meinem Schreibtisch ruhend, während der Saiyajin lässig in meinem Arbeitsstuhl thronte, hielt Vegeta mein Golden Eye so völlig unverfroren in den Händen, als wäre es sein Eigentum.

Kein Wort fiel, als ich mich zu lösen schien und nur mühsam den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter schlucken konnte. Blaue Opale dabei nicht von meiner Erfindung nehmend, welche mich in diesem einen Moment alles gekostet hatte.

Alles was mir jemals wichtig gewesen war.

Das Surren der laufenden Maschine bescherte mir erneute Gänsehaut auf meinem Körper und langsam schritt ich auf den Saiyajin zu, nicht wissend wie viel er gesehen hatte und dennoch hoffend, dass es Nichts gewesen war.

Doch Vegetas hasserfüllter Blick sprach Bände, als ein tiefes Knurren durch die Räume drang und mich abermals erzittern ließ. Eine Warnung – deutlich an mich gerichtet, sollte ich es wagen näher an den Saiyajin heranzutreten. Doch konnte ich nicht und verkürzte abermals den Abstand zwischen uns.

Ich konnte nicht sprechen, selbst wenn ich gewollt hätte und qualvoll sah ich mit an, wie Vegeta zitternd die Augen schloss. Versuchte sich zu beruhigen, doch sprach sein wirrer Atem vom Gegenteil, als das erste Beben den Raum erschütterte. So plötzlich, dass ich nicht damit gerechnet hatte und der kräftige Ruck an Macht und Kraft die Wände tanzen ließ. Klirrendes Glas zum Singen brachte und ich mich nur mit großer Mühe auf den Beinen halten konnte.

Wieder stieß ein weiterer Ruck durch die Erde, als ich wieder einen Fuß vor den anderen setzte, erschütterte die Grundfesten meiner Mauern und senkte meine Gemächer mit einem Mal. Ließ Staub und Ruß von der Decke nieseln.

Ich wollte schreien, doch konnte ich nicht, als sich gleißende Risse durch den Boden zogen. Gleißende Spuren der Enttäuschung hinterließ, ausgehend von einem Wesen, welches mehr denn je gebrochen wirkte.

Und gebrochen worden war.

Von mir.
 

Wirr fielen die ersten Bücher zu Boden und irgendwo, in weiter Ferne, zersprang ein Glas in tausend Scherben.

Mein Wandspiegel folgte, als sich Vegetas gleißende Wut durch den Raum zog und erneuten Splitterregen mit sich brachte. Ich wollte ihm zum Stoppen bewegen, wollte irgend etwas tun, um seine gleißende Wut zu zügeln, die wilde Rage zu bremsen, welche ihn befallen hatte, doch konnte ich nicht. Vegetas Zorn schien nicht zu enden und abermals donnerte das dumpfe Dröhnen sich dehnendes Gesteines durch die Gemächer meines Zimmers.

Ließ Staub und Putz von den Wänden rieseln, doch mit einem Mal, als sich der Saiyajin zu erheben schien, mein Golden Eye dabei nicht aus den Händen legend und dunkelbraune Opale, so kühl wie die Nacht, auf mich gerichtet waren, erstarb das Donnern mit einem Mal.

Und machte blanker Stille Platz.
 

„Noch nie...“
 

Er schien wie die Ruhe selbst, als Vegeta sich zu mir umdrehte und seine kühlen Opale auf mich richtete, doch verriet ihn das Zittern in seinen Augen.

Verklärt sah ich auf, direkt in kalte Züge seines Seins, als ich mich zitternd aufrichtete und die Arme, wie zum Schutz suchend, eng um meinen Körper legte.

Ich hatte nicht ein mal gemerkt, wie ich schützend in mich gesunken war und meine Hände wild an die Ohren presste, nur um das wirre Donnern seines Ki´s fern zu halten.
 

„...hat mich jemand so sehr enttäuscht, wie du!“
 

~*~
 

Endlos, bescherte mir Vegetas strenge, gar leblose Stimme, eine wallende Gänsehaut am ganzen Körper, als er seinen Satz beendet hatte und nichts als reinen Schmerz hinterließ.

Nichts als die steigende Erkenntnis, dass ich einen riesengroßen Fehler begangen hatte, der nun nicht mehr aufzuhalten war. Einen Fehler, den ich hätte vermeiden können, doch wollte ich die damaligen Warnsignale nicht einsehen.

Und ignorierte sie vollkommen.
 

Immer noch war das leise Rieseln sich bröckelndes Gesteines zu hören und insgeheim wunderte ich mich, wieso meine Eltern hier noch nicht erschienen waren. Aber vielleicht hatte das auch mehrere Gründe.

Entweder waren sie außer Haus oder gingen davon aus, dass der Saiyajin erbarmungslos trainierte, doch tippte ich eher, in meinem wirren Geist, geformt aus Angst und blankem Entsetzten, auf Ersteres. Was gut so war, denn so entgingen sie dem ganzen Chaos, welches ich angerichtet hatte.
 

„Vegeta, ich....“
 

Endlich fand ich meine Stimme wieder, auch wenn sie brüchig und mehr als zittrig meine Lippen verlassen hatte, doch entrannen sich keine weiteren Wörter meine Kehle, als ich den Blick des Saiyajins sah, welcher erneut auf mich gerichtet war.

Kalt.

So verdammt kalt.

Ich zitterte, konnte mich nicht der Angst entziehen, die er in mir auslöste und welche so unweigerlich zwischen uns stand.

Ich hatte einen Fehler begangen, einen Riesengroßen und erneut lagen blaue Opale auf der surrenden Kugel in den Vegetas Händen.

Wie viel hatte er gesehen?

Ich hätte den Erinnerungskern löschen sollen, als ich noch die Gelegenheit dazu hatte.

Wieder wollte ich seinen Namen rufen, doch erstarb meine Stimme erneut, als ich Vegetas verzweifeltes Bemühen sah, nicht hier und jetzt in wilder Rage auszubrechen.

Er stand, wenn auch mehr zittrig auf den Beinen und versuchte der wallenden Wut Einhalt zu gebieten, die seinen Körper immer und immer wieder aufs Neuste heimsuchte.

Ich hatte ihm weh getan.

Unweigerlich zog sich mein Herz schmerzvoll bei diesem Gedanken zusammen und weinte bittere Tränen.

Das wollte ich nicht.

Bei Gott.

Das habe ich nie gewollt.
 

„Vegeta, ich.... ich habe das nicht gewollt.“

Ich wusste, wie dämlich sich das anhören musste, hatte ich ja dennoch so unverfroren in seiner Vergangenheit gesucht und eben jene Worte brachte der Saiyjain auch über seine Lippen, als sein zynisches Lachen geendet hatte.

Es war kalt, so eisig wie die Nacht und abermals stellten sich meine Nackenhaare auf. Wenn Vegeta mir je einen Grund gab mich vor ihm zu fürchten, dann hier und heute.

„Niemand gab dir das Recht, das zu tun. Das.....“

Wieder ging ein Beben durch die Erde, als erneute Wut meinen saiyanischen Besucher heimsuchte und erschrocken wich ich zurück. Wollte zurück weichen, doch waren meine Beine schwer wie Blei.

„Das stand dir nicht zu!!!“

Mit einem lauten Knall riss Vegetas aufflammender Ki, Risse in zersprungenes Glas und die Scheibe am Fenster klirrte gefährlich. Seine Stimme, fast erhoben zu einem wutverzerrten Schrei, so erbost aus seinem Inneren, bescherte mir erneute Gänsehaut auf meinem Körper und ich war den Tränen nahe.

Er hatte recht.

Das stand mir nicht zu.

War mir von Anfang an nie zugestanden und dennoch hatte ich es getan. Hatte völlig frei und ohne die Konsequenzen zu überdenken, gehandelt und in Vegetas Leben geblättert, wie in einem Bilderbuch.

Ohne ihn zu fragen.
 

Die erste Träne verließ meine Lider, als ich auf jenes Wesen starrte, welchem ich solch einen Schmerz zugefügt hatte. 

Vegetas Bemühen war schmerzlich mit anzusehen und verschleiert sah ich das schwere Heben und Senken seiner Brust, als der Saiyjain versuchte zu Atem zu kommen. Sein wild schlagendes Herz beruhigen, doch konnte er nicht. Nahm die Kugel in seine linke Hand , nur um sich mit der rechten durch die Haare zu streichen und wirr fallendes Haar aus seiner Stirn zu nehmen. 

Fahrig, gar in einem zu festen Griff, krallten sich vernarbte Finger in samtweiches Haar. Ein sonst so strenger, ruhiger Blick war glasig, gar panisch geweitet, als sich Vegeta an all die Grausamkeiten seiner Vergangenheit zurück erinnerte. Grausamkeiten und Erniedrigungen, welche ihm angetan worden waren und die ich mir so völlig selbstlos einverleibt hatte. Nur um meine eigene Neugierde zu befriedigen.

Nur um mich und meine eigene Person über eine Andere zu stellen, hatte ich die Hölle geweckt und stand ihr nun so unverfroren gegenüber.

So voll mit Schuld.

Und allem innerem Hass.
 

„Vegeta, bitte!“, flehte ich erneut und schritt abermals auf den Saiyajin zu. „Hör mir zu, ich bitte dich. Ich wollte das alles nicht!“

Wieder fiel erneutes Nass zu Boden, doch konnte und wolle ich meine Tränen nicht beiseite wischen. Er sollte es sehen.

Er sollte sehen und begreifen, wie nahe es mir ging und meine eigene Schuld mich innerlich zerfraß. Doch... hatte ich das Recht dazu?!? Was maßte ich mir an, meinen Schmerz über den des Saiyajins zu stellen?!? Vegeta war derjenige, der verletzt worden war. Nicht ich.

Er war derjenige dem ein wachsendes Vertrauen brutal aus den Händen gerissen wurde und man unweigerlich erkennen musste, dass eine Person, welche man langsam als Freund akzeptierte, in Wahrheit gar keiner war.

Nicht ich.
 

Ich war es nicht.
 

Zitternd fegte mein inneres Beben über meinen Körper und unweigerlich schluchzte ich haltlose Tränen.
 

Ich war es nicht.
 

Freunde hintergingen sich nicht gegenseitig. Freunde vertrauten und rissen nicht erneute tiefe Wunden, die niemals wieder zu flicken waren.

Freunde waren füreinander da, achteten auf sich und ließen Schmerz und wallende Trauer nicht so blindlings zu, wie ich es getan hatte.
 

Ich... war es nicht.
 

Ich war kein Freund. War nicht das eine Wesen, das Vegeta so erbarmungslos gesucht und sich, tief in seinem Innern, so sehr gewünscht hatte.

Ich war es nicht.

Nicht...mehr.
 

Stumm rannen mir meine Tränen über die Wangen und eine Sicht, zuvor so klar, war nun so trübe.

Gar schleierhaft und haltlos wischte ich mir fallendes Nass aus blauen Opalen, nur um meinen Blick auf den Saiyajin Stand zu halten. Doch konnte ich nicht. Er verschwamm immer wieder von meinen eigenen Augen und haltlos senkte ich den Blick. Starrte hilflos zu Boden, als ich das Unausweichliche erkannt hatte, so brennend und wahrhaft in meiner Seele hausend.

Ich hatte ihn verloren.

Noch bevor ich ihn überhaupt gehalten hatte.
 

„Du willst also wissen, wer ich wirklich bin?“
 

Vegetas Stimme, riss mich aus meinen Gedanken und verklärt sah ich auf. Sah direkt in eisige Züge hinein und erblickte starre, kalte Opale, die zuvor mit solch eine Wärme gefüllt waren. Doch.. wohin war diese entflohen?

Nichts war von der gestrigen Zuneigung geblieben, die mir der Saiyajin entgegen brachte und plötzlich fühlte ich mich so klein unter seinem strengen, gar leblosen Blick.

Wieder wiederholte Vegeta seine zuvor gestellte Frage und das pure Eis in seiner Stimme ließ mich augenblicklich zusammen fahren und nichts als ein schwaches Nicken diente als Antwort. Diente als stummes Zustimmen und mit blankem Entsetzten sah ich mit an, wie der Saiyjain lächelnd die Augen schloss.

Doch war es bei weitem kein Freundliches.

Mein Körper zitterte.

„Keine Angst...“

Abermals war Vegetas Stimme nichts Weiter als ein Flüstern, geformt aus kaltem Hass und blankem Zorn. Völlige Ruhe hatte den Saiyajin übermannt, als er die äußere Klappe meiner Erfindung öffnete und nun seine dunkelbraunen Opale auf mich richtete. 

Opale, zuvor gefüllt mit solcher Liebe, waren nun nichts Weiter als blankes Eis.
 

„Ich zeige es dir.“
 

Angsterfüllt sah ich mit an, wie sich Vegeta die Innenseite seines rechten Handgelenkes zum Mund führte und mit den Eckzähnen eine tiefe klaffende Wunde riss. 

Es war die selbe Stelle, die ich am Abend zuvor mit so viel Hingabe und innerer Liebe verbunden hatte. War die gleiche Stelle von dieser mir der Saiyajin, als mich an jenem Abend zersprungenes Glas verletzt hatte, seinen Verband schenkte, welcher nun so schwer auf meiner Haut lastete.

Ich wollte schreien, doch kam kein Laut über meine Lippen.

Wollte zu ihm, wollte den Saiyajin aufhalten, doch versagten mir meine Beine nun völlig den Dienst.

Ich konnte nichts anderes tun als - zuzusehen.

Qualvoll wurde ich an meinen Traum erinnert, in dem ich ebenso dem Unweigerlichem ausgeliefert war, wie hier und dennoch nichts unternehmen konnte, um es zu verhindern.

Ich blieb ein Gefangener.

Ein Gefangener in meinem eigenen Verderben, welches ich mir geschaffen hatte.

Unfähig es aufzuhalten.

Bestrebt alles dafür zu tun....

...und war dennoch so hilflos.
 

Eisige Stille legte sich in den Raum, als Vegeta die klaffende Wunde über die geöffnete Klappe der Maschine hielt und unweigerlich rotes Blut in die Einkerbung floss.

Die ganze Zeit über blieb er stumm, sah starr gebannt auf die Kugel in seinen Händen und abermals spürte ich mein Zittern. 

Spürte die Kälte, welche sich unweigerlich einen Platz in meinem Herzen gesucht hatte und nicht weichen wollte.

Er machte mir Angst.

Entsetzt sah ich mit an, wie der Saiyajin, die äußere Klappe schloss, die Kugel in die Hände nahm und mich aus kalten Augen anstarrte.

Panische Angst.

Augen geformt aus Eis und als sich der Saiyajin vollkommen zu mir wandte, ich bitter enttäuschte Züge in sonst so völliger Ruhe sehen konnte, brach es mir erneut das Herz. Riss meinen Geist in stille Schwärze, so haltlos, gar endlos frei und ich fiel. Fiel in eine bodenlose Dunkelheit, als das vertraute Surren des Golden Eyes erneut zu Singen begann.

Und ich mir dennoch innerlich gewünscht hatte, aus tiefstem Herzen meiner Seele, es niemals wieder hören zu müssen.

Niemals.
 

~*~
 

Das Surren der Maschine erfüllte mich mit Schrecken und haltlos warf mich das Golden Eye in Vegetas Leben zurück. Ein Leben, welches er mir zeigen wollte und panisch sah ich in den kalten Blick des Saiyajins. 

Versuchte irgend eine Regung in kühlen Opalen zu erkennen, doch herrschte dort nichts als weiteres Eis.

Haltlos floss das fallende Blut meines Gegenüber zu Boden und bildete nach geraumer Zeit eine kleine Lache auf dem Boden. Sickerte in morsches Holz, doch schien es nicht von großem Belangen zu sein. Bei Weitem nicht und aus angsterfüllten Augen starrte ich auf die Illusion, die sich vor mir zu manifestieren schien. Sie war größer und bei weitem bildgewaltiger, als ich mir jemals erträumt hatte.

Ich wollte den Blick abwenden, wollte es nicht sehen, doch ließ dies der Saiyjain nicht zu. Hielt mich gefangen in seinem kalten Blick, aus dem jegliche Wärme gewichen war.

Es war gut so.

Denn ich hatte es nicht anderes verdient.

Haltlos ebbte die erste Illusion über uns hinweg und zeigte, nachdem das wirre Flackern endete, ein wüsten ähnliches Terrain. Es schien eine Art Trainingshalle zu sein, denn schnell erkannte ich die pöbelnde Meute um steinernde Mauern herum. In der Ferne erstreckte sich, durch fallendes Glas, der schönste Sonnenuntergang, den ich jemals gesehen hatte, doch wurde diese ganze Schönheit von nahender Zerstörung verdeckt.

Blaue Opale glitten über das Bildnis, welches sich mir bot und erschrocken stockte mein Atem, als ich den Saiyjain erkannte. 

Inmitten des Raumes stehend, die Arme wie zur Verteidigung an den Körper gezogen. Den Blick wild entschlossen auf seine Gegner gerichtet.

Ein eisiges Lächeln auf den Lippen thronend.

Wie alt war Vegeta hier?

Vielleicht gerade mal gute 18 - 19 Jahre. Er wirkte älter, gar reifer und die Weichheit war aus seinem Körper gewichen.

Er trug schwarze Kleidung, ähnlich wie der jetzigen und mit einem schnellen Blick erkannte ich, dass es auch so war.

Die Narben blieben, waren in der Zwischenzeit mehr geworden und würden auch wahrscheinlich niemals weichen.

Zynisch huschte ein weiteres Grinsen über blutverschmierte Lippen und die grölende Meute schien nicht mehr zu bremsen.

Sah so Freezers alltägliches Training aus? Wahrscheinlich, doch die Angst in meinen Knochen sagte mir, dass es weit aus mehr sein musste.

Ein Kampf auf Leben und Tod.

Oder....

Etwa doch nur zum blanken Vergnügen?

Ich zitterte, als sich der Saiyajin erneut zu regen schien und einen gar überheblichen Blick auf seine Gegner richtete. Es war eine Herausforderung, glich fast schon einer Frechheit, wie Vegeta spottend den Kopf zur Seite legte und helle dunkelbraune Opale sich zu Schlitzen verzogen. Das boshafte Grinsen dabei nicht von seinen Lippen weichend.

`Er spielte´, schoss es mir unweigerlich durch den Kopf und als ich das ganze Blut an seinen Händen sah - fremdes Blut, wurde mir ganz anders. 

Schwindel suchte mich heim, so völlig erbarmungslos, doch konnte ich den Blick nicht abwenden, von all der Grausamkeit die sich mir zeigte.

Und die ich noch sehen sollte.

Wie ein Blitz, schneller als Licht, schoss der Saiyajin nach vorne und der erste Schlag saß. Saß tief und als ein belustigtes Raunen durch die Menge ging, wusste ich, das niemand der Schaulustigen damit gerechnet hatte.

Unaufhörlich floss fallendes Blut zu Boden, als sich die Hand des Saiyajins in den leblosen Körper eines Söldners bohrte und achtlos , gar spottend, ließ der Saiyajin das tote Wesen in den Staub fallen. Langsam von einem ausgestreckten Arm gleitend.

Gemordet mit nur einem Schlag.

Ich wollte den Blick abwenden, doch konnte ich nicht.

„Du mieser Bastard!!!“, schrie irgendjemand aus der Menge und überrascht keuchte ich auf, als ein weiterer Krieger auf den Saiyajin no Ouji zu preschte, gewillt dem Kleineren dieses Schicksal gleichzutun, welches er so unweigerlich und ohne zu zögern, verschenkt hatte.

Ohne jeglicher Reue spürend.

Ein belustigtes Kichern huschte abermals über blutverschmierte Lippen und mit einem gekonnten Tritt beförderte Vegeta seinen Widersacher gegen die harte Gesteinswand der Arena.

Das wilde Gestein explodierte augenblicklich unter der alles erschütternden Macht und wallender Staub und Ruß fegte über die staubige Ebene.

Wieder schrie die Menge vor Belustigung und schien den Saiyajin no Ouji regelrecht anzufeuern.

Ich schrie augenblicklich auf, als Vegeta mit einem mal verschwand, nur um dann mit einem mir vertrauten Surren, wieder vor dem im Staub liegenden Mann aufzutauchen.

Angst zierte die Züge des Wesens, dessen Tod schon vorprogrammiert war und dennoch wallte so etwas Vages wie Rebellion in versteinerten Augen auf, als der Saiyajin ihn am Kragen seines Trainingsanzuges packte und zu sich nach oben zog.

„Das...das ist ein einfaches Training, du Sohn eines Bastards. Und kein sinnloses Abschlachten!“

Abermals hustete der gefallene Krieger Blut über seine Lippen und sah hasserfüllt auf den Saiyajin.

„Da...damit kommst du nicht durch. Meister Freezer wird dich für diesen Ungehorsam bestrafen.“

Wieder huschte ein eisiges Lachen über die Ebene hinweg und bescherte mir augenblicklich eine Gänsehaut. Verwirrt zog der Söldner die Augenbrauen zusammen, als Vegeta spottend den Blick auf ihn richtete und fast schon so etwas wie reine Belustigung in dunkelbraunen Opalen zu sehen war. „Das glaube ich nicht.“

Erneut siegte die Verwirrung und hustend richtete sich der geschlagene Mann auf. Blut floss aus einer großen Platzwunde an seinem Kopf und hasserfüllt starrten goldene Opale auf den Saiyajin

„Ach ja? Wieso bist du dir da so sicher?“

Wieder legte sich ein überhebliches Lächeln auf vernarbte Lippen und fester wurde der Griff des Saiyajins, mit dem er seinen Gegenüber zu sich nach oben zog. Härter, die geballte Faust, welche Vegeta an seinen Körper zog und unweigerlich erbebte die Umgebung, brachte fallendes Gestein zum Bröckeln, als sein Ki stieg. Unaufhörlich alle Kraft zu sammeln schien. Sammelte für den letzten finalen Schlag und sein nächster gesprochener Satz, welcher spröde Lippen verließ, pures Eis mit sich brachte.

„Weil er es befohlen hat!“

Und wieder floss erneutes Blut.


 

~*~

Schluss. Aus. Ich wollte das nicht mehr.
 

Haltlos liefen mir die Tränen über die Wangen und endlich schaffte ich es mich aus meiner Starre zu befreien und sackte zu Boden.

Wimmernd erfüllte mein Schluchzen den Raum und haltlos wischte ich mir die Tränen von blässlicher Haut.

Wieso zeigte er mir das?

Wieso tat er mir das an?!?

Zitternd hob ich den Blick, wollte dem Saiyajin in die Augen sehen, doch konnte ich nicht. Mich zu sehr fürchtend vor dem, was mich erwarten könnte und somit sah ich nur auf seine schwarzen Schuhe, wagte nicht, den Blick höher zu nehmen.

Eigentlich sollte es mich nicht erschüttern. Eigentlich sollte ich wissen, was Vegeta alles in seiner Vergangenheit getan hatte und dennoch wollte ich es nicht glauben. Konnte einfach nicht begreifen, dass er Gefallen an der sinnlosen Zerstörung und dem reinem Verderben fand, welches er angerichtet hatte. So wahllos verteilte und ohne zu überlegen.
 

„Steh auf!“
 

Hart hallte die Stimme des Saiyajins von den Wänden wieder und ich konnte förmlich spüren, wie sich seine Augen zu Schlitzen verengten. „Steh auf, habe ich gesagt!“

Seine Stimme war nicht mehr wie ein Flüstern und dennoch war all die Wut daraus zu hören. Zitternd wollte ich seinen Befehl ausführen, doch war ich nicht mehr Herr über meinen eigenen Körper und blieb somit auf dem Boden sitzten. Sah gar flehentlich in dunkelbraune Opale, welche mir hasserfüllt entgegen blickten.

Das Beben begann von neuem, glich einem nahenden Vulkan und zog sich langsam durch Stock und Stein.

Wieder bröckelte fallendes Gestein zu meinen Füßen und langsam spürte ich es.

Spürte, wie Vegetas Ki anzusteigen schien, den Raum erfüllte und mein Haar tanzen ließ.

Alles schien zu schweben und wenn diese Situation nicht so zum Scheitern verurteilt gewesen wäre, hätte ich sie mit wallender Schönheit begrüßt. Doch nun, in Anbetracht der ganzen Gefahr, der ich mich so völlig frei gegenüber fand, verblasste diese Freude in wildem Schrecken.

Langsam erhob sich zersplittertes Glas vom Boden und tanzte in der Luft. Zerfetztes Papier und wildes Gestein taten es ihm gleich und Vegetas ganze Macht schien greifbar nahe. 

Doch auch angst einflößend.

Ich musste etwas tun.

Panisch sah ich mit an, wie die ersten Blitze, geformt aus bläulichem Ki, über den Boden zuckten, als Vegeta verzweifelt versuchte sich zu beruhigen.

Wieder war ich den Tränen nahe, wusste dass es alleine meine Schuld war, dass der Saiyajin solche Schmerzen litt und schaffte es, mich zu rühren. Langsam zog ich die Beine an den Körper, stützte mich mit schwachen Händen am Boden ab und ignorierte die gleißende Stärke seiner alles zerstörenden Macht.

Es war meine Schuld.

Entschlossen sah ich auf den Saiyajin, welcher den Blick gesenkt hielt und dunkelbraune Opale, weit aufgerissen in wilder Pein und Qual, auf den Boden richtete.

Irgendeinen fernen Punkt suchend, um vergessen zu können. Versuchend nicht der blinden Wut nachgebend, die so hilflos durch seinen Körper wanderte.

Es war meine Schuld.

Meine ganz alleine.
 

Und zitternd stand ich auf...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Kullerkeks1987
2014-09-24T05:23:34+00:00 24.09.2014 07:23
Olala, das wird ja immer verzwickter o.O Da haste dir aber ganz schön was einfallen lassen, damit die beiden es so richtig schwer miteinander haben haha
Von:  Sanguisdeci
2014-07-25T20:01:50+00:00 25.07.2014 22:01
arme Bulma, armer Begeta. Wie sie das wohl lösen werden? ^^
Von:  SaiyajinVeturi
2014-07-25T17:15:19+00:00 25.07.2014 19:15
o.o "WOW"....einfach Wow! als ob man dabei is!!!! einfach toll, mehr kann ihc bei dieser ganzen FF nich sagen!!!!!
Von:  _ShioRi_
2014-07-25T15:55:18+00:00 25.07.2014 17:55
oh gott q.q ich mag ihn knuddeln q.q


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