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Angel's Dust

Yahiko x Konan
von

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4 Minutes only


 

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»Miles and Miles of nether Worlds I roam

Settle for Love you're never far from Home

Carry me down into the Waters of

Carry me down into the Water of Love

Two of us were made of Angel's Dust

I've been around

But not around enough«

The Red Hot Chili Peppers - Warm Tape

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Wie lange würde es dauern, bis ein Kunde sein Menu bekommt? Könnte er es in vier Minuten schaffen? Yahiko steht, tief in Gedanken versunken hinter dem Tresen eines Burger King Restaurants, in dem er arbeitet. Schon seit vier Monaten verschwendet er seine Nächte hier.

Der Geruch von Fett, das in der Fritteuse blubbert, schale Cola, die aus umgekippten Bechern tropft, matschige Burgers, die darauf warten, serviert zu werden; all das nimmt Yahiko nur noch am Rande wahr. Er riecht längst nichts mehr, wenn er abends in den Burger King schneit, das Fett an seinen Fingern spürt er nicht mehr und die Worte der Kunden gehen ins eine Ohr rein und zum anderen wieder hinaus.

Yahiko arbeitet grundsätzlich nachts, da verdient er am meisten und er braucht das Geld, seit er sich diese hübsche Wohnung – nicht weit von seiner nächtlichen Arbeitsstelle – gemietet hat. Seine Finger trommeln auf dem harten, rauen Plastik, das den Tresen lieblos überzieht, streicht über ein Tablett, fühlt nur beiläufig das billige Papier, auf das die neuesten Produkte aufgedruckt sind.
 

„Also noch mal von vorn, schaffe ich ein Maxi-Menu in vier Minuten?“, fragt sich Yahiko erneut leise und reckt leicht seinen Hals.
 

Eine sehr gute Frage, außerdem würde diese Leistung nicht von ihm allein abhängen. Er wirft einen Blick nach hinten, Naruto Uzumaki steht an seiner Arbeitsfläche und blättert kichernd in einem Comic; er macht die Burger, normalerweise.

Sasuke Uchiha starrt missmutig in die Fritteuse, ein schweigsamer Kerl, von dem Yahiko nicht mehr weiß, als seinen Namen. Er kümmert sich meistens um den Drive-In und um die Pommes, normalerweise.

Dieser Abend zieht sich wie Kaugummi, als hätte sich die Zeit in eine Schnecke verwandelt, die träge durch Yahikos Gedanken zieht … Die Glastür wird aufgestoßen, er hört eilige Schritte über den frisch gewischten Boden traben, sie verraten ihm, dass es draußen schon wieder regnet, sie klingen nass.

Er blickt auf und sieht in zwei schmale, bernsteinfarbene Augen, das Gesicht einer jungen Frau blickt ihm stumm entgegen, ihr mitternachtsblaues Haar hat sie sich hinauf gesteckt. Yahikos Gedankenstrom reißt ab und er richtet sich schnell auf.
 

„Was kann ich für Sie tun?“, leiert er seinen üblichen Satz herunter und mustert die Frau vor ihm.
 

Hat er das je gemacht? Sich seine Kunden so genau angesehen? Yahiko glaubt nicht, dazu hat er nie einen Grund gehabt, nicht, dass ab und zu keine hübschen Mädchen vor ihm gestanden wären, doch meistens sind es eben nur hübsche Mädchen. Man erfreut sich ihres Anblicks, doch in dem Augenblick, wo sie das Restaurant verlassen, hat Yahiko sie auch schon wieder vergessen und in seinem Kopf spukt die nächste Bestellung herum.

Irgendetwas ist anders an dieser Frau, vielleicht ist es ihre Haarfarbe, die echt wirkt und dennoch unwirklich erscheint. Vielleicht sind es ihre bernsteinfarbenen Augen, die eine Ruhe und Entschlossenheit ausstrahlen, wie Yahiko sie noch nie zuvor gesehen hat. Vielleicht ist es aber auch diese Art, wie sie ihn ansieht … Kunden sehen Yahiko eher selten direkt an, in ihren Augen steht das Wort Hunger so groß geschrieben, als stünde ein Zombie vor ihm, sie sehen Yahiko nicht wirklich, sie sehen nur den Typen, der ihnen ihr Essen für ein bisschen Geld gibt.

Aber diese Frau sieht ihn.
 

„Ich möchte ein Maxi-Menu.“
 

Ihre Stimme ist weich und leise, die Melodie ihrer Worte schmeichelt Yahikos Ohren und jede Note schmiegt sich in sein Trommelfell, sein Puls beschleunigt sich ein wenig und ein leichter Schweißfilm bildet sich auf seinen Handflächen.
 

„Mit … welchem Burger?“, fragt er mit zittriger Stimme, sein Herz klopft ungeduldig gegen seine Rippen.
 

„Whopper wäre gut.“
 

Yahiko fühlt sich steif und luftig zugleich, als er sich umdreht und die Bestellung leise an Naruto weitergibt, der vor Schreck seinen Comic fallen lässt, während Sasuke längst die Pommes in die Fritteuse schüttet, stumm und mit zusammen gekniffenen Lippen.
 

„Das macht 6,95€.“
 

Zwischen ihren Fingern steckt bereits ein 10€ Schein, andächtig nimmt Yahiko ihn verlegen lächelnd an. Das Wechselgeld klimpert in der Kasse, zweimal verzählt Yahiko sich, das Geld rutscht durch seine aufgewühlten Finger und landet klappernd auf dem Tablett vor ihr. Entschuldigend senkt Yahiko seinen Blick.
 

Eine Minute ist um.
 

„Ich … hab Sie hier noch nie gesehen“, murmelt er, obwohl er diese Frage wesentlich lauter stellen wollte, doch seine Zunge klebt an seinem Gaumen und sein Mund ist staubtrocken.
 

„Ich war auch noch nie hier“, beantwortet sie milde lächelnd Yahikos Frage.
 

„Ich heiße Yahiko.“
 

„Ich weiß.“
 

Überrascht mustert er sein Gegenüber und seine Finger trommeln wild über den Tresen, hastig zieht er sie zurück. Yahiko blendet alles aus, Narutos fluchen, weil sein erster Whopper eine Katastrophe wurde, Sasukes kaltschnäuzigen Kommentar, dass er ein Trottel sei, das Pärchen, das gerade das Restaurant verlässt; all das hört und sieht Yahiko nicht im geringsten; alle seine Sinne richten sich auf die Frau vor ihm, deren intensiver Blick ihn fesselt, wie der glatte, warme Leib einer Würgeschlange.
 

„Sie tragen doch ein Namensschild“, sagt sie, leise lächelnd und zwinkert Yahiko zu.
 

„Oh, richtig! Äh …“
 

„Konan.“
 

„Wie?“
 

„Ich heiße Konan. Ich weiß Ihren Namen, da ist es doch nur fair, wenn Sie auch meinen kennen.“
 

Yahiko schluckt, Konan. Das ist ein schöner Name, auch wenn er ihn noch nie zuvor gehört hat und gleichzeitig klingt er vertraut.
 

Zwei Minuten sind um.
 

Das Fett zischt und blubbert, als Sasuke den Behälter mit den Pommes aus der Fritteuse zieht, doch noch sind sie nicht fertig. Naruto steht da, die Zunge zwischen seinen Lippen geklemmt und drapiert den Salat auf den Whopper, als würde er ein Kunstwerk herrichten und kein Nahrungsmittel.
 

„Leute, was dauert denn da so lange?“, seufzt Yahiko, doch sein Blick ruht bei dieser Frage auf Konans stummes Lächeln.
 

„Die Fritteuse braucht eben so lange, wie sie braucht, ich bin kein Zauberer!“, mault Sasuke und lehnt sich mit verschränkten Armen neben sein Arbeitsgerät.
 

„Äh … Ich bin gleich so weit! Fehlen nur noch die Tomaten und … oh man, ich hab was vergessen!“, stöhnt Naruto auf und fummelt den Burger wieder auseinander.
 

„Vergiss es, den kannst du keinem Kunden mehr geben, wenn du zwanzigmal da drin rumpulst!“, ruft Sasuke Naruto zu, aber Yahiko beachtet auch dieses übliche Streitgespräch nicht.
 

„Ich werde wahrscheinlich auch nicht wiederkommen. Ich habe eine Aufgabe zu erledigen, es ist sehr wichtig, aber ich brauch schnell etwas zu essen“, erzählt Konan mit leiser, melodischer Stimme und Yahiko hängt gebannt an ihren geschwungenen Lippen.
 

„Wirklich, das ist aber schade“, murmelt er verklärt.
 

„Ich meine … Ich arbeite hier immer nur nachts, die Nachtschicht ist schön ruhig, ist nie viel los. Außerdem verdient man da etwas mehr.“
 

Smalltalk gelingt Yahiko sonst sehr gut, doch jetzt versteift die Nervosität seine Stimme, die Angst, etwas Falsches sagen zu können, lähmt seine Zunge und machen die sonst üblichen Phrasen träge.

Konans Lächeln bleibt und ein geheimnisvolles Funkeln strahlt in ihren Augen, als wüsste sie etwas, dass er nicht weiß.

Yahiko fährt sich mit seiner Zunge über seine trockenen Lippen und wünscht sich im nächsten Moment, das nicht getan zu haben. Immer, wenn ihm das bei einer Frau passiert, die ihm augenscheinlich gefällt, kommt er sich vor wie ein Reptil, dass sich das Maul schleckt, weil es ein hübsches Insekt zum Fressen gesehen hat.

Sasuke schüttelt das Fett von den Pommes und schüttet sie mit flinken Bewegungen in den vorgesehenen Behälter, er greift nach dem Salz und lässt es schwungvoll über die Fettstäbchen fallen. Routiniert und geflissentlich, gleichzeitig geht sein Blick ins Nichts, doch an diesem Abend bewundert Yahiko diese konzentrierte Abwesenheit nicht.

Naruto hat es endlich geschafft und wickelt den Burger in Papier, dann schiebt er ihn zu Yahiko herüber und grabscht nach dem Comic, der auf den schmutzigen, fettverschmierten Boden gelandet war. Sasuke rührt die Pommes um, nimmt eine Tüte und schiebt sie hinein, dann landen auch sie auf dem Tablett.
 

„Cola Light.“
 

„Was?“, stottert Yahiko und blinzelnd verwirrt.
 

„Ich hätte gerne Cola Light zum Trinken“, wiederholt Konan mit einem amüsierten Schmunzeln ihre Bitte.
 

„Natürlich!“
 

Der erste Becher rutscht Yahiko durch die Finger, er unterdrückt das gewohnte Fluchen darüber und greift sich den nächsten und stellt ihn unter den entsprechenden Zapfhahn. Sprudelnd plätschert die Cola in den Becher, Yahiko steht angespannt davor, seine Arme gegen seine Seiten gepresst, ob Konan ihn beobachtet? Er glaubt ihren verschwörerischen Blick auf seinem Rücken zu spüren, es juckt zwischen seinen Schulterblättern.

Der Zapfhahn spuckt noch etwas Cola aus, dann tropft er nur noch, Yahiko nimmt vorsichtig den Colabecher in die Hand, das Getränk fühlt sich beißend kalt an, schnell stellt er ihn auf das Tablett.
 

Drei Minuten sind um.
 

„Vielen Dank, das ging ja richtig schnell“, meint Konan, nickt Yahiko zu und verschwindet mit dem Tablett im hinteren Bereich des Restaurants.
 

Verträumt stützt Yahiko sich auf den Tresen und wünscht sich, er könnte ihr beim Essen zusehen, ihr Gesicht wird er hoffentlich nie vergessen, genauso wenig wie ihre Stimme. Wenn er doch nur nach ihrer Nummer oder E-Mail Adresse fragen könnte … Erneut schwingt die Tür auf, ein Mann mitte 30 betritt den Raum, sein graues Haar steht in den abwegigsten Richtungen ab und seine untere Gesichtshälfte wird von einem pechschwarzen Schal verdeckt, über seinem rechten Auge liegt ein dicker, weißer Verband.

Sein gesundes Auge huscht zum Tresen, gemächlich schlendert er heran, als hätte er alle Zeit der Welt. Yahiko blickt ihn mit einem aufgesetzten Lächeln entgegen, noch im selben Augenblick wird ihm bewusst, dass er seinen Rekord von vier Minuten mit Leichtigkeit gebrochen hatte. Eine kindische Freude macht sich in seiner müden Brust breit und sein Lächeln wird echt.

Der Mann bleibt wenige Meter vom Tresen entfernt stehen und verschränkt die Arme vor seiner Brust, Yahikos Lächeln schwindet und er runzelt die Stirn. Was soll das denn? Konan taucht wieder aus dem hinteren Teil des Restaurants auf, war sie etwa schon fertig? Sie schenkt Yahiko ein strahlendes Lächeln, schnellen Schrittes geht sie auf die Glastür zu und tritt in die kalte Oktobernacht hinaus.

Yahiko blickt ihr sehnend nach und reckt seinen Hals, um besser sehen zu können. Ihr schmaler, hoch gewachsener Körper zeichnete sich schwach im warmen Lichtschein des Restaurants ab, als wäre sie Yahikos Traum entsprungen und so wie sie verblasst, kehrt sie zurück.

Strahlendes Weiß blendet ihn, er kneift überrascht die Augen zusammen und reißt sie vor Staunen wieder auf, als er erkennt, was ihn da geblendet hat. Aus Konans Schulterblättern ragen schneeweiße Flügel, mächtige Schwingen, die sie nun langsam ausbreitet. Er reibt sich mit offenem Mund die Augen, blinzelt und sieht noch einmal hin, aber Konan steht immer noch da und an ihren Schultern sitzen noch immer diese Flügel.

Sie heben sich, fangen die kalte Nachtluft ein, schlagartig bewegen die Schwingen sich nach unten und Konan katapultiert sich blitzartig in die Luft. Yahiko stürzt hinter dem Tresen hervor, seine Füße rutschen über den frisch gewischten Boden und er reißt die Glastür auf. Seine Augen suchen hastig den Nachthimmel ab und er glaubt, einen weißen, sich schnell fortbewegenden Punkt sehen zu können. Hatte er wirklich gesehen, was er gesehen hat? War er wach?!

Yahiko greift sich an die Nase, drückt sie mit seinen Fingern zu und versucht durch sie ein- und auszuatmen, aber es geht nicht. Wenn es geht, ist es ein Traum, soll das ernsthaft bedeuten, dass das kein Traum ist?
 

„Haben … Haben Sie die Frau gesehen, die gerade eben raus gegangen ist?“, fragt Yahiko keuchend den vermummten Mann, der immer noch wenige Meter vom Tresen entfernt dasteht und stumm vor sich hinstarrt.
 

Er zeigt keinerlei Reaktion auf Yahikos Frage, irritiert geht Yahiko um ihn herum und stellt sich direkt vor ihn, doch der Mann wendet sich plötzlich von ihm ab, seine Schritte entfernen sich zur Glastür, er zieht sie auf und verschwindet in die Nacht hinaus.

Yahiko schüttelt völlig konfus den Kopf, was war das denn für ein seltsamer Kauz gewesen?! Er kehrt – sich die Stirn reibend – zurück hinter seinen Tresen und schaut zu Sasuke hinüber, der mit ernstem Gesichtsausdruck die Deckenlampe anstarrt.
 

„Hey, Sas. Du erinnerst dich doch sicher an die Frau, die gerade eben noch hier war, oder?“, richtet sich Yahiko nun an ihn, aber Sasuke scheint ihn nicht zu hören.
 

Er geht zu seinem blassen Arbeitskollegen hinüber und lehnt sich neben ihn an die Wand.
 

„Erde an Sasuke! Ich hab dir eine Frage gestellt!“, wiederholt er sich ungeduldig, aber Sasuke seufzt nur leise und genervt, dreht sich um und verschwindet in der Küche.
 

„Idiot“, murmelt Yahiko leise und sieht Naruto dabei zu, wie sein Gesicht sich zu einem kindischen Grinsen verzieht, während seine Augen begeistert den Comic vor ihm abtasten.
 

„Hey, Naruto! Du weißt doch wovon ich rede, oder? Die Frau von vorhin, du hast sie doch auch gesehen, stimmt’s?“
 

„Das muss ich Sakura zeigen!“, kichert Naruto nur als Antwort und stiert noch intensiver auf das Heft.
 

Yahiko stöhnt auf, was war denn heute nur los mit den beiden?!
 

„Naruto! Du …“
 

„Heeey! Darf ich vielleicht mal was bestellten?! Wo bleibt die Bedienung??“
 

Yahiko zuckt heftig zusammen, eine Frau mit beigem Haar und einer beachtlichen Oberweite stemmt sich über den Tresen und starrt mit Argusaugen in die Küche. Naruto lässt erneut seinen Comic fallen und flucht wüst, Sasuke taucht wie aus dem Nichts neben der Fritteuse auf, greift nach einem Tütchen und wartet auf die Bestellung, während seine nachtschwarzen, kalten Augen den Tresen nach Yahiko absuchen.

Der stürmt in Windeseile wieder nach vorn und kommt quietschend vor der Frau zum Stehen.
 

„Sie wünschen?“
 

„Bedienung!“
 

„Steht vor Ihnen, Sie wünschen?“, wiederholt Yahiko und mustert die mürrische Frau vor ihm, doch ihre rehbraunen Augen scheinen durch ihn hindurch zusehen.
 

„Yahiko?“, ruft Naruto aus der Küche und läuft verwirrt zum Tresen vor, seine saphirblauen Augen blicken geradewegs an ihm vorbei und starren stumm auf dem Boden. Sein Mund klappt auf und zu, wie bei einem Fisch, der auf dem Trockenem liegt.
 

„Was ist denn jetzt mit meiner Bestellung?!“, blafft die Frau den versteinerten Blondschopf an, während ihre Faust auf den Tresen donnert.
 

„S-Sasuke!“
 

„Was, was willst du Quälgeist jetzt wieder?!“, faucht der und schmeißt gereizt das Tütchen neben den Pommesbehälter.
 

Als er neben Naruto zum Stehen kommt, erstarrt auch er und seine sonst so kalten, abweisenden Augen werden für einen kurzen Augenblick groß. Yahiko schaut sie fragend an.
 

„Was ist los Leute, ich steh doch vor euch! Was gibt’s da unten denn zu seh …“
 

Sein Herz setzt für einen kurzen Augenblick aus und ein schmerzhafter Stich pocht in seiner Brust, als hätte jemand ein glühendes Messer hinein gejagt.
 

„Oh Gott!“, flüstert die Frau am Tresen, sie hatte sich neugierig hinüber gebeugt, um sehen zu können, was alle so entsetzt anstarren.
 

Yahiko schaut in sein eigenes, blasses Gesicht, in seine eigenen, starren, leblosen Augen, deren Blick reglos an die Decke gerichtet ist. Er sieht sich selbst, stumm auf dem Boden liegen, im nächsten Augenblick kniet Naruto sich neben ihn und rüttelt ihn. Sein verzerrter Mund verrät Yahiko, dass er schreit, aber er hört nichts, kein einziger Ton dringt an seine Ohren.

Es scheint, als würde die Zeit ins Stocken geraten, Yahiko sieht jede Bewegung, jedes Ereignis in Zeitlupe an sich vorüberziehen, während die aufgeregten Rufe als unverständliches Hallen an seine Ohren dringen.

Sasuke lehnt sich leicht gebeugt gegen den Tresen und starrt auf seinen Arbeitskollegen hinunter, als könne und wolle er nicht glauben, was er sieht. Die Frau vor dem Tresen hält ein Handy in der Hand und wählt mit flinken Fingern eine Nummer.

Wenn Yahiko hier ist und gleichzeitig dort, wenn er so blass ist und wenn alle so verzweifelt blicken, bedeutet das dann …?
 

„Ich würde gern bestellen“, sagt eine gefasste, fordernde Stimme hinter Yahiko.
 

Er dreht sich erschrocken um und blickt in das seltsamste Auge, das er je gesehen hat. Es ist schmal und violette, die Pupille glüht und ist eiskalt zugleich. Ringe gehen von der Iris aus und umwandern den gesamten Augapfel. Das Gesicht in dem das Auge sitzt, ist blass und schmal, fuchsrote, schulterlange Haare umrahmen es und verdecken seine linke Gesichtshälfte.

Der Mann beugt sich über den Tresen und lächelt Yahiko schmerzvoll an, über Yahikos Rücken kriecht ein eisiger Schauer, aber wie kann er noch etwas Fühlen, wenn er doch …
 

Vier Minuten sind um.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  L-San
2013-10-14T16:09:19+00:00 14.10.2013 18:09
Yo Sas-_-. ;D


Ich bewundere dein Ideenreichtum sowie deine Umsetzung. ]
Wo sind meine Augen?
Sind wohl im Burger gelandet …
Ich kann es einfach nicht glauben, wie schnell du mal etwa 2.700 Wörter niederschreibst und dabei kontinuierlich gut bleibst – Talent sag ich nur! D
Ich vergesse immer wieder, dass es in einer Kurzgeschichte eine plötzliche Wendung gibt, und das war auch hier der Fall, sie kam unerwartet, obwohl ich das ja hätte wissen müssen.
Die Überraschung ist dir gut gelungen. ]
Ist deine Wortwahl Absicht?
Ich meine, die Beschreibungen flutschen nur so, der geschrubbte Boden, die Cola, die schwappt, das Blubbern in der Fritteuse, usw.
Das finde ich gut, das hat was, und es passt auch zu Yahikos Gefühlslage.
Er hat's eilig und alles scheint chaotisch zu werden.
Die Beschreibungen konnte ich mir gut vorstellen, und Sasukes Darstellung fand ich köstlich, ich musste mir sein griesgrämiges Gesicht vorstellen, oder wie er Naruto anschnauzt wie eine Zicke. DD
Keine Ahnung, warum, aber als Naruto wegen dem Heft lachen musste und meinte, er müsse das Sakura zeigen, dachte ich gleich an was Perverses, eine Stellung oder so, die er ausprobieren will – WTF DDD
Folgende Beschreibung fand ich am besten:
Er blickt auf und sieht in zwei schmale, bernsteinfarbene Augen, das Gesicht einer jungen Frau blickt ihm stumm entgegen, ihr mitternachtsblaues Haar hat sie sich hinauf gesteckt.

Fehler:
Seine Finger trommeln auf dem harten, rauen Plastik, dass den Tresen lieblos überzieht, streicht über ein Tablett, fühlt nur beiläufig das billige Papier, auf das die neuesten Produkte aufgedruckt sind.
→ dass → das

Sasuke Uchiha starrt missmutig in die Friteuse, ein schweigsamer Kerl, von dem Yahiko nicht mehr weiß, als seinen Namen.
→ Friteuse → Fritteuse

„Äh … Ich bin gleich so weit! Fehlen nur noch die Tomaten und … oh man, ich hab was vergessen!“, stöhnt Naruto auf und fummelt den Burger wieder auseinander.
 → oh man → oh Mann

Smalltalk gelingt Yahiko sonst sehr gut, doch jetzt versteift die Nervosität seine Stimme, die Angst, etwas falsches sagen zu können, lähmt seine Zunge und machen die sonst üblichen Phrasen träge.
→ etwas falsches → etwas Falsches (Substantivierung)

Es ist schmal und violette, die Pupille glüht und ist eiskalt zugleich.
→ violette → violett


Fazit:
Ein durch und durch gelungener OS.
Gefühle wurden gut umgesetzt, ich für meinen Teil konnte mich gut in Yahiko hineinversetzen und auch seine Schwärmerei für Konan verstehen und nachvollziehen … sie sieht schon cool aus ]

LG
L-San
Antwort von:  Sas-_-
14.10.2013 19:27
Kakashi-sensei, ich gebe zu, auf den Kommi war ich am gespanntesten (nicht, dass die anderen Kommis nicht weniger erfreulich waren! :D
Aber der OS ist ja praktisch für dich und wie immer hab ich ihn in zwei Stunden aufs Papier gebracht, nachdem ich DEN Einfall hatte :D
Dann finde ich meien Idee immer so gut und im Nachhinein bin ich mir auf einmal gar nicht mehr so sicher ó.o Aber, komme ich doch einfach mal auf dein Kommi zurück! :)

Das mit dem Talent, vielen Dank für das Lob :DD
Ist meine Wortwahlabsicht ... Ich denke, ich habe dann einfach einen Flow, ich schreibe und es läuft und ich schreibe so lange, bis der OS fertig ist. Keine Pausen dazwischen, nichts. Wenn es nicht mehr als 3.000 Wörter hat, dann geht das auch.
Ich merke an mir selbst, dass ich den Dreh langsam raus hab, dass ich meinen Schreibstil gefunden habe oder zumindest damit beschäftigt bin, ihn zu perfektionieren :) Eine große Erleichterung, denn so kann ich endlich arbeiten, ohne zu hadern :D

Yahiko, ich war ratlos, wollte diesen Charakter einfach haben, wegen Konan und Konan war ein Must Have in diesem OS. Ich hab mich zwar mal auf Narutopedia umgesehen, aber das hat mir gar nichts gebracht und ich habe die ganze Sache dann so dargestellt, wie ich sie für richtig empfunden habe und da es AU ist, hat man ja gewisse Freiheiten :)

Naruto und Sasuke, ich war so am Schreiben und mir (als auch Yahiko) wurde klar, so ein Bruger macht nicht einer allein, die beiden, Naruto und SAsuke, die wären einfach perfekt. Ich wollte aber nicht, dass sie einfach nur Statisten sind, ich wollte sie IC, ich wollte, dass sie da sind :D

Kakashi-sensei, eine perverse Stellung? :DDD Wer weiß :D Nein, ich hab mir da ehrlich gar nichts gedacht, ich dachte mir nur, dass es nett wäre, wenn er sie in irgendeiner Form erwähnt :)

Mitternachtsblau, das wusste ich, dass dir das auffallen würde, es war Absicht :) Und weil es bei Konan ohnehin zutrifft, wohl einer der Gründe, warum ich ItaKon favorisiere, weil zumindest diese Farbe eine kleine Gemeinsamkeit bildet, obwohl sie sonst nichts miteinander zu tun haben.

Die Fehler, werde ich umgehend ausbessern! Außer ... bei "oh man" weigere ich mich einfach, ich hab das damals so gelernt und finde es schwachsinnig, jetzt "Mann" zu schreiben -.- Ich will nicht :DDDD
violette, darüber kann man sich streiten, ich finde, es ist beides richtig.
Bei "etwas falsches" Word hat es mir nicht angezeigt und ich hab mich noch gewundert, aber ich gebe dir Recht und bessere es aus.

Ein durch und durch gelungener OS und ich bin durch und durch erleichtert, ich weiß auch nicht, wenn es eine Aufgabe von dir ist, ist das irgendwie auch ein bisschen Stress, kp warum, bei nem WB kümmert mich das gar nicht :DDD
Und natürlich sieht Konan cool aus, sonst wäre sie nicht hier! :DD

Kakashi-sensei, vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren!

Dein Schüler/Assi/Formatierer/Sohn Sas-_- :P
Von:  Onlyknow3
2013-10-14T06:09:25+00:00 14.10.2013 08:09
Sas alle achtung,habe ja schon einiges gelesen von dir ,doch das haut einen fast um wenn man bedenkt was da abgeht in vier Minuten,kann ich nur den Kopf schütteln weil man eigendlich sonst Gedankenlos durch die Gegend rennt und für nichts und niemand ein Auge hat.Mach weiter so,mir ging der OS wirklich unter die Haut,weil ich mich versucht habe in Yahiko hinein zu versetzen und mir läuft jetzt noch ein kalter Schauer den Rücken runter.Mach weiter so,Überrasch mich mit dem was als nächstes kommt.Herlicher OS.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Sas-_-
14.10.2013 08:12
Neko-baa^^

Vielen Dank fürs Lesen erst einmal :] Ich war voller Elan, als ich das Ding in aller Herrgottsfrüh (10:15 :D geschrieben habe, jetzt kann ich gar nicht mehr einschätzen, wie der OS ist und warte gespannt auf Kakashi-senseis Meinung x_x

Ich freu mich so, dass dir der OS so gut gefallen hat und was er bei dir ausgelöst hat, genau das wollte ich erreichen und hoffe, dass auch andere dieses Gefühl haben, wenn sie den OS lesen :]

Also, danke fürs Lesen und Kommentieren^^

LG Sas-_-

PS: Vllt geh ich heute in den Burger King! :DDD
Antwort von:  Onlyknow3
14.10.2013 08:19
Na dann guten Appetit wünsche ich dir.

LG
Onlyknow3


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