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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Versorgt

@ Vanilein : Sorry. keine Ahnung wie das passieren konnte, hab das letzte Kapi geändert. kannst jetzt 2 lesen ;-))
 

Vielen Dank für Deinen Kommi.

Mal sehen, ob Sam seinem Bruder helfen kann ...
 

LG Kalea
 


 

163) Versorgt
 

Sam hielt seinen Bruder weiterhin in den Armen.

Nanouk und Graham standen dicht bei den Winchesters und hatten ein wachsames Auge auf den Älteren.

„Du solltest dich in einem Krankenhaus durchchecken lassen“, sagte Sam leise.

„Bin … kay“, krächzte Dean und versuchte sich von Sam zu lösen und zum Rand des Altar zu rutschen. Er fühlte sich unter den Blicken der Männer immer unwohler. Er hörte wie sie über ihn redeten und er hörte die Verehrung, die in ihrem Stimmen mitschwang. Er war von ihren Göttern gerettet worden!

Aber auch wenn er sich der Bedeutung dieser Worte noch nicht wirklich bewusst war, so fühlte er sich doch wie ein Tiger im Zoo. Bewundert, angestarrt und eingesperrt. Er musste hier raus! Selbst Sams Umarmung schien ihm immer mehr auf der Haut zu brennen.

Außerdem begann er seinen Körper mehr und mehr zu spüren. Jeder Atemzug brannte in seiner Kehle und hinterließ ein unangenehmes Ziehen in seiner Seite. Seine rechte Hand pochte und er fühlte sich, als wäre er in eine Müllpresse gekommen. Was war nur passiert?

Mit sanfter Gewalt versuchte er erneut sich von seinem Bruder zu lösen und rutschte nun endgültig zum Rand des Altars. Er schwang die Beine über den Rand und konnte gerade noch ein Stöhnen unterdrücken, als sich diese Bewegung schmerzhaft in seiner Seite bemerkbar machte. Er schob seinen kleinen Bruder etwas weiter weg und rutschte vom Altar. Kaum landete er auf seinen Füßen, knickten ihm die Knie weg. Sam fing ihn auf.

„Sag doch was“, tadelte der leise, während er ihn fest an sich drückte und ihn zum Wagen trug. Deans Proteste ignorierend, blieb er erst am Pickup stehen.

Vorsichtig stellte er ihn neben der Beifahrertür auf die Füße.

„Du kannst dich gleich hinsetzen“, versicherte er ihm, denn auch wenn sich sein Bruder bemühte sich nichts anmerken zu lassen, er fühlte, wie der sich anspannte. Hastig öffnete er die Tür und schob den Älteren auf den Sitz. Er schlug die Tür zu und wollte den Wagen umrunden, als er Graham neben sich stehen sah.

„Er muss in ein Krankenhaus“, versuchte Sam jede Unterhaltung abzuwürgen. So dankbar er den Männern hier war, dass sie Dean zurückgebracht hatten, jetzt war es ihm wichtiger, dass sein Bruder versorgt wurde.

„Bring ihn nach Whitefish“, sagte der Flatheat nur. „Die sind besser ausgestattet als das Hospital hier in West Glacier.“

„Danke“, sagte Sam und meinte es ehrlich. Er fühlte sich mies, dass er ihm eine belanglose Unterhaltung unterstellt hatte. Graham war nicht so, das hätte er wissen müssen. Schnell warf er ihm ein entschuldigendes Lächeln zu, umrundete den Wagen und rutschte auf den Fahrersitz.
 

Auf dem Weg zur Klinik brach der jüngere Winchester alle Geschwindigkeitsrekorde. Selbst Dean hätte nicht schneller fahren können.

Er parkte vor dem Eingang der Notaufnahme.

Augenblicklich kam ein Pfleger heraus und stürmte auf Sam zu.

„Sie dürfen hier ...“, begann der ungehalten. Doch dann fiel sein Blick auf den Beifahrer, den Sam aus dem Wagen hob und er stürmte zurück. Kurz darauf kam er mit einem Rollstuhl zurück.

„Danke“, sagte Sam erleichtert und setzte seinen Bruder in den Stuhl.

„Was ist mit ihm?“, wollte der Pfleger auf dem Weg zum nächsten freien Raum wissen.

„Er ist in eine Schlägerei geraten.“

„Um diese Uhrzeit?“

„Ja, er wollte einer jungen Frau helfen, die von ihrem Freund unsanft bedrängt wurde. Der Typ war auf Krawall gebürstet und schlichtenden Worten so gänzlich abgeneigt. Er hat sofort zugeschlagen.“

Dean hörte der ganzen Unterhaltung nicht zu. Die Arme vor seine Brust gepresst, versuchte er eine Haltung zu finden, die die Schmerzen in seiner Seite nicht noch stärker werden ließ. Es war aussichtslos.

„Legen sie ihn schon mal auf die Liege. Ich hole einen Arzt“, erklärte der Pfleger und verschwand.

Sam nickte. Vorsichtig holte er seinen Bruder aus dem Stuhl und setzte ihn auf die Liege.

Nur langsam entspannte sich Dean.

„Dr. Conway wird gleich bei ihnen sein“, informierte sie der Pfleger wenige Minuten später. „Und ich möchte Sie bitten Ihren Wagen aus der Einfahrt zu nehmen. Wir brauchen den Platz.“

„Sobald er versorgt ist“, versuchte Sam Zeit zu schinden. Er wollte Dean jetzt nicht alleine lassen.

„Jetzt!“, beharrte der Pfleger. „Sonst sehe ich mich gezwungen, einen Abschleppwagen zu rufen.“

„Bitte!“ Sam probierte es mit seinem Welpenblick.

„Fahren Sie Ihren Wagen weg!“

Sam nickte zerknirscht. Er konnte ihn ja verstehen. Trotzdem fühlte er sich unwohl Dean jetzt allein zu lassen. Er schien alles andere als Herr seiner Sinne zu sein.

„Ich bin gleich wieder da“, sagte er leise.

Dean reagierte nicht.

„Lauf nicht weg“, versuchte Sam noch zu scherzen. Er legte seine Hand kurz auf Deans Schulter und verließ gleich darauf den Raum.

Sofort rollte sich Dean so gut er konnte zusammen. Sam hatte ihm die Sicherheit gegeben, die er im Moment brauchte. Jetzt fühlte er sich allem und jedem schutzlos ausgeliefert. Leise grollend versuchte er sich zu beruhigen.
 

Nachdem er den Pickup auf dem nächsten freien Parkplatz abgestellt hatte, hetzte er zurück. Er kam kurz vor einer jungen Ärztin zum Stehen, die gerade den Raum betreten wollte, in dem sein Bruder lag.

„Hier ist besetzt“, wies sie ihn zurecht.

„Ich weiß. Er ist mein Bruder“, erwiderte der Winchester. Sie nickte nur und erlaubte ihm zu folgen.

Sie trat an die Liege heran und versuchte sich schnell einen Überblick zu verschaffen.

„Was ist passiert?“

„Soweit ich das gesehen habe, ist er in eine Schlägerei geraten. Als ich dazukam, war der Typ dabei ihn zu erwürgen.“

Dr. Conway nickte schweigend. Sie griff nach Deans Handgelenk, um seinen Puls zu fühlen. Der Winchester zuckte zurück. Verwirrt schaute er sich um. Er konnte noch immer nicht richtig einordnen, was mit ihm passiert war, oder was gerade mit ihm passierte. Sam war die einzige Konstante für ihn, das einzige Vertraute in einer plötzlich so unbekannten Welt. Er suchte Sams Blick und versuchte sich an seinem Ärmel festzukrallen.

„Er kann nicht zufassen. Das ist mir auf dem Weg hierher schon aufgefallen“, erklärte der Jüngere.

„Sofort Röntgen und dann suchen Sie mir einen OP“, forderte die Ärztin von der Schwester, die gerade durch die Tür kam und führte ihre Untersuchungen fort. Sie leuchtete in Deans Augen und tastete seinen Hals ab.

Ohne Murren ließ der Winchester die Untersuchungen über sich ergehen. Nur hin und wieder verzog er sein Gesicht vor Schmerzen. Erst als sie versuchte ihn abzuhören und dabei gegen die Wunde an seiner Hüfte stieß, knurrte er hörbar durch zusammengebissene Zähne.

„Was ist das?“, fragte sie bei einem Blick auf die Wunde.

„Ein Jagdunfall vor ein paar Wochen.“

„Die Wunde ist nicht in einem Krankenhaus versorgt worden“, stellte sie fest.

„Nein, wir waren zu weit weg. Außerdem hatten wir einen Arzt in unserer Jagdgruppe. Er hat ihn untersucht und versorgt.“

„Sie scheinen auf Schmerzen zu stehen“, stellte sie ruhig fest und untersuchte die Wunde an der Hüfte, die bei dem Kampf mit Amaruq wieder aufgerissen war.

„Nicht wirklich“, versuchte Sam das zu relativieren.

„CT, röntgen, das ganze Programm und dann in den OP“, wies sie den Pfleger an, der ebenfalls im Raum war.

„Kann ich mit?“, wollte Sam wissen und wurde sofort verächtlich von der Ärztin gemustert.

„Was ist er, sagten Sie?“

„Mein Bruder!“, erwiderte Sam. „Er ist alles was von meiner Familie übrig ist, und das schon seit Jahren. Es ist einfach … Wir sind immer füreinander da und ...“

„Er ist hier in guten Händen. Aber Sie können gerne im Wartebereich warten. Wir informieren Sie, wenn er in den Aufwachraum kommt“, antwortete sie kühl und stürmte mit wehendem Kittel davon.

Sam drückte Dean noch einmal kurz die Schulter. „Ich bleibe in der Nähe.“

Und natürlich hielt er sein Versprechen. Er ertrug die Blicke des Personals, die von verächtlich über genervt bis wütend reichten. Egal wo sie seinen Bruder hinschoben und welche Untersuchungen der über sich ergehen lassen musste, er war da und schaffte es immer wieder sich kurz in Deans Blickfeld zu schieben, zumindest solange, bis sich die Türen hinter ihm geschlossen hatten.
 

Mittag war schon eine Weile vorbei, als Dean endlich, noch ziemlich benommen von der Aufwachstation, in ein Zimmer geschoben wurde. Der Pfleger schloss ihn an den Tropf an, kontrollierte noch einmal die Verbände und ließ Sam dann mit seinem Bruder allein.

Es dauerte nicht lange, bis ihm die Ärztin in den Raum folgte.

„Sind Sie sich sicher, dass es nur eine Schlägerei war?“, fragte sie geradeheraus.

„Was soll es sonst gewesen sein?“, stellte sich Sam dumm.

„Sagen Sie es mir. Die Verletzung an der Hüfte haben wir gereinigt und genäht. Er wird eine hübsche Narbe behalten! Sein rechtes Handgelenk ist komplett gebrochen, genau wie der linke Arm und sein Hals sieht aus, als hätte jemand versucht, ihn zu strangulieren. Das kann niemand nur mit seinen Händen machen. Soviel Kraft hat niemand. Also frage ich sie nochmal: Sind Sie sich sicher, dass es eine Schlägerei war?“

„Ich habe nur gesehen, wie der Typ auf ihm hockte!“

„Sie versuchen hier nicht einen Selbstmordversuch Ihres Bruders zu decken?“

„Einen was? Mein Bruder würde sich nie selbst töten wollen!“ Sam war entsetzt.

„Das würde eine Großzahl der Verletzungen eher erklären, als das was Sie mir hier aufgetischt haben“, erklärte sie ruhig.

„Selbstmörder kommen in die Hölle!“, sprudelte es aus dem Winchester hervor. Dean hatte mit mehr als nur einem Fuß in der Hölle gestanden. Nein, das würde er wohl nicht noch einmal wollen. Obwohl? Wenn er genauer darüber nachdachte. Irgendwie war es schon ein Selbstmordversuch, als Dean diesem Wolf gegenübergetreten war.

„Sie sind strenggläubig?“

„Ja. Wir glauben dass es eine Hölle gibt und das Selbstmörder dahin kommen.“ Gut, sie glaubten es nicht nur, sie wussten zumindest ersteres genau, doch das musste er ihr ja nicht erzählen.

„Okay, ich werde Ihnen glauben“, nickte sie.

„Wie lange wird er noch so ...“

„Es sollte langsam klarer werden. Die Wirkung der Narkose lässt sichtlich nach. In ein paar Stunden sollte er wieder normal reagieren. Eine Schwester wird dann auch den Katheter entfernen und wenn es keine Komplikationen gibt, können wir ihn schon bald wieder entlassen. Es sei denn sie möchten ihn noch weiter in Behandlung wissen.“

„Nein. Ich möchte mit ihm nur noch nach Hause fahren. Da kann er sich am Besten erholen.“

„Ihre Entscheidung“, sagte sie kühl.

„Danke, Doktor“, antwortete der Winchester nicht weniger unfreundlich.

Mit einem Nicken verließ sie das Zimmer.

Sam zog sich den einzigen Stuhl neben das Bett seines Bruders, nahm dessen Finger in seine Hand und schloss die Augen. 'Nur ein paar Minuten.' Er war so müde, aber er wollte Dean nicht alleine lassen, nicht nach allem was in den letzten Tagen passiert war. Außerdem wollte er doch unbedingt wissen, was jetzt mit seinem Bruder war. War er wieder ein Mensch? War es seine Verletzungen wert gewesen?
 

Geräuschvoll wurde die Tür geöffnet. Sam riss den Kopf hoch und schaute sich verwirrt um.

Inzwischen war es draußen schon wieder dunkel. Er war wohl doch richtig eingeschlafen! Müde rieb er sich die Augen und schaute dann dem Bett entgegen, das ins Zimmer geschoben wurde. Kurz begegnete er dem genervten Blick des Pflegers. Aber das war ihm egal. So schnell würde er seinen Bruder nicht mehr alleine lassen.

Der Mann in dem Bett sah auch ziemlich fertig aus. Was der wohl hatte, überlegte Sam. Aber eigentlich war es ihm egal. Es gab nur einen Menschen, der für ihn zählte.

Als der Pfleger das Zimmer wieder verließ brannte nun auch noch ein zweites Nachtlicht. Vielleicht würde ihm das ja dabei helfen nicht sofort wieder einzuschlafen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vanilein
2016-02-20T16:23:36+00:00 20.02.2016 17:23
Der arme Dean immer muss er solche Schmerzen erleiden du bist sooooo gemeeeeiiinnnn *heul*
Aber ich bin froh das er wieder ein Mensch ist :D
Endlich haben wir Dean wieder *freufreu*
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel :D


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