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Hinode

von

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Wie fast jeden Morgen seitdem er nach Mii gezogen war, saß Shiroyama Yuu auf seinem großen Balkon welcher von seinem Schlafzimmer aus sehr gut zu erreichen war. So saß er auch diesen Morgen auf seinem Balkon und sah zu, wie die Sonne über dem Meer aufging. Es war ein überwältigendes Schauspiel wie er fand, welches ihn von Anfang bis zum Ende in seinen Bann zog. Erst lichteten sich die schwarzen Wellen, während der Himmel aufhellte. Zu einem Grau. Dann nahmen die schroffen Felsen, welche die Bucht vor seinem Strandhaus säumten, langsam Form an. In den gischtenden Winden, die vom offenen Meer her wehten befand sich dieser salzige Geruch, welchen Yuu liebte. Und wenn der strahlende Stern über diese Seite der Welt spähte, tupften seine ersten zögerlichen Strahlen den Ozean mit Azurblau.Sie malten den Horizont in Pastellfarben und sprachen Akzeptanz und Verständnis für alles, was sie berührten aus.

So hoffte auch Yuu, dass seine Freunde seine Gründe, welche ihn dazu brachten die Band und seinen geliebten Engel zu verlassen akzeptierten. Kurz strich sich der Schwarzhaarige über die Augen als er die aufkommenden Tränen, welche seine Einsamkeit mit sich brachten bemerkte.

Ja, er war alleine.

Seitdem er das was er liebte verlassen hatte, fühlte er nichts als diese erdrückende Schwärze seiner eigens gewollten Einsamkeit. Oft dachte er an das Warum, weshalb er fortging. Doch schien er seine Gründe für richtig zu empfinden. Schluchzend vergrub der Schwarzhaarige sein Gesicht in seinen Hände und ließ seine unzähligen Tränen laufen.

Es war eine Lüge seine Beweggründe als akzeptiert und richtig ab zu tun.

So war es auch eine Lüge, dass der Gigant der Erde seine sanfte Wärme schickte.

Denn binnen Stunden würde der Gigant unerbittlich auf die Küste niederbrennen. Obgleich sich diese Hälfte des Planeten, im sanften morgendlichen Schein, des Giganten hüllte. So wurde die andere Hälfte, im tiefschwarzen und nächtlichen Schein der Einsamkeit und Verständnislosigkeit, gehüllt. Wie die Seele seines geliebten Engels, welchen der Schwarzhaarige so schamlos belogen und verlassen hatte. Obwohl sie verschieden waren, waren sie sich doch so ähnlich. Er, der schwarzhaarige Rhythmusgitarrist liebte den Sonnenaufgang und das wovon dieser zeugte. So liebte sein blond-brünetter Engel die Nacht und das was die tiefe Schwärze der Nacht beendete und mit sich brachte.

Das einsam klingende Wimmern, der Traurigkeit des Schwarzhaarigen mischte sich mit dem sanften Brausen der Morgenbriese. Ja, Shiroyama Yuu wählte die Einsamkeit.

Die früh morgendliche Sanftmut des Giganten, war pure Täuschung. Sowie das Lächeln welches der Schwarzhaarige am Tag seine Abreise auf den Lippen trug. Die Verschleierung des Wissen, welches der Milde seiner Abreise zugute kam. Wie an jenem Sommertag als er seine neue Heimat erreichte und an seine Flucht dachte. Obgleich er wusste, dass ihm die sengende Hitze der Wut und Enttäuschung seiner Freunde und seines Engels, den er so sehr liebte, ihm folgen würde.
 

Selbst für eine Lüge bleibt mein Abgang spektakulär.

Mann kann der Sonne sowie mir mangelnde Selbstkenntnis nicht als Vorwurf machen.

Schließlich sind die Sonne und ich nun mal das, was wir sind.

Obgleich wir uns so ähnlich sind, sind wir uns doch so verschieden.
 

Yuu sah immer zu, bis sich der Gigant vollends vom gekrümmten Horizont gelöst hatte, ehe er mit dem was er täglich tat, begann. Es war seine alltägliche Routine jeden Morgen nach dem Aufwachen in die Küche zu gehen, sich einen starken Kaffee zu kochen um mit diesem und seinen Zigaretten auf dem Balkon zu verschwinden. Nur um sich das Spektakel des aufgehenden Giganten und sich dessen wiederholende Reise, vollends einzuprägen. So konnte er sich auch an Tagen des Wolkenbruchs sicher sein, dass auch dann der Gigant seine Reise antreten würde.

Auch war es seine Routine, sich zu später Stunde den Untergang des Giganten anzusehen um dann erschöpft und erfüllt von Traurigkeit in seinem Bett einzuschlafen. Nur um mit selbiger Traurigkeit seinen Tag am nächsten Morgen zu beginnen.
 

Obgleich auch er Gefallen fand an der Schönheit jener schimmernden Dämmerung, war es doch seine tägliche Routine die ihn anzog – nicht die Seine, sondern die des Kosmos. So befand er sich jeden Abend auf seinem Balkon, mit einem Kaffee und seinen Zigaretten. Auch der blond-brünette Gitarrist sah dem Giganten beim Untergehen und dem Ankündigen der Nacht zu. Jenes tiefe Schwarz welches ihn in seinen Bann zog und ihn seine Einsamkeit, welche er seit der Abreise seines geliebten Schwarzhaarigen Rhythmusgitarristen spürte und innerlich zerriss.

Dieses tiefe Schwarz prägte und schien ihn, seit jenem Sommertag mehr und mehr zu verschlingen.
 

Werde ich dich jemals wiedersehen?

Obgleich wir Beide missverstandene Wesen sind, die in ihrer tiefschwarzen Einsamkeit versinken, sind. So vermisse ich dich von Tag zu Tag mehr, mein Geliebter.
 

Jeder Sonnenuntergang war ein Faktum, das vom unvermeidlichen Fortschreiten der Zeit kündete.

Und eine Erinnerung daran, dass sich die Welt ewig auf ihrer galaktischen Bahn drehte. Schier blind für die Träume der selbstherrlichen Wesen, die sich auf ihrer Oberfläche tummelten.
 

Wesen wie ich selbst, mit einem entscheidenden Unterschied.

Ich weiß, wie viel meine Träume wert sind...
 


 

Nachdem sich die aufgedunsene Scheibe aus der See erhob, so erhob sich auch Yuu und nahm seine bereits vor Stunden geleerte Tasse. Er lief zurück in sein Schlafzimmer. Seufzend stellte er das

kühle Porzellan auf seinen Nachttisch ab und ließ seinen Blick durch den großen Raum schweifen. Routine. Wie jeden weiteren Tag. Die selben täglichen Taten. Ein nie enden wollender Rhythmus.

Sein Blick wanderte zur Türe, zu seinem Schrank, zum großen Wandspiegel in jenem er sich kurz musterte und schließlich zu seinem großen Bett, welches im warmen samtigen Rot gehalten war.

Erneut ließ er seinen Blick durch den großen Raum gleiten und ertappte sich dabei, wie er seine tägliche Routine hinter sich ließ und aus dem großen Raum, das kühle Porzellan hinter sich lassend, verschwand. Irgendetwas verleitete ihn dazu, den Aufstieg des Giganten und seine tägliche Routine hinter sich zu lassen. Entschlossen lief er die Stufen der Wendeltreppe hinunter. Kurz überlegte der Schwarzhaarige, ehe er im Flur stehen blieb und die Augen schloss. Erneute Wellen seiner eigens ersuchten Einsamkeit übermannten ihn, weshalb er die Arme um seinen schlanken Körper schlang und bitterlich zu weinen anfing.
 


 

Obgleich er wusste, dass sein Handeln das Gegenteil seine täglichen Routine war. So wusste er doch, dass er das Richtige tat. Es dauerte nicht mehr lange, dann würde er bei dem Mann sein, nachdem sich sein Herz so schrecklich verzehrte. Der blond-brünette Gitarrist war nervös. Er wusste nicht ob er bereit für das Wiedersehen mit seinem heimlichen Geliebten war. Und dennoch saß er in seinem Wagen, fernab von jeglicher Art der Vernunft. Seine Routine hinter sich lassend. Die Zeit verging und dann stand der blond-brünette Gitarrist vor dem Haus seiner schwarzhaarigen Schönheit.

Eine steife, salzige Brise fuhr ihm durch das lange blond-braune Haar. Die hungrigen Schreie der Möwen mahnten ihn schließlich zur Eile. Er wusste, dass die Vögel ihm nichts böses wollten. Sie erinnerte ihn nur an das, wonach sich sein Herz verzehrte. So stieg der blond-brünette Gitarrist die hölzernen Stufen der Veranda hinauf. Langsam huschten seine Augen über das vom spärlichen Licht erhellte Holz. Als er die Klingel fand, strich er mit seinen Fingern über das kühle Metall. Seufzend senkte er seinen Blick, ehe er den Mut fasste und den Knopf drückte.

Lautes Gepolter erklang bevor die Türe geöffnet, beinahe schon aufgerissen wurde. Und dann bemerkte der Blond-Brünette, dass der Schwarzhaarige ihn entsetzt ansah. Kurz entschlossen legte der blond-brünette Gitarrist seine Hand an die blasse Wange des Älteren. Langsam näherkommend. Und dann ertappte er sich dabei, wie er seine Lippen auf die des Schwarzhaarigen legte. Verwirrt durch die Tat, des blond-brünetten Engels, ließ er sich in dessen Arme fallen und um erneut in Tränen auszubrechen.
 

Das hungrige Kreischen der Möwen, riss den schwarzhaarigen Rhythmusgitarristen aus seinen Gedanken. Er bemerkte die aufkommende salzige Brise und richtete sich kurz danach die Haare.

Erführchtig den Aufstieg des Giganten beobachtend, bemerkte er, dass sich die in Dunkelheit gehüllten schroffen Felsen der Bucht vor seinem Haus, langsam mit einem hellen Rotton färbten. Dieses Schauspiel der einzelnen Rottöne und Pastellfarben zog ihn, beinahe schon magisch in den Bann. Es war seine tägliche Routine mit einem starken Kaffee und seinen Zigaretten auf dem Balkon zu gehen und sich das Schauspiel, des aufgehenden Giganten an zu sehen. Erneut kam Wind auf, ehe er wieder auf die schroffen Felsen der Bucht sah und bemerkte, dass die Wellen an diesen brachen und dort ihr Ende fanden. Wie der Pulsschlag seines Herzens kamen und brachen die Wellen an den Felsen. Ein fremdes und dennoch so bekanntes Paar Arme schlang sich um seinen Bauch. Sanft lächelnd schmiegte er sich an den warmen Körper. Seine freie Hand legte er auf die seines geliebten Engels.

Es war seine Routine auf den Balkon zu gehen und dort Stunden zu verweilen um den Aufstieg des Giganten zu beobachten. Doch war es an jenem Morgen anders. Seine geliebte Schönheit befand sich bei ihm und auch das Aufwachen und Einschlafen neben besagter Schönheit könnte und würde zu seiner Routine werden.
 

So wie der ständige Wechsel von Tag und Nacht.
 

Anmerkung :
 

Zu diesem Text inspirierte mich der zweite Band

( Caliban Cove - Die Todeszone ) der Resident Evil Reihe.

Mich faszinierte dieses Schauspiel der aufgehenden Sonne weshalb ich dieses auch bewusst nutzte und daraus so etwas wie Hinode

( zd Sonnenaufgang ) schrieb.
 

Btw, muss ich meinem Beta-Reader noch etwas mitteilen.

Vielen dank, dass du dir die Zeit genommen hast um diesen Text mit mir, zu bearbeiten. Ich weiß, dass noch viel Arbeit in diesem Text investiert werden muss, damit er endlich perfekt ist. Doch jetzt bin ich einfach viel zu müde . . .



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