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Das grösste Geheimnis...

...nennt sich Liebe
von

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Erkenntnise und Entschlüsse

Der junge Earl konnte nicht schlafen. Er lag einfach in seinem grossen Bett und dachte nach. Lange lag er da und suchte nach einer Antwort auf die Worte seines Butlers

Freue ich mich auf meine Hochzeit?

Irgendwann fielen dem jungen Earl die Augen zu, da er sie nicht mehr offen halten konnte.
 

"Junger Herr? Es wird Zeit um aufzustehen."
 

Eine ruhige, sanfte Stimme weckte Ciel. Er öffnete quälend langsam die Augen und das erste was er sah, war, wie üblich das Gesicht seines Butlers. Dieser zog die Vorhänge auf, die er am vorherigen Abend noch zugezogen hatte. Ein gelbes, grelles Licht strömte in das grosse Schlafgemach Ciels und liess diesen die Augen gleich wieder zukneifen. Der junge Earl zog sich die Decke über den Kopf und hätte am liebsten weiter geschlafen. Doch dies liess Sebastian nicht zu. Sanft, aber bestimmt zog Sebastian die Decke ganz vom Bett und legte diese säuberlich zusammen. Ciel stöhnte auf.

Sebastian ging hinüber zum Schrank, zog frische Kleidung daraus und legte sie auf den Nachttisch seines Herren. Ciel wusste, dass er nun aufstehen musste. Aber noch bevor er sich aufrichten konnte, fiel er in seine kuscheligen Kissen zurück.

Der Morgen verlief für Ciel wie in Trance. Selten war er so abwesend. Aber heute konnte er sich auf einfach nichts konzentrieren. Er sass hinter seinem protzigen Schreibtisch, stützte sein Kinn auf seine rechte Hand und starrte vor sich hin. Die Worte seines Butlers schwirrten in seinem Kopf und er konnte nicht umhin, darüber nachzudenken.

Freue ich mich auf meine Hochzeit mit Lizzy?

Ciel mochte Elizabeth, schliesslich kannten sie sich seit er denken konnte. Schon als er angefangen hatte zu denken, spielte er mit Lizzy, alberte mit ihr herum. Sie tranken schon Tee zusammen, noch bevor er laufen konnte. Sie kannte ihn besser, als seine Eltern damals. Lizzy war die ganzen Jahre immer seine beste Freundin und damals war er froh und immer glücklich, mit ihr verlobt zu sein. Sie hatte zu fechten aufhören wollen, nur für ihn. Auch hatte das hübsche, blonde Mädchen ihm immer bei Problemen geholfen. Er hatte ihr immer alles erzählt. Und sie hatte ihm alles erzählt.

Aber nun, wo er sie in knapp zwei Wochen heiraten würde, kamen in Ciel die Gedanken hoch. Sebastian hatte ihn gefragt, ob sich Ciel auf seine Hochzeit freuen würde. Antworten konnte er seinem Butler jedoch nicht. Ciel hatte seinem teuflischen Butler nicht etwa die Antwort verschwiegen, weil er der Meinung war, sein Butler würde das nichts angehen, nein, er hatte ihm gar nicht antworten können.

Der junge Earl wusste nicht, ob er sich freute. Auf jeden Fall war er nicht so begeistert wie seine Verlobte.

Er mochte Lizzy wirklich, aber er konnte sich gar nicht vorstellen, mit ihr verheiratet zu sein. Ciel war klar, dass viele Jungen in seinem Alter froh sein würden, mit Lizzy verlobt zu sein und diese auch noch wirklich heiraten zu dürfen.

Elizabeth war wirklich ausgesprochen hübsch. Ihre blonden Haare umrahmten ihr hübsches Gesicht. Sie war ausserdem schlank, gut in Form und war stark. Er hätte sich glücklich schätzen sollen, sie zu heiraten. Aber dem war nicht so. Ciel freute sich nicht darauf. Er fühlte für Lizzy nicht das, was man für seine Zukünftige fühlen sollte. Der junge Earl fühlte sich verantwortlich für Elizabeth, aber dann hörte es auch schon mit den Gefühlen auf. Ganz im Gegensatz zu Lizzy. Sie liebte ihn über alles, und das wusste er auch. Aber verstehen konnte er es nicht.

Tatsächlich war Ciel noch nie verliebt gewesen. Er hatte gar keine Zeit dafür. Die Suche nach den Mördern seiner Eltern und die Suche und Vernichtung seiner Peiniger liessen es auch nicht zu.

Der junge Lord war zwar schon sechzehn Jahre alt, konnte dieses Gefühl das man Liebe nannte nie kennenlernen. Er wusste weder wie sich leichte Verliebtheit anfühlte, geschweige denn, dass tiefe und intensive Gefühl, Liebe.

Eigentlich war es Ciel sogar ziemlich gleichgültig, ob er schon jemals verliebt gewesen war, oder nicht. Er würde Elizabeth heiraten und sie glücklich machen. Schliesslich gehörte es zu seinen Pflichten bei, seine Verlobte glücklich zu machen. Und das würde er auch. Er würde ein guter Ehemann werden und seine Frau immer nur glücklich sehen. Das war seine Pflicht.

Ob es sein Wunsch war, war egal.
 

"Mein junger Herr?"
 

Eine Stimme, die dem jungen Earl nur allzu gut bekannt war, liess ihn hochschrecken. Er erschreckte sich so stark, dass er beinahe von seinem Sessel fiel. Wenn Sebastian nicht seine teuflischen Fähigkeiten genutzt hätte, wäre Ciel äusserst unsanft auf den Boden gefallen.

Sebastian stand nun hinter dem Schreibtisch, seinen jungen Herren trug er auf den Armen. Ciel schien davon nicht begeistert, nun auf den Armen seines Butlers zu ruhen, konnte sich aber auch nicht beschweren, da es in den Pflichten Sebastians lag, seinen Herren um alles in der Welt zu schützen, egal, um was es sich handelte. Der junge Lord lief nun doch etwas rot an, woraufhin ein belustigtes und amüsiertes Grinsen über Sebastians blasses Gesicht huschte.
 

"Grins nicht so und lass mich runter!", befahl Ciel schnippisch und liess sich wieder auf den Boden setzen. Ciel zupfte sich die Kleider zurecht. Sebastian, der das bemerkte kniete sich vor seinen Herren hin und band die Krawatte des Jungen neu.
 

"Ich weiss, Sie mögen es nicht, wenn ich zu viele Fragen stelle, aber weshalb seit Ihr so abwesend und nachdenklich heute?", fragte Sebastian, wirkte dennoch nicht sonderlich interessiert. Während Sebastian die Krawatte löste und anfing, sie neu zu binden, schaute Ciel ihn durchdringend an, in der Hoffnung, ein Gefühl, eine Regung in seinem Gesicht entdecken zu können. Doch das Gesicht Sebastians blieb regungslos und unbeeindruckt. Ciel seufzte und beschloss seinem Butler seine Bedenken zu offenbaren.
 

"Weisst du, Sebastian...", begann der junge Lord und fing an, sich an Sebastian auszulassen. Er erzählte seinem Butler alles, was ihm so durch den Kopf ging. Während Ciel sich seinem Butler anvertraute, wurde er immer müder und schwächer. Alles abzuladen und jemanden alles zu erzählen, war eine Wohltat. Ausserdem fing Ciel an, zu erzählen, dass er keine Ahnung von einem Eheleben hatte und Angst hatte, er könne seine Verlobte nicht richtig behandeln. Schliesslich war der junge Lord noch nie verliebt gewesen und wusste nicht, wie er sich in einer Ehe verhalten sollte. Auch hatte Ciel keine Ahnung von der körperlichen Liebe. Er hatte schon Angst von der Ehe, noch mehr fürchtete er sich aber vor der Hochzeitsnacht. Kaum auszumalen was er alles falsch machen könnte. Der junge Earl fürchtete, dass er Lizzy weh tun könnte, oder sie nicht richtig behandeln könnte. Er hatte ja kaum von sich selber Ahnung.

Sebastian, der das alles geduldig mitanhörte, wartete bis zum Ende der Erzählungen seines Herrn und meldete sich dann wohlwissend zu Wort.
 

"Junger Herr, wenn ihr euch dermassen fürchtet und auch schämt, weshalb habt ihr nicht mich zu Rate gezogen?", sagte der Butler und lächelte besserwisserisch.

Das erschien Ciel plausibel. Schliesslich wandelte Sebastian seit Jahrtausenden auf Erden und musste auch Unmengen an Erfahrungen gesammelt haben. Ciel zögerte kurz. Dies bemerkte Sebastian durch sein wachsames Auge und lächelte erneut, diesmal aber nicht mehr belustigt, sondern amüsiert. Er schien sich über die Unerfahrenheit seines Herren köstlich zu amüsieren.

Der junge Earl überlegte immer noch und wusste nicht recht, was er tun oder sagen sollte. Sebastian versuchte ihm zu helfen.
 

"Nur ein Wort von Euch, mein junger Herr, und ich werde Euch alles beibringen, was ihr wünscht.", sagte der teuflische Butler und legte die rechte Hand über sein Herz, um einen Befehl seines Herren entgegen zu nehmen. Ciel dachte nicht mehr lange nach.
 

"Sebastian! Bring mir alles über die psychische und physische Liebe bei!"



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