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Back to who I really am

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Encounters

Misaki
 

Seufzend ließ ich mich auf einen freien Platz im Hörsaal fallen, wo meine nächste Veranstaltung stattfinden sollte. Es war eine der Vorlesungen, in denen ich auf Igarashi Tora traf. Ich hatte absolut keine Lust, diesem Menschen zu begegnen, aber so lange ich nicht alleine mit ihm war, konnte er mir wenigstens nichts antun.

„Hey Misaki!“, hörte ich plötzlich die Stimme meines Kommilitonen Souta und schreckte aus meinen Gedanken. Ich muss für einen Moment ganz schön dumm aus der Wäsche geguckt haben. Über all die Ereignisse in den letzten Tagen hatte ich ganz das Liebesgeständnis vergessen, das Souta mir vor noch gar nicht so langer Zeit gemacht hatte. Ich hatte ihn seitdem einfach nicht nochmal gesehen.

„Äh… hi!“, brachte ich schließlich heraus und wandte mich verlegen ab. Wie peinlich war das denn?

„Alles ok?“, fragte er, während er sich auf den Platz neben mich setzte.

„Alles ok.“, antwortete ich automatisch, ohne überhaupt darüber nachzudenken, dass eigentlich gar nicht alles so ok war. „Und bei dir?“

„Auch.“, erwiderte er lächelnd, wobei seine blauen Augen strahlten. In Japan sah man selten solche Augen. Sie hatten eine unglaubliche Wirkung auf die Menschen hier. Und dennoch… zumindest für mich kamen sie nicht an das strahlende Grün von Usui Augen heran.
 

Noch während ich über Usuis Augen nachdachte, bemerkte ich, dass Tora den Hörsaal betrat. In seiner Begleitung fanden sich zwei seiner Handlanger, die er sich gleich zu Beginn des Studiums angelacht hatte. Es war unglaublich, was man mit viel Geld, einem berühmten Namen und ein wenig Ausstrahlung erreichen konnte. Für einen kurzen Moment trafen sich unsere Blicke. Er grinste, bevor er den Blick wieder abwandte und sich einen freien Platz suchte. Meine Augen verengten sich zu Schlitzen. Ich würde diesem Kerl niemals verzeihen, wie er mir das Leben schwer machte. Ich bekam jedes Mal Bauchschmerzen, wenn ich daran dachte.
 

„Misaki?“ Soutas Stimme riss mich aus meinen trüben Gedanken.

„Äh… Entschuldigung.“, sagte ich schnell. „Was hast du gesagt?“

Er musterte mich für einen Moment und ich konnte eine Mischung aus Besorgnis und Skepsis in seinen Augen erkennen.

„Was ist das eigentlich zwischen dir und Igarashi Tora?“, fragte er schließlich. Ich war mir sicher, dass das nicht das ursprüngliche Thema gewesen war.

„W-was meinst du?“, wich ich der Frage aus und wandte unwillkürlich auch meinen Blick ab. Es war wie mit Usui. Man konnte ihn nicht anlügen, wenn man direkt in seine Augen sah.

„Du kannst ihn ganz eindeutig nicht ausstehen.“, erklärte er schließlich. „Und Igarashi sieht immer irgendwie amüsiert aus, wenn er dich sieht. Du hast es vielleicht noch nicht gemerkt, aber immer wenn er reinkommt, suchen seine Augen den Saal nach dir ab. Und wenn eure Blicke sich begegnen, habt ihr beide immer dieselben Gesichtsausdrücke.“

Ich lachte nervös.

„Achwas.“, winkte ich ab. „Wir kennen uns nur schon aus der Schulzeit und wir hatten keine so angenehmen Begegnungen miteinander.“

„Keine angenehmen Begegnungen?“, hakte Souta nach. Verdammt. Er war wirklich hartnäckig.

„Er ist halt ein verzogenes, reiches Gör.“, antwortete ich, ohne ihm den eigentlichen Grund unserer Fehde zu nennen, aber auch ohne in anzulügen. „Und er denkt, dass er die Menschen um sich herum zu seinem Amüsement benutzen kann.“

Souta schien kurz über diese Worte nachzudenken.

„Er ist wirklich unsympathisch.“, erwiderte er schließlich und schien meine grobe Erklärung damit zu akzeptieren. Innerlich atmete ich erleichtert aus. Ich wollte nicht, dass er von dieser Sache wusste. Ich hatte niemandem davon erzählt. Nicht mal Suzuna oder meiner Mutter. Nicht einmal Usui…
 

Takumi
 

Als ich aufwachte und auf die Uhr sah, war es bereits elf Uhr. Ich hatte lange gebraucht, um einzuschlafen. Gähnend streckte ich mich und setzte mich auf. Es dauerte einen Moment, bis ich meine Gedanken richtig sortiert hatte. Misaki. Gerard. Tora.

Ich seufzte. Nachdem ich den Fängen meiner Familie in England entkommen war, hätte ich mir ein wenig Ruhe und ein glückliches Leben mit Misaki wirklich gewünscht. Doch so einfach würde das nicht werden. Ich musste es schaffen, dass Gerard mich endgültig in Ruhe ließ. Und auch mit Igarashi Tora würde ich mich vermutlich irgendwann noch einmal auseinandersetzen müssen. Obwohl ich nicht wusste, was los war, hatte ich dieses untrügliche Gefühl, dass mich noch etwas erwarten würde.

Ich rieb mir die Augen und versuchte, die Müdigkeit abzuschütteln, die mich seit dem Aufwachen noch nicht losgelassen hatte. Erneut warf ich einen Blick auf die Uhr. In knapp zwei Stunden sollten die Möbellieferanten zu meiner Wohnung kommen und die Sachen bringen, die ich mir ausgesucht hatte. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als ich daran dachte, dass ich meine Zeit zukünftig mit Misaki in meiner eigenen Wohnung verbringen konnte.

Von diesem Gedanken motiviert stand ich auf, sprang unter die Dusche und machte mich fertig. Ich checkte aus dem Hotel aus und fuhr mit dem Taxi zu meiner Wohnung. Ich legte ein paar letzte Handgriffe an und als die Möbellieferanten da waren, war alles zum Tausch der wenigen alten gegen die neuen Möbel bereit. Tatsächlich dauerte es nicht lange und all die neu gekauften Einrichtungsgegenstände befanden sich an ihrem richtigen Platz. Das war das erste Mal, dass die Wohnung vollständig ausgestattet war, seitdem ich sie vor sieben Jahren bezogen hatte. Zufrieden sah ich mich um. Natürlich fehlten immer noch etliche Dinge. Ich brauchte jede Menge neue Klamotten, Bettwäsche, einen neuen Fernseher plus Zubehör, einen Computer plus Zubehör und noch einige andere Dinge. Misaki würde erst heute Abend wieder Zeit haben. Mir blieben also noch einige Stunden, um ein paar Erledigungen zu machen.
 

Schon bald saß ich wieder im Taxi. Nachdem ich neue Bettwäsche und Handtücher gekauft hatte und diese sofort in die Reinigung gegeben hatte, damit ich noch am selben Tag das Bett würde beziehen können, beschloss ich, mich um die Elektronik zu kümmern und befand mich deshalb auf dem Weg nach Akihabara. Wo könnte man besser Fernseher und Computer kaufen als in Tokyos Elektronikviertel? Ich ließ den Taxifahrer auf mich warten und kam nach etwa einer Stunde mit zwei Mitarbeitern des Elektronikmarkts, die meine Errungenschaften auf einem kleinen Wagen transportierten, wieder. Jemand, der auf einen Schlag fast 700.000 Yen ausgab, bekam wohl eine bevorzugte Behandlung.

Nachdem das erledigt war, ging es darum, mir neue Kleidung zuzulegen. In Marunouchi verließ ich das Taxi und schlenderte durch die Geschäfte. Ich legte keinen großen Wert auf Markenkleidung, doch wenn man sich keine Gedanken um das Geld machen musste, fand man in den großen Modehäusern immer noch die besten Sachen.
 

Gerade als ich das Geschäft mit vier großen Tüten verließ, rempelte mich jemand an. Ich konnte gerade noch verhindern, dass mir die Tüten aus der Hand fielen und der Inhalt sich auf der Straße verteilte.

„Entschuldigung!“, hörte ich eine männliche Stimme. Ich drehte mich zu der Person um, um zu versichern, dass nichts passiert war.

„Ah!“, machte die Person, als sie mein Gesicht sah und auch meine Augen weiteten sich, als ich erkannte, wer dort vor mir stand.

„Sanshita-kun?“, fragte ich. Sofort veränderte sich sein Gesichtsausdruck.

„Mein Name ist nicht Sanshita-kun!“, rief er aufgebracht aus. „Mein Name ist Shintani! Merk dir das endlich, Usui!!!“

Ich grinste.

„Du bist es wirklich.“, sagte ich amüsiert. „Lange nicht gesehen.“

„Das wollte ICH grad sagen!“, erwiderte Shintani. „Wo warst du die ganze Zeit? Hast du eigentlich eine Ahnung, wie schlecht es Misaki geht, nur weil du auf einmal nach England abgehauen bist??“

Hatte er eine Ahnung, wie schlecht ich mich deshalb fühlte? Natürlich nicht… Er konnte auch nicht wissen, was passiert war.

„Ich weiß.“, antwortete ich ernst. „Ich wollte das nicht. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich schon viel früher zurückgekommen.“

Shintani hatte einen fragenden Blick aufgesetzt. Er hatte wirklich absolut keine Ahnung. Hatte Suzuna ihm nichts erzählt? Immerhin waren die beiden doch jetzt ein Paar, nachdem was Misaki mir erzählt hatte. Andererseits konnte ich mir bei Suzuna tatsächlich vorstellen, dass sie es ihm einfach nicht erzählt hatte.

„Was hast du eigentlich gemacht?“, fragte Shintani nun und hatte einen Gesichtsausdruck aufgesetzt, der wohl böse oder streng aussehen sollte. Doch seine Neugier war unverkennbar herauszulesen.

„Das ist eine längere Geschichte.“, erwiderte ich seufzend.

„Ich hab Zeit!“, erklärte er sofort. Er beharrte wohl darauf, dass er eine möglichst zufriedenstellende Antwort bekam. Ich grinste.

„Gut.“, sagte ich und drückte ihm die Hälfte meiner Tüten in die Hand. „Ich kann einen Helfer gut gebrauchen. Komm mit und hilf mir beim Hochtragen und beim Aufbauen und dann erzähl ich dir alles.“

Mit einem etwas verwirrten Gesichtsausdruck sah Shintani mich kurz an, bis ich mich zum Gehen wandte und er mir schließlich folgte.
 

Bei meiner Wohnung angekommen half er mir tatsächlich, die Errungenschaften in meine Wohnung zu befördern. Er sah sich staunend um.

„Bist du grad erst hier eingezogen?“, fragte er. Es war deutlich zu erkennen, dass die Wohnung nicht gerade bewohnt aussah.

„Wie man’s nimmt.“, antwortete ich. „Ich hab schon während der Schulzeit hier gewohnt. Bis auf ein Sofa und einen Kleiderschrank hatte ich allerdings kaum Möbel. Ich bin erst vor ein paar Tagen wieder nach Japan gekommen. Und ich fand, es wurde langsam mal Zeit, die Wohnung richtig einzurichten.“

Sofort setzte er wieder diesen bösen und strengen Blick auf.

„Was hast du so lange in England gemacht?“, fragte er. „Und warum hast du es nicht einmal für nötig gehalten, dich bei Misaki zu melden?“

Ich seufzte. Es wurde mal wieder Zeit, meine Leidensgeschichte preiszugeben. Immerhin gehörte Shintani ja irgendwie zur Familie. Wenn er und Suzuna heirateten, war er mein Schwippschwager. Denn dass ich Misaki heiraten würde, stand für mich außer Frage.

Er reagierte geschockt, als ich ihm von den Ereignissen der letzten fünf Jahre erzählte. Ich wusste, dass er eigentlich kein Mitgefühl mit mir zeigen wollte. Aber Shintani war eine gute Seele und so sehr er sich auch anstrengte, er schaffte es nicht, dieses Mitgefühl vollständig zu verbergen.

Ich erzählte ihm, wie ich Misaki wiedergetroffen hatte, als ich nach Tokyo gekommen war, und wie sie es geschafft hatte, meine Erinnerungen in mir wiederzuerwecken.

„Also seid ihr jetzt wieder zusammen?“, fragte er schließlich, nachdem ich meine Erzählung beendet hatte.

„Ja.“, antwortete ich lächelnd und dachte an Misaki.

„Hmm…“, machte Shintani nur.

„Eifersüchtig?“, fragte ich grinsend.

„Natürlich nicht!“, brüllte er. „Ich habe selbst eine Freundin!“

„Ich weiß.“, erwiderte ich noch immer grinsend. „Die kleine Schwester.“

Er wurde rot.

„Denk bloß nichts Falsches!“, sagte er schnell. „Ich bin über Misaki hinweg. Und das mit Suzuna hat nichts mit Misaki zu tun. Ich liebe Suzuna.“

„Ich hab nichts gesagt.“, wehrte ich mit erhobenen Händen ab und lachte. Er guckte schon wieder böse.

„Ich wollt’s nur sagen!!!“, erklärte er mir lauthals.
 

Misaki
 

Ich löste die Haube, die zu meinem Maid-Kostüm gehörte und legte sie ordentlich in meinen Spind. Meine Schicht war vorbei. Ich warf einen Blick auf mein Handy. Nichts. Keine neuen Nachrichten, keine verpassten Anrufe. Ich machte mir Sorgen. Zwar hatte sich Usui beim Abschied nach dem von mir initiierten Kuss wieder ganz normal verhalten, aber es war dennoch möglich, dass er mir meine Gedankenlosigkeit trotzdem noch übel nahm. Oder?

Tief im Inneren wusste ich, dass Usui nicht nachtragend war, und dennoch hatte ich dieses flaue Gefühl im Magen. Wenn ich zu Hause war, würde ich mich bei ihm melden. Hier hätte ich keine Ruhe.

Seufzend schlug ich den Spind zu, als ich mich umgezogen hatte.

„Bis morgen!“, rief ich den anderen zu und verließ das Maid Latte durch die Hintertür. Ohne mich umzusehen, wendete ich mich nach links.

„Hey!“, hörte ich eine männliche Stimme und spürte nur den Bruchteil einer Sekunde später eine Hand auf meiner Schulter. Sofort holte ich aus und wollte mich nicht nur aus dem Griff des Fremden befreien, sondern ihn auch noch durch einen gezielten Handgriff auf den Boden befördern. Doch meine Hand wurde abgefangen.

„Dabei hatten wir schon solche Fortschritte gemacht…“, sagte Usui und zog einen Schmollmund. Ich atmete erleichtert aus, bevor ich ihn hoffentlich böse anguckte.

„Was fällt dir ein, dich so von hinten an mich heranzuschleichen?“, brüllte ich.

„Was kann ich dafür, wenn du ohne zu gucken einfach an mir vorbeistapfst?“, erwiderte er frech. Mein Blut kochte.

„Idiot!“, schimpfte ich. Er grinste. Mit für ihn geringem Kraftaufwand drehte er mich um und presste mich gegen die Wand. Es tat nicht weh, aber ich spürte, dass ich mich aus dem Griff trotzdem nicht so leicht würde befreien können.

„Ich mag es, wenn du so wild bist, Misa-chan~“, flötete er und beugte sich zu mir herunter, um mich zu küssen. Insgeheim gefiel es mir, wie er mich küsste. Insgeheim schmolz ich dahin, als ich seine weichen Lippen auf meinen spürte. Insgeheim loderte das Verlangen in mir auf, als er seinen warmen Körper sanft gegen meinen drückte. Aber das würde ich niemals zugeben!

„Perverso!“, brüllte ich, als er den Kuss wieder beendet hatte. „Alien! Was fällt dir ein?“

Er lachte und ließ mich los.

„Ich habe eine Überraschung für dich.“, sagte er lächelnd und hielt mir seine Hand hin. Zögerlich ergriff ich sie, was sein Lächeln fast schon wieder zu einem Perversogrinsen werden ließ.

Und dennoch konnte ich nicht verhindern, dass ich mich nach diesem langen Tag voller Ärgernisse und schlechter Gefühle einfach nur freute, bei ihm zu sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Louise
2014-10-26T16:57:21+00:00 26.10.2014 17:57
Gomen nasai T^T~~
Ich hab vor lauter Klassenarbeiten und Tests vergessen bei den Ffs vorbei zu schauen ...
also~ Einmal *-* ich liebe das neue Kapitel~
Hoffentlich ist nichts schlimmes passiert während Takumi weg War..
♡die beiden gehören einfach zusammen.


Ich hoffe du bringst das nächste Kapitel schneller raus ! Und dann will ich ein10000000000 Wörter langes Kapitel sehen ja ?

^^ lg~louise
ps: kannst du mir merken eine Ens schicken so Bald du ein Kapitel hochläds?
Antwort von:  Fhin
04.11.2014 20:46
Kein Problem, das kenn ich nur zu gut. ^.~
Daaaanke! :) Freut mich, dass es dir gefällt! <3

Ich HOFFE auch, dass ich das nächste Kapitel schneller rausbringe, aber ich kann leider nichts versprechen, da ich grad meine Masterarbeit schreiben muss und damit recht viel um die Ohren habe! ._.
Aber ich versuche dann dran zu denken, dir eine ENS zu schicken. :)

Liebe Grüße,
Fhin


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