Zum Inhalt der Seite

The fear you won't fall

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

[than I thought I could]

The fear you won’t fall
 

Author: Mina/Aneurysm

Date: ‎18. ‎April ‎2013, ‏‎23:41:14 (tbh… it was in 2011)

Fandom: The GazettE / ガゼット

Warnings: Iam crazy.

Devotement: Well...I wonder...
 

Disclaimer: No slavery.

Music: Joshua Radin
 

Comment:
 

Ich habe schlichtweg vergessen die weiteren kapitel hochzuladen, es tut mir Leid. Hört sich idiotisch an, ich weiß, aber ich bin so wenig online, dass ich einfach nicht mehr auf dem Zettel hatte dass ich diese Story hier hochgeladen habe. Hu.
 

Hope ya‘ll enjoy. […]
 

.

.

.
 

[than I thought I could]
 

„Hier, kannst du das mal halten?“

Uruha drückte Ruki eine Tüte in die Hand, ehe er sich bückte und sich die Stiefel aufschnürte.

Ruki blickte erst auf die Tüte in seinen Händen hinab, dann musterte er seinen besten Freund dabei, wie er sich aus seinem Schuhwerk befreite.

„Sind die neu?“, wollte er wissen, sich nicht erinnernd sie jemals an Uruha gesehen zu haben.

„Allerdings“, grinste der Andere stolz und stellte die Stiefel beiseite. Dann öffnete er seine Jacke und Ruki ließ die Tüte in seinen Händen sinken, während er das Outfit, welches sich im offenbarte, betrachtete.

„Was…“, fing er an, stockte aber und blinzelte ein paar Mal überrascht. „Was ist das denn?“

„Gefällts dir etwa nicht?“, grinste Uruha und drehte sein Becken von links nach rechts und zurück, damit der Rock den er unter der Lackcorsage trug, wippte. Das Oberteil, weinrot, war dagegen noch recht unauffällig, nur dass es sich oben nahtlos mit einem Halsband um Uruhas Hals verband, machte es schick.

„Oha“, machte Ruki perplex und hob die Hand um sich an der Stirn zu kratzen.

„Steht mir doch super, oder?“ Uruha deutete auf die schick zurück gesteckte Frisur, die Ruki auch vorher bereits aufgefallen war. „Saga hat mir die Sachen genäht. Er meinte vor ein paar Wochen, dass er in Shinjuku auf einem Konzert gewesen sei und von den Klamotten inspiriert gewesen wäre und dass mir die Sachen die er im Kopf hat toll stehen würden.“

Er nahm Ruki die Tüte wieder aus der Hand und ging an ihm vorbei in die Wohnung. Zuerst suchte er die Küche auf, mit den Augen rollend, als er nichts als einen leeren Kühlschrank vorfand, ehe er sich ein Glas aus dem Schrank nahm und sich Leitungswasser hinein füllte.

Ruki wartete, ehe er ihn schließlich ins Wohnzimmer begleitete, wo Uruha sich auf das Sofa setzte, während Ruki sich auf der Fensterbank nieder ließ.

„Ich habe Saga aber gesagt, dass ich das nicht alleine trage, er muss sowas auch anziehen. Hat er auch gemacht! Und das sieht so krass aus, ehrlich. Aoi hat er auch was gemacht, einen richtig langen, total schicken Rock, aber er hat sich geweigert den anzuziehen. Er meinte, er macht nur mit, wenn du auch mitmachst“, erzählte Uruha weiter, nahm einen Schluck Wasser und stellte das Glas dann auf dem Wohnzimmertisch aus Glas ab. An dem leisen Klirren hörte Ruki schon, dass der Andere wie immer keinen Untersetzer benutzt hatte, aber er schaffte es diesmal nicht sich darüber aufzuregen, weil er viel zu irritiert von der soeben erhaltenen Information war.

„Was?“, fragte er lieber nochmals nach und schüttelte dann stockend den Kopf. „Ich ziehe doch keine Röcke an!“

„Saga meint auch, das würde dir gar nicht stehen und er würde sich darüber Gedanken machen, was er dir sonst passend gestalten könnte.“

Ruki schluckte und tastete nach seinen Zigaretten, ehe er das Fenster hinter sich ein Stück aufzog und nach seinem Feuerzeug suchte.

Es knisterte und Ruki beobachtete wie Uruha die Tüte auspackte, während er sich die Zigarette zündete und einige Male tiefe Züge nahm.

„Ich hab dir Schokolade mitgebracht“, lächelte Uruha dann und legte ihm drei Tafeln auf den Tisch, gleich neben sein Glas, welches auf keinem Untersetzer stand. Es juckte Ruki in den Fingern aufzuspringen und das Glas vom Tisch zu feuern, aber er verkrampfte nur die Finger und setzte sich die Zigarette erneut an seine Lippen.

„Ich habe erst überlegt ob ich dir nicht lieber Chips mitbringe, weil, als du bei mir warst hast du die ganze Tüte alleine gegessen und es schien dir gut zu schmecken, aber dann habe ich irgendwie gedacht…“, Uruha hielt inne und musterte Ruki einen Moment lang, ehe er seufzte und an seinen Ponysträhnen zupfte. „Sag mal, Ruki, hast du die Chips wieder ausgespuckt?“

Verblüfft ließ Dieser seine Zigarette sinken und starrte Uruha an, der unangenehm berührt mit den Schultern zuckte. „Na ja, also weißt du, du hast so viel gegessen und dann plötzlich bist du ins Bad gegangen und dann warst du ganz weg und ich hab mir Sorgen gemacht und ich dachte, na ja, wegen deinen Essstörungen und vielleicht…. Also, hast du? Du kannst mir das ruhig sagen, ehrlich. Ich erzähls auch Aoi nicht wenn du das nicht willst.“

Eine ganze Weile starrte Ruki nur, ehe er schließlich die Augen weitete und den Kopf schüttelte.

„Uruha, ich kotze doch nicht, das hab ich noch nie getan, wie kommst du auf solch einen Unsinn? Oh Gott, nein! Nein!”, brachte er schließlich entsetzt hervor und schüttelte den Kopf heftiger.

„Wirklich nicht?“, wunderte sich der Andere und strich sich mit der Hand über sein Gesicht, ehe er aufatmete. „Okay! Das ist gut, ich hab mir nämlich schon Sorgen gemacht und dachte, man muss dich am Ende noch in irgendeine Klinik stecken oder so, aber wenn du gar nicht spuckst, dann…“

Wieder hielt er inne, ehe er misstrauisch wieder aufblickte.

„Moment, du würdest mir doch die Wahrheit sagen, oder sagst du nur dass du nicht spuckst, damit du in keine Anstalt musst?“

Ruki rollte mit den Augen und nahm den letzten Zug seiner Zigarette, dann stand er auf, drückte sie in dem Aschenbecher auf dem Wohnzimmertisch aus, wobei er auch gleich das Glas hochhob und auf einen Untersetzer stellte, seinem Freund dabei einen mahnenden Blick zuwerfend.

Danach ließ er sich neben Uruha auf der Couch nieder und rieb sich die Schläfe, seufzte und schüttelte erneut den Kopf.

„Jetzt mal im Ernst, ich kotze nicht und habe es nicht vor. Ich habe es mal versucht, glaub mir, ich konnte mich aber einfach nicht dazu überwinden mir den Finger in den Hals zu stecken, das war so eklig, weil, das….na ja, es war eklig.“ Ruki schüttelte sich bei dem Gedanken und atmete tief durch.

„Danke für die Schokolade“, sagte er dann und deutete mit der Hand auf die Tafeln.

Was daraufhin folgte, war Uruha typisches Geschwafel, von wo die Schokolade stammte, über eine Urlaubsreise in besagtem Land, einer Urlaubsliebschaft, bis hin zurück nach Tokyo und irgendeinem Tag an Uruhas Universität. Er erzählte und erzählte, solange, bis Ruki sich schließlich gegen seine Schulter lehnte und nach einer weiteren Geschichte die Augen schloss und letztendlich wegnickte.
 

.

.

.
 

Aoi warf einen Blick auf die Einladungskarte in Rukis Händen, dann wendete er sich seinem Essen wieder zu. Das Restaurant in dem sie saßen bot nicht gerade die Speisen an, die er mochte. Ganz im Gegensatz zu Ruki stand er nicht so auf Pasta. Dementsprechend war Rukis Schüssel auch fast schon leer, während Aois sich nur sehr langsam leerte.

„Wann musst du denn da sein?“, wollte Aoi von Ruki wissen, der noch immer mit der Einladungskarte in seinen Fingern spielte.

„Um 15 Uhr ist in der Kapelle die Trauung.“

Aoi blinzelte überrascht und warf einen weiteren Blick auf die Karte.

„In der Kirche? Ehrlich? Sie heiratet christlich? Keine Shinto Hochzeit?“

Ruki schüttelte den Kopf und rollte mit den Augen. „Ne“, seufzte er dann und stemmte seinen Kopf auf seine Handfläche, endlich die Karte beiseite legend und in seiner Schüssel herumrührend.

„Sie wollte ein pompöses, weißes, westliches Kleid. Grundsätzlich spricht ja heute nichts mehr dagegen es statt einem Kimono zu tragen, aber sie wollte Anzüge und keine Kimonos. Außerdem wollte sie alle dabei haben und nicht nur die engsten Familienangehörigen. Und alles in einem hat sie schließlich beschlossen, wenn es nun einmal der Tradition widerspricht, dann möchte sie die Hochzeit in der Religion feiern, der es auch der Tradition entspricht. Yuriya glaubt sowieso nicht, an keine der Religionen und bezeichnet das Ganze als Humbug. Also war es ihr herzlich egal welcher Tradition sie nun entspricht.“

Aoi lachte leise und schob schließlich seine Schüssel von sich.

„Yuriya traut sich ja ganz schön was. Sie hat sich also nicht verändert. Sie ist immer noch die kleine, rebellische Prinzessin von früher.“

Ruki grinste kurz und nickte bestätigend. „Der Unterschied ist, dass wir uns ab heute nicht mehr um sie zu kümmern brauchen, da ist nun wer anders für verantwortlich.“

„Ach komm, du warst nie für sie verantwortlich, das war ja wohl Uruha! Du in deinem Kunstkurs hast dich eingeschlossen und beschäftigt gemalt, während sie Uruha den gesamten Schultag über gefoltert hat“, lachte Aoi und stupste ihm den Ellenbogen in die Seite, was den Jüngeren schmunzeln ließ. „Ja, kann schon sein.“

Einen Moment lang herrschte Stille zwischen ihnen, während sie Beide in Erinnerungen schwelgten, ehe Aoi schließlich tief durchatmete und aufseufzte. Ein Geräusch, was Ruki dazu brachte, sich ein wenig zu versteifen.

„Sag mal, wie geht es dir eigentlich?“, kam dann die Frage, von der er vermutete, dass sie nur die Speerspitze von dem war, worauf Aoi irgendwann einmal hinaus wollte.

Als er nicht sofort reagierte, nickte der Ältere direkt, als wäre sein Schweigen Antwort genug gewesen. „Hast du immer noch solche Schlafstörungen?“ Nur ein kurzes Nicken kam von Ruki, ehe er leicht zuckte, als sich eine Hand auf seinen Unterarm schob. „Uruha hat mir erzählt dass du ihn gestern gebeten hast zu ihm zu kommen. Ich bin froh, dass du uns wenigstens Bescheid sagst mittlerweile wenn du es alleine nicht mehr aushältst. Wenn du möchtest, kannst du jederzeit zu mir nach Hause kommen, das weißt du doch sicher?“

Wieder nickte er angedeutet und sein Blick huschte einmal umher, prüfend, ob irgendjemand sich in ihre Nähe gesetzt hatte, aber das Restaurant war leer, was Ruki dazu brachte sich zu fragen, ob es ihm lieber gewesen wäre, wenn er einen Grund dazu gehabt hätte abzublocken, auf Grund unfreiwilliger Zuhörer. So aber nickte er nur wieder, diesmal etwas deutlicher und presste die Lippen kurz aufeinander, ehe er tief durchatmete und den Blick zu Aoi hob.

„Schon gut, ehrlich. So schlimm ist es eigentlich Zurzeit nicht.“

Der Schwarzhaarige blickte ihn prüfend an, die Hand nicht von seinem Unterarm nehmend.

„Na ja, das mag ja sein. Uruha und ich haben uns trotzdem dazu entschlossen die nächsten paar Wochen alle zwei Tage abwechselnd bei dir zu übernachten.“

„Was?“, brachte Ruki nun verblüfft hervor und zog seinen Arm unter der warmen Hand weg. „Wie kommt ihr da drauf dass ich euch das einfach entscheiden lasse?“

„Ach, komm Ruki, als würden wir nicht sehen dass du völlig übermüdet bist. Wie viel Schminke brauchst du am Tag, damit es so aussieht, als hättest du einfach nur zu wenig statt gar nicht geschlafen?“

Entsetzt über diese klare Ansprache seines Problems weitete Ruki die Augen und wendete dann, die Lippen aufeinander gepresst, den Kopf ab. „Lass mich in Ruhe“, murmelte er abwehrend und griff nach seinem Glas, um etwas daraus zu trinken.

Eine Weile lang sagte Aoi tatsächlich nichts, musterte seinen besten Freund nur nachdenklich, ehe er seufzte.

„Warum kannst du nicht schlafen? Stimmt es, dass es dir hilft wenn du nicht alleine bist?“, wollte er dann in seiner ruhigen Art wissen, für die Ruki ihn normalerweise schätzte, aber jetzt gerade hätte der Andere ihn auch anschreien können, das Ergebnis wäre dasselbe.

„So wie du das sagst, hört es sich an, als wäre ich ein kleines Kind“, seufzte Ruki und legte sich die Hände ins Gesicht. Seine Schlafstörungen hatte er ja nicht erst seit gestern. Sie verfolgten ihn seit Jahren, mal gab es schwierige, dann wieder erträgliche Phasen.

Er steckte gerade in einer sehr Schwierigen.

Die Stunden Schlaf die er in den letzten fünf Tagen bekommen hatte, konnte er an zwei Händen abzählen.

„Ich würde dir auch ein Schnuffeltuch besorgen, wenn dir das beim schlafen helfen würde“, schmunzelte der Schwarzhaarige und strich dem Jüngeren über die Finger, damit er sie wieder senkte und die geröteten Wangen zum Vorschein brachte.

„Hör mal auf damit, man“, kam nur die genuschelte Antwort, einem Seufzen folgend.

Wieder sagte keiner was, Aoi wartend, bis Ruki bereit war zu sprechen, und Ruki, wartend, ob Aoi von dem Thema nicht vielleicht endlich ablassen würde.

Als dem nicht so war, faltete er die Hände in seinem Schoß und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, ehe er den Kopf schräg legte und Aoi anblickte.

„Ich bin es gewohnt. Das ist doch schon seit Jahren so. Ihr müsst deshalb nicht zu mir kommen.“

„Wenn es dir hilft, dann werde ich heute Abend bei dir auf der Matte stehen. Wann bist du Zuhause? Nimmst du dir ein Taxi oder fährst du selbst?“

Dass Aoi keine Wiederworte duldete, machte sein bestimmender Tonfall klar, der Ruki frustriert aufatmen und durch die Zähne zischen ließ. „Nein, ich nehme ein Taxi. Offiziell hat die Feier kein Ende. Aber ich werd da so früh abhauen wie nur irgend möglich.“

„Ruki, wenns sein muss werde ich mich jetzt direkt vor deine Tür setzen und da solange campieren bis du wieder da bist, nur um dir mal zu sagen wie ernst ich es meine, dass du mir Bescheid gibst wenn du nach Hause fährst, alles klar?“, machte der Andere noch deutlich, was Ruki nur auf schnauben und von seinem Platz aufstehen ließ. Er raffte seine Sachen zusammen und zog seine Jacke über. „Ich habe es kapiert, okay? Du kommst heute Abend zu mir, ich habe es jetzt auf dem Plan.“

Aoi sah mehr als nur zufrieden aus, als er seine Sachen ebenfalls packte und dann für sie Beide bezahlen ging, weil er Ruki ursprünglich zum Essen eingeladen hatte.

Bevor sie den Laden verließen schickte er Uruha noch eine Email, ihm mitteilend, dass das Gespräch zu ihren Gunsten verlaufen war, und schlenderte dann mit Ruki durch das Ikebukuro Sunshine. Auf shoppen hatte keiner von ihnen Lust, weshalb sie sich schließlich voneinander verabschiedeten und während Aoi zur Bahn hinüber marschierte, bog Ruki zu den Parkplätzen ab.

Ehe er um die Ecke verschwinden konnte, blickte er sich allerdings nochmals nach Aoi um und atmete tief durch.

Doch, er musste zugeben, dass er wirklich die besten Freunde hatte, die man sich nur wünschen konnte.
 

.

.

.
 

Die Arme fest um Yuriyas Rücken legend, zog Ruki seine Cousine an sich und küsste ihre Wange.

„Du siehst so bezaubernd aus“, lächelte er und er meinte es ernst. Sie sah in ihrem Kleid wahrhaftig großartig aus. Yuriya war nicht hässlich, oder dick, aber eine Naturschönheit war sie auch nicht. Aber diese Hochsteckfrisur, das dezente Make Up und dieses Kleid machten sie zu einer der schönsten Frauen, die Ruki je gesehen hatte.

„Danke, Ru, dein Anzug steht dir auch sehr gut“, lachte seine Cousine und lehnte ihre Wange an seine. „Ich bin so froh dass du gekommen bist, ich war erst nicht sicher, ob es dir dafür gut genug geht. Ich wäre dir wirklich nicht böse gewesen wenn du es ausgelassen hättest.“

„Erzähl keinen Unsinn, Yu, du bist eine der wichtigsten Menschen in meinem Leben und ich darf mir die Pläne deiner Traumhochzeit anhören seitdem wir fünf Jahre sind, natürlich nehme ich dann nun auch dran Teil um zu kontrollieren, ob alles deinen Vorstellungen entspricht“, wiedersprach er ihr sofort und sie lösten sich wieder voneinander, sich gegenseitig angrinsend, ehe Yuriya sich demonstrativ umblickte. „Na ja, es werden keine Einhörner kommen und die Backstreet Boys werden auch nicht die Musik spielen. Aber ich glaube, den Rest habe ich ganz gut unter einen Hut gekriegt“, überlegte sie dann laut und wieder mussten sie lachen.

„Nein, wirklich, Yu, das war eine wunderschöne Trauung.“ Ruki seufzte und nickte bestätigend. Es hatte ihn wirklich berührt und gleichermaßen traurig gemacht, dass er solch ein Erlebnis wohl niemals mit Jemandem teilen würde.

„Hast du geweint?“, feixte Yuriya ihn und er rollte mit den Augen, ehe er nickte. „Aber nur feuchte Augen!“, stellte er klar, ehe er sich wieder mit in den Saal ziehen ließ, in dem hunderte an Gästen an Tischen saßen oder auf der Tanzfläche standen und sich unterhielten, denn Zeit zum tanzen war noch nicht.

„Ich habe dich an einen anderen Tisch verfrachtet als deinen Vater“, erklärte sie ihm während sie, seine Hand fest umschlossen mit ihren Fingern, ihn weiter durch den Saal zog. „Ich dachte, das würde dir helfen dich besser zu entspannen.“

Ruki war ihr dankbar dafür. Das änderte allerdings nichts an der Tatsache, dass er seinen Vater und seine schwangere Neue dennoch begrüßen würde müssen.

Und wo sie gerade schon dabei waren, entdeckte er seinen Vater unweit von ihnen zu allem Übel auch noch.

„Ich komme mit“, folgte Yuriya seinem Blick und zog ihn, beruhigend seine Hand drückend, mit zu der kleinen Gruppe.

„Da ist ja die Braut“, wurde Yuriya von Matsumoto begrüßt, nur andeutend lächelnd, ehe er einen Blick zu Ruki warf. „Ruki.“ Er nickte und seine Freundin nickte ihm ebenfalls zu. Was Ruki, nach kurzer Irritation, dazu verleitete, ebenfalls einfach nur zu nicken. Sowas dummes.

Während er schon wieder wütend über diese Behandlung wurde, hämmerte sein Herz allerdings so sehr gegen seine Brust, als wolle es seinem Vater zu klopfen.

„Eine sehr schicke Feier habt ihr hier organisiert“, redete er mit der Tochter seines Bruders und drückte ihr die Schulter, ehe er sich nachdenklich umblickte. „Diese Leute kennst du doch aber nicht wirklich auch alle.“

„Natürlich nicht“, schmunzelte Yuriya. „Neben meiner Familie, wurde natürlich auch seine eingeladen und die wichtigsten Geschäftspartner von Beiden. Reiner Zirkus, aber mir soll es recht sein. Umso mehr Besucher, desto mehr Geschenke kommen zusammen.“

Sie nickte zufrieden und winkte dann einer Gruppe Leute zu, die gerade an ihnen vorbei gingen.

„Ich verstehe“, sagte Matsumoto und blickte sich um. „Dann wird Suzuki doch sicher auch hier sein?“

Ruki hob verwundert den Kopf und musterte erst seinen Vater, dann warf er einen kurzen Blick um sich.

Yuriya rollte mit den Augen und seufzte.

„Natürlich ist er hier irgendwo. Aber ich habe euch nicht am selben Tisch platziert. Dies hier ist meine Hochzeit und kein Verhandlungscenter. Wenn du mit ihm Geschäfte machen willst, such dir dafür gefälligst einen anderen Tag aus!“

„Zügle deine Zunge, Fräulein, nur weil wir hier auf deiner Hochzeit sind, redest du nicht mit mir, als wäre ich einer deiner Freunde“, wies Rukis Vater sie zurecht, aber sie lächelte nur und wischte seine Maßreglung mit einer kurzen Handbewegung von sich. „Dir steht es ja frei jederzeit zu gehen wenn dir meine Regeln nicht passen“, wies sie ihn dann freundlich darauf hin, ehe sie erneut die Hand hob und jemandem zuwinkte.

„Warum sind denn die Suzukis hier?“, unterbrach Ruki sie eilig, weil er an der Ader auf der Stirn seines Vaters bereits sehen konnte, dass dieser anfing sich aufzuregen.

„Oh, wusstest du nicht, dass Masas Mutter eine geborene Suzuki ist? Als sie geheiratet hat ist ihr Name natürlich verloren gegangen, aber sie ist die Erstgeborene“, erzählte Yuriya ihm und sein Vater warf ihm einen entnervten Blick zu.

„Dich interessiert wirklich gar nichts, nicht wahr?“, stempelte er ihn ab und Ruki schluckte.

Doch, ihn interessierte sehr viel.

Nur vielleicht nicht gerade, dass die Mutter des Bräutigam seiner Cousine geburtsrechtlich eine Suzuki war. Das gehörte nicht gerade zu seinen Standartfragen.

„Oh, Ruki, deine Ausstellung ist bald, nicht wahr?“, fiel Yuriya da ein und erschrocken über diesen drastischen Themenwechsel weiteten sich seine Augen ein Stück. Sie meinte es nur gut, das war ihm klar, aber sie machte alles nur noch schlimmer. Er brauchte seinen Vater nicht einmal ansehen um zu wissen was er über diese Bemerkung dachte und er hatte auch nie den Gedanken daran gehegt seinen Vater zu dieser Ausstellung einzuladen- wozu auch? Um sich wieder einmal klar machen zu lassen wie unwichtig er war, wie wenig stolz sein Vater auf seinen Sohn war und ihm wieder einmal eine Abfuhr verpasste?

Es gab ein Limit an Verletzungen die Ruki ertrug.

„Ahm…Ja“, nickte er dennoch schließlich und wendete den Blick ab um niemanden der Anwesenden ansehen zu müssen. Das schwangere Flittchen sagte etwas, aber zu leise, als dass Ruki sich schnell genug auf dieses hohe, leise Stimmchen hätte einstellen können, aber dafür ging ihm das desinteressierte Brummen seines Vaters durch Mark und Bein.

Er stellte sich automatisch auf taub- er wollte gar nicht wissen worum es ging.

Weder wollte er Gemeinheiten, Sticheleien oder gar noch ernstere Sachen hören.

Sein Magen machte einen unangenehm scherzhaften Schlenker, als er den Begriff ‚Mutter‘ aufschnappte, aber er zwang sich weiter wegzuhören und schaltete auf Durchzug, während er so starr in die Menge an Menschen blickte, feststellend, dass der Mann, den er gezwungenermaßen anstarrte, gefärbte Haare hatte und dass die Frau an seinem Arm wirklich hübsch war.

Irgendwann drang schließlich wieder Yuriyas Stimme zu ihm durch und als sich ihre Hand an seine Schulter legte, zuckte er zusammen und riss den Kopf ein Stück hoch, blinzelte, und der Nebel in seinem Kopf lichtete sich.

Entgegen dem was er erwartet hatte, herrschte allerdings einen Moment lang Stille, in der er anfing zu befürchten, man hatte ihm eine Frage gestellt, aber als seine Cousine dann anfing zu erklären, dass das Essen gleich serviert werden würde, atmete Ruki wieder tief durch.

Sie unterhielten sich über das Menü und dann über die Hochzeit von Yuriyas jüngerer Schwester, mit der Ruki ebenfalls aufgewachsen, aber nicht so verbunden war wie mit der Älteren, bis hin zum Kinderkriegen und es wunderte Ruki wenig, als das Thema letztendlich bei dem schwangeren Flittchen endete.

Seine Finger krampften sich unweigerlich zusammen und er starrte diese blonden Haare an, als wären sie etwas, was ihn davor bewahren könnte wütend zu werden.

Er wollte davon nichts wissen, wollte nichts darüber hören und wollte erst recht nicht darüber nachdenken müssen, da nützte auch die Hand seiner Cousine auf seiner Schulter nichts, die sie noch immer sanft drückte und wohl beruhigend sein sollte.

Nun, sie war es nicht.

Tief die Luft durch die Nase ziehend hörte er das Flittchen davon reden, wie sie beim letzten Termin Blut abgenommen bekommen hatte und dass das Gel auf ihrem Bauch beim Ultraschall unheimlich kalt gewesen war, wie sie bereits dabei war das Haus Babysicher zu machen, scherzend, dass sie sich wie eine Glucke benehme und ein gemachtes Nest haben wollte, bevor sie zu dick sein würde um sich noch zu bewegen, als sich die Rückseite des blonden Mannes plötzlich drehte und zur Vorderseite wurde.

Erschlagen über die Erkenntnis wen er da gerade anstarrte, wurde selbst das hohe Stimmchen aus seinem Kopf geweht und stocksteif starrte er Reita an, der dem Mädchen in seinem Arm etwas sagte und sie darüber lachten, ehe er von einem Tisch ein Glas nahm und es ihr reichte.

Hatte er eben nicht noch gedacht sie wäre wirklich hübsch?

Nun…das war auch bevor er gewusst hatte in wessen Arm sie sich eingeharkt hatte.

Plötzlich sah sie nicht auch mehr Mal nur halb so gut aus wie vorher und Ruki verzog das Gesicht.

Er hatte gedacht Reita stehe auf Männer – auf ihn?- und nicht auf Frauen.

Was sollte das Ganze?

„Ruki?“

Allerdings schienen diese Beiden hier sich ziemlich vertraut zu sein, so wie sie an seinem Oberarm hing und er sie anlächelte gab es da wohl kaum einen Zweifel, das war kein Flirten mehr, das war bereits eingespielt.

Er tippte ihr mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze und lachte über irgendetwas was sie daraufhin sagte, und Ruki hätte sich Augenblicklich übergeben können.

Jetzt mal im Ernst, das war die Hochzeit seiner Cousine, konnten sie diese Scheiße nicht woanders abziehen und nicht gerade da, wo er sich das, gezwungenermaßen, auch noch mit ansehen musste? Er konnte Pärchen nicht leiden, sie waren so ekelhaft….glücklich.

Genervt schüttelte er den Kopf und verzog die Lippen, als Reita schließlich den Blick hob und ihn direkt anblickte.

Sein Lachen blieb ihm im Halse stecken und es zeichnete sich deutliche Überraschung in seinem Gesicht ab, ehe er etwas sagte und auch die junge Frau überrascht zu ihm blickte.

Augenblicklich glättete sich sein Gesicht, als Ruki einfiel, dass er sein Gesicht verzogen hatte und er beobachtete mit einem mulmigen Gefühl im Magen, wie Reita ihr irgendetwas sagte, ehe er lässig die Hand hob und ihm zuwinkte.

Über diese seltendämliche Geste merkte Ruki, wie seine Ohren heiß wurden und es brauchte einiges an Überwindung um seine Hand stockend ebenfalls zu heben und sie einmal steif zur Seite zu ziehen, ehe er den Blick demonstrativ abwendete, nur um direkt wieder zurück zu starren, als er aus den Augenwinkeln sah, dass Reita über ihn lachte.

„Dieser…“, wollte er gerade leise fluchen. „Ruki? Ist das nicht der Sohn von Suzuki?“, wurde er allerdings sofort unterbrochen und ihm blieben seine Flüche im Halse stecken, als sein Vater ihn direkt ansprach. Er warf ihm einen irritierten Blick zu und es dauerte eine ganze Weile bis wieder in seinen Kopf sickerte was sein ursprünglicher Plan gewesen war.

Es war einfach zu plötzlich, ungeplant, und viel zu viel zwischen her noch passiert, aber schließlich schaffte er es schlicht zu nicken.

Er blickte zurück zu Reita, der ihm entgegen grinste und die Hand hob um ihn zu sich zu winken.

Dieser…!!

Der hatte vielleicht Nerven!

In seinem Arm ein Mädel und ihn dann auch noch zu sich zu winken, was zum Teufel war bei diesem Kerl nur kaputt?

„Woher kennst du denn den Sohn von Suzuki?“, wunderte sich auch Yuriya neben ihm und Ruki zuckte mit den Schultern, ehe ihm ein Gedanke kam, den er mehr als nur mochte, weshalb er erst seinem Vater, dann seiner Cousine einen kurzen Blick zu warf, während er schon einen Schritt nach vorn und auf Reita zu machte.

„Er mochte meine Kunst. Und nun sind wir gute Freunde“, behauptete er und freute sich diebisch, seinem Vater es so unter die Nase reiben zu können, wie wenig sinnlos sein Studium war, aber er drehte sich nicht mehr um, weswegen er leider nicht sehen konnte wie sein Vater guckte, egal wie gern er das gewusst hätte.

Gelogen war es auch nicht, Reita hatte seine Bilder gemocht, das hatte man ihm angesehen. Na ja, gute Freunde war zugegebenermaßen ziemlich weit hergeholt, nein, gelogen, aber hier galt das Prinzip; was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß…

Dennoch wurde ihm mulmig zu Mute als er schließlich vor Reita und seiner Tuse stand und seufzte, weil er von einer Höhle des Löwen direkt in die Nächste gestolpert war.

„Na, Diva“, grinste ihm der Satansbraten entgegen und Ruki konnte nicht dagegen tun, dass er sofort versteifte bei dem Ausdruck.

Gut, Reita wollte Krieg? Den konnte er haben!

Er musterte ihn eine Weile lang, ehe er auf schnaubte und den Blick wandern ließ.

„Was tust du hier? Vielleicht sollte ich meiner Cousine mal stecken dass sich Hosts auf ihrer Hochzeit herum treiben.“

Das Mädchen blinzelte und wollte schon etwas sagen, als Reita sie einfach übertönte indem er laut lachte und mit der Hand seinen Einwand hinfort wischte.

„Quark, das hat schon seine Richtigkeit!“, behauptete er und deutete auf das Mädchen neben sich. „Man mag sich das nur schwer vorstellen können, aber diese Schönheit wollte nicht allein herkommen, also hat sie mich engagiert sie zu begleiten. So halte ich nämlich erfolgreich die Singlemänner ab sich an sie ranzumachen“, tischte er ihm auf und nicht nur er starrte Reita an als hätte er einen an der Klatsche.

Wieso zum Teufel log der Kerl ihn einfach weiter an und löste nicht endlich mal auf?

Herr Gott noch mal, was war bei dem Typen eigentlich locker?

„Also, darf ich vorstellen? Das ist Akane. Akane, das ist Ruki, absolute Diva aber ein ziemlich guter Künstler.“

Ruki warf Akane einen entnervten Blick zu, unter dem sie deutlich errötete. Scheinbar war ihr die Situation genauso ungeheuer wie ihm.

„Akane, möchtest du dich nicht schon mal setzen? Ich würde mich gern ein wenig mit Ruki unterhalten, würde dir das etwas ausmachen?“, wollte Reita von ihr wissen und sie starrte ihn mit offenem Mund an, was, zugegebenermaßen, ziemlich dämlich aussah.

Ruki kratzte sich am Ohrläppchen und rollte mit den Augen, während das Mädchen vor ihm noch mit der Situation zu kämpfen hatte.

Oje, das würde sicher Ehestreit bedeuten.

Ruki konnte sich ein kurzes, amüsiertes, Grinsen nicht verkneifen.

Sie schien nämlich ganz und gar nicht begeistert zu sein so abserviert zu werden. Hatte niemand Reita erzählt dass man so etwas mit Frauen, vor allem wenn man sie auch noch bestieg, nicht machte?

„Okay“, kam schließlich von ihr, aber es hörte sich eher nach einer Frage als einer Antwort an und sie löste verstört die Finger von Reitas Arm, warf ihnen Beiden jeweils noch einen Blick zu, ehe sie tatsächlich umdrehte und zu den Tischen ging, wo sie sich zu einigen Mädchen setzte und mit denen die Köpfe zusammen steckte.

Oooh Reita, da hast du ja was gebracht. Zufrieden mit der Situation blickte Ruki ihr nach, der Ausdruck auf seinem Gesicht allerding Augenblicklich bröckelnd, als Reita plötzlich nach ihm griff und am Arm mit sich mit zog.

„Eh, hallo?“, atmete er mehr aus als dass er es sagte und stolperte durch die Menschenmasse hinter dem Größeren her, der erst wieder an der Bar Halt machte, wo er ihnen zwei Getränke orderte.

„Setz dich“, gebot ihm Reita, als bräuchte er tatsächlich seine Erlaubnis dafür und perplex blickte Ruki sich um, ehe er schließlich tatsächlich Platz nahm.

Was zum Teufel?

„Das ist also die Hochzeit deiner Cousine?“, startete Reita den harmlosen Smalltalk und Ruki nickte, beobachtend, wie der Bartender mit zwei großen Gläsern wieder zu ihnen kam.

Wodka-cola?

„Willst du mich abfüllen?“, fragte er mehr erstaunt als entsetzt und zog das Glas zu sich, als Reita seines an sich nahm.

„Eigentlich will ich nur mich abfüllen und habe keine Lust das alleine zu tun. Machst du mit?“, schmunzelte Reita neben ihm und hob das Glas um mit ihm anzustoßen. Ruki allerdings murrte nur und zog sein Glas zur Seite. „Die Getränke hier sind kostenlos, hör auf so zu tun als hättest du mir was ausgegeben auf das jetzt angestoßen werden müsste“, blockte er und wunderte sich nicht einmal darüber, als der Andere darüber lachte und ihn als Zicke betitelte.

„Gut, wie wärs dann damit, wir stoßen auf deine Ausstellung an?“, schlug er stattdessen vor und kurz überlegte Ruki, ehe er mit den Schultern zuckte und dann nickte.

Also hob er schließlich doch sein Glas um es sachte gegen Reitas zu stoßen, der mehr als nur zufrieden aussah, als er es schließlich an seine Lippen führte.

Ruki selbst wartete noch einen Moment, beobachtete wie Reita sich kurz schüttelte des Geschmackes wegen und dann mit dem Handrücken seine feuchten Lippen abwischte, ehe er das Glas an seine eigenen Lippen hob und das Zeug hinunter würgte.

Moment Mal.

Irritiert verzog sich sein Gesicht als er sich zu fragen begann, warum er eigentlich mit Reita an dieser Bar saß und mit ihm Alkohol trank, weshalb er das Glas wieder abstellte und es anblickte, als wäre es Schuld an der ganzen Misere.

„Du bist übrigens nicht zu meiner Ausstellung eingeladen“, warf er dann eilig ein, ehe er das Thema wieder vergessen hatte. Reita schmunzelte nur und murmelte ein ‚das habe ich mir schon gedacht‘, drehte das Glas in seinen Fingern und setzte es dann wieder an seine Lippen.

Eine Weile lang sagte keiner von ihnen etwas, während Ruki darüber nachdachte wie das Ganze hier eigentlich weiter gehen sollte.

Es ließ sich ja nicht bestreiten, dass die Situation in der sie sich befanden mehr als nur merkwürdig war. Auch Reita schien das so zu sehen, denn er blickte zur Decke hinauf und schien ebenfalls darüber nachzudenken. Oder über etwas anderes. Vielleicht dachte er auch an seine kleine Freundin, von der Ruki den Namen bereits wieder vergessen hatte, zumindest redete er sich das ein, denn der Name Akane hallte in seinem Kopf so hartnäckig nach, als wäre er die Alpen.

„Mag ich echt gern“, sagte Reita neben ihm und Rukis Finger zuckten leicht, als er unkonzentriert den Kopf drehte und ihm einen Blick zu warf. „Wen? Akane?“

Bevor er seine flachsen Worte bereuen konnte, hatte Reita bereits seinen gesamten Körper zu ihm gedreht und starrte ihn belustigt an.

„Akane?“, wiederholte er dann und Ruki merkte, wie er Augenblicklich hochrot anlief.

Eilig starrte er an den Barschrank ihm gegenüber und schluckte den Brocken in seinem Hals hinunter, der ihm die Luft verwehrte.

Soviel zum Thema, er hatte ihren bescheuerten Namen bereits vergessen!

Eine ganze Weile betrachtete Reita ihn schmunzelnd, ehe er seufzte und seinen Ellenbogen auf dem Tresen abstützte, seine Hand an seine Wange und seinen Kopf in seine Handfläche legte, bevor er die andere Hand hob und mit seinen Fingern die Haarsträhnen über Rukis Ohr zurück zu streichen, um die Ohrringe die daran festgemacht waren zu betrachten.

Ruki fror von jetzt auf gleich in seiner Position ein und wagte es nicht einmal nach Luft zu schnappen, während er hochkonzentriert darauf achtete, was der Andere tat.

„Eigentlich meinte ich den Wodka-Cola Mix hier“, erklärte Reita ihm dann nach der Schweigepause ruhig und mit einer Note Amüsement. Seine Fingerspitze fuhr über Rukis Ohrläppchen und ließ diesen erschauern, ehe er die Schultern automatisch hochzog und sich schließlich ein Stück wegdrehte.

„Ah, ja? Schön“, atmete Ruki wieder einmal mehr als dass er es sagte und räusperte sich, sog Luft in seine Lungen und griff nach seinem Glas. „Ich steh mehr auf Bier.“

Eilig stürzte er noch ein wenig des Alkohols seine Kehle hinunter und redete sich ein, dass ihm nur wegen des Alkohols so heiß war und nicht wegen irgendetwas was Reita gesagt oder gar getan hatte.

„Hätte nicht gedacht dass du der Typ für Bier bist, ehrlich gesagt. Ich dachte du stehst mehr auf…Sekt oder Wein“, grinste Reita und zog seine Hand zurück, griff stattdessen nach seinem eigenen Glas und ließ es zu seinen Lippen wandern.

Nur kurz warf Ruki ihm einen Blick zu und schüttelte dann leicht den Kopf.

Verdammter Alkohol, nun starrte er Reita schon auf die Lippen und fand sie sexy? Erinnerte sich daran, wie sie ihn bereits geküsst hatten?

Absolutes Alkoholverbot in Zukunft!

Er blickte auf sein Glas hinab, das nicht einmal bis zur Hälfte geleert war und biss sich auf die Unterlippe.

„Ich mag Sekt ja auch“, warf er dann ein, einfach nur, um irgendetwas gesagt zu haben und drehte das Glas in seinen Händen. „Wein ist nicht so meins. Aber Sekt mag ich ganz gern.“

„Aha!“, machte Reita, als hätte er soeben etwas ziemlich wichtiges über ihn erfahren. „In meinem Club wird hauptsächlich Sekt getrunken, Bier haben wir zwar auch, aber ich kann mich nicht daran erinnern wann Jemand das letzte Mal Bier bestellt hat.“

Ruki hob den Kopf ein Stück und warf Reita einen Seitenblick zu.

Fing er wieder damit an?

Nun gut…

„Vielleicht komme ich dich ja mal in deinem Club besuchen.“ Erwartungsvoll drehte er den Kopf um Reitas Reaktion zu beobachten.

Dieser blickte erst überrascht drein, ehe er erfreut anfing zu grinsen.

„Ist das dein ernst?“

Und als Ruki nickte, setzte er sich wieder gänzlich auf, nahm sein Glas und stieß es an das Andere. „Yey! Wer hätte das gedacht! Wie wärs Freitag? Ich hab zwar gesagt dass wir uns im Atom treffen, aber du kannst ja vorher einfach in meinen Club kommen und danach feiern gehen?“, schlug er vor und war dabei so enthusiastisch, dass Ruki ihn eine ganze Weile nur perplex anstarrte und nicht auf diese Situation reagieren konnte. „Ja! Ich find das gar nicht so schlecht! Du gibst mir gleich einfach mal deine Nummer, dann schick ich dir meine Kontaktdaten und ich kann dir dann die Adresse per Mail schicken, okay?“

„Hä?“, brachte Ruki schließlich hervor und blickte von links nach rechts, Reitas Blick auf sich, ehe er schließlich mit den Schultern zuckte und verzögert nickte. „Okay…Wenn du das möchtest…“, nuschelte er in sein Glas hinein, als er es wieder zu seinem Mund gezogen hatte und nippte an dem bitteren Alkohol.

Um Himmels Willen.

Er würde sich heute wohl doch betrinken.
 

.

.

.
 

Es war weit nach Mitternacht als Ruki seine Wohnungstür aufschloss und in den Flur hinein taumelte.

Er stieß sich den Kopf am Türrahmen, schaffte es nicht rechtzeitig den Schlüssel aus dem Schloss zu ziehen, während er weiter voran taumelte und stolperte nochmals zurück, ehe er es schaffte ihn zu lösen und die Tür zu schließen.

Es irritierte ihn nicht im Geringsten, dass der Flur beleuchtet war und Geräusche aus dem Wohnzimmer kamen, obwohl er in seinem Zustand eigentlich nicht mehr daran denken konnte, was ihn Zuhause erwartete.

Erst als er sich aus der Jacke und seinen Schuhen geschält hatte und ohne nach vorn zu schauen weiter stolpernd schließlich direkt in Aois Arme lief, erschrak er heftig ob der plötzlichen Präsenz des Älteren.

„Ruki! Oje, du bist ja vollkommen betrunken, was ist denn los? Ich warte seit Stunden auf dich, nur gut, dass ich deinen Ersatzschlüssel habe! Angerufen hast du auch nicht“, redete Aoi sofort auf ihn ein und über die Hälfte der Sachen die Aoi sagte gingen in seinem Kopf sofort verloren.

Irritiert blickte Ruki seinen besten Freund nur an und entsann sich schließlich, dass Aoi in seiner Wohnung war und nicht er in Aois Wohnung, wie er einen kurzen Augenblick gedacht hatte.

Er vergaß dem Anderen zu antworten völlig und als dieser bemerkte, dass er wohl auch keine Antwort mehr bekommen würde, seufzte er und nahm Ruki bei den Schultern, um ihn geradewegs in sein Schlafzimmer zu schieben.

„Du hast gesagt, du würdest so schnell gehen wir nur möglich und nicht lange bleiben, ich habe mir Sorgen gemacht“, tadelte Aoi ihn und schaltete das Licht im Schlafzimmer an. Dann drückte er Ruki auf das Bett und zog ihm das Hemd aus.

„Schaffst du es dich auszuziehen? Oder muss ich das auch noch machen?“

Irritiert glitt Rukis Blick umher, ehe er wieder zu Aoi aufblickte und angestrengt darüber nachdachte, was dieser von ihm wollte.

Er war so unglaublich müde, so unglaublich fertig mit den Nerven- warum sollte er sich ausziehen?

Trotzdem nickte er und nestelte an seiner Hose herum um sie aufzuknöpfen.

Ohne dass Ruki es überhaupt bemerkte verschwand Aoi noch einmal ins Wohnzimmer, schaltete Fernseher und Licht aus, ging in die Küche um ein Glas Wasser zu holen, ehe er zurück ins Schlafzimmer marschierte, wo Ruki es gerade mal geschafft hatte, sich aus einem Hosenbein zu schälen.

Seufzend packte Aoi das Andere und zog daran, reichte Ruki dann das Glas Wasser und setzte sich neben ihn auf das Bett.

„Trink“, wies er ihn an, als Ruki das Glas nur weiter in seinen Händen hielt und auch erst nach nochmaliger Aufforderung, setzte er es an seine Lippen und trank ein wenig davon ab.

Der Jüngere machte einen verstörten Eindruck auf ihn und normalerweise trank Ruki auch nicht so viel, dass er die Kontrolle verlor, aber diesmal schien es weit mehr gewesen zu sein, als Aoi es von ihm kannte.

War etwas mit seinem Vater vorgefallen?

„Ruki, warum hast du so viel getrunken?“, wollte er von ihm wissen und nahm ihm das Glas aus der Hand, stellte es auf den Nachtschrank und wiederholte seine Frage noch einmal, als der Andere nur irritiert drein blickte.

„Reita“, nuschelte Ruki schließlich nur und hob die Hand um sich die Augen zu reiben.

Den Namen hatte er schon einmal gehört, überlegte sich der Schwarzhaarige und brauchte einen Moment, bis er sich an den Abend im Atom erinnere, wo der Name Reita schon einmal gefallen war.

Machte das Sinn oder gab Ruki solche Sachen nur von sich, weil er so viel getrunken hatte?

„Ist irgendetwas passiert?“, wollte er wissen und sein Herz machte einen erschrockenen Hüpfer, als nur einen Wimpernschlag später Tränen Rukis Augen fluteten und er so heftig anfing zu weinen, dass Aoi gar nicht anders konnte als ihn so schnell er konnte in seine Arme zu ziehen.

Was auch immer passiert war, was ihn so aus der Bahn geworfen hatte, was auch immer der Grund gewesen war, dass er so viel Alkohol getrunken hatte um überhaupt zulassen zu können, so in der Gegenwart eines Anderen zu weinen, es musste einschlagend gewesen sein.

Aber Aoi brauchte gar nicht fragen warum oder wieso, er ließ nur zu, dass Ruki sich an ihn lehnte und sich an ihm festhielt, gegen seine Schulter weinte und Schutz fand.

„Ich will mich nicht verlieben!“, schluchzte er immer wieder undeutlich gegen Aois Schulter und ließ es zu, dass man ihm über den Rücken und durch die Haare streichelte, ließ sich auf den größeren Körper hinauf ziehen, als dieser sich nach hinten und ins liegen fallen ließ, wehrte sich nicht, als man die Decke über ihn zog, und kämpfte auch nicht gegen den Schlaf an, der ihn gefühlte Sekunden später überfiel, ohne zu bemerken, wie oft er noch gegen Aois Schulter schluchzte und wie lange er tatsächlich noch weinte, bis er einschlief und den Anderen seiner eigenen Gedanken überließ.

Ich will mich nicht verlieben!
 

tbc

.

.

.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  nilduenilun
2014-06-10T13:18:38+00:00 10.06.2014 15:18
Ich liebe diese Fanfic so unbeschreiblich sehr. Habe sie heute morgen um vier gelesen und sie förmlich verschlungen, haha. Ich liebe es, wie du Reita darstellst. Ich kann mir das so gut vorstellen. Und Ruki ist dir auch unglaublich gut gelungen. Ich kann es kaum erwarten weiterzulesen.
Von:  Jyll
2014-05-27T15:21:38+00:00 27.05.2014 17:21
Awww endlich neue kapitel *____*
Habs gleich verschlungen, himmel ruki ist so suess....
Reita sollte vllt langsam mal etwas aufbrechen...im sinne von ehrlicher sein, mehr echtes von sich zeigen...
Aber die kapitel sind ja schon geschrieben xD
Ich freu mich auf die naechsten!
Von:  Ruki-san
2014-05-27T08:24:23+00:00 27.05.2014 10:24
Reita spielt das Spiel also wirklich immernoch weiter. XD der kleine Sack.
Ruki will sich also nicht verlieben? Hach.....vielleicht sollte er es zu lassen? Am Anfang konnte er Reita gar nicht aufstehen. Also ich würde mich freuen, wenn das nächste Kapitel schneller kommt.


Zurück