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Kid zieht nach Osaka

von

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Ladies und Gentlemen in Osaka

Es war soweit. An diesem Abend würde Kaito Kid zuschlagen. Heiji saß die gesamte Schulzeit über wie auf heißen Kohlen und konnte kaum das Ende des Unterrichts erwarten. Er freute sich bereits auf die bevorstehende Begegnung und sein Ehrgeiz würde es nicht akzeptieren als Verlierer vom Platz zu gehen. Mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mittel würde Heiji sich dem Meisterdieb 1412 entgegenstellen.

Auch Kaito ging es nicht anders, nur im Gegensatz zu Heiji, kannte er inzwischen seine Gegenspieler. Auch in ihm breitete sich eine leichte Nervosität gemischt mit Vorfreude aus. Sein Vater war vielen Jahren in Osaka gewesen. Seine Mutter hatte ihm gestern davon erzählt. Sie selbst war mit Kaito im Hotel geblieben, aber sie waren in Osaka. Der junge Magier konnte sich daran nicht erinnern. Er war gerade mal ein Jahr alt.

Kazuha war gedanklich so mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, dass sie nichts vom Unterricht wahrnahm. Sie saß an ihrem Platz, den Kopf auf einer Hand gestützt und starrte aus dem Fenster. Immer noch fragte sie sich, was sie sich eigentlich bei ihrer Aussage gedacht hatte. Wie konnte sie Yuna einfach so den Weg zu Heiji freigeben? Ihr Herz zog sich wieder schmerzhaft zusammen. Er war ihr bester Freund und die Braunhaarige mochte ihn mehr wie einen Bruder. Könnte sie ihn wirklich an der Seite einer anderen sehen?

Ihre Gedanken kehrten an den Vorabend zurück, den sie mit Yuna verbrachte. Die vielen Fragen, die sie ihr gestellt hatte, konnte selbst Kazuha nicht alle beantworten. Sie wollte alles wissen, von Heijis Vorlieben, über Lieblingsgerichte bis hin zu Kleidergrößen. Die Fragen prasselten auf Kazuha ein wie ein Hagelsturm, ihr schwirrte der Kopf, so sehr überrannte und überforderte Yuna sie. Gerade noch so konnte Kazuha den Eifer ihrer Freundin bremsen, Heiji nicht heute schon mit seinen Leibspeisen zu versorgen, ihn komplett mit neuer Kleidung einzudecken, wie auch seine Lieblingskrimis zu kaufen und ihm zu schenken. Aber nun kehrte vielleicht auch endlich mal Ruhe ein und sie würde sich auf die unmittelbar bevorstehende Zukunft vorbereiten können. Immerhin zog Kazuha es in Betracht, dass Heiji auf Yunas baldigen Avancen anspringen könnte. Und genau bei diesem Gedanken wurde Kazuha schlecht. So schlecht, das sie glaubte sich übergeben zu müssen. Sie schüttelte den Gedanken ab. Es half alles nichts, sie würde sich mit dieser Vorstellung anfreunden müssen.
 

Nach der Schule trennten sich die Freunde, verabredeten sich aber für den Abend vor der Burg Osaka. Gemeinsam wollten sie auf Kid warten. Nur Kaito konnte nicht mitkommen, denn nach seiner Aussage bekamen sie am Abend Besuch aus Tokio.

Zuerst wollten ihm die Freunde das nicht glauben, haben an ihn hingeredet, dass dies ein ganz besonderer Abend war, doch Kaito winkte ab. Immerhin war er selbst der Hauptakteur, das konnte er seinen Freunden jedoch nicht auf die Nase binden. Stattdessen erzählte er, wie oft er sich nachts vor den Museen eingefunden hatte um sein Idol auch nur einmal live zu sehen.

Als sie sich dann endgültig verabschiedet hatten, kehrte Kaito zu Hause ein und verzog sich sogleich in sein Zimmer. Hausaufgaben würde er heute mal sausen lassen, immerhin gab es Wichtigeres heute zu tun.

So saß er am Nachmittag in seinem Zimmer und bereitete sich auf seinen Raubzug am Abend vor. Seine Vorbereitungszeit war wiedermal sehr knapp berechnet, aber das machte ja auch den ganzen Reiz aus. So ging er nochmal seinen Plan für den Abend durch, seine Fluchtmöglichkeiten, eventuelle Schwierigkeiten, die ihm Heiji und die Polizisten bereiten könnten. Aber es würde spaßig werden und bei dem Gedanken alleine trat Kaito ein breites Grinsen auf die Lippen.

Sein Handy klingelte. Er zog es hervor und blickte auf das Display. Die Nummer darauf überraschte ihn ein wenig. Schon nahm er das Gespräch entgegen:„Hakuba, was verschafft mir die Ehre?“

„Hey, Kid, wie geht’s denn so?“

„Ich bin nicht Kid!“ Kaito rollte genervt mit seinen Augen. „Ansonsten geht’s mir gut. Hab mich in Osaka eingelebt.“

„Das ist doch schön zu hören. Ich hab gehört, dass du schon eine Menge Freunde gefunden hast. Sind da auch Mädchen dabei?“

„Sag bloß du hast Interesse an Mädchen entwickelt?“

„Das hatte ich von Anfang an“, grummelte Hakuba.

Kaito klemmte sich sein Handy zwischen Schulter und Ohr und notierte sich etwas auf seinem Plan. „Ich sag dir eins, nur weil ich nicht mehr in Tokio bin, heißt das nicht freie Bahn für dich.“

„Freie Bahn? Bei wem?“

„Du weißt wen ich meine. Sie ist meine beste Freundin und du wirst ihr nicht zu nahe kommen!“

Hakuba begann zu lachen. „Wie willst du mich davon abhalten?“

Gute Frage und auf die hatte Kaito momentan noch keine Antwort.

„Außerdem“, fügte der Detektiv am anderen Ende der Leitung hinzu: „bin ich mir gar nicht so sicher, ob du sie noch beste Freundin nennen darfst.“

Kaito horchte auf. „Wieso?“

„Du hast ihr mit deiner Ankündigung den Boden unter den Füßen weggerissen. Dir ist schon klar, dass ihr Vater bis einschließlich Donnerstag nicht in Tokio ist und sie die gesamte Zeit über allein ist?“

„Ich weiß nicht wovon du sprichst“, wich Kaito aus. Dennoch suchte ihn das schlechte Gewissen heim. Er hatte wirklich nicht bedacht, dass Nakamori nach Osaka bestellt würde und auch nicht, dass Aoko dadurch ihren Vater mehrere Tage am Stück nicht sehen konnte. Er war wirklich kein guter Freund. Stattdessen war er rücksichtslos und er konnte sie nicht mal von ihrer Traurigkeit ablenken, wie er es immer in Tokio getan hatte.

„Stell dich nicht dumm. Wir beide wissen doch wer sich hinter Kid verbirgt.“

„Du scheinst es nicht akzeptieren zu wollen, aber ich bin nicht Kid!“

„Wir beide wissen es und irgendwann werde ich es beweisen können“, versprach Hakuba süffisant.

Es war ihr kleiner Wettbewerb. Der Detektiv verfolgte das Ziel Kid zu fangen und zu demaskieren und Kaito verfolgte das Ziel nicht gefangen zu werden, geschweige denn seine wahre Identität bekannt zu geben. „Gibt es jetzt einen bestimmten Grund für deinen Anruf oder wolltest du mich einfach nur nerven?“

„Hab gehört du hättest schon eine neue Freundin gefunden“, provozierte der Detektiv weiter.

„Ist jetzt eine Freundschaft zu Mädchen verboten? Im übrigen dann ein weiterer Grund dich von Aoko fernzuhalten“, stichelte Kaito.

„Ist schon klar“, lachte Hakuba. „Dann lass ich dich mal weiter deine Vorbereitungen treffen.“ Kaito wollte soeben wieder ansetzen und zum dritten Mal sagen, dass er nicht Kid ist, als der Schülerdetektiv hinzu ergänzte: „Und lass dich nicht erwischen, immerhin möchte ich derjenige sein der dich enttarnt.“

Dem Teilzeitdieb trat ein siegessicheres Lächeln auf die Lippen. „Ich wünsche dir auch einen schönen Abend.“ Bevor Hakuba auflegen konnte, fügte Kaito noch hinzu: „Ach ja und noch einmal für begriffsstutzige Detektive: Ich bin nicht Kid.“

Zur Antwort erhielt er ein erheitertes Lachen und beide Jungs legten gleichzeitig auf.

Kaito packte sein Handy wieder in die Tasche und besah sich die Pläne des Museums. „Keine Sorge, Hakuba, ich lass mich schon nicht erwischen.“ Entschlossen sah er auf und durch das Zimmerfenster. Bald würde es dunkel werden und dann stand seinem Coup nichts mehr im Wege.
 

Der Nachmittag schritt voran und als der Abend anbrach, trafen sich Heiji, Kazuha, Yuna und Yuri vor der Burg und gingen gemeinsam hinein. Da die Polizisten die Kinder des Polizeipräsidenten und des Hauptkommissars kannten, gab es auch keine Probleme ins Museum zu kommen.

Kaum standen sie im Ausstellungsraum, ging Heiji zur Träne der Elisabeth und tauschte sich mit seinem Vater, wie auch Herrn Toyama aus. Danach lief Heiji sämtliche Fluchtmöglichkeiten nochmal ab, prüfte ob Kid bereits irgendwo etwas manipuliert hatte und erst als er sich ganz sicher war das der Raum unverändert war, kehrte er zu den Mitschülerinnen zurück. Die drei Mädchen hielten sich im Hintergrund, achteten darauf nicht im Weg zu stehen oder irgendjemanden in seiner Arbeit zu behindern.

Je weiter die Zeiger voran schritten, desto angespannter wurden die Polizisten.

Alle warteten auf den Meisterdieb 1412, der seit so vielen Jahren nicht mehr in Osaka zugeschlagen hat und sich in den letzten Monaten auf Tokio begrenzt hatte.

Yuna blickte sich aufgeregt um, hüpfte von einem Bein aufs andere und quasselte ununterbrochen auf Yuri und Kazuha ein. „Oh, ich bin so aufgeregt. Ich habe von ihm in Frankreich gehört, allerdings ist das bereits viele Jahre her. Ihn nun hier persönlich zu treffen, das ist so ein bedeutsamer Moment und das wird mir niemand glauben. Zu schade, dass ich kein Foto mit dem Meisterdieb machen kann. Oder ob er das für mich machen würde?“

„Kid will bestimmt nicht gefasst werden, nur weil du gern ein Foto mit ihm hättest“, durchbrach Yuri das Geplapper.

„Ach das wäre doch für einen Zauberer seiner Klasse doch sicherlich ein Klacks“, widersprach Yuna.

Heiji rollte genervt mit seinen Augen. Zum x-ten Mal fragte er sich selbst, warum er die Mädels überhaupt mitgenommen hatte. Sie gingen ihm mit ihrem Dauergequatsche auf die Nerven. Einzig Kazuha verhielt sich so wie immer. Seine Augen betrachteten die Braunhaarige, die sich schweigend umsah, den Raum nach Veränderungen absuchte und konzentriert auf das Auftauchen des Meisterdiebes wartete.

Genauso verhielt sie sich auch immer an Tatorten. Sie hielt sich zurück, beobachtete, schwieg und wenn ihr etwas auffällig erschien oder komisch vorkam sprach sie das mit ihm durch.

Heiji hatte sie gerne um sich und er musste sich eingestehen, dass Kaito absolut Recht behielt. Schon komisch, dass der neue Mitschüler ihn so schnell durchschaute. Aber dann fiel ihm ein, das Kaito in genau derselben Situation war. Seine beste Freundin war seine heimliche Liebe.

Früher hatte Heiji sich für bescheuert erklärt. Gefühle für die beste Freundin zu entwickeln, wie dumm war denn so etwas. Aber dann traf er Shinichi, dem es genauso ging und nun Kaito. Scheinbar war er wirklich nicht so ein Einzelfall und vielleicht war es normal, das sich in einer Freundschaft Gefühle entwickeln.

Kazuha bemerkte wie Heiji sie beobachtete und blickte zu ihm auf. Sie war die ganze Zeit dabei Yuna auszublenden. Es war die reinste Tortur hier mit ihr zu stehen. Dem Mädchen das schon bald eine Konkurrenz war und dennoch zu einer guten Freundin geworden ist. Sie hatte sich in eine Situation manövriert aus der sie so schnell und ohne blaue Flecken nicht mehr raus kommen würde. Und nun spürte sie Heijis Blick auf sich und fragte sich, was ihm wohl durch den Kopf ging.

„Gleich ist es soweit“, verkündetet Polizeipräsident Hattori und der Raum füllte sich mit absolutem angespannten Schweigen.

Alle starrten auf die Uhr, folgten den Zeigern, die sich der angegebenen Uhrzeit unaufhaltsam näherten. Als es dann soweit war, hüllte der Raum sich in Nebel ein, das Licht ging aus und eine tiefe Stimme, die im Fernseher anders klang, als in der Realität füllte den Raum: „Ladies und Gentlemen – ich freue mich Sie alle hier anzutreffen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Reiskuchen
2015-07-21T19:17:02+00:00 21.07.2015 21:17
Ich Liebe Deine FanFictionStory! *-*
Wann schreibst du weiter?*--*
Von: abgemeldet
2015-06-05T10:39:46+00:00 05.06.2015 12:39
Ich finde deine fanfic voll geil aber es sind nur 10 Kapiteln warum steht da dann 11 .schreib bitte schnell weiter hoffe auf Antwort
Von:  Principessa
2015-04-08T21:35:13+00:00 08.04.2015 23:35
ouh man ich will wissen wies weitergeht O:
du hast nen tollen schreibstil, man leidet richtig mit kaito mit D:
und die idee is auch toll *-*
schreib bald weiter :D

lg la Principessa
Von: abgemeldet
2015-04-03T23:23:20+00:00 04.04.2015 01:23
Hey habe deine Geschichte gelesen und würde gerne wissen wann du weiter Schreibst ? :D


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