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Der Weg aus dem Kampf

Wenn Träume Berge versetzen
von

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Das Eis bricht

Kapitel 22

Das Eis bricht
 

Dhaômas Bad war trotz Kälte ausgiebig und lange. Schweiß, Erde und alles, was sonst noch an ihm gehangen hatte, löste sich, während er tauchte und dabei eine nette Entdeckung machte. Auf dem Grund des Sees gab es Muscheln. Große Muscheln. Sie waren so groß wie sein Handteller. Begeistert brachte er die braunen, harten Gebilde herauf, die er unter feinem Sand fand, und präsentierte sie stolz Mimoun.

„Aber vielleicht sollten wir sie drin lassen für magere Zeiten.“, überlegte er. Aber wenn er jetzt ein paar mitnahm, würde sich wohl kaum viel an der Anzahl verändern, die vielleicht noch am Grunde lebten.

Das nächste Mal tauchte er nach Algen. Seit seinem letzten Besuch hier war kaum etwas nachgewachsen, aber das machte nichts. Obwohl er noch einmal zwei große Arme herausfischte, waren immer noch genug darin, um als Fischfutter zu dienen. Mimouns Aufgabe bestand darin, sie nach oben zu tragen, während Dhaôma noch seine Kleider einigermaßen trocken schlug. Der Wind war genauso eisig wie das Wasser und er wollte nicht schon wieder krank werden, also musste es bei dem Pelz reichen, wenn er ihn ausklopfte. Zum Glück ließ sich die Erde leicht entfernen, wenn er die verklebten Haare ein bisschen zwischen den Fingern rieb. Sein ehemals weißer Pelz war inzwischen von schmutzigem Rotgelb.
 

Kaum war er oben gelandet, ließ er die Algen fallen und zitierte die Kinder zu sich.

„Ihr habt Dhaôma beobachtet, was er das letzte Mal damit gemacht hat, nicht wahr?“ Sie nickten unisono. Auch Mimoun nickte zufrieden und deutete auf das Grünzeug. „Na dann, viel Spaß.“ Und ohne sich weiter darum zu kümmern, schwebte er wieder zu den Seen hinab und wartete geduldig, bis sein Freund fertig war mit der Prozedur. Sie brauchten dringend einen zweiten Satz Kleider für ihn.
 

Es dauerte auch nicht mehr lange. Wärme suchend kam der Junge zu ihm zurück. Ihn beschäftigte seit einiger Zeit ein kleines Problem.

„Sag mal, was spielt man bei euch überhaupt? Kämpfen und Essen machen ist doch kein Spiel, oder doch?“ Dennoch waren diese Kinder immer am Raufen und Auflauern und Jagen.
 

„Na ja. Beim Fangen spielen und Balgen werden sie am schnellsten müde und trainieren ihre körperlichen Kräfte und Ausdauer. Das, was sie später fürs Fliegen brauchen werden. Für die Kleinen ist es noch Spiel.“ Mimoun konnte sich denken, dass es dem Magier sauer aufstoßen würde. Für ihn musste es so wirken, als würden sie ihre Kinder von frühster Jugend an als Kämpfer trainieren. Aber so war es nun einmal. Um dem Ganzen ein wenig die Schärfe zu nehmen, fügte er grinsend hinzu: „Aber ihr Lieblingsspiel ist und bleibt, die Erwachsenen in den Wahnsinn zu treiben.“ Er sah, dass seinem Freund wieder kalt war und so breitete er einladend Arme und Flügel aus, um ihm Wärme zu spenden, wie damals auf dem Gipfel der Wolfsberge. „Aber sie haben sicher auch nichts dagegen, neue Spiele von dir beigebracht zu bekommen. Auf solch einer kleinen Insel wird es vor allem in jungen Jahren sehr schnell langweilig.“
 

Dhaôma runzelte die Stirn. „So war das nicht gemeint.“, sagte er, kam aber der Einladung gerne nach. „Ich weiß nicht, wie man spielt. Ich durfte es ja nicht. Ich konnte nur spielen, wenn ich weggelaufen bin oder mich versteckt habe.“ Er kratzte sich am Kopf. „Ich wollte nur einen Tipp, was ich machen kann, damit sie Spaß haben.“
 

Mimoun lachte ausgelassen und sorgte mit den Flügeln dafür, dass sein Freund vor dem Wind geschützt war.

„Keine Angst. Das brauchst du noch nicht lernen. Im Moment bist du das Spielzeug. Die Kleinen haben genug Spaß, einfach indem du da bist. Sie verbiegen dich schon so, wie sie dich haben wollen.“
 

Er war ein… Spielzeug? War das sein Ernst?

Hoffnungsvoll blickte Dhaôma in sein Gesicht, doch offenbar meinte Mimoun das ernst. Resignierend legte er die Arme um ihn. Man hatte ihn schon zu oft verbogen.

Der Hanebito brachte Dhaôma zurück nach oben, wo er praktisch den ganzen Vormittag damit verbrachte, Pflanzen wachsen zu lassen. Selbst als die Kinder satt waren, brachten sie ihn dazu, auch die anderen Gärten ‚gesund zu machen’, wie sie es nannten. Als er ihnen erklärte, dass es gut für sie war, wenn sie Düngemittel bekamen, versprachen sie, fleißig pflanzliche Reste in den Gärten zu verbuddeln.

Kurz vor Sonnenuntergang wurde es dann plötzlich laut. Die Delegation von Fischjägern war zurück. Immer zu zweit trugen sie große Lederbahnen mit Wasser und Fischen darin, die sie dann unter großem Gejohle und Gejubel in den Badeteich warfen. Nicht alle davon hatten noch ihren Laich, aber das machte nichts, es waren genug, die für Nachwuchs sorgen würden und natürliche Feinde wie Reiher oder Fischotter gab es hier nicht.

Es war ein wirklich anstrengender Tag gewesen und Dhaôma schlief schnell ein. Er hatte die Entdeckung gemacht, dass sie ihn zwar noch immer mit Argwohn betrachteten und überwachten, aber dass er tatsächlich Fragen stellen konnte. Egal wie schwer es ihm fiel, wenn er sich anstrengte, dann konnte er mit ihnen reden.

Am nächsten Tag bot sich dann erstmals die Gelegenheit, Jadya aufzusuchen. Das Mädchen war relativ erstaunt, als sie das Inselmaskottchen mit seinem Herrchen auf sich zukommen sah. Dementsprechend schwer fiel es dem braunhaarigen Magier seine Bitte vorzutragen, aber weil er üben wollte, durfte sich Mimoun nicht einmischen. Sie erklärte sich dazu bereit und lehnte höflich ab, als er fragte, ob er helfen dürfe. Zuschauen wäre in Ordnung und sie versprach, dass sie ihm Bescheid gab, wenn sie anfing.

Auch von seinem Angebot, etwas für sie wachsen zu lassen, war sie angetan, denn sie wünschte sich schon lange, dass eine bestimmte Pflanze auf der Insel sein würde, die es nur in buschigem Gebiet gab. Rosafarbene, wunderbar duftende, zarte Blüten, die irgendwann gut schmeckende, knubbelige rote Früchte hervorbrachten. Nach dieser Beschreibung hellten sich Dhaômas Züge auf. Sie sprach von Wildrosen. Von denen hatte er Samen in seinem Beutel. Zwar würde es noch etwas dauern, bis es warm genug war für diese Pflanze, aber er sagte ihr zu, sie am Eingang ihrer Hütte wachsen zu lassen, sobald die Sonne es zuließ.

An diesem Abend war Silia noch giftiger als sonst.
 

Mimoun zog schon mal provisorisch den Kopf ein. Das würde sicher ein langes Gespräch werden. Er verstand nämlich nicht, aus welchem Grund sie so gereizt war. Der junge Geflügelte brachte seine ganzen Kräfte dafür auf, dafür zu sorgen, dass sich die beiden aus dem Weg gehen konnten und er mit beiden etwa zu gleichen Anteilen seine Zeit verbrachte.

Noch bevor es zum Abendessen ging, zog Mimoun seine Schwester hinter die Hütte, um den Grund für ihren Unmut zu erfahren.

„Jetzt versucht dieser Mistkerl sich schon bei meiner Freundin einzuschleimen.“, platze sie heraus. „Er soll sich gefälligst von ihr fernhalten!“

„Dhaôma hat nichts dergleichen versucht.“, wehrte Mimoun diese Aussage ab. „Er hat sie um ihre begnadeten Fähigkeiten gebeten und ihr im Gegenzug etwas dafür angeboten. Ein ganz normales Tauschgeschäft, wie es hier bei uns üblich ist, oder nicht?“

Dass Mimoun ihr mit logischen Argumenten kam und so versuchte, ihren Zorn zu mildern, regte sie noch mehr auf. „Ich pfeif drauf. Er soll sich von ihr fernhalten!“

„Wo ist eigentlich dein Problem?“, fragte der junge Geflügelte seine Schwester, schärfer als beabsichtigt. „Ich widme dir einen guten Teil des Tages, damit du dich nicht mehr vernachlässigt fühlen musst, dennoch giftest du ihn weiter an. Nun suchst du sogar einen neuen Grund, um auf ihm rumzuhacken. Freiwillig würde er nie etwas tun, um deinen Zorn heraufzubeschwören. Hör bitte auf, Gespenster zu sehen. Er nimmt dir nichts weg.“

„Doch.“, flüsterte sie leise und erinnerte sich wieder an Mimouns Zusammenbruch. Zögerlich trat sie auf ihn zu und kuschelte sich an ihn. „Ich will nicht noch mehr geliebte Menschen wegen eines Magiers verlieren.“

Verwirrt, aber außer Stande auf diese Aussage zu reagieren, schloss er seine Schwester in die Arme. Er stützte sein Kinn auf ihrem Kopf ab und sah einfach ins Nichts. „Wenn du dich mit ihm anfreunden könntest, würdest du einen Freund dazu gewinnen und nicht immer mehr verlieren, wie du befürchtest.“

Spielerisch boxte sie ihm in die Rippen. „Ich hab dir dazu bereits was gesagt.“, nuschelte sie in sein Hemd und Mimoun seufzte ergeben.

„Ich weiß.“ Er löste sich von ihr. „Aber nun komm. Ich hab langsam Hunger.“

Gemeinsam kehrten sie in die Hütte zurück.
 

Cerel hatte vorgeschlagen, schon mal zu essen, also waren die beiden bereits fertig, als Mimoun und Silia zurückkehrten. Seit Dhaôma das Gefühl hatte, dass das Eis zwischen ihm und der Mutter gebrochen war, hatte er sie gefragt, welche Art von Früchten sie gerne mochte. Ihre Antwort hatte aus ein paar Namen bestanden, die sie kannte. Es waren nicht viele Pflanzen, von denen sie wusste, dass man sie essen konnte, also beschloss Dhaôma, dass er das ändern musste. Die Welt hatte mehr zu bieten als Äpfel, Beeren und Pilze.

Er beschloss, dass er diesem Volk einen Gefallen tun und ihnen aufzeigen würde, was man alles essen konnte. Kürbis hatte Mimoun nicht geschmeckt, aber es gab noch so viele andere Dinge. An diesem Abend sortierte er in dem kleinen Raum, in dem er mit Mimoun zusammen schlief, unter dem Licht des Leuchtmooses die Samen aus, die von essbaren Pflanzen stammten.

Gleich am nächsten Tag unterbreitete er Cerel einen Vorschlag, der ihr zu gefallen schien. Er würde jeden Tag einen von ihr gewählten Samen wachsen lassen, damit sie neue Dinge probieren konnte. Vielleicht konnte er damit helfen, ihre Vorräte für den Winter aufzustocken, weil sie wussten, nach was sie unten Ausschau halten mussten.
 

Eine Woche später kam das erste Mal Besuch von einer der anderen Inseln, mit denen Handel betrieben wurde. Offiziell waren sie da, um gegerbte Häute gegen Felle auszutauschen. Inoffiziell wollten sie wissen, was der Magier hier trieb.

Sie waren mittelmäßig erstaunt, als sie sahen, dass dieser mit Mimoun und den Kindern herumtobte. Dabei schien es ihn nicht zu stören, wenn sie mit ungebändigter Kraft an seinen Haaren oder Armen zogen. Dhaôma hatte gelernt, dass ein kämpferisches Spiel keine Gefahr darstellte, weshalb er jetzt gerne mal das zu erjagende Wild spielte. Den Kindern gefiel besonders, wenn er röchelnd zu Boden ging, wie er es sich einmal bei Mimoun abgeschaut hatte.

Noch erstaunter waren sie, als sie von der Idee mit den Fischen hörten. Allein der Gedanke war so logisch, dass es sie wunderte, dass sie selbst noch nicht auf diese Idee gekommen waren. Die wieder lebendigen Bäume, die Dhaôma inzwischen alle ins Leben zurückgerufen hatte, und die darunter blühende Wiese machten wenig später genauso die Runde durch die Dörfer.
 

Dass sich der Magier immer mehr in der Gesellschaft der Geflügelten entspannte, ließ auch Mimoun sich mehr entspannen. Er begleitete seinen Freund nicht mehr auf Schritt und Tritt wie eine übervorsichtige Glucke ihr Küken, um ihn vor Gefahr und Anfeindung zu beschützen, doch wann immer möglich warf er einen sichernden Blick in dessen Richtung oder hielt sich in seiner Nähe auf. Das ließ sich irgendwie nicht austreiben. Aber Dhaôma kam nun sehr gut alleine zurecht.

Auch die Eltern der Kleinen hatten langsam eingesehen, dass der Magier keine Gefahr für ihren Nachwuchs darstellte und gingen gelassener mit dieser Tatsache um, auch wenn immer noch jemand ein Auge auf sie hatte. Es war auch befreiender, wenn die Kinder jemand anderes in der Mangel hatten, vor allem wenn dieser es sogar freiwillig und mit offensichtlicher Freude ertrug.

Auf die sich immer mehr und schneller verbreitenden Gerüchte kamen immer wieder Geflügelte, um es mit eigenen Augen zu sehen, aber im Gegensatz zu Mimouns Rückkehr, als man einfach nur einen Heimgekehrten begrüßen konnte, suchte man hier zeitweise recht lächerliche Gründe, um in dem Dorf vorbei zu sehen. Man nahm es mit Humor.

Bis eines Tages unangekündigt hoher Besuch eintraf. Addar Maral landete zusammen mit seinem Enkel auf dem zentralen Platz. Oldon erschien sofort und begrüßte die Ankömmlinge ihrem Rang entsprechend im Dorf, was diese dankend zur Kenntnis nahmen.

„Wir haben so einige Geschichten über unseren Gast gehört und wollten uns einmal mit eigenen Augen davon überzeugen.“, lächelte der Alte gutmütig und begann seinen Blick über die ergrünte und blühende Insel schweifen zu lassen. Beeindruckend, was dieser Magier geschaffen hatte.
 

Dhaôma war gerade dabei, mit den Kindern zusammen einen Ofen zu bauen. Sie hatten ihn seit Tagen gelöchert, wieso er kein rohes Fleisch essen mochte, und er hatte zugeben müssen, dass bei ihnen alles irgendwie zubereitet wurde. Er hatte ihnen von Brot und Kuchen erzählt und von Bonbons. Jetzt wollten sie es selbst ausprobieren.

Die Eltern hatten Holz heranzuschaffen, das hatten die Kleinen durchgesetzt, Dhaôma sorgte für die Zutaten und sie bauten den Ofen. Es war eine wahre Schlammschlacht geworden. Da für den Ofen Lehm gebraucht wurde, war es nicht ausgeblieben, dass sie sich erst gegenseitig und dann Dhaôma damit beworfen hatten. Dementsprechend weit waren sie: die Matschgrube war gefüllt, der Platz gekehrt, sonst war nichts von einem Ofen zu sehen.
 

Mimoun war in sicherer Entfernung geblieben, als die Schlammschlacht begann. Das sollten die Kleinen mal ruhig unter sich ausmachen. So blieb ihm aber auch nicht die Ankunft der hohen Gäste verborgen und innerlich spannte er sich an. Dass Dhaôma nun mit den Dorfmitgliedern auskam, hieß noch lange nicht, dass er seine Scheu vor Diplomaten, wie er sie so schön genannt hatte, überwunden hatte.

Auch Addar hatte nun die Ursache allen Blühens ausmachen können und hielt auf ihn zu, dicht gefolgt von seinem Enkel Asam. Mimoun trat wie zufällig näher an Dhaôma heran, was von dem Ältesten mit einem amüsierten Funkeln registriert wurde. So änderte er seine Richtung und schritt erst einmal auf den jungen Geflügelten zu, der ihn sofort höflich begrüßte.

„Braucht er denn noch immer deinen Schutz?“, begann der Alte ohne Umschweife und sah zu ihm auf.

Mimoun druckste ein wenig herum, bevor er wahrheitsgemäß antwortete: „Hier im Dorf nicht mehr. Beide Seiten haben gelernt, miteinander auszukommen. Doch ich weiß nicht, ob bei Euch nicht doch noch die anfängliche Scheu wieder zum Vorschein kommt.“

„Finden wir es doch heraus.“, schmunzelte Addar und trat neben den Magier, begutachtete ihr Werk.
 

Sowohl Dhaôma als auch die Kinder, unterbrachen ihre Schlammschlacht, sobald deutlich wurde, dass jemand auf sie zuhielt. Sie hatten schon zu oft Ärger bekommen, weil sie unbeabsichtigt jemanden in ihr Spiel hineingezogen hatten. Als Dhaôma den Mann erkannte, wurde er leicht blass. Die Ausgelassenheit bekam einen gehörigen Dämpfer. Das war der Anführer der Hanebito. Warum war der hier? Wollte er ihn hier etwa wegholen? Hatten sie entschieden, was mit ihm passieren sollte?

Er machte eine Verbeugung und wischte sich dabei notdürftig den Schlamm aus dem Gesicht und den Haaren. „Addar Maral.“, sagte er förmlich.

Die Kinder konnten das nicht verstehen. Ihr Freund war doch schon lange nicht mehr so reserviert gewesen! Das konnte er doch nicht mehr machen. Das war nicht spaßig!

„Wer ist das denn?“, wollte Haru wissen und flatterte auf Dhaômas Rücken. Von dort oben hatte man definitiv eine bessere Sicht als von seinem Standpunkt.

„Ist das dein Ernst?“, wollte Elin wissen. „Das ist Addar Maral.“ Sie begutachtete ihn von oben bis unten, bevor sie grinste. „So runzelig!“

Sie bekam Ramons Ellbogen in die Rippen, was ihr kurzfristig die Luft nahm. „Du bist respektlos!“, zischte er. Seine Haare tropften besonders vom Schlamm, denn er hatte mittendrin gelegen.

„Warum? Ist doch wahr!“, flüsterte sie zurück.

Sanft nahm Dhaôma sie an den Schultern und drückte sie leicht. Es bedeutete, dass sie sich beruhigen sollte. Das hatte sie schon verstanden.
 

Mit Beunruhigung bemerkte Mimoun, dass sich auch das restliche Dorf nun an diesem Platz versammelt hatte. Und seine Anspannung wuchs, als er sah, wie Dhaôma bleich wurde. Gemessenen Schrittes trat er an seine Seite und lächelte aufmunternd, dabei war ihm gar nicht danach. Er hatte Addar zwar ankommen sehen, aber nicht gehört, was er hier wollte. So wuchs seine eigene Unruhe mit jedem Augenblick, der in Schweigen verlief. Schließlich hob der Alte eine Hand.

„Ganz ruhig. Offiziell bin ich gar nicht hier.“, lächelte er und betrachtete nacheinander die Kinder, die so völlig ohne Angst an dem Magier herumkletterten. „Ich war nur neugierig auf den Wahrheitsgehalt der ganzen Geschichten. Und von so etwas überzeugt man sich am besten immer selbst.“ Noch immer fasziniert von dem Anblick schweiften seine Augen durch das Dorf, über die Obstbäume und die Wiese.
 

„Was für Geschichten?“, kam Elin Dhaôma zuvor. Er hätte ja selbst gefragt, aber sie war wieder mal schneller mit dem Mundwerk als jeder andere.

„Wenn es darum geht, dass er rote Beeren wachsen lassen kann; das ist wahr.“, erklärte Haru ernst und brachte damit Dhaôma zum Lachen. Es war zwar etwas gequält, aber die Tatsache, dass der Junge süchtig nach Himbeeren war, war einfach zu goldig.

Der Junge straffte sich. „Ich weiß nicht, was geredet wird, aber mir gefällt der Gedanke, dass Ihr…“ Kurz zögerte, als er überlegte, ob man diesen Mann auch duzen sollte, aber er beschloss, dass er das nicht einfach tun konnte. „…nichts auf Gerüchte gebt.“
 

„Tote Bäume, die zum Leben erwachen. Unmengen an grünenden und blühenden Pflanzen. Aber am interessantesten finde ich die Geschichte um gezielt angesiedelte Fische.“ Sein Blick wanderte zu der Matschgrube. „Und was soll das werden?“, fragte er neugierig. Momentan war es zur Unterhaltung der Kleinen, wie man deutlich sah, doch dieser Magier versetzte das ganze Volk der Geflügelten in Erstaunen mit seinen Ideen und Vorschlägen. Es steckte sicher mehr dahinter.
 

„Wir machen Brot!“, plärrte Elin sofort los. Sie strahlte.

„In erster Linie, Elin, machen wir einen Ofen.“, korrigierte Dhaôma sie. Er lächelte schüchtern, als er dem Oberhaupt erklärte: „Damit kann man Hitze speichern, so dass man Teig ausbacken kann. Sie wollten Brot kennen lernen.“
 

„Ich seh schon.“, lachte Addar. Diese Kinder kannten keine Scheu. Sie waren eine erfrischende Abwechslung zum Rat, wo jeder höflich-zurückhaltend auf seine Anwesenheit reagierte. „Du hast dich ja bestens hier eingelebt.“
 

„Ja.“ Das Lächeln wurde ein bisschen breiter. Vom Gefühl her konnte Dhaôma sagen, dass ihm keine Gefahr an diesem Tag drohte. Das machte ihn weniger nervös und ließ sein Verhalten entspannter werden. „Habt vielen Dank.“ Beiläufig strich er sich eine verklebte Haarsträne aus dem Gesicht. Irgendwie sah er immer schrecklich aus, wenn er mit diesem hochgestellten Hanebito sprach.
 

Als Mimoun sah, dass sich Dhaôma entspannte, ließ auch er alle Anspannung fahren. Sein Freund war noch immer in Sicherheit. Es stand nichts zu befürchten.

„Dann möchte ich euch bei eurer Arbeit nicht weiter stören.“, verabschiedete sich der Älteste mit einem leichten Nicken und wandte sich ab. Er winkte Mimoun zu sich heran und entfernte sich zusammen mit dem jungen Geflügelten. Von ihm wollte er wissen, wie das Verhältnis des Dorfes und des Magiers aus seiner Sicht war, welche Schwierigkeiten es gab und Ähnliches. Von den Dorfbewohnern wollte er später wissen, wie sie über den Magier dachten. Mimoun schickte er vorher wieder weg. Dieser sollte sich wieder um seinen Freund kümmern können. Da er sonst nichts zu tun hatte, kehrte Mimoun zu Dhaôma und den Kindern zurück.
 

Diese waren inzwischen ordentlich am Arbeiten. Mit Stroh und Lehm formten sie eine zweistöckige Blase, eine verschließbar, eine mit Durchzug. Die Kinder machten dabei die meiste Arbeit und Dhaôma verbesserte sie nur, wenn er dachte, dass etwas nicht ganz stimmig war. Er selbst hatte so etwas noch nie gebaut, hatte nur darüber gelesen.

Irgendwann waren sie fertig. Der Lehm musste jetzt trocknen, bevor man die untere Etage beheizen konnte. Und weil die Sonne jetzt am wärmsten war, legten sie sich ins Gras und es dauerte nicht lange, bis die Kinder schliefen.

Darauf hatte Dhaôma nur gewartet. Er wandte sich an Mimoun. „Meinst du, es ist gut, dass er hier war?“, fragte er leise.
 

„Ich weiß es nicht.“, gestand dieser in derselben Lautstärke. Sein Blick folgte dem Flug der Wolken. „Er hat mir Fragen gestellt. Wie ich das Verhältnis zwischen dir und dem Dorf sehe und Ähnliches. Er hat auch der Dorfgemeinschaft Fragen gestellt, aber mich da weggeschickt. Ich tippe aber darauf, dass es ähnliche Fragen waren. Aber ich mache mir keine Sorgen.“ Mimoun drehte sich auf die Seite, um Dhaôma direkt anzusehen. „Die Kleinen sind eigentlich ein guter Hinweis dafür, dass du keine Gefahr darstellst. Und das hat er selbst gesehen und nicht nur gehört.“
 

„Heißt das, ich kann irgendwann doch wieder nach den Drachen suchen gehen?“ Wenn Addar sich davon überzeugte, dass alles in Ordnung war und er keine Gefahr darstellte, gab es doch die Möglichkeit. Oder war das Wunschdenken? „Versteh das nicht falsch. Mir gefällt es hier inzwischen ganz gut, aber…“ Dhaôma verstummte.
 

Mimoun lächelte sanft und schob sich zu ihm rüber. Vorsichtig verwob er seine Finger in den Haaren des Magiers und zog ihn an sich. „Keine Angst. Ich werde dich zu den Drachen bringen. Ich verspreche es dir. Du wirst zu den Drachen gelangen, dafür sorge ich.“, flüsterte er.
 

Dhaôma nickte. Er wusste, was das für Mimoun heißen konnte, aber er wollte daran glauben. „Danke.“, wisperte er, bevor er die Augen schloss. Und dann fragte er noch: „Kannst du mir ein Loch in den Zahn machen? Sie haben mein Messer weggenommen und die Nadel.“ Bisher hatte er das nicht erwähnt, weil es ihm unangenehm war, aber es passte gerade.
 

„Was für Dummköpfe.“, grummelte der Geflügelte und ließ den Magier wieder los. „Langsam könnten die das Teil auch zurückgeben.“ Er verstand, warum sie es ihm abgenommen hatten. Auch wenn es unsinnig war. Die Magie wäre im Ernstfall die gefährlichere Waffe gewesen. Und die konnte man Dhaôma auch nicht abnehmen. „Ich kümmere mich darum.“, versprach er. Das konnte einerseits bedeuten, dass er das Loch machte, als auch, dass er dafür sorgte, dass das Messer zu seinem Besitzer zurückkehrte. Der Geflügelte ruckelte sich in eine bequeme Position und schloss die Augen. „Später.“, fügte er leise und schläfrig an.

Die Schlafenden bemerkten nicht, wie sich Addar wenige Stunden später näherte. Eigentlich hatte er sich verabschieden wollen, doch als er sah, wie die, die ursprünglich Feinde waren, nun friedlich nebeneinander im Gras schliefen, beobachtete er schweigend und nachdenklich die Szene. Schließlich wandte er sich ebenso wortlos wieder ab und ging.

Noch am Abend dieses Tages kümmerte sich Mimoun um die Angelegenheit mit dem Messer. Da niemand sonst an die Tasche seines Freundes hätte kommen können, wandte er sich als erstes an seine Familie, in dem Fall besser an seine Mutter, da Silia sich sicher wieder quer gestellte hätte. Diese fiel aus allen Wolken, denn daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. Mit einer umfangreichen Entschuldigung überreichte sie es dem Magier persönlich. So konnte dieser sich selbst um seinen Drachenzahn kümmern.
 

Die Tage vergingen. Aus den Tagen wurden Wochen. Vom Hohen Rat ließ sich keiner weiter blicken. Auch sonst traf keine Nachricht bezüglich eines Urteils ein. Doch dafür wurden die Bewohner anderer Dörfer sicherer. Sie kamen nicht mehr unter einem Vorwand, sondern zeigten offen, woran sie interessiert waren. An den Ideen des Magiers, an den Pflanzen, die er hier herauf gebracht hatte, und natürlich an dem Magier selbst. Doch es war wie eine unsichtbare Barriere. Ihn direkt anzusprechen trauten sie sich noch nicht.

Mimoun wurde in der Zeit innerlich immer unruhiger. Es war wie ein Drang. Er wollte wieder in die Weite ziehen. Auch hatte er es Dhaôma versprochen. Doch es schien nicht so, als gedachte man, ihn wieder gehen zu lassen. Auch wenn seine Herkunft und sein Hintergrund fragwürdig waren, so war er doch mit seinen Fähigkeiten wertvoll für die Geflügelten.

Der Geflügelte stand abends am Rand der Insel, spürte den Wind auf seiner Haut und sah in die Ebenen hinab. Er selbst konnte dort jederzeit hinunter, doch Dhaôma war hier noch immer gefangen. Auch wenn er sagte, es gefiele ihm hier, so spürte Mimoun doch dessen Sehnsucht nach seinem Traum. Nach dem Abendessen sprach er sich mit seiner Mutter aus. Sie sah nicht begeistert aus, als er ihr von seinem Vorhaben und seinem Wunsch erzählte, doch sie verstand ihn. Und sie versprach, sich um Dhaôma zu kümmern, solange er weg sein würde.

Kurz bevor die Kinder am nächsten Morgen den Magier wieder in Beschlag nehmen konnten, zog er ihn beiseite. „Ich weiß nicht, wie lange ich weg sein werde.“, begann er stockend, räusperte sich und sprach dann mit fester Stimme weiter. „Ich fliege zum Hohen Rat. Ich möchte endlich eine Antwort.“
 

Dhaôma sah ihn entsetzt an. „Mach das nicht! Was, wenn ihre Meinung von dir noch weiter fällt?“
 

Der junge Geflügelte zuckte nur mit den Schultern. „Was soll mir schon passieren? Ich glaube, mein Dorf versteht mich mittlerweile ganz gut und wird schon aufpassen, dass dir nichts passiert. Hier wäre ich auch weiterhin gut aufgehoben. Und außerdem würdest du mich auch nie im Stich lassen. Das wird schon. Vertrau mir.“ Mimoun spannte schon die Flügel auf, um gleich abzuheben. Besser er verschwendete nicht mehr Zeit als nötig.
 

Unglücklich nickte Dhaôma. Er würde ihm vertrauen, aber das hieß nicht, dass er es guthieß, dass sich Mimoun für ihn in Gefahr begab. „Riskier einfach nicht alles.“, sagte er leise. „Gute Reise.“
 

„Ich komm so schnell es geht zurück.“, versprach er noch und erhob sich in die Luft.
 

Als sein Freund abhob, winkte Dhaôma, bis er verschwunden war, und als die Kinder kamen, war er nicht fröhlich genug, um mit ihnen zu spielen. Er machte sich Sorgen, was sie mitbekamen, doch als sie Fragen stellten, winkte er nur ab. Das wäre kompliziert.

Gedankenverloren spielte er mit dem Drachenzahn, ging am Nachmittag zum Badesee, den er inzwischen mittels einer Liane selbst erreichen konnte, und weil er dort alleine blieb, starrte er über die Landschaft unter sich. Ein großer Fluss wand sich durch Grün und Gelb. Es war längst Sommer. Hier oben spürte man von der Hitze nichts, aber die Trockenheit machte allen irgendwie zu schaffen. Einmal hatte Dhaôma Oldon gefragt, ob er Regen rufen sollte, woraufhin alle Hanebito in ihren Hütten verschwunden waren, während ein Regenguss die Seen wieder aufgefüllt hatten. Seitdem war es wieder trocken.

Irgendwann holte ihn Cerel ab, erfüllte ihr Versprechen ihrem Sohn gegenüber, und sorgte dafür, dass Dhaôma etwas aß und schlief.
 

Mimouns Weg führte ihn auf direktem Kurs zur Ratsinsel. Er suchte sich keine Luftströmungen, die seine Kräfte schonen würden. Er wollte die Sache ein für alle Mal und so schnell wie möglich geklärt haben. Fast vier Tage war er unterwegs, bevor er die gesuchte Insel vor sich auftauchen sah. Doch als er darauf landete, wurde er enttäuscht. Die Säulen ragten leer und ungeschützt in den Himmel. Der Rat war heute nicht hier versammelt. Zu schade. Das hätte die Sache vereinfacht. Aber vielleicht war es sowieso sicherer ein offizielles Gesuch um Audienz zu schicken, als einfach unangemeldet dort aufzutauchen.

Ein Rauschen ließ ihn herum fahren. Aber ebenso schnell senkte er demütig den Kopf, als er sah, wer da auf ihn zu flog. Vor ihm landete Kaley, der einäugige Koloss, der einen Platz im Hohen Rat innehatte und die Rekruten ausbildete. Dicht hinter ihm landeten zwei Begleiter.

„Ich wusste doch, ich kenne dich. Du bist der Junge mit dem speziellen Haustier.“, begrüßte er den Jungen vor sich erstaunt. „Was treibt dich hierher? Probleme mit der Zähmung?“

Erstaunt und völlig überrumpelt starrte Mimoun nach oben in das grinsende Gesicht des grauhaarigen Riesen. Haustier? Zähmung? Wie ein Fisch klappte er seinen Mund kurz auf und zu. Mit einem Kopfschütteln brachte er seine Gedanken wieder auf die richtige Spur. Er hatte hier etwas zu erledigen.

„Zahm war das Tierchen von Anfang an. Ich kann nicht klagen.“, erwiderte Mimoun. Am besten ließ er sich erst einmal auf dieses Spiel ein. Mal sehen, wohin es führte. „Das einzige Problem ist der Bewegungsdrang. In seiner ursprünglichen Heimat konnte er Kilometer um Kilometer durch dichte Wälder streifen, ungehindert auf Bäume klettern und darauf herumturnen. Bei uns kann ich ihm diese Möglichkeit nicht geben. Und so viele Kinder haben wir nicht, die wir ihm als Ablenkung vorwerfen können.“

Kaley war ernst geworden, nachdem sich sein Verdacht bezüglich des Themas bestätigt hatte. Und schweigend lauschte er den Worten. „Er ist ein Magier...“, begann der Riese und Mimoun warf die Hände in die Luft, unterbrach ihn so, was er mit einem unwilligen Stirnrunzeln quittierte.

„Das weiß ich. Besser als jeder andere, vergessen? Ich kenne ihn bald seit einem Jahr.“ Mimoun wurde sich bewusst, dass er gerade ein Ratsmitglied unterbrochen hatte und wich einen halben Schritt zurück. „Verzeiht. Stellt euch vor, Ihr müsstet für den Rest eures Lebens in einem 4 mal 5 Schritt breiten Raum mit niedriger Decke verbringen. Auch wenn er es nicht zeigt, so fühlt er sich gerade.“

Kaley musterte den Jungen vor sich eine ganze Weile schweigend.

„Gebt ihn frei. Bitte.“, bat Mimoun erneut.

„Du weißt, dass ich darüber nicht entscheide.“, erwiderte der Riese.

„Natürlich.“, antwortete Mimoun mit gesenktem Kopf. „Darum bin ich ja auch hier. Ich wollte euch bitten, uns endlich eine Antwort zu geben. Und das, bevor er daran kaputt gegangen ist.“ Noch immer mit gesenktem Kopf wartete Mimoun eine Antwort ab.

„Wir werden morgen den Rat zusammenrufen, wenn du es wünscht. Doch ich kann nicht versprechen, dass dir das Ergebnis gefallen wird.“

Erleichtert atmete der junge Geflügelte auf und entspannte sich. Das bedeutete, dass der Hohe Rat in drei bis sechs Tagen zusammenkommen würde, denn solange brauchte es, alle zu benachrichtigen und bis sie sich einfanden. „Habt Dank.“, begann er. „Hättet Ihr etwas dagegen, wenn ich hier solange warten würde? Es lohnt sich nicht, nach Hause zurückzukehren und dann wieder hierher zu fliegen.“

„Du findest sicher in einem der näheren Dörfer Unterschlupf.“ Und schon drehte sich Kaley zu seinen beiden Begleitern herum und schickte sie mit gezielten Anweisungen fort, bevor er selbst davon flog.

Mimoun ließ sich erst einmal zu Boden sinken. Sämtliche Anspannung war innerhalb von Sekunden von ihm abgefallen. Die erste Hürde war geschafft. Zumindest würden sie nun über das weitere Vorgehen beraten.

Für die Nacht und die nächsten Tage fand er Unterschlupf in einem nahen Dorf. Da er bekannt war wie ein bunter Hund, musste er sie mit neuen Geschichten entlohnen. Es wurde ein langer Abend, den er nach außen hin zwar gut gelaunt in geselliger Runde verbrachte, aber innerlich irrten seine Gedanken immer wieder zwischen Dhaôma und dem, was er gerade tat, und dem schicksalhaften Tag hin und her. Mimoun fand erst spät wirklich Ruhe und war noch vor Sonnenaufgang wieder munter. Zu nervös war er wegen dem was nun vor ihm lag. Den Sonnenaufgang erlebte er am Rand der Insel. Diese war noch ein wenig näher am Großen Wasser und so beobachtete er, wie der Streifen am Horizont mit dem voranschreitenden Morgen immer klarer zu erkennen war.

„Ich bringe dich dorthin, egal wie.“, flüsterte er in den Wind, wohl wissend dass dieser die Worte nicht weit genug tragen konnte, damit Dhaôma sie verstand.

Zwei Tage später und nach einem ausgiebigen Frühstück, das sein rebellierender Magen gleich wieder zurückgeben wollte, bedankte er sich bei seinen Gastgebern und flog wieder zur Ratsinsel. Nachdenklich strich er mit der Hand über seinen Bauch. Was war nur los? Dhaôma war nicht hier. Sein Freund war in Sicherheit. Warum also war er so nervös?

Als er auf der Ratsinsel ankam, waren die Vorbereitungen noch nicht abgeschlossen und um seine Zeit nicht mit sinnlosem Warten zu vergeuden, und damit seiner Nervosität Freiraum zu geben, packte er mit an. Dennoch tigerte er eine Stunde über die Insel, bevor die ersten Ratsmitglieder auftauchten. Ein Teil erwiderte seine Begrüßung höflich, ein Teil strafte ihn mit Nichtachtung. Das weckte nun nicht gerade Mimouns Zuversicht.

Nacheinander verschwanden die hochrangigen Geflügelten hinter den Lederplanen. Und Mimoun wartete etwa eine Stunde geduldig an seinem Platz, bis er es nicht mehr aushielt und auf und ab ging, weil er nicht mehr still halten konnte. Als er schließlich gerufen wurde, schluckte er einmal schwer und trat dann ein. Seine Haltung ließ nichts von seiner inneren Furcht erahnen. Gerader Rücken, sicherer Blick, so wie er es immer bei Dhaôma in solchen Situationen gesehen hatte. Nach einer weiteren höflichen Begrüßung in die Runde, sah Mimoun abwartend zu Addar hinauf, der ihn ebenso schweigend musterte.

„Dieser Magier hat sich erstaunlicherweise als Bereicherung für uns erwiesen.“, begann dieser schließlich.

Dieser Magier hat einen Namen, dachte Mimoun wütend. Wenn der Älteste schon so begann, konnte das Urteil nicht gut ausgefallen sein. Nur knapp hielt er sich zurück, seine Fäuste zu ballen und dem Rat seine Meinung zu sagen. Äußerlich noch immer ungerührt lauschte er weiter.

„Er hat dein Dorf reich gemacht. Mit seinen Kräften könnte er jedes Dorf unterstützen und stärken. Warum sollten wir ihn gehen lassen?“

„Weil ihr nicht mehr auf ihn angewiesen sein würdet, wenn er seinen Traum erfüllt.“, erwiderte Mimoun ruhig. Dass es nur einer von vielen Träumen des Magiers war, musste er ja nicht erwähnen.

„Traum?“

Mimoun nickte kurz, bevor er fortfuhr. „Er wünscht sich Frieden zwischen den Völkern. Durch die Wochen in meinem Dorf hat er bewiesen, dass es möglich ist. Bei uns hat er mehr oder weniger eine Grundlage dafür geschaffen. Doch sein Volk kann er nicht von hier oben aus überzeugen.“

„Und wie will er es anstellen? Will er dich ihnen vorwerfen und das Ganze mit vertauschten Rollen durchspielen?“

Mimoun schauderte es. Das wäre sein sicherer Tod. Dort war keine Grundlage von Dankbarkeit vorhanden, auf die er aufbauen konnte. Darüber hinaus galt Dhaômas Wort bei seinem Volk wohl ziemlich wenig, auch wenn er aus einer angesehenen Familie stammte.

„Das ist nichts, was sich durch eine Hauruckaktion bewerkstelligen lässt. Wir wollten es langsam angehen und uns Schritt für Schritt vorarbeiten. Die Wochen, die er hier nun schon gefangen ist, waren überhaupt nicht eingeplant. Es ist zwar gut ausgegangen, aber wie wir das auch bei den Magiern hinbekommen sollen, wissen wir noch nicht.“

„Wir?“

„Ich habe Dhaôma schon vor langer Zeit versprochen, dass ich ihn begleiten und unterstützen werde, egal wohin sein Weg ihn führt.“, gab der junge Geflügelte offen zu. „Sollte er wieder von hier weg können, werde ich ihn begleiten.“

„Du verlangst also, dass wir diese wertvolle Beute gegen die Ungewissheit tauschen, ob ihr es tatsächlich schafft?“, begehrte Eldar, der einarmige Veteran, auf.

„Nein.“, erwiderte Mimoun lächelnd. „Ich bitte euch darum.“ Er löste seinen Blick von Addar und wandte sich nun Eldar zu, fixierte ihn, legte ein wenig seiner Wut in seinen Blick. „Und Dhaôma ist keine Beute.“, fügte er scharf hinzu. „Er ist mein Freund. Und als nichts anderes wird er behandelt. Etwas anderes lasse ich nicht zu!“

Eldar zog scharf die Luft ein. Wie konnte dieser Grünschnabel es wagen, ihm hier so frech die Stirn zu bieten?

Bevor er den Jungen jedoch zurechtweisen konnte, erhob Addar wieder seine Stimme. „Er wünscht sich ein friedliches Leben. Hier oben könnte er es haben. Hier geschieht ihm nichts, niemand tut ihm etwas.“

„Und dennoch versinkt die Welt um ihn herum in Blut und Tod. Und friedlich wäre das Leben auch für Dhaôma nicht mehr, wenn er mit ansehen muss, wie die Männer des Dorfes in den Krieg ziehen und nur als Leiche oder gar nicht zurückkommen. Frieden ist, wenn man sich nicht Sorgen um den nächsten Tag und welchen Schrecken er bereit hält machen muss.“

Erneut breitete sich Schweigen in dem Ratskreis aus.

„Es ist eine schwierige Entscheidung.“, begann Addar wieder und Mimoun nickte. Das wusste er. Auch wenn für ihn die Entscheidung sofort feststand, so musste der Rat doch zum Wohle des gesamten Volkes entscheiden. Darüber hinaus hieße es, einem Magier uneingeschränktes Vertrauen entgegen zu bringen. Ob sie dazu schon bereit waren?

„Geh.“, verlangte der Älteste. „Warte draußen. Wir werden entscheiden, was zu tun ist.“

Mimoun nickte und zog sich zurück. Draußen ließ er sich wieder auf den Boden sinken. Tief durchatmen. Er hatte sich dort drin einige Sachen geleistet, die sich ungünstig auswirken konnten. Und alles, was er nun tun konnte, war abwarten. Der junge Geflügelte schnaubte belustigt. Auf seiner Suche nach Dhaôma hatte er Geduld gelernt. Er konnte stundenlang auf geeignete Beute warten, aber die Situation hier zerrte gewaltig an seinen Nerven.

Und sie ließen ihn warten. Die Sonne überschritt ihren höchsten Stand und wanderte weiter Richtung Horizont und nichts ließ darauf schließen, dass der Rat zu einer Einigung kommen würde. Es war verständlich. Mimoun haderte deswegen auch nicht mit ihnen, doch seine Nervosität wich immer mehr einer Resignation. Mit jeder Minute, die verstrich, sank seine Hoffnung auf ein positives Ergebnis.

Als er schließlich wieder in den Ratskreis schritt, war es schon fast abends. Nun konnte er seine Gefühle nicht mehr verbergen. Unsicherheit, Furcht, stille Hoffnung. Mit diesen wild durcheinander wirbelnden Gefühlen sah er erwartungsvoll zu Addar auf. Dieser erwiderte den Blick ernst und ohne eine Gefühlsregung.

„Wir sind zu einer abschließenden Einigung gekommen.“, begann er endlich und Mimoun wurde noch unruhiger. Konnten sie nicht einfach sagen, zu welchem Ergebnis sie gekommen waren? „Wir verlangen regelmäßige Berichte. Wo ihr euch aufhaltet, welche Zwischenfälle es gab, Fortschritte, einfach alles. Ab und zu Besuche auf den Inseln, um Pflanzen wachsen zu lassen oder sonstige Hilfe zu geben.“

Es dauerte einige Augenblicke, bis die erhaltenen Informationen Sinn für Mimoun ergaben. Ungläubig weiteten sich die Augen und sein Unterkiefer klappte nach unten, ohne einen Ton hervorzubringen. Dann begann er zu strahlen und alle Spannung wich aus seinem Körper. Er sackte auf die Knie herab.

„Danke, danke, danke.“, murmelte er unablässig. Er wollte so schnell es ging zu seiner Insel zurück, jedoch weigerten sich seine Beine, sein Gewicht zu tragen. Zu sehr hatte ihn seine Erleichterung im Griff.

Addar und einige andere betrachteten den jungen Geflügelten schmunzelnd, aber es gab hier und da auch einige, denen man ansah, dass sie mit dem Beschluss nicht einverstanden waren. Es musste wohl ein knapper Mehrheitsbeschluss gewesen sein. „Du solltest nun gehen.“, fügte Addar schließlich an und Mimoun nickte. Zittrig erhob er sich und verließ den Ratkreis. Sein Blick in den Himmel schmälerte seine Freude. Die Sonne sank gerade und machte es ihm unmöglich, noch an diesem Tag zurückzukehren. Widerstrebend quartierte er sich bei seinen Gastgebern der letzten Tage ein. Dieses Mal musste er seine gute Laune nicht vortäuschen.

Und schon kurz nach Sonnenaufgang machte er sich auf den Heimflug. Obwohl er wusste, dass es weit war, auch wenn er wusste, wie lange er brauchte, die Zeit schien nicht vergehen zu wollen, die Strecke nicht geringer. Dann endlich sah er seine Heimatinsel. Schnell freute er sich noch einmal ausgiebig und setzte dann ein todernstes Gesicht auf.
 

Dhaôma hatte schlecht geschlafen. Schon in der ersten Nacht. Die Kinder schmollten mit ihm, weil er sich nur halbherzig mit ihnen beschäftigte. Sie verstanden nicht, warum es für Mimoun so schlimm war, zu diesem Rat zu gehen. Addar hatte ihnen gefallen. Er war wie der Älteste ihrer Insel ein netter alter Großvater.

Die meiste Zeit saß er untätig herum, die restliche Zeit ließ er eine Wintereiche wachsen, aus deren Früchten man auch Brot backen konnte. Das Gebäck war gut angekommen. Der Baum hatte jetzt schon beträchtliche Ausmaße und seine Wurzeln reichten fast bis hinunter zum See. Es war ein Plan gewesen, den er schon vor Wochen gefasst hatte. Um so einen großen Baum wachsen zu lassen, brauchte er genügend Wasser. Damit das klappen konnte, mussten die Wurzeln eben lang sein. Dann könnte er auch besser hinunter und hinauf klettern. Falls er das noch musste.

Immer wieder ging sein Blick in die Ferne, während seine Beine über den Rand baumelten. Ramon schlief auf seinem Schoß, Elin und Haru warfen sich eine Kugel aus Fenrahaaren zu. Dhaôma hatte sie für sie gemacht, um sie von sich abzulenken.

Als er Mimoun endlich erblickte, stand er auf. Geistesgegenwärtig hob er Ramon mit hoch, der davon erwachte und müde blinzelte. Schweigend wartete der Braunhaarige auf seinen Freund, doch als dieser endlich nah genug war, um sein Gesicht zu sehen, rutschte Dhaôma das Herz in die Hose. Die Anspannung die letzten Tage, die unwillkürlich aufgebaute Hoffnung, die gerade zerfiel, und die Freude, dass er wieder da war, füllten seine Augen mit Tränen. Aber er lächelte gefasst. Es war doch schön hier. Es ging ihm hier gut. Sie waren jetzt alle freundlich…

Still rollten die ersten Tränen über seine Wangen.
 

Mimoun landete dicht vor ihm. Er sah die Tränen und er kam sich ein klein wenig hinterhältig vor, aber er beschloss, es durchzuziehen. Mit einem resignierten Seufzen verschränkte er die Arme vor der Brust.

„Tut mir leid. Ich konnte es nicht ändern. Sie fordern volle Überwachung durch mich, regelmäßige Berichte über Position und Vorkommnisse und gelegentliche Besuche auf den Inseln zur Ergrünung und Erleichterung des Überlebens für die Dörfer.“ Er grinste verschmitzt.
 

Lauschend und bereits erwartend, was kommen würde, sah Dhaôma ihn an. Ramon klammerte sich ängstlich an ihn, ihm behagte die Stimmung nicht. Sekunden vergingen, in denen er zu begreifen versuchte, inwieweit diese Information mit dem Gesichtsausdruck zusammenpasste, bis der Inhalt der Worte das Verstehen erlaubte. Braune Augen weiteten sich, sein Mund öffnete sich, um etwas zu sagen, doch er konnte nicht. Mimoun hatte ihn geplättet.

Er durfte wieder hinunter? Wenn sie ab und zu hinaufkamen und Dörfer begrünten? Das war alles, was sie verlangten?

Ein erstickter Laut löste sich aus ihm. Eine Mischung aus Lachen und Schluchzen. Mit der Faust boxte er Mimoun vor die Brust, längst nicht stark genug, um ihm wehzutun. „Du gemeiner Kerl!“ Die Hand wanderte weiter hoch und zog den Hanebito in eine Umarmung. „Danke! Wirklich!“
 

Mimoun lachte ausgelassen. Dieses Wechselspiel der Gefühle auf Dhaômas Gesicht entschädigte ihn ausreichend für den Stress, den er gehabt hatte.

„Ich hab es dir doch versprochen.“, erwiderte er und manövrierte das Kind zwischen ihnen weg, damit es nicht zerquetscht werden konnte. Dann zog er seinen Freund eng an sich, schlang seine Flügel ebenfalls um ihn. „Nur haben wir ein kleines Problem. Ich habe erwähnt, dass du dir Frieden wünscht und alles dafür tust, das auch durchzusetzen. Also müssen wir uns wohl richtig dahinter klemmen. Und den Hohen Rat ständig auf dem Laufenden halten.“
 

„Macht nichts.“, murmelte Dhaôma erstickt in den schwarzen Schopf. Er hatte immer noch vor, Frieden zu schaffen, also war das in Ordnung. „Es ist schön, dass ich meinem Traum näher kommen kann.“ Es war schön, wieder frei zu sein. So frei, wie er gewesen war, bevor er sich auf seinen Weg gemacht hatte. Immer wieder bei denen melden, die glaubten, ein Anrecht an seinem Leben zu haben.

Letztlich waren es die Kinder, die sie wieder trennten. Haru, Dhara und Elin waren neugierig, was der hohe Rat gesagt hatte. Und als sie sahen, dass Dhaôma weinte, gingen alle vier gesammelt auf Mimoun los. „Du bist böse!“ Ramon strampelte sich aus Dhaômas Umarmung.

„Er hat sich doch Sorgen um dich gemacht!“

„Gemeinheit!“ Elin wollte gerade auffliegen, als der Magier sie einfing.

„Lass ihn. Er ist nicht böse.“

Enttäuscht blickte sie ihn an. „Aber du weinst.“

„Weil ich mich freue.“

„Deswegen weint niemand.“

„Ich schon.“ Dhaôma lachte leise, als das Mädchen in seine Wange piekte.
 

„Uiuiui.“, murmelte Mimoun und trat einen Schritt zurück. Diese kleinen Plagen verteidigten ihren Magier um jeden Preis. Sie dazu zu überreden, Dhaôma gehen zu lassen, würde auch noch ein Kraftakt werden. Was ihn daran erinnerte, dass er auch so einen Klammeraffen hatte.

„Wann?“, fragte er in die Runde. „Jetzt? Später? Morgen? Ich möchte nur wissen, wie viel Zeit ich habe, die Giftklette zu beschwichtigen. Die da...“ Er deutete grinsend auf die Kinder. „...sind schließlich dein Problem.“
 

„Wann darf ich denn?“, wollte Dhaôma wissen. „Wirklich jetzt gleich?“ Aber das konnten sie nicht machen. Er musste sich wenigstens verabschieden und seine Sachen zusammenpacken. „Gibt es keine Probleme, wenn wir morgen gehen?“

„Ihr wollt gehen?“ Harus Augen wurden groß. „Wohin? Dürfen wir mit?“

Lachend ging Dhaôma in die Knie. „Nein. Dazu seid ihr noch nicht stark genug.“ Zum Glück, wie er innerlich anfügte. Es war kein schöner Gedanke, Babysitter auf einer Reise spielen zu müssen.

„Und wohin?“

„Zur Schlucht des Todes und zum Großen Wasser.“

Ihre Augen wurden noch größer. „So weit weg?“

„Ist die Schlucht des Todes nicht gefährlich?“ Ramon zerrte an Dhaômas Hose. „Was, wenn ihr da sterbt?“

Hätte er doch nur nichts gesagt. Sein Mund war mal wieder schneller gewesen, als sein Kopf. „Nein. Wir sterben nicht. Ich möchte schließlich zurückkommen.“ Lächelnd wuschelte er durch dunkles Haar und stand wieder auf. „Mimoun, was denkst du? Ist morgen zu früh?“

„Jaaaa!“, plärrten die Kinder unisono.
 

Lachend breitete Angesprochener in einer offenen Geste die Arme aus und funkelte ihn amüsiert an. „Du bist frei. Entscheide selbst, was du wünscht.“ Er verneigte sich spöttisch. „Aber wenn du es wünscht, bereite ich schon einmal alles vor.“ Dann kam ihm ein biestiger Gedanke. Mimoun hockte sich hin und winkte eines der Kinder zu sich. „Vielleicht solltet ihr ganz viel mit ihm spielen, so dass er zu erschöpft ist, auch nur daran zu denken, von hier weg zu gehen.“, flüsterte er ihm ins Ohr. Es war gemein, das wusste er. Nichts würde Dhaôma davon abhalten, wieder nach unten zu gehen, aber zumindest hatten die Kleinen noch ein letztes Mal richtig viel Spaß.
 

Diese Worte sorgten dafür, dass Dhaôma den Rest des Abends weder Zeit hatte, noch einmal mit Mimoun zu reden, geschweige denn, um nachzudenken. Bis die Kinder ins Bett gerufen wurden, waren sie ständig um ihn herum und verlangten seine volle Aufmerksamkeit.

Es war längst dunkel, als er zurück ins Haus kam.
 

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Ich mag das Dorf. Und die Kinder. Die sind so Süß. ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zebran20121
2014-09-14T18:17:03+00:00 14.09.2014 20:17
wieder wunderbare kapitel ich hab schon sehnsüchtig drauf gewartet die kinder sind so süß ob er es wohl schafft den krieg zu beenden? und wie wollen sie eigentlich regelmäßige berichte schicken is ja nicht so das immer ne bewohnte Insel rumfliegt
ich hoffe wiklich das sich silia mit dhaoma anfreundet

auf jeden fall mach weiter so
liebe grüße zebran


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