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Der Weg aus dem Kampf

Wenn Träume Berge versetzen
von

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Missverständnisse

Kapitel 11

Missverständnisse
 

Dhaômas kurzen Besuch hatte Mimoun nicht wahrgenommen. Zu sehr hatte er seine Kräfte beansprucht. Zu sehr war er noch das sichere Schlafen im Dorf gewohnt oder die Tatsache, dass der Magier alles tat, damit es ihm gut ging.

Und so erwachte der Geflügelte gut erholt am nächsten Morgen, kurz nach Sonnenaufgang. Ausgiebig streckte er sich und schaute verwundert auf die kleine Blume, die neben ihm wuchs. Sanft stupsten seine Finger die Blüte an und er lächelte versonnen.

Suchend schaute sich Mimoun nach dem Magier um und erhob sich, ging einige Schritte auf die Lichtung hinaus.
 

Dhaôma war von der Sonne und der Kälte geweckt worden. Es sollte endlich warm werden, dann könnte er wenigstens wieder schwimmen gehen. Langsam erhob er sich, streckte sich, bevor er seinen Mantel ablegte und losrannte. Er musste warm werden, ganz dringend!

So kam er auch an Mimoun vorbei. Grinsend winkte er, bevor er einfach an ihm vorbei den Berg hinauf lief. „Frühstück ist in dem Beutel zu deiner Rechten!“, war alles, was er noch sagte, bevor er wieder im Wald verschwand.
 

Erstaunt schaute dieser ihm nach. Er begriff nicht, warum der Magier durch den Wald hetzte. Es gab keinen Grund. Vor allem, da er so fröhlich grinste.

„Magier sind halt seltsam.“, murmelte er achselzuckend und machte sich an dem bezeichneten Beutel zu schaffen. Das in Leder eingeschlagene Fleisch trug er zu der erloschenen Feuerstelle. Mit einem halb verbrannten Stock stocherte er in der Asche herum. Sie würden bald weiter ziehen. Da brachte es nichts, jetzt das Feuer wieder in Gang zu bringen. Da er nicht einmal wusste, wie der Magier es getan hatte. Gut, er hatte die Handgriffe mit dem Stein gesehen, doch ob er das auch schaffen würde, würde er ein anderes Mal austesten.

Während er selbst bereits auf einem trockenen Fleischstreifen herumkaute, suchten seine Augen den Waldrand auf der Suche nach dem Magier ab.
 

Dieser kam wenig später außer Atem zurück. Bergauf rennen war anstrengend. Aber wenigstens war er jetzt warm. Über dem Arm trug er seinen Mantel und die Decke.

Schnell nahm er sich etwas zum Essen und hielt Mimoun ein wenig Harz hin. Er mochte es. Es war süß und schmeckte nach Wald, selbst wenn es an den Zähnen klebte. „Isst du so was?“
 

Zögernd nahm er es entgegen und probierte vorsichtig. Süß und klebrig. Begeistert schob er es sich ganz in den Mund. Mit dem Resultat, dass seine Zähne zusammenklebten. Mit seinen Nägeln kratzte er an der Substanz herum, doch es half nur bedingt. Es wurde aber so langsam besser. Viel zu langsam für seinen Geschmack.

Also versuchte er sich mit Handzeichen verständlich zu machen. Erst eine Geste vom Fleisch zu Dhaôma mit schief gelegtem Kopf. Danach einen alle Gegenstände umfassenden Kreis und eine Geste den Berg hinauf. Der Gesichtsausdruck war noch immer fragend.
 

So auch Dhaômas. Was zum Teufel?

Er begann zu lachen, als er begriff. Laut, herzlich. „Davon musst du langsam essen!“, sagte er kichernd. „Das ist wie Zucker! Nicht zu viel auf einmal, damit eben genau das nicht passiert!“
 

Mimoun klatschte sich die Hand gegen die Stirn.

Dumpf grollte er, zumindest zu dieser Lautäußerung war er noch fähig, und fixierte dem Magier mit einem gespielt wütenden Blick. Doch hastig schüttelte er den Kopf. Ja, das hätte der Magier ruhig früher sagen können, aber es brachte nun nichts, sich darüber aufzuregen. Beim nächsten Mal wusste er es.

Noch einmal wiederholte er die gleichen Bewegungen, diesmal langsamer, das Fleisch sogar ein wenig in Dhaômas Richtung schiebend.
 

Dieser kicherte noch immer. „Nein, ich will nichts mehr.“, schüttelte er den Kopf. „Und ja, wir können weitergehen.“ Wieder lachend begann er seine Decke zusammenzurollen und unter den Rucksack zu schnüren, bevor er aufstand.

Auffordernd sah er seinen Begleiter an. Und wieder musste er lachen. Er konnte sich gar nicht dagegen wehren.
 

Nun wurde das doch langsam ein wenig viel. Ja gut. Er hatte sich dämlich benommen.

Gereizt verwarf er die Hände und stemmte sie dann in die Hüfte. Übertriebenes Kopfschütteln zeigte an, dass er mit der momentanen Situation nicht einverstanden war. Mit einer ruckartigen Bewegung drehte er sich um und holte seine Tasche und den Bogen.

Auf dem Rückweg kam ihm sein Verhalten albern vor. Wenn er es recht bedachte, würde er an Dhaômas Stelle sicher auch lachen müssen. Und es war sicher besser so, als den ganzen Weg nur in gedrücktem Schweigen nebeneinander herzutrotten.

Wieder an der Seite des Magiers entblößte er die völlig verklebten Zähne zu einem Grinsen und deutete mit einer einladenden Geste und einer leichten Verbeugung in die einzuschlagende Richtung.
 

Es hatte Dhaôma verwirrt und hatte das Kichern vertrieben. War er wirklich wütend? Oder war es gespielt?

„Es ist noch schwerer dich zu verstehen, wenn du nicht reden kannst.“, meinte er und folgte der Aufforderung. „Dabei verstehe ich dich sowieso nicht so richtig.“
 

Mit Gewalt versuchte der Geflügelte seinen Kiefer wieder auseinander zu zwingen, mit dem einzigen Ergebnis, dass ihm die entsprechenden Muskeln wehtaten.

Also doch noch auf Zeichensprache zurückgreifen. Vor allem während des Laufens war es schwierig, gefolgt von der Tatsache, dass er nicht wusste, wie er das, was er sagen wollte, auch umsetzen konnte.

Er deutete mit einer Hand die gesprochenen Worte von Dhaôma an, indem er mit dieser auf seine Lippen deutete und mit der anderen Hand auf diesen zeigte. Anschließend zeigte er dasselbe noch einmal bei sich. Ob das ankam? Mimoun bezweifelte es gerade stark.
 

„Ich soll auch Zeichensprache verwenden?“ Dhaôma hatte sich Zeit genommen, um zu verstehen, was Mimoun sagen wollte, doch er glaubte nicht, dass das, was er sich da zusammen gesponnen hatte, stimmte. „Ich habe keine Hand frei.“ Und weil er ihm Leid tat, fügte er noch sanft hinzu: „Warte einfach, bis sich das Harz gelöst hat. Es wird nicht für immer dort bleiben.“
 

Erneut klatschte seine Hand gegen die Stirn und ließ sie weiter über sein Gesicht bis zum Mund rutschen. Mimoun gab auf. So ließ sich allen Ernstes kein vernünftiges Gespräch führen.

Wieder versuchte er an dem Zeug an seinen Zähnen herumzukratzen, doch mit demselben Erfolg wie schon vorher. Er ließ ein abgrundtiefes Seufzen hören, schüttelte enttäuscht den Kopf und schritt dann weiter geradeaus. Was anderes konnte er ja nun nicht tun.
 

Schweigend lief der Braunhaarige hinter ihm her, bis ihm ein Gedanke kam. „Mimoun, warte, ja?“ Am Arm hielt er ihn fest. „Vielleicht kann ich dir helfen. Wenn du mir vertraust.“
 

Mimoun blieb stehen und sah den Magier verwundert an. Warum sollte er Dhaôma auch nicht vertrauen? Dieser hatte ihm nie die Möglichkeit für Gegenteiliges gegeben. Mit einem sanften Lächeln nickte er und schloss vertrauensvoll die Augen.
 

Der Junge lächelte. In ihm regte sich ein seltsames Gefühl. Glück oder so was.

Sanft legte er die Hand auf Mimouns Wange. Wenn er Pflanzen dazu bringen konnte, zu verrotten, dann konnte er vielleicht auch dieses Zeug schneller zerstören. Die Zeichen auf seinen Armen begannen zu leuchten, als er die Magie freisetzte. Er spürte auch die Resonanz, die Antwort des Materials, das langsam zerfiel. Sein Lächeln wurde breiter. Hoffentlich schmeckte es nicht seltsam, wo Erde und Asche doch meistens nicht schmeckten.
 

Das Lächeln verschwand, als er Dhaômas Hand an seiner Wange spürte. Noch immer mit geschlossenen Augen und völlig reglos wartete er ab, was geschah.

Nur langsam spürte er die Veränderung. Es kam nicht von einem Moment auf den nächsten. Erst war es nur ein Geschmack, den er anfangs nicht einordnen konnte. Doch es wurde stärker und Mimoun hatte das Gefühl, dass sich sein ganzer Mundraum mit Erde zu füllen schien. Missbilligend zog der Geflügelte die Stirn in Falten, doch er entzog sich nicht der Berührung des Magiers. Mit der Zunge versuchte er die sich ansammelnden Stückchen nach vorn zu den Zähnen zu schieben, doch das machte das Ganze irgendwie nicht besser.

Doch schließlich ging es nicht mehr. Mimoun drehte ruckartig den Kopf weg und spuckte aus. Nur nebenbei registrierte er, dass er seine Zähne wieder lösen konnte. Auch spürte er, dass noch immer Klebereste zusammen mit erdigem Geschmack in seinem Mund hafteten. Das Nachspülen mit seinem wenigen verbliebenen Wasser machte die Sache dann doch erträglicher.

„Vielen Dank.“, nuschelte er. Prüfend kaute er auf Luft, dann nickte er bekräftigend. „Wirklich besser.“
 

„Gut.“ Dhaôma nickte, bevor er seinen Weg fortsetzte. Man konnte diese Magie also auch durch lebende Materie hindurch wirken. War doch mal interessant zu wissen.

„Also, was wolltest du mir vorhin sagen?“
 

„Ganz einfach. Ich könnte das gleiche sagen wie du.“
 

Und was hatte er vorhin gesagt? Doch eigentlich, dass er ihn nicht verstand.

Zerknirscht seufzte er. „Du verstehst mich nicht?“
 

„Es ist zeitweise ziemlich schwer. Wir sind völlig verschieden aufgewachsen und ich muss aufpassen, dass ich dich mit meinem antrainierten Verhalten nicht vergraule oder etwas so kompliziert ausdrücke, dass du es nicht verstehst und mich dadurch wegdrückst.“ Er zuckte erneut mit den Achseln. „Aber es ist ja auch egal. Wir haben ja nun Zeit, uns kennen zu lernen.“ Er kratzte mit einem Fingernagel über seine Zunge. Aber der erdige Geschmack blieb erhalten.
 

Wenn er das sagte. Aber warum nicht. Es war Ewigkeiten her, dass er sich die Mühe gemacht hatte, jemanden kennen lernen zu wollen.

„Erzählst du mir davon, was oben passiert ist? Waren sie sehr sauer, dass du bei mir warst? Oder habt ihr es niemandem gesagt?“
 

Mimoun lachte herzhaft aufgrund der letzten Frage. „Entschuldige, aber wie naiv bist du eigentlich?“ Noch immer kichernd schüttelte er den Kopf und schaute gen Himmel. „Ich bin vielleicht der Erste, der es schwer verletzt und über Wochen hin geschafft hatte, dem Feind zu entkommen. Natürlich wollte jeder wissen, wie ich das geschafft habe.“

Seine Gedanken glitten wieder zurück zu seinen ersten Wochen in der Heimat. „Immer wieder kamen Geflügelte aus den entlegensten Dörfern und wollten meine Geschichte hören. Zu lügen wäre mir irgendwann zum Verhängnis geworden. So häufig musste ich die Wochen bei dir noch einmal beschreiben. Ein kleiner Fehler, die kleinste Abweichung und ich wäre vielleicht wegen Verrats hingerichtet worden. Am schlimmsten fand ich die Stunden vor dem hohen Rat. Mir war das Herz in die Hose gerutscht. Wenn mich die anderen nur mit Verachtung und Abweisung strafen konnten, so hätte deren Urteil meinen Untergang und den meiner Familie bedeuten können.“ Mimoun schauderte, als er sich noch einmal diese Stunden ins Gedächtnis rief. „Dennoch hab ich ihnen haargenau alles beschrieben. Deine Güte, deine Aufopferungsbereitschaft und deinen Willen, dein Wort, das du einem Feind gegeben hattest, nicht zu brechen. Danach hatten sie allerhand Fragen gestellt. Was ich an Wissenswertem aus dir rauspressen konnte und warum ich dich am Leben ließ. Ich antwortete knallhart, dass ich dir immerhin mein Leben verdanke, drehte mich um und ging.“ Er kicherte erneut. „Du glaubst gar nicht, wie zittrig ich danach war. Ich hatte echte Angst, dass das ein Nachspiel haben würde, doch sie meldeten sich nie wieder bei mir oder meiner Familie.“

Es vergingen einige Augenblicke im Schweigen, bevor er leise anfügte: „Und als klar war, dass ich dich suchen und dir folgen würde, hat mich mein ganzes Dorf ohne zu zögern oder zu fragen unterstützt. Es sind dir wirklich viele für meine Rettung dankbar.“ Das zu offenbaren, war ihm sehr unangenehm, aber wenn er gerade noch von gegenseitigem Kennen lernen predigte, sollte er wieder Dinge verheimlichen? Wäre doch nicht nett gewesen.
 

Am Anfang lauschte Dhaôma noch mit Faszination, doch je weiter Mimoun redete, desto mehr stieg die Röte in seine Wangen. Was sollte das heißen, Aufopferungsbereitschaft und Güte? Er hatte das doch nicht aus Aufopferungsbereitschaft getan! Und als er dann noch hörte, dass sie ihm dankbar waren, glühten seine Ohren und er sah zu Boden. Wie lange war es her gewesen, dass jemand ihm offen dankbar war? Außer Mimoun. Der kannte ihn ja auch.

„Was wird das heißen?“, hakte er leise nach. „Werden sie mich auch mögen? Ich meine… Ich…“ Er brach ab und rieb sich mit der freien Hand über die Wangen. So heiß! „Meinst du, sie können lernen, mich zu mögen?“
 

Erneut lachte Mimoun herzhaft. Diese hochroten Wangen, der beschämte Blick. Herrlich.

„Zuerst einmal heißt es, dass sie dich nicht sofort töten. Wenn ich dabei bin, zumindest. Da sie nicht wissen, wie du aussiehst, werden sie dich für einen ganz gewöhnlichen Magier halten. Dich mögen...?“ Er wiegte nachdenklich den Kopf. „Das würde dauern. Selbst wenn sie von mir zu hören gekriegt haben, dass du friedfertig bist, werden sie sich erst mit eigenen Augen davon überzeugen wollen. Mich würde es nicht wundern, wenn das ein wenig rabiater zur Sache gehen sollte. Provozieren und piesacken fürchte ich.“
 

Entmutigt nickte Dhaôma. Ja, das kannte er. Wenn er das so hörte, dann waren die Geflügelten nicht wirklich anders als die Magier.

„Ich werde nicht gerne gehänselt.“, meinte er. Das war, als wäre er weniger wert, als könnten die anderen nicht sehen, wer er wirklich war. Oder als könnten sie ihn eben nicht leiden. „Es ist besser, wenn sie mich nicht sehen.“ Dabei wollte er Mimoun und seine Mutter wirklich besuchen kommen. Aber sicher nicht um diesen Preis.
 

Die Stimmung kippte schneller, als ihm lieb war. Eben noch heiter-verlegen war der Magier nun niedergeschlagen. Und das nur wegen ein paar wahrer Worte.

„Damit wollen sie nur testen, ob es dir wirklich ernst ist. Du gehörst zum Feind, ob du nun willst oder nicht. Erwarte nicht, dass dir jeder sofort vertraut, nur weil du behauptest, nett zu sein. Wenn du vorher aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es doch hättest schaffen können.“, ruderte er ein Stück zurück, versuchte die Situation zu retten. „Und hey. Am Anfang war es mit mir sicher auch nicht leicht.“
 

„Aber du warst nur einer.“ Dhaôma strich sich ein paar Strähnen hinter das Ohr und wandte sich ab. „Außerdem konntest du mir nichts tun. Du warst fiebrig und schwach und ich konnte dir helfen. Wenn das nicht gewesen wäre, hätte ich mich nicht mal in deine Nähe getraut.“ Er schenkte ihm ein schwaches Lächeln. „Ich hätte dich aus der Ferne angesehen und mich versteckt gehalten. Weißt du, ich rede von Frieden und Vertrauen, aber in Wirklichkeit habe ich Angst. Weil ich sehe, wie erschüttert das Vertrauen in den Menschen ist, kann ich nicht darauf vertrauen, dass mir nichts geschieht. Und ich will nicht sterben.“
 

„Glaub mir. Das will niemand. Jeder zieht in den Krieg in der Hoffnung, den Feind zu töten, ohne selbst dabei draufzugehen. Ich fürchte sogar, für eine friedliche Lösung ist es schon lange zu spät. Dieser Krieg wird weitergären, bis eine der beiden Seiten ausgelöscht ist. Wir sind wie zwei kleine Lichter im Sturm. Es gibt nichts, was wir dagegen tun könnten.“ Mimoun spürte wie auch seine Hochstimmung so langsam den Bach runter ging. „Und außerdem hast du ja jetzt mich. Ich dulde nicht, dass dich auch nur einer von meinen Leuten anrührt oder verletzt. Auf welche Art auch immer.“
 

„Mimoun. Wenn es zwei einzelne kleine Lichter im Sturm sind, gehen sie beide aus.“ Dhaôma strich sich über die Nasenwurzel, dann legte er den Kopf in den Nacken. „Feuer ist nur stark, wenn es groß ist.“ Er sah ihn an. „Vielleicht sind wir am Ende die einzigen, die das überleben, weil wir zusammen leuchten können.“
 

„Das meine ich ja. Momentan bewegen wir uns weit ab des Kriegsgeschehens. Was glaubst du, würde passieren, sollten wir auch nur ansatzweise in die Nähe eines Schlachtfeldes geraten?“ Er schwieg einige Sekunden, bevor er hinzufügte: „Ich würde mir wünschen, dass meine Familie, meine Freunde und mein Dorf das auch überleben. Sie sind mir ebenso wichtig. Eigentlich wünsche ich niemandem, den ich kenne, den Tod. Doch ob sie einverstanden wären, das Feuer zu vergrößern, kann ich mir kaum vorstellen. Zu tief sitzt der Hass gegen dein Volk.“
 

„Ich weiß, was du meinst.“ Wenn man einen Magier fragte, was der am liebsten mit einem Hanebito machen wollte, dann war die Antwort zu hundert Prozent töten. Aber es musste doch noch andere geben, die nicht mehr kämpfen wollten. Mehr wie ihn und Mimoun.

„Ich will, dass keiner mehr stirbt. Das Leben ist zu kostbar, um es mit kämpfen zu verbringen. Denk doch mal, was die Kriegsmagier mit ihrer Kraft bewirken könnten, wenn sie sie nicht immerzu zum Töten einsetzen würden. Sie könnten Pflanzen wachsen lassen, mit dem Wasser dürre Gebiete zum Leben erwecken, mit Feuer Kälte vertreiben oder einfach sorgenfrei leben. Sie könnten die Welt verändern. Stattdessen kämpfen sie und rennen in den Tod.“ Weich schweifte sein Blick über die Nadelgehölze um sie herum. „Und ihr könntet ebenfalls besser leben. Du hast gesagt, dass eure Ernte nicht gut ist. Ihr könntet unten leben, wo die Sonne wärmer ist, wo alles besser wächst. Es wäre nicht mehr so hart oder kalt und es wären mehr, die bei der Ernte helfen könnten.“

Nachdenklich betrachtete er seinen Freund. „Mimoun, vielleicht sollten wir versuchen, sie umzustimmen. Den Grund für diesen Krieg herausfinden und ihn beenden. Ich möchte dich so gerne besuchen kommen und sehen, wie du lebst.“
 

Zwar ahnte er von Anfang an tief in sich, was der wahre Wunsch des Magiers war, doch dass dieser es tatsächlich schaffte, ihn auszusprechen, ließ den Geflügelten aus dem Tritt kommen und stolpern. Mimoun stürzte nicht, doch er strauchelte ein Stück vorwärts, bevor er sein Gleichgewicht wieder fand.

„Das ist eine schöne Illusion, aber ich glaube, ich erwähnte bereits, dass es für eine friedliche Lösung zu spät ist. Und selbst wenn. Wie willst du es anstellen? Vergessen? Wir sind zwei kleine Lichter im Sturm.“, wiederholte er übertrieben theatralisch. Wenn er so weitermachte und Hoffnungen des Magiers zerstörte, konnte er ihm auch gleich sagen, was er von seinem Plan, Drachen zu finden, wirklich hielt.
 

„Vielleicht sollte ich wirklich mitkommen und ein paar Monate bei euch leben, auch wenn es heißt, einsam unter vielen und gefangen zu sein.“ Dhaôma lächelte. „Sie könnten lernen, wer ich bin. Wenn ich wirklich ein Feind bin, kommen auch die vom – wie hast du sie genannt? – Rat? Und ich kann sie fragen, weswegen sie kämpfen. Vielleicht kann ich es schaffen, Zweifel gegen den Krieg zuerst in deinen Leuten zu säen. Und wenn es Hoffnung gibt, dann rede ich mit meinem Bruder, damit der mich zu seinen Freunden bringen kann.“

Er presste die Lippen zusammen. „Oder ich vernichte mit dem Drachen einfach alle Krieger, aber ich glaube, das könnte ich nicht, auch wenn dadurch unzählige andere Leben gerettet würden. Außerdem will ich nicht, dass Drachen als böse gesehen werden.“
 

„Das ist riskant. Nur der kleinste Fehler könnte unser beider Leben auslöschen.“, wies er seinen Freund noch einmal mit Nachdruck darauf hin. „Und ich allein werde dich im Notfall nicht gegen alle schützen können, wenn es hart auf hart kommt.“ Er seufzte. „Da brauchen wir wohl tatsächlich erst einmal einen Drachen zur Unterstützung.“ Wenn die Suche tatsächlich zu einem erfolgreichen Ende führte, dann konnte er auch daran glauben, dass Dhaôma den Krieg beendete. Und wenn nicht, war der Magier zumindest aus der Schussbahn.

„Und es ist gut, dass du niemanden töten kannst.“, fügte er sanft hinzu. „In diesen Zeiten ist das eine wertvolle und seltene Gabe.“
 

Dhaôma nickte. Es tat gut, das zu hören. Aber eine Sache musste noch gesagt werden: „Vergiss nicht, wenn ich es nicht riskiert hätte, dich nach Hause zu bringen, müsstest du immer noch unten im Reichswald leben. Manchmal zahlt sich Risiko aus. Aber ich bin nicht dumm. Ich werde nicht dein Leben riskieren.“ Dann zuckte er mit den Achseln. „Aber vorerst sind wir hier, da erübrigen sich alle Gedanken zur Rettung der Vernunft. Was meinst du, schaffen wir diesen Berg heute noch?“ Und er zeigte mit der freien Hand auf den Gipfel des Nachbarberges.
 

„Wärst du das Risiko nicht eingegangen, müsste ich mir um solche Dinge gar keine Gedanken mehr machen.“, korrigierte Mimoun lächelnd. „Außerdem sollst du nicht mein sondern dein Leben nicht unnötig riskieren.“

Auch er sah zu dem Nachbarberg auf. Es würde ein langer Fußmarsch werden, doch das war nichts, was ihm unbekannt war. Lange Fußmärsche zählten immer häufiger zu seinem Leben. „Wenn wir uns ranhalten, könnten wir es schaffen. Und wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischen kommt.“ Sofort zog er sein Marschtempo ein wenig an.
 

Schweigend folgte der Braunhaarige ihm, verzichtete aber auf eine Erwiderung. Es war schon klar, dass er auf sein Leben ebenfalls Acht geben würde, aber es war immerhin sein Leben und nicht das von irgendjemand sonst. Es gehörte ihm. Aber das war es wohl nicht, was Mimoun bewegte.

Die nächsten Stunden wanderten sie erst bergab und später wieder bergauf, nur unterbrochen von ein paar kleinen Pausen und einem weiteren Bach, über den zum Glück eine Art natürliche Felsenbrücke führte. Nasse Füße waren da ein vertretbarer Preis.

Und auch am Abend hatten sie Glück. Sie fanden einen Felsüberhang, der von Bäumen umringt war. Wind- und Regenschutz, denn diese kamen schon zu Beginn der Nacht. Zuerst langsam und wenig, später wie aus Gießkannen.

Mit offenen Augen lehnte Dhaôma an der Felswand und sah hinaus in den Schleier aus Fäden. Es war wirklich lange her, dass er neben jemandem geschlafen hatte, aber weder wollte er draußen schlafen, noch wollte er Mimoun vertreiben, weshalb er geschwiegen hatte. Er machte sich Gedanken darüber, warum er nicht fähig war, Ruhe zu finden, wenn jemand anderes so dicht bei ihm war, und fand keine Antwort. Es gab keinen Grund dafür. Außer vielleicht, dass er niemals mit jemandem in einem Zimmer geschlafen hatte. Seit seiner Kindheit hatte er immer ein eigenes Zimmer gehabt, bei den Eltern durfte er nicht schlafen, bei seinen Geschwistern war es gefährlich gewesen, da man nie sicher sein konnte, ob man am nächsten Tag mit bemaltem Gesicht oder zerschnittenem Nachthemd oder abgeschnittenen Haaren erwachen würde. Aber der Hanebito würde so etwas wohl kaum tun.

Seufzend zog er die Beine an und schloss die Augen. Die Unruhe blieb. Und dennoch schlief er ein, viel zu spät, aber traumlos.
 

Mimoun hatte die Nacht friedlich geschlafen und nichts von der inneren Unruhe des Magiers gespürt. Der Marsch am Tag vorher hatte ihn zwar erschöpft, doch nicht in dem Maße, wie er es erwartet hatte und so fühlte er sich ausgeruht und voller Tatendrang.

Gähnend streckte sich der Geflügelte und sah sich um. Fast erwartete er den Magier wie sonst auch durch die Gegend wuseln zu sehen. Umso mehr erstaunte ihn die Tatsache, dass dieser noch schlief. Nun vorsichtiger und möglichst leise, erhob sich der Geflügelte, entledigte sich seiner Rüstung und trat in den noch immer anhaltenden Regen hinaus. Er ließ das kühle Wasser seinen Körper entlang fließen, genoss das Gefühl, wenn die Tropfen seine Haut trafen. Mit einem ruckartigen Kopfschütteln zwang er den Regen wieder aus seinen Haaren, doch sofort kam neuer hinzu, als er sich in der näheren Umgebung ein wenig umsah. Doch hier war nichts Sehenswertes. Nur Bäume und Felsen und Regen und Schnee. Mit geschickten Bewegungen erklomm er einen der Bäume, die Flügel eng an den Körper gelegt, und besah sich von dort oben die nächste Etappe.
 

Dhaôma erwachte spät. Das Rauschen des Regens machte ihn schläfrig und träge, wusste er doch, dass an solchen Tagen das Vorankommen erschwert und damit nicht gerade erstrebenswert war. Letztlich blinzelte er dann doch, weil Unregelmäßigkeiten in dem Rauschen und Plätschern ihn störten. Es hörte sich an wie Schritte in Matsch.

Welche sich dann auch erklärten, als er seinen Hanebito durch den Regen geistern sah. Kalter Regen, Nässe mitten im Winter. Diese Menschen hatten einfach kein Kälteempfinden. Wie konnte er das aushalten?

Fröstelnd zog er die Decke enger um sich.
 

Der Blick war ernüchternd. In Grau verhüllte Berggipfel, Bäume, Schnee. Der Winter hatte die Berge noch fest in seinem Griff. Da änderte auch der Regen nicht viel daran.

Mimoun sprang aus dem Baum und bremste seinen Fall erst kurz vor dem Boden durch ein ruckartiges Aufklappen seiner Schwingen. Frühzeitiges Nutzen hätte zur Folge, dass das Gewicht des Regens ihn noch zusätzlich nach unten drücken würde. So landete er zwar nicht federleicht wie sonst, zumindest aber ohne Schrammen. Dhaôma hätte ihn sonst umgebracht, befürchtete der Geflügelte und grinste still in sich hinein. Der Magier kümmerte sich mehr um andere, als um sich selbst.

Leise betrat Mimoun wieder den Unterschlupf. Sein erster Blick glitt zu Dhaôma. Ob dieser noch immer schlief? Zumindest lag er noch immer eng in seine Decke gewickelt.

Mimoun ließ den Magier ungestört dort liegen. Wenn er schlafen wollte, sollte er seine Ruhe haben. Ein wenig abseits machte er sich daran das überschüssige Wasser aus den Haaren, von der Haut und den Kleidern zu streichen. Danach bereitete er das Frühstück zu. Vorsichtig entnahm er das Fleisch der Tasche und legte es bereit. Da er selbst nicht wusste, wann der Magier erwachen würde, bediente er sich schon einmal. Immer wieder glitt sein Blick prüfend zu dem schlafenden Jungen in der Decke, doch dort regte sich so gut wie nichts und der Morgen schritt immer weiter voran. Schließlich schlich er vorsichtig näher an Dhaôma heran, um zu sehen, ob es ihm gut ging. Erstaunt begegnete er den braunen Augen, die ihm aus der Decke entgegen schauten.

„Oh.“, entfuhr es ihm leise, fast flüsternd. Irgendwie wusste er nicht, wie er mit dieser Information umgehen sollte. Der Magier war anscheinend wach, aber lieber hier liegen geblieben. „Alles okay bei dir? Fühlst du dich nicht gut?“
 

Dhaôma hatte dem Hanebito bei seinen Aktivitäten zugesehen, zumindest bei allem, was er von seiner Position ohne Aufwand sehen konnte. Es hatte ihn fasziniert, wie rücksichtsvoll er sein konnte, wenn er es darauf anlegte, ganz leise, beinahe geduldig.

Jetzt seufzte er und rollte sich auf den Rücken. „Mir wird kalt, wenn ich dich sehe.“, antwortete er und zog die Decke über den Kopf.
 

Verblüfft klappte Mimoun der Mund auf, doch ohne einen Laut schloss er sich auch wieder. Kurz räusperte er sich und versuchte erneut etwas zu sagen. Ohne Erfolg.

Was war das denn für eine Logik gewesen? Ihm war kalt, weil er den Geflügelten gesehen hatte? Toll. Sollte das nun heißen, dass er gehen sollte? Oder etwa dass es ihm generell zu kalt war und er neidisch beobachten musste, wie der Geflügelte ohne Schwierigkeiten in dünnen Kleidern durch die Gegend lief? Und was sollte Mimoun dagegen unternehmen können?

Da fiel ihm das Feuer wieder ein. Feuer strahlte Wärme ab. Vielleicht würde es dem Magier helfen?

Ohne ein weiteres Wort verschwand der Geflügelte wieder in den Regen hinaus und kehrte etwa eine halbe Stunde später mit mehreren Stöcken wieder. Angestrengt rief sich Mimoun die Einzelheiten wieder ins Gedächtnis. Nasse Stöcke würden qualmen. Also am Rand platzieren, dass der Rauch nicht in den Unterschlupf ziehen konnte. Was noch? Ach ja. Umgebung vor Ausbreitung des Feuers absichern. Suchend sah er sich um. Wie hatte der Magier das gemacht? Er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern. In Ermangelung einer besseren Idee schob er alte Nadeln, Zapfen und Schnee großflächig beiseite. Doch ob das reichen würde? Müsste er halt aufpassen. Als nächstes das Holz platzieren. Da er wusste, dass der Magier wach war, gab er sich keine Mühe, das Knacken beim Zerbrechen der Stöcke zu verbergen.
 

Beim ersten Krachen hatte sich Dhaôma aufgesetzt, nun beobachtete er mit offenem Mund das Spiel, das Mimoun zu spielen schien. Stöcke zerbrechen. Sie waren nass. Genau wie er selbst.

„Aiya.“, murmelte er und fröstelte erneut.
 

Mimoun sah sich nach diesem Einwand kurz nach Dhaôma um. Dieser sah echt bemitleidenswert aus. Schnell führte er sein Werk zu Ende, ging dann zu dem Magier hinüber und ließ die Hand über dessen Tasche schweben.

„Hast du die Steine zum Feuer machen hier drin und darf ich sie mir rausnehmen?“, fragte er lächelnd. Er sprach leise, als würde sein Begleiter noch immer schlafen.
 

„Nimm sie dir.“ Er wollte also Feuer machen. War ihm doch kalt geworden? Oder tat er das für ihn? Aber warum nahm er nasses Holz dafür?

Neugierig geworden, erhob sich Dhaôma und folgte seinem Begleiter. Das würde er sich ansehen. Von nahem.
 

Das machte diesen nervös. Er hatte mit so was keine Erfahrung und dass Dhaôma ihm nun so direkt auf die Finger schaute, machte seinen Versuch nicht unbedingt viel versprechender.

Mimoun nahm die Steine in die Hand, wie er es bei dem Magier gesehen hatte, so glaubte er, und zögerte erneut. Ein unsicherer Blick flackerte zu dem neben ihm Hockenden, bevor er sich zwang, sich auf sein Vorhaben zu konzentrieren. Doch so sehr er es auch versuchte, es geschah nichts. Durch mehr Glück als Können gab es einmal einen Funken, doch dieser erlosch sofort am nassen Holz.
 

„Soll ich dir helfen?“, tastete sich Dhaôma vor.
 

Enttäuscht reichte Mimoun die Steine weiter. Gern hätte er Dhaôma einen Gefallen getan, doch was das Feuermachen betraf, musste er noch üben. Aufmerksam beobachtete er jede Bewegung des Magiers, sog jede noch so winzige Fingerkrümmung in sich auf, um es später richtig machen zu können.
 

Dieser drehte die Steine in der Hand und klopfte sie sachte zusammen, bevor er den Kopf schüttelte. „So meinte ich das nicht. Den Funken hast du schon geschlagen.“ Auffordernd hielt er ihm die Steine wieder hin. „Jetzt brauchst du noch ein wenig trocknes Material, in dem er sich fangen kann. Ohne das geht es nicht.“
 

„Oh.“, sagte Mimoun sehr intelligent und nahm die Steine wieder zurück. Also war das der einzige Fehler, den er gemacht hatte? Suchend sah er sich um. „Und was wäre geeignet?“
 

„Gras, Flechten, Laub, Rinde. Der schwarze Teil von Birkenrinde ist besonders gut geeignet.“ Dhaôma kicherte. „Jetzt ist es in dem Regen allerdings ziemlich schwer, etwas zu finden, was nicht voller Wasser ist. Was glaubst du, wo man da am besten guckt?“
 

Mimoun überlegte angestrengt. An einem Ort, wo nichts voller Wasser war? Aber wie Dhaôma bereits festgestellt hatte, regnete es draußen. Alles war nass. Sein Gesicht hellte sich auf. Draußen war es nass. Das hieß aber auch… Sein Blick glitt suchend durch den Unterschlupf und blieb an den trockenen Nadeln haften, die über den ganzen Boden verstreut lagen. Mimoun erhob sich und holte eine gute Handvoll davon direkt neben die Feuerstelle. Nach einem fragend-prüfenden Blick zu dem Magier machte Mimoun sich wieder an die Arbeit. Es dauerte wieder eine Weile, bis er einen Funken erzeugen konnte. Den Dreh hatte er noch nicht wirklich raus, aber es funktionierte wenigstens. Der Funke sprang in die trockenen Nadeln und Mimoun lehnte sich ein wenig vor und betrachtete sein Werk prüfend. Unzufrieden ließ er noch einen zweiten und einen dritten hineinspringen.
 

Leise lachte Dhaôma, bevor er aufstand und ein paar der Flechten von dem Felsen abkratzte. Es waren nicht viele und würden nicht reichen, aber wenn man dann noch ein wenig von dem Harz nahm, dann sollte es genügen.

„Also, Funke da rein, dann ganz dünne Zweige nehmen.“ Davon gab es hier drin genug, also hielt er ihm einige unter die Nase. „Wenn die brennen, größere drauf, den größten zum Schluss. Und Feuer braucht Luft zum brennen. Wenn es nicht gut genug brennt, dann solltest du pusten. Gefühlvoll.“
 

Mimoun überging das Lachen, auch wenn es ein wenig an ihm kratzte. Ja und? Dann war er halt nicht in der Lage, Feuer zu machen.

Aufmerksam beobachtete er, wie der Magier ein wenig Zeug von den Felsen kratzte und es ihm brachte. Ebenso aufmerksam lauschte er den Anweisungen. Hätte der Magier es nicht von Anfang an so ausdrücken können? Es wurmte den Geflügelten, dass er sich hier erst einmal so zum Idioten machen musste.

Erneut versuchte er einen Funken zu erzeugen. Diesmal ging es schneller. Prüfend besah er sich die Flechte und als er tatsächlich einen winzigen Rauchfaden aufsteigen sah, pustete er ganz vorsichtig an die Stelle. Gefühlvoll, hatte Dhaôma ihn schließlich angewiesen. Als sich ein größerer Funken auf der Flechte zeigte, nahm er die Zweige. Einen nach dem anderen legte er langsam und vorsichtig darauf. Vor jedem wartete er einen Augenblick, ob der Funken übersprang, pustete notfalls noch einmal hinein. So folgte langsam Holzstück für Holzstück, bis er tatsächlich ein ordentliches kleines, wenn auch qualmendes Feuer entfacht hatte.

Aufseufzend lehnte sich der Geflügelte zurück. Das war anstrengend gewesen. Aber er fühlte sich gut, zufrieden. Er hatte ein Feuer aus eigener Kraft entzündet.
 

Dhaôma war ebenfalls dankbar und streckte jetzt die Hände den Flammen entgegen.

„Danke.“, sagte er leise.

Dann robbte er ein Stückchen weiter, um sich etwas von dem vorbereiteten Frühstück zu nehmen. „Sag mal, ist es wahr, dass du immun gegen Kälte bist?“
 

„Nicht völlig.“, korrigierte er. „Je höher man kommt, desto kühler wird es, deshalb sind wir unempfindlicher, was das angeht. Aber völlig immun sind wir auch nicht. Hier unten geht es sogar noch. Aber wenn ich im tiefsten Winter auf dem höchsten Gipfel der Wolfsberge stehen würde, dürfte auch ich das spüren.“ Er stockte und legte sich grübelnd einen Finger ans Kinn. „Ach Moment. Dahin sind wir ja unterwegs. Sogar im Winter. Wie unpraktisch.“
 

„Es ist fast Frühling.“, murrte der Braunhaarige. „Sonst würde es schneien und nicht regnen, sonst würden die Blumen nicht aufwachen.“

Aber dass er wirklich so unempfindlich gegen Kälte war, war schon faszinierend. Etwas, das er durchaus beneiden sollte, schließlich war er es, der fror. Seufzend zog er den Umhang wieder enger um die Schultern und hielt die freie Hand dem Feuer entgegen. Mit der zweiten schob er sich Räucherfleisch zwischen die Zähne. Essen half auch, um warm zu werden.

„Ist es okay, wenn wir abwarten, bis der Regen nachlässt, bevor wir weitergehen?“
 

„Klar.“ Es sah schon ein wenig bemitleidenswert aus, wie der Magier sich an das Feuer drängte. „Aber wenn ich mich nicht irre, sind Blumen in deiner Gegenwart nicht wirklich ein Anzeichen für den beginnenden Frühling.“ Er stützte seinen Kopf auf den angezogenen Knien ab. „Ich erinnere mich da an eine in allen Farben stehende Wiese inmitten eines verschneiten Waldes oder diverse Bäume.“
 

Dhaôma verzog den Mund. Er hatte sie nicht im Schnee erblühen lassen, das hätte sie unweigerlich umgebracht. Der Schnee war schon weg gewesen. Und er hatte sie auch nur ein wenig unterstützt. Was konnte er dafür, dass es hier oben noch nicht so weit war?

„Du hast Recht. Vielleicht sollte ich üben, damit ich in der Lage bin, den Frühling ganz zu rufen.“
 

Mimoun lachte herzhaft.

„Ich meinte nur, dass in deiner Gegenwart ständig etwas blüht, ob es die Zeit dafür ist oder nicht. Da ist es auch egal, wie lange diese Pflanzen leben.“

Er legte sich auf die Seite, stützte den Kopf mit der Hand ab und fixierte den Magier grinsend. Sah sicher lustig aus, wenn dieser vorwärts schritt und bei jedem Schritt Pflanzen und Blumen aus der Erde sprossen.
 

Schweigend sah Dhaôma ins Feuer. Jetzt machte er sich über ihn lustig. So wie seine Geschwister es immer getan hatten, sobald er Magie vor ihren Augen gewirkt hat. Blumenkind hatten sie ihn genannt. – Im Nachhinein betrachtet hatten sie offenbar Recht gehabt, auch wenn er sich darüber immer aufgeregt hatte.

„Ich mag die Blumen.“, meinte er nach einiger Zeit. Immerhin beschwerten sie sich nicht und sie lachten ihn auch nicht aus. Im Gegenteil. Sie hoben seine Laune und schienen ihn anzufeuern, mit ihnen zu strahlen. Vielleicht waren sie ihm ja dankbar für das, was er ihnen schenkte.
 

Mimoun richtete sich wieder auf. Er schwieg. Betroffen beobachtete er, wie der Magier sich abzuwenden schien. Als er schließlich sprach, waren seine Worte kurz und knapp und wie zur Rechtfertigung aufgesagt.

Der Geflügelte verstand nicht warum. Was hatte er gesagt, was sein Gegenüber so sehr verletzt haben konnte? Es war doch nur eine Tatsache, die er offenbart hatte. Doch vielleicht traf genau dies einen wunden Punkt in dem Magier? „Ich…“, begann er leise und brach wieder ab. Erneut an diesem Punkt rühren und sei es nur des Verstehens willen, war etwas, das er seinem Freund gerade nicht antun wollte. Doch eigentlich sollte er Bescheid wissen, damit er sich das nächste Mal vorsehen konnte. Oder?

„Erzählst du mir, was geschehen ist?“, fragte er ruhig, beinahe sachlich.
 

Irritiert runzelte der Junge die Stirn. Was geschehen war? Wann denn? Bevor er losgegangen war?

„Ai, es ist Frühling geworden auf der Wiese, bei der meine Höhle liegt. Ich habe mich gefreut und geholfen. Habe den letzten Rest Schnee entfernt, das trockene Gras zum Heizen genommen und Magie benutzt, um sie wachsen zu lassen. In dieser Hinsicht hattest du schon Recht.“
 

Es ging schon wieder los. Der Kerl wollte ihn wohl zeitweise nicht verstehen.

Sanft schüttelte Mimoun den Kopf und überlegte sich genau, wie er es richtig formulieren musste, damit Dhaôma nicht mehr mit sinnlosen Antworten ausweichen konnte. „Du wirktest… ich weiß nicht… verletzt, als ich gelacht hatte. Und ich verstehe nicht warum. Ich hatte nicht vor, dich zu verletzen, deshalb wüsste ich gern die genauen Umstände, um es in Zukunft vermeiden zu können.“
 

Dhaômas Gesicht wurde eine Maske. Nein, davon wollte er nicht erzählen. Das tat weh und waren keine schönen Erinnerungen, noch dazu erinnerte es ihn daran, warum er im Wald war, warum er es genoss, allein zu sein.

„Ich mag es nicht, wenn jemand meine Magie gering schätzt.“, sagte er deshalb nur.
 

„Verzeih, wenn es so rübergekommen ist. Das war nicht meine Absicht.“ Nun schien sich der Magier völlig verschlossen zu haben. Vielleicht war es im Augenblick das Beste, wenn er ihn in Ruhe ließ. Doch hier drin war zu wenig Platz, um ihm seinen benötigten Freiraum zu geben. Darum erhob er sich und strebte raus in den Regen.

„Du kannst dir jederzeit das Buch nehmen.“, rief er über die Schulter zurück, bevor er auf den nächst besten Baum sprang und wieder an die Spitze kletterte. Vielleicht konnten ihn die Notizen ein wenig ablenken.

Mimouns Gedanken torkelten unkontrolliert durch seinen Kopf. Ohne klare Richtung, ohne Sinn. Er wollte also nicht, dass seine Magie gering geschätzt wurde. Zeitgleich nahm er es aber auch nicht ernst, wenn Mimoun ihm das Gegenteil bestätigte. Zählte sein Wort so wenig? Als der Geflügelte am Feuer versagt hatte, hatte der Magier auch gelacht und damit die Fähigkeiten seines Begleiters als unwürdig abgestempelt. War das etwas anderes? Hätte er auch so reagieren dürfen? Obwohl. Dem Magier wäre das sicher auch in irgendeiner Form aufgestoßen.
 

Nachdenklich blickte Dhaôma Mimoun nach, als er ging. Hatte er das etwa nicht gemeint? Ob er ihn beleidigt hatte? Aber so hatte er nicht gewirkt. Eher, als wäre es egal. Sein Blick glitt zu der Tasche, in der das Buch war, doch er bewegte sich nicht, starrte stattdessen ins Feuer und in den Rauch.

Jetzt gerade fühlte er sich schrecklich. Und er konnte nicht beschreiben, warum, bis ihm nach einiger Zeit auffiel, dass das Feuer herunterbrannte. Das Feuer, das Mimoun gemacht hatte, obwohl er sich nicht drangesetzt hatte. Für ihn.

Genau in diesem Augenblick begriff er, was in ihm schwelte: Angst. Verlustangst und die Angst vor Einsamkeit.

Seitdem er ihn vor einem halben Jahr bei sich gehabt und sich um ihn gekümmert hatte, war das Alleinsein einsamer gewesen, auch wenn er es nicht bemerkt hatte, weil ihn der Gedanke ans Überleben davon abgelenkt hatte. Aber die Angst, dass er ihn jetzt, nachdem er wusste, was es hieß, wirklich ganz alleine und auf sich gestellt zu sein, verlieren konnte, weil er nicht genügte, brannte in ihm wie dieses Feuer vor ihm. Es versengte seine Eingeweide, brannte wie Säure in seinem Magen.

Der Hanebito durfte nicht bemerken, dass er eigentlich schwach war, sonst würde er sicher gehen. Er hatte doch selbst gesagt, dass er nur hier war, weil alle glaubten, dass er bei ihm in Sicherheit war. Er wollte nicht, dass Mimoun ihn nicht mehr leiden konnte. Er wollte ihn nicht mehr verlieren.

„Alles, nur das nicht.“, wisperte er und vergrub das Gesicht in den Armen.

Nach einiger Zeit strahlte das Feuer kaum noch Wärme ab. Die Glut existierte noch, aber da es draußen auch immer noch regnete, war die Wahrscheinlichkeit, trockenes Holz zu finden, relativ gering. Schon gar nicht, ohne nass zu werden.

Gedankenverloren tippte Dhaôma einen Samen an, der zwischen den Nadeln am Boden lag. Ein kurzes Glühen, ein leises, knackendes Geräusch und aus dem Samen quoll ein Keim, wuchs und bildete Nadeln und eine Wurzel. Aber es war nicht das gleiche. Dieser kleine Baum konnte nicht das Gefühl ersetzen, das Mimoun ausmachte, die Präsenz eines denkenden Wesens.
 

Stumm und mit geschlossenen Augen lauschte der Geflügelte dem Regen. Sobald dieser aufhörte, wollten sie eigentlich weiter ziehen, doch für heute konnten sie das wohl vergessen. Der Tag neigte sich dem Ende zu und noch immer war kein Ende in Sicht.

Als ihm langweilig wurde, begann er die Spitze des Baumes Nadel für Nadel zu rupfen, doch auch das brachte ihn nicht auf andere Gedanken und er ließ es schnell wieder sein. Auch die kleine Schule Hirsche, die in größerer Entfernung vorbeizog, konnten ihn nicht ablenken. Sie hatten noch Fleisch und außerdem lag sein Bogen noch unten im Unterschlupf. Und ein wenig fliegen zum Training war bei diesem Wetter kaum möglich.

Ob er sich wieder dort blicken lassen konnte? Ob sich der Magier wieder ein wenig erholt hatte? Dennoch wartete der Geflügelte noch bis zum allerletzten Zeitpunkt, an dem er noch genug Helligkeit für seinen gewohnten Abstieg von einem Baum hatte. Zögerlich näherte er sich dem Unterschlupf, trat aber noch nicht ein. Sein Blick suchte nach dem Magier und besah ihn sich genau.

Dieser hockte noch immer vor dem längst heruntergebrannten Feuer. Neben ihm befand sich ein mittlerweile fast hüfthohes Bäumchen. Mimoun trat nun doch ins Trockene und besah sich misstrauisch die Stelle, an die das Gewächs im Laufe der nächsten Jahre oder Stunden, je nachdem, wer daran weiterarbeitete, stoßen würde. Der Geflügelte zuckte mit den Schultern. Ihm konnte es egal sein.

Noch immer wortlos betrachtete er sich den Magier. Dieser schien sich in der ganzen Zeit nicht von der Stelle gerührt zu haben. Und es schien ihm nicht wirklich besser zu gehen. Noch immer hockte er in seine Decke gehüllt da und piekste mit traurigen Augen den Baum an, der daraufhin noch einmal ein wenig an Größe zulegte. Doch was sollte der Geflügelte nun tun? Der Magier wollte ja nicht mit ihm reden oder sich helfen lassen.

Mimoun grinste leicht. Helfen lassen… Ob er es mal über diesen Aspekt versuchen sollte?

„Manchmal hilft es, darüber zu reden.“, bot er an.
 

Dhaôma sah erschrocken auf. Er war so tief in Gedanken gewesen, dass er ihn gar nicht bemerkt hatte.

Er sollte tatsächlich reden. „Ich will nicht, dass du gehst und mich alleine lässt.“, platzte es aus ihm heraus.
 

„Hatte… hatte ich nicht vor.“, stotterte Mimoun. Dieser Junge vor ihm sah mit verzweifelten Augen zu ihm auf und er wusste nicht, was er tun sollte. Er wusste nicht einmal, wie Dhaôma nun auf diese Idee gekommen war. Nur weil er den Nachmittag über weg gewesen war? Nur weil er gedacht hatte, der Magier brauche einige Zeit für sich?

Umständlich kniete er sich vor ihn. „Dhaôma.“, sagte er ernst und sah dem jungen Magier direkt in die Augen. „Hör mir gut zu. Ich verspreche dir, dass ich dich zu den Drachen bringe. Ich verspreche dir, dass ich dir helfe, diesen Krieg zu beenden, wenn es dein Wunsch ist. Du hast mein Wort, dass ich dich niemals allein lasse. Nur aus diesem Grund bin ich wieder zu dir gekommen. Damit du nie wieder allein sein musst.“
 

Mit offenem Mund lauschte der Junge den Worten, bevor er lächelte. Breit, glücklich, sein ganzes Gesicht hellte sich auf. Am liebsten hätte er ihn umarmt oder etwas in die Richtung, aber er traute sich nicht. „Danke.“ Und es kam aus tiefstem Herzen.

Wegen ihm war er gekommen. Damit er nicht mehr alleine war? „Woher wusstest du, dass ich alleine war?“, wollte er schließlich schüchtern wissen.
 

Erleichtert atmete der Geflügelte auf. Nun schien es dem Jungen wieder besser zu gehen. Die dunklen Gedanken schienen fürs Erste vertrieben zu sein. Doch niemand konnte vorhersagen, wann und unter welchen Umständen sie zurückkehren würden.

„Na ja.“, begann er vorsichtig. Nicht dass er schon wieder was Falsches sagte. „Du hast mir über Umwege mehrfach deutlich gemacht, dass deine Familie dich nicht leiden kann. Du hast versucht, dich mit dem Feind anzufreunden. Was glaubst du, wieso ich auf so eine Idee kommen konnte?“
 

Das stimmte. Dhaôma hatte ihm von seiner Familie erzählt. Er hatte es nur vergessen.

Aber eine Sache stimmte nicht. „Ich habe nicht versucht, mich mit einem Feind anzufreunden. Ich meine, ja, ich habe versucht, mich mit einem Geflügelten anzufreunden, aber das liegt nicht daran, dass du… ihr meine Feinde seid.“ Er kratzte sich am Kopf. „Ich war nur neugierig, wie ihr wirklich seid.“ Und dann erschrocken, weil er das Gefühl hatte, etwas Ungünstiges gesagt zu haben: „Aber ich will trotzdem mit dir befreundet sein!“
 

Mimoun lachte kurz auf.

„Das weiß ich doch.“, beschwichtigte er. „Aber wieso hätte ich dir auch damals glauben sollen? Du bist ein Magier. Ohne Nachzudenken oder auf Hinweise zu achten, hab ich dich einfach über längere Zeit als Feind bezeichnet, nur weil ich es so gelernt hatte. Aber lassen wir die Vergangenheit ruhen. Es ist gut so, wie es gekommen ist.“ Er erhob sich. „Wir sollten uns schlafen legen. Wenn wir Glück haben, hört der Regen morgen auf und dann können wir zeitig los. Dafür müssen wir ausgeruht sein.“ Kurz zuckte er mit den Achseln. „Und wenn nicht, sollte ich vielleicht noch Holz sammeln, dass es morgen früh wenigstens ein wenig trockener ist.“
 

„Nicht, dass du krank wirst, wenn du ständig nass bist.“, erwiderte Dhaôma, aber dann schüttelte er den Kopf. „Ich kann den Ölbaum auch hier wachsen lassen. Der schützt vor dem Regen. Und es ist besser, wenn wir weitergehen. Bewegung vertreibt die Kälte.“
 

Ein amüsiertes Funkeln trat in seine Augen, als ihm eine Idee kam, doch er verwarf sie schnell wieder. Dhaôma würde es ihm einerseits übel nehmen, andererseits reagierte er empfindlicher auf Kälte. Also machte er sich etwas abseits daran, den Regen aus den Haaren zu schütteln und sich das Wasser von den Kleidern zu streichen. Es war nicht mehr viel, was sich entfernen ließ, schließlich hockte er ja schon einige Augenblicke im Trockenen, aber besser als nichts.

Danach suchte er zusammen, was sie noch an Nahrung hatten und begab sich damit zu Dhaôma, reichte ihm das Bündel nachdem er sich selbst etwas genommen hatte. Obwohl der Magier es hätte holen können. Wäre ihm vielleicht warm geworden. Oder der Weg wäre zu kurz dafür. Egal. Ließ sich nicht mehr ändern.
 

Sie aßen, danach gingen sie schlafen. Wieder fiel es Dhaôma schwer, einzuschlafen, aber diesmal, weil ihn Gedanken beschäftigten. Über Freundschaft und die Tatsache, dass er nicht mehr alleine war. Gute Absichten, aber was sollte er tun, wenn Mimoun sich anders entschied, so wie sie sich früher alle anders entschieden hatten?

Der letzte Gedanke an diesem Tag war, dass er sich bemühen würde, schneller zu lernen, damit sein Begleiter in Zukunft weniger Probleme mit ihm hatte. Dazu gehörte, dass er sich auf ihn verließ und sich nicht mehr über Dinge aufregte, die dieser sagte. Und er würde sich nicht mehr dagegen wehren, wenn er helfen wollte. So wie er ihn heute das Feuer selbst machen ließ. Es hatte zumindest so gewirkt, als hätte es ihm gefallen.
 


 


 

Every time, the rain comes down

Close my eyes and listen

I can hear the lonesome sound

All the sky, as it cries
 

Feel the touch of tears that fall

They won't fall forever

In the way, the day will flow

All things come, all things gone
 

[Enya]



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