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Let's live

Eine OneShot-Sammlung zu Haikyuu-Pairs
von

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Singuläre Wetteranomalie

VII. Singuläre Wetteranomalie
 

“There’s nothing more intimate in life than simply being understood. And understanding someone else.”
 

— Brad Meltzer, The Inner Circle
 


 

Unwetter waren nichts neues für Akaashi.
 

Immerhin brachen sie in regelmäßigen Abständen über ihn herein. Zuerst waren sie ein unwillkommenes Ärgernis gewesen. Später ein nicht vermeidbares Ereignis. Zum Schluss nur noch ein nerviger, aber handelbarer Umstand.

Natürlich wäre es für ihn angenehmer, wenn von vornherein kein Unwetter existiere. Denn wer tauschte schon gerne sein Schönwetter gegen ein unbändiges Phänomen ein?

Unwetter waren, egal wie man es dreht und wendet, eine ungeheuerliche Plage.
 

Gleichwohl faszinierten sie auch.

All ihre negativen Eigenschaften, das plötzliche Umschwingen, das heftige Stürmen und krachende Donnern, das rasche Auftauchen und Verschwinden, die unheimliche Intensität, all dieses Unvorhersehbare, bildete eine bizarre Kuriosität, der man sich nicht entziehen konnte.

Unwetter waren, egal wie man es dreht und wendet, ein mitreißendes Abenteuer.
 

Bokuto war der Inbegriff eines Unwetters.
 

In einem Moment war er ein energiegeladener Sonnenschein, im nächsten eine schmollende Wolke. Depressiv von übermütig abgewechselt, Freude von Panik, ein Topf voller Farben, der sich niemals für eine länger als eine Stunde entscheiden konnte.

Ein Unwetter wie im Bilderbuch.

Anfänglich hatte Akaashi mit sich selbst kämpfen müssen, da solche Personen allgemein für ihn gewöhnungsbedürftig waren. Nach einiger Zeit tolerierte er dieses Verhalten und irgendwann gehörte es zu seinem Alttag wie die Luft zum Atmen.
 

Folglich war er nur minder bis überhaupt nicht überrascht, als ein komplett durchnässter Bokuto morgens um 5 Uhr an seiner Wohnungstür stand.

Ein lautes Krachen am Himmelszelt ertönte und ein kalter Windstoß fegte über die Erde, welcher Akaashis Beine streichelte und somit seine Härchen aufstellte. Das nasse Bündel vor ihm begann zu zucken und zu zittern, was mehr als eindeutige Zeichen für den Überraschungsbesuch waren.

„Nun“, sagte Akaashi, da sein Leben ein einziger kosmischer Witz war und trat an die Seite, damit der Größere eintreten konnte.
 

Dieser flitzte förmlich in die Sicherheit der kleinen Apartmentwohnung seines Mitstudenten, nur um eine Schneise aus Wasser und Dreck hinter sich zu lassen. Innerlich seufzte Akaashi, aber es war auch seine eigene Schuld, wenn er ein Unwetter in sein Haus Einzug gewährte.

Es dauerte nicht lange und Bokuto hatte den Weg ins Bad gefunden, um dort mehrere Handtücher auszuprobieren, bis er eines fand, was seinen Ansprüchen an Weichheit und Länge genügte, nur um dann den Kleiderschrank zu durchstöbern, da er dort immer einige Ersatzkleidungsstücke deponierte. Indes setzte Akaashi Kaffee auf und schaute dem Gewitter vor seinem Fenster zu, welches über ihrer Stadt wütete.
 

Schließlich gesellte sich Bokuto zu ihm, beide eine dampfende Tasse frischen Kaffees in der Hand. Irgendwann fanden die Füße des Größeren seine, schmiegten sich an sie, tippten sie an und hielten niemals still, die Nähe des anderen Paares zu suchen. Akaashi ließ ihn gewähren, reagierte hin und wieder mit dem eigenem Stupsen und Schubsen seiner Zehe auf die Berührungen.

Und während ihre Füße tanzten, warteten sie auf das Ende des Unwetters.
 

Nachdem die letzten vereinzelten Regentropfen zu Boden fielen und der Wind sich beruhigte, stand Akaashi auf, nahm die zwei leeren Tassen und stellte sie ins Waschbecken. Ohne ein weiteres Wort verließ er den Raum, nur um ins Schlafzimmer zu gehen und sich wieder unter seine kuschelige Bettdecke zu legen. Es dauerte nicht lange und ein warmer, größerer Körper gesellte sich dazu.

„Nur um das klarzustellen, ich bin nur vorbei gekommen, weil ich um dich besorgt war“, nuschelte Bokuto ihm ins Ohr, seine Arme schlangen sich fest um Akaashi.

„Von mir aus“, erwiderte er nur schlapp, bildete mit seinen Beinen und Bokutos einen komplizierten Knoten.

„Ernsthaft!“

„Jaja...“

Dabei entkam Akaashi ein amüsiertes Schnauben. Ein Unwetter, welches Angst vor einem anderem Unwetter hatte. Behielt diesen Gedanken dennoch für sich, da ihn die wohlige Wärme des Größeren, der Duft nach Regen und Kaffee, sowie dessen Atem und Nähe in einen angenehmen Schlaf abdriften ließ.
 

Unwetter waren nichts neues für Akaashi.

Aber am liebsten waren ihm jene, die den Namen Bokuto Koutarou trugen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  SchwarzflammeDethora
2019-03-28T22:57:02+00:00 28.03.2019 23:57
Kyaaaaaaaaa *_*
Mein absolutes Lieblingsfarbe Paar
Hach ich bekomm davon nie genug. :3
So schön beruhigend und erhellend.
Ich hab Bokuto noch nie so betrachtet.
Aber es ist wahr und süß

Gruß SfD
Von:  Jeon_Jungkook
2017-04-09T05:59:08+00:00 09.04.2017 07:59
Der Vergleich von einem Unwetter und Bokuto war wirklich sehr schön und auch zutreffend. Besonders hat mir aber gefallen wie du beschrieben hast, welchen Stellenwert ein Unwetter für Akaashi in seinem Leben gewonnen hat und wie Bokutos persönliches Unwetter ihm im Moment das liebste Unwetter ist. Bokutos Angst vor Unwettern war da noch der perfekte Bonus für diese gelungene Momentaufnahme!
Von:  karlach
2015-02-20T22:04:57+00:00 20.02.2015 23:04
Wie selbstverständlich Akaashi mit dem Unwetter umgehen zu weiss ist auch wieder so ein Gute Laune-Macher~
Auch schön ist, wie ohne dass es je erwähnt wird doch klar ist, dass Bokuto das auch voll und ganz zu schätzen weiss c:


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