Verbenpolka - Brennen - DenNor
Brennen
Irgendwann in der Wikingerzeit
Obwohl seine Wange durch den Schlag immer noch höllisch brannte, schließlich hatte der zierliche Blonde ihm mit dem bloßen Handrücken eine - im wahrsten Sinne des Wortes - runter geschmiert, grinste Matthias den nackten Jüngling weiterhin unbeirrbar an. Er hätte niemals gedacht, dass diese schmalgebaute Gestalt so viel Wucht in einen einzigen Schlag stecken konnte.
„Wenn du mich noch einmal Fee oder Alb nennst, prügle ich dich windelweich.“
Die Stimme klang eisig und schneidend, doch die Tatsache, dass der Junge weiterhin splitterfassernackt vor ihm im Bach stand, da er ihn offenbar beim Waschen gestört hatte, verminderte die Bedrohlichkeit, die der andere eigentlich nur zu gut ausstrahlte. Matthias ließ unverblümt nochmals den Blick über dessen Körper schweifen, während er sich mit der einen Hand die schmerzende Hand hielt.
Was er von hinten für ein zierliches Mädchen gehalten hatte, war eindeutig ein Junge, sogar ungefähr in seinem Alter, aber viel schmaler gebaut. Helles, blondes Haar, welches nicht wie bei ihm in alle Windrichtungen abstand, sondern glatt am Kopf lag und dazu von diesen bläulichen Augen unterstrichen wurde, die beinahe schon ins violett übergingen. Mit dem was er sah, fand Mathias seine Fehleinschätzung, den Knaben für ein Feenwesen gehalten zu haben, nicht so abwegig.
Lachend hielt er dem anderen die freie Hand hin.
„Ich bin Dänemark, und du?“
Wahrlich, sein erstes Treffen mit Norwegen hätte besser laufen können, aber wenn er ehrlich war, hatte das Wort „Fee“ durch diese Verwechslung was Besonderes für ihn bekommen.