Nomenwalzer - Mähne - DenNor
Mähne –
Es war so schön gewesen. Die langen, feinen Finger die hektisch durch seine Haarmähne fuhr. Die Hitze welche zwischen ihnen herrschte und auch seinem Partner für einmal ein wenig zu Kopf stieg. Das Bedürfnis sich bald der lästigen Textlilien zu befreien, die sie immer noch umgaben. Die goldene Haarspange, im Form eines Kreuzes, welcher er schon in den ersten Augenblicken aus dem hellen Haar gefischt hatte und nun irgendwo in zwischen die Lacken gerutscht war. Das wunderbare Gefühl ihn überall berühren zu dürfen, ohne einen warnenden Klaps auf den Fingern zu fürchten. Die Küsse die sie teilten und mit denen alles begonnen hatte.
Dann ein plötzliches Klopfen an der Tür und für eine paar Minuten schien die Zeit für ein paar Sekunden wie festgefroren zu sein. So als wäre in einer Sanduhr das letzte Korn gefallen. Blaue Augen, welche vorhin noch so verführerisch halb geschlossen gewesen waren, starrten ihn wie kürzlich erwacht an und ihm wurde gleichzeitig wieder bewusst, wie schön diese doch waren. Doch als die Türklinke langsam nach unten gedrückt wurde, schien jemand diese imaginäre Sanduhr plötzlich wieder umzudrehen und schneller als er reagieren konnte, stießen ihn die filigranen Hände, die sich vorhin noch in seinen Haaren vergraben hatten, nach hinten. Er taumelte, krachte jedoch nicht auf den Boden auf, da er es schaffte seinen Gleichgewichtsinn rechtzeitig unter Kontrolle zu bringen. Während die eine Tür knirschend aufging, flog die zweite Tür des Raumes krachend zu.
Vorsichtig lugte Emil in den Raum und sah dann verwundert zum Dänen, der sich augenblicklich, ohne jegliche Spannung im Körper aufs Bett fallen ließ.
„Hab ich bei was gestört?“
Emil hob verwundert die Brauen, während Matthias ausgestreckt auf der Matratze mit leerem Blick die Decke anstarrte.
„Passt schon… Eigentlich war es eh nur eine Frage der Zeit bis er die Flucht ergriffen hätte.“