Adjektivtango - Teuer - GenralRus
Teuer
Misstrauisch bedachte Ivan sein Gegenüber mit einem langen Blick. Doch trotz der im wahrsten Worte eisigen Atmosphäre lächelte der Wintergeist unheimlich und selbst Ivan, der sich durchaus bewusst war, dass sein Lächeln oftmals als furchteinflößend wahrgenommen wurde, lief es kalt den Rücken runter.
„Nun?“
Die stechenden Augen schienen bis in sein gutgehütetes Inneres zu starren und ihn in Gedanken auseinander zu nehmen. Abermals musste der Repräsentant des russischen Landes ein Schaudern unterdrücken und zwang sich den kühlen Blick von sich aus zu suchen.
„Andere warnten mich, dass mir deine Freundschaft teuer zu stehen kommen könnte.“
Ivan war selber überrascht, wie selbstbewusst er klang, verspürte er eigentlich nur das Bedürfnis, so schnell wie möglich der Gesellschaft des Wintergeistes zu entfliehen. Der blauweißliche Schnauzer erbebte leicht, als das bleiche Gesicht seine Lippen zu einem spöttischen Grinsen verzog.
„Die Anderen also...“
Ein schalendes Lachen drang an seinen Ohren und ließ Ivan an seiner Entscheidung, mit diesem Wesen überhaupt Kontakt aufgenommen zu haben, zweifeln. Das alles war einfach nur irrsinnig.
„Du meinst die gleichen anderen, welche deine nicht vorhandenen Freunde sind. Die aus Angst und Verachtung das Wort an dich richten? Mein lieber Kleiner...“
Wieder streifte das junge Russland dieser seltsame Blick, der mehr verbarg als offen legte und Ivan in absoluter Alarmbereitschaft versetzte.
„Bedenke doch lieber, wie teuer es deinen Feinden zu stehen kommt, wenn du dich mit mir verbündest.“
Als hätte er ein freundschaftliches Angebot gemacht, breitete der General väterlich seine Arme aus und Ivan wusste, dass damit das schlagfertigste Argument für einen solchen Pakt eben ausgesprochen wurde.