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Family Bonds

~ Sequel zu Close Distance ~
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Titel: Family Bonds
Teil: 47/x
Autor: cu123
Fanfiction: Weiß Kreuz
Kommentar: Herr Walter bekommt seinen Mitarbeiter zurück ^^
Disclaimer: not my boys, no money make… Komplett anzeigen

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"Die letzten Tage hatten ihre Höhen und Tiefen"

"Parks." Es war nicht Herr Walter, der den Namen aussprach, sondern Herr Long, doch der Deutsche schien der gleichen Ansicht zu sein, wie dessen grimmiges Nicken zeigte.

"Er arbeitet für mich in Japan. Und war für Frau Kato verantwortlich. Wenn Sie von den eigentlichen Anweisungen abgewichen ist, dann auf seine Veranlassung hin." Herr Walter blickte an ihm vorbei ins Leere.

Er runzelte die Stirn. "Sie scheinen sich Ihrer Sache sehr sicher zu sein. Ist Herr Parks schon vorher auffällig geworden?" Und wenn es so war, wieso arbeitete dieser Mann für Herrn Walter?

Der Deutsche schüttelte den Kopf. "Nein, ich hatte bisher keinen Anlass, an ihm zu zweifeln. Und ich bin mir meiner so sicher, weil ich Frau Kato so gut kenne. Sie ist absolut zuverlässig, genauso wie Herr Franklin. Sie würde nicht auf eigene Faust handeln. Wenn sie allerdings dachte, dass sie unverändert für uns tätig ist… würde sie vielleicht auch zu solchen Extremen gehen, wie Sie sie beschrieben haben."

Sein Blick wechselte zwischen den beiden Männern, doch bei keinem konnte er auch nur einen Anklang von Zweifel entdecken. Es würde ihnen also nichts anderes übrig bleiben, als in Japan weiterzuforschen, was genau dieser Parks vorhatte. Und bis dahin… Braune Augen fokussierten sich auf Herrn Walter. "Wir wären Ihnen sehr verbunden, wenn Sie alles unterlassen, um ihn irgendwie misstrauisch zu machen."

Die Kiefermuskulatur des Älteren arbeitete für einen Moment, bevor er ein abgehacktes Nicken erhielt. "Es widerstrebt mir, ihm weiter freie Hand zu lassen. Aber seinen normalen Job erledigt er ohne Beanstandungen, so dass ich keinen Grund habe, aus einem anderen Grund einzugreifen." Dem folgte ein schmales Lächeln, das ganz aus zusammengepressten Lippen bestand. "Außerdem war das eben kein Vorschlag von Ihnen, wie wir beide genau wissen."

Er schwieg dazu, denn ein Widerspruch an dieser Stelle wäre eine glatte Lüge gewesen. Und bevor er etwas anderes sagen konnte, klang eine unerwartete Stimme auf. Unerwartet, da es nicht nur in seinem Kopf geschah.

"Sie können sich darauf verlassen, dass wir schnell die Wahrheit herausfinden werden. Und danach können Sie wieder frei handeln."

Herr Rieger hatte sich halb erhoben, bevor Schneider den ersten Satz beenden konnte, und zum Schluss schirmte der Telepath den älteren Mann ab.

Er konnte den Impuls sehr gut verstehen, obwohl er sich sicher war, dass weder Herr Walter noch Herr Long irgendwelche Dummheiten versuchen würden. Seine Augenbrauen näherten sich einander an, als er den Blick eisblauer Augen suchte. Noch nicht ganz ein Stirnrunzeln, doch ausreichend, um seine Meinung kundzutun.

Schneider schenkte ihm unbeeindrucktes Lächeln, bevor dieser Herrn Rieger dazu aufforderte, wieder Platz zu nehmen. Natürlich gehorchte der Ex, wenn auch nur widerwillig, wonach sich Schneider ihren Gästen zuwandte.

"Guten Abend, Herr Walter. Es freut mich, dass wir uns heute endlich offiziell begegnen."

Er lauschte auf die Worte, konnte aber keinerlei Ironie heraushören. Schneider schien es ehrlich zu meinen – und alles in allem sollte er davon nicht überrascht sein, nicht wahr? Anscheinend hatte der Deutsche nicht vor, länger als unbedingt erforderlich zu warten, bevor dieser auf eine künftige Kooperation mit Herrn Walter hinarbeitete.

Dieser stand jetzt ebenfalls auf, ergriff ohne merkliches Zögern die Hand, die Schneider ihm angeboten hatte. "Guten Abend, Herr Schneider." Die grau-grünen Augen musterten sein Gegenüber, als wollte er herausfinden, wie vertrauenswürdig Schneider war. Doch irgendwie bezweifelte er, dass dieser flüchtige Kontakt Herrn Walter mehr helfen konnte als das, was dieser in den Jahren bisher herausgefunden hatte.

Zu dieser Erkenntnis schien in diesem Moment auch Herr Walter zu gelangen, jedenfalls versuchte dieser nicht mehr, Schneider mit seinem Blick zu durchdringen. Stattdessen wurde Schneiders Lächeln schwach erwidert. "Ich bin ein wenig überrascht, dass Sie sich überhaupt auf diese Begegnung eingelassen haben", wurde dann der Begrüßung hinzugefügt.

Diesen Worten konnte er sich nur anschließen, auch wenn er es lediglich stumm tat. Er wurde auch so verstanden, wie ihm die eisblauen Augen bestätigten, die kurz zu ihm herüber huschten.

Und das Amüsement in Schneiders Erwiderung war dementsprechend an ihn adressiert, auch wenn dessen Blick zu Herrn Walter zurückgekehrt war. "Sie können sich sicher sein, dass ich hiermit keinerlei Risiko eingehe. Wir hatten ausreichend Zeit zu prüfen, dass Sie keine Überraschungen geplant haben."

Herr Walter nickte verstehend, während er selbst zwar auch verstand, aber trotzdem nicht viel Gefallen an Schneiders Entscheidung fand. Genauso wenig wie Herr Rieger, der angespannt an seiner Seite saß.

Eine Hand kam auf seiner Schulter zu ruhen, eine ebenso stumme Erwiderung, und mit einem innerlichen Seufzen zwang er sich selbst zur Ruhe. Denn Schneider hatte Recht, hier gab es keine dunklen Pläne, die eine Bedrohung darstellen konnten. Und sonst machte er sich schließlich auch keine Sorgen, dass Schneider etwas zustoßen konnte. Oder jedenfalls keine offensichtlichen. Er zwinkerte, als er bei dieser Erkenntnis angelangte, schüttelte schließlich innerlich den Kopf über sich selbst. Und dann zwang er seine Aufmerksamkeit wieder nach außen, wo Schneider inzwischen ernster geworden war.

"Herr Franklin wird in Kürze hier eintreffen, allerdings muss ich gestehen, dass wir dafür einen anderen Mitarbeiter… für einige Zeit für uns beanspruchen müssen."

Er setzte sich unwillkürlich aufrechter hin, gar nicht amüsiert über diese unerwartete Entwicklung. Und das, nachdem Schneider gerade eben noch darauf beharrt hatte, dass alles in bester Ordnung war. Der Druck der Hand verstärkte sich prompt und auch wenn Schneider Herrn Walter nicht aus den Augen ließ, hatte der Telepath kein Problem damit, sich gleichzeitig an ihn zu wenden. >Meine Aussagen sind unverändert wahr. Wir sind nur auf diese eine Person gestoßen, ein Talentloser. Und er war wirklich auf sich allein gestellt.<

Herr Walter war nicht aufgefallen, dass Schneiders Aufmerksamkeit für einen Moment abgeschweift war, runzelte verwirrt die Stirn. "Ich weiß nicht, wen Sie meinen. Meines Wissens ist außer Herrn Franklin niemand von meinen Mitarbeitern hier, zumindest nicht auf meinen direkten Auftrag hin." Die grau-grünen Augen suchten nach Herrn Long, der aber ebenfalls den Kopf schüttelte.

"Ich weiß", gab Schneider ruhig zurück. "Wir waren es auch nicht, hinter denen Herr Waters her war. Der Mann wollte lediglich herausfinden, warum Sie so überraschend abgereist sind. Uns interessiert mehr, dass dieser Herr Parks auch hier seine Hände im Spiel zu haben scheint."

Das wollte Schneider in der kurzen Zeit herausgefunden haben? Er hob eine zweifelnde Augenbraue, unbemerkt von allen außer Herrn Rieger, der einen schnellen Blick mit ihm austauschte, dann knapp mit den Schultern zuckte. Und zum Schluss erhielt er ein flüchtiges Grinsen zugeworfen.

Natürlich. Schneider würde kaum lügen, aber selbst wenn er nur die vageste Verbindung gefunden hatte, würde das schon reichen, um seinen Worten Überzeugung zu verleihen. Und es würde zweifellos helfen, wie Herrn Walters Reaktion zeigte.

Dessen Miene wechselte von Verwirrung zu Ausdruckslosigkeit, bevor Schneider ein kaum merkliches Nicken erhielt. "In dem Fall möchte ich Sie lediglich bitten, Vorsicht walten zu lassen, solange Sie nicht ganz sicher sind."

Schneiders Mundwinkel kurvten nach oben, doch der Telepath erwiderte nicht gleich etwas, da er anscheinend endlich jemanden auf seine Anwesenheit aufmerksam hatte werden lassen. Und in der Folge hatten sie gleich darauf einen weiteren Stuhl an ihrem Tisch, ebenso wie Nachtisch für jeden, auch wenn Schneider noch gar nicht bestellt hatte.

Nachdem ihre Weingläser wieder gefüllt waren, zog sich der dienstbare Geist so unauffällig zurück, wie er erschienen war und Herr Walter erhielt seine Antwort.

"Das sollte uns nicht schwerfallen, immerhin kann er uns anders als Herr Franklin keine Hindernisse in den Weg legen."

Herrn Walters Finger trommelten kurz auf die Tischplatte, bevor dieser in einer sehr bewussten Geste nach dem Dessertlöffel griff. Dann erst erlaubte auch er sich ein schmales Lächeln. "Ich bezweifle, dass er das selbst dann könnte, wenn er ähnlich begabt wäre wie Herr Franklin", wurde unerwartet offen zugegeben. "Schließlich hat Herr Franklin von Frau Kato gelernt und er war der Einzige, der sie auch nur ansatzweise nachahmen konnte. Sie hatte übrigens ansonsten keine zusätzlichen Fähigkeiten, nur ihre besonderen Schilde. Weswegen ich sie auch gefragt hatte, ob sie die Aufgabe in Japan übernehmen würde."

"Hm…" Schneider lehnte sich vor und auch wenn er es nicht sehen konnte, ahnte er, dass der Ausdruck der eisblauen Augen in diesem Moment nicht besonders vertrauenserweckend war. "Und warum genau verraten Sie mir das so bereitwillig?" Immerhin war das das erste Mal, dass Herr Walter von sich aus Informationen lieferte.

Der zeigte wieder ein Lächeln, so schmal wie das zuvor. "Weil ich ebenfalls keine besonderen Fähigkeiten habe und Ihnen möglichst keinen Grund geben möchte, sich in meinem Kopf herumzutreiben. Außerdem hoffe ich, dass Sie meine anderen Mitarbeiter in Ruhe lassen."

Herr Long unterdrückte mit Mühe ein Zusammenzucken, während er selbst ein Auflachen zurückhalten musste. Er bezweifelte, dass normalerweise jemand Schneider gegenüber so wenig ein Blatt vor den Mund nahm, schon gar nicht seit letztem Sommer.

Schneiders Aufmerksamkeit richtete sich kurz auf ihn, begleitet von dem Eindruck trockener Belustigung. Doch sein Gedanke wurde nicht kommentiert, wahrscheinlich, weil der Ältere dem kaum widersprechen konnte.

"Da Sie uns so entgegengekommen sind, werde ich mich zurückzuhalten wissen", wurde Herrn Walter dann mitgeteilt. "Ganz davon abgesehen ist mir daran gelegen, dass Sie auch künftig mit uns kooperieren." Anscheinend hatte Schneider beschlossen, mit Offenheit auf Offenheit zu reagieren und schaffte es damit, Herrn Walter zu überraschen.

Allerdings nicht für lange, denn der ältere Mann reimte sich schnell zusammen, worauf das hinauslief. Und gleich darauf fand er sich dem Blick grau-grüner Augen ausgesetzt. "Deswegen sind Sie hier, nicht wahr, Herr Crawford? Sie wollen Ihre Geschäftstätigkeiten ausweiten."

Da Schneider ihn nicht zurückhielt, neigte er bestätigend den Kopf.

Grau-grüne Augen verengten sich überlegend, bevor der Ausdruck durch ein Lächeln abgelöst wurde, das dieses Mal aufrichtig gemeint schien. "In dem Fall wird Ihnen meine Visitenkarte hoffentlich bei anderer Gelegenheit noch nützlich sein." Eine kurze Pause. "Und ohne dass Ihr Anruf wieder so eine Überraschung mit sich bringt." Mit einer Geste, die eher die aktuelle Situation umreißen sollte, als die Lokalität.

Er erwiderte das Lächeln, in Reaktion auf die vorsichtige Zustimmung zu Schneiders Vorschlag, den diese Worte bedeuteten. "Ich gehe nicht davon aus, dass diese Umstände sich wiederholen werden."

Herr Walter stieß daraufhin ein leises Schnauben aus, wurde aber abgelenkt, bevor etwas zu seiner Wortwahl angemerkt werden konnte. Der Ältere wandte sich dem Mann zu, der zielstrebig auf ihren Tisch zueilte, erhob sich sobald der Andere erkannt wurde. "Herr Franklin, ist alles in Ordnung?"

Der Blick des Telepathen zuckte über Schneider hinweg, als würde er es nicht aushalten, länger dort zu verweilen, ruhte dann kurz auf ihm. Und erst zum Schluss galt die volle Aufmerksamkeit Herrn Walter. "Die letzten Tage hatten ihre Höhen und Tiefen, aber es hat sich ja alles zum Guten gewendet." Wieder ein Blick in die Runde. "Jedenfalls hoffe ich das."

Herr Walter nickte knapp, der Blick der grau-grünen Augen etwas düster, bevor der Ältere offensichtlich beschloss, an einen positiven Ausgang zu glauben. Es war nicht verwunderlich, dass Herr Walter dem Frieden noch nicht so ganz traute, doch zugleich musste ihm bewusst sein, dass er nichts ändern konnte. Was sich beengend anfühlen musste, aber er selbst hatte auch gelernt, dass man bestimmte Dinge einfach akzeptieren musste. Und ebenso, dass Schneider sein Wort wert war.

Er wurde davon überrascht, dass Herr Walter kurz Blickkontakt zu ihm suchte und bevor er darauf reagieren konnte, hatte der andere Mann anscheinend etwas bei ihm gelesen, das fast Überzeugung in dessen Antwort legte.

"Wir konnten uns einigen. Und ein paar Missverständnisse bei dieser Gelegenheit ausräumen." Dieses Mal hatte die Düsterheit einen völlig anderen Grund und wurde von Herrn Franklin gespiegelt.

"Sie wissen also nicht, was in Japan geschehen ist."

Der Deutsche schüttelte den Kopf. "Nein. Aber wir werden es herausfinden. Oder besser gesagt, werden sie es tun." Der Kopf wurde in Schneiders Richtung geneigt, der daraufhin ein schmales Lächeln zeigte.

"Ich bin mir sicher, dass uns Herr Parks alle Fragen beantworten wird. Und sollte er sich als der falsche Ansprechpartner erweisen, werden wir zweifellos nicht lange brauchen, um den richtigen zu finden."

Herr Franklin schien Schneider nicht mehr zugehört zu haben, sobald der Name gefallen war. Der Telepath hatte anscheinend die gleichen Schlüsse gezogen wie die beiden anderen Männer vor ihm. Hände ballten sich zu Fäusten und er konnte den gleichen Aufruhr erkennen, den der Ältere ihm gegenüber gezeigt hatte, als dieser ihn noch für den Schuldigen gehalten hatte. Gleich darauf hatte er den Eindruck, als würde Elektrizität über ihn hinweg spielen, kurz davor, Kontakt zu ihm herzustellen. Er kämpfte gegen die Gänsehaut an, die die feinen Härchen auf seinen Armen aufstellen wollte und brauchte deswegen einen Moment, um zu erkennen, dass Herr Walter und dessen Assistent blass geworden waren.

Keine Einbildung also, analysierte er automatisch und im nächsten Augenblick richteten sich braune Augen auf Herrn Franklin, in dem er die Quelle der Energie vermutete.

> Zu Recht. Aber er wird sich gleich wieder unter Kontrolle haben.< Erst als Schneiders Stimme in seinem Kopf aufklang, bemerkte er auch den physischen Kontakt, den dessen Hand zu seinem Unterarm hergestellt hatte. Und dankend neigte er den Kopf, denn zweifellos hatte er es dem Deutschen zu verdanken, dass er nicht mehr abbekommen hatte.

"Ich werde ihm den Hals umdrehen…", knirschte Herr Franklin jetzt, verlieh den Emotionen Worte und gewann so an Kontrolle über sein Talent.

Da weder Herr Walter noch Herr Long in diesem Moment dazu in der Lage waren, war es Schneider, der darauf antwortete. Mit kaum verborgenen Amüsement. "Solange Sie damit warten, bis wir mit ihm fertig sind, können Sie das gerne tun."
 

~TBC~


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und damit haben sie ein neues Ziel ^^
cya, cu ^-^ Komplett anzeigen

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