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Das Stundenglas

von

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Das Stundenglas

Das Stundenglas

oder

Das Ende der Zeit
 

Vollmond, in den richtigen Nächten ist es immer Vollmond. So voll und weiß, wie dieser nicht definierbare Appetit auf das, was hinter diesem Tor liegt!

Du musst verstehen, es ist nicht so als wüsste ich, was hinter diesem Portal aus scheinbar glühenden Sternen auf geschnitzten goldenen Hintergrund liegt.

Nein. Es ist eher eine Vorahnung, ein Schauer in meinem Nacken.

Wieder ein Schritt weiter, es scheint wie einer. Doch ich sehe mich, wie ich die große Halle auf dem Weg zu meinem Ziel durchschreite.

Wieder ein Schauern meinen Nacken hinab, bis ich begreife es ist mein Instinkt, der mich leitet,

eine angstvolle Erregung, die mich treibt.

Ich muss lachen, wenn ich daran denke, dass ich früher den Freien willen

tatsächlich für möglich hielt. Aber ihr werdet sehen, mit Hilfe der Wahrheit hinter dieser Tür werde ich die mein Finden, werde ich die euren finden. Sie wollten es so, ich sagte ihnen sie sollten mir folgen, doch sie lachten, lachten über mich, mich der Einzige, der die Macht hat, die Macht die Wahrheit zu retten, zu retten für sie und für mich!

Jetzt weiß ich es, es ist der Hunger auf Macht, der mich diesem Tor näherbringt, mich stößt und drängt mit schier unglaublicher Kraft und Ungeduld.

Meine Hand tastend in meinem Gesicht, die Finger fahren hinab zu meinem Mundwinkel. Dort ist es wieder, dieses kalte Lächeln, das schon vielen die Münder schloss.

Schon wieder Abschweifungen in die Vergangenheit, genug für eine Nacht. Genug der trüben Erinnerungen, zu viele als das ich sie mir jetzt erlauben könnte. Am Ende der Halle, nun vor dem Tor meines Begehrens.

Ich spreche die Worte und stemme mich gegen die Tür.

Ein Herzschlag, dann Stille, zu viel Stille für meinen Geschmack.

Der sich jetzt auf meiner Zunge wie ein schleichendes Gift ausbreitet. Ich trete ein und schwimme in Licht. Nun kreisende Geräusche, die Luft brennt, meine Lunge steht in Flammen.

Doch hat sich die Temperatur nicht verändert. Es ist die Vorfreude, die mich belebt.

So wunderschön. Die Farben explodieren, die Lichter wie gleißendes weißes Feuer in schnellen Reigen.

Wie Wasser fließen sie dahin, diese Spannung die von diesem Ort, dieser Maschine ausgeht ist kaum zu ertragen.

Licht! Es blendet, nein es sind die Tränen in meinen Augen, die mir die klare Sicht verwehren. So war es vor Jahren als ich mich das erste Mal in diese Kammern schlich. Damals konnte ich das Potenzial dieser Wahrheit nicht begreifen. Doch heute bleiben meine Augen trocken, meine Hände sind ruhig.

Die Zeit hat diese Sicherheit mit sich gebracht. Es ist ganz einfach. ein neues Portal durch die Zeit tut sich auf.

Ich zögere, genieße noch ein letztes Mal diese Spannung in meinem Körper wie süß der Ton eines schnellen unkontrollierten Herzschlages doch sein kann.
 

Wieder ein Lächeln ohne Liebe. Ich durchschreite, die Luft knistert auf meiner Haut. Als die Zeit an mir vorüberzieht.

Ich sehe Menschen erstehen und Sterben, Blumen erblühen und verdorren. Schon dieses Ritual gibt mir ein Gefühl absoluter dunkler Befriedigung.

Doch nun verblassen die Bilder. Meine Reise scheint zu Enden.

Ich trete aus den Farben hervor. Der Raum unverändert, doch ich weiß es hat sich viel getan, sehr viel. Ich schreite zurück durch die Halle vorbei an den steinernen Zeugnissen der Vergangenheit. Ich gehe dahin zu dem steinernen, altarähnlichen Gebilde, das nach mir ruft. Oh, welch Befriedigung. Das Lächeln in meinem Gesicht gleicht einer Diabolischen Fratze. Vor mir steht eine Truhe, wie die Büchse der Pandora steht sie ohne Scham vor mir. Ich könnte es beenden es ist noch nicht zu spät noch kann ich dieser Phrase Einhalt gebieten. Was Denke ich? Ich bin schon zu weit gekommen, als das ich mich wie ein feiger Hund davon mache. Damit würde ich sie retten und für sie siegen. Ich verliere, es tut mir leid, das Lächeln. Ich öffne die Schatulle, die süße Musik erkling wieder.

Doch was ist das? Wie ein Stigma in mein Fleisch gebrannt, wie der Dorn der den Löwen quält. Ein Stundenglas, wieso? Ich verstehe nicht. Die Wahrheit wollte ich finden. Doch die Worte des alten Mannes straft die Gewissheit nun Lügen.

Ein Stundenglas.

Noch nie erschien mir ein so einfaches Ding so hässlich. Ich kann es nicht mehr sehen fort, fort damit. Ich schleudere es gegen die Wand, es zerspringt. Ich atme aus und falle. Sehe die Taten, die ich einst beging. Meine Lippen, so blass so schwer. Ich hauche die Worte - nein ich spucke sie ein letztes mal aus

WAHRHEIT.

Ende !



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