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Crossed Wings

LevixArmin
von

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Zufällige Berührungen waren etwas, was Armin für gewöhnlich nicht störte. Er hatte nichts gegen Körperkontakt und wenn Eren ihn ab und zu, wenn er wirklich gute Laune hatte, lange umarmte, genoss er das und auch Conny verbot er nicht, sich während dem Frühstück an ihn zu lehnen, wenn er müde war und keine Lust auf das bevorstehende Training hatte. Doch nachdem er sich mit den anderen im großen Aufenthaltsraum eingefunden hatte, spürte er wie sein Herzschlag schneller ging, als Levi sich neben ihn stellte. Der Blick seines Corporals war noch vorne zu Irvin gerichtet, der begann über die Planung ihrer nächsten Mission zu sprechen, die in wenigen Wochen anstand. Diese Zeit würden sie für Vorbereitungen benötigen und um die neuen Formations-Strategien in die Köpfe der Soldaten zu hämmern, damit nichts schief ging. Sie standen, anstatt zu sitzen. Wenn man stand konzentrierte man sich mehr, man fühlte sich wacher und drohte nicht sich in anderen Gedanken zu verlieren.

Eren, Jean und alle anderen die sich am Abend zuvor betrunken hatten, sahen ziemlich erledigt aus, obwohl es erst Mittag war. Nachdem Petra sie erwischt hatte, waren sie zum Putzen verdonnert worden und hatten den ganzen Morgen nichts anderes getan. Alleine Armin war verschont worden, schließlich war er bei Levi gewesen, als sie Ärger bekamen, was ihm teilweise ein schlechtes Gewissen bescherte, doch keiner schien es Armin übel zu nehmen. Er fragte sich natürlich, ob der Ältere nicht gemerkt hatte, dass er genauso involviert gewesen war, aber zumindest hatte er sich dazu nicht geäußert und auch Petra hatte ihn nicht angesprochen.
 

Ganz langsam glitt sein Blick zur Seite, zu Levi und er betrachtete sachte sein Gesicht, wand den Blick jedoch schnell wieder ab. Denn so wie er vermutete, spürte Levi schnell, dass jemand ihm Aufmerksamkeit schenkte und er konnte absolut nicht einschätzen, ob er sich absichtlich neben ihn gestellt hatte, oder nicht.

Vorsichtig atmete Armin durch und bemühte sich Irvin zu zuhören. Irvin war unglaublich charismatisch und wie dazu geboren ein Anführer zu sein, dementsprechend konnte man sich auch seinen Reden kaum entziehen. Trotzdem setzte sein Gehirn für einen Moment aus, als er Levis Handknöchel an seinen spürte. Nur hauchzart und so, dass man sich gut und schön einreden konnte, dass es ein Versehen war. Doch Levi gehörte nicht zu den Menschen, die jemanden ohne es zu wollen so sanft berührten, oder?

Dass er das gerade in diesem Moment tat, wo sie umringt von Soldaten waren, die die Nähe die sie teilten wohl nicht bemerkten, ließ Armin die Röte in die Wangen steigen.

Hatte er dem Corporal jemals Avancen gemacht, ohne es zu merken? Er konnte sich nicht daran erinnern und trotzdem behandelte Levi ihn mit dieser beinah selbstverständlichen Art. Doch er konnte auch nicht leugnen, dass der Andere nicht Unrecht damit hätte, wenn er dachte, er würde sich zu ihm hingezogen fühlen.

Hätte er nicht solche Angst gehabt, dass Levi es bemerken würde, hätte er sich fest auf die Unterlippe gebissen, während er ihm seine Finger wenige Millimeter entgegen bewegte. Es war wirklich verrückt, dass der große oder kleine Abstand zwischen ihren Händen als Maßstab für die Botschaften dienen sollte, die sie sich gegenseitig gaben, aber gerade war es genauso. Und Levi verstand.

Ihre Fingerknöchel berührten sich mit mehr Druck und Armin wurde nicht nur schrecklich warm, er hatte das Gefühl, dass sein Herz sich schmerzhaft gegen seine Brust drückte und es fiel ihm schwer Luft zu holen. Ihm war, als wüsste er nicht was er da tat, aber es fühlte sich gut und aufregend an, besonders als Levi ihre Finger leicht und nur ansatzweise miteinander verhakte und seinen Handrücken gegen Armins drückte.

Wahrscheinlich löste das alles gerade viel mehr in Armin aus, als in Levi, aber das störte den Jüngeren nicht, wie sollte Levi auch die gleiche Aufregung verspüren, wenn dieses Gefühl für ihn nichts Neues war.

Sicher konnte er im Gegensatz zu ihm, Irvin noch richtig zuhören und seine Worte verarbeiten, zwar gab sich Armin größte Mühe, er war sich der Wichtigkeit ihrer Aufgabe bewusst, aber die fremden Finger an seinen, der Kontakt zu seinem Offizier, der um einiges reifer und verruchter war als er, sorgte dafür, dass es ihm unglaublich schwer fiel.

Ob Levi sich denken konnte, dass er noch reichlich unerfahren war?
 

Genauso schnell wie Levis Hand die seine gefunden hatte, löste sie sich auch wieder, als Irvin verstummt war und die Soldaten wieder gehen dürften. Mit großen Augen und reichlich überfordert sah er dem Älteren nach, der wirkte, als wäre nichts passiert und Armin traute sich nicht einmal darüber nachzudenken, ob jemand gesehen haben könnte, was zwischen ihnen gewesen war.

„Schlaf nicht ein, Soldat.“, wies ihn Mike an, der nicht weit weg von ihm stand, ihm war aufgefallen wie Armin vor sich hin starrte, wie bestellt und nicht abgeholt. „Ja, Sir.“
 

Er, Berthold, Mikasa und Christa hatten heute die Aufgabe sich um die Pferde zu kümmern, sie zu pflegen und mit Futter zu versorgen, nachdem sie die Ställe gesäubert hatten, nicht die beste Aufgabe, aber eine bei der man ungestört nachdenken konnte. Die anderen Soldaten, die dafür eingeteilt waren, gehörten zu den stillen Gemütern und das war umso besser. Jean hätte ihm wieder die Ohren voll getratscht, er mochte Jean, aber manchmal war er anstrengend.

Schließlich kam Armin bei Levis Pferd an und ihm war nicht wirklich danach Philines Mähne zu kämmen oder ihre Hufen auszukratzen. Er müsste nur mit genügend Selbstbewusstsein an die Sache ran gehen und sie würde ihn weder beißen, noch ihm ihre Hufe gegen den Kopf treten. „Soll ich das machen?“ Armin drehte sich nach hinten zu Mikasa die sich den Schweiß von der Stirn strich, sie wusste wie die Pferde waren, besonders Philine. „Nein, das wird schon.“, sagte er mit einem leichten Nicken, wollte diese Aufgabe nicht an sie abtreten und es selbst hinbekommen. Das Vieh kannte ihn doch schon durch Levi und mit Sicherheit würde sie Ärger von ihrem Herrn bekommen, wenn sie es wagte ihm wehzutun, zumindest redete sich das Armin gerne ein und der Gedanke wärmte ihn ziemlich.

„Sicher?“ Mikasa hatte sich neben ihn gestellt und schenkte Philine einen kalten Blick. „Diese verdammte Stute, sie ist genauso nervtötend wie Levi.“

„Manchmal ist er wirklich in Ordnung. Das im Gerichtssaal war schrecklich, aber ich denke nicht, dass Levi innerlich so ist, wie er da wirkte.“ Mikasa seufzte entnervt. „Was weiß ich, der stärkste Soldat hin oder her, ich kann ihn nicht ausstehen.“ Sie griff nach der Bürste und begann die Mähne durchzukämmen, dabei zeigte sie keinen Moment Unsicherheit oder gar Angst. Er würde ihr wohl niemals sagen können, dass er Levi mehr als nur „In Ordnung“ fand.
 

Philine zickte zu Armins Glück nicht und ließ sich von ihm schließlich ihre Hufen säubern, bevor er und die Anderen eine ganze Weile später mit den Pferden durch waren und duschen gehen dürften.

Seine blonden Haare waren noch feucht als er, in frischen Klamotten bekleidet am Tisch saß und abwesend an seinem Brot herum knabberte. Seit ihrer Besprechung kreisten seine Gedanken nur um Levi, seine Berührungen hatten ihn komplett aus dem Konzept gebracht und das Schlimme war, er konnte noch nicht einmal mit jemandem darüber sprechen, wie seltsam das alles für ihn war. Was würde sein bester Freund denken, wenn er sagte, dass er den Mann, der ihn zusammen geschlagen hatte, verdammt anziehend fand? Und dass dieser das sogar irgendwie zu erwidern schien, wenn er sich nicht komplett irrte?
 

„Armin?!“, ertönte eine fröhliche Stimme hinter ihm als er nach dem Essen den Gang in Richtung seines Zimmers entlang ging und sich umdrehte um in Hanjis strahlendes Gesicht zu schauen. „Na mein kleines Genie?“ Grinsend wuschelte sie ihm mit einer Hand durch die Haare und Armin lächelte schüchtern, es wäre gelogen zu sagen, dass er es nicht genoss diese Aufmerksamkeit von ihr zu bekommen. „Ich hab hier noch einige Unterlagen, würdest du die zu Levi bringen? Ich bin ziemlich in Eile.“ Sie drückte ihm einen Haufen Briefe in die Hand, lächelte und ging schon weiter, bevor Armin auch nur zu Wort kommen konnte. „Danke schön, Blondchen!“

Irgendwann hatte Armin aufgehört zu zählen, wie viele Spitznamen sie ihm schon gegeben hatte.

Und nun stand er da, mit Briefen die höchstwahrscheinlich streng vertraulich waren und auf dem Weg zu Corporal Levi, an den er nachts dachte, wenn er Dinge tat, die niemanden außer ihn selbst etwas angingen. Und er fühlte sich schrecklich.
 

Draußen war es schon dunkel, nur eine Kerze auf dem Schreibtisch erleuchtete sein Zimmer, das besser in Stand wirkte, als die der neuen Soldaten, das verstand sich von selbst. Levi hatte die Beine auf dem Tisch und besah sich einige Berichte, die er halbherzig durchging. Auch wenn es so gewirkt hatte, hatte ihn seine kleine Flirterei mit Armin bei der Besprechung nicht kalt gelassen. Er war nicht davon ausgegangen, dass der Jüngere den Körperkontakt auf diese Art erwidern würde und es stellte ihn mehr als zufrieden.

Er hatte ziemlich riskant gehandelt, schließlich hätte der Blonde auch zusammen zucken, oder sonst etwas anstellen können und alle hätten sie angestarrt, Irvin wäre sicher nicht begeistert gewesen.

„Ja?“, fragte er als es klopfte und drehte den Kopf leicht zur Tür, als sich diese öffnete und der Junge sein Zimmer betrat. Er hielt ein paar Briefe an seine Brust gedrückt und sein Blick war unsicher, als ob er das Gefühl hatte hier vollkommen Fehl am Platz zu sein. „Entschuldigen Sie die Störung Corporal, Hanji Zoe bat mich Ihnen diese Briefe zu bringen.“ Levis Augenbraue zog sich gefährlich nach oben. Hanji spielte ein bisschen viel mit ihm, denn das hatte sie doch sicher nicht zufällig gemacht. Doch eigentlich dürfte er sich nicht beschweren, sie hatte Armin in sein Zimmer gelotst, vielleicht sollte er ihr sogar danken. Auch wenn Levi nicht wirklich glaubte, dass er das tun würde.
 

„Komm rein und schließ die Tür.“ Armin bewegte sich nur langsam nach vorne und schloss zögerlich die Tür hinter sich. Er hatte keine Angst, wirklich nicht, schon jetzt vertraute er Levi, aber die Nervosität führte bei ihm beinah zu einem Herzstillstand.

Nach einigen Metern war er bei ihm und seinem Schreibtisch angekommen, reichte Levi die Briefe und ließ seinen Blick kurz über seine Beine gleiten, die auf dem Holz ruhten und die Lederriemen, die sich um seine Beine bis hinab zu seinen nackten Füßen schlangen. Ein wundervoller Anblick.

Levis desinteressierte Augen glitten über die Absender der Briefe, bevor er diese zur Seite warf, dabei flogen sie beinah auf den Boden.

Danach zog er seine Beine an und ließ seine Füße landen, ehe er sich ganz aufrichtete und sich so nah an Armin stellte, dass dieser gezwungen war mit seinem Rücken an dem Schreibtisch zu lehnen. „Alles okay?“ Mit einem flachen Atemzug legte Armin seine Handflächen auf den Tisch um sich ein wenig abzustützen, ehe er sich mit dem Oberkörper nach hinten lehnte. Doch es war nicht in Levis Sinne, dass mehr Abstand zwischen sie kam und diesen überbrückte er auch umgehend mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen, dass Armin maßlos überforderte.

Seine Wangen wurden rot, er spürte wie er begann zu schwitzen und wusste nicht, ob er sich nur aufgeregt oder ernsthaft unwohl fühlte, als Levi ihm immer näher kam. „Ja, alles okay.“ Natürlich war nichts okay.

„Ich tu dir schon nichts.“ – „Ich weiß.“
 

Levi hob seine Hand an und strich ihm sachte einige Strähnen aus dem Gesicht, er spürte wie heiß Armins Stirn war und betrachtete die kleine Narbe, an der Stelle die er höchstpersönlich genäht hatte.

„Es.. es ist gut verheilt.“, murmelte der Blonde mit nicht ganz fester Stimme und löste seine Hände von dem Schreibtisch, traute sich nun wieder ihm ein wenig näher zu kommen. „Alles andere wäre auch schade um dein hübsches Gesicht gewesen.“

Seine Hand fand Armins und der Jüngere nahm sie automatisch, als ob sein Verstand gar nicht selbst entscheiden konnte. Sein Unterbewusstsein bestimmte gerade über ihn und er bereute es nicht einmal. Ihre Finger flochten sich ineinander, bevor Levi die freie Hand an sein Becken legte und die letzten Zentimeter zwischen ihnen überbrückte um ihre Lippen miteinander zu verschließen. Unausgestoßene Luft sammelte sich in Armins Mund die unbedingt nach draußen wollte, doch er blieb angespannt, hatte das Gefühl unter jedem Schauer zu vergehen, den Levis Mund durch seinen Körper jagte. Noch niemals hatte er so was gespürt und er hatte sich Küssen nicht halb so intensiv vorgestellt, doch, als der Andere plötzlich mit der Zunge über seine Unterlippe fuhr, wurde es seinem unerfahrenen Gehirn zu viel und ihm war, als würde ein Kurzschluss entstehen, weshalb er den Kopf einige Zentimeter abwendete und sich nicht traute in die Augen des Älteren zu schauen.

Es war ihm mehr als peinlich, dass er nicht in der Lage war ihren Kuss in ein Zungenspiel übergehen zu lassen, doch er hätte nicht einmal gewusst, was er hätte tun sollen und sich vor einem Mann wie Levi sicher mehr als lächerlich gemacht.
 

Doch Levi reagierte überhaupt nicht so wie er erwartet hätte. Mit einer unglaublichen Sanftheit legte er die Hand in Armins Nacken, ließ seine Fingerspitzen über seine Nackenhaare kraulen und fuhr mit den Lippen über sein Kinn. Ihm war klar, wie Armin sich fühlen musste, auch wenn man es sich bei Levi kaum vorstellen konnte, aber auch er war einmal ungeküsst gewesen.

„Entspann dich… lass mich machen.“, raunte er dunkel und weich gegen seinen Mund, bevor er beinah unschuldig an seiner Unterlippe nippte und Armins Augen sich wieder schlossen. Er drückte Levis Hand fester, positionierte die andere an seinem Oberarm und ließ sich einfach von ihm treiben, genoss zuerst, wie seine Unterlippe liebkost wurde, dann seine Oberlippe und nun geschah es ganz von alleine, dass sein Mund sich einen Spalt öffnete und Levi anfing ihn nur zaghaft mit seiner Zungenspitze zu reizen. Es befriedigte ihn wirklich, wie er spürte, dass Armin es nun schaffte auf ihn einzugehen und dass er ihm seine Unsicherheit genommen hatte. Sie genossen den Geschmack des jeweils anderen und Armin überließ ihm die Führung, legte seinen Arm mehr um den Älteren, während schüchterne und doch wohlige Laute seine Mundhöhle verließen und in Levis trafen, der mit den Fingern über seinen Kiefer glitt, ehe er sich langsam von Armin löste. Die Wangen des Jungen waren gerötet, sein Blick schien ganz anders als zuvor und er machte zwar Anstalten sich von Levi zu lösen, doch wirklich wollen tat er es nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Pibu-san
2013-10-17T21:53:09+00:00 17.10.2013 23:53
ohhhh levi hat so ne brave , erotische seite oO ich mag das :))))


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