Zum Inhalt der Seite

Crazy for you

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Den vollen Rucksack geschultert und einen Sixpack Bier -ohne hätte er den Laden einfach nicht verlassen- in der gesunden Hand, schlenderte Die neben Kaoru her, der einen 5 Kilo-Sack Reis auf seiner Schulter trug. Dazu ebenfalls einen vollen Rucksack.

„Und du bist dir sicher, dass das nicht zu viel ist für morgen Früh?“ War immerhin schon eine Menge.

„Für ein ordentliches Frühstück ist das alles nötig, du Vogel. Aber ja: Es sind auch noch ein paar andere Teile dabei. Damit wir die für morgen nicht mehr auf der Liste haben. Wieso? Ist dir die Tasche zu schwer?“, stichelte der Ältere.

„Niemals!“, protestierte der Rothaarige. „Ich würde locker das Doppelte schaffen!“

„Angeber“, lachte Kaoru und kramte schon mal nach seinem Schlüsselbund, um ihnen aufschließen zu können, war das Gebäude mit seiner Wohnung doch schon in Sichtweite. „Das kannst du morgen dann ja unter Beweis stellen.“

Der Jüngere grummelte. Wie er sich da schon drauf freute. Wie immer ließ er dem Freund den Vortritt, begutachtete, was sich unter dieser dummen, weiten Jeans verbarg. Was fand Kaoru nur an denen? Wie gut, dass er den Anderen schon öfter hatte knien oder hocken sehen, sodass er wirklich gut ahnen konnte, was unter dem Stoff verborgen war.

„Womit wollen wir uns denn den Abend versüßen?“, fragte er, um sich irgendwie abzulenken. Dennoch haftete sein Blick unentwegt an dem verlängerten Rücken.

„Hm“, überlegte der Ältere und schob die Tür auf. „Da hab ich mir noch keine Gedanken drum gemacht.“

„Dann lass uns die Konsole entstauben, die da im Wohnzimmer steht.“

„Eh?“ Erstaunt drehte der Schwarzhaarige sich um. „Du willst spielen? Mit der Hand? Eine blöde Idee.“

„Ey! Jetzt mach das doch nicht gleich nieder. Das kann schon klappen.“

Kaoru rollte mit den Augen. Dieses trotzige Kleinkind. „Du wirst den Controller keine fünf Minuten halten können. Außerdem schadet es der Wunde.“

Stöhnend verdrehte der Rothaarige die Augen, während er seinem Freund ins Haus folgte. „So schlimm ist es doch jetzt auch nicht. Das ist ein nur ein Kratzer und keine Fleischwunde.“

„Falsch“, dementierte Kaoru und drückte den Knopf für den Aufzug. „Es ist ein Schnitt. Was schon schmerzhafter als ein Kratzer ist. Und empfindlicher.“

„Ja, aber an meiner Hand“, betonte der Größere. „Da werde ich doch wohl wissen, wie viel ich mir zutrauen kann.“

„Aber mein Eigentum. Und an dem will ich dein Blut nicht kleben haben!“

Die schluckte. „So wie du das sagst, klingt es so, als hätte ich was ansteckendes.“

Es machte 'Ping' und die Türen des Fahrstuhls öffneten sich.

„Was?“ Verwundert drehte sich der Ältere um. „Ach, Daisuke. So war es doch nicht gemeint.“ Seufzend betrat Kaoru den kleinen Raum, zog den Rothaarigen am Handgelenk zu sich, als dieser, mit einem wirklich verletzten Blick, nicht zusteigen wollte. „Ich will doch nur nicht, dass du Schmerzen hast und sich die Genesung verzögert.“ Er drückte die Taste für ihr Stockwerk und rückte den schweren Reissack auf seiner Schulter zurecht. „Du hältst mich jetzt sicherlich wieder für einen Spielverderber, aber ich möchte einfach nur, dass du deinem Körper ein paar Tage Zeit gibst sich um die Wunde zu kümmern. Okay?“

Um ein ganzes Stück erleichterter nickte Die. „Okay.“ Wie hatte er auch nur einen Moment glauben können, dass Kaoru so von ihm dachte? Vielleicht irgendwann mal, wenn Daisukes größtes Geheimnis -seine größte Begierde- kein Geheimnis mehr war. Dann würde Kaoru vielleicht anders über ihn und sein Blut denken.

Sie erreichten ihr Stockwerk und traten auf den Gang.

„Ist wirklich alles okay?“, hakte Kaoru nach, spürte er doch immer noch eine gedrückte Stimmung von seinem guten Freund ausgehen.

Jener fing an übers ganze Gesicht zu Grinsen. „Ja, alles okay. Auch, wenn ich es immer noch übertrieben von dir finde.“

Nicht ganz überzeugt stieg Kaoru in das Grinsen mit ein. „Ich halte dich nur davon ab Dummheiten zu machen, wegen denen du anschließend jammerst. Und einer muss ja auf dich aufpassen.“ Obwohl er selbst ja schon mit Schuld an der Verletzung hatte.

„Den Job würde ich niemandem lieber überlassen.“

Der Kleinere, welcher sich bereits zwei Schritte Richtung Wohnung gegangen war, blieb stehen und drehte sich verwundert und fragend um. „Eh?“

Ertappt zuckte der Rothaarige zusammen. Wieder etwas, dass er ungewollt laut gesagt hatte. „Naja... Weil du so eine Aufgabe dann ja auch ernst nimmst. Wo wäre ich besser aufgehoben?“

„Ah, verstehe.“ Schmunzelnd drehte der Schwarzhaarige sich wieder um. Der Sack auf seiner Schulter wurde gefühlt immer schwerer. Er wollte ihn endlich in seine Küche bringen.

Mit einem kleinen Seufzen sah Die ihm noch einen Moment hinterher. Wenn Kaoru doch nur wirklich verstehen würde...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück