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Konoha Gangs

Zwei Gangs, ein Bandenkrieg und eine Freundschaft zwischen den Fronten
von

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Verfolgt

Im weitesten Sinne gab es keinen Gewinner des Battles. Schlussendlich waren es einfach grosse Verluste beidseits, die diese erste Schlacht kennzeichneten.

Der Inner Circle der Kuramas war noch vollständig, jedoch gab es im Outer dafür umso mehr Gefallene und schwer Verletze.

Shizune tat ihr möglichstes, um den Leuten zu helfen, jedoch konnte sie nicht jeden retten. So war das Gangleben nun einmal.

Wenn man ins Krankenhaus gegangen wäre, dann würde man schnurstracks nach der Genesung in den sogenannten Höllenblock wandern, einfacher gesagt, die staatliche Strafvollzugsanstalt von Konoha. Oder man würde schon vorher in ein Gefängniskrankenhaus verfrachtet werden.

Die gedrückte Stimmung war allgegenwärtig. Naruto war rasch wieder auf den Beinen gewesen, da er von den schlimmsten Verletzungen verschont worden war. Auch viele andere fanden sich schon am nächsten Tag wieder im Versammlungsraum ein, um von Narutos und Shikamarus weiterer Strategie zu erfahren.

"Offensiv." Shikamaru blickte mit seinem allseits bekannten Röntgenblick in die Runde erwartungsvoller Gesichter. "Die Takas haben ihren ersten Spielzug natürlich voll und ganz ausgenutzt, um ihre Schützen in den Gebäuden rund um den Platz zu positionieren. Wir dürfen ihnen keinen Vorteil in dieser Hinsicht mehr gönnen. Entweder wir bestimmen den Austragungort, oder der weitere Verlauf der Schlacht findet zufällig statt."

"Das heisst, wir sollten sie gar nicht dazu kommen lassen, sich eine neue Strategie zu überlegen geschweige denn, sich weitere derartige Vorteile zu verschaffen. Wir müssen aufwachen und kämpfen", fügte Naruto an. "Schliesslich sind wir die Foxes. Und wer uns schlagen will, muss erst noch geboren werden."

Der Gang-Leader und sein Vize ernteten zustimmendes Geschrei ihrer Leute. Besonders Naruto verstand sich darauf, seine Leute in schwierigen Situationen zu motivieren und ihnen neuen Kampfgeist zu verleihen. Und Shikamaru war für die Fakten zuständig.

"Es war die erste Schlacht und wie jede erste Schlacht, wird sie zu Legende werden. Aber niemand sagt, dass nicht auch jede nächste eine Legende werden kann! Denn die Kurama Foxes schreiben hier und jetzt Geschichte in Konoha!"

Der Jubel war ohrenbetäubend und Sakura flüchtete sich aus dem Raum. Auch sie fühlte sich nun angespornt und hoffnungsvoll durch Narutos mitreissenden Kampfgeist, doch dieser Lärmpegel war ihr schlichtweg zu hoch.

Sie öffnete leise die Tür des Lazaretts, wo Shizune hinter ihrem Tisch sass und sich Notizen machte. Das fahle Mondlicht fiel durch die alten, verblichenen Oberlichter. Diese Fenster gingen auf einen der verlassenen Hinterhöfe der Hallen hinaus, sodass sie unbemerkt blieben. ohne die Fenster abzudunkeln.

Shizune war so vertieft in ihre Akten, dass sie Sakura gar nicht bemerkte. Wie bei jedem anderen Patienten hatte sie sich ausführliche Notizen über deren Zustand gemacht. Tsunade half ihr, wo sie konnte und auch einige weitere Ehemalige waren von weiter weg hinzu gestossen. Sie kamen immer, wenn in der Bande etwas war, denn einige weitere von ihnen waren Krankenpfleger und auch einige Sanitäter. Es gab sogar noch einen weiteren Arzt, der extra von weit her angereist war.

Das waren diejeinigen, die mit dreissig, oder schon vorher, den Sprung ins Leben ohne Gang geschafft hatten und das gelang leider Gottes nicht allen.

Ein verkrampftes Husten und ein schmerzhaftes Stöhnen drangen zu ihr durch und sie suchte nach der Quelle des Geräusches. Tsundade war gerade dabei, die Wunde von dem armen Kankuro zu verbinden, der sich einen Messerstich in den Rücken und noch viele andere kleinere Verletzungen eingefangen hatte.

Sakura schlich sich zu Kiba, der ganz am Rand des Lazaretts lag. Er schlief nicht, seine Augen standen offen und er hatte den Blick starr an die Decke gerichtet, während sein ständiger Begleiter Akamaru neben ihm friedlich vor sich hin döste.

"Kiba?"

"Hm?"

"Wie geht es dir?"

"Bestens." Er grinste zwar, aber das kaufte sie ihm nicht ab.

"Das ist gelogen."

"Nee. Andere hier haben viel mehr abbekommen. Kankuro zum Beispiel." Mit einem Kopfnicken deutete er in die Richtung Tsunade, die bei schwachem Licht einer alten Lampe den stöhnenden Kankuro versorgte.

Sakura seufzte. "Und trotzdem: Dein Arm wurde durchbohrt. Ich wette 10 Mäuse darauf, dass er höllisch weh tut."

"Darauf sollte ich lieber nicht wetten. Aber auch wenn's wehtut kann ich noch kämpfen!"

"Jetzt hörst du mir mal zu, Kiba. Wenn du jetzt wieder in die Schlacht gehst, dann bist du so ziemlich erledigt. Wenn du aber wartest, bis du wieder auf dem Damm bist, dann wirst du auch wieder mit voller Kraft kämpfen können. Und dieser Krieg ist nicht morgen vorbei, der wird dauern, keine Ahnung wie lange. Aber bestimmt lange genug."

Kiba grinste. "Du bist immer so vernünftig, Cherry. Eigentlich sollte ich mir davon ja eine Scheibe abschneiden, aber du weisst, dass weder ich, noch irgendjemand sonst hier das kann."

Die Worte ihres Gang-Bruders entlockten ihr ein Lächeln. "Dazu habt ihr mich ja."
 

Der Morgen kam schneller, als ihnen lieb war und wohl oder übel mussten Hinata, Ino und Sakura wieder in die Schule. Der düstere Himmel untermalte bestens die Missstimmung der drei Mädchen, die sich gezwungenermassen aufrappelten und ihre Schulbücher zusammenpackten,

Tsunade erklärte sich bereit, die Drei vor der Schule abzusetzen, da sie ganz und gar nicht damit einverstanden war, dass der übernächtigte Jiraiya diesen Job übernehmen wollte. Dabei war sie selbst kaum mehr wach zu halten, aber was sollte es? Ihre Tante war einfach zu stur.

Selbst Tsunades Fahrstil war nicht ganz so waghalsig und verrückt wie sonst, so müde war sie von der durchwachten Nacht im Kurama-Lazarett.

Gegen alle Erwartungen kamen sie tatsächlich noch pünktlich bei der Schule an, wo die Mädchen Tsunade zum Abschied winkten und Sakura ihr noch zurief: "Fahr vorsichtig ja?"

Ein müdes Nicken war die Antwort, dann brauste ihre Tante davon.

Heute waren die Blicke der anderen noch einmal anders. Sie waren es sich gewohnt, gemustert zu werden, denn immerhin gehörten sie zu den Kurama-Foxes und das hiess auf einem einfachen Pausenhof schon eine Menge.

Ja, wahrscheinlich hatten sie sich heute alle die News im Fernsehen angesehen. Und dort waren sie leider ganz und gar nicht sparsam mit den Bildern und Berichterstattungen über die Schlacht und den verwüsteten Platz gewesen. Alles hatten sie gezeigt: Die Motorradleichen. die kaputten Fensterscheiben, die liegengebliebenen Waffen, das Blut. Und nun sah sie es förmlich in den Gesichtern in ihren Mitschülern, wie sie versuchten, Ino, Hinata und Sakura in dieses Szenario zu hineinzuversetzen. Dabei waren sie bei der Schlacht ja nicht einmal mit von der Partie gewesen.

Ino hob als Reaktion nur das Kinn und spazierte weiter, Hinata begann nervös mit ihren Fingern zu spielen und Sakura atmete tief durch. Nicht aufregen. Sollten sie doch glotzen.

Der Tag an sich verlief noch langsamer, als all die anderen Tage. Die drei hatten sich fest vorgenommen, ihre Köpfe bei der Sache zu behalten, da sie in letzter Zeit kaum noch aufgepasst hatten, im Unterricht. Und so brüteten sie über ihren Büchern und versuchten angestrengt, Miss Yuuhi zuzuhören, die irgendetwas über algebraische Textgleichungen und Lösungsmengen referierte.

Zu der ganzen Situation mit den Gangs, die die drei so beschäftigte kam jetzt auch noch die Müdigkeit von dieser beinahe durchwachten Nacht, die die Gedanken der Mädchen immer wieder Abschweifen liess. Öfter als ihr lieb war erwischte sich Sakura dabei, wie ihr Blick zum Fenster wanderte, das den wolkenverhangenen Himmel freigab.

In diesen Momenten fühlten sich ihre Lider so schwer an, dass sie befürchten musste, demnächst einzuschlafen.

Um nicht auf der Stelle wegzukippen, tippte sie unter dem Pult eine Nachricht an Sasuke. Sie hatte sich zwar vorgenommen, ihm nicht hinterherzulaufen und ihm ständig zu schreiben, aber jetzt musste sie einfach wissen, wie es ihm ging.

Aber eine Antwort blieb zu ihrer höchsten Beunruhigung aus. Sakura checkte die nächsten drei Mathematikstunden sicher alle zwei Minuten ihr Handy, doch da war nichts.

Irgendwann wurde es Miss Yuuhi leider zu bunt, sie hatte Sakuras natürlich ständig unter dem Pult nesteln sehen.

"Miss Haruno! Sie können mir nichts erzählen, dass Ihre Konversation per SMS wichtiger ist, als dieser Unterricht! Es geht hier um Ihre Zukunft und wenn Sie kein Interesse daran haben, dann dürfen Sie gerne gehen!"

Sakura erschrak so sehr über den schneidenden Tonfall ihrer Mathematik-Professorin, dass ihr ihr Handy scheppernd auf dem Boden landete und sie in der Klasse somit ein allgemeines Kichern provozierte. Selbst Ino und Hinata lachten, während die gute Sakura puterrot im Gesicht wurde.

"Nein, Entschuldigung", murmelte sie, hob das Handy auf und liess es in ihrer Schultasche verschwinden. Sie musste sich jetzt endlich zusammenreissen.

Die erlösende Pausenglocke liess unendlich lange auf sich warten. Und als der Zeiger dann endlich auf fünf Uhr gerückt war, fanden die Qualen endlich ein Ende.

"Wir schreiben in zwei Wochen erneut eine Prüfung über die Buchseiten 21- 36. Bereiten Sie sich gut vor. Ich wünsche Ihnen eine gute Woche." Miss Yuuhi ordnete ihre Blätter, nur um dann schleunigst ihre Sachen zusammenzupacken und abzudüsen.

"Seit wann hat sie es denn so eilig?", fragte Hinata verwundert.

Ino grinste wissend. "Die hat sicher ein Date."

Sakura lachte nur. "Ehrlich gesagt hab ich jetzt anderes im Kopf als Miss Yuuhi. Was machen wir denn jetzt? War ja klar dass sie uns noch eine riesige Prüfung reinknallen muss, ausgerechnet jetzt. Ich bin schon in Physik mehr als genug am büffeln. Und dann noch die Gangs..."

"Lass dich nicht unterkriegen, Saku. Wir kriegen das schon irgendwie hin, vergiss den Mist erst einmal. Hey, wir haben den längsten Schultag aller Zeiten überstanden, Mädels!" Ino schien ziemlich optimistisch zu sein, obwohl sie in Mathe genauso schlecht war wie Sakura.

"Ich dachte schon, es hört nie auf", seufzte Hinata. "Ach, wegen der Prüfung, ich helfe euch natürlich beim Lernen, wenn ihr wollt", bot sich Hinata an.

"Das Angebot nehmen die Blondine und die Neu-Brünette gerne an. Du Glückspilz hast ja überhaupt keine Probleme in Mathe." Ino tätschelte ihrer Freundin grinsend die Schulter, aber dann schien irh etwas einzufallen: "Sag mal, wir gehen jetzt nach Hause oder? Sonst kriegen wir ja nie genug Schlaf. Wir müssen einfach vorsichtig sein, ja?", meinte Hinata unsicher.

Die beiden anderen nickten zustimmend und so mischten sie sich unter die wenigen Leute, die heute unterwegs waren.

Trotz der Uhrzeit waren die Strassen vergleichsweise mit "normalen" Tagen leer. Die Bedrohung, die wie ein dunkler Schleier über der Stadt hinf, war bis auf die Knochen zu spüren.

"Es fühlt sich irgendwie komisch an. Alle wirken so angespannt", stellte Hinata fest. In etwas leiserem Ton fügte sie an: "Und überall sieht man kleine Gruppen von Takas und Kuramas. Und dann die Polizei..."

"Du sagst es. Ich fand es schon immer beeindruckend, welchen Einfluss die Gangs auf die Stadt haben und die Polizei kommt kaum mit. Schau dir doch an, wie wenige sie sind, im Vergleich mit den Gangs." Sakuras Blick wanderte zu dem eine Streifenwagen, der fast schon etwas verloren an einer Strassenecke stand. " Die Polizei ist ja sowieso überbeschäftigt."

"Genau, ich habe gehört, dass gestern sogar eine Bank im North ausgeraubt wurde. Die Cops waren ja alle unterwegs wegen des Battles, da hatten die Räuber ja schon fast leichtes Spiel. Und auch sonst machen die Kriminellen der Stadt jetzt keinen Halt mehr, es nutzt jeder die Gunst der Stunde. Und da haben die Cops ja wohl wirklich kaum Zeit, irgendwelchen Gangs nachzujagen, die so oder so schwer dingfest zu machen sind." Nachdenklich richtete die blonde Kurama ihren Blick auf die Strasse.

"Meinst du, dass die Bullen Verstärkung von aussen kriegen werden? Nicht, dass ich es uns wünsche, aber ich meine, das hier sind ja wohl kaum annehmbare Zustände", meinte sie daraufhin noch.

"Das glaube ich auch. Aber da bräuchten sie wirklich viel Verstärkung. Das Problem ist ja, dass die Gangmitglieder so gut wie nie alleine anzutreffen sind." Sakura bemerkte Hinatas nervösen Blick. "Hina?"

"Naja, für die Polizei wäre es ja in diesem Moment ein Leichtes, uns zu kriegen..."

Ino lachte so leise, wie Hinata sprach. "Aber nein, Cutie. Wir sind doch in den Augen der Polizei nur unschuldige Mädchen. Die können die Mitglieder zwar inhaftieren, ihnen aber in den meisten Fällen gar nichts nachweisen. Keine Sorge, Hina, wenn wir nicht gerade auf frischer Tat ertappt werden, dann können die uns gar nichts. Besonders uns nicht, wir gelten eigentlich so oder so nur als halb-aktiv. "

Hinata seufzte erleichtert. "Gut zu hören, ich hoffe, du irrst dich nicht."

Die Mädchen nahmen eine Abkürzung durch eine weniger befahrene Strasse und sie waren schon fast bei der U-Bahn-Station, als sich drei Typen aus einer, am Strassenrand stehenden Gruppe, lösten und auf sie zu kamen. Sakura kannte sie nicht und deshalb wurde sie sofort misstrauisch, genau wie die anderen beiden. Sie suchte nervös nach einem Taka-Symbol auf ihren Armen, jedoch war nichts zu erkennen.

"Hi, Mädels. Na, Lust auf eine Spritztour?", säuselte der Eine und grinste schleimig. Den drei Mädchen wurde gleich darauf klar, dass der Typ nur auf der Suche nach Frauen war. Ihre Kurama-Halsketten waren versteckt, in den Ausschnitten ihrer Kleidung. Selbst wenn es Taka-Jungs wären, würden sie sie wahrscheinlich nicht als Kuramas identifizieren.

"Nee, danke", blaffte Ino schroff und zog ihre beiden Freundinnen mit sich, jedoch kamen sie nicht weit. Die anderen aus der Gruppe waren jetzt auch da und umkreisten die Mädchen schon beinahe bedrohlich.

"Und warum nicht?", kam es jetzt von einem anderen etwas gereizter.

"Weil wir keine Zeit und keine Lust dazu haben. Tschüss", antwortete Sakura, wobei sie darauf achtete, dass sie möglichst bestimmt und überzeugend klang.

"Hey, das sind ganz schön sture Ladies."

Der Typ drehte sich in diesem Moment zu seinem Kollegen um, sodass alle drei Mädchen das Tattoo mit der geflügelten Schlange hinter seinem Ohr erkennen konnten.

Für die Mädchen hiess das nun, dass doppelt und dreifache Vorsicht geboten war.

Sakura wurde immer nervöser. Wenn die Takas Sakura erkennen würden, dann wäre klar, dass sie von der feindlichen Gang stammten und sie wollte sich nicht vorstellen, wie das dann enden würde.

Aber diese Sorge war umsonst. Denn nun schnappte sich einer der Takas blitzschnell Inos Kette und gab den Anhänger mit dem neunschweifigen Fuchs zu erkennen.

"Also Kurama, was? Interessant."

Sie bemerkten, wie sich der Kreis um sie zunehmends schloss. Blitzartig drehte Ino sich um und riss ihre beiden Freundinnen mit sich, um den einzigen Fluchtweg zu nutzen, der sich ihnen noch bot.

"Haltet sie auf! Wenn wir diese drei Tussen dem Boss ausliefern kriegen wir 'ne Riesenbelohnung dafür!"

Hinata, Sakura und Ino hielten sich an den Händen und rannten so schnell wie ihre Beine sie trugen in Richtung U-Bahn-Station. Das Aufheulen der Motore löste in ihnen noch mehr Panik aus und das Adrenalin liess ihren Puls auf Hundertachtzig hochschiessen.

Nun begannen die Mädchen, jede erdenkliche Seitengasse zu nutzen, in der Hoffnung, die Takas abzuhängen, jedoch schien dieses Hakenschlagen nur dazu zu führen, dass die Takas sie nicht gleich schnappen konnten, da sie mit ihren Motorrädern nicht so wendig unterwegs waren, wie die Mädchen zu Fuss.

"Da, die U-Bahn!", schrie Ino ihren Freundinnen zu.

Gleich würden sie die Treppen hinunter laufen und wenn sie Glück hatten, dann war da auch gleich ein Zug. Und wenn nicht würden sie es schon irgendwie schaffen.

Die nächste Station, die sie erreichten war die des South City Museums. Schwer atmend stürzten die Mädchen an den Leuten vorbei die Treppe runter in Richtung Bahnsteig.

Zu ihrem Entsetzen hörten sie in diesem Moment panische Aufschreie von den umstehenden Leuten und als sie sich kurz umdrehten sahen sie mit Entsetzen, wie die Takas mitsamt ihren Maschinen in die U-Bahn-Station eingedrungen waren. Sie waren einfach die Treppe runtergekommen, ohne Rücksicht auf die unschuldigen Passanten zu nehmen.

"Heilige Scheisse, was machen wir?! Nicht einmal ein Zug steht da!", schrie Sakura.

"Wir sitzen in der Falle!", rief Ino keuchend.

Die rettende Idee kam von Hinata. "Wir müssen auf die andere Seite der Gleise!"

Zu ihrem Glück war die Museum's Station ein doppelspuriger Bahnhof, das hiess, es gab auch zwei Bahnsteige gab.

"Aber die kommen da zu Fuss auch rüber!", schrie Ino ihren Freundinnen zu.

Doch im selben Moment wurde ihr klar, dass sie das nicht würden, gesetztenfalls, die Mädchen begaben sich so schnell wie möglich auf die andere Seite.

Das Quietschen von Zugbremsen war aus dem düsteren Schacht zu hören und kündete, zusammen mit Scheinwerferlicht die nächste einfahrende U-Bahn an, die aber auf dem Gleis ankam, das sich weiter weg von ihnen befand.

Ohne noch viel zu denken sprangen die Mädchen auf die Gleise und überquerten sie so schnell sie konnten. Die umstehenden Leute schrien erschrocken auf, die richtige Panik brach aber erst aus, als die Maschinen der Takas auf den Bahnsteig gerast kamen.

Kaum hatten die Freundinnen sich auf der anderen Seite wieder auf den Bahnsteig hochgezogen, ratterte die U-Bahn auch schon dort über die Gleise, wo sie bis vor einigen Sekunden noch gestanden hatten.

Schwer atmend hielten sich die Mädchen in den Armen. Sie konnten selbst kaum glauben, was gerade passiert war und dass sie diese lebensmüde Aktion tatsächlich unbeschadet überstanden hatten.

Die umstehenden Leute hatten die Augen aufgerissen und schüttelten fassungslos die Köpfe, ihre Blicke waren teils entsetzt, teils tadeln und wieder andere einfach nur völlig fassungslos. Die drei Mädchen sprangen sofort in die U-Bahn und liessen sich keuchend auf drei freie Sitze fallen.

Durch die Fenster sahen sie noch die wütenden Gesichter der Takas, als die Bahn langsam beschleunigte und die Station und somit die angesäuerten Verfolger der Mädchen hinter sich liess. Zitternd hielten sich die Mädchen an den Händen, als sie sich auf drei freie Sitze fallen liessen und versuchten, zu realisieren, was da gerade passiert war.

Die frei fuhren bis zum St. James-Park im East, da diese Station am nächsten beim HQ war. Die schmutzigen unterirdischen Tunnel störten sie gar nicht mehr, so sehr waren sie noch in Trance, als sie diese passierten.

Jedoch erwies sich der Gang durch die Tunnel als schwierig, da Hinata sich auf der Hetzjagd über die Gleise den Fuss verknackst hatte und nun den ganzen Weg in HQ mehr oder weniger auf Sakura und Ino angewiesen war, die sie stützen.

Auch Sakura und Ino bemerkten erst nach und nach die Schürfwunden an ihren Händen und Knien, die sie sich zugezogen hatten.

Als sie in den Aufenthaltsraum eintraten hafteten sofort alle Blicke auf ihnen, vor allem auf der humpelnden Hinata und schneller, als sie auf drei zählen konnten, waren sie umringt von einer Schar besorgter Kuramas.

Zuerst erklärten sie allen im Detail, was geschehen war, was ihnen viele offene Münder und wütende Gesichter bescherte.

Besonders Naruto war kaum mehr zu halten, so sauer war er auf die Takas, die seine Leute in Lebensgefahr gebracht hatten.

"Hey, hey, jetzt bremst mal! Es soll sich zuerst mal einer Hinas Fuss anschauen. Ihr könnt euch von mir aus gerne aufregen, aber das bringt jetzt auch niemandem was", versuchte Ino laut und bestimmt die Aufregung ein wenig zu dämpfen. Und es zeigte Wirkung: Die Unruhe legte sich so ziemlich von einem Moment auf den anderen und Ino seufzte zufrieden.

Die gute Hinata sah ganz schön mitgenommen aus und ihr Fuss musste höllisch wehtun, so geschwollen wie er war.

„Hina, alles klar?“, fragte Sakura, die den müden Blick ihrer verletzten Freundin sofort wahrgenommen hatte. Im nächsten Moment knickten Hinata die Beine weg, jedoch war es Naruto, der sie gerade noch rechtzeitig auffangen konnte, bevor sie auf den Boden prallte.

Sakura hätte beinahe aufgelacht, als sie Inos Gesicht sah. Ihre Freundin roch eine Verkupplungschance und nahm sie sogleich wahr.

"Los, Big Fox, bring sie in den Krankentrakt!", drängelte sie und Naruto knurrte: "Hab nichts anderes vorgehabt, Flowie."

Hinata lief knallrot an, was Sakura und Ino zum Grinsen brachte, doch Naruto, schien wie immer nicht zu bemerken, wie sehr Hinata für ihn schwärmte.

Naruto brachte sie in den Krankentrakt, wo Shizune einen Bänderriss diagnostizierte, den sie sich irgendwie beim Sprung auf die Gleise zugezogen haben musste.

Tsunade ihrerseits war entsetzt, als auch sie über die Geschehnisse unterrichtet wurde. Sofort begann Sakuras Tante so über die Takas zu wettern, dass es nicht mehr schön war und beschloss sogleich, dass die Mädchen von nun an in die Schule gebracht und auch wieder abgeholt werden mussten.

Hinata würde heute gleich im HQ übernachten, da bei ihr sowieso niemand zu Hause war und sie keine Lust hatte, alleine in der Wohnung ihres Vaters herumzusitzen. Dieser hatte ihr vor fünf Minuten gerade eine SMS geschickt, dass das gemeinsame Abendessen ausfiel, weil er länger arbeiten musste. Das war hart für Hinata, die ihren Vater sehr gerne hatte.

Sie mochte aber auch genauso wenig zu ihrem zweiten Familienteil gehen, von dem auch nur noch ihre kleine Schwester und Nejis Mutter, sein ebenfalls vielbeschäftigter Vater und Nejis kleine Schwester übrig waren. Neji selbst lebte zurzeit mehr im HQ, als irgendwo sonst, verständlicherweise.

Nicht, dass sie ihre Familie nicht mochte, aber im Moment waren die Umstände einfach sehr schwierig, das hatte sie Ino und Sakura schon oft erklärt.

Hinata schlief sofort auf der Matratze ein. Und sie war nicht die Einzige, die todmüde war. Auch bei Ino und Sakura machte sich die Erschöpfung nach diesem turbulenten Tag langsam aber sicher bemerkbar.

Es war wieder Tsunade, die die beiden Mädchen in ihren Fiat zwängte und sie nach Hause brachte, als sie endlich Zeit dazu fand.

Um acht Uhr abends, setzten sie Ino im West ab, am Rande der Downtown, wo das blonde Mädchen mit ihrem Vater wohnte,. Sie verabschiedeten sich schnell von Ino, der bereits auf der Türschwelle beinahe die Augen zufielen und machten sich danach auf den Weg nach Hause.

"Mäuschen, ich werde nachher wieder ins HQ zurückgehen. Shizune schafft das nicht alleine. Ihr habt echt Glück, dass sie momentan gerade Ferien hat, sonst könnte sie der Gang wohl nicht so viel Aufmerksamkeit schenken. Jedenfalls hoffe ich, dass es okay für dich ist, wenn ich nachher wieder zurückfahre." Tsunade war wirklich besorgt und schien ein schlechtes Gewissen zu haben, Sakura nun zu Hause abzusetzen und sie nach diesem ereignisreichen Tag einfach alleine in der Wohnung zu lassen.

"Kein Problem, Tantchen. Ich geh sowieso gleich schlafen. Aber du solltest dich auch nicht überanstrengen. Du siehst nämlich ziemlich müde aus. Und da heisst es, mit dreissig steigt man aus der Gangszene aus", grinste Sakura. Für sie war das absolut kein Problem und sie verstand voll und ganz, dass Tsunade ihre Freundin und somit die Gang unterstützen wollte, wo sie nur konnte. So war sie nun mal, aber manchmal würde sie sich wirklich besser mal eine Auszeit nehmen. Sie hatte ja selbst einen anstrengenden Job.

Tsunade zuckte mit den Schultern. "Einmal Kurama, immer Kurama."
 

Sie erreichten den Wohnblock erst gegen halb neun, da heute viel Verkehr auf der Westumfahrung herrschte und wahrscheinlich auch sonst überall ziemlich viel los war. Viele trauten sich wahrscheinlich nicht mehr, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Tsunade rief ihr aus dem Auto noch zu, dass sie sie morgen wieder abholen würde, um sie zur Schule zu fahren, dann verschwand sie in der Nacht.

Inzwischen regnete es wieder und es wurde zunehmend spürbar, wie sich der Sommer langsam aber sicher verabschiedete. Sakura mochte den Herbst zwar, aber in der Kriegszeit waren Kälte und schlechtes Wetter nicht gerade von Vorteil.

Sie schloss die Wohnung auf und sperrte die Tür dann hinter ihr auch gleich wieder zu. Der Schreck von heute sass ihr immer noch in den Knochen und deshalb gönnte sie sich zuerst noch eine warme Dusche, die sie in vollen Zügen genoss. Sie versuchte sich vorzustellen, wie sie all die Sorgen und die Anspannung einfach von sich runterspülte und im Abfluss verschwinden liess.

Und exakt in diesem Moment fiel ihr Sasuke ein. Schnell duschte sie zu Ende und flitze in ihr Zimmer, wo sie ihr Handy aufs Bett geschmissen hatte.

Das Display zeigte tatsächlich eine neue Nachricht an, die aber erst vor fünf Minuten reingekommen war. Ihr Herz begann zu klopfen, als sie Sasukes Name auf der Anzeige erkannte.
 

Bist du in Ordnung?
 

Er hatte bestimmt von der Verfolgungsjagd durch das South gehört! Schnell tippte sie eine Antwort.
 

Alles klar bei mir. Schon die neusten News gehört was?
 

Postwendend kam die Antwort.
 

Immer doch. Bist du zu Hause?
 

Sakura tippte die nächste Nachricht mit nur einem Finger, weil sie mit der anderen Hand gerade beschäftigt damit war, sich eine heisse Schokolade zu machen.
 

Ja, bin allein, Tsunade ist im HQ
 

Ihr Herz klopfte. Wie schön wäre es, wenn Sasuke jetzt zu ihr kommen könnte?
 

Da kommt ein Gewitter. Bis später.
 

Wie um seine Worte zu unterstreichen, erleuchtete in diesem Moment ein Blitz den Nachthimmel, was sie durch die halboffenen Jalousien erkennen konnte. Unwillkürlich grinste sie, auch wenn das Unwetter in ihr wie immer Unbehagen auslöste. Er kannte sie ja wirklich schon ziemlich gut.

Von nun an tigerte sie nervös im Haus herum, stellte sich sicher ein Dutzend Mal vor den Spiegel um zu überprüfen, ob sie annehmbar aussah. Sie war natürlich nicht zufrieden mit dem was sie sah und wünschte sich wie so oft, so hübsch wie andere Mädchen zu sein. Klar war für sie aber auch, dass sie sich jetzt nicht noch eine Tonne Schminke ins Gesicht knallen konnte, das wäre doch echt unpassend für jemanden, der gerade ins Bett gehen wollte.

Es dauerte vielleicht eine halbe Stunde, bis sie das Motorrad von der Strasse her hörte und darauf die Türklingel. Sie betätigte den Einlass-Knopf und wenige Minuten später stand er vor ihrer Tür.

Und wie er so vor ihr stand, in seinen zerfetzten Jeans und dem schwarzen Shirt, wurde ihr ganz warm ums Herz und sie spürte, wie sehr sie ihn vermisst hatte. Er grinste leicht, als er bemerkte, wie sie ihn musterte, bevor sie ihm um den Hals fiel.

Er drückte sie ganz fest an sich und die Schmetterlinge in ihrem Bauch begannen zu toben. Ihr ganzer Körper kribbelte und sie fühlte sich in diesem Augenblick so unbeschreiblich gut.

Ganz vorsichtig küsste er sie auf den Mund. Nur ganz kurz. Aber trotzdem war es wunderbar.

"Ich hab mir Sorgen gemacht, als die Typen vom Outer gekommen sind und uns gesagt haben, dass sie drei Kurama-Mädchen verfolgt haben. Und als sie euch drei dann auch noch beschrieben haben, war mir alles klar." Er musterte sie. "Das Braun steht dir übrigens“, bemerkte er mit einem Blick auf ihre Haare. „Aber das Rosa mochte ich mehr."

Sakura lächelte. "Danke. Ist ja auch nur für jetzt, während des Kriegs. Ich komm mir auch komisch vor, wenn ich in den Spiegel blicke."

"Spielt eigentlich keine Rolle, welche Haarfarbe du hast. Du siehst immer süss aus."

Sie spürte, wie ihr Gesicht ganz heiss wurde und sie konnte sich die puterrote Farbe wunderbar vorstellen, die jetzt gerade ihre Wangen überzog.

"Aber sag mal, ihr seid wirklich fast vor der U-Bahn gelandet?"

Sakura nickte und erschauerte bei dem Gedanken an dieses Ereignis. "Ja. Aber ich kann da jetzt gerade nicht drüber reden, Sasuke. Ich bin mir solche Stunts nicht gerade gewohnt..."

Sasuke zog sie nur noch fester an sich. "Mach das nie wieder, ja?"

Sie nickte. "Aber es war der einzige Weg."

"Ich weiss. Aber ihr hättet dabei draufgehen können. Mach's einfach nie wieder."

"Da kannst du dein letztes Geld drauf verwetten."

Er grinste. "Jetzt zeig mir aber mal deine hübsche Wohnung."

Ihr wurde gewahr, dass sie immer noch im Eingangsbereich standen und sie nahm ihn bei der Hand, um ihm den Rest zu zeigen.

"Es ist bescheiden, aber saugemütlich"

"Ist doch viel besser als in einem verdammten HQ zu wohnen." Seine Stimme klang auf einmal kühl.

"Tut mir leid ich habe..."

"Ach, vergiss es." Er grinste jetzt wieder übers ganze Gesicht und erneut lief Sakura knallrot an, als sie sah, warum Sasuke so grinste. Sein Blick war auf ihren alten Teddy mit der roten Schleife gefallen, der seinen Platz auf ihrem Bett hatte.

"Warum ist dir das peinlich? Teddys sind doch voll in Ordnung."

Unwillkürlich lachte sie. Auf der einen Seite ein Strassentiger , der schon vieles gesehen hatte, auf der anderen Seite ein ganz normaler Junge. Er schien sich nicht im Geringsten über ihr Zimmer zu wundern, dass sie vorwiegend in hellen Farben hielt. Ein typisches Mädchenzimmer halt.

Sie setzten sich auf Sakuras Bett.

"Also ich kann eure Wohnung gut leiden. Nur darfst du das deiner Tante keinesfalls ausrichten, ja?"

"Ach nein? Dabei wollte ich ihr das Morgen lang und breit erzählen. Dann hätte sie dich glatt zum Kaffee eingeladen." Sakura lächelte zwar, aber ihr brannte noch etwas auf der Seele. "Sag mal, wie war das gestern? Beim Battle?"

Sein Blick wurde schlagartig ernst. "So wie immer. Nur krasser."

"Hast du dich nicht verletzt?"

"Doch. Schon. Ist aber nicht der Rede wert. Sonst wär ich jetzt nicht hier. Andere haben da weniger Glück gehabt. Aber das weisst du sicher."

Das Mädchen presste die Lippen zusammen. Sie dachte an Kiba. "Sag mal... du hast Kiba erwischt, was?"

Er hob den Kopf. Der finstere Blick machte ihr Angst und wie um das Ganze zu untermalen hörte man von draussen lautes Donnergrollen.

"Der mit dem Hund?"

Sie nickte.

"Ja. Das war wohl ich."

Das betretene Schweigen, das nun folge war einfach nur unangenehm. Es verdeutlichte den Zwiespalt, in dem sie sich befanden und der so leicht nicht zu überbrücken war.

"Es tut mit leid... ich hätte gar nicht damit anfangen sollen...", brach Sakura diese unerträgliche Stille schlussendlich.

"Nein, es ist schon gut. Das alles ist nun mal wahr. Es bringt nichts, die Sache totzuschweigen."

Es machte sie fertig. Sakura biss sich auf die Lippe, um ihre Tränen zurück zu halten. Warum liebte sie diesen Jungen so, der doch ihre Freunde verletzte? Und warum verletzen ihre Freunde ihn? Alles nur wegen diesen Gangs. Und bis vor einigen Monaten hätte sie nie daran gezweifelt, dass es gut war, Mitglied bei den Foxes zu sein. Nein, sie liebte die Bande. Aber es machte alles so viel komplizierter.

Ein Blitz erhellte den Nachthimmel und das gleich darauf folgende Donnergrollen war so ohrenbetäubend, das Sakura zusammenzuckte. Vor ihrem inneren Auge erschienen wieder die altbekannten Bilder von jener Nacht, als sie noch klein war. Und obwohl sie diese Bilder bereits bestens kannte, waren sie nicht weniger schmerzhaft.

Die Bilder verschwanden aber sofort, als sie seine warme Hand auf ihrem Bein spürte und das Zimmer um sie herum nahm wieder Gestalt an.

„Alles klar?“

"Mhm", murmelte sie. Das gleich darauf folgende Gähnen brachte ihn zum Lachen.

"Du solltest vielleicht besser einmal schlafen."

Alles nur das nicht! Jetzt wo er schon da war konnte sie doch nicht einfach wegpennen! Klar, sie war müde, aber das war noch lange kein Grund, hier einfach in die Federn zu schlüpfen.

"Nein, nein, ich will jetzt nicht schlafen... wenn du schon mal da bist." Inzwischen zählte sie nicht mehr, wie oft ihr Gesicht an diesem Abend knallrot wurde.

Dieser durchdringende Blick, mit dem er sie gleich darauf fixierte, brachte sie beinahe um den Verstand. Aber anstatt ihn jetzt zu küssen oder was auch immer, fragte sie sich, ob er das bei allen Mädchen so machte. Sie so anschauen, dass sie gar nicht mehr anders konnten als ihm zu verfallen. Schliesslich war auch er ein Frauenheld.

Wie sie so seine Hand auf ihrem Bein spürte, kam eine weitere Frage auf. Wie viele Frauen hatte er denn schon gehabt?

Sasuke war nicht blöd und merkte sofort, dass sie gerade an etwas herumhirnte.

"Was ist?"

"Ach, nichts..."

Er packte sie an den Handgelenken und Sakura fuhr erschrocken herum.

"Was ist?", fragte er noch einmal, diesmal bestimmter, langsamer, aber auch bedrohlicher.

Sakura war etwas zurückgewichen und versuchte, ihre Hände loszumachen, jedoch war sein Griff eisern.

"Was ist denn mit dir los, Sasuke? Bitte lass meine Hände los, das tut weh."

Sasukes Blick weitete sich, sofort und er liess erschrocken von ihr ab. "Tut mir leid, Sakura..."

"Was ist denn los?"

Er schüttelte nur den Kopf. "Bin wohl etwas aufgedreht wegen dem Krieg oder so..."

Sakura akzeptierte diese Begründung, jedoch wusste sie, dass da mehr war. Irgendetwas wollte er ihr verheimlichen, doch das konnte er nicht einfach so. Auch sie kannte ihn bereits zu gut, um so etwas übersehen zu können.

Jetzt brannte ihr diese Frage trotzdem noch auf der Seele. Sie musste das klären.

"Sag mal, Sasuke... wie viele Frauen hast du denn schon gehabt?" Es war ein Versuch, diese heikle Frage locker und ganz beiläufig klingen zu lassen, jedoch gelang ihr das nicht im Ansatz.

Sein Blick wurde zunehmend finsterer. "Spielt das eine Rolle?"

Wohl oder übel musste sie nicken. Ja, für sie war es schon von Bedeutung.

Sasuke seufzte. Das war es wohl auch, was ihn vorhin so aus der Fassung gebracht hatte. "Es waren einige. So wie es bei den Takas nun mal ist. Reicht dir das?"

Sie schüttelte den Kopf. "Hast du... hast du sie denn alle geliebt?"

Er verkrampfte sich zusehends und vergrub seine Finger in ihrer Bettdecke. "Sakura..."

"Ist es so?" Sie blieb ganz ruhig und fragte vorsichtig, aber innerlich zerplatze sie schier.

"Nein. Die wenigsten... bei einigen hab ich vielleicht geglaubt, dass es so ist... aber mir ist klargeworden, dass keine von ihnen... ach, egal. Was soll das hier eigentlich?!" Er schien plötzlich wie unter Strom zu stehen und war aufgestanden.

"Was war keine von ihnen?"

Er drehte den Kopf weg, doch sie hatte schon gesehen, dass er ganz schön rot geworden war.

"Keine war so wie du."

Klar, da könnte jeder sagen, um eine Frau rumzukriegen. Aber bei ihm hörte es sich einfach nur ehrlich an. Und wenn der sonst so coole Sasuke errötete, dann hiess das schon was.

Sie beschloss, das Thema für heute sausen zu lassen.

Sasuke hatte sich am Fensterbrett aufgestützt und starrte in den Sturm hinaus, der dort draussen tobte. Es war schon längstens dunkel, doch im Licht der Strassenlaternen war gut zu erkennen, dass es wie aus Kübeln schüttete und dazu ein heftiger Wind ging. Nur ab und zu drang das Geräusch eines vorbeifahrenden Fahrzeugs an ihre Ohren.

Im Zimmer brannte kein Licht mehr, da es bis vorhin noch hell genug gewesen war.

Sakura stand langsam auf und ging auf ihn zu. Er schien gerade ziemlich viel im Kopf zu haben und sie wollte ihm dabei helfen. Am Ende war sogar sie der Auslöser.

Vorsichtig legte sie ihm die Hand auf die Schulter. "Hey, es tut mir leid. Ich sollte nicht so viel fragen."

Er schüttelte den Kopf, schaute aber weiter zum Fenster hinaus. "Es ist nicht wegen dir."

Beinahe hätte sie gefragt, was ihn denn beschäftigte, doch sie verkniff sich diese Frage. Genug gefragt für heute.

Langsam schlang sie ihre Arme von hinten um ihn und legte ihren Kopf an seinen Rücken.

Sie spürte, wie sein Atem kurz stockte und er dann seine Hände auf ihre legte, die sie vor seinem Bauch verschlungen hatte.

Vorsichtig drehte er sich zu ihr um, liess sie aber nicht los. Eine Weile lang sahen sie sich einfach nur an. Das fahle Licht von der Strasse war das Einzige, was den Raum ein wenig erhellte.

Sasuke streichelte ihre Hände und sie lehnte ihren Kopf nun an seine Brust, während er sein Gesicht in ihrem Haar vergrub.

Eine Weile verharrten sie so. Es war einfach nur beruhigend, hier zu stehen und mit all ihren Sinnen bei ihm zu sein. Seinen Herzschlag und das regelmässige Heben und Senken seines Brustkorbs zu spüren. So konnte sie ihre ganzen Probleme vergessen und das Gefühl der Einsamkeit, das sie manchmal heimsuchte, blieb fern.

Irgendwann wanderte er mit seinen Lippen ihr Gesicht hinunter, bis er die ihren erreichte und sie ganz sachte küsste.

Sakura erwiderte den Kuss, aber diesmal war es nicht das Verlangen darin, das ihren Körper so warm machte, sondern die wunderbare Geborgenheit, die er ihr so geben konnte.

Sie wusste nicht, wie lange sie noch so dastanden, aber irgendwann wurde sie so müde, dass er sie zum Bett begleitete und sie vorsichtig zudeckte.

Sie streckte ihre Hände nach ihm aus und so legte er sich neben sie.

Ihr war bewusst, dass er gehen würde, wenn sie schlief. Er wollte nun mal nicht das Risiko eingehen, dass Tsunade vielleicht doch noch nach Hause kam und ihn entdeckte.

Und so genoss sie einfach nur seine, um sie geschlungenen Arme und seine warmen Hände in ihren.

Der Schlaf kam trotz dem Gewitter schneller, als ihr lieb war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo, das wäre das neue Kapi=)
Jetzt wird es wohl erst mal einen Moment dauern, bis wieder ein Kapitel kommt, wir werden sehen.
Ich hoffe es gefällt euch und freue mich schon wieder auf eure hammer Kommis^^
Ihr seid super =D

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2014-06-25T13:40:21+00:00 25.06.2014 15:40
voll schönes kapi^^
Von: abgemeldet
2013-09-13T15:56:23+00:00 13.09.2013 17:56
und wieder lautet mein Kommentar nur: klasse!
Das Kapitel hatte nicht nur eine schöne Länge, sondern hatte inhaltlich alles dabei: von Angst und flucht zu dem nächsten Treffen mit Sasuke!
außerdem hast du eine grandiose Wortwahl. Von manchen Wörtern hatte ich schon befürchtet, dass sie ausgestorben wären. ;)
Es ist nicht leicht mich zu beeindrucken, aber du hast es geschafft!

mach weiter so und lass dir ruhig Zeit! solche Kapitel schreiben sich nun mal nicht von selbst!
Ganz liebe Grüße
abgemeldet
Von:  Princess-Touko
2013-09-12T06:04:38+00:00 12.09.2013 08:04
Ein wundervolles Kapitel wieder einmal ^^ Bin wirklich hin und weg ^^
Von:  DarkBloodyKiss
2013-09-11T20:01:14+00:00 11.09.2013 22:01
Nabend ^^
Super tolles Kappi ^^
freue mich sehr aufs nächste Kappi ^^

glg & einen tollen Mittwoch Abend DarkBloodyKiss ^^
Von:  _annuschka_
2013-09-11T19:43:35+00:00 11.09.2013 21:43
Ohhhhhh manT.T ich heule vor Freude >\\\\\< das war echt ein Hammer kapi :) ich könnt dich knuddeln:)

Tja was wohl Sasuke alles beschäftigt...?ich könnt mir echt gut vorstellen, welche mordgelüsste er gehabt hat, gegenüber seinen Mitgliedern, die die Mädchen gejagt haben ]:)
Tja nur kann er ihnen nichts tun, ohne dabei unangenehme fragen von Itachi zu hören...:/ tja Pech...
Oder hat er ihren doch was getan und hat deswegen Ärger bekommen, ... Dass ihn das so sehr beschäftigt????
Fragen über fragen ... Und Antworten erst in den nächsten Kapiteln :)

Ich freue mich tierisch auf das nächste Kapi und hoffe, dass es nicht 2-3 Monate dauert... Obwohl ich ja Verständnis dafür hätte, so eine geile FF muss ja richtig geschrieben werden, aber trotzdem T_T mach bitte keine so lange Auszeit... *fleh*

Ich finde es auch unglaublich schön, wie du die Momente zwischen Sasuke und Sakura beschreibst, wenn sie alleine sind. Sooooooooo schön...:*)
Allein schon deswegen, aber natürlich nicht nur :D, lohnt es sich deine FF zu lesen:) mach weiter sooooo ... das machst du echt spitze;)

LG und einen schönen Abend noch :)
Von:  Biest90
2013-09-11T19:08:19+00:00 11.09.2013 21:08
Wunderbar!!!
wieder mal ein richtig tolles Kapitel
ganz schnell weiterschreiben am besten heute abend noch.

glg + schönen mittwochabend
Von:  kikotoshiyama
2013-09-11T18:47:15+00:00 11.09.2013 20:47
Spitzen Kap^^
Was Sasuke wohl grad alles beschäftigt?
Und wie wird Sakura weiterhn mit dem Konflikt umgehen?
lg kiko


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