Traurig und nicht wahr
Severus betrachtete die drei vor sich mit etwas, was man vielleicht mit viel gutem Willen als Mitleid hätte beschreiben können. Und dabei hatte er sich tatsächlich gewisse Hoffnungen gemacht. Sie waren Gryffindors, ja, aber nicht auf den Kopf gefallen.
Zumindest hatte er das gedacht.
"Ich habe drei Aussagen", sagte er und verschränkte missbilligend die Arme. "Und ich muss feststellen, dass einer von euch dreien mich angelogen hat."
Die drei Angeklagten warfen sich verstohlene Blicke zu. Severus wusste natürlich, dass keine einzige der Aussagen der Wahrheit entsprach, denn es handelte sich um die Weasley-Zwillinge samt Komplizen, aber er wollte ihnen zumindest etwas mit auf den Weg geben. Was nicht bedeutete, dass er sie nicht auch dann durchschauen würde, wenn sie sich besser anstellten.
"Hat einer von euch eine Ahnung, wer das sein könnte?"
Einheitliches Kopfschütteln. Na, wenigstens das schien abgestimmt.
Severus schnaubte verächtlich. "Halten wir fest: Weasley A behauptet, mit Jordan unterwegs gewesen zu sein. Weasley B behauptet, mit Weasley A zusammen gelernt zu haben. Und Jordan behauptet, mit Weasley B Zaubererschnippschnapp gespielt zu haben. Könnt ihr mir folgen?" Ein langsames Nicken. "Nun, wenn ich gnädig wäre, würde ich nur Weasley B zur Rechenschaft ziehen - und davon ausgehen, dass Jordan euch einfach nicht auseinanderhalten kann. Also?"
Die drei starrten ihn verunsichert an. Severus verdrehte die Augen. Musste er wirklich mit dem ganzen Zaun winken, damit sie es verstanden? "Soll ich euch allen dreien Strafarbeiten geben und Punkte abziehen, oder opfert ihr einen von euch?"
... was natürlich nur bedeuten würde, dass er dem einen genauso viele Punkte abziehen würde wie allen dreien zusammen - und die anderen zwei würden Strafarbeit und Punktabzug bekommen, weil sie einen Freund ins offene Messer laufen ließen. Severus hatte gesagt, dass er nur einen bestrafen würde, wenn er gnädig wäre – was er nun einmal nicht war.
