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Basara Roulette

Eine One-Shot Sammlung diverser Pairings; Kapitel 7: Fuuma x Tsuruhime
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Autorin: Atobe_Keigo (That’s me ^_~)
Titel der FF: Siehe unten xD
Kapitel: 6/?
Pairing: Akechi Mitsuhide x Mori Ranmaru
Disclaimer: Nichts gehört mir, ausser die Idee zur Story und Geld gibt’s schon gar nicht.
Warnings: Gewalt, Blut und Tod x‘‘D (Aber hey, es ist Mitsuhide!)
Special Thanks to: Shikihime fürs Beta lesen~ <3 *fluffel*
Musik: Shingeki no Kyojin OST, Fate/Zero Musik, Lieder aus dem Basara 2 Anime Soundtrack, Sound Horizon, Yousei Teikoku, aber besonders 'Meiou' von Sound Horizon, das ich fast Dauerschleife gehört hab xD --> http://www.youtube.com/watch?v=zzpRr0k8jNc
Anmerkungen: Nun, einiges in diesem Kapitel mag etwas fragwürdig erscheinen, wie zum Beispiel der Pfeilverbrauch von Ranmaru, der unendlich erscheint. Aber hey wir reden hier von Sengoku Basara, wo Date auf nem Pferd reitet, das wie ne Harley aussieht, Chosokabe auf nem Anker surft und Tote rumlaufen, als wäre nie etwas gewesen etc. XD Desweiteren nennt Nobunaga Ranmaru im Game immer nur ‘Maru’, was ich gleich mal übernommen hab. Ich weiss nicht, ob es zudem jemanden kümmert oder überhaupt auffällt, dennoch möchte ich anmerken, dass in dieser FF relativ unlogisch ist, dass Ranmaru in so kurzer Zeit von Honganji nach Honnoji reiten kann, da diese beiden Orte doch ziemlich weit auseinander liegen und es vermutlich mit Pferden mehrere Tage, wenn nicht Wochen dauern würde, aber es wäre sinnlos die Reise in die Länge zu ziehen, weshalb sie ein wenig schneller dort waren. Bei den meisten Dingen war ich mir das auch sehr bewusst, deshalb seht darüber bitte grosszügig hinweg, ja?^^‘
Für diese Story hab ich mich entschieden, weil halt doch die Game Story recht rührend ist und es doch irgendwie eine spezielle Beziehung zwischen Mitsuhide und Ranmaru zeigt. Ich mochte besonders dieses letzte Kapitel so gern, weshalb ich es mit dieser FF noch einmal aufgreifen wollte.
Kommentare: Darüber freue ich mich immer und sind meine Motivation ^-^

Ansonsten viel Spass beim Lesen~~ =3
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Der Todestanz am dunklen Bankett des Sensenmanns

Es hatte ihn wie ein Hagelsturm aus Pfeilen getroffen, als Nohime ihnen nach der Schlacht am Honganji Tempel entsetzt berichtete, dass Akechi Mitsuhide sie verraten und sich Honnoji unter den Nagel gerissen hatte. Ranmaru hätte so eine Tat niemals von Mitsuhide erwartet. Lord Nobunaga hingegen schien entweder nicht überrascht gewesen zu sein oder hatte einfach nur die totale Kontrolle über seine Emotionen; die hatte der kleine Bogenschütze nicht. Ein Cocktail aus Entsetzen, Wut und auch Enttäuschung brodelte in ihm. Wie konnte es dieser weisshaarige Verräter nur wagen!
 

„Nobunaga-sama! Ich werde Mitsuhide ausschalten und ihn büssen lassen!“ Ranmaru war fest entschlossen, den anderen für diesen unverzeihlichen Verrat zur Strecke zu bringen.
 

Sein Lord überliess ihm diese Aufgabe und der Junge brach mit einigen Soldaten sofort nach Honnoji auf. Er würde den Sensen schwingenden Krieger nicht nur büssen lassen, sondern vor allem auch zur Rede stellen. Sie waren doch so kurz vor ihrem Ziel gewesen und nun machte Mitsuhide alles kaputt! Wie konnte er nur?! Es war nicht so, dass er ihn sonderlich mochte, aber er hatte in dem langhaarigen Mann einen grossen Rivalen gesehen, der mit ihm um die Gunst des Dämonenkönigs gekämpft hatte. Er hatte ihn deswegen akzeptiert und dann passierte dieser Verrat. Der Braunhaarige hätte nicht beschreiben können, wie er sich deswegen fühlte, und während sie im Eiltempo nach Honnoji ritten, machte er sich Gedanken darüber. Soweit er zurückdenken konnte, war Mitsuhide bereits ein Teil der Oda Armee gewesen, als er sich dieser angeschlossen hatte.
 

„Oh? Du bist also das Kind, das Lord Nobunaga unbedingt folgen wollte. Es wird interessant sein zu sehen, wie dich der Krieg langsam zerfrisst.“
 

„Ich bin kein Kind mehr! Ich, Ranmaru, werde dafür sorgen, dass Nobunaga-sama mich als Teil seiner Armee akzeptiert!“
 

Das Schicksal wollte es sogar oft so, dass er mit Mitsuhide zusammenarbeiten musste. Ihm war immer ein Rätsel gewesen weshalb, zumal er den Weisshaarigen von Anfang an überhaupt nicht gemocht hatte.
 

„Maru, Mitsuhide, das ist eure nächste Aufgabe.“
 

„Wie es aussieht, sind wir wieder zusammen unterwegs, Ranmaru~.“
 

„Tze. Steh mir bloss nicht im Weg, Mitsuhide!“
 

Seltsamerweise waren sie trotzdem ein relativ gutes Team. Nicht, dass er sonderlich viel davon halten würde, weil er den Langhaarigen nie als einen Freund oder dergleichen betrachtet hatte, aber die Tatsache, dass sie sich gut ergänzt hatten, blieb. Vielleicht war es auch, weil sie das gleiche Ziel vor Augen hatten, nämlich die Aufmerksamkeit Nobunagas. Es wäre auch gelogen, wenn er behaupten würde, dass er ohne Mitsuhide so weit gekommen wäre. Ranmaru war am Anfang nur ein schwacher Junge gewesen, der das Bogenschiessen interessant fand, mehr nicht. Durch die Begegnung mit dem Sensenmann von Yamazaki wurde er schnell stärker und besser, weil er diesem in nichts nachstehen wollte. Der braunhaarige Junge wusste deshalb nur zu gut, was es bedeutete einen Rivalen zu haben.
 

„Ranmaru-sama, seht!“ Die Stimme des Soldaten riss ihn aus seinen Gedanken und der Junge blickte nach vorne. Honnoji war nicht mehr weit entfernt und man konnte eine riesige, pechschwarze Rauchwolke am Himmel ausmachen. Honnoji musste in Flammen stehen... Ranmaru musste sich beeilen und er spürte bereits wieder, wie sein Blut zu kochen anfing. Je näher sie ihrem Ziel kamen, desto mehr Unruhe stieg in ihm auf. Viel zu viele Gefühle brodelten in ihm. Er musste sich beruhigen, denn er wusste selbst nur zu gut, dass er so nicht wirklich kämpfen konnte, geschweige denn Mitsuhide gegenübertreten.
 

Als ihre kleine Einheit dann endlich Honnoji erreicht hatte, gefror ihm für eine Weile trotzdem das erhitzte Blut. Alles stand in Flammen. Das Feuer riss die Gebäude gnadenlos nieder und alles fiel den roten, lodernden Zungen zum Opfer. Das Holz ächzte und stürzte knarzend in den Feuersschlund. Rauch stieg endlos in den Himmel empor und färbte ihn pechschwarz. Heisse Asche rieselte über ihnen auf den Boden und der hässliche Geruch von Verbranntem lag in der Luft. Das Klirren von Metall und gedämpfte Schreie liessen den Schluss zu, dass es noch immer Soldaten gab, die der Armee von Mitsuhide trotzten, doch wurden diese Klänge zunehmend weniger. Ranmaru hatte nun schon viele Schlachtfelder gesehen, aber das hier war etwas anderes. Das war der Ort, an dem er bis vor kurzem noch unter der Obhut von Nobunaga gelebt hatte. Es mochte sich unnatürlich anhören, aber dieser Anblick traf ihn mehr als seine zerstörte Heimat. Es war fast so, als würde er am Tor zur Hölle stehen. „Ranmaru-sama... Was sollen wir tun?“ Die Stimme neben ihm klang bestürzt und der kleine Junge atmete einmal tief durch, bevor er den Griff um seinen grossen Bogen festigte und vom Pferd sprang. „Wir greifen natürlich an!“ Mit diesen Worten rannte der junge Bogenschütze los und stürzte sich in das chaotische Getümmel ohne weiter auf die anderen Soldaten zu achten.
 

Eine gewaltige Hitzewelle schlug ihm entgegen, als er das brennende Gelände betrat und das Atmen fiel ihm bereits nach den ersten Schritten schon schwerer. „Mitsuhide! Wo steckst du, du Verräter!“, schrie er in die Flammen und blickte sich nach allen Seiten um, bereit für einen Angriff. Ranmaru kämpfte gegen die Hitze und den Rauch an, während er sich auf dem Anwesen bewegte. Nicht nur einmal war er dabei an Leichen vorbeigekommen und sie türmten sich auch weiterhin vor ihm auf. Diese Art war zweifellos die Handschrift des Weisshaarigen. Er musste also irgendwo hier sein und er würde ihn auf jeden Fall finden. Der kleine Bogenschütze tat sich jedoch immer schwerer. Der Rauch und die Hitze machten ihm extrem zu schaffen. Er hustete und seine Augen tränten wegen des beissenden Rauches, der aggressiv seinen ganzen Körper heimsuchte, während ihm die Feuersglut die Atmung erschwerte. Ranmaru würde in diesem Fall nie bis zu diesem Verräter vordringen können und bevor er dem Feuer noch selbst erlag, zog er sein braunes Halstuch über seine Atemwege. Viel helfen tat es nicht, aber ein wenig besser voran kam er dennoch. Mitsuhide konnte er auf dem brennenden Gelände trotzdem nicht mehr ausmachen und er war nahezu daran aufzugeben, als ihm unweit von dem Flammeninferno der kleine Pfad in einen Bambushain auffiel. Wie hatte er diesen schmalen Weg nur vergessen können? Immerhin war es ein Ort gewesen, an dem er sich immer wieder mal zurückgezogen hatte, um dem Weisshaarigen aus dem Weg zu gehen, wenn dieser seiner Meinung nach wieder viel zu lange in Honnoji gewesen war. Eilig bog Ranmaru in den Weg ein.
 

Der Braunhaarige konnte kaum fünf Schritte gehen, da hagelte es bereits von zwei Seiten Pfeile auf ihn ein. Die Pfeile zischten haarscharf an ihm vorbei und hinterliessen Schnitte in seinen Kleidern, als er nicht jedem Pfeil ausweichen konnte. Glücklicherweise wurde er nicht wirklich dabei verletzt. Flink wie Ranmaru war, hatte er schnell fünf Pfeile aus einem der beiden Köcher gezogen, zwischen seine schmalen Finger geklemmt und brauchte keine zehn Sekunden um zielsicher zurückzufeuern. „Versucht die mal abzuwehren, ihr Trottel!“, rief er, wobei seine Stimme durch das Halstuch sehr gedämpft klang. Zwar hatte er diese hinterlistigen Schützen treffen können, doch kamen bereits von vorne weitere mit Schwertern und Speeren bewaffnete Soldaten. Obwohl der kleine Bogenschütze das wohl flinkste Kerlchen in der Oda Armee war, so erwischte er auch mit seinem über Monate entwickelten Spezialangriff nicht jeden. Ranmaru wäre jedoch nicht Ranmaru, wenn er ein gewöhnlicher Schütze wäre und so rutschte er mit etwas Anlauf zwischen den Beinen der übriggeblieben Soldaten hindurch und riss diese mit seinem Bogen zu Boden. Die Hitze des Gefechts vermischte sich mit dem Fluchen seiner Feinde. Um innezuhalten hatte er jedoch keine Zeit, weshalb er sich mit einem gewaltigen Sprung vom Boden stiess und weitere Pfeile auf die Soldaten niederprasseln liess. Als er seine Hindernisse aus dem Weg geräumt hatte, zog er atemlos sein Halstuch wieder nach unten und preschte weiter auf dem schmalen Weg des Bambushains vor. Die Soldaten davor blieben nicht die letzten und der kleine Bogenschütze musste sich durch diverse Kämpfe schlagen. Der Braunhaarige war erstaunt, wie viele eigene Soldaten Mitsuhide wirklich in seiner Armee hatte. Vorher war ihm dies gar nie wirklich bewusst gewesen und im Land des Sensenmannes von Yamazaki war er ebenfalls nie gewesen. Nicht, dass es ihn überhaupt interessiert hatte, denn wichtiger war es gewesen, stets über Mitsuhide zu stehen, was die Gunst des Dämonenkönigs anging.
 

Dann erreichte er das Ende des Weges und er befand sich auf einem Hügel einer Lichtung mitten im Bambushain. Das Knarzen des ächzenden Holzes im Schlund des Infernos war hier nicht mehr zu hören und es wehte eine vergleichsweise kühle Brise, die die Blätter leise zum Rascheln brachte. Lediglich der Geruch von Verbranntem, der mit dem Wind noch hierhergetragen wurde, sowie der pechschwarze Vorhang am Himmel deuteten auf die Katastrophe nicht weit von ihm hin. „Mitsuhide! Wo bist du?!“, schrie der Junge quer über die Lichtung und hielt sich in Bereitschaft. Ein leises Lachen hallte auf der kleinen Fläche wider, das zweifellos nur einer Person gehören konnte. „Hier bin ich, Ranmaru~.“ Der Kleine fuhr herum, als er die Stimme hinter sich hörte und tatsächlich der langhaarige Mann vor ihm stand, der Verräter ihres Lords. Instinktiv machte Ranmaru einen Sprung zurück, da man bei Mitsuhide eindeutig vorsichtig sein musste. Der knochige Krieger trat vom schmalen Weg kurz vor der kleineren Fläche nun ebenfalls auf die Lichtung. Die Art wie sich der Weisshaarige bewegte, hatte ihn schon immer an eine zerbrochene Puppe erinnert. Langsam schlurfte ihm der Verräter entgegen, die spitzigen Enden seiner Sensen kratzten über den Boden und hinterliessen Kerben, während sein Kopf schräg zur Seite hing und die langen Haare die Hälfte des Gesichts verdeckten. Ranmaru schluckte leicht, blieb ansonsten jedoch vollkommen ruhig. „Sag, Ranmaru, wo hast du denn Lord Nobunaga gelassen?“ Diese ruhige, fast schon gebrechlich wirkende Stimme alleine brachte sein Blut bereits wieder zum Kochen. „Nobunaga-sama ist niemals ein Gegner für einen Verräter wie dich! Ich, Ranmaru, werde dich ganz alleine zur Strecke bringen!“ Seine eigene Stimme war laut, aber trotzdem beherrscht, denn er würde Mitsuhide nicht den Gefallen tun und Blösse zeigen. „Wie mutig von dir, ganz alleine hierherzukommen. Was für ein guter Junge du doch bist...“ Der Sensenmann von Yamazaki schloss seinen Satz mit einem amüsierten Kichern ab und blieb unmittelbar vor dem Bogenschützen stehen. „Behandel mich nicht wie ein Kind!“, knurrte er und bewegte seine Hand langsam in Richtung seines oberen Köchers. Mitsuhide legte den Kopf schief, sodass seine Haare zur Seite fielen. Seine Augen funkelten belustigt und seine Lippen hatten sich zu diesem hässlichen Grinsen verzogen, das Ranmaru überhaupt nicht an dem anderen ausstehen konnte. „Es wird sehr aufregend einem Kind, das den Terror einer Schlacht nicht kennt, zu zeigen, was wahres Grauen ist. Welch wunderbarer Zeitvertreib~!“
 

„Ich hoffe für dich, dass du dir bewusst bist, was dich erwartet!“, sagte der Kleinere und umschlang mit seinen Fingern einen Pfeil, ohne auf die vorherigen Worte des anderen einzugehen. Er würde dem anderen schon vorführen, wer hier wem wahren Terror zeigen würde. „Welch grosse Worte für eine halbe Portion, die sich wie ein richtiger Krieger aufführen will...“ Mitsuhide lachte deutlich amüsiert. „Ranmaru, ich werde dir ganz langsam zeigen, was es bedeutet ein Krieger zu sein. Stück für Stück.“ Der andere verfiel erneut in ein leises Kichern, bevor dieser plötzlich einen Kampfesschrei von sich gab und sich auf ihn stürzte. Obwohl er seine Hand bereits um den Pfeil geschlossen hatte, hatte er nicht genug Zeit diesen auf den Weisshaarigen abzufeuern und war zuerst gezwungen auszuweichen. Wie ein Betrunkener torkelte der knochige Krieger über die Fläche auf der Lichtung und führte Bewegungen aus, die ein normal Sterblicher höchstens Strassenakrobaten oder vielleicht noch Ninja zutrauen würde. Er kannte diesen ekstatischen Kampfstil des anderen nur zu gut und er spürte den Blutdurst, der ihm eiskalte Schauer den Rücken hinunterjagte.
 

Es war seine erste direkte und vor allem ernste Konfrontation mit dem Verräter und er musste zugeben, dass er diesen doch unterschätzt hatte. Mitsuhide gab ihm kaum die Möglichkeit Pfeile zu schiessen und mit seinem grossen Bogen hatte er doch sehr Mühe gegen zwei Sensen, die wie Raubtierzähne auf ihn niederschnellten, anzukommen. Schliesslich riss ihm ein gezielter Schwung mit einer der Sensen seinen Bogen komplett aus der Hand und Ranmaru wurde zu Boden geworfen. Noch im selben Moment wie er sich wieder aufrichten und nach dem Bogen hatte hangeln wollen, bohrte sich auf jeweils einer Kopfseite die Spitze einer Sense in den Boden. Der Braunhaarige hielt erschrocken die Luft an, als er fühlte wie Haarspitzen neben ihm auf den Erdboden fielen. Das erfreute Kichern Mitsuhides drang an seine Ohren und er blickte hoch. Die Haare des knochigen Mannes hingen wie kleine Vorhänge nach unten, als sich dieser leicht zu ihm hinunterbückte. „Wenn du noch fliehen willst, dann hast du jetzt noch die Gelegenheit dazu. Komm schon, flieh, kleiner Ranmaru, damit es noch viel mehr Spass macht dich zu vernichten!“ Der Weisshaarige brach in Gelächter aus und in seinen Augen funkelte beinahe schon etwas Teuflisches. „Als ob ich die Flucht ergreifen würde! Ich bin ein General von Nobunaga-sama!“, zischte der kleine Bogenschütze und nutzte den Augenblick, um Mitsuhide mit beiden Beinen kräftig in die Knie zu kicken. Tatsächlich knickte der weisshaarige Krieger ein und torkelte etwas nach hinten. Ranmaru rollte sich rasch zur Seite und griff nach seinem Bogen, bevor er schnell einen Sprung zurück machte, um mehr Abstand zu schaffen. „Mach dich nicht lustig über mich!“, knurrte der Braunhaarige und zog sich Pfeile aus dem Köcher. Er musste schnell sein. Der Verräter schlug jedoch alle Pfeile mit seiner einen Sense zur Seite und erlag einem freudigen Lachanfall, bevor er ein erheitertes Stöhnen von sich gab. „Wundervoll, Ranmaru! Du bist wirklich ein starkes Kind! Hahaha~!“
 

„Sei still! Du wirst für alles büssen!“, rief er und schoss die nächsten Pfeile, denen Mitsuhide jedoch fast schon spielerisch leicht auswich. „Oya oya~ Das ist gefährlich.“ Der dürre Krieger legte den Kopf schief nach hinten und schaute zu ihm. Ranmaru konnte spüren wie der Blutdurst des anderen noch weiter angestiegen war und sah wie dessen Augen gefährlich blitzten. Danach ging plötzlich alles sehr schnell. Der braunhaarige Junge hatte sichtlich Mühe mit dem Tempo von Mitsuhide mitzuhalten, da ihm dieser kaum eine Chance gab auf ihn zu schiessen, während er alle Hände voll zu tun hatte, um nicht von den tödlichen Sensen getroffen zu werden. Er musste dringend einen grösseren Abstand zwischen ihnen schaffen, denn so war er klar im Nachteil, doch wie sollte er dies nur anstellen?
 

Kurz darauf hatte er eine Idee und er lotste den bereits wieder völlig in Ekstase geratenen Kämpfer so auf der Lichtung umher, dass dieser den umliegenden Bambus niedermähte und dadurch automatisch eine grössere Kampfesfläche schuf. Es war ein kleiner Vorteil, aber schon wenige Meter mehr Abstand waren genug und der Junge hüpfte flink von einer Stelle zur nächsten, bis er endlich die Gelegenheit bekam zu schiessen. Allerdings hatte er auf dem niedergehackten Bambus einen ungünstigen Stand gehabt, weshalb er lediglich die linke Schulter des Langhaarigen traf. Der lustvolle Schmerzensschrei des anderen jagte ihm einen Schauer den Rücken hinunter. „Aaah~! Welch wundervoller Schmerz!“
 

Noch nie hatte Ranmaru den Sensenmann von Yamazaki verstanden und er wollte es im Grunde genommen auch gar nicht, denn dafür war ohnehin keine Zeit. Wie jeder andere Krieger wusste auch der kleine Bogenschütze, dass ein Zögern fatale Folgen haben konnte, besonders wenn der Gegner Akechi Mitsuhide hiess. Doch bereits die Zeit, in der er diesen Gedanken dachte, hatte er vertrödelt und noch bevor seine Hand erneut zu einem der Köcher schnellen konnte, wurde er von den Füssen gerissen und landete unsanft auf dem Boden. Die zerhackten Bambusrohre drückten ihm etwas schmerzhaft in den Rücken, bevor plötzlich kaltes Eisen durch seine Hand jagte. Ranmaru riss die Augen auf und ein Schrei drang aus seiner Kehle. „Oya~ was für ein bezaubernder Klang deine Stimme doch hat. Lass mich mehr davon hören, Ranmaru~.“ Mitsuhides Stimme klang begeistert und während dieser mit der Spitze seiner Sense in der durchgestochenen Hand stocherte, trat er mit einem Bein auf seinen anderen Arm. Ranmaru verbiss sich hartnäckig ein Wimmern und versuchte die heissen Tränen, die sich in seinen Augenwinkeln sammelten, zurückzuhalten. „Nanu? Warum bist du auf einmal so still, Ranmaru? Lass mich mehr hören~.“ Wie um seinen Worten mehr Druck zu verleihen, trat der Weisshaarige von ihm weg und rammte seine zweite Sense durch den noch einigermassen heilgewesenen dünnen Arm.
 

Ranmaru schrie und ihm wurde einen Augenblick schwarz vor Augen. Schmerz flutete seinen Körper und er konnte sich nicht mehr vom Fleck bewegen, wenn er sich nicht einen Arm abreissen oder seine eine Hand zerstören wollte. Er konnte jedoch nicht scheitern, er durfte nicht, denn sonst würde er niemals von seinem Lord akzeptiert werden. Er war doch so kurz davor gewesen und wenn Mitsuhide nicht gewesen wäre, dann hätte er sein Ziel bestimmt bereits erreicht. „Dein Leben... muss schon ziemlich langweilig gewesen sein, was?“, brachte der kleine Bogenschütze schweratmend hervor und schaute hoch in das unheimlich lächelnde Gesicht über ihm. „Hahaha, Ranmaru, du bist wirklich ein fantastischer Junge! Ich werde dafür sorgen, dass ich mit dir besonders viel Spass habe~.“ Der Weisshaarige beugte sich zu ihm herunter und streckte die Hand aus, um ihm wohl übers Gesicht zu streichen, doch der Kleinere liess sich das trotz des lähmenden Schmerzes nicht gefallen und trat mit seinen noch beweglichen Beinen nach dem anderen, der dies nur mit einem amüsierten Kichern abtat, ehe Mitsuhide nach dem Pfeil griff, der sich durch seine linke Schulter gebohrt hatte und ihn gewaltsam herausriss. Doch damit nicht genug, schlug er den blutigen Pfeil kraftvoll durch Ranmarus Bein, sodass ein weiterer gepeinigter Schrei über die Lichtung hallte.
 

Die Qual, die er gerade erlitt, war beinahe schon zu viel für ihn und er wusste nicht, was er dagegen tun konnte. Seine Arme und das Bein pochten und er hatte mit seinem Bewusstsein zu kämpfen. Es war nicht so, als wäre ihm die Härte eines Schlachtfeldes nicht bewusst gewesen, aber dass er sich irgendwann in so einer Situation wiederfinden würde, hätte er niemals erwartet. Es wäre gelogen, wenn er behaupten würde, keine Angst zu haben. Es konnte hier doch unmöglich das Ende für ihn sein?
 

„Nobunaga-sama, ich, Ranmaru, mache das!“
 

„Zeig mir was du kannst, Maru!“
 

Er hatte es doch endlich geschafft, dass Nobunaga ihn akzeptierte und er war kurz davor gewesen auch als einer der Generäle vollstens anerkannt zu werden...
 

„Ich, Azai Nagamasa, hab dich genauestens im Auge, Kind des Dämonenkönigs!“
 

„Kind des Dämonenkönigs? Wow! Das klingt so cool!“
 

Sogar unter anderen Feudalherren hatte er sich durch seine erfüllten Missionen einen Namen geschaffen. Er konnte hier nicht sein Ende finden, ansonsten wäre alles umsonst gewesen. Das Kind des Dämonenkönigs würde sich sicherlich nicht so einfach besiegen lassen! Schon gar nicht von einem Verräter. „Aus dir wäre bestimmt ein prächtiger Krieger und noch leckereres Opfer geworden, wenn du noch etwas gewachsen wärst. Wirklich zu schade, dass du jetzt bereits dein Ende gefunden hast...“ Die Stimme Mitsuhides holte ihn wieder aus seinen Gedanken in die Realität. Der andere war ihm bedrohlich nahe und er hatte ihm einen Pfeil aus dem Köcher gezogen, den er in seinen Händen drehte als wäre es ein unbekanntes Spielzeug. „Ich hasse dich, Mitsuhide... Aber ich wette, das freut dich...“, hauchte Ranmaru und funkelte den Älteren aus seinen wässrigen Augen an. Tatsächlich lachte der Angesprochene leise, während er mit seinen Finger über die scharfe Pfeilspitze strich. „Du bist wirklich ganz schön frech geworden, Ranmaru, nicht wahr?“ Nach diesen Worten strich Mitsuhide mit dem Pfeil über die Kleidung des wehrlosen Schützen und liess die scharfe Spitze hin und wieder etwas tiefer sinken, sodass sich der Stoff teilte und die Haut darunter entblösst wurde. Manchmal tauchte er die Klinge der Spitze auch unter die zarte, helle Haut, sodass Blut hervorquoll und eine feine rote Linie bildete. Ranmaru biss die Zähne zusammen. „Du bist doch krank.“ Der Angesprochene lächelte ihn bloss an und fuhr mit dem Finger den blutigen Linien nach, bevor er ihn fast schon ein wenig zu vergnügt ableckte. „Die widerhallende Qual und diese hinreissenden scharlachroten Muster... Aah~ wie brilliant es doch ist! Gefällt es dir nicht auch, Ranmaru~?“
 

Dem Braunhaarigen wurde beinahe schlecht. Nicht nur hatte er mit dem Schmerz zu kämpfen, sondern auch mit dieser Widerwärtigkeit und Perversion eines Mannes, den er nie wirklich zum Feind haben wollte. Seine Situation schien wirklich aussichtslos. „Ranmaru-sama!!“ Der Kleine horchte auf und drehte seinen Kopf leicht zur Seite. Soldaten, die mit ihm nach Honnoji geritten waren, waren auf der Lichtung erschienen und schienen sichtlich entsetzt. Mitsuhide liess von ihm ab und richtete sich wieder zu seiner vollen Grösse auf, bevor er sich den Männern zuwandte. „Oya oya~ Wer hätte gedacht, dass sich hier noch Lebende befinden.“
 

„Verrat wird mit dem Tod bestraft, Akechi Mitsuhide!“ Der Angesprochene lachte und zog die Sensen aus dem Boden. Ranmaru schrie unterdrückt auf, als das bereits vom Blut seines Körpers aufgewärmte Metall aus seinen Wunden gezogen wurde. „Na schön, ich werde gern mit euch tanzen, also unterhaltet mich~“, sagte der Weisshaarige, ohne weiter auf den Jungen zu achten und attackierte mit einem erheiterten Kampfesschrei die Handvoll Soldaten. Ranmaru wusste, dass jetzt seine Chance war, doch brannten seine tiefen Verletzungen jetzt noch viel mehr und Blut strömte unaufhörlich aus den Wunden. Dennoch rappelte sich der Bogenschütze mühevoll in eine sitzende Position auf. Sein Arm hörte kaum noch auf ihn und seine Hand war taub vor Schmerz. Bevor allerdings alles noch schlimmer werden würde, löste er sein Halstuch und zurrte es um die offene Wunde an seinem Arm. Danach riss er zügig Stoff von seinem ohnehin zerfetzten Oberteil ab, um diesen um seine Hand zu wickeln. Den Pfeil in seinem Bein liess er stecken, brach ihn aber, damit er durch die Länge des Pfeils nicht unnötig behindert wurde. Anschliessend griff er nach seinem Bogen, der in seiner Nähe gelegen hatte, und raffte sich zurück auf seine Beine. Zugegebenermassen fiel es ihm ziemlich schwer stehen zu bleiben, geschweige denn seinen Bogen in der Hand zu halten, aber er musste Mitsuhide aufhalten. Dieser hatte nämlich gerade den letzten noch stehenden Soldaten in zwei geteilt. Blut tropfte von den gerundeten Klingen der Sensen und Teile der weissen Haare waren dunkelrot gefärbt.
 

„Oya~? Du stehst bereits wieder? Dann gib dein Bestes, kleiner Ranmaru, und versuch mich zu töten~. Du willst schliesslich von Lord Nobunaga gelobt werden, nicht wahr~?“ Die düsteren Augen des Älteren blitzten gefährlich, als sich dieser erneut zu ihm umdrehte und er leckte sich vorfreudig über die Lippen. Der junge Bogenschütze schluckte, denn jetzt war er komplett auf sich allein gestellt und er hatte nur noch diese eine Chance den Weisshaarigen zu besiegen. Die Bewegungen von dem Sensenmann waren langsam und trunken, während dieser auf ihn zu schlurfte. Ranmaru machte sich bereit und in der nächsten Sekunde schnellte Mitsuhide mit einem heiseren Kampfesschrei auf ihn zu. Nur knapp konnte er den Klingen ausweichen und er hörte das Zischen der vorbei rasenden Klingen dicht an seinem Ohr. Der andere lachte als hätte er den Verstand verloren und drehte seinen Körper mit einer tanzenden Drehung, um ihn ungehindert mit Angriffen zu attackieren. So sehr sich der Kleinere auch zusammenraffte nicht das Bewusstsein zu verlieren und beständig weiterzukämpfen, so konnte er das nicht lange durchhalten, denn nach wie vor blockierte der knochige Krieger seine Gegenangriffe mit einem stetigen Klingenhagel. Es gab keine andere Möglichkeiten als auf Risiko zu spielen, solange er seinen Körper noch bewegen konnte, denn er hatte immer mehr Mühe den Bogen zu halten, geschweige denn seinen anderen Arm noch zum Zielen und schiessen zu benutzen.
 

So rannte der Braunhaarige auf den bereits wieder angreifenden Mitsuhide zu und als eine der Sensen seitlich auf ihn zu raste, liess sich Ranmaru auf den Boden nieder und rutschte durch den Anlauf unter der Sense hindurch direkt auf den anderen zu, den er dadurch direkt von den Füssen riss. Der kleine Junge war stolz auf seine eben geglückte Grätsche und nutzt sein noch unverletztes Bein für einen kräftigen Sprung, um von dem nun zu Boden gegangenen Kämpfer wegzukommen. Als dieser wieder dabei war aufzustehen, schoss der Bogenschütze Pfeile, von denen jeder einzelne sich in den Weisshaarigen bohrte. Mitsuhide gab ein eigenartiges Stöhnen von sich und obwohl sich mehrere Pfeile in dessen Körper gebohrt hatten, richtete sich dieser auf und drehte sich abermals zu ihm. „Haha~ Wirklich fantastisch! Aber nun reicht es... Zeit, das richtige Bankett beginnen zu lassen!“ Obwohl Blut aus den Wunden klaffte und Ranmaru sich mehr als nur sicher war, die wichtigen Organe getroffen zu haben, bewegte sich der andere mit dem Wahnsinn in seinem Blick auf ihn zu. Akechi Mitsuhide war in der Tat ein Monster, ein Sensenmann, mit dem nie jemand tanzen sollte.
 

Ranmaru konnte nicht leugnen, dass er gerade pures Grauen fühlte und er wich zurück. Er zog sich sogar noch weitere Pfeile aus dem nun so gut wie leeren Köcher und schoss sie auf seinen Gegner. Tatsächlich blieb Mitsuhide stehen und blickte auf die Pfeile in seiner Brust, bevor er wieder zu ihm sah. Blut lief ihm an den Mundwinkeln übers Kinn hinunter. Der Weisshaarige grinste, kicherte sogar leicht und setzte seine für den Moment eingefrorene Bewegung wieder fort. Das konnte doch nicht wahr sein... Ranmaru war nämlich am Ende seiner Kraft angelangt. Sein Arm gehorchte ihm nun definitiv nicht mehr und seine Beine zitterten durch die Anstrengung, die er hatte aufwenden müssen, um noch kämpfen zu können. Der dürre Krieger hob seine Sense und holte damit aus. Er musste ausweichen, aber seine bebenden Beine wollten nicht mehr und um den Bogen zur Verteidigung zu heben, reichte es nicht mehr. Er war das Kind des Dämonenkönigs, so ein erbärmliches Ende durch die Hand eines Verräters zu finden durfte nicht passieren. Die Sense schnellte nach unten und Ranmaru hielt die Luft an. Die Klinge sauste an ihm vorbei und er spürte den Luftzug durch die Wucht, bevor Mitsuhide neben ihm zu Boden ging und zusammengebrochen liegen blieb. „Hahaha... Welch unerwartete Wendung...“, röchelte der Weisshaarige und hustete. Der kleine Bogenschütze sah auf den anderen hinunter. „Du hast nur bekommen, was ein Verräter wie du verdient“, meinte er völlig erschöpft und stützte sich an seinem Bogen ab. „Du Volltrottel!“ Selbst als das sterbende Kichern nach dem letzten Atemzug verstummt war, zierte noch immer ein Grinsen das Gesicht des Sensenmannes von Yamazaki.
 

Ranmaru betrachtete den reglosen Körper noch eine Weile stillschweigend. Er hatte seinen Auftrag erfüllt und den Verräter ausgelöscht, doch fühlte es sich seltsam an. Was wohl zwischen ihnen passiert wäre, wenn Mitsuhide sie nicht verraten hätte? Der Braunhaarige hob mühevoll eine der Sensen auf, die er sogleich als zweite Stütze brauchte. Sein Blick fiel auf die blutverschmierte Klinge, die sein Spiegelbild in einem matten Rotton reflektierte. Akechi Mitsuhide... Ein wirklich furchterregender Rivale und Gegner.



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