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Wenn Mädchen allein in Urlaub fahren wollen ...

SasuSaku, NaruHina, ShikaTema, NejiTen und SaiIno in sommerlicher Kulisse!
von

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Fahren die Jungs einfach hinterher

Hallo, ich bin Temari Sabakuno. Sponsorin des ersten gemeinsamen Urlaubs mit meinen Freundinnen im Ferienhaus meiner Eltern.

Kommt, Mädels, stellt euch vor!
 

Mein Name ist Sakura. Sakura Haruno. Ich bin die Hoffnungsträgerin unserer kleinen Gemeinschaft. Denn ich bin die einzige, die es bislang geschafft hat mit ihrer großen Liebe zusammen zu kommen.
 

Ja, ja, Sakura ... aber glaub mir, Sai wird schon noch merken, was er an mir hat! Sasuke hat schließlich auch einen kleinen ... Denkanstoß gebraucht.

Gestatten, Ino Yamanaka.
 

Wie schön, dass ihr so überschwänglich in Sachen Liebe seid ... Davon kann eine gewisse Tenten Ama nur träumen.
 

A-Aber, Tenten, du ... du darfst nicht aufgeben! Ich weiß, dass Neji dich mag. Da bin ich mir sicher – so wahr ich Hi-Hinata Hyuuga heiße.
 

Danke, Hinata. Na ja, lassen wir das. Vergiss du mal lieber nicht, deinem eigenen Rat zu folgen. Von allein merkt Naruto, dieser Chaot, das nämlich nicht!
 

Wir haben alle unser persönlich Laster, was die Liebe betrifft ... Meines ist ein ständig genervter Shikamaru Nara.

Doch für die ganze nächste Woche ist Schluss damit! Da ist nur noch Spaß am Meer angesagt!
 

Wie jedes Jahr fand am letzten Schultag in der großen Turnhalle der Konoha High eine allgemeine Versammlung statt, an der jeder Schüler teilnehmen musste.

Deshalb saß ich hier zwischen meinen vier besten Freundinnen und ließ den Vortrag über die Zukunft der japanischen Gesellschaft – damit waren wir gemeint – über mich ergehen, während wir innerlich jede Sekunde bis zum erlösenden Klingeln zählten. Wir konnten es nicht nur nicht erwarten in die Ferien zu kommen, auf uns wartete eine ganze Woche am Privatstrand und im Ferienhaus meiner Eltern. Da hatte es doch endlich mal ein gutes, dass mein Vater ein ranghoher Politiker war!

Ich drehte meinen Kopf nach hinten. Dort saßen unsere Jungs mit gelangweilten Gesichtern – Shikamaru hatte sogar die Augen geschlossen. Genauso wie Naruto. Neji und Sasuke lehnten mit überkreuzten Armen am Stuhlrücken. Und Sai beobachtete uns Mädchen.

Ich unterdrückte ein Grinsen. Wir hatten unter dem Eid der Verschwiegenheit geschworen ihnen kein Wort von unserem Plan zu verraten.

Als es nach Stunden – nicht nur gefühlten – klingelte, sprangen wir Mädchen regelrecht von unseren Stühlen auf und fielen in eine Gruppenumarmung.
 

Draußen auf dem Schulhof versammelten wir uns an unserem Stammplatz – ich liebte diese Bank, die anderen den Kirschbaum. Perfekt. Besonders nach diesem ätzenden Vortrag war die vertraute Atmosphäre hier eine wahre Heilung.

„Und? Was machen wir als erstes in unseren hart verdienten Ferien?“, durchbrach Naruto die schöne Stille.

Sasuke lachte humorlos und meinte: „Wann hast du denn in diesem Jahr für für die Schule gemacht? Du hast doch immer nur bei Sakura oder mir abgeschrieben.“

„Tut uns Leid, Naruto. Aber ... wir haben die nächste Woche leider keine Zeit für euch.“, antwortete Temari schnell.

Überrascht setzt ich mich auf. Davon hatten weder sie, noch Ino etwas erzählt.

Sasuke sah genauso überrumpelt drein und fragte: „Du auch nicht, Sakura?“

Sie schüttelte den Kopf.

„Ihr alle?“, hakte Neji nach.

Alle Mädchen nickten.

„Also, wir müssen los.“, erklärte Temari, „Wir sehen uns dann ... na ja, irgendwann ...“

Noch ein bisschen Gewinke und wusch waren sie weg.

Sai sah ihnen nach und stellte die Frage, die wohl in unser aller Köpfen herumspukte: „Was glaubt ihr, was sie vorhaben?“

„Finden wir es heraus, echt jetzt!“, beschloss Naruto grinsend.

Sasuke verpasste ihm eine Kopfnuss und wollte von ihm wissen: „Und wie sollen wir das anstellen, Trottel?“

Mir graute davor die Antwort auszusprechen. Es gab eine einzige Informationsquelle, der wir uns bedienen konnten ... wenn sie überhaupt mit und reden würden.

„Wir fragen Gaara und Kankuro.“, murmelte ich gerade laut genug.
 

Ich streckte mich genüsslich. Die Sonne brannte heiß, doch das Wasser und der Wind waren einfach nur herrlich. Es war eine Wahnsinnsidee von Temari gewesen hierher zu kommen. Wobei ich ein kleines bisschen schlechtes Gewissen nicht verhindern konnte ...

Temari hatte sich an dem Tag, als sie uns allen von dem gesponserten Urlaub erzählen wollte, schrecklich über Shikamaru geärgert und daraufhin beschlossen ohne die Jungs zu fahren. Ich verstand ihre Reaktion ... aber wenn ich ehrlich war, vermisste ich Sasuke schon jetzt – dabei war es erst der zweite Tag.

Hach, seine Haare würden im Sonnenlicht bestimmt diesen einzigartigen bläulichen Schimmer annehmen. Er hätte sich – wie immer – mit Naruto gezankt und anschließend hätten sie nach einem ereignisreichen Tag ihre Fäuste zum Zeichen ihrer Freundschaft gegen einander geschlagen. So waren sie nun einmal ...

Ich musste unwillkürlich lachen. Nun dachte ich schon so viel an Sasuke, dass ich glaubte, ich würde ihn in der Nähe spüren.

„SAKURA!“, rief mich keine Sekunde später eine Stimme, sodass ich zusammen zuckte.

Irrtum ausgeschlossen. Es gab nur eine Person, die dermaßen überschwänglich und nervig zu gleich sein konnte – Naruto!

A-Aber wenn Naruto hier war, dann ... Ich wirbelte herum, sah in die Richtung, aus der der Ruf gekommen gekommen war. Und tatsächlich ... Da stand er. Mein Sasuke ... In Shorts und mit umgehängter Reisetasche. Er erwiderte meinen Blick. Ich seufzte wohlig. Für mich waren seine Augen nicht schwarz oder gar gefühllos. Ich sah Licht darin ... Sehnsucht. Hoffnung. Liebe.

Früher hatte ich nur aufgrund seines Äußeres für ihn geschwärmt. Dann war ich ihm näher gekommen. Und hatte sein Inneres, sein Wesen kennen- und wahrhaft lieben gelernt ... Sein wahres Ich, das er sonst hinter einer kalten Maske verschlossen hielt.

Natürlich hatten auch die anderen Narutos Ruf gehört und die Jungs bemerkt. Ich war so auf Sasuke fixiert gewesen, dass mir Shikamaru, Neji und Sai erst jetzt auffielen.

So kam ich als letzte bei meinen Freunden an, doch Temari hatte auf mich gewartet, bevor sie herausfordernd fragte: „Woher kennt ihr unseren Urlaubsort?“

Naruto öffnete den Mund, aber Shikamaru war schneller: „Geschäftsgeheimnis.“

Temari schnaubte und meinte dann: „Na ja, da ihr schon mal da seid, können wir die Ferien ja auch zusammen genießen.“

Wir jubelten. Und Temari lächelte Shikamaru an. Wahrscheinlich hatte sie sich inzwischen sogar selbst gewünscht, die Jungs wären hier.
 

Am nächsten Abend wollten wir gemeinsam grillen. Den Tag hatte jeder so verbracht, wie er oder sie es wollte. Ich hatte wunderbar auf einer Liege geschlafen.

Zur verabredeten Zeit kehrten wir ins Haus zurück, um das Essen vorzubereiten. Nur Temari kam nicht. Dabei war sie sonst so pünktlich ... Wir warteten und warteten. Die Mädchen wurden besorgt; nicht weniger als ich. Ich hatte gesehen, wie Temari schwimmen gegangen war ... aber seitdem nicht mehr.

Eine halbe Stunde war bereits vergangen, als Tenten die Anspannung nicht mehr aushielt: „Wir müssen sie suchen!“

Sasuke nickte ernst.

„Wir sollten uns aufteilen.“, schlug Neji vor, „Jeder Junge tut sich mit einem Mädchen zusammen.“

Klar, analytisch, überlegt. So sollte ich in einer solchen Situation auch sein ... aber mein Strategenwesen war vollkommen zum Erliegen gekommen. Ich konnte mich nicht konzentrieren.

„Naruto und Hinata suchen die linke Flanke des Strandes ab. Sai und Ino übernehmen die andere Seite.“, ordnete Neji professionell an, „Sasuke, Sakura, Tenten und ich durchkämmen den Wald.“

Ich sah auf. Neji bemerkte meinen Blick und schüttelte den Kopf.

Noch bevor ich widersprechen konnte, sagte Sasuke: „Du solltest hierbleiben, Shikamaru. Auch für den Fall, dass Temari zurückkommt.“
 

Ich wartete an der Tür auf Ino. Shikamaru hatte sie zurückgehalten, nachdem die anderen bereits gegangen waren. Es war mir unmöglich nicht zu lauschen. Ich mochte es nicht, wenn die beiden allein waren. Allein der Gedanke machte mich wütend!

„Bitte, Ino! Bleib du an meiner Stelle hier. Ich bitte dich als meine Freundin!“, kam es beinahe flehend von Shikamaru.

Ino dagegen klang eher besorgt: „Shikamaru, du kannst nicht allein gehen.“

„Ich muss gehen! Verstehst du nicht? Ich muss Temari finden! Ich muss einfach ...“, erklärte er entschlossen und verzweifelt zugleich.

Sie holte hörbar Luft, bevor sie erwiderte: „Doch, ich verstehe ... In Ordnung ... Geh, Shikamaru. Geh und finde Temari.“

Shikamaru kam an mir vorbei. Einen Wimpernschlag lang sahen wir uns an.

„Kümmere dich um Ino. Du bist derjenige, den sie braucht.“, flüsterte er, als er die Tür öffnete.

Ich ballte die Hände zu Fäusten. Das musste er mir nicht sagen.

Als ich ins Wohnzimmer ging, saß Ino zusammengesunken auf dem Boden. Ich kniete hinter ihr nieder. Sie lehnte sich an mich und weinte.
 

Naruto und ich hielten uns auf der linken Seite des Strandes. Von weitem war nichts zu sehen. Der Himmel war von schwarzen Wolken verdunkelt, das Meer unruhig.

Ich vermied es meinen Blick auf Naruto zu richten. Im Augenblick ging es einzig und allein darum Temari zu finden. Ich brauchte einen klaren Kopf. Ich durfte nicht die ganze Zeit über nur an Naruto denken. Unsere Freundin zu finden war wichtiger ...

„Hinata, wir sollten-“, begann er, doch ein lauter Knall unterbrach ihn.

Sofort nach dem Donner setzte der Regen ein. Kälte durchdrang meine Kleider und meinen Körper.

„Komm mit!“, rief Naruto durch das Getöse.

Er griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her. Hitze schoss mir ins Gesicht, welche der Nässe trotzte. Ich klammerte mich an seine Gegenwart ... an den Schutz, den er mir bot. Und die Geborgenheit. An das Gefühl vollständig zu sein, genau hierher zu gehören.

Ich bemerkte erst, dass wir angehalten hatten, als ich das Fehlen des Regens registrierte. Ich sah mich um. Wir waren in einem Loch, wohl einer Art Höhle.

„Die habe ich heute Mittag gefunden.“, erklärte Naruto stolz und grinste breit.

Draußen donnerte es erneut und ein greller Blitz erhellte die Höhle. Ich schrie auf – ich hatte schon als kleines Kind Angst vor Gewittern gehabt. Und noch bevor ich wusste, wie mir geschah, fand ich mich in Narutos Armen wieder.

„Alles wird gut ...“, flüsterte er und seine Stimme beruhigte mich tatsächlich.

Ich konnte sogar sprechen: „Ich habe Angst, Naruto ... Was ist mit den anderen? Ob sie in Sicherheit sind? Und Temari?“

„Die Jungs werden sich um unsere Freundinnen kümmern. Ich vertraue ihnen ... Es wird alles gut werden. Wir werden Temari finden! Keinem von uns wird etwas geschehen ... Das verspreche ich dir!“, gab er zurück und sah mir dabei fest in die Augen.

Ich nickte sachte: „Und du hast noch nie ein Versprechen gebrochen ...“
 

Sakura, Sasuke, Neji und ich suchten im Wald nach Temari. Bislang ohne Erfolg. Wir hatten nicht einmal eine Spur.

Plötzlich hielt Sasuke an und sagte: „Wir haben etwas vergessen. Wir sind hier am Meer ... Wenn Temari ernsthaft etwas zugestoßen ist, brauchen wir die Unterstützung der Küstenwache.“

Warum war uns das nicht früher eingefallen? Weil wir es nicht in Betracht ziehen wollten, dass ihr wirklich etwas zugestoßen war. Insgeheim hofften wir wohl alle, sie habe sich bloß verlaufen ...

„Ich kenne den Weg.“, meinte Sakura, „Temari hat am ersten Tag einen kleinen Rundgang durch die Stadt mit uns gemacht.“

Sasuke legte ihr eine Hand auf die Schulter und entschied: „Dann gehen wir beide zur Küstenwache. Ihr seht euch weiter im Wald um.“

Neji nickte. Sasuke und Sakura gingen in Richtung Stadt davon.

Nach einem kurzen Blickwechsel gingen wir weiter. Der Wald war dicht, dunkel und wirkte erdrückend. Doch ich wollte mir keine Blöße geben und blieb hinter Neji, obwohl ich viel lieber an seiner Seite gegangen wäre.

Auf einmal glaubte ich zwischen den Bäumen eine Gestalt gesehen zu haben. Etwa Temari?!

Es war eine reine Trotzreaktion, das wusste ich. Ohne Neji darauf aufmerksam zu machen, Schlug ich einen anderen Weg ein.

Ein gewaltiges Donnergrollen zerriss die schwarzen Wolken, die mir zuvor gar nicht aufgefallen waren. Regen ergoss sich kalt durch das Blätterdach auf mich herab. Und ein greller Blitz ließ mich zusammenfahren.

Normalerweise fürchtete ich mich nicht vor Gewittern – im Gegensatz zu Hinata. Wie es ihr gerade erging? Nur hier im Wald, ungeschützt wischen all diesen Bäumen ... da hatte selbst ich ein gewisses Maß an Respekt vor dieser Naturkraft.

Ich hörte Schritte. Schnelle Schritte. Innerlich wappnete ich mich gegen einen möglichen Angreifer – stattdessen stand allerdings ein vollkommen durchnässter Neji nach Atem ringend vor mir und sah mich an. Wäre es nicht Neji gewesen, hätte ich seinen Blick als erleichtert bezeichnet. Er half mir aufzustehen, ließ danach meine Hand aber nicht los. Sondern hielt sie weiterhin ganz fest ...

„Wir gehen zurück zum Haus. Bei diesem Wetter kommen wir nicht weiter.“, erklärte Neji und wandte sein Gesicht ab, „Keine Sorge. Ich werde dich nicht noch einmal verlieren.“

Demonstrativ drückte er meine Hand. Was war nur los mit Neji? Ich verstand ihn nicht. Trotzdem lächelte ich. Und lief mit roten Wangen neben ihm her ...
 

Durchnässt erreichten wir die Station der Küstenwache. Der diensthabende Polizist nahm unsere Personalien auf und ich schilderte ihm das Verschwinden von Temari.

Sakura zitterte. Ich ballte die Hände zu Fäusten. Ich hatte die harte Realität aussprechen müssen ... dass wir nicht wussten, was mit ihr passiert war oder wo sie sich befand.

Der Polizist führte uns in einen Aufenthaltsraum. Dort bekamen wir frische Handtücher, um uns abzutrocknen und einen heißen Kaffee gegen die Kälte. Anschließend ließ er uns allein. Wir konnten nichts weiter tun. Unsere Aufgabe war erfüllt.

Ich legte meine Arme um Sakura und zog sie an mich.

So etwas, wie ich dann sagte, kam mir nur sehr selten über die Lippen: „Ich bin froh ... So unglaublich froh. Ich würde wahnsinnig werden, wenn du diejenige wärst, die verschwunden wäre. Ich liebe dich, Sakura ... Bitte, bleib bei mir.“

Tränen liefen über ihre Wangen, während sie nickte.
 

Ich rannte durch den Sand. Irgendetwas hatte mich an den Strand getrieben. Irgendetwas, das mir sagte, Temari sei hier. Etwas, das ich nicht erklären konnte ...

Ich ignorierte den prasselnden Regen, die grellen Blitze und das laute Donnern. Die Gefahr war mir egal. Ich konnte nur daran denken, dass Temari hier irgendwo sein musste. Die Angst um sie trieb mich immer weiter und schneller voran.

Meine Sicht war so eingeschränkt, dass ich die Erhebung des Sandes erst bemerkte, als ich direkt davor stand. Meine Augen weiteten sich. Ich fühlte mich, wie nach einem Schlag ins Gesicht – zwischen dem Sand leuchtete blondes Haar hindurch!

Blindlings grub ich mich voran, bis Temaris Gesicht zum Vorschein kam. Sie war unnatürlich blass und ihre Atmung ging flach. Wie lange hatte sie schon hier gelegen? Ich versuchte mich zusammenzureißen, arbeitete mich weiter voran und befreite sie vollständig. Innerlich dankte ich für den Regen, der die letzten Sandreste von ihrem Körper wusch.

Doch trotzdem erwachte Temari nicht. Angst wallte in mir auf. Nein, ich konnte ihre Atmung sehen ... Sie würde wieder gesund werden. Sie würde mich nicht verlassen ...

Ich hob sie vorsichtig hoch und trug sie zurück zum Ferienhaus, während der Regen langsam verebbte.
 

Die Haustür wurde aufgerissen. Ich schnellte hoch und rannte die Treppe hinunter. Durchnässt und mit keuchendem Atem schleppte sich Shikamaru in das Haus. In seinen Armen hielt er – TEMARI!

Ich erstarrte beinahe, als ich sein Gesicht sah. Ich kannte Shikamaru bereits aus Kindertagen ... aber so hatte ich ihn noch nie gesehen. Sein Blick ging über einfache Besorgnis hinaus. Es war pure Angst, die in seinem Gesicht stand. Er war fertig ... Seine Nerven lagen blank. Nichts war mehr von seinem genervt strategischen Charakter übrig geblieben.

Sai eilte Shikamaru zu Hilfe. Gemeinsam trugen sie die bewusstlose Temari ins Wohnzimmer. Ich hörte ihre Stimmen.

Shikamaru hatte – mit dem offensichtlich letzten Rest Verstand – den Notarzt verständigt.

„Sie sind unterwegs.“, brachte er erschöpft heraus, „Der Krankenwagen stand schon bereit. Sasuke und Sakura haben Meldung bei der Küstenwache gemacht.“

Meine Starre löste sich erst, als Sai mir die Tränen von der Wange wischte.

„Er hat sie wirklich gefunden ...“, flüsterte ich kraftlos und hob meinen Blick, „Weißt du, was ich mir wünsche, Sai? Ich möchte, dass ein Junge mich so ansieht ... sich so für mich einsetzt ... Ich war eifersüchtig, das gebe ich zu. Ich will ... Liebe. Geliebt werden ... Sag mir, Sai, kannst du mich lieben?“

Ich konnte mein Schweigen nicht länger ertragen. Ich wollte nicht mehr allein sein. Ich brauchte Sai. Seine Nähe gab mir Halt, Sicherheit. Noch nie hatte ich solch ein tiefes Gefühl für jemanden empfunden ... Nicht für Shikamaru, nicht für Sasuke oder gar irgendeinen anderen Jungen.

Sai nahm mein Gesicht in seine Hände. Der durchdringende Blick seiner Augen ließ mich nach Luft schnappen.

„Ja ... ich liebe dich.“, sprach er und lächelte, „Ich habe zwar gelesen, dass ihr Mädchen für so ein Geständnis eine romantische Atmosphäre benötigt, aber ich musste dir antworten. So offen, wie du mich gefragt hast ... Ja ... Ich liebe dich, Ino.“

Er senkte den Kopf und unsere Lippen berührten sich ...
 

Irgendwann wurde es leise. Kein Donnern mehr. Kein Regen. Auch einen Blitz hatte ich seit einigen Minuten nicht mehr gesehen.

Ich schüttelte Hinata sanft an den Schultern. Nachdem sie sich beruhigt hatte, hatte ich sie gebeten sich etwas auszuruhen. Temaris Verschwinden war für uns alle ein Schock gewesen, aber vor allem für die Mädchen – und Hinata war ganz besonders sensibel.

Hinata öffnete die Augen. Das sanfte Lavendel blinzelte mir entgegen.

„Das Gewitter ist vorbei.“, informierte ich sie und half ihr aufzustehen.

Sie löste sich von meiner Hand, rannte hinaus ins Licht. Ich folgte ihr. Mir stockte der Atem, als ich Hinata so am Strand stehen sah. Sie lächelte, drehte sich auf der Stelle und wirkte dabei so unglaublich zerbrechlich. Fast wie ein Engel ...

Wie blind war ich eigentlich die ganze Zeit gewesen? »Einsicht ist der erste Schritt auf dem Weg zur Besserung«, hatte Iruka mal gesagt. Aber diese Einsicht kam reichlich spät. Warum? Wegen Sakura? Hatte ich wegen meiner Schwärmerei für Sakura nicht gesehen, was um mich herum war?

Ich knirschte mit den Zähnen. Es war nicht nur das gewesen ... Im Gegenteil. Seit ich wusste, dass Sasuke ihre Liebe erwiderte, war ich wirklich froh. Er brauchte sie. Nur meine eigenen, meine wahren Gefühle hatte ich nicht akzeptieren wollen ...

„Ich bin in dich verliebt, Hinata.“, sprach ich es zum ersten Mal ehrlich aus, „Du ... bist die dritte Sonne meines Lebens ...“
 

Das erste, was ich wahrnahm, war meine ausgetrocknete Kehle. Ich konnte kaum schlucken. Was war geschehen? Ich versuchte mich zu erinnern ... Vor meinen Augen tauchte das Bild einer Welle auf. Natürlich! Ich war schwimmen gewesen ... und hatte beinahe die Zeit vergessen. Als ich zurück zum Strand wollte, waren die Wassermassen über mich hereingebrochen.

Danach ... Ich wusste es nicht.

Ich versuchte die Augen zu öffnen. Nach einigem Blinzeln gelang es mir. Meine Sicht klärte sich, sodass ich mich umsehen konnte. Ich lag in einem Zimmer, das ich nicht kannte. Mein Blick wanderte. Jetzt erkannte ich, wo ich war ... Im Krankenhaus.

Seufzend drehte ich den Kopf auf die andere Seite. Meine Augen weiteten sich – auf dem Stuhl, der neben meinem Bett stand, saß Shikamaru. Er schien genauso wie ich gerade erwacht zu sein. War das Wasser, das sich in seinen Augenrändern sammelte, etwa Tränen?

„Ich dachte, Männer weinen nicht. Ist dir das nicht zu anstrengend?“, scherzte ich mit rauer Stimme.

Shikamaru sprang von seinem Stuhl auf und reichte mir ein Glas Wasser. Dabei glaubte ich, seinen geliebtes, genervtes Gemurmel zu hören. Trotzdem nahm ich das Wasser dankend an. Die Kühle besänftigte meine Kehle.

Nachdem ich auf sein Bestehen drei weitere Gläser hinunter gestützt hatte, fragte ich: „Warst du derjenige, der mich gerettet hat?“

Er nickte ernst.

„Dann hast du mir das Leben gerettet.“, bemerkte ich.

Shikamaru zuckte mir den Schultern: „Und wenn schon. Auch, wenn es ziemlich mühsam war.“

„Was wünschst du dir?“, wollte ich wissen und sah ihm ins Gesicht.

Verständnislosigkeit lag in seiner Stimme: „Wie meinst du das?“

Ich lächelte, bevor ich erklärte: „Es gibt einen alten Brauch, nach dem jemand, dem das Leben gerettet wurde – in diesem Fall bin das ich – seinem Retter – also dir – einen Wunsch erfüllen muss.“

Er schwieg einige Sekunden ... Ich sah ihn erwartungsvoll an.

„Es gäbe nur einen Wunsch, den du mir erfüllen könntest.“, sagte er leise und wurde rot, „Geh mit mir aus.“

Ich brach in schallendes Gelächter aus.

„Ich weiß ... es ist lächerlich.“, gab er zu.

Mit einem Nicken bestätigte ich: „Und wie! Von mir ... Dass du mir erst das Leben retten musst, um mich nach einem Date zu fragen, weil ich selbst zu feige bin.“
 

Ich stand am Strand und sah über das Meer, welches von der untergehenden Sonne in warmes, rotes Licht getaucht wurde. Rot ... Tentens Lieblingsfarbe.

Ich wusste, dass Hinata hinter mir stand, noch bevor sie zu sprechen begann: „Worüber denkst du nach, Bruder?“

Ich antwortete ihr nicht. Ich wusste selbst nicht wirklich, was ich denken sollte ...

„Mensch, Neji!“, rief sie aus, „Du solltest endlich ehrlich zu Tenten sein. Und zu dir.“

Ihr Verhalten überraschte mich so sehr, dass ich mir die Frage nicht verkneifen konnte: „Seit wann bist du so ... selbstsicher?“

Hinata trat in mein Gesichtsfeld, lächelte zufrieden und erwiderte: „Seit Naruto mir gesagt hat, ich sei die dritte Sonne seines Lebens. Eine der drei wichtigsten Menschen seines Lebens ...“

Jetzt war ich wirklich perplex. Dieser Chaot hatte Hinata seine Liebe gestanden? Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte ...

Meine Überlegungen wurden zerstreut, als der Sand knirschte. Sie war also gekommen ...

Hinata zog sich zurück und flüsterte ihr gerade laut genug zu, dass ich es auch hören konnte: „Sei nachsichtig mit ihm.“

Ihre Reaktion konnte ich nicht sehen.

Erst als Hinata weg war, kam Tenten zu mir und meinte: „Du wolltest mit mir reden?“

Ich sah wieder in die fast verschwundene Sonne und wollte von ihr wissen: „Wie lange kennen wir uns jetzt, Tenten?“

Sie musste nicht überlegen, sondern antwortete sofort: „Über vier Jahre.“

Ich nickte zur Bestätigung. Wie lange hatte ich mir in dieser Zeit etwas vorgemacht?

„Tenten, ich ... Dieser Moment, in dem ich dachte, du wärst auch verschwunden. Dieses Gefühl werde ich nie vergessen.“, sagte ich und sah ihr zum ersten Mal wirklich in die Augen.

Was ich bislang nicht hatte wahr haben wollen, erkannte ich nun umso deutlicher. Tenten war mehr ... Viel mehr. Als ich diesen Gedanken fasste, konnte ich nicht mehr anders. Ich beugte mich zu ihr herunter und küsste sie.

„Ich liebe dich, Tenten ... Ich wollte es mir nur solange nicht eingestehen.“, hauchte ich gegen ihre Lippen.

Diese verzogen sich zu einem schiefen Lächeln, als Tenten entgegnete: „Und ich habe versucht mich dagegen zu wehren ...“

Diesmal war es Tenten, welche die Initiative ergriff ... Ich vergaß alles um uns herum. Wurde aber ruckartig zurück in die Realität katapultiert.

Tenten nahm meine Hand und erklärte: „Die anderen warten sicher schon auf uns. Shikamaru hat vorhin angerufen, Temari darf das Krankenhaus morgen schon wieder verlassen. Das muss gefeiert werden!“
 

So wurde aus dem geplant erholsamen Mädchen-Urlaub eine verzwickte Liebesgeschichte mit Krankenhausaufenthalt ...
 

Du tust gerade so, als ob sich die kleine Beule am Kopf nicht gelohnt hätte. Ich meine, was ist denn schon ein kleines bisschen Schmerz im Vergleich zu Shikamarus unendlicher Liebe?
 

Da hast du recht, Ino! Hach, ich bin so froh, dass Neji sich überwunden hat. Das verdanke ich nur dir, Hinata!
 

N-Nicht der Rede wert. Du ... Du solltest lieber Naruto danken. Ohne ihn hätte ich es nie geschafft Neji so ... offen die Meinung zu sagen.
 

Der Idiot kann eher froh sein, solch eine tolle Freundin abbekommen zu haben!
 

Als ob Sasuke sich nicht auch schon wie ein Idiot verhalten hätte. Ganz anders als mein Sai!
 

Ich glaube, das reicht, Mädels. Außerdem muss ich los – mein Date mit Shikamaru wartet!



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  XxRonjaxX
2018-01-07T13:06:57+00:00 07.01.2018 14:06
Gute OS ich liebe Sie. Und diese Pairings wundervoll aber mich würde mal interessieren wie es wohl wäre wenn Neji undbSakura ein Pairing bilden würden O.ô
Antwort von:  Ami_Mercury
07.01.2018 16:18
Hui, danke^^
Von:  Kaninchensklave
2015-11-09T08:56:45+00:00 09.11.2015 09:56
schade das ich den OS erst jetzt endeckt habe aber besser Spät als nie was ;)

nun was soll ich großartig schrieben außer das es sich Neji am Kompliziertesten von allen gemacht hatte
aber Dank Hinata hat er ja die Kurve bekommen nach dem diese mit seinen Eltern und dem Notgeilen Paten Onkel
der vierte Wichtigste Mensch in seinem Leben ist eine seiner drei Sonnen und dazu wohl noch die hellste und Strahlenste von allen

nun Shikas Wunsch war einfach und gut gewählt in dem sein Wunsch war das Temari mit iHm aus geht
aber sie wollte Ihn auch schon länger fragen und war einfach zu feige

so wurde aus einem Entspanneden Mädchen Urlaub am Strand eine süße Liebesgeschichte mit dramtischer einlage

wo sogar Sai seine Liebe Ino gestanden hat

GVLG
Von:  sakura-best
2015-05-03T16:28:06+00:00 03.05.2015 18:28
Das ist echt gut gewotde :-)
Lg Sakura-best
Antwort von:  Ami_Mercury
03.05.2015 19:48
Das höre ich immer wieder gerne^^ am meisten gefallen mir hier ShikaTeme :-*
Von:  YuiLuu
2013-10-20T17:57:56+00:00 20.10.2013 19:57
Das OS war super cool gewesen *O*
war echt hin und wech gewesen das man aus so wenigen Wörtern fünf Liebesgeschichten zaubern kann.
Supi gemacht ^.~
Antwort von:  Ami_Mercury
20.10.2013 20:37
^^ Ich schreibe eben schon eine ganze Weile OS und mir macht es einfach Spaß, deshalb gebe ich auch immer mein Bestes!
Von:  UrrSharrador
2013-08-16T09:25:52+00:00 16.08.2013 11:25
Hat mir gut gefallen, eine nette Geschichte für Zwischendurch mit ein bisschen Spannung dabei :) Stilistisch passts auch, war super zu lesen und ohne Fehler ^^ Mir gefallen besonders die fett gedruckten Dialoge am Anfang und Ende, ist mal was Neues ;)
Antwort von:  Ami_Mercury
16.08.2013 11:29
Ja, das ist eine ... Besonderheit von mir. So was wie mein Markenzeichen. Prinzipiell "Einleitung" und "Schluss"^^

Danke vielmals!^^
Von:  KarasuTsubasa
2013-08-09T19:35:31+00:00 09.08.2013 21:35
Süß*.* ein echt toller OS ^^
Antwort von:  Ami_Mercury
09.08.2013 22:03
=) Schön, dass sich die Mühe gelohnt hat
Von: abgemeldet
2013-08-09T04:36:37+00:00 09.08.2013 06:36
Cooler Oneshot
Antwort von:  Ami_Mercury
09.08.2013 18:57
Hehe^^ Gehört zu meinen Lieblingswerken!
Von:  narutofa
2013-08-04T20:35:44+00:00 04.08.2013 22:35
Das war super OS. ich hatte sehr viel spaß sie zu lesen.
es ist gut das sich allle paare zusammen gefunden haben. du hast alles sehr gut beschrieben. du hast talent.
Antwort von:  Ami_Mercury
05.08.2013 19:25
*verbeug* Ich danke dir sehr für dieses Kompliment! Habe mich diesmal wirklich sehr bemüht^^ War mir sehr wichtig, dass diese Story ein Erfolg wird!


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