Zum Inhalt der Seite

Yamatos Lovestory

Yamato/Tenzou x Kakashi
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Animexxler!

Hiermit möchte ich gerne meine neue FF beginnen! Dieses mal schreibe ich über mein Lieblingspairing aus Konoha schreiben Yamato x Kakashi

Ich hoffe sehr, dass sie euch gefallen wird und wenn ja, dann würde ich mich sehr über eure Kommentare freuen!

Vielen Dank und viel Spaß beim lesen! :-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben!

Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber da ich die letzten Monate viel Zeit in meinen Job investieren musste, hat es sich leider etwas in die Länge gezogen. Wenn ihr trotzdem Tenzou und Kakashi genauso liebt wie ich, freue ich mich sehr, wenn ihr ab nun wieder weiterlesen möchtet :-)

Aber hier erst mal viel Spaß mit dem neuen Kapitel :-D Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

1. Ein anstrengendes Wochenende

„Ich muss jetzt nicht sagen, dass das mehr als unvernünftig von dir war Senpai?“
 

„…Nein….“
 

„Und schon gar nicht muss ich sagen, dass man das auch hätte anders lösen können!“
 

„…Nein…“
 

„Und gar nicht erst anfangen zu erwähnen muss ich, dass es absolut indiskutabel ist, dass du nicht ins Krankenhaus möchtest!“
 

„…Tenzou…“
 

„Ja Senpai?“
 

„Könntest du den Verband an meinem Bein bitte etwas lockerer binden? Ich glaube ich bekomme sonst gleich einen Blutstau!“
 

„OH TUT MIR LEID SENPAI!“
 

Yamato war vor gut einer Stunde bei Kakashi zuhause eingetroffen, nachdem der Freund und Senpai mal wieder nicht zu einem Treffen erschienen war. Erst dachte der braunhaarige, dass Kakashi einfach wie es seine Art war zu spät kommen würde und wollte ihn zu Hause abholen, doch was er dort vorfand, war für den Kohei ein Bild des Grauens!
 

Kakashis Wohnungstüre hatte offen gestanden und eine Blutspur zog sich bis hinein. Voller Angst seinem Senpai wäre etwas wirklich sehr schlimmes zugestoßen, lief der Holzninja hinein und erwartete das schlimmste.
 

Tatsächlich lag Kakashi in seiner Jouninkleidung, die an Beinen und Brust zerschnitten war auf der Couch. Notdürftig hatte der ältere sich Tücher um die Wunde am Bein und am Oberkörper gedrückt, sah erschrocken zu Yamato, als dieser vor ihm in der Wohnzimmertüre stand und so aussah, als würde er jeden Moment aufschreien.

Nachdem Kakashi ihn jedoch durch das erheben seines Zeigefingers daran hinderte und ruhig meinte, er könnte alles erklären, war der Kohei allerdings auch schon ins Bad verschwunden, packte den Verbandskasten des anderen und begann die Wunden des Silberhaarigen zu reinigen. So saß er nun hier, verband das rechte Bein von Kakashi und wartete auf die längst fällige Erklärung.
 

„Senpai, wenn du mir nicht auf der Stelle sagst, was dir zugestoßen ist, dann werde ich dich persönlich auf meinem Rücken zu Tsunade-Sama schleifen! Wenn ich ehrlich bin, sollte ich das sogar tun, egal was du mir erklärst!“
 

Kakashi begann zum großen Widerspruch dieser skurrilen Situation zu lächeln, soweit man es unter seiner Maske erkennen konnte „Naja, aber da ich dich wirklich sehr schätze und weiß, dass du der beste Partner bist, den sich ein Anbu im Kampf an seiner Seite wünschen kann, bin ich mir sicher, dass du mir niemals so in den Rücken fallen würdest, nicht war Tenzou-chan?“
 

Der angesprochene verzog beleidigt das Gesicht und ballte seine Faust in der Tasche „Aber natürlich nicht…Senpai!“
 

Oh der junge Mann hasste es, wenn Kakashi so liebenswürdig zu ihm war, dass er ihm einfach nicht widersprechen konnte! Innerlich freute es ihn jedes mal wie einen Keks. Das war schon immer so gewesen, seit er ihn vor inzwischen so vielen Jahren vor Orochimaru gerettet hatte und das würde auch immer so sein!

Oft dachte Yamato an diesen Tag zurück, als er von dem ehemaligen Sanin in seinem Versuchslabor gequält wurde, nur weil dieser die Macht des ersten Kages, die besondere Kraft des Senjuclans, in dem jungen Kind erwecken wollte. Letztendlich hatte Orochimaru es auch geschafft, doch da Kakashi damals auftauchte, im Auftrag des 3ten Hokages und mit seinem Team das Versteck zerstörte, wurde Tenzou gerettet und er schwor sich irgendwann Kakashi dafür noch angemessen seinen Dank zu zeigen.
 

Heute waren die beiden Männer nicht nur ein unschlagbares Team, hatten zusammen als Anbus gekämpft und schon unzählige Verbrecher geschnappt, sondern waren auch sehr gute Freunde…und für Yamato würde Kakashi immer ein Held sein, den er aus tiefsten Herzen verehrte.

„Ma…wenn du es unbedingt wissen willst, gibst ja sonst eh keine Ruhe. Ich war doch die letzten beiden Tage mit Gai, Izumo und Kotetsu auf Mission. Wir haben den Nuke-Nin gefunden, abgeliefert und uns gerade auf den Weg nach Hause gemacht. Es war alles in allem eine abgeschlossene Mission. Als wir vor ein paar Stunden in Konoha zurück waren und uns getrennt hatten, bin ich plötzlich von hinten überrascht worden.“
 

Yamato verzog ungläubig seine Augen „DU bist überrascht worden?“

„Es hat keiner gesagt, dass es einfach war den Nuke-Nin zu fangen. Da ich mein Sharingan ein paar Mal eingesetzten musste, bin ich echt ganz schön ausgelaugt. Jedenfalls habe ich es Gai zu verdanken, dass nicht noch mehr passiert ist. Wir haben zwar den Anführer dieser Bande geschnappt, aber das einer von ihnen so Lebensmüde sein würde uns aus Rache nachzulaufen und mir aufzulauern, daran habe ich mit meinem geringen Chakralevel nicht mehr gedacht.“

Besorgt sah der Jüngere in das schwache offene Auge des Senpais „Warum ist Gai denn nochmal zurück gekommen?“
 

„Hm? Oh…das ist nicht so wichtig. Wir haben ein ernstes Gespräch auf der Mission geführt.“
 

Nach dem Satz hätte der Jüngere fast gelacht „Du hast ein ernstes Gespräch mit Gai geführt? Bei allem Respekt vor Gai, er ist ein sehr starker Ninja, aber das klingt irgendwie falsch!“
 

„Ma? Nein glaub mir, wenn man mit Gai alleine ist, dann ist er bei weitem weiser, als man es ihm in einer Gruppe voller Menschen, vor denen er sich beweisen muss, zutrauen würde. Er wollte mir noch etwas geben, nachdem er mir bereits in der ersten Nacht unserer Mission einen Rat gegeben hatte. Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Da du jetzt hier bist, halte ich es nicht für nötig ins Konoha Krankenhaus zu gehen. Die Ninja sind geschnappt, die Mission ist erledigt und du kannst dich um meine Wunden kümmern!“
 

„WAS? Aber…aber Senpai…ich bin kein professioneller Mediknin!“ natürlich würde Yamato brennend interessieren, über was Kakashi mit Gai alleine gesprochen hatte, doch da war die Überraschung über Kakashis anschließenden Worte schon zu groß.
 

„Es sind nur Wunden Tenzou! Wie man die behandelt haben wir alle in unserer Grundausbildung zum Anbu gelernt! Ein wenig Ruhe und ein wenig von dir gekochtes Essen und ich bin wieder wie neu!“

Ach ja…da hatte sich der Senpai das alles aber clever ausgedacht! Yamato seufzte „Also willst du dass ich für deine Genesung ein paar Tage deinen Leibeigenen spiele? Wie hast du dir das denn bitte schön gedacht? Ich muss doch arbeiten! Weißt du wie viele Berichte ich in den nächsten 2 Tagen für die Godaime schreiben muss? Dafür habe ich jetzt nur Zeit wegen dem Wochenende, bis Montag muss alles fertig sein!“
 

Zu Yamatos großer Überraschung erhob Kakashi seine rechte Hand und zog sich seine Maske vom Gesicht, warf mit dem seltenen Anblick seiner Lippen dem jüngeren ein unglaublich charmantes Lächeln zu, dass jeder der Kakashi so sah das Gefühl bekommen würde jede menge Blumen um dessen Kopf fliegen zu sehen, die gerade erst erblühten.
 

„Aber Tenzou…du wirst deinem alten Senpai doch in dieser Notlage zur Seite stehen, oder etwa nicht? Ich vertraue nur dir so, dass ich mein Leben in deine Hände geben würde! Du kannst gerne das Wochenende bei mir wohnen und bei mir deine Arbeit tun. Dein Senpai wäre dir auf ewig dankbar und würde sich sicher irgendwann dafür revanchieren!“
 

Yamatos Augen weiteten sich, bei diesem unfassbar bestechendem Anblick….seine Lippen…der jüngere liebte dieses Lächeln, dass außer ihm noch fast kein Mensch bisher gesehen hatte. Bei dem jüngeren hatte Kakashi ab und an bereits seine Maske fallen lassen, wenn sie alleine waren, sich einen Film nach Feierabend zusammen ansahen...und er konnte nicht in Worte fassen, was es ihm bedeutete dieses Privileg zu besitzen.
 

„Ich…ich…aber….“ Mit seiner letzten Widerstandskraft wollte der jüngere noch immer widersprechen, weil er es auch um Kakashis Willen besser finden würde, ihn von einem professionellen Arzt behandeln zu lassen, doch da erhob Kakashi zum zweiten Mal seine Hand und streichelte Yamato leicht durch seine zerzausten braunen Haare
 

„Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann Tenzou!“
 

„Senpai…“ versuchte es der jüngere noch mal, doch keine Chance!

„Wunderbar! Also ich würde heute Abend sehr gerne selbst gemachten Rahmen essen! So was kannst du doch, richtig?“
 

„ICH HAB DOCH GAR NICHT JA GESAGT!“ das war so Typisch! Kaum reichte man Kakashi den kleinen Finger, da nahm er auch schon die ganze Hand! Aber was sollte der jüngere denn tun, wenn Kakashi ihn so ansah? Aus seinen beiden schönen Augen, dem dunklen und dem mächtigen roten Sharingan?
 

Kakashi schmunzelte „Ich müsste alles da haben, was du brauchst zum Kochen! Aber wenn du mit meinen Wunden an den Knien fertig bist, dann schau dir doch bitte diese noch an…“

Vor Yamatos Augen begann der silberhaarige seine Jouninweste abzustreifen und sich sein Oberteil vom Kopf zu ziehen, so dass der jüngere freien Blick auf den langen Schnitt über Kakashis Brust hatte.
 

Kopfschüttelnd zog Yamato einen weiteren Verband aus dem Medizinpack und setzte sich auf die andere Seite des Sofas, hinter Kakashi „Jetzt bitte noch mal ohne Umschweife Senpai! Ich mache es, wenn du mir bitte einmal ganz deutlich und unverblümt sagst, warum möchtest du nicht ins Krankenhaus?“
 

Während er sprach, begann Yamato auch schon den Verband auszubreiten, damit er ihn anschließend um Kakashis Brust binden konnte.
 

„Es ist wegen Tsunade-Sama….“
 

Irritiert stockte der jüngere kurz in seiner Bewegung „Wegen Tsunade-Sama? Warum das?“

Yamato wollte nicht so neugierig wirken und setzte sein Tun fort. Er hob von hinten Kakashis Arme an und begann nach vorne über die Brust des anderen, den Verband über die Wunde zu wickeln.

„Genau wegen dem hier Tenzou…“
 

„Was? Was denn?“ verstand der angesprochene nicht ganz.
 

„Wie du mich pflegst, mir meine Wunden reinigst…mich verbindest…“
 

Yamato merkte nicht, wie er in seiner Tat abermals inne hielt…es wurde plötzlich sehr still im Raum…was meinte er damit? Was wurde er gleich sagen? Yamato merkte wie ihm die Hitze in die Wangen stieg. Bedeutete seine Hilfe Kakashi so viel? Vielleicht…mehr als er ahnte? Aufgeregt konnte der jüngere sein Herz in seinen Ohren schlagen hören.
 

„Was….was ist damit?“ fragte der jüngere Schüchtern.
 

„Wenn Tsunade-Sama das tun würde, dass wäre schrecklich! Sie hat so unglaublich eiskalte Hände, dass man denken könnte, sie wäre in Wirklichkeit nicht alt sondern schon tot! Und da sie so stark ist macht sie das aller auch nicht gerade feinfühlig! Nein, da bleibe ich lieber hier auf meiner Couch!“
 

„WAS? DAS IST ALLES?“ schrie Yamato entsetzt Kakashi von hinten an, der sich nur müde und unbeeindruckt zu ihm umdrehte „Ist was Tenzou?“

Dieser Mann machte ihn einfach wahnsinnig! Aber was für eine Antwort hatte der jüngere denn auch schon erwartet?
 

„Nein es ist natürlich gar nichts Senpai! Also, wie hättest du gerne deinen Rahmen?“

Und noch bevor Yamato diesen Satz ausgesprochen hatte, wurde ihm bewusst, dass das der Beginn eines wahnsinnig anstrengenden Wochenendes sein würde! Was tat er nicht alles für seinen geliebten Senpai…
 

Fortsetzung folgt…

2. Unerwartete Offenbarung

„Das darf doch einfach nicht wahr sein, dass ich das hier wirklich tue…warum kann ich auch nicht ein einziges Mal nein zu ihm sagen…AUTSCH!“
 

Schreckte Yamato auf, als er in der Küche stand, wie es Kakashis Wille war, ihm frischen Rahmen zubereitete und sich bei seiner Meckertriade gerade in den Finger geschnitten hatte. Mit verzogener Miene führte er seinen blutenden Finger zum Mund, legte seine Lippen auf die Wunde, während er überlegte, was er als nächstes in den Kochtopf werfen musste. Zur Sicherheit hatte er sich ein Kochbuch offen auf den Tisch gelegt, in dem er nun ein wenig herumblätterte. Yamato war vorhin nochmal kurz nach Hause gegangen um seine Sachen zu packen. Nun stand im Wohnzimmer ein Karton mit seinen Akten, für die Berichte die er neben Kakashis pflege noch zu schreiben hatte und ein paar Wechselklamotten für das Wochenende. Da der braunhaarige sich darüber bewusst war, dass er diese zwei Tage sicher nicht mal daran zu denken hatte Kakashis Wohnung zu verlassen, hatte er sich sogar umgezogen und trug nun einen Freizeitlook, der mindestens genauso selten an dem pflichtbewussten Holzninja zu sehen war, wie Kakashi ohne Maske. So stand Yamato hier in der Küche, in Jeans und schwarzem T-Shirt und brachte die Nudeln für die Suppe zum Kochen.
 

Der Kohei blickte in den Topf und lies seine Gedanken schweifen. Ob es stimmte, was Kakashi vorhin gesagt hatte? Das er wegen Tsunade-Sama nicht ins Krankenhaus wollte? Aber andererseits, warum sonst? Kakashi war, wenn man mal davon absah, dass er fast eine lebende Legende war, vom Charakter her ein wenig schwierig. Er konnte sehr nett sein wenn er wollte, aber da er seit dem Tod seines alten Team, abgesehen von kollegialen Arbeitsbeziehungen fast jede nähere Bindung abblockte, war es fast schon ein Wunder das Yamato so oft seine Nähe genießen durfte.
 

Kakashi hatte ihm mal erzählt, dass Gai auch nur durch seine penetrante Aufdringlichkeit geschafft hatte, dass der Silberhaarige ihn als Freund akzeptiert hatte…es hatte ihn beeindruckt, dass Gai nicht locker gelassen hatte. Auch Yamato hatte hart dafür arbeiten müssen von Kakashi anerkannt zu werden. Auch wenn sein Senpai ihn damals rettete, Freunde waren sie geworden, weil Yamato alles dafür getan hatte, dass er sein Ausbilder wurde. Der Holzninja mit den Katzenaugen erinnerte sich noch gut daran, wie er immer beim 3ten gebettelt hatte, seine Missionen mit Kakashi als Anführer zu machen. Weil der 3te Kage schon immer sehr Kinderlieb war, hatte er ihm damals diese Wünsche immer durchgehen lassen und mit den Jahren wurden Kakashi und er sehr gute Freunde…und in Yamatos geheimsten Wünschen wurde Kakashi sogar noch zu viel mehr.
 

Verlegen über sich selbst schüttelte der braunhaarige den Kopf „Yamato, wenn du weiter so unachtsam bist, dann verkochen dir noch die Nudeln!“ ermahnte er sich selbst zu mehr Pflichtbewusstsein. Nach einer halben Stunde war schließlich alles für den Ramen fertig. Stolz füllte der Kohei zwei Schüsseln mit dem Essen, stellte sie auf ein Tablett und ging mit diesem vorsichtig in Richtung Schlafzimmer.
 

„Senpai? Bist du wach? Ich komme jetzt rein!“ kündigte er sich höflichkeitshalber noch mal an. Kurz grummelte Yamato, als er merkte, dass es nicht gerade einfach war mit zwei vollen Händen eine Türe zu öffnen. So konzentrierte er sich kurz und wirkte ein wenig Chakra. Wie aus dem nichts formte sich aus dem Türrahmen ein kurzer Ast, der gerade stark genug war die Klinge nach unten zu drücken und die Türe zu öffnen. Anschließend ließ der Shinobi diesen wieder lächelnd verschwinden…jaja, seine besondere Kraft war schon sehr nützlich!
 

Wie angekündigt ging der jüngere in das Schlafzimmer und schaute sich vorsichtig um. Kakashi lag schlafend im Bett, seine Maske lag neben ihm auf dem Bettkasten. Der Senpai musste wirklich sehr Müde und erschöpft sein. Von draußen schien das orangene Licht des Sonnenuntergangs hinein und trotzdem war der verletzte Mann eingeschlafen. Yamato musste schmunzeln, als er dieses friedliche Bild sah. Vorsichtig stellte er das Tablett mit dem Essen auf dem Nachttisch ab und setzte sich neben Kakashi auf die Bettkannte. Ein warmes Gefühl erfüllte die Brust des Koheis, wie er seinen Helden vor sich so sanft schlafen sah. So verletzbar und Menschlich kannten Konohas Kopierninja nicht viele Menschen.
 

„Der Arme….“ Kam es wie von selbst aus Yamatos lächelnden Lippen „Du musst dich heute sehr verausgabt haben. Schade, meine Suppe hätte dich sicher wieder etwas zu Kräften kommen lassen.“
 

Dieses Bild war wirklich wunderschön, dachte der braunhaarige fast ein wenig verliebt, wie er das Gesicht des anderen musterte…so hell und rein…männlich und doch zart. Da tat auch die lange Narbe über seinem linken Auge keinen Abbruch. Irgendwie war es schön, jetzt in diesem Moment, sie beide alleine. Doch durch ein plötzliches zucken in Kakashis Augenliedern kam Yamato wieder aus seiner Gedankenwelt.
 

„Tenzou? Hab ich geschlafen?“ erkundigte sich der verletzte Sensei kurz.

„Wie ein Baby.“ Nahm der jüngere ihn auf den Arm.
 

„Ist das so? Ich sehe du hast mir meinen Essenswunsch erfüllt. Es riecht gut.“ Kam es ein wenig trocken, aber freundlich aus dem Mund des anderen. Vorsichtig richtete Kakashi sich auf, spürte dabei jedoch den Schmerz in seiner Brust zurückkehren und zuckte mit einem kurzen „Autsch!“ zusammen. Reflexartig stand Yamato auf und half ihm dabei sich aufzurichten, legte ihm ein zweites Kissen in den Rücken.
 

„Danke Tenzou.“ Der angesprochene setzte sich wieder auf die Bettkannte und nahm eine der beiden Ramenschüßeln auf seinen Schoß „Du siehst echt schwach aus Senpai.“
 

„Ging mir auch schon besser.“
 

„Du solltest unbedingt etwas essen! Wenn du zu schwach sein solltest sag ich nur: Mund auf, hier kommt eine Eisenbahn!“ mit diesen Worten hielt der jüngere seinem Senpai lachend die Stäbchen mit ein paar Nudeln darauf entgegen.

Kakashi fand das allerdings gar nicht so lustig, wie sein Schüler „….ist das dein Ernst? Ich bin Verletzt und noch kein Rentner aus dem Altenheim!“
 

„Entschuldige Senpai, ich gebe mir echt Mühe! Also meckere nicht rum, sondern freu dich mal ein wenig über meine Hilfe! Manchmal hab ich das Gefühl du siehst das alles als selbstverständlich an!“
 

Nun war es Kakashi der lachte, Yamato die Schüssel vom Schoß nahm und selbst zu essen begann „Das tue ich nicht Tenzou, keine Sorge. Ich sag es vielleicht nicht, aber alleine wäre ich die nächsten Tage echt aufgeschmissen. Ich spüre meine Beine ja kaum.“
 

Leicht mitleidig blickte Yamato auf „Das Sharingan ist wohl Segen und Fluch zugleich, hab ich recht?“

„Hm? Ich hätte es etwas weniger geschwollen ausgedrückt, aber ja so ist es.“
 

So nahm auch Yamato seine Ramenschüßel und die beiden Freunde begannen zu essen. Es war nicht zu übersehen, wie schwach sich Kakashi fühlte, da ihm ab und an die Nudeln von den Stäbchen vielen oder er die Schüssel absetzte, weil ihm etwas schmerzte. Es war so typisch, dass der Hatake nicht aussprach, wie es ihm wirklich ging, aber die Zeichen sprachen alleine so für sich, dass man kein Ninja sein musste um sie zu verstehen. Doch wie immer tat der jüngere das, was er genau wusste, dass es seinem Senpai das liebste war…nicht darüber reden und einfach so tun, als wäre nichts.
 

So verging noch einige Zeit, bis sie beide aufgegessen hatten und sich der verletzte wieder auf seine Kissen sinken ließ. Wie als wäre es seine Pflicht das zu tun, packte Yamato die leeren Schüsseln und stellte sie auf das Tablett zurück „Du solltest jetzt wieder ein wenig schlafen. Ich geh ins Wohnzimmer und beginne dann mal mit meinen Berichten. Wenn du was brauchst dann sag….einfach…“
 

Während der jüngere aufgestanden war und seinen Vortrag begann, war sein Blick abgeschweift und auf Kakashis Waffentasche gelandet, die achtlos in einer Ecke des Schlafzimmers lag. Darin sah er ein Buch, es war nicht das Schmuddelbuch Itchi Itchi Paradise, welches er erwartet hatte…aber löste es eine ähnliche geschockte Scharmreaktion in dem nervösen Mann aus. Auf dem Cover sah er eindeutig zwei Männer, die sich küssten!
 

„Ah….ah….ab…aber….was ist das?“ Yamato hätte fast vor Schock das Tablett fallen lassen, wie er mit großen Augen auf das Cover starte und seine Wangen zu glühen begannen, bei dem Gedanken, was sein Held da allem Anschein nach gerade für eine Lektüre am Lesen war.
 

Kakashi wiederum sah Yamato nur mit hochgezogenen Augenbrauen an, als er merkte, was der jüngere da entdeckt hatte „Privat.“
 

Sagte der ältere und das war auch eigentlich das einzige, was er dazu sagen wollte. Aber wie er sah, dass Yamato schon fast Angstschweiß auf der Stirn stand, kam er wohl nicht drum herum wenigstens ein wenig zu erklären „Ganz ruhig Tenzou, du musst jetzt weder im Erdboden versinken, noch dich vor Schreck in einen Baum verwandeln. Das Buch ist der Grund, warum Gai gestern noch mal zurückgekommen ist. Er wollte es mir geben.“
 

Nun war es nicht mehr das Buch, dass der gerade total perplexe Yamato mit seinen großen Katzenaugen fixierte, sondern Kakashi „W…warum?“
 

Kakashi seufzte, na da hatte er sich jetzt ja was eingehandelt „Wenn es sein muss. Darüber hatte Gai mit mir letzte Nacht geredet. Er meinte ich vereinsame noch, wenn ich nicht langsam mal wieder versuchen würde mich mit Frauen zu treffen. Ich persönlich finde das total lächerlich, davon abgesehen, dass ich seit dem Tod von Rin einfach mit keiner Frau mehr etwas mehr teilen möchte, als eine Mission. Es geht einfach nicht. Da ich anscheinend gestern meine ehrlichen 5 Minuten hatte und Gai genau das erklärte, meinte er, ich sollte mal darüber nachdenken, ob es mir mit einem Mann vielleicht einfacher fallen würde. Ich glaube ich hab nur mit den Schultern gezuckt und bin schlafen gegangen. Als er mir das Buch gegeben hat dachte ich, lesen kostet ja nichts, anschließend könnte ich es Gai wieder geben und sagen das ich es mir mal durch den Kopf gehen lasse.“

Man konnte deutlich sehen, wie Yamato erst mal schwer schlucken musste, nach diesen ganzen ehrlichen Worten. Dem Kohei flogen gerade tausende von Fragen durch den Kopf, allen voran, wie Kakashi so einfach über dieses…dieses schmutzige Thema reden konnte!
 

„Aber Senpai…so was…also…das ist doch nicht normal, oder?“ tastete er sich mehr als nervös und vorsichtig an das Thema heran. Der jüngere merkte deutlich, wie seine Hände vor Aufregung schwitzig wurden. Schließlich würde er selbst niemals zugeben, dass er auch schon ganz flüchtig im Zusammenhang mit Kakashi über dieses Thema bereits nachgedacht hatte, aber natürlich nur alleine hinter den vier Wänden seiner Wohnung und hinter 7 Siegeln verschlossen!
 

Kakashi schüttelte ein wenig verwundert den Kopf „Tenzou, das nächste was ich jetzt sage, dass sage ich in vollem Respekt zu dir….in welcher Welt lebst du eigentlich? Wir haben doch genug Männerliebhaber in Konoha und verboten ist es auch nicht. Ganz im Gegenteil ist es eigentlich in unserer Ninjawelt, in der 75% aller Ninja Männlich sind und zumeist mehrere Monate alleine auf Mission sind, ziemlich normal. Früher war es sogar offizieller als heute. Jetzt mal ganz ehrlich Tenzou, glaubst du wirklich das Kotetsu und Izumo einfach nur wahnsinnig gute und unzertrennliche Freunde sind? Die beiden gehen nicht mal ohne den anderen auf Toilette! Außerdem ist in Konoha jedem bekannt, dass die Väter von Shikamaru und Ino zusammen waren, bevor sie ihre Frauen fanden und Kinder bekamen. Du glaubst jawohl nicht, dass unser Naruto Sasuke sucht, weil er das Training mit ihm so schön fand, oder? Und unser kleiner hübscher Gefühlsanalphabet Sai hat in letzter Zeit auffallend viel mit Iruka zu tun.“

Yamato fühlte sich gerade absolut überfordert „Mit Iruka? Wieso das?“
 

„Wieso nicht? Sai kann nicht mit Gefühlen umgehen und sucht jemanden, der ihm etwas beibringen kann und Iruka kann seinen unglaublich großen Helferkomplex befriedigen. Ich glaube bei den beiden dauert es nicht mehr lange. Ich könnte noch stundenlang so weiter machen, wenn du möchtest Tenzou…ich frage mich nur ernsthaft, wie du das alles übersehen konntest. Man könnte fast meinen du wärst in einem Kloster aufgewachsen.“
 

„STOP!!!“ streckte der Holzninja seine Arme von sich und verlangte erst mal nach einer Pause, diese ganzen Enthüllungen waren gerade wirklich zu viel für ihn. Wäre es nicht Kakashi, der ihm das hier alles erzählte, dann würde er kein Wort davon glauben. So hatte er es irgendwie zu realisieren. Was sollte Yamato denn jetzt nur tun? Sein geliebter Senpai, der sich wohl wirklich langsam einsam zu fühlen schien, dachte darüber nach…darüber nach…sich vielleicht für Männer zu interessieren. Auf einmal veränderte sich Yamatos Blick und er wurde nachdenklich. Nach einer kurzen Zeit in der man fast schon die Zahnräder in dem Kopf des Koheis sich drehen sehen konnte, meldete er sich wieder zu Wort
 

„Also, was du auch vor hast, dein Kohei wird dich wie immer in allem unterstützen.“ Sprach er und bemühte sich einen neutralen Tonfall zu halten.
 

„Äh…was?“ wunderte sich der silberhaarige über den plötzlichen Sinneswandel.

„Naja, also wenn du dich wirklich alleine fühlst. Du bist einer der stärksten Ninjas unseres Landes, deshalb unterstütze ich dich so gut ich kann. Ich wollte nur nett sein und sagen, wenn du dich zu so was entscheidest…also…du kannst wie immer auf mich zählen!“
 

Kakashi begann erst zu schmunzeln, als seine Mundwinkel sich noch breiter auseinander zogen und er sogar zu lachen begann. Pikiert errötete Yamato…er hatte sich schon gedacht, dass das echt dämlich klang, was er gerade gesagt hatte, aber das Kakashi ihn sogar auslachte fand er wirklich nicht grade toll.
 

„Sorry Tenzou.“ Sprach der Senpai wieder und wischte sich die ein oder andere Träne aus seinen Augen „Aber ich glaube unterstützt werden muss man bei so einer Entscheidung wirklich nicht. Trotzdem, sollte ich meine Meinung ändern, verspreche ich dir, wirst du der erste sein der es erfahren wird. Jetzt aber genug von diesen Albernheiten. Ich fühle mich ermattet und möchte gerne schlafen.“
 

„Natürlich Senpai!“ So nahm Yamato wieder das Tablett auf „Ich werde dann mal mit meinen Berichten anfangen. Wenn du etwas brauchst, dann ruf mich einfach! Ich bin nur ein Zimmer nebenan.“ So stand der braunhaarige auf und ging zur Türe.

„Tenzou….“ Hörte er die Stimme von Kakashi „Danke für deine Hilfe. Ich bin froh, dass du da bist.“

Yamato war mit dem Rücken zu dem älteren stehen geblieben und lächelte nun glücklich in sich hinein, der silberhaarige bedankte sich nicht oft.
 

„Das ist doch nichts Besonderes, Senpai…wie gesagt, ich werde dich immer unterstützen.“
 

Mit diesen Worten ging er aus dem Schlafzimmer und schloss die Türe hinter sich. Der junge Mann ließ sich aufgeregt mit seinem Rücken gegen die Türe hinter sich fallen. Er konnte seinen Herzschlag wild in seinen Ohren hämmern hören. Das könnte seine Chance sein! Natürlich war er viel zu schüchtern für irgendwelche offensiven Annäherungsversuche, aber vielleicht würde er ja Glück haben und wenn Kakashi sich für die Liebe zu einem Mann entscheiden würde, vielleicht der sein, der zur rechten Zeit am rechten Ort war.
 

Mit diesem Gedanken im Kopf setzte sich Yamato auf das Sofa, holte seine Ordner hervor, packte seine Schreibutensilien aus und machte sich an die Berichte, wohl wissend, dass seine Gedanken in den nächsten Stunden eh zu keinem klaren Gedanken in der Lage waren.
 

Fortsetzung folgt…..

3. Fieberwahn

Yamato saß noch viele Stunden im Wohnzimmer an Kakashis Schreibtisch und schrieb eifrig seine Berichte, pausierte nur um ab und an seinen schmerzenden Arm auszuschütteln. Eigentlich hätte der junge Mann sich noch stundenlang Gedanken um Kakashis Worte machen können, doch so sehr er diesen Mann auch verehrte, die Arbeit ging gerade vor! Die Zeit verging und der Mond war inzwischen draußen über den Straßen Konohas aufgegangen, als dem fleißigen Ninja irgendwann die Augen zu fielen und er schließlich auf seinen Akten einschlief.
 

Der erschöpfte Mann verharrte so einige weitere Stunden in einem unruhigen Schlaf auf dem Holzstuhl, mit dem Gesicht auf seinen Armen, die wiederum auf etlichen Schreibheften gebettet waren. Yamato hätte wahrscheinlich bis zum Morgen durchgeschlafen, wenn nicht plötzlich ein Schrei aus dem Nachbarzimmer zu hören gewesen wäre.
 

„HÄ? Was? Ich bin wach!!!“ erschrocken richtete der braunhaarige sich auf, merkte jedoch das keine Gefahr herrschte, so das er erst mal wieder müde die Augen schloss und zu gähnen begann „Bin ich eingeschlafen? Oh Mann…wie spät ist es denn?“ Yamato rieb sich immer noch leicht träumend seine großen Katzenaugen, als er im halbdunkeln die Uhr auf dem Schreibtisch suchte…1Uhr morgens. Na toll! Vielleicht sollte er sich mal langsam ein Bett auf dem Sofa errichten.
 

„AAHHHA!“ kam erneut ein lauter schrei aus dem Schlafzimmer. Wie vom Blitz getroffen sprang Yamato auf, drehte sich in Richtung der Türe! War es doch keine Einbildung gewesen?

„KAKASHI!“ schrie der junge Mann erschrocken und stürmte zu seinem kranken Freund. Der Ninja hatte die Türe aufgerissen und war ins Schlafzimmer gelaufen, in dem er jetzt einen glühenden Kakashi im Bett liegen sah.
 

„Kakashi! Was hast du?“ er sprang ans Bett und sah dieses erbärmliche Bild. Kakashis Kopf glühte vor Hitze, beide Augen geschlossen und immer wieder verkrampfte sich sein Körper.

„Scheiße!“ schnell lief Yamato ins Badezimmer, durchwühlte die Schubladen, verteilte dessen Inhalt komplett auf dem Boden, bis er eine Schale mit kaltem Wasser gefüllt hatte und sich noch ein Fieberthermometer in die Hosentasche gesteckt hatte. Yamato hatte gedacht, dass sein Senpai ein wenig lädiert war, dass er ihm kochen sollte und vielleicht mal ein bisschen das Kissen ausschütteln, sich hier und da mal einen wehleidigen Spruch anhören…aber das es so schlimm werden würde, dass hatte der junge Mann nicht erwartet!

So lief er schnell wieder ins Schlafzimmer, stellte die Sachen auf dem Schlaftisch ab und zog dem Senpai die Decke vom Oberkörper „Tut mir leid Senpai…aber….ich tue das nur um zu helfen!“ Kakashi ging es schlecht, sehr schlecht! Keine Zeit über sein eigenes absolut über alle Maßen verklemmtes Scharmgefühl nachzudenken! Doch Kakashi antwortete nicht, er verkrampfte nur immer wieder seinen Körper, hielt seine Augen fest verschlossen und atmete nur sehr schwer.
 

Yamato begann die Handtücher in das kalte Wasser zu legen und sie vorsichtig auf Kakashis glühend heißen Oberkörper zu verteilen. Doch da Kakashi sich immer wieder vor Schmerz drehte und windete, blieben die Tücher zum kühlen nicht lange liegen.
 

„Senpai! So wird das nichts! Willst du etwa verbrennen? Bleib doch bitte liegen!“ Yamato war verzweifelt…vorsichtig hielt er Kakashi das neumodische Thermometer ans Ohr und drückte den Knopf zum Messen. Erschrocken weitete der jüngere die Augen und hoffte bei Gott, dass die Zahl falsch war, die das Gerät anzeigte. Kakashis Körper schien sich gerade in einen Backoffen zu verwandeln…er hatte fast 42 Grad Körpertemperatur!
 

„Oh nein!“ Was sollte er tun? Wie lange würde Kakashi das aushalten? Könnte…könnte er hier sterben, weil sein Körper das dauernde einsetzten des Sharingans einfach nicht mehr verkraftete?

„Es tut mir Leid Senpai, es muss sein, es ist nur zu deinem besten! Mokuton-shichuku-no-jutsu!“ schnell formte er sein Siegel und aus den Seiten des Bettes formten sich vier stabile Äste, die nach Kakashis Gelenken griffen und ihn so im Liegen festhielten.
 

Als Antwort schrie Kakashi wieder auf, nun konnte er sich trotz der Krämpfe nicht mehr bewegen. „Es…es tut mir leid Senpai…wenn es dir morgen wieder gut geht, kannst du mich gerne hierfür schlagen, anmeckern, was du willst!“ So legte er wieder die kalten Handtücher auf den Körper seines geliebten Meisters, ebenfalls eines auf seine Stirn. Ob es ihm helfen würde?
 

Yamato hatte gerade unglaubliche Angst um Kakashi, den Mann, der vor Jahren sein Leben gerettet hatte und zu seinem Helden geworden war. Was sollte er tun, wenn Kakashi diese Nacht nicht überlebte? Sollte er Tsunade-Sama rufen? Nein das ging nicht! Dafür müsste er Kakashi hier alleine lassen und ihn seinem Schicksal überlassen! Ob der Silberhaarige gewusst hatte, dass das heute Nacht passieren würde? Aber warum war er dann nicht ins Krankenhaus gegangen? Fragen über Fragen bohrten sich in den Kopf des Holzninjas, Fragen auf die er keine Antwort hatte. In diesem Moment wusste er nur eines, dass vor ihm der Mann lag, den er liebte und dass er gerade unglaublich zu leiden hatte. Wieder und wieder wechselte Yamato die kalten Handtücher, holte neues Wasser aus dem Badezimmer, tauchte die Handtücher und kühlte Kakashis Körper weiter. Der jüngere hatte unglaubliche Schuldgefühle, dass er Kakashi hier so festgenagelt hatte, doch er musste alles tun um seinem Freund zu helfen!
 

Zum geschätzt hundertsten Mal hatte Yamato die Temperatur von Kakashi gemessen, aber sie wollte einfach nicht sinken. Immer wieder schrie Kakashi vor Schmerz auf und Yamato verzweifelte! Er wusste einfach nicht mehr was er tun sollte. Seinem Senpai ging es so schlecht, dass er nicht einmal sprechen konnte…der Mann der ihn vor Orochimaru gerettet hatte, lag hier und er konnte ihm nicht helfen.
 

„Verdammt!“ schrie Yamato voller Verzweiflung auf, warf eines der nassen Handtücher in eine Ecke und begann zu weinen. Heiße Tränen rannen seine Wangen hinab, tropften auf seine Beine, nur damit neue aus seinen großen traurigen Augen nachkamen. Warum….warum war er nur so unnütze! Wie oft hatte Kakashi ihn schon geholfen oder geschützt, sich vor ihn geworfen, wenn Feinde Yamato angreifen wollten...alles was Yamato an Kampfkraft besaß, all seine Stärke brachte hier und jetzt gar nichts, wenn er diesen Mann, der ihm alles bedeutete nicht helfen konnte.
 

„Was kann ich denn tun? Mir reicht es, ich bringe dich jetzt auf meinem eigenen Rücken ins Krankenhaus!“ Yamato wollte gerade aufstehen, als er eine Hand an seinem Arm spürte, die ihn festhielt.

„Se…Senpai….“ Er sah nach unten, sah wie Kakashi seine Hand gehoben hatte und nach dem Arm seines Koheis griff. Ängstlich erhob Yamato den Blick, sah Kakashi ins Gesicht, sah seine roten Wangen, sah seine heiße Stirn auf der seine weißen Haare nass festklebten….sah wie er vorsichtig seine Augen einen Spalt öffnete. Da war es! Da sah Yamato den Übeltäter! Das Sharingan in Kakashis linken Auge glühte feurig rot! So rot hatte er es noch nie gesehen, als wäre es ein böses Chakra und nicht das von Kakashi, welches sich gerade in ihm befand.

„Was ist das? Kakashi-Senpai! Bitte…bitte sag mir doch, wie ich dir helfen kann!“
 

Auf einmal spürte Yamato, wie Kakashi den Arm los ließ und die Hand von Yamato in seine nahm und sie einfach nur festhielt. Augenblicklich errötete der jüngere…das waren doch keine Berührungen zum Abschied, oder? Wusste Kakashi, dass er jetzt sterben würde? Doch da ließ der ältere die Hand langsam wieder los um mit seinem Zeigefinger schwach ein Zeichen hinein zu malen. Yamato konzentrierte sich, versuchte zu verstehen, was er ihm sagen wollte.
 

Da öffnete der Sensei seine Lippen, aus denen keine Stimme drang, sondern nur ein schwaches Kratzen „….Sie…..gel….“

Yamato verstand genau, was Kakashi ihm sagen wollte…aber Kakashi war kein Biju…wie sollte das gehen? Aber, doch es könnte klappen, gerade weil Kakashi bei all seiner Stärke immer noch ein normaler Mensch war…es würde nicht einfach werden, aber wenn er seinem Senpai so helfen könnte, dann müsste er es versuchen!

„Okay, ich habe verstanden.“ Der Schüler nickte als Zeichen seinem Senpai zu und setzte sich anschließend im Schneidersitz auf den Boden vor dem Bett „Es tut mir Leid Kakashi-Senpai, aber dafür wird wohl dein Teppichboden dran glauben müssen. Also los!“
 

Der Kohei konzentrierte sich, streckte seinen rechten Arm nach Kakashi aus und sprach das Jutsu aus „Hokageshiku-Jijunjutsu-Kakuan-no-Sharingan!“

Auf seiner Handfläche Bildete sich ein Schriftzug, dass für „Absorbieren“ stand, während um ihn herum aus dem Boden die 10 Säulen entstanden, die er auch immer rief um Naruto zu überwachen, dass der Kiyubi nicht aus ihm ausbrechen konnte. Kaum hatte der junge Mann begonnen, konnte er deutlich das schwarze Chakra des Sharingans in Kakashi spüren, es brannte wirklich wie die Hölle, wie es langsam durch Yamatos Arm absorbiert wurde. Nun war es der Kohei, dem heißer Schweiß von der Stirn tropfte, er das Chakra nahm, mit dem Kakashis Körper nicht mehr klar zu kommen schien. Sein Arm wurde von Minute zu Minute immer tauber, dass einzige was Yamato noch spürte war schmerz!
 

So saß er hier gut 1 Stunde auf dem Boden, in der Mitte seiner Säulen, bis er endlich spürte, wie das Chakra verschwand und Kakashi reglos auf dem Bett lag. Vorsichtig löste Yamato das Jutsu, die Holzsäulen verschwanden. Zaghaft senkte der jüngere wieder seinen Arm und schrie kurz auf. Er hatte das Gefühl viele Nadeln in der Haut stecken zu haben, die es ihm erschwerten, diesen zu bewegen.

„Verdammt…macht Kakashi das jedes Mal durch?“ fragte er eher an sich selbst gerichtet. Langsam stand er auf und ging vorsichtig zum Bett, ließ dabei seinen tauben Arm einfach an sich hinabhängen „Senpai…wie geht es dir?“ er löste die Äste, die Kakashi festhielten, damit dieser sich wieder frei bewegen konnte. Noch immer lag er einfach nur da, aber wenigstens hatte er anscheinend keine Krämpfe mehr.

„Ist…ist alles wieder gut?“ Vorsichtig legte sich Yamato auf die andere Seite des Bettes, rückte näher heran an seinen Freund. Ob er schlief? Beruhigt konnte er feststellen, wie sich Kakashis Brustkorb langsam hob und senkte, er wieder normal zu atmen schien.
 

„Du…du hast mir echt Angst gemacht…ich hätte dich doch ins Krankenhaus bringen sollen. Du bist einfach immer so unvernünftig…Kakashi-Senpai…“ Doch auch wenn er meckerte, so lächelte Yamato glücklich. Er war ja so unglaublich erleichtert, wie er hier im Bett neben Kakashi lag, dessen Fieber gesunken und die Krämpfe verschwunden waren.

So lag Yamato noch eine ganze Weile einfach neben dem anderen, beobachtete dessen Schlaf und achtete auf jedes kleine Zeichen, dass ihm den Zustand des anderen verraten konnte. Kakashi war so schön….dachte sich der Kohei insgeheim….sogar, wenn er krank war….aber diese Gedanken würden seine Lippen niemals verlassen. Die Hauptsache war, dass er ihm helfen konnte, auch wenn er ihm morgen zu erklären hatte, warum sein Schlafzimmer auf einmal 10 baumstammdicke Löscher im Fußboden hatte.
 

„Te…Tenzou…“
 

Wurde der jüngere aus seinen Gedanken gerissen, als er die schwache Stimme von Kakashi hörte.

„Ja? Was ist? Wie geht es dir Kakashi? Kann ich irgendwas für dich tun? Tut dir was weh?“ die Gedanken des jüngeren schienen sich zu überschlagen.

Kakashi tat nichts, als einfach total erschöpft dazuliegen und einen kleinen Spalt seine Augen zu öffnen…aber er lächelte, wenn auch ein sehr schwaches Lächeln. Es wirkte immer noch so, als würde dieser mehr schlafen, als das er wach war, doch viel Yamato ein Stein vom Herzen, als er dieses zaghafte Lächeln auf den Lippen des anderen sah. Vorsichtig erhob der Silberhaarige seine Hand und deutete Yamato näher zu kommen, da das Sprechen ihm sichtlich schwer zu fallen schien.
 

Der braunhaarige fackelte nicht lange und rückte näher auf dem Bett zu seinem Freund, legte ihm sein Ohr direkt an die Lippen, damit der andere sich nicht anzustrengen brauchte „Was ist Senpai? Was kann ich für dich tun?“
 

„….Danke Tenzou….“ Waren die einzigen gehauchten Worte, die Kakashi sprach, kurz bevor er wenige Zentimeter seinen Kopf anhob und seine Lippen auf die Wange seines Koheis legte…ihn kurz dankbar küsste. Yamatos Katzenaugen weiteten sich erschrocken, doch er traute sich nicht auch nur daran zu denken sich zu bewegen. Verlegen spürte er deutlich, wie ihm das Blut in den Kopf schoss und sein Herz für einen kurzen Moment das schlagen vergessen hatte. Schwach zog sich Kakashi wieder zurück, senkte seinen Kopf wieder hinab in das Kissen, schloss seine Augen und schlief weiter….ohne ein weiteres Wort von sich zu geben.

Yamato sah total entgeistert in das schlafende Gesicht seines Senpais….des Mannes, den er liebte…der Mann, der ihn gerade Geküsst hatte! Ganz ruhig Yamato! Sprach der junge Mann zu sich selbst….sicher hatte er das nur wegen dem Fieber gemacht! Oder…wirklich nur aus Dankbarkeit, weil der Kohei ihn gerettet hatte…andererseits, sie beide hatten sich schon hunderte Male gerettet und so was war noch nie passiert bisher…
 

Fast wie in Trance, erhob der braunhaarige seine Hand und strich sich aufgeregt über die Wange, auf der eben noch Kakashis Lippen geruht hatten…was hatte das nur zu bedeuten? Ob sich der andere morgen früh noch daran erinnern würde? Oder war dies einfahc im Fieberwahn passiert? Yamato war sich bewusst gewesen, dass dieses Wochenende sicher verrückt werden würde…aber so verrückt? Der Holzninja sah in das Gesicht seiner schlafenden, heimlichen Liebe…wie friedlich er aussah…total erschöpft und ohne seine Maske, wie ihm seine Haare wild im Gesicht hingen…und er kam nicht umhin zu spüren, wie Schmetterlinge in seinem Brauch herumzuflattern begannen…

So saß der Kohei noch eine ganze Weile da, neben Kakashi und starrte ihn einfach nur perplex und nachdenklich an…bis auch ihm schließlich irgendwann in den frühen Morgenstunden die Augen zufielen und der Kohei schließlich neben seinem Senpai einschlief…
 

Fortsetzung folgt…

4. Unberechenbare Frauen

Am nächsten Morgen.
 

Yamato lag seelenruhig schlafend im Bett von Kakashi, so wie ihm vor einigen Stunden an Ort und Stelle einfach die Augen zugefallen waren, nachdem es den Mann so viel Kraft gekostet hatte, seinem Senpai bei seinem Leid zu helfen. Es war warm und ruhig, überall duftete es nach Kakashi, wie er mit seinem Kopf auf ein Kissen gebettet noch immer da lag und schlief.
 

So vergingen noch einige wunderbar erholsame Momente, bis die Sonnenstrahlen auf sein Gesicht vielen und der junge Mann zum ersten Mal schwach die Augen öffnete, realisierte, wo er sich befand.
 

„Senpai….?“ Fragte er vorsichtig, als sein Kopf immer mehr erwachte und er nun auch realisierte, in welchem Bett er diese Nacht eingeschlafen war.
 

„SENPAI???“ setzte er sich erschrocken auf, als er die leere rechte Betthälfte sah. Vorsichtig blickte der braunhaarige sich um, begann langsam wach zu werden. Der Silberhaarige war nicht hier, sein Bett war leer…und die Decke von Kakashi, lag auf Yamato. Irritiert blickte er an sich hinab, nahm den Rand von Kakashis Decke in seine Hand, hob sie hoch und hielt sie sich an die Nase….ja, das war eindeutig der Geruch seines Freundes. Hatte er ihn zugedeckt, bevor er das Zimmer verlassen hatte?
 

Ein kurzes Lächeln schlich sich auf die Lippen von Yamato…dies waren die wenigen anerkennenden Momente, für die er sich in Kakashi verliebt hatte. Auf einmal schoss dem schüchternen Ninja wieder die Röte ins Gesicht, als er sich an den Kuss auf seine Wange erinnerte…ihm wieder einfiel, dass er das eindeutig nicht geträumt hatte. Sein Herz wurde schwer, er wollte nicht dass sein Senpai so etwas einfach tat, Yamato dazu brachte sich mehr zu erhoffen. So seufzte er schweren Herzens. Er hatte versprochen dieses Wochenende auf seinen alten Freund aufzupassen, also sollte er mal langsam aufstehen und nachsehen, was sein unvorsichtiger und vor allem uneinsichtiger Freund und Meister gerade am machen war.
 

So stand Yamato auf, strubbelte sich kurz verschlafen durch sein braunes Haar und ging ins Wohnzimmer.
 

„Kakashi-Senpai?“ Doch hier war er nicht. Er ging weiter in den Raum hinein, sah einen Wohnzimmertisch auf dem sich eindeutig Frühstücksutensilien befanden. Hatte Kakashi den Tisch gedeckt? Andererseits, wer sonst? Aber er war doch Krank, dass wäre Yamatos Aufgabe gewesen!
 

„Tenzou? Bist du wach?“ Der jüngere wollte gerade anfangen sich in seinen Gedanken zu tadeln, als er die Stimme seines Freundes aus dem Badezimmer hören konnte.
 

„Ja, ist alles okay mit dir?“ er trat auf die verschlossene Türe zu und blieb davor stehen, um den anderen besser verstehen zu können.
 

„Alles okay, aber gut das du grade da bist, kannst du mir aus dem Schlafzimmer ein Handtuch bringen? Ich hatte mit meinen Krücken vorhin schon alle Hände voll zu tun!“

„Natürlich Senpai!“ so ging der selbsternannte Krankenpfleger ins Schlafzimmer zurück, wühlte ein wenig in den Schränken herum und fand schließlich die Handtücher und ging wieder in Richtung Badezimmer.

„Bin wieder da, ich lege dir die Handtücher vor die Türe.“
 

„Das ist doch nicht dein Ernst Tenzou!“ meinte der Angesprochene aus dem Badezimmer rufend.

„Bring es mir bitte rein.“ Yamato sah etwas erschrocken auf die Türklinge. So unbedingt wollte er gar nicht in Kakashis Privatsphäre eindringen.
 

Kakashi schien zu merken, dass sein Kohei verwirrt sein musste, als keine Antwort kam „Tenzou, sei doch nicht immer so verklemmt! Du gehst doch auch mit anderen Jounins in den Onsen, oder etwa nicht? Also komm schon einfach rein. Ich bin verletzt und brauche deine Hilfe.“
 

Leider war Yamato klar, dass der andere Recht hatte. Natürlich ging er nach Missionen unglaublich gerne mit seinen Kameraden in den Onsen um sich von den Strapazen zu erholen…aber…andere Männer waren ja auch nicht Kakashi. So sprach der jüngere sich kurz Mut zu, sagte sich selbst, wie bescheuert er sich hier anstellte und öffnete die Badezimmertüre.
 

„Hier sind die Handtücher Senpai.“ Ging er vorsichtig in den Raum hinein, als er vor sich den älteren sah, der in seiner Badewanne saß, aus der Qualm vom heißen Wasser stieg. Darin saß ein breit grinsender Kakashi, der fast ein wenig veräppelnd zu seinem Kohei blickte „Hey…hätte ich mit jemandem gewettet, dann hätte ich jetzt gegen dich gewettet und gesagt, dass du nicht reinkommst!“ nahm er ihn auf den Arm.

„Schön zu sehen, wie sehr du an mich glaubst Senpai…“ gab der jüngere seufzend von sich und legte neben der Badewanne die Handtücher ab, natürlich mit gesenktem Blick.

„Ich gehe dann wieder mich weiter um das Frühstück kümmern. Du solltest gleich etwas essen, damit du wieder zu Kräften kommst.“

„Jetzt warte doch mal. Ich hab mir vorm Baden die Verbände abgemacht, kannst du sie mir bitte gleich wieder anlegen Tenzou?“ sprach Kakashi immer noch mit diesem spöttischen Dauergrinsen. Das war wohl einer von wenigen Momenten wo der höfliche junge Yamato sich wünschte, dass sein Senpai die blöde Maske wieder anzog, damit er dieses ihn aufziehende Gesicht nicht sehen müsste.
 

„Natürlich, mein absolut niemals einen Menschen ausnutzender Senpai…kann es eigentlich sein, dass du mich manchmal als persönlichen Besitz ansiehst?“ regte sich Yamato, in dem langsam ein wenig das Schamgefühl anstieg, nun künstlich auf.
 

Diese Reaktion amüsierte Kakashi jedoch sehr „Hm…wer weiß…“ war das einzige, was er dazu sagte, bevor er mit einem Ruck seiner Arme aus der Wanne aufstand.

Erschrocken wisch der jüngere zurück, schmiss einen Stuhl um und landete mit seinem Rücken gegen die nächste Wand, wie er plötzlich unerwartet Freiblick auf die nackte Hinterseite von Kakashi hatte.

„SENPAI!!!“ schrie er mit pochendem Herzen, als er mit seinem Mokuton eine Wand vor sich errichtete, die ihm den Blick auf das Hinterteil des anderen nahm.

„Tut mir leid Tenzou, aber das konnte ich mir einfach nicht verkneifen! Du bist aber auch so ein Spießer! Werf mir doch bitte eines der Handtücher rüber!“ kaum hatte der ältere zu Ende gesprochen, da hatte er auch schon ein Handtuch gegen seinen Kopf geworfen bekommen.
 

Das war vor nun 3 Stunden passiert. Anschließend war der Jüngere mürrisch und mit angeschlagenen Nerven aus dem Badezimmer verschwunden. So stand auch dem gemeinsamen Frühstück nichts mehr im Weg. Da Kakashi wieder Anzeichen von Schwäche aufwies, brachte der Kohei ihn direkt wieder ins Bett, wollte seinem Senpai einen Tee machen…aber natürlich hatte Kakashi so ein Grundutensil nicht zuhause!
 

Kurz darauf hatte Yamato sich auf den Weg in ein Kräutergeschäft gemacht, einige Straßen weiter und seufzte vor sich hin…sein Kakashi-Senpai wäre wirklich so wunderbar…wenn er nicht so furchtbar sein könnte! So lief der hilfsbereite und leicht ausnutzbare Anbu von Regal zu Regal, überlegte, welchen Tee er Kakashi je trinken gesehen hatte…grüner Tee? Den mochte doch eigentlich jede. So streckte er seine Hand nach den Blättern, griff eines und hielt es sich an die Nase. Die kleine Pflanze roch angenehm, aber eine Note zu Fade…nein, wenn der Kohei mit den Senju-Genen eines wusste, dann das diese Blätter nicht mehr frisch waren! Schließlich kannte er alle Pflanzen dieser Welt…wenn er schon nicht wusste, warum ausgerechnet dieser silberhaarige Chaot ihn so um den Verstand bringen konnte, wenigstens mit Grünzeug kannte er sich aus. So wollte der liebe Mann gerade in die nächste Schale mit Blättern greifen, da fühlte er auf einmal von hinten eine Hand, die gegen seine Schulter schlug.
 

„Ey Gänseblümchen! Cool dass wir dich noch treffen vor heute Abend! Ich hab gute Neuigkeiten für dich!“

Gänseblümchen? Yamato wusste schon, bevor er sich umdrehte, wer ihn immer so nannte. Es war Genma, der ihn von hinten anstrahlte. Der Jounin war ein guter Freund…etwas eingebildet vielleicht, aber eigentlich immer nett zu Yamato. Neben ihm stand Aoba, der sich gerade seine Brille auf der Nase zurechtschob.

„Äh…hallo Genma, was ist denn heute Abend?“ verstand der Angesprochene jedoch nicht worauf Genma hinaus wollte. Aoba, der ihn freundlich anlächelte antwortete auf seine Frage
 

„Du hast es doch nicht vergessen Yamato. Wir wollten doch nach der Mission heute Abend etwas trinken gehen, als kleine Feier, dass wir wieder zu Hause sind.“
 

Genma verschränkte beleidigt seine Arme „Wie kannst du das vergessen? Dabei wollte ich dir gerade sagen, dass wir sogar Shizune eingeladen haben! Shizune!“ zwinkerte er jedoch wieder etwas begeisterter in Yamatos Richtung.

„Äh…danke?“ wusste er nicht, was er dazu sagen sollte „…warum habt ihr Shizune noch mal eingeladen? Hat sie Geburtstag? Oh es tut mir leid, ich habe gar kein Geschenk für sie.“
 

„MANN LÜFTEST DU DEINE HOLZBIRNE AUCH AB UND ZU???“ war Genma nun fast hysterisch, da Yamato einfach tierisch auf der Leitung stand. Aoba boxte Genma leicht in die Seite, damit er sich wieder beruhigte „Was dir mein aufgebrachter Freund damit sagen wollte, dir ist doch sicherlich bewusst, dass Shizune wegen dir kommt, oder?“

Sehr irritiert über die ganze Situation, die sich hier gerade abspielte, verzog Yamato seine Augenbrauen „Wieso? Hatte ich Geburtstag? Äh…nein eigentlich nicht…wobei, manchmal vergesse ich das auch, wenn Kakashi-Senpai mich gerade für irgendwas eingespannt hat…“
 

Als der Holzninja jedoch sah, wie nun Genma und Aoba die Köpfe hängen ließen, war er sich irgendwie sicher, dass das auch nicht die gesuchte Antwort war.

„Genma, lass mich es ihm bitte sagen. Ich denke, mir ist das etwas sachlicher möglich als dir!“ so ging Aoba auf Yamato zu und klopfte ihm leicht gegen die Stirn „Yamato…dir ist schon bewusst, dass Shizune in dich verknallt ist, oder?“
 

„WAS???“ platzte es als Reaktion einfach aus dem Kohei hinaus
 

„Du machst Scherze, oder? Shizune? Aber…woher willst du das wissen? Sie ist eine hübsche liebenswerte Frau, die mit ihrem Job und somit irgendwie auch mit Tsunade-Sama verheiratet ist!“
 

Als Antwort hörte er nur Genma lachen „Hm…erinnert mich irgendwie an dich, wenn man Tsunade-Sama durch Kakashi ersetzt! Wo ist der alte Faulpelz eigentlich? Wieder nen perversen Wälzer am Lesen?“
 

Unweigerlich musste Yamato an das neue Buch denken, dass er bei Kakashi gefunden hatte, die Geschichte von Gai in der es um zwei Männer ging, die anscheinend ebenfalls nicht ganz jugendfreie Dinge miteinander taten und der Kohei begann verlegen zu Boden zu schauen „Äh…sagen wir nicht das Selbe wie sonst…“ Leicht beschämt versuchte er nun das Thema zu wechseln „Aber…also, das mit Shizune kann ich nicht glauben. Außerdem habe ich keine Zeit, Kakashi-Senpai geht es nicht gut, ich habe ihm versprochen mich dieses Wochenende um seine Gesundheit zu kümmern.“

Beide sahen neugierig in Yamatos Gesicht „Oh, dass alte Sharinganproblem?“ Der angesprochene nickte.
 

„Hm…kann das nicht jemand anderes machen? Du verpasst ein Date mit einer echt schönen Frau! Oder willst du im Alter von Kakashi immer noch alleine sein?“
 

„Genma!“ ermahnte Aoba ihn, nach diesem herzlosen Kommentar. Tatsächlich sah Yamato ziemlich pikiert aus nach diesem Spruch. Irgendwie hatte Genma ja Recht. Wie lange wollte er sich einreden, dass er Gefühle für den unnahbaren Kakashi hatte? Er ließ andere Menschen wirklich nur bis zu einer gewissen Grenze an sich heran und nicht weiter. Yamato und Gai waren eigentlich die Menschen, die er noch am meisten an sich ran ließ, dass war es aber auch schon. Andere Menschen wussten ja nicht mal wie er unter der Maske aussah! Wenn das nicht mal mehr als eigenbrötlerisch war. Eigentlich wäre Kakashi ein perfekter Eremit! Wollte Yamato das wirklich? Darüber hatte sich der junge Mann bis zu diesem Zeitpunkt nie Gedanken gemacht. Leicht traurig sah er sich im Laden um, versuchte seine Gedanken mit anderen Dingen zu ersticken.
 

„Alles okay Yamato? Sorry, ich wollte nicht..“ meinte Genma entschuldigend, da schnitt ihm der angesprochene schon das Wort ab
 

„Ist schon okay, sag Shizune bitte, dass es mir leid tut, aber ich bin heute Abend verhindert. Wir können es gerne Nachholen, aber versprochen ist versprochen. Außerdem habe ich noch meine und die Berichte von Kakashi fertig zu stellen, guten Tag!“
 

Mit diesen Worten packte sich der Kohei einfach irgendeinen Tee, ging zur Kasse, bezahlte und machte sich auf und davon. Er wollte keine weiteren Rechenschaften mehr ablegen und die Gedanken, welche Genma gerade als Samen in seinen Kopf gepflanzt hatte, gefielen dem eigentlich immer fröhlichen und unbekümmerten Yamato gar nicht.

So war er recht bald wieder bei Kakashi zuhause. Der Senpai schlief noch immer tief und fest. Es war inzwischen Nachmittag und der Mann mit den Katzenaugen beschloss sich, wie bereits gestern um diese Zeit, sich wieder an seine Berichte zu machen. Vielleicht würde er sich dabei eine kleine Flasche Sake gönnen, die ihn am Nachdenken hindern würde, denn gegen die Vorstellung was er sich für Gedanken machen könnte, war ein alkoholisierter Kater geradezu verlockend!
 

Fortsetzung Folgt……

5. Ein Funke Eifersucht

„Geschafft!“ freute sich der junge Shinobi, als er sein Tagespensum an Berichten hinter sich gebracht hatte. Yamato hob seine Hand und wischte sich über die müden Katzenaugen. Somit waren die Berichte von Kakashi-Sempai schon mal erledigt, nun würde er nur noch seine eigenen schreiben müssen. Leicht wippte er mit seinem Stuhl nach hinten um seine angespannten Muskeln etwas zu lockern. Für seine eigenen wäre er in wenigen Stunden fertig, aber das Kakashi, einer der stärksten Männer Konohas, so nachlässig sein konnte in allen möglichen alltagspflichten war für seinen Kohei unverständlich.
 

Der junge Mann gähnte herzhaft und griff nach der kleinen zurechtgestellten Sakeflasche, dank der er seine Sorgen des Nachmittags vergessen konnte, wunderte sich jedoch, dass sie bereits leer war. Wie lange saß er denn schon hier? Überrascht sah er hinaus aus dem Fenster, erkannte dass bereits die Dämmerung eingesetzt hatte.
 

„Schon so spät?“ sprach er zu sich selbst. Was machte denn sein Senpai den ganzen Tag? Er hatte seit Stunden keinen Laut aus dem Schlafzimmer gehört. So richtete der sich auf, merkte wie seine Glieder vom langen sitzen leicht schmerzten und ging in Richtung Schlafzimmer. Vorsichtig schaute er hinein, unauffällig, schließlich war Yamato ein erstklassiger Spionageninja, und erblickte seinen Senpai, wie er ruhig im Bett lag und las. Der jüngere musste Schmunzeln, als der den großen Bücherstapel neben dem starken Mann sah…irgendwie war es süß den Mann so ausgeglichen zu sehen. Unweigerlich musste der Kohei darüber nachdenken ob *das* Buch von Gai auch in diesem Stapel lag…ob Kakashi dieses Buch über Männer wirklich lesen würde?
 

Yamato schluckte bei dem Gedanken und räusperte sich nervös…ob Kakashi sich manchmal einsam fühlte? Es stimmte schon was Genma gesagt hatte, er war wirklich nicht der gesellige Typ und Frauen spannte er ebenfalls nicht wirklich nach. Was das anging, waren sie beide sich sehr ähnlich, ihr Tag bestand eigentlich fast nur aus Arbeit, aber es war gut so, schließlich war der jüngere so viel mit seinem Senpai zusammen. Der Kohei beobachtete Kakashi noch ein wenig unbemerkt, sah ihm einfach zu, wie er die Seiten umblätterte, wie er da saß, ohne seine Maske, ab und an gähnte und generell langsam besser aussah, als wie er ihn verletzt gefunden hatte. Wie von selbst begann Yamato zu lächeln, bei diesem schönen Anblick, er liebte es den anderen ohne Maske zu sehen, ein Anblick der nur den Menschen gebührte, denen Kakashi 100%ig vertraute, also nur ihm und Gai. Wie so viele male träumte Yamato davon zu dem Mann zu gehen, den er aus tiefsten Herzen bewunderte und sich zu ihm zu legen, vielleicht ein wenig mit seinen Haaren zu spielen….einfach ein bisschen seine Nähe genießen zu dürfen, wie er es sich von selbst nie trauen würde, nicht mal jetzt wo er wusste, wie locker Kakashi eigentlich über dieses Thema dachte. Dafür hatte sein Kohei einfach viel zu viel Respekt.
 

Plötzlich klingelte es an der Türe. Yamato drehte sich überrascht um, wer konnte das denn nur sein? Da die Türe es ihm wohl nicht von alleine verraten würde, ging er neugierig darauf zu und öffnete.
 

„Hallo Yamato! Genma und Aoba sagten mir, dass du hier bist.“ Strahlte ihn Shizune in einem hübschen blauen Kleid und mit einem Topf in ihren Händen an.
 

„Shizune, guten Abend. Was verschafft mir die Ehre das du mich hier besuchen kommst?“ lächelte der verwirrte Mann sie an. Shizune war wirklich immer sehr nett zu ihm, weshalb er ihr fast immer wenn er Zeit hatte, half ihre Akten für Tsunade zu sortieren. Schließlich hätte Yamato nicht diese unglaubliche Kraft des Senju-Clans in sich, wäre er auch ein guter Bürokrat geworden.
 

„Ich habe gehört, du bist heute Abend nicht dabei um die letzte Mission zu feiern?“ konnte man eine leichte Enttäuschung aus Ihrer Stimme hören.
 

Ertappt zuckte Yamato zusammen „Äh…ja, tut mir leid, aber Kakashi-Senpai geht es sehr schlecht und er hat mich darum gebeten für den Fall der Fälle bei ihm zu bleiben. Ich bin zwar auch kein Arzt, aber….“
 

„Soll ich mal nach ihm sehen? Vielleicht kann ich helfen!“ Shizune sah den jungen Mann vor sich mit einem Lächeln an, dass fast so strahlte wie die Sonne „Es soll ja auch nicht lange sein, aber es wäre doch auch für dich schön mal raus zu kommen und was mit deinen Freunden zu machen, dass nichts mit Arbeit zu tun hat…und ich würde mich wirklich freuen, wenn du dabei wärst.“
 

Yamatos Hals wurde trocken, je weiter Shizune sprach, er fühlte sich tief in einer Zwickmühle zwischen dieser hübschen Frau und seinem Senpai, den er so sehr verehrte. Er mochte sie wirklich gerne und auch einige seiner Shinobikollegen waren ihm schon lange gute Freunde…aber es ging doch um das Wohl von Kakashi, dem Mann der ihn gerettet hatte! So verbeugte sich Yamato höflich „Es tut mir Leid Shizune, ich freue mich, dass du mich wohl gerne dabei hättest, aber ich kann meinen Senpai nicht im Stich lassen, wenn er meine Hilfe brauch. Er hat mich und niemand anderen nach Hilfe gefragt und ich wäre nicht so unverschämt dem nicht nachzukommen. Ein anderes Mal gerne, versprochen.“ Richtete er sich wieder auf und versuchte seinem Gesicht nicht anmerken zu lassen, wie groß sein schlechtes Gewissen gerade war.
 

Shizunes seufzten hörte man eindeutig die Enttäuschung an, doch schien sie es ebenso zu verstecken wie er. So hoben sich ihre Arme und sie hielt dem Pflanzenninja den mitgebrachten Kochtopf entgegen „Na schön, ich weiß ja das du ein Herz aus Gold hast Yamato, richte ihm bitte gute Besserung von mir aus und lasst euch das hier schmecken.“
 

Dankbar nahm der Kohei das Essen an, es roch wirklich sehr gut, was auch immer sich in dem Topf verbarg. „Das ist aber nett, ich hoffe du hast dir nicht zu viele Umstände gemacht.“
 

„Schon gut, ich dachte mir schon, dass du hier bleiben möchtest. Dann freue ich mich darauf, dass wir es nachholen.“ Shizune drehte sich gerade zum Gehen um, da blickte die schöne Frau noch mal zurück „Yamato…ich bin dir wirklich nicht böse, ich kenne dich ja inzwischen. Aber du bist sehr stark, denk daran.“
 

Yamato verstand nicht „Was meinst du damit Shizune?“
 

„Naja, du sagst so oft ab wegen Kakashi…es gibt ein paar Kollegen, die denken könnten, dass es sich hierbei um einen Vorwand handelt. Das du eigentlich…was ich nie von dir denken würde, denkst das du zu stark bist um mit jedem von uns rumzuhängen. Schließlich hast du die Kraft des ersten Kages in dir.“
 

Yamatos Augen weiteten sich, als er die ehrlichen Worte von Shizune hörte „Aber….was?“ er wusste nicht, was er dazu sagen sollte! So etwas käme ihm nie in den Sinn! Generell konnte er so gut wie nicht Lügen, weshalb alleine seine Ausreden jedes Mal eine Katastrophe waren und meistens zum Sterben peinlich!
 

„Keine Angst Yamato, wie gesagt, ich bin dir nicht böse….aber ich mag dich…sehr sogar, deshalb wollte ich ehrlich sein und es dir sagen. Ich wünsche dir später eine gute Nacht Yamato, ich würde mich freuen, wenn du mich am Montag im Büro besuchen würdest.“ Lächelte sie noch einmal und der angesprochene winkte ihr noch solange nach, bis sie in die nächste Straße eingebogen war.
 

Als sie außer Sicht war, schloss der Kohei die Türe und lies sich mit dem Rücken dagegen sinken. So etwas dachten Leute über ihn? Warum? Er und zu eingebildet für andere? Yamato wusste nicht mal wie es war wenn man sich wirklich eingebildet fühlte. Er sah vor sich auf seine Hände, die den Topf von Shizune hielten…warum hatte er ihr nicht einfach zugesagt? Es stimmte, die 1-2 Stunden wäre Kakashi sicher nicht gestorben und Shizune schien sich tatsächlich für ihn hübsch gemacht zu haben. Mit vor Unentschlossenheit gequältem Herzen ließ Yamato seinen Kopf ebenfalls nach hinten gegen die Türe sinken. Warum tat er das alles? Wenn er ganz ehrlich war, dann fand er Shizune schon irgendwie süß…rein optisch natürlich. Doch irgendwas in ihm schien ihm selbst im Weg zu stehen, zwang ihn dazu ihr lieber abzusagen. Sagte er anderen wirklich so oft wegen Kakashi ab? Gerade fühlte sich Yamatos Kopf wie ein großes schwarzes Loch…er wusste ja selbst, dass er lieber bei Kakashi war als bei irgendwem sonst, aber zu welchem Preis? Warum tat er das? Erhoffte er sich…etwa Liebe? Von seinem Senpai? Er verehrte ihn schon so lange, dass er so manche Nacht bereits mit schmerzendem Herzen und quälenden Gedanken an den Silberhaarigen verbracht hatte.
 

Wie immer, wenn Yamato versuchte sich diese Frage selbst zu beantworten, begann sein Gesicht zu glühen und er wollte sich selbst zwingen nicht mehr darüber nachzudenken, ganz nach dem Motto, was ich nicht sehe ist nicht da!
 

„Tenzou?“ hörte er zum ersten Mal seit Stunden die Stimme seiner heimlichen Liebe aus dem Schlafzimmer an sein Ohr drängen. „Moment, ich komme gleich Kakashi.“ Mit diesen Worten beschloss der braunhaarige diese Gedanken bei Seite zu schieben, ging erst in die Küche um das Essen auf den Tisch zu stellen und anschließend zu Kakashi ins Schlafzimmer „Was ist los? Brauchst du etwas? Geht es dir wieder schlechter?“ erkundigte er sich besorgt. Doch was er vor sich sah, war nicht was er erwartet hatte. Kakashi sah den jungen Mann mit spitzen Augen an, fast als wäre er ihm böse. Erschrocken schluckte der Jüngere, was hatte er denn getan?

Er ging auf Kakashi zu, setzte sich neben ihn auf das Bett und wartete fast schon gehorsam ab, was der andere ihm vorzuhalten hatte. „Wer war das Tenzou? Ich habe dich reden gehört.“

„Das war Shizune, sie hat etwas zu essen vorbeigebracht.“
 

„Warum?“ kam es nur trocken zurück. Was war denn mit Kakashi los? Yamato wurde immer nervöser.

„Äh…ich weiß nicht…ich denke sie wollte freundlich sein.“ Als der ohne Maske frei sichtbare Mund von dem älteren sich verzog, erzählte der Kohei noch etwas weiter „Also….sie wollte mich wohl abholen zu einem Treffen mit unseren Kollegen.“
 

„Zu einem Treffen oder einem Date?“ kam es wieder Spitzzüngig von Kakashis Lippen. Yamato stockte erschrocken, sah seinen Senpai nur Wortlos mit offenem Mund an. Warum fragte er das? Ja, vielleicht wollte sie das, aber…warum kam er sich gerade vor Kakashi so schuldig vor? Er hatte doch nichts getan! Noch immer konnte Yamato nichts außer in die selten strengen Augen von dem silberhaarigen zu starren, merkte wie sein Hals immer trockener wurde.

„Ich fände nicht gut, wenn du deine Pflichten vernachlässigst Tenzou, du bist mein engster Assistent. Wenn ich zum Wohle unseres Dorfes bereit sein muss, dann hast du es auch zu sein. Außerdem will ich jawohl mal davon ausgehen, dass Shizune zu alt für dich ist, sie ist schon Mitte dreißig, du erst Mitte zwanzig. Darüber hinaus wäre ich sehr enttäuscht, wenn dir nicht klar wäre, dass du ein Krieger bist! Du gehörst im Kampf an meine Seite und nicht faul vor einen Kamin bei einem Weib.“
 

Hatte Yamatos Mund bis eben bereits weit aufgestanden, dann wäre er nun mindestens doppelt so weit geöffnet. Was sagte Kakashi da? Wo kam das denn her? Machte er sich über Yamato lustig? Sein Senpai war selbst schon Anfang dreißig! Nun waren es die Augen des jüngeren, die sich zornig verengten, bei all seiner heimlichen Liebe für den anderen, was erlaubte Kakashi sich? Mit so viel Zorn im Bauch, wie der Kohei nie dachte einmal für Kakashi zu empfinden, beugte er sich nach vorne, packte den älteren bei den Schultern und fauchte ihn wütend an

„Bitte was??? Bist du verrückt geworden Senpai? Was heißt hier zu alt? Sie wollte mich abholen, weil sie nicht wollte, dass ich mal genauso ein einsamer Eigenbrötler werde wie du Senpai! Bei allem Respekt, was soll der Blödsinn mit dem Alter? Ich bin ein Krieger? Ist das alles was ich für dich bin? Eine dumme Kampfmaschine, die dir deine Berichte schreibt, weil du einfach zu faul und zu bequem dafür bist? Und dass ich mich gestern Nacht total verausgabt habe wegen dir? Ist das dir total egal? Findest du etwa ich habe es nicht verdient irgendwann mich zur Ruhe zu setzen, mit einem Menschen an meiner Seite, der mehr in mir sieht, als einfach nur ein Haufen Chakra, der stark ist und keine Gefühle hat? Das ausgerechnet du das zu mir sagst, nach allem, was ich mein Leben lang schon für dich getan habe! Siehst du denn nicht, dass du ohne mich fast komplett alleine wärst, weil du so verschlossen bist? Ich kann gar nicht sagen wie enttäuscht ich bin Senpai!“
 

Yamato sah in ein erschrockenes Gesicht vor sich, sah die hellen Augen und den hellen Mund von Kakashi, sah wie seine Züge es nun waren, die reuig in Yamatos Gesicht sahen.

„Es tut mir leid Senpai…ich glaube…ich sollte jetzt wohl besser gehen und dich schlafen lassen.“ Der jüngere wollte sich gerade traurig aufrichten, er wollte alleine sein um die Ereignisse der letzten Stunden zu verdauen, da spürte er warme Hände, die sich auf seine Wangen legten. Verwirrt sah der jüngere in Kakashis Augen, die ihm samt Gesicht immer näher kamen.

„Es tut mir leid Tenzou…bleib bei mir…bitte…“
 

Yamato stockte der Atem, als er die Stimme des anderen hörte, fast nicht lauter als ein flüstern, als er den Mund vor sich sprechen sah, so nah, dass er ihn schon fast spüren konnte und seine erschrockenen Augen sich tief in den silbergrauen direkt vor den seinigen versanken.

„Ka…Kashi….“ Kratzte er nervös heraus, als der Rest seiner Stimme versagte, seine Wangen unter den Händen des älteren zu glühen begannen.
 

„…ich möchte nicht, dass du wegen einem anderen Menschen von meiner Seite weichst…Tenzou….bleib bei mir, so wie du immer bei mir warst…ich brauche dich, mehr als ich sagen kann.“

Waren die letzten Worte, die der Jüngere in seinen Ohren hörte, bevor er heiße Lippen auf den seinen Spüren konnte, die sein Herz fast hätten zum Stillstand erstarren lassen. Tenzou wurde kalt und heiß, Schwindel breitete sich in seinem Kopf aus, dass er seine Augen schließen musste, er alles um sich herum vergas, außer diese Lippen, so weich und warm…als wären sie alles von dem der Kohei je geträumt hatte. Kakashi galt als schön, edel, stark und unnahbar…doch er küsste ihn. Yamatos Herz schlug so laut, dass er es in seinem Gehörgang trommeln hörte…und er wünschte sich, dass dieser Moment ewig sein könnte. In diesem Moment wurde sein größter unausgesprochener Wunsch Wirklichkeit, er spürte Kakashis Nähe, hörte Worte von denen er nie gewagt hätte zu träumen…in diesem Moment war der Sharingankrieger Hatake nichts weiter als sein Senpai Kakashi und niemand anderes.
 

Fortsetzung folgt….

6. Eine Entscheidung treffen

„Was soll ich nur mit dir machen…Senpai…“ sprach Yamato zu sich selbst und stieß einen gedehnten Seufzer aus. Es war bereits Mittag des nächsten Tages, als er die Geschehnisse des letzten Abends in seinen Gedanken Revue passieren ließ. Der braunhaarige Mann musste einfach raus und war, nach einer anstrengenden Nacht zu einem See am Rande von Konoha spaziert. Hier saß er nun, hatte sich mit seinem verwirrten Gemüt ins dichte Gras unter einem Baum am See niedergelassen und Blickte angestrengt nach vorne, den langsamen Gang der Wellen beobachtend. Ein leichter Wind blies durch seine Haare und schien seine Gedanken, sowie das dazugehörige Chaos nur noch weiter hinaus zu tragen. Immer wieder hatte er das gleiche Bild vor Augen, er dachte ununterbrochen an den Kuss seines Senpais. Wenn dem jungen Anbu sonst nichts mehr klar erschien, dann das dieser Kuss eindeutig eine eifersüchtige Reaktion auf Shizune war…und das Kakashis Lippen sich so gut angefühlt hatten…
 

Verlegen über seine eigenen Gedanken, legte der schüchterne junge Mann seine Hände in seinen Schoß und begann noch mal über alles nachzudenken, was gestern Abend passiert war.

Der Kuss zwischen ihnen beiden war süß gewesen und Yamato hatte gespürt, wie seine Wangen unter Kakashis Händen immer weiter an Hitze zunahmen…doch ohne irgendein Anzeichen war Kakashi auf einmal Ohnmächtig geworden und zur Seite aufs Bett gekippt. Tenzou war fast zu Tode erschrocken, als der Silberhaarige in seinem blauen Schlafanzug weggekippt neben ihm lag, ruhig atmete, aber sein Bewusstsein verloren hatte. Was war nur mit Kakashi los? Doch nachdem der jüngere dessen Vitalfunktionen überprüft hatte, war es wirklich nicht anders, als wäre Kakashi in einen plötzlichen tiefen Schlaf gefallen. Im ersten Moment fühlte Yamato sich veräppelt, dachte sein hinterhältiger Senpai würde ihm etwas vorspielen und wollte ihn wecken…aber nichts, der Silberhaarige schlief weiter. So glaubte er dann doch, dass Kakashi einen wirklichen Schwächeanfall hatte. Er legte ihn richtig ins Bett, deckte den schönen Mann mit den hellen Haaren zu und setzte sich wie auch die Nacht zuvor, in seinen hölzernen Bannkreis um dafür zu sorgen, dass wenigstens das Sharingan diese Nacht nicht auch noch für Fieber bei seiner heimlichen Liebe sorgen würde.
 

Nach einigen Stunden waren die Mandelaugen des jüngeren so schwer, dass er trotz den Schmerzen in seinem Arm, der das Chakra des Sharingans kontrollierte, zu fielen und schließlich ebenfalls in dieser unbequemen Sitzhaltung einschlief.
 

Yamato saß so lange in dieser Haltung, bis zum heutigen Morgen. Als er wieder aufgewacht war, schlief Kakashi noch immer tief und fest. Dem Jüngeren pochte allerdings der Schädel, nicht nur wegen der tausend Fragen in seinem Kopf, sondern auch weil das Chakra des Sharingans alles andere als angenehm durch seine eigenen Adern pulsierte. Da Kakashi immer noch in diesem tiefen Dornröschenschlaf lag und anscheinend gar nicht vor hatte sobald mal wieder aufzuwachen um dem verwirrten jungen Mann Rede und Antwort zu stehen, stand Yamato vorsichtig auf. Leise ging er ins Bad um sich umzuziehen und wollte spazieren gehen, ein wenig frische Luft in sein schmerzendes Hirn bekommen.
 

Dies war vor gut 1-2 Stunden gewesen. So saß er seit dieser Entscheidung hier am Ufer und war ratlos, was er als nächstes tun sollte, dachte über seine eigenen Gefühle nach und rätselte über jene seines Senpais. Verträumt dachte er an diese schönen starken Lippen, die ihn so verzaubert hatten…würde er Kakashi wieder küssen, wenn es sich zeigen würde, dass der ältere etwas für seinen Kohei empfand? Ja…da war Yamato sich sicher…er wollte bei Kakashi sein, egal was andere sagten und auch egal was Kakashi selbst dazu sagte. Jedoch brachte es den braunhaarigen meistens dazu sich seine Haare zu raufen, eben weil Kakashi NIE mal etwas dazu sagte, wenn er bei ihm war. Aber dafür Kakashis Eifersucht von gestern wirklich untypisch gewesen. Sonst war der Senpai doch immer so cool, dass es schon fast weg tat.
 

Und wieder war der verliebte Kohei mit seinen Gedanken an jenem Punkt angekommen, wo sie die ganze Zeit wieder zum Stehen kamen „Was soll ich nur mit dir machen…Senpai…“

„Ach hey Yamato! Na wie geht es dem alten Penner? Ist Kakashi schon wieder fit oder muss er sich noch immer von der Mission ausruhen, in der er versuchte mit mir Schritt zu halten?“ hörte der jüngere eine sehr kraftvolle und mehr als bekannte Stimme hinter sich näher kommen. Langsam drehte Yamato sich um und lächelte leicht „Gai, so früh schon unterwegs?“
 

Da sie beide die besten Freunde von Kakashi waren, hatten die beiden oft miteinander zu tun und auch wenn Gai oft sehr energisch war, so mochte und respektierte er das starke grüne Biest sehr. So ließ Yamato es geschehen, dass der schwarzhaarige sich neben ihn setzte und ebenfalls begann auf die Wellen des Sees zu starren „Jetzt sag schon, wie geht es dem alten grauhaarigen Mann? Ich hab mir Sorgen um meinen Rivalen gemacht.“ fragte Gai erneut und lachte, was Yamato ebenfalls zum grinsen brachte
 

„Es geht Kakashi-Senpai gut, er schläft seit ewigen Stunden. Sein Sharingan macht ihm einige Probleme, aber ich denke ich bekomme das in den Griff.“

„Gut zu wissen, es ist gut, dass unser liebenswerter Einsiedler jemanden wie dich an seiner Seite hat.“ Schenkte Gai seinem jüngeren Freund ein paar aufbauende Worte. Das grüne Biest konnte sich vorstellen, dass es nicht immer einfach mit seinem alten Schulfreund Kakashi war. Der Verlust fast aller Menschen, die ihm je etwas bedeutet hatten, war nicht spurlos an dem Legendären Kopie-Ninja Konohas vorbei gegangen.
 

„Danke Gai…sag mal…darf ich dich mal etwas Fragen? Hältst du mich für eingebildet? Shizune hat so etwas komisches zu mir gesagt…es gäbe Ninjakollegen, die meinten, dass ich nur so viel mit meinem Senpai rumhänge, weil ich eingebildet wäre. Dabei bin ich alles andere als das.“ der jüngere konnte nicht anders, nach diesen ganzen verwirrenden Tagen musste er sich einfach mal bei einem Freund einiges von der Seele reden.
 

Verwundert sah ihn Gai einige Sekunden intensiv an, dass Yamato schon fast nervös wurde und diesem Blick ausweichen wollte. Gerade wollte Yamato wieder das Wort ergreifen, als sein Gegenüber in schallendes Gelächter ausbrach „BITTE? Du und eingebildet? Du bist so bescheiden, dass der alte Stinkstiefel Kakashi ständig alle Lorbeeren für deine ganze Arbeit einsackt und das weiß auch jeder, der dich kennt!“ nach einer gefühlten Ewigkeit weiteren Gelächters, nach der sich Yamato schon fast ein wenig verarscht vorkam, beruhigte das grüne Biest sich wieder und legte beruhigend seine große starke Hand auf die Schulter des braunhaarigen

„Keine Sorge, ich Denke das Problem liegt wo ganz anders, hab ich recht? Ich denke eher, dass deine Freunde sich ärgern, dass du dich zu sehr von Kakashi vereinnahmen lässt. Ich habe mit der Zeit gelernt ihn auszutricksen. Wenn ich Frage ob er sich mit mir auf ein Bier treffen möchte sagt er Grundsätzlich nein. Der Trick ist, dass ich es in unsere Rivalenkämpfe mit einbaue, der Verlierer muss dem Sieger ein Bier ausgeben, dann kann auch unser liebenswürdiger Eigenbrötler nicht nein sagen.“
 

Yamato blickte mit großen Augen zu Gai, das war wirklich clever, so konnte sogar Kakashi sich keine Ausrede einfallen lassen. Gai sprach weiter „Also ich denke eher, dass deine Freunde dich auch gerne mehr sehen würden, aber du fühlst dich dann schlecht, weil du einfach gerne mit deinem Sempai Zeit verbringst. Hab ich recht?“
 

Yamato nickte „Ja…ist das schlecht?“
 

„Nein…glaub mir, ich hege ähnliche Gefühle zu meinem Lieblingsschüler Lee wie Kakashi zu dir. Inzwischen lebt er sogar fast bei mir. Ich kann meinen Jungen doch nicht immer alleine in seiner Wohnung abends alleine lassen! Manchmal komme ich heim nach einer Mission und er ist in meinem Bett eingeschlafen, dann muss ich mich auf den Boden legen. Dafür bestrafe ich ihn am nächsten Tag mit besonders hartem Training.“ Meinte der Sensei entschlossen.

„Was ich dir damit sagen will, es gibt sehr intensive Lehrer-Schülerverhältnisse in dieser Welt, da ich selbst eine solche Pflege, kann ich dich sehr gut verstehen. Wenn du dich nur trauen würdest, dir das einzugestehen, dann würde die Welt dich und auch du dich selbst viel besser verstehen.“
 

Yamato wollte gerade den Mund öffnen um etwas zu sagen, da wurde er von seinen eigenen Gedanken gestoppt. Gai meinte wirklich er würde eine ähnliche Beziehung mit Lee führen, wie Kakashi zu ihm? Fast wäre dem sonst so schüchternen Yamato ein Spruch rausgerutscht wie „Echt? Kann ich mir nicht vorstellen, habt ihr euch etwa schon mal geküsst?“ doch noch bevor er über seine eigene Zunge gestolpert wäre, klappte dem jüngeren wieder der Mund zu. Kakashi hatte erzählt, dass es mehr Homosexuelle in Konoha gab, als Yamato bewusst war…naja…Lee und Gai waren wirklich fast unzertrennlich. Eigentlich hielt es jeder für eine Art väterliche Beziehung…oder war das gerade eine Anspielung von Gai gewesen, die Yamato einfach mal wieder nicht verstand? Sollte er nachfragen? Um Gottes willen nein! Seine aktuelle Situation war schon kompliziert genug. Außerdem, alles über jeden wollte der leicht weltfremde Blümchenninja gar nicht wissen!

Trotzdem war Yamato sehr froh darüber, dass Gai hier war „Naja Gai…wie auch immer…also…Danke! Ich weiß zwar nicht ganz genau was du mir sagen wolltest, aber ich danke dir, dass du mir zugehört hast. Ich denke ich sollte einfach mal ein paar Dinge zwischen mir und Senpai klären. Danke für deine Worte Gai.“
 

Da er ihn jedoch schon mal hier hatte, musste der jüngere Ninja unbedingt noch etwas fragen, bevor sie sich wieder trennten „Aber sah mal dieses kleine versaute Buch…was hast du denn da Kakashi für einen neuen Schmuddelroman ausgeliehen? Allein das Cover sieht ja schon verboten aus.“
 

Und wieder begann Gai laut zu lachen „Wieso das denn? Das ist ein Liebesroman zwischen Männern! Ich dachte mir so ne vertrocknete Pflaume wie unser Kakashi ist, bring ich ihn mal auf ein paar neue Ideen, sonst ist er tot, bevor er angefangen hat seine schwindende Jugend zu genießen. Das würde dir übrigens auch mal gut tun.“ Sprach der ältere und klopfte dem Kohei auf seine Schulter. Anschließend stand Gai wieder auf und wischte sich die Knie sauber „Ich muss mal wieder, Lee wartet auf mich, wir werden heute ein neues Trainingsprogram beginnen. Es nennt sich der Fasanenkampf des Todes.“
 

Ein wenig verängstigt sah Yamato mit seinen großen Augen zu dem unglaublich starken grünen Biest „Äh…okay, dann viel Spaß euch und versucht nicht euch gegenseitig umzubringen.“ So winkte er ihm zum Abschied, bevor der Kohei selbst aufstand und sich wieder zu der Wohnung von Kakashi aufmachte.
 

Eine halbe Stunde später.
 

Entschlossen trat der junge Mann die Treppen zu Kakashis Wohnung hinauf. Er war wirklich sehr aufgeregt, spürte deutlich wie sein Magen sich nervös zusammenzog. Einen kleinen Moment zögerte Yamato, bevor er die Haustüre von Kakashi öffnete und wieder hineinging. Was sollte er zu seiner geheimen Liebe sagen? Was sollte er tun? Und am schlimmsten…wie sollte er das Gespräch anfangen? Nervös seufzte Yamato. Es lag dem jungen Mann so viel auf dem Herzen, aber nach dieser kurzen Auszeit am See, die er einfach gebraucht hatte, war er sich absolut sicher jetzt das Richtige tun zu wollen. Er würde sein ganzes bisschen Mut zusammennehmen und Kakashi ganz offen danach fragen, warum er ihn geküsst hatte! Ob es einfach irgendeine seltsame Art der Eifersucht war oder…vielleicht auch er ein kleines bisschen mehr in seinem Kohei sah, als Yamato bisher bewusst war.
 

So öffnete er mit wild schlagendem Herzen die Haustüre und trat hinein „Kakashi? Ich bin wieder da.“ Doch der Kohei hörte nichts. Stille. Die Wohnung war wie verlassen. Konnte Kakashi etwa immer noch schlafen? Das war doch langsam wirklich sogar für einen Kranken zu lange. Ob etwas passiert war? Plötzlich hörte Yamato ein Geräusch aus dem Schlafzimmer. Ein kurzer Schrei drang an sein Ohr. Was war das? Es hörte sich an wie….oh nein!
 

Yamato lief durch das Wohnzimmer zum Schlafzimmer, riss panisch die Türe auf und sah Kakashi, wie er sich wieder vor Schmerz und Fieber auf dem Bett wandte. „SCHEIßE!“ war das einzige was der Kohei herausbrachte, als er sah wie Kakashi sich vor Schmerz krümmte und mit seinen Händen im Bettlacken festkrallte. Kakashi schrie und hatte sein Schlafoberteil komplett durchgeschwitzt. Was war denn nur passiert? Da sah Yamato wieder das glühendrote Sharingan in Kakashis Gesicht. Dieses Drecksteil schien Kakashi wirklich zu quälen.
 

„So Senpai, es reicht! Das war es jetzt endgültig!“ Yamato ging zum Bett, packte sich Kakashi in seinen Schlafsachen, zog ihn auf seinen Rücken und stand mit ihm so wieder auf.

„Mir ist absolut egal, was du davon hältst und was du dir wieder für eine bescheuerte Ausrede einfallen lässt! Ich bring dich auf der Stelle zu Tsunade ins Krankenhaus!“

Doch der Ältere war gar nicht in der Lage zu sprechen. So zog der braunhaarige Kohei sich den Körper von Kakashi noch näher an seinen Rücken, damit er ihn fest im Griff hatte und rannte so schnell er konnte mit dem leidenden Mann auf seinem Rücken ins Konoha Krankenhaus….hoffte sehr, dass es noch nicht zu spät war!
 

Fortsetzung folgt……

7. Der Entschluss des Kopier-Ninjas

7. Der Entschluss des Kopier-Ninjas
 

Ein tiefes Seufzten glitt von den Lippen des angespannten Yamatos, wie er hier im Krankenhaus vor Kakashis Krankenzimmer saß, in dem sich sein mysteriös erkrankter Senpai befand, sowie Tsunade und zwei weitere Assistenten, um Kakashi mit jede Menge Medikamente zu behandeln. Bis vor einer halben Stunde hatte Kakashi noch geschrien, dass Tenzou sich am liebsten zitternd seine Ohren zugehalten hätte. Die gequälten Laute des Mannes, der für ihn noch so viel mehr war als sein Vorbild, Freund und Meister, dem er nicht helfen konnte, verpasste Yamatos Herz mehrere tiefe Nadelstiche. Der junge Anbu hasste es, dass er hier saß und nichts tun konnte, außer abzuwarten und hoffen, dass Kakashi bei ihrer Hokage wirklich in den besten Händen wäre. Warum hatte sich der Kohai nur von seinem sturen Freund dazu überreden lassen ihn nicht ins Krankenhaus zu bringen? Warum hatte der Kopierninja es nur immer so einfach Yamato dazu zu bringen alles das für ihn zu tun und sein zu lassen, was der ältere von ihm wollte? Es war schon fast wieder komisch, dass dies bei den beiden schon immer so gewesen war. Der Jüngere tat fast alles für die Anerkennung seines starken und doch so einsamen Freundes. Sogar wenn es unvernünftig war, obwohl der Ninja mit den Mandelaugen sich meistens bemühte seinen Verstand zu benutzen. Schon früher, als Tenzou von Kakashi noch trainiert wurde, trieb sich der Kohai immer zum äußersten, damit er stark genug wurde um immer mit Kakashi zusammen in einem Team arbeiten zu dürfen…und ein anerkennendes Lächeln von den schönen Lippen seines Senpais geschenkt zu bekommen. Trotzdem war es unverzeihlich, dass Yamato seinen Freund in Gefahr gebracht hatte! In solchen Situationen musste er einfach logischer Handeln. Es war einfach schrecklich. Wenn Kakashi etwas passieren würde…wenn er womöglich starb…dann war das alles seine Schuld. Er hätte seinen Freund dazu bringen sollen ins Krankenhaus zu gehen, er hätte ihn nicht für mehrere Stunden alleine lassen dürfen…er hätte…keine Ahnung was tun sollen!
 

Voller Angst um den Mann den er unausgesprochen Liebte, der in einem Raum hinter seinem Rücken saß und wahrscheinlich inzwischen um sein Leben bangte, umklammerte der junge Anbu seine Hände ineinander, als würde er beten wollen und legte seine Stirn gegen diese…hoffte vom ganzen Herzen, dass Kakashi stark genug war auch dieses Mal zu überleben.
 

Eine weitere halbe Stunde verging, ohne dass etwas passierte, außer das langsam die Nerven des jungen Mannes blank lagen. Gerade dachte Tenzou darüber nach, sich in seiner geballten Nervosität einen Kaffee mit mindestens einem Kilo Zucker darin, am Krankenhausautomaten ziehen zu gehen, da hörte er endlich das Klicken einer Türklinge hinter sich.
 

Der Shinobi drehte sich blitzartig nach hinten zu dem lange ersehnten Geräusch. Tatsächlich kam es von Kakashis Zimmer. Tsunade schritt hinaus, hinter ihr ein Medic -Nin und Kamizuki Izumo, der einige Blöcke in seiner Hand hielt, als hätte er da drin Protokoll geführt. Am ganzen Körper wie elektrisiert, sprang Tenzou vom Stuhl, stellte sich vor Tsunade und verbeugte sich dabei so tief es ihm im Stand möglich war.
 

„Tsunade-Sama! Bitte! Es tut mir so leid, dass ich unvernünftig war und Kakashi-Senpai so spät zu ihnen gebracht habe! Bitte verzeihen sie mir meine Dummheit!“ immer noch total aufgewühlt, stellte er sich wieder auf, ergriff vor lauter Sorge Tsunades rechte Hand „Bitte! Geht es ihm gut? Hat er….hat er es geschafft? Oder ist er…..“
 

„YAMATO!“ schrie Tsunade den aufgelösten Mann an. Es war unglaublich, so durcheinander hatte die Godaime ihren Vorzeigeninja Yamato noch nie erlebt. Einige Sekunden verharrte sie nur stumm und sah sich den aufgelösten Mann vor sich an. Jeder in Konoha wusste, das Kakashi und Yamato eine sehr enge Bindung zueinander hatten. So genau wollte Tsunade, wenn sie ehrlich war, gar nicht darüber nachdenken, aber das der junge disziplinierte Mann vor ihr sie mit fast schon zu Tode erschrockenen Augen ansah, ihre Hand hielt und auf ihre nächsten Worte wartete, als würde es um sein eigenes Leben gehen, brachte die Kage dazu Mitleid für den letzten männlichen Senju zu empfinden.
 

Izumo sah ebenfalls sehr erschrocken zu Yamato, den jeder in Konoha als sehr freundlichen, fleißigen und mehr als Korrekten jungen Shinobi kannten. Aber schon alleine der Anblick, wie dieser hier in normalen Jeans, ganz in Zivil vor ihnen stand, ohne seinen Konohahelm, aber einem Ausdruck in den Augen, der nicht vermuten ließ, dass Yamato bereits zahlreiche Male in Missionen fast dem Tod ins Auge sehen musste, war mehr als ungewohnt.
 

„Ist schon gut….“ Durchbrach die starke Stimme von Tsunade die angespannte Stille. „Ich kann mir gut vorstellen, dass Kakashi dir keine Wahl gelassen hat. Wenn ich ehrlich bin, dann wäre ich an seiner Stelle auch nicht gerne ausgerechnet an diesem Wochenende im Krankenhaus. Nur leider hat ihm sein Sharingan da einen Strich durch die Rechnung gemacht…ausgerechnet sein Sharingan. Tja…man könnte es fast einen Teufelskreis nennen.“
 

Yamato verstummte, verstand nicht was seine Kage ihm sagen wollte. Als Tsunade dem entgeisterten Blick ansah, dass ihr Untergebener keine Ahnung hatte, was sie da sprach, war sie sehr überrascht „Du…weißt doch was heute für ein Tag ist oder? Hat Kakashi es dir nicht gesagt?“
 

Der braunhaarige schüttelte nur aufgeregt den Kopf „Nein…was ist denn heute? Er sagte, dass er mir vertraut, dass ich mich um ihn kümmere. Es tut mir so leid, dass ich anscheinend versagt habe.“
 

Erschrocken hörte der junge Anbu, wie Tsunade den Stift in ihrer Hand zerbrach, zornig über den Sharingankrieger „Das ist so Typisch Kakashi! Aber wenn er es sogar dir nicht gesagt hat. Wenn er nicht so ein guter Shinobi wäre würde ich ihm manchmal gerne die Ohren an seinem unglaublichen Dickkopf langziehen! Natürlich sind ihm in seinem Leben tragische Verluste wiederfahren, aber wenigstens einem Menschen könnte er sich doch mal offenbaren. Was so was angeht ist Kakashi wirklich wie ein kleiner sturer Junge!“ abschätzend ob sie es erzählen sollte, blickte die blonde Frau in die bittenden großen Augen von Yamato. Sie wusste dass dieser ebenfalls genug in seinem Leben mitgemacht hatte, alleine dadurch, dass er bereits als Säugling ein Versuchstier von Orochimaru gewesen war. Es war wirklich egoistisch von Kakashi gewesen, seinem Kohai so eine schwere Bürde aufzuerlegen. Langsam reichte ihr diese ganze Geheimniskrämerei, sollte sich Kakashi doch bei ihr beschweren, wenn er es geheim halten wollte. Aber Yamato hatte bei weitem schon genug für die Godaime getan, dass sie fand er habe das Recht es zu erfahren.
 

„Du willst wissen, was an diesem Wochenende vor Jahren passiert ist, dass dein Senpai nicht ins Krankenhaus wollte? Ich weiß nicht mehr genau wie lange es jetzt her ist, aber heute ist Rins Todestag…..heute vor vielen Jahren ist der junge Kakashi mit Rin auf den Armen ins Krankenhaus gelaufen, in dem sie schließlich auch Starb…ihr Blut auf seiner Kleidung und auf seinem Gesicht verschmiert stand er in diesen Gängen und hat geweint, weil er nichts hätte tun können. Und so hatte er auch noch das letzte Mitglied seines ersten Teams verloren.“
 

Tenzou konnte es nicht glauben, er stand vor Tsunade und verlor sämtliche Beherrschung über seine Gesichtsmimik. Sein Mund stand weit offen und sein Hals wurde trocken wie die Wüste Suna. Heute war….was? Er hatte Yamato um seine Hilfe gebeten, weil er nicht an dieses schlimme Ereignis erinnert werden wollte? Weil er nicht an ausgerechnet diesem Tag in diesen Räumlichkeiten sein wollte, wo er seine geliebte Freundin Rin verloren hatte?
 

Yamato wusste nicht wie Rin damals gestorben war, er hätte sich nie im Leben getraut Kakashi darüber auszufragen. Aber es gab wenige Momente in ihrer Freundschaft, wo der ältere kurz 1-2 flüchtige Worte über sein früheres Team verloren hatte. Der Kohai wusste nur, dass er sie sehr gerne gehabt hatte, aber wohl auch sich die Schuld an ihrem Tod gab. Erst nachdem auch das letzte Mitglied seines alten Teams verstorben war, hatte Kakashi sich den Anbus angeschlossen und angefangen so viel Zeit mit Yamato zu verbringen. Da Kakashi ihn damals gerettet hatte und der Holzninja Kakashi schon immer aus tiefsten Herzen dafür verehrte, war er überglücklich gewesen als es hieß, dass sie beide bei den Anbus ein Team werden sollten…aber war es viel Arbeit gewesen und hatte unglaublich viele Nerven gekostet, den älteren dazu zu bringen sich ihm zu öffnen. Zeitweise hatte der Kohai sogar Angst gehabt, dass Kakashi sich selbst und sein Leben aufgeben würde, weil er sich nur auf die aller schwersten und gefährlichsten Missionen eintragen ließ. Man hätte fast glauben können, dass er getötet werden wollte und somit vor dem Leben davon laufen. Doch jedes Mal meldete Tenzou sich mit bei diesen Halsbrecherischen Missionen freiwillig um an Kakashis Seite zu sein. Irgendwann schien der ältere dies zu verstehen und begann Yamato wie einen Freund zu behandeln, sich ihm anzuvertrauen…und so schien sein Senpai schien langsam seinen Willen zu Leben wieder zu finden. Seit dem sah man die beiden fast täglich zusammen und der jüngere verliebte sich von Tag zu Tag mehr in seinen wundervollen Senpai. Er verdiente sich das Vertrauen den älteren sogar ohne Maske sehen zu dürfen…und lernten diesen Anblick mehr zu lieben als alles andere.
 

„Tsunade-Sama.“ Fand der Untergebene seine Stimme wieder „Wann darf ich zu ihm? Wie geht es Kakashi?“

„Sagen wir, sein Zustand ist sich langsam wieder am Stabilisieren. Er hat viele Medikamente bekommen. Sein Sharingan ist auf Grund seiner Verausgabung und seiner momentanen emotionalen Verstörtheit sehr aggressiv geworden. Nun haben wir es betäubt. Sobald er etwas Ruhe gefunden hat, wird Kakashi es wieder normal benutzen können und er darf nach Hause. Allerdings wird dies noch ein paar Tage dauern.“
 

Das Herz des Braunhaarigen schien einen erleichterten Sprung zu machen, als er sich aufgeregt begann am unteren Ende seines Shirts herumzuzupfen „Wann darf ich zu ihm?“
 

Etwas irritiert verzog die Kage ihre Augenbrauen „Heute? Komm morgen wieder Yamato. Er sollte noch 2-3 Stunden absolute Ruhe haben. Die Medikamente haben ihn sicher noch total benebelt. Also komm einfach morgen….“

„Also dürfte ich in 3 Stunden zu ihm?“ sah Tenzou, mit festen Blick und absolut nicht dem Willen nach Hause zu gehen, seiner Chefin in die Augen.
 

„Bitte…was?“ meinte diese überrascht.
 

„Bei allem Respekt Tsunade-Sama, aber ich werde dieses Krankenhaus nicht verlassen, ehe ich mit eigenen Augen gesehen habe, dass es Kakashi-Senpai gut geht! Ich hätte dafür sorgen sollen, dass das hier nicht passiert und habe versagt. Er hat mir sein Leben in die Hände gelegt und ich habe es nicht geschafft darauf acht zu geben. Wenn mir so etwas auf einer Mission passieren würde, dann würde unser Land seinen Sharingan-Krieger verlieren. Ich bin sein Kohai und permanent dazu verpflichtet auf ihn zu achten, damit er Konoha beschützen kann. Außerdem ist er…..ist Kakashi….er bedeutet mir auch persönlich sehr viel. Also werde ich hier sitzen bleiben und warten, bis ich zu ihm darf. Trotz aller Ehrerbietung die ihr verdient Tsunade-Sama, aber auch ihr könnt mich nicht daran hindern hier sitzenzubleiben, bis ich zu Kakashi darf!“
 

Der Blick des jüngeren war so eisern und so voller Feuer, das trotz dem ersten Schock über die unbekannten Wiederworte von Yamato Tsunade wirklich zu lächeln begann. Es war wirklich schön zu sehen, dass der „kleine aufmüpfige Kakashi“ so einen guten Freund gefunden hatte. So ließ sich die mächtige Frau erweichen und seufzte lediglich „Mach doch was du willst. In drei Stunden müssten die Medikamente ihn langsam wieder klar werden lassen, dann kannst du von mir aus rein. Aber keine Sekunde früher, dass wir uns da verstanden haben! Er ist schließlich gerade nicht nur mein Untergebener sondern auch mein Patient!“

Mit diesen Worten trete sich Tsunade um „Izumo, komm wir haben noch einiges an Papierkram zu erledigen.“ Sprach sie und verschwand schließlich am Ende des Ganges.
 


 

In Kakashis Krankenzimmer.

Der weißhaarige Krieger hatte zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit das Gefühl ruhig und friedlich geschlafen zu haben. Sein Körper war schwer und sein Geist noch leicht benebelt, doch kehrte schleichend das Leben in seinen Körper zurück. Vorsichtig blinzelnd öffneten sich seine Augen, jedoch brauchte er eine ganze Weile um zu verstehen, wo er sich gerade befand. Was war passiert? Tatsächlich hatte der sonst so perfekte Shinobi einen Filmriss. Das letzte an das er sich erinnerte war wie Tenzou ihn auf seinen Rücken gepackt hatte….ach ja…Tenzou.
 

Kakashi erkannte das er sich im Krankenhaus befand und sein angeschlagenes Herz wurde schwer, wie er sich an das angsterfüllte Gesicht seines Kohais erinnerte, der ihn gepackt und hierher geschleift hatte. Etwas zittrig erhob der weißhaarige seine Hand um sich die Strähnen seiner Haare aus dem Gesicht zu streichen, während langsam die Erinnerungen zurückkehrten. Wo war Tenzou jetzt? Er hatte seinem Freund wirklich viel zugemutet die letzten Tage. Wie immer schätze er sehr, dass sein junger Freund seiner Bitte fast ohne Widerspruch nachgegangen war, doch dieses Mal hatte er es übertrieben. Kakashi liebte es seinen gutherzigen Kohai aufzuziehen, ihn auf Grund seiner Verehrung dazu zu bringen Dinge zu tun, die er eigentlich nicht wollte. Es war eine Art Katz und Maus-Spiel, dass Kakashi wirklich viel bedeutete. Doch in diesem Fall hatte der Ältere seine Macht über Tenzou missbraucht und diese Erkenntnis schmerzte Kakashi sehr.
 

Langsam als seine Gedanken aus dem Chaos der letzten Tage zu erwachen schien und ihm klar wurde, was alles passiert war, legte er sich beschämt seine beiden Hände auf sein Gesicht. Er hatte Tenzou aus Wut über Shizune geküsst! Das hätte er nicht tun dürfen. Natürlich war Kakashi absolut klar, was genau sein Kohai für ihn empfand, Kakashi müsste auf beiden Augen Blind sein um das nicht zu erkennen! Doch hatte Kakashi immer gut daran getan so zu tun, als wäre er wirklich blind. Schauspielen konnte der Shinobi schließlich schon immer gut. Nur ab und an, wenn Tenzou auf Missionen in seiner Schlafmatte neben ihm eingeschlafen war und süße Geräusche beim Dösen von sich gab oder der jüngere Strahlend übers ganze Gesicht Kakashi sein selbstgekochtes Lieblingsessen unter die Nase hielt…dann machte Kakashis Herz etwas, dass es lange nicht mehr getan hatte…es machte einen verliebten kleinen Sprung. Oft hatte der gefühlskarge Mann seinem Kohai im Schlaf schon an seinen schönen schokobraunen Haarsträhnen herumgespielt. Einmal als Kakashi sich sehr einsam fühlte diesem sogar einen hauchzarten Kuss auf die Wange gegeben, aber so was wie wegen Shizune war dem sonst so coolen Mann noch nie passiert. Kakashi hatte die Aufmerksamkeit von Tenzou an diesem Wochenende sehr genossen, er hatte ihm sehr geholfen nicht zu sehr an diesen schlimmen Tag mit Rin vor so vielen Jahren zu denken. Doch als er das Gespräch mit Shizune mitgehört hatte, er die Gefahr sah, dass jemand ihm Yamato wegnehmen könnte, da war dem sonst so ruhigen Kakashi einfach die Kontrolle unter den Händen abhanden gekommen und er hatte einmal seinem Verlangen nach Tenzous Nähe nachgegeben.
 

„Ich bin wirklich ein Idiot…“ kam es kratzend aus Kakashis Mund, der über sich an die Decke des Krankenzimmers starte. Wie sollte er denn jetzt mit der Situation umgehen? Er war sich sehr sicher darüber, dass er in der Lage war Tenzou dazu zu bekommen das Thema einfach totzuschweigen, aber tief in sich wollte Kakashi so nicht mehr weiter machen. Das mit Shizune hatte Kakashi die Augen geöffnet, es musste sich etwas zwischen ihnen ändern. Die erste untergebene von Tsunade-Sama war eine sehr schöne Frau und sie hatte mehr als offensichtliches Interesse an Yamato. Außerdem war sie sehr extrovertiert und würde sicher über kurz oder lang seinen Kohai knacken, schließlich wollte nicht jeder Mensch alleine sein….so wie Kakashi.
 

Erschrocken weiteten sich die Augen des weißhaarigen, bei der Vorstellung auch noch Tenzou zu verlieren, so wie bisher jeden Menschen den er in sein Herz gelassen hatte. Aber was genau empfand er für seinen Kohai? Kakashi musste nicht darüber nachdenken, er wusste es ganz genau. Kein anderer Mensch schaffte es das Kakashi sich Frei und ohne Sorgen fühlte, durch seine bloße Anwesenheit. Bei dem bloßen Gedanken wie Tenzou ihn lächelnd ansah, dieses wunderschöne fast noch unschuldige Gesicht des jungen Mannes mit den goldbraunen Haaren, brachte das vertrocknete Herz des Jounin dazu wieder zu schlagen. Vielleicht war es Schicksal, dass er ausgerechnet heute hier lag an diesem besonderen Tag…an dem Tag an dem sich vielleicht schon wieder sein Schicksal verändern sollte.
 

Durch ein kurzes knarren der Zimmertüre wurde Kakashi aus seinen Gedanken gerissen. Jemand betrat das Zimmer.
 


 

Yamato hatte sich genau an den Befehl von Tsunade-Sama gehalten. Die drei Stunden waren rum und vorsichtig öffnete der junge Mann die Türe.
 

„Kakashi-Senpai?“ fragte er vorsichtig in den halbdunklen Raum. So trat er hinein und schloss langsam die Türe hinter sich. Sein Senpai lag mit geschlossenen Augen auf dem Bett. Der Anblick versetzte dem Senju einen tiefen Stich ins Herz. Ob es seinem Kakashi wirklich gut ging? Vorsichtig und leise näherte er sich dem Bett des Patienten.
 

„Komm näher Tenzou…“ erhalte Kakashis Stimme in der Stille.
 

„Du bist wach! Ist alles okay bei…“
 

„Komm zu mir…“ wiederholte dieser nur wieder.
 

Etwas verwundert aber über alle Maße erleichtert kam er der Bitte seines geliebten Senpais nach, setzte sich neben ihn aufs Bett. Vorsichtig musterte der Jüngere das Gesicht von Kakashi, der sich mit viel Mühe aufzusetzen begann.
 

„Streng dich doch bitte noch nicht so an.“ Aus Reflex beugte sich der verliebte Kohai nach vorne und half Kakashi sich gegen die aufgestellten Kissen zu setzen, damit er sein eigenes Körpergewicht nicht tragen musste.
 

„Es geht mir gut Tenzou, keine Sorge. Es tut mir nur unendlich leid, was ich dir für Kummer bereitet habe.“
 

Verblüfft sah der angesprochene zu seinem Senpai „Wie bitte? Nein, ich habe doch versagt. Ich hätte vernünftiger handeln müssen. Ich habe dein Leben gefährdet. Was ich getan habe ist nicht wieder gut zu machen!“
 

Absolut konfus musste Tenzou daran denken wie gerne er Kakashi so vieles Gefragt hätte, doch dafür war der andere noch zu schwach. Außerdem hatte er doch den Entschluss gefasst endlich, nach so vielen Jahren seinen Senpai seine Gefühle mitzuteilen…aber dafür war er viel zu feige…
 

So seufzte er kurz resignierend, bevor er seinen Kopf wieder erhob und für Kakashi sein herzlichstes lächeln auflegte „Ich bin einfach nur unglaublich dankbar, dass es dir gut geht!“
 

Kaum hatte er diesen Satz voller Erleichterung ausgesprochen, da fühlte der junge Mann eine Hand auf seinem Hinterkopf, die ihn nach vorne drückte, zu Kakashi hinab und spürte nur wenige Herzschläge später die weichen vollen Lippen seines Senpais auf seinen eigenen. Kurz weitete Tenzou erschrocken seine Augen, doch als Kakashis zweite Hand begann ihm fast schon liebevoll durch seine kurzen zerzausten Haare zu streicheln, schlossen sich Tenzous Augen und er ließ sich verliebt in diese verrückte Tat seines geliebten Kakashis fallen. Es war unglaublich den sanften maskulinen Duft von Kakashi einzuatmen, der wie alles andere an ihm war, männlich und edel zugleich. Das Herz des Kohais schlug ihm bis zum Hals, als sein Senpai den Kuss löste, doch sich nicht trennte wie der Jüngere erwartet hatte, sondern nur kurz Luft holte um direkt den zweiten folgen zu lassen. Tenzou hatte das Gefühl gleich in Ohnmacht fallen zu müssen, so wunderschön war diese unerwartete Zuwendung seiner heimlichen großen Liebe. Dieser Moment war einfach mehr als sich Tenzou je erträumt hätte und wenn Kakashi es am nächsten Tag auf die Medikamente schieben würde…in diesem Moment war der Kohai Glücklicher als je zuvor.
 

Doch nach einer halben Ewigkeit endete der Kuss tatsächlich durch Kakashi und Tenzou sah mit seinem eigenen Tomatenroten Gesicht in das herzliche Lächeln seines Senpais. Was hatte das zu bedeuten? Tenzou spürte deutlich wie seine Knie weich zu werden schienen.
 

„Ich danke dir Tenzou.“
 

„Was?“ verstand der angesprochene nicht, merkte nur wie seine Wangen immer mehr zu glühen begannen.
 

„Es tut mir leid, was ich dir in den letzten Tagen für Mühen gemacht habe, weil ich so ein alter Dickkopf bin. Aber ich danke dir, dass du wie immer nicht von meiner Seite gewichen bist.“
 

„Aber Kakashi-Senpai, ich….“ Yamato spürte den Finger von Kakashi auf seinen Lippen, der ihn unterbrach.
 

„Tenzou, jetzt nimm es einfach an, wenn ich mich bei dir bedanken möchte. Ich hätte das schon viel eher tun sollen. Wie es aussieht brauche ich wohl noch ein wenig Ruhe. Deshalb möchte ich dich um etwas bitten. Frag Tsunade-Sama, wie lange ich im Krankenhaus bleiben muss. Wenn ich wieder gesund bin, dann holst du mich ab und wir beide machen einen Ausflug. Was hältst du davon? Du musst auch nicht bezahlen, versprochen.“
 

„Das sagst du wenn wir essen gehen auch immer.“ Brachte Tenzou nur vor lauter Aufregung leicht zickig hervor, was Kakashi zum Lachen brachte.
 

„Aber ich habe so viele Fragen Senpai.“
 

„Jetzt nicht. Ich werde sie dir dann alle beantworten. Aber jetzt brauche ich etwas Schlaf.“
 

Aufgeregt pochte das Herz des jüngeren Shinobis, als er aufstand und Kakashi zunickte „In Ordnung, dann komme ich morgen wieder um nach dir zu sehen.“
 

Auf weichen Knien stand Tenzou auf und ging zur Zimmertüre um den Raum zu verlassen, als er ein letztes Mal die Stimme von Kakashi hörte „Tenzou…ich freu mich dich morgen zu sehen…“
 

Abermals begann das Gesicht des schüchternen Mannes sich zu erhitzen, als er nach der Türklinke Griff und den Raum verlies. Kaum hatte Yamato die Türe hinter sich verschlossen, konnte man auf dem Gang ein fast kindliches Kichern von dem jungen Mann hören und würde man näher an ihm stehen würde man sehen, wie seine Mandelaugen verliebt zu glänzen begannen, als er nur noch vier kleine Worte sprach.
 

„…ich mich auch, Senpai…“
 

Fortsetzung folgt….

8. Urlaub im Onsen

Einige Tage später durfte Kakashi endlich aus dem Krankenhaus entlassen werden. Der Senpai und sein Kohei hatten die letzten Tage nicht mehr über die Ereignisse des Tages an dem Kakashi ins Krankenhaus eingewiesen wurde gesprochen. Es war auch nicht Yamatos Art den Silberhaarigen zu bedrängen. Er war einfach nur Glücklich darüber, was dort passiert war, selbst wenn dieser Kuss eine einmalige Sache gewesen sein sollte. Das war ihm lieber als das Schicksal herauszufordern und Kakashi durch falsche Worte wütend zu machen. Er tat einfach wie immer das was sein Senpai von ihm verlangte: Ihn täglich besuchen und am letzten Tag abholen um ihn gesund wieder nach Hause zu bringen.
 

Doch auch Kakashi hielt sein Wort. Kaum hatte der Ältere seine Wohnung wieder betreten, hatte er Tenzou dazu aufgefordert seine Sachen zu packen, für einen zweitägigen Aufenthalt in einem Onsen an den Grenzen Konohas. Yamatos Augen hatten geglänzt wie große Sterne, als er das Wort Onsen nur hörte! Er war noch nie mit Kakashi in einem Onsen gewesen. Der eigenbrötlerische Kakashi meinte das sei ein unfreiwilliges eingreifen in seine Privatsphäre von zu vielen fremden Menschen. Nach diesem Satz hätte Tenzou sich wirklich schrecklich aufregen können…wenn das nicht so Typisch wäre. Schließlich trug sein Senpai ja nicht umsonst sogar wenn er schlief diese Maske auf seinem Gesicht. Paranoid müsste in den Lexika eigentlich durch den Namen Kakashi ersetzt werden! Aber trotz dieser Meinung standen sie nach einer 3 stündigen Anreise nun tatsächlich hier vor einem der schönsten Onsen, die Tenzou jemals gesehen hatte. Es war ein großes Anwesen mit verschiedenen Skulpturen von Tieren wie Affen und Pferden vor dem Eingangstor. Überall waren Blumen zu sehen auf den Mauern, die den Onsen umgaben, über denen auf Grund der Abenddämmerung bereits jetzt Glühwürmchen flogen.
 

„WOW!! Kakashi ist das dein Ernst? Ich möchte nur noch einmal zur Sicherheit nachfragen, weil ich nicht weiß ob ich mir den Aufenthalt hier leisten kann…du bezahlst wirklich oder? Nicht das du mich wie immer am letzten Tag angrinste und mir die Rechnung unter die Nase hältst, obwohl du viel mehr verdienst als ich…“
 

Auf Grund dieser Aussage musste der Silberhaarige lachen, wie er in das Gesicht seines Kohais blickte und dieser aussah als würde er nicht genau wissen ob er dem Braten wirklich trauen sollte.
 

„Keine Sorge Tenzou, ich meine es wirklich ernst. Schau mich an, ich weiß nicht mal wann ich das letzte Mal in meinem Leben in ziviler Kleidung ausgegangen bin. Es war echt nicht einfach etwas anderes zu finden, dass mein Gesicht verdeckt, dass keine meiner Ninjamasken ist!“ Nur um noch einmal auf Nummer sicher zu gehen, zupfte Kakashi sich an dem grauen Schal, den er sich um seinen Mund gewickelt hatte um wie ein normaler Mann auszusehen, der vielleicht einfach nur eine Erkältung hatte. Kurz klopfte er sich über seine graue Hose und überlegte ob sein grünes Shirt, dass ihm Tenzou ausgesucht hatte wirklich dazu passte. Es war wirklich einfacher mit seiner Jouninuniform, da konnte man so gut wie nichts mit falsch machen! Aber was tat er nicht alles um seinem Kohai einmal etwas zurückzugeben.
 

„Ich weiß doch wie gerne du diese Läden magst. Gai hat mir mal von dem Onsen hier erzählt. Er ist sehr schön und es kommen kaum Leute aus Konoha hierher, eher aus den umliegenden Ländern. So können wir auch mal Urlaub machen ohne ständig an die Arbeit erinnert zu werden. Ich meine natürlich finde ich es toll eine lebende Legende zu sein, aber es wird mal wieder Zeit zu mindestens so zu tun, als wäre auch ich ein normaler Mann.“
 

Tenzou boxte seinem Freund neckend gegen die Schulter „Du bist echt die Bescheidenheit in Person Senpai. Aber gut, dann bin ich ja beruhigt, dass ich nach dem Aufenthalt hier nicht meine kleine Wohnung verkaufen muss.“
 

„Nein, aber wo wir gerade über normale Menschen reden, möchtest du dich nicht vielleicht noch schnell umziehen Tenzou?“
 

„Was? Wieso?“ sah der Jüngere beleidigt zu seinem Senpai, als dieser grinsend auf sein T-Shirt zeigte. Kakashi hätte nicht erwartet, dass der junge Mann mit den Katzenaugen in seiner Freizeit so einen fast schon jungenhaften Look bevorzugte. Auch wenn Yamato durch seine Naivität und seine großen Augen oft den Eindruck eines Softies machte, so war er rein Körperlich ein starker junger Mann. Sein Anblick gerade ließ allerdings etwas anderes vermuten. Yamato stand vor ihm in einer blauen Jeans und einem Shirt auf dem ein schwarzen/weiß-Druck eines Pandagesichts abgebildet war. Das Grinsen, welches der Ältere unter seinem Schal versteckte wurde bei dem Anblick immer breiter, irgendwie war es ja schon fast niedlich Tenzou so zu sehen.
 

„Es ist mir egal wie du es findest Kakashi, ich finde es schick, du hast doch keine Ahnung! Das ist Modern. Außerdem kann ich so was tragen, schließlich bin ich noch nicht so ein alter Mann wie du!“ verzog der jüngere beleidigt sein Gesicht, was Kakashi nur noch mehr zum Lachen brachte.
 

So setzten sie sich schließlich wieder in Bewegung und steuerten zielsicher den Empfang an, um für die nächsten zwei Tage einzuchecken. Kakashi blieb ein paar Schritte zurück und meinte, er würde jemanden suchen, der sich um ihr Gepäck kümmerte. Der Kohai ging währenddessen weiter voraus um sich um ihre Zimmerschlüssel zu kümmern. Tenzou konnte es noch immer nicht fassen, dass er tatsächlich zwei freie Tage mit Kakashi vor sich hatte, es war fast zu schön um wahr zu sein. Wenn er so genau darüber nachdachte, dann war es eigentlich schon ein Wunder, wie schnell Tsunade-Sama ihnen beiden frei gegeben hatte. Wenn der arbeitswütige Kohai noch ein wenig länger grübelte, dann viel ihm gar nicht mehr ein, wann er das letzte Mal wirklich frei gehabt hatte. Die Wochenenden voller Berichte schreiben zählten nicht. An diesen Tagen war einfach nur das Schlachtfeld auf den heimischen Schreibtisch verlegt und es bluteten die Gehirnzellen und nicht die Fäuste. Auf jeden Fall würde er diese Zeit genießen und sich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen lassen. Die nächsten 48 Stunden galt absolute Arbeitsverweigerung…außer Kakashi wollte etwas von ihm, schließlich konnte er seinem Senpai nichts abschlagen. Nicht das er es nicht schon mal versucht hätte, jedoch kläglich an seinem Pflichtbewusstsein seinem geliebten Senpai gegenüber gescheitert war.
 

„Willkommen in unserem bescheidenen Haus, was kann ich für sie tun?“ wurde Tenzou von einer fremden Männerstimme wieder in die Realität zurück versetzt.
 

„Was? Äh…guten Tag…entschuldigen sie bitte, mein Senpai und ich…ich meine…ich soll zwei Zimmerschlüssel abholen. Sie müssten auf Hatake Kakashi reserviert sein.“
 

Stimmt, sie waren ja gar nicht als Shinobis hier. Das sollte Tenzou nicht einfach vergessen. Da Kakashi sich ein paar Meter weiter im Raum auf ein Sofa niedergelassen hatte, war der Kohai davon ausgegangen, dass es das Beste sei, wenn er für sie beide einfach das Einchecken übernehmen würde. Der Mann an der Rezeption sah in ein großes Buch und blätterte ein wenig. Yamato viel auf, dass dieser junge Herr für so einen Ort der Ruhe und Entspannung etwas sehr Sunnyboy-Mäßig aussah: Groß, braun und geradezu vor Selbstbewusstsein strotzen musste. Dies schloss der braunhaarige Shinobi daraus, dass er ziemlich enge Kleidung über seinen Bodybilderarmen trug. Aber in diesem Job musste man wohl so sein. Schließlich gab es mit Sicherheit auch ziemlich unangenehme Gäste in so einem Beruf. Seine Haare trug der Hotelboy in einem langen roten Pferdeschwanz.
 

„Oh sie sind dieser Senju? Der Ninja, richtig? Kannten sie ihren berühmten Großvater?“ sah der Rezeptionist mit dem Namen Takeru auf dem Namensschild zu Yamato nach oben „Äh…dieser Senju?“ Verdammt…doch ein Gespräch über die Arbeit! Stand sein Name etwa auch in dem Gästebuch?
 

„Nein, so eng bin ich mit dem ersten Kage Konohas nicht verwandt, es ist nur der Selbe Clan gewesen…so einfach ist das mit meiner Familienzughörigkeit allerdings nicht. Außerdem bin ich auch eigentlich gerade nicht im Dienst. Also es wäre mir sehr recht nicht über die Arbeit zu reden. Ich hoffe sie haben dafür Verständnis.“ Versuchte der Pflanzenninja gerade krampfhaft höflich zu bleiben, schließlich ging das diesen Fremden wirklich überhaupt nichts an. Tenzou redete höchst ungerne über seine Kindheit.
 

„Ah ich verstehe, aber sie sind dieser Senju aus dem berühmten Hatake – Senjuteam, die Anbus aus Konoha, hab ich recht?“ Yamato musste sich wirklich sehr bemühen nicht die Augen zu verdrehen „Natürlich bin ich das…schließlich gibt es nur noch einen Hatake und einen Senju auf der Welt….dürfte ich jetzt bitte die Schlüssel haben?“
 

„Das ist doch sicher eine Spannende Beziehung oder? Ich meine Sharingan….Pflanzenkraft…Uchiha…Senju…sie wissen schon….früher war das ja nicht wirklich gerne gesehen habe ich mal gehört.“ Yamato verzog irritiert seine Augenbrauen…wollte dieser Takeru ihm gerade seine eigene Familiengeschichte erzählen oder was? Würden sie sich nicht noch an den Grenzen Konohas befinden, hätte Tenzou diesem Sunnyboy gar nicht zugetraut so viel über ihre Clane zu wissen. Andererseits gehörte ein gewisses Clanwissen zur Grundbildung dazu. Wie auch immer wurde der junge Mann mit den Mandelaugen gerade ungeduldig, er wollte doch nur diese blöden Zimmerschlüssel.
 

„Äh…danke der Nachfrage, aber nein….wir führen keine spannende Beziehung, alles in bester Ordnung…kann ich jetzt bitte den Schlü….“
 

„Ach nein tun sie nicht?“ wurden Takerus Augen auf einmal so groß, dass Tenzou sich kurz fragte, was er gerade zu diesem gesagt hatte. Er hatte gesagt, dass er keinen Streit auf Grund der geschichtlichen Ereignisse mit Kakashi hatte…das war doch etwas Gutes. Oder etwa nicht? Schließlich war Tenzou kein richtiger Senju und Kakashi kein richtiger Uchiha. Warum sollten sie also Probleme miteinander haben?
 

„Ist…ist alles in Ordnung?“ erkundigte der Shinobi sich kurz schuldbewusst.
 

„Aber natürlich, es könnte gar nicht besser sein. Ich dachte nur…es checken hier eigentlich selten zwei Männer zusammen ein die nicht….sie wissen schon…Topf und Deckelchen sind…“ Yamato sah diesen großen braungebrannten Typen inzwischen mit tausend Fragezeichen über seinem Kopf an, kurz davor sein Horrorgesicht zu machen, wenn er nicht binnen weniger Sekunden ENDLICH die Zimmerschlüssel bekommen würde. Er wollte Urlaub machen und keine diplomatischen Auseinandersetzungen mit einem Kerl führen, der anscheinend höchstens das Feingefühl eines Neandertalers hatte.
 

„Hören sie, ich verstehe nur, dass sie anscheinend vor ihrem Arbeitsbeginn ein bisschen zu tief ins Glas geschaut haben müssen! Ich bin weder ein Topf, noch irgendein seltsamer Deckel, was soll…“
 

„Oh das ist aber süß!!! Der Panda auf ihrer Brust hat genauso große süße Augen wie sie!“ Nun verdrehte Yamato WIRKLICH seine Augen…immer dieselbe Leier….egal ob in Konoha oder sonst wo. Ja seine Augen waren vielleicht etwas größer als bei anderen Männern der Fall, aber musste man ihm das ständig unter die Nase reiben? Es war soweit…Tenzou war sichtlich genervt!
 

„Ja…schon klar…ich weiß….süße Augen…kenn ich…Schlüssel? Jetzt…bitte? Soll ich es ihnen aufschreiben? Ich hab auch nicht alle Zeit der Welt.“ Yamato wartete jeden Moment auf einen blöden Spruch wie *Wieso? Welken ihnen sonst die Blätter?* Wie er so blöde Pflanzenanspielungen hasste. Doch zu seiner Überraschung schien Takeru wieder Freude an seinem Beruf gefunden zu haben und schaute tatsächlich in sein Buch mit den Reservierungen.
 

„Tut mir leid, ich habe hier nur einen Schlüssel!“ sprach der etwas zurückgebliebene Machotyp und hielt diesen Tenzou vor die Nase.
 

„Bitte? Aber…äh…es müssen zwei sein. Mein Partner hat zwei Zimmer reserviert!“
 

„Oh das tut mir Leid…Streit im Paradies?“
 

Natürlich verstand Yamato auch diese Anspielung nicht „Äh…das muss ihnen nicht leid tun…alles okay…wirklich…“
 

Takeru beugte sich plötzlich ziemlich weit über den Tresen, dass sein Gesicht sich direkt neben dem von Yamato befand und raunte ihm mit einer vorher noch nie gehörten *Schlafzimmerstimme* ins Ohr „Aber wenn es gerade bei euch nicht so läuft, dann kannst du ihm ja gerne das Zimmer überlassen und ich gebe dir meinen Schlüssel….“
 

Der eh über alle Maßen schüchterne Ninja ging einen Schritt zurück und sah verlegen nach vorne „Was? Was nicht läuft? Und was soll ich mit ihrem Schlüssel? Ich verstehe nicht…kann es sein, dass ihr in dieser Stadt irgendeine andere Sprache sprecht oder so?“
 

Dem jungen Anbu war das Verhalten von Takeru absolut schleierhaft, es pikierte ihn nur irgendwie, dass alles was der Hotelboy sagte Tenzou irgendwie….anzüglich vorkam….er wollte doch einfach nur diesen blöden Schlüssel und mit Kakashi auf ihre Zimmer.

„Schon gut, stell dich nicht so an, den bekommst du nur weil du so niedlich bist.“ Mit diesen Worten wollte Takeru gerade seine Hand ausstrecken, um den absolut überforderten Kohai seinen Schlüssel in eine Tasche zu schieben, als plötzlich Kakashi neben ihnen auftauchte und mit seiner die Faust des dreisten Sunnyboys festhielt.
 

Yamato sah überrascht zu seinem Senpai und konnte ein fast unnatürliches Grinsen an Kakashi erkennen, der sich Takeru zugewandt hatte „Oh wenn du eine spannende Nacht möchtest, dann geb MIR doch deinen Schlüssel, ich wette du kannst dann garantiert die ganze Nacht nicht schlafen.“ Sprach der Senpai und drückte die Faust des Mannes der nach Tenzou gegriffen hatte fest zusammen.

„Ahahaha…es…es tut mir leid, das ist ein Missverständnis.“
 

„Hm…sicher ebenso ein Missverständnis, wie das sie glauben was sie hier tun wäre Arbeit. Wenn sie nicht augenblicklich den Zimmerschlüssel rausrücken, anstatt meinen Untergebenen weiter blöd von der Seite an zu machen, dann können wir uns gerne mal auf einen Tee mit ihrem Chef treffen.“
 

Wenige böse Blickte von Kakashi und flehenden Entschuldigungen von Takeru später, setzten er und ein sehr verwirrter Yamato sich beide in Bewegung auf ihr Zimmer. Yamato sah fragend zu seinem Senpai während sie liefen. Warum hatte der ältere das getan? Irgendwie war es nicht typisch und schon gar nicht gerechtfertigt.
 

„Kakashi-Senpai, was war das gerade? Ich gebe ja zu, der Mann war etwas unhöflich und ich glaube er wollte mich ärgern…aber im Endeffekt wollte er doch nur ein wenig über die Geschichte Konohas erfahren.“
 

Yamato wollte weiter sprechen und seinem Unmut über die Tat des anderen Luft machen, als Kakashi neben ihm stehen blick und seinen Kohai sichtlich irritiert ansah.
 

„Tenzou…ist das dein voller Ernst? Etwas über die Geschichte Konohas erfahren?“

Der angesprochene verstand die Frage nicht „Äh…ja…sonst hätte er doch nicht so viel gefragt. Ich gebe zu das ich nicht wirklich Lust hatte über die Arbeit zu sprechen. Ebenso war nicht nett, dass er mir den Schlüssel nicht geben wollte, wenn ich ihm nicht antworte, aber du hättest dem Mann doch nicht direkt wehtun müssen.“

Kakashis sichtbares Auge wurde noch ein Stück größer „Du meinst das wirklich ernst. Du hast keine Ahnung was der Typ von dir wollte oder? Tenzou, bei allem Respekt meinem Untergebenen gegenüber…aber du bist ja noch viel naiver als ich dachte.“

„WWASS?? Was hat das denn mit naiv zu tun? Ich bin einfach nicht so unhöflich wie du! Außerdem haben wir jetzt immer noch das Problem, dass wir nur einen einzigen Zimmerschlüssel haben.“

Doch als einzige Reaktion auf Tenzous Gemecker musste der Jüngere mit ansehen, wie sich Kakashis sichtbares Auge verdrehte und sich der Senpai wieder in Bewegung setzte.
 

„Ich empfehle dir dieses Wochenende nicht von meiner Seite zu weichen Tenzou, dass ist für dich und deine Mauerblümchenmentalität sicher das Beste. Außerdem war das mit dem Schlüssel kein Fehler, wir übernachten in einem Zimmer. Die Zimmer hier sind teuer. Wir sind zwei Männer, du hast doch kein Problem mit mir in einem Zimmer zu schlafen, oder? Und jetzt sei ein braver Kohai und hör auf Fragen zu stellen, wir sind gleich da…“ befand es Kakashi besser das Thema zu wechseln, bevor er seinen Kohai gleich Dinge erklären müsste, nach denen sich Kakashi sicher das ganze Wochenende über seinen niedlichen Kohai lustig machen würde. Tenzou war wirklich unglaublich. Wie konnte man so stark und so unschuldig zugleich sein? Als wäre der Jüngere in einem Kloster aufgewachsen.
 

„Mauerblümchenmentalität???“
 

Tenzou war auf Grund der besserwisserischen Aussage Kakashis bockig stehen geblieben. Sie hatten beide wirklich nur ein Zimmer zusammen? Aber…das ging doch nicht! Wo blieb denn da die Privatsphäre? Außerdem, was hatte er denn getan, dass sein Senpai ihn gerade so aufzog? Als der junge Mann sah, dass Kakashi einfach unbeeindruckt weiter ging, setzte auch Tenzou sich wieder in Bewegung.
 

„Hey warte doch Senpai, ich hab dich was gefragt!“
 

So kamen Sie schließlich zwei Gänge weiter an ihrem Zimmer an und Tenzou brachte keine weiteren Erklärungen aus Kakashi hinaus. So verfiel Yamato schließlich wieder in seine Onseneuphorie und freute sich über den ersten Urlaub seit wirklich langer Zeit.
 

Fortsetzung folgt…..

9. Ein Einblick in zwei Gefühlswelten

„Haaaaa, ist das schön!“ kam es dem Onsenliebende Kohai genießend von den Lippen. Da der mandeläugige Ninja es kaum erwarten konnte ins Wasser zu kommen und den blöden Anspielungen dass er ja nur so gerne in Onsen ging wegen seinem Holzelement, aus dem Weg gehen wollte, war Tenzou bereits früher als Kakashi im Wasser. Sein Senpai hatte es eh nie so eilig und wollte zuerst noch ein wenig ihr Zimmer vorbereiten. Tenzou lachte in sich hinein. Sollte er doch, der Jüngere würde jedenfalls diesen Onsen nicht verlassen, bis er von dem warmen Wasser keine einzige Muskelverspannung mehr spüren konnte…und als Ninja hatte man so einige davon. Schließlich war Konoha zu beschützen und auf Missionen Geld zu verdienen in dem hohen Rang in dem Kakashi und er sich befanden wirklich sehr anstrengend.
 

So ließ der Mann mit den Katzenaugen sich schließlich genießend gegen den Beckenrand sinken und setzte sich auf die Erhöhung im Wasser, dass das angenehm warme Nass ihm bis knapp unter die Brust ging. Entspannend legte der Kohai seinen Kopf nach hinten, sah nach oben in die Sterne über sich. Es war schön hier, doch irgendwie auch viel zu ruhig. Er war tatsächlich der einzige in dieser heißen Quelle. Dieser Onsen wirkte so edel, eigentlich müsste es viel voller sein. Der junge Mann spürte wie die Wärme des Wassers seine verspannten und kampferprobten Muskeln langsam zu entspannen begannen. So sank sein Kopf immer weiter nach hinten, bis er genießend seine Augen schloss und seine Gedanken sich beruhigten. Ein kleiner Seufzer drang von seinen Lippen, als sein Mund sich öffnete und sein Herz schwerer wurde. Hier so alleine mit sich selbst erinnerte Tenzou sich abermals an die Worte von Genma und Shizune von vor ein paar Tagen. Seit diesem Tag gingen ihm diese leichten Vorwürfe seiner Freunde einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er hatte die letzten Nächte oft darüber nachgedacht, immer und immer wieder. Die beiden hatten ihn davor gewarnt alleine zu bleiben, wenn er so weiter machte wie bisher, wenn er sich zu abhängig von seinem Senpai machen würde. Bei diesem Gedanken wurde dem jungen Mann wieder seltsam schwer ums Herz. Gerade in diesem Moment überkam ihn wie schon so oft ein Schatten der Einsamkeit. Es war unangenehm und kalt und überkam ihn besonders Nachts bereits seit vielen Jahren. So lange war er schon alleine und auch wenn er noch nie erwidert geliebt hatte, so spürte er doch ganz deutlich dass ihm etwas Wichtiges fehlte. Selbst wenn er gar nicht wissen konnte, wie sich eine richtige Partnerschaft mit Liebe, vertrauen und Schmetterlingen im Bauch anfühlte.
 

Liebe…was war das schon? Ein Gefühl, ein Segen….oder ein Fluch? Auf jeden Fall etwas das viele haben wollten und jemanden ebenso auf Wolke Sieben befördern oder in tiefe Trauer versetzten konnte. Das hatte er bisher sich selbst darüber zusammengereimt. Der braunhaarige fühlte schon so lange etwas in seiner Brust wachsen und gedeihen, etwas das ihn immer zu einem stotternden kleinen Etwas zu machen schien, wenn Kakashi in seiner Nähe war. Ob er seinen Senpai liebte? Ja, dass hatte sich der Kohai bereits vor Jahren eingestanden, aber bis heute nie gewagt auszusprechen. Ob es ihn Glücklich machte? Nein, alles andere als das.
 

Tenzou hatte es nie viel aus gemacht, dass er keine Familie hatte, er hatte schließlich viele Freunde und kannte es gar nicht anders, aber am wichtigsten, er hatte Kakashi. Er war sich nicht wirklich im klarem darüber, ob es Liebe war was er für seinen Senpai empfand, weil er nicht wusste, wie sie sich anfühlte….aber er fühlte eindeutig intensiver in seiner Brust, als bei jedem anderen, wenn er mit seinem Silberhaar alleine war. Deshalb dachte er, dass es eindeutig Liebe sein müsste und verzehrte sich insgeheimen danach herauszufinden, wie es sich anfühlte auch geliebt zu werden. So war er stolz darauf, dass Kakashi mehr Zeit mit ihm verbrachte, als mit irgendjemandem sonst….und hatte dutzende Schmetterlinge im Bauch, seit Kakashi ihn geküsst hatte. Doch auch wenn diese Annäherung seines großen Helden unerwartet war und befreiend wirkte, so schmerzte seit dem Tenzous Herz unaufhörlich. Noch größer war seit dem die tiefe Sehnsucht danach geliebt zu werden, zurücklieben zu dürfen, aber vor allem…die Angst immer alleine zu bleiben.
 

Langsam kamen seine Gedanken wieder ins hier und jetzt. Was sein Senpai wohl mit ihm zu besprechen hatte? Er hatte Yamato Antworten versprochen und was das auch für Antworten sein würden…sie würden Tenzous Herz entweder endgültig von Einsamkeit befreien oder in eine tiefe Dunkelheit stürzen.

Doch gerade als Tenzou sich einer leichten Traurigkeit hingeben wollte, kamen ihm ebenso die Worte von Gai in den Sinn, der ihn am See wieder aufgebaut hatte an Kakashi zu glauben und sich selbst seine Gefühle einzugestehen. Endlich fand ein leichtes Lächeln seinen Weg auf die Lippen des Braunhaarigen zurück. In Gedanken begann seine Hand mit dem Wasser zu spielen und leichte Wellen vor sich zu erzeugen, während sich seine Wangen erneut leicht rötlich verfärbten, er sich an den letzten Kuss zwischen ihm und seinem Senpai erinnerte. Seine Augen wurden glasig, als sich der verliebte Blick weiter in seinem Herzen ausbreitete. Er liebte es, dass es außer ihm fast niemanden gab, der dieses schöne Gesicht von Kakashi sehen durfte. Das der Hatake diesen Ausflug hier organisiert hatte und auch bezahlt, machte den jungen Mann sehr glücklich, auch wenn es absolut nicht nötig gewesen wäre. Yamato tat schon sein Leben lang alles für seinen Senpai gerne, weil er als Dank für seine Mühen sein Lächeln und seine Aufmerksamkeit bekam. Er könnte mit seinem Senpai auf einer stinklangweiligen Mission sein, in der er einfach Stundenlang in einem dunklen Raum auf einen Boten warten müsste….und der junge Mann wäre Glücklich, weil er einfach nur bei dem Mann sein könnte, den er liebte. Ja…vielleicht war es genau das, was er tun sollte, einfach seinem Kakashi vertrauen. So ließ er seinen Körper noch ein Stück tiefer in das Wasser sinken, bis sein Kopf nur noch leicht über der Wasseroberfläche war, dass der heiße Dampf des Wassers seine Wangen streichelte.

Plötzlich hörte der ausgebildete Ninja ein leises *Knack* von den Kabinen, als würde sich jemand anschleichen wollen. Reflexartig stand dieser auf, streckte sich fast schon Kampfbereit in die Richtung des Geräuschs
 

„Wer ist da?“ lauschte Yamato und wartete auf Antwort.
 

Einige Minuten zuvor.

Kakashi war gerade aus der Umkleide gekommen. Er hatte etwas länger gebraucht als sein Kohai, da es immer wieder aufs Neue eine Herausforderung war, in den wenigen Momenten die ihn zwangen seine Maske abzulegen, etwas zu finden, dass einen möglichst guten Ersatz darstellte. In diesem Fall war es ebenso ein graues Handtuch, wie er auch um seine Hüfte trug. Die Herausforderung war es hier dieses so um seinen Kopf zu wickeln, dass seine untere Gesichtshälfte verdeckt blieb und Kakashi im heißen Onsen nicht an Sauerstoffmangel kollabieren würde. Als er einigermaßen mit seiner Konstruktion zufrieden war, war der weißhaarige Hatake endlich auf dem Weg zum Onsen. Er versuchte fast krampfhaft zu ignorieren, dass mit jedem Meter, den er diesem Näher kam, seine Schritte wie von selbst langsamer wurden und sein Pulsschlag anstieg.
 

Es gab ein Gefühl in Kakashis Magengegend, dass eindeutig immer mehr zunahm und sich bei all seiner Ignoranz nicht mehr verleugnen ließ…Aufregung. Ja, wenn der sonst gerne Blind tuende Senpai gerade absolut ehrlich zu sich war, dann war er sogar sehr aufgeregt. Er dachte an die letzten Tage, welche Aufgabe er Tenzou auferlegt hatte. In Wirklichkeit war Kakashi sich, als er Tenzou darum bat sich um ihn zu kümmern, absolut im Klaren darüber gewesen, was an diesem vergangenen Wochenende mit seinem Sharingan passieren würde. Doch das hatte er seinem Kohai mit einem süffisanten Lächeln im Gesicht verschwiegen und somit dessen Gefühle ausgenutzt. Wenn der Hatake sich auf einer Mission so verausgabte, wie es in jener war aus der er gerade mit Gai und Genma gekommen war, dann machte sein Sharingan ihm jedes Mal die nächsten Tage schier unerträglich. Doch mittlerweile hatte Tsunade eine Medizin entwickelt, die das brennende Chakra des Sharingans in dieser Zeit quasi in Kakashis Innerem versiegeln konnte bis es wieder von selbst abgeklungen war. Seit dem hatte es der Mann mit dem geschenkten Uchiha-Auge um einiges leichter sich zu erholen. Jedoch kam er nie umhin, dass Tsunade ihn in dieser Zeit im Krankenhaus behielt, schließlich wollte sie in der Nähe sein, falls es doch irgendwann einmal zu Nebenwirkungen kommen kam. Aber ausgerechnet an diesem Wochenende, an dem sich Kakashi eh Jahr für Jahr sehr elend fühlte, bei dem Gedanken daran wie Rin durch seine Hand vor inzwischen so vielen Jahren zu Tode gekommen war, wäre er selbst lieber gestorben als in das Krankenhaus zu gehen in dem seine Freundin für Tod erklärt wurde.
 

So hatte Kakashi seinen treuen Kohai an diesem Wochenende die Aufgabe gegeben sich um sein Leid zu kümmern….darauf spekulierend das Tenzous besondere Senjukräfte das Sharingan sicher auch kontrollieren könnten. Gewiss war Kakashi klar, dass es weder fair noch anständig gewesen war Tenzou so auszunutzen und blind diesen Schrecken aufzuerlegen das Leben seines Senpais in seinen Händen zu haben…vor allem da dem Hatake absolut bewusst war, dass sein Kohai ihn….liebte….
 

Doch genau da lag Kakashis viel größeres Problem….

Kakashi bog um die nächste Ecke, hinter der direkt der Onsen lag, den er heute für sich und seinen Katzenäugigen Freund reserviert hatte. Gerade blickte er nach vorne, als er Tenzou sah, wie er entspannt und mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen im Wasser saß, seinen Kopf entspannt nach hinten gelehnt hatte und in den Nachthimmel blickte, die Augen leicht geschlossen.
 

Augenblicklich stockte der weißhaarige in seiner Bewegung, sah nur dieses harmonische Bild, wie sein Freund in mitten eines leichten Nebelschleiers vom heißen Wasser verborgen, die angenehme Wärme auf seiner nackten Haut zu genießen schien. Es war erstaunlich mitanzusehen, als würde dieser naturverbundene Mann gerade eine Symbiose mit seiner Umgebung eingehen. Kakashi ließ seinen Blick unbewusst wandern, sah die glatte, sonnengebräunte Haut, dass leicht nasse Haar, dass in Strähnen in Tenzous Gesicht lag. Der ältere war erstaunt darüber, wie wenig Narben Tenzou auf seinem Körper hatte. Doch durch das Senjublut, welches durch seine Adern floss, hatte er schon immer eine unglaubliche Heilungsgeschwindigkeit am Leib. Trotz dessen, dass der Ältere schon viele Ninja ausgebildet oder geführt hatte, war Tenzou etwas ganz besonderes…er hatte noch nie so einen schönen und gutherzigen Mann in seinem Leben kennen gelernt…wie sein schüchternes Gänseblümchen.
 

Und da war es wieder, dass wilde schlagen in Kakashis Herzen, dass ihn gegen seine Willen seine rechte Hand auf seine Brust legen ließ. Am liebsten wäre der sonst so Gesellschaftsmeidende Mann einfach zu seinem Kohai ins Wasser gelaufen, hätte ihn gepackt und solange seine Lippen auf die seinigen gepresst bis Tenzou auf Grund von Atemnot ohnmächtig geworden wäre.
 

Bei diesem Gedanken ertappt musste Kakashi über sich selbst schmunzeln, da dies im Grunde mehr als Untypisch für ihn war solche Gedanken und Gefühle zu haben. Schließlich war er im Grunde sehr diszipliniert und meistens Herr über sich selbst. So wurde es ihm von neuem Bewusst. Denn da war es wieder….sein hauptsächliches Problem. Er wusste schon lange, dass sein Kohai ihn liebte…und von Jahr zu Jahr brachte dieser auch die schon tot geglaubte Flamme in dem Herzen seines Senpais wieder zum Brennen. Es war mehr als rührend, wie Tenzou sich um ihn kümmerte und auch seine körperliche Anziehung auf Kakashi war für den kühlen Sharingankrieger inzwischen fast gruselig. Neulich, als er ihn in seinem Schlafzimmer geküsst hatte, hätte er ihm am liebsten sein Oberteil vom Leib gerissen und ihn fest an sich gedrückt…wenn er nicht in Ohnmacht gefallen wäre. Inzwischen war es das reinste Inferno, das der Kopierninja in seiner Brust versteckte und versuchte vor Tenzou zu verbergen. Doch als Kakashi im Schlafzimmer gelegen hatte, wie Shizune an seiner Türe gestanden hatte und so offensichtlich Tenzou umworben hatte, war dem sonst so coolen Mann eindeutig der Faden geplatzt. In diesem einen Moment hatte Kakashi so viel Zorn gespürt und es hatte nur einen einzigen Gedanken in seinem Kopf gegeben und zwar das Tenzou ihm gehörte!

Kaum war ihm dies klar geworden, hatte er schon tief in die Mandelaugen des anderen geblickt und ihn geküsst…und war anschließend mit brennenden Kopfschmerzen in Ohnmacht gefallen.
 

Im Krankenhaus hatte Kakashi überlegt, ob er diesen Ausrutscher vielleicht Leugnen sollte, doch es hatte keinen Sinn. Er spürte bis in seine zuckenden Fingerspitzen, wenn Tenzou bei ihm war, dass er ihn berühren….ja sogar besitzen wollte. Hatte der gefühlskalte Shinobi sich Jahrelang erfolgreich eingeredet, dass er keine großen Bindungen brauchte, schon gar nicht welche die in diese Richtung gingen, etwas das mit tiefen Gefühlen, Bedürfnissen oder Sehnsüchten zu tun hatte….so konnte er mit aller menschlichen Beherrschung nicht mehr dagegen ankämpfen. Er musste eine Entscheidung treffen. Kakashi konnte nur nach vorne oder nach hinten laufen, die letzte Hürde zwischen ihm und Tenzou übergehen, oder den Rückzug antreten. Er würde sich bald entscheiden müssen, bevor seine letzten Nerven noch dabei untergehen würden.
 

So sah Kakashi noch ein letztes Mal nach vorne, sah das hübsche Gesicht seines Kohais, sah diesen männlichen und trotzdem zarten und narbenlosen Körper…..sah seine süßen schokobraunen Wuschelhaare…und begann heftig über sich selbst den Kopf zu schütteln. Anscheinend waren seine Nerven bereits über Bord gegangen.

Mit festen Blick setzte er sich wieder in Bewegung, als eine Holzdiele unter seinem Fuß zu knacken begann.
 

„Wer ist da?“ hörte er aus dem Wasser die Stimme seines Kohais und Freundes.
 

Cool bog Kakashi um die letzte Ecke und hob nur lässig seine Hand „Ma, ich natürlich oder hast du jemand anderen zu einer Nacht unter romantischem Sternenhimmel erwartet?“
 

Tenzou starte ihn ruhig an, mit seinen großen glänzenden Augen, stockte auf Grund des frechen Spruches und abermals stieg ihm dieser süße Rotstich ins Gesicht. So seufzte der Senpai ein letztes Mal. Er hatte Tenzou Antworten versprochen, die er selbst noch nicht eindeutig für sich selbst hatte…nun war es soweit und Kakashi würde sich Tenzou zuliebe seinem wohl größten Feind stellen müssen, seinen eigenen Gefühlen.
 

Fortsetzung folgt……


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war das erste Kapitel!
Es wird aber schon sehr bald weiter gehen, da ich gerade viel Spaß daran habe, die beiden zu schreiben!

Vielen Dank für`s Lesen! :-D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank für`s lesen!!!!
Wie immer würde ich mich wirklich SEHR über Kommis freuen! Vielen Dank :-D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank für alle, die bis hierhin gelesen haben! Ich hoffe sehr, dass ihr es ein wenig spannend findet und würde mich über eure Kommis sehr freuen!

Danke Danke :-D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
VIELEN VIELEN DANK an alle meine Leser und Kommischreiber,

die mir bisher treu waren! Durch euch habe ich die Motivation gefunden soweit zu schreiben und werde es auch noch weiterhin tun!
Ich freue mich schon sehr auf eure Meinungen zu diesem Kapitel und das nächste mal heißt es dann wohl, klärendes Gespräch zwischen "Kakayama" ;-)

GANZ LIEBES DANKE!

Eure kari_chan :-D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wenn es euch gefallen hat, dann freue ich mich wie immer sehr über Kommis!

VIELEN DANK!!! An alle die Kakashi und Tenzou genauso lieben wie ich :-D Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (33)
[1] [2] [3] [4]
/ 4

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Bettykings
2014-07-26T17:26:23+00:00 26.07.2014 19:26
OI SO GOOD
awwwww schreib weiter ich liebe es. (;

Antwort von:  kari_chan
27.07.2014 22:45
Vielem dank liebe Betty, ich bemühe mich das es bald weiter geht :-)
2014-07-10T15:02:04+00:00 10.07.2014 17:02
weiter spooo *p*

Von:  Kamekaze7
2014-05-09T21:07:51+00:00 09.05.2014 23:07
Aha Kakashis Gänseblümchen wie niedlich ^^
Es ist toll wie sich die Beziehung zwischen Kakashi und Yamato immer weiter aufbaut *freu*.
Ich finde diese Kapitel echt toll geschrieben, allgemein dein ganzen Schreibstil find ich supi.
Ich hoffe das nächste Kapitel kommt auch bald, ich kann es sonst vor neugier nicht aushalten :D
Lg Kamekaze7

Von:  Momo26
2014-05-07T17:48:32+00:00 07.05.2014 19:48
Tolles Kapitel , schön geschrieben.
Kakashis Gänseblümchen ^^ voll süß
Antwort von:  kari_chan
07.05.2014 21:07
Freut mich sehr, dass du meiner FF treu geblieben bist, vielen Dank :-*
Von:  tenzoumara
2014-02-12T17:55:42+00:00 12.02.2014 18:55
ich freu mich aud das nächste *.*
Von:  ChiChi_18
2014-01-26T19:08:56+00:00 26.01.2014 20:08
Mauerblümchenmentalität :D
Ich liebe dieses Wort - wirklich!

Und das Panda-Oberteil von Yamato kann ich mir regelrecht bildlich vorstellen. Hach unser kleiner. Er ist und bleibt einfach herrlich unschuldig und naiv.

Ich bin ja mal gespannt was die beiden so in dem Onsen erleben werden :)
Ich freu mich aufs nächste Kapitel.

LG Nicole
Von:  Vanhia
2014-01-22T18:29:03+00:00 22.01.2014 19:29
Huhu

Na ehrlich jetzt erst wurde es hier veröffentlicht/freigeschaltet/hoch geladen? :D
Macht aber nichts, genau wie beim ersten Mal, hatte ich wieder grenzenlose Freude mit diesem Teil. Wie weit ist denn der Nächste?
BITTE BITTE BITTE BITTE!!!!!! Ich sterb sonst noch vor Neugierde!
P.S. Habe dir auf ff.de einen OS gesendet über Kakashi. Zwar nicht mit Tenzou aber er ist trotzdem unglaublich witzig... oder ich habe einen merkwürdigen Humor.. na ja den hab' ich ja ganz sicher.

Liebe Grüße
Vanhia
Von:  Momo26
2014-01-22T13:17:55+00:00 22.01.2014 14:17

Antwort von:  kari_chan
22.01.2014 15:40
Huhu :-) Vielen Dank! Ich freu mich das dir meine Geschichte gefällt :-D Ich LIEBE KAKAYAMA und deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn du mir treu bleiben würdest ;-)
Von:  tenzoumara
2014-01-22T13:10:39+00:00 22.01.2014 14:10
es war mal wieder einfach toll XD ich liebe es ! mach weiter so ich freu mich schon auf das nächste kapitel tenzou ist so süß XD
Antwort von:  kari_chan
22.01.2014 15:39
Huhu :-) Vielen Dank! Ich freu mich das dir meine Geschichte gefällt :-D Ich LIEBE KAKAYAMA und deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn du mir treu bleiben würdest ;-)
Von:  jyorie
2014-01-22T12:39:28+00:00 22.01.2014 13:39
Hey ◠‿◠

XD ich habe erst mal googeln müssen, was den ein Onsen ist,
ich hatte auf ein Hotel getippt. Und dann hab ich auch noch nach
Kohai googeln müssen und habe dabei auch endlich mal erfahren
was den ein Senpai ist, das Wort kommt nämlich bei Akazuki-FFs
auch ganz oft vor XD jetzt bin ich wieder etwas schlauer^^ *ggg*

Mauerblümchennaiv – ich fand es lustig^^ - aber so sehr wie er sich
bei anderen über die Pflanzenvergliche ärgert, scheint er es nicht
bei Kakashi zu ärgern?! – ob das nur der Respekt ist... ich glaub das
ist auch wegen der Zuneigung^^

Ich fand es knuffig, wie Tenzou geflirtet hat, eigentlich war es ziemlich
offensichtlich so sehr wie er ihn auf den vermeintlichen Lover ange-
sprochen hat und dannach sich angeboten, das er mit Yamato flirtet.
Vielleicht wollte er es auch einfach nicht sehen – wenn uns einer im
Urlaub anflirtet und wir keine Lust haben, stellen wir uns auch dumm^^
(wenn es in einer anderen Sprache ist, geht das noch leichter^^)

Außerdem war es schön, wie Kakashi sein „eigentum“ beschützt und
von dem Heiße-Quellen-Empfangsboy wegzerrt. *ggg*

CuCu, Jyorie
Antwort von:  kari_chan
22.01.2014 15:40
Huhu :-) Dir wie immer vielen Dank Jyorie! Ich freu mich das dir meine Geschichte gefällt :-D Ich LIEBE KAKAYAMA und deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn du mir treu bleiben würdest ;-)


Zurück