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Fortsetzung zu 'Spiel nicht mit mir'
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Enttäuschung.... das Ende einer Freundschaft

Es war ein herrlicher tag und heute lag jene Einladung genau acht Wochen zurück.

Es draußen schon am Vormittag an die 25 Grad und so beschlossen Maria, Nanami und Sally ins bad zu gehen, um zu relaxen und sich gegenseitig unter zu tauchen.

Sally war mal wieder viel früher wach, als ihr Wecker geklingelt hätte. Sie hatten Ferien und die Minuten, die sie in der Schulzeit immer nicht aus den federn kam und deswegen nur allzu oft den Bus verpasste, stand sie immer in den Ferien früher auf, da es ihr einfach schwer fiel bei Sonnenschein zu schlafen.

Zweifelnd stand sie im Flur vorm Spiegel und betrachtete ihr Outfit. Sie trug ein enges weißes Wolltop ohne Arme und sah wirklich nach 30 Grad aus, also genau richtig fürs Bad. In die Schule würde sie damit wohl nie gehen. Dazu eine etwas zu weite beige Hotpants, die im letzten Sommer noch gepasst hatte. Hatte sie abgenommen?

Sie sah gut aus. Durch das viel zu enge Top kamen ihre Formen und ihre Schlankheit richtig gut zum Ausdruck und auch ihre leicht gebräunten Beine sahen in der hellen Hotpants noch viel länger aus. Sie trug keinerlei Schmuck und war auch nicht geschminkt. Sally war sich sicher, wenn Nanami auf dieses Outfit nicht ansprang, dann wollte sie definitiv nichts von ihr. Aber wenn ihr die Augen rausfielen, dann würde sie es nur mit einem wissenden Grinsen kontern.
 

Mit einem entsetzlichen Herzklopfen ging sie zehn Minuten zu früh aus der Wohnung, schloss hinter sich ab und trat letztendlich auch aus der Haustüre. Die Sonne stach runter und es würde wohl ein sehr heißer Tag werden. Gut, dachte Sally zufrieden. Dann warf sie einen fragenden Blick auf ihre Uhr, die sie daraufhin in ihrer Tasche verstaute. Sie hatte sich vorgenommen Nanami abzuholen, da sie sich vorher nicht noch mal zusammen gerufen hatten und ihre Freundin doch eine recht vergessliche Person war.

Als runter schlenderte kam ihr ein zweifellos notgeiler Kerl entgegen und grinste genüsslich bei ihrem Anblick. Sie verdrehte genervt die Augen und ging schnurstracks an ihm vorbei. Solche perversen Schweine!

Doch als sie gerade abbiegen wollte, kam ihr Nanami entgegen und fast wären beide ineinander rein gelaufen. Sie grinsten sich an. Beide grinsten wissend. Nanami nahm keinerlei Notiz von ihrem Outfit, nur ein kurzer flüchtiger Blick. Sally war schwer getroffen, versteckte es aber gekonnt hinter einem engelsgleichen Lächeln, was fast schon verrückt wirkte, so strahlend schein es.

Im Schwimmbad ging es gelassen zu, die drei tobten, spritzten sich gegenseitig mit Wasser voll und schmissen sich gegenseitig ins kalte Nass, nachdem sie sich aufgewärmt hatten in der prallen Sonne, die ihnen noch einen starken Sonnenbrand einbringen würde.

Am Abend, nach viel Gelächter und ausgiebigem Gequatsche, quälte Sally noch immer ihre Frage und diese frass sie halber innerlich auf. Sally und Nanami verabschiedeten sich und schon ab da, war für Sally klar, dass sie am Abend noch mal bei ihr vorbeischauen würde.

Nachdem sie sich geduscht hatte und ihre Haare nicht mehr chlorgetränkt waren, sondern ihr locker über die Schultern hangen und sie eine ihrer viel zu weiten Werkerhosen trug - zusammen mit einem hautengen Top - trat sie aus der Türe und lief zu jenem Haus, in welchem sie vor ein paar tagen schon mal niemanden angetroffen hatte und hoffte inständig, dass jemand daheim war. Sie klingelte. Ihr Herz raste wieder. Es hämmerte in ihrer Brust. Unwillkürlich. Beständig. Laut.

Nanami öffnete sofort, was Sallys herz nicht beruhigte. Für einen Moment als sie in ihr Gesicht blickte, dachte das blonde Mädchen nur: was tue ich hier? Ich kenne die Antwort! Seh es endlich ein, Mädel! Sie liebt dich nicht! Sie könnte es nie!

Nanami sah sie fragend an und Sally stand kurz vor einem Heulkrampf, doch sie riss sich wie immer zusammen, um keine Schwäche zu zeigen. "Hey, ich wollt nur gucken ob du nen Sonnenbrand hast! Und mir war langweilig!", log sie gekonnt mit ihrem Engelslächeln. Sie konnte es ihr nicht sagen. Sie konnte und wollte es nicht mehr. Doch dann, als Nanami sie herein gebeten hatte, kam der Stich in ihrem herzen zurück und sie wusste insgeheim, dass sie an der Ungewissheit noch sterben würde.

Zunächst plauderten sie ausgelassen und Nanami zeigte ihr ein paar Musikvideos, die sie sich runtergeladen hatte, von verschiedenen Animes und von Gackt. Doch nach dem fünften, wo sich Sally eh nicht konzentrieren konnte, konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Sie resignierte und hisste die weiße Flagge vor ihrem herzen. "Nanami!", sprach sie mit ernster Stimme, die sich daraufhin zu ihr umdrehte, da sie auf den Monitor gestarrt hatte. "Ich muss mit dir reden!" Am Computer lief derweil das nächste Video an und eine kindische, viel zu hohe, Stimme begann zu singen, was sehr unpassend wirkte. "Soll ich ausmachen?", fragte Nanami grinsend. Ich schaute vielsagend drein. Sie schaltete es ab. Ich setzte mich vollkommen gerädert auf das kleine Sofa im Schneidersitz und fuchtelte mit den Händen in meiner Gegend rum, um meine Gedanken zu ordnen. "Okay...", begann ich zögernd. Ich fragte sie, ob sie sich noch an die fahrt nach Italien erinnern könne, was eine schwachsinnige Frage war, aber schon das Thema einleitete. In ihren Augen konnte ich sehen, dass sie wusste um was es ging. Ich schwieg einen Moment, da es mir nicht leicht viel darüber zu sprechen. Es war das erste Mal, dass ich wieder über meine Gefühle sprach, seit der Story mit meinem Vater. Ich erklärte es ihr und sie blieb eigentlich ziemlich still. Sie sagte nicht viel, und unterbrach mich nicht. "Was denkst du?", fragte ich abschließend. Jeder Idiot hätte gewusst, was ich meinte, nur sie nicht. Was mich fast zusammenklappen lies. Ich fragte anders. "Was fühlst du?!", meine Stimme hatte einen viel zu ernsten Klang, als würde ich jemandem etwas befehlen wollen, aber ansonsten wäre sie nur ein zitterndes Flüstern gewesen und das wollte ich nicht verlauten lassen. Sie sah mich nicht an, sah starr auf ihren Bildschirm. Sie hatte die Arme verschränkt und saß mehr als ruhig da, sodass ich neben ihr wie ein nervöses Wiesel gewirkt haben muss. Sie überlegte kurz. "Freundschaft. Freundschaft. Aber aus Freundschaft könne mehr werden." In meinen Gedanken schloss ich ab: Ist es aber nicht. Ich nickte, als Zeichen, dass ich verstanden hatte. "Ich sollte wohl besser gehen.", murmelte ich mehr zu mir, als zu ihr. Ich nahm meine Tasche, zog meine Schuhe schnell an und war schon aus der Tür. Sie hielt mich in der Türe auf und fragte: "Bist du etz beleidigt?" Ich sah sie im ersten Moment verständnislos an. Beleidigt? Nein. Eher verletzt, enttäuscht und gebrochen. "Nein. Nur etwas durcheinander.", meinte ich ruhig, als ich die Treppen hinunter ging und die Haustür hinter mir ins Schloss fiel.

Vor der Haustür blieb ich stehen. Starrte zu Boden. Plötzlich hallten ihre Worte in meinem Kopf wider: Freundschaft. Freundschaft. Bist du etz beleidigt? Freundschaft.

Es war wie ein Donnerkeil, der in meinen Kopf getrieben wurde. Wieder und wieder hallten ihre Worte. Sie nahmen kein Ende. Ich begann zu weinen, die Tränen brannten wie Feuer auf meiner Haut. Ich sackte an der Hauswand zusammen. Die Tränen hörten nicht mehr auf und mein Kopf hämmerte, mein herz wurde immer schneller, als ob es herausspringen wollte. Und genau das hätte ich nun gern getan: Mein herz rausgerissen! Wieso hat es Nanami nicht gleich getan? Wieso lässt sie mich noch leiden? Wieso versetzt sie mir mit eiskalter Miene so einen Stich?!

Alles wirbelte plötzlich herum und ich sah nur noch ihr Gesicht vor mir, ich wusste ich war nah dran, das Bewusstsein zu verlieren, aber das durfte nicht geschehen! Nein, dann wüsste sie, wie schrecklich es mir ging. So war ich ja noch ganz gefasst raus gekommen. Ich rappelte mich auf und zwang mich zu gehen. Es drehte sich noch immer alles, aber die Tränen waren für kurze zeit versiegt. Ich unterdrückte meinen Schmerz.

Daheim angekommen, war niemand da. Es war mir recht so. Ich schaltete meinen CD-Player auf volle Lautstärke und vergrub mich in meinem Kissen. Es tat so unendlich weh.

Letztendlich schlief ich weinend ein. Für immer.
 

--Ende--



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-03-31T13:44:44+00:00 31.03.2005 15:44
Kann mich bighole in allen Punkten anschließen.
Das Ende ist zwar traurig, aber nich überraschend, also im Sinne von, es passt und wirkt nicht zu weit hergeholt.
Wirklich schön!
Von: abgemeldet
2003-07-17T20:15:38+00:00 17.07.2003 22:15
Traurig!! Aber es ist trotzdem sehr schön und es macht durchgehend Sinn (etwas, dass ich bei manch anderem Autor vermisst habe). Du hast einen sehr schönen und extrem guten Schreibstil (ja, ich habe auch andere Storys von dir gelesen).
Ich fand die komplette Story einfach nur schön, aber auch traurig. Mach bitte weiter so.


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