Zum Inhalt der Seite

Ein heimlicher Verehrer

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Valentinsball

Missmutig schaute sich Draco beim Frühstück in der Großen Halle um – alles war so rosa, voller Herzen …
 

Was für eine Ironie … da habe ich erkannt, dass ich verliebt bin und dann ist auch gleich Valentinstag! Ich glaube, ich war noch nie so traurig … ich habe zum ersten Mal in meinem Leben einen echten Fehler begangen … dieser Tag wird für mich nicht der Glücklichste werden, wie er es eigentlich sein sollte …
 

Heimlich warf er einen Blick zum Gryffindor-Tisch und wünschte sogleich, er hätte es gelassen: Ron wurde gerade von Hermine umarmt, die ein kleines Päckchen auspackte und dann knallrot wurde.
 

Wenn ich nur früher erkannt hätte, dass Hermine mir wichtig ist … wenn ich es doch nur früher gesehen hätte … alles könnte gut sein!
 

„Hey, Draco, was sitzt du hier rum und bläst Trübsal?", ertönte da die allzu fröhliche Stimme von Blaise.
 

Draco holte tief Luft, dann erwiderte er: „Blaise … hast du schon mal Liebe verspürt?"
 

Der dunkelhaarige Slytherin legte den Kopf schräg und antwortete: „Wie kommst du denn jetzt darauf?"
 

„Antworte mir bitte einfach…"
 

„Liebe … das ist ein großes Wort für ein unbeschreibbares Gefühl … nein, ich habe wohl noch nie wirklich Liebe verspürt … obwohl ich es gerne mal würde … warum?"
 

„Ich glaube, ich bin verliebt…"
 

„EHRLICH? Du meinst nicht dein einfaches Interesse am Körper von einem Mädel sondern …?"
 

„Ja, ich habe mich in ein Mädchen verliebt, das sich vor allem durch Intelligenz und Humor auszeichnet … und ich glaube, ich hab's vermasselt …"
 

„Von wem sprichst du?"
 

Nachdenklich schaute Draco seinen besten Freund an, dann flüsterte er ganz leise: „Granger …"
 

Es überraschte ihn, dass Blaise nicht überrascht war, sondern lediglich erwiderte: „Ach, doch schon?"
 

„Wie meinst du das, Blaise?"
 

„Ach, komm schon, Draco! Ich bin dein bester Freund und mir ist deutlich aufgefallen, dass dir die Briefe, die du vor bald einem halben Jahr mit Granger geschrieben hast, mehr bedeuteten, als du zugeben wolltest! Und ich habe Augen im Kopf: Granger hat dir vertraut! Als du dich damals beim Ball so ganz kurz unterhalten hast, habe ich deutlich gesehen, dass sie an deine Zuneigung glauben wollte! Mir ist auch aufgefallen, wie schwer es dir fiel, die Rache durchzuführen …"
 

„Was soll ich nur tun … jetzt ist alles zu spät!"
 

„Draco, das passt gar nicht zu dir! Wo ist dein Selbstbewusstsein geblieben? Du hast noch jedes Mädchen bekommen!"
 

„Ja", fauchte Draco gereizt, „Darum habe ich ja auch noch keines von diesen hirnlosen Hühner geliebt! Weil sie es nicht wert waren! Hermine ist ganz anders! Sie hat Verstand! Ich habe es geschafft, ihren Verstand UND ihr Herz von mir zu überzeugen! Aber jetzt, jetzt hasst sie mich wieder!"
 

Nachdenklich blickte Blaise zu Hermine rüber. Draco hat ja nicht Unrecht, es wäre ein Wunder, wenn Granger ihm wieder vertraut …
 

„Komm, Junge, lass uns spazieren gehen!", sagte er und zog Draco mit sich.
 

oOoOoOo
 

„Hermine!", kommentierte Ginny das Aussehen ihrer Freundin empört, „wieso ziehst du DIESES Kleid an?"
 

Überrascht schaut Hermine zu der jüngeren Gryffindor rüber: „Ja, welches sollte ich sonst anziehen?"
 

„Na das, was du damals beim anderen Ball anhattest!"
 

Entsetzt riss Hermine die Augen auf: „Nein, Ginny! Das Kleid hat Malfoy mir ausgesucht! Das ziehe ich niemals wieder an!"
 

„Oh", sagte Ginny kleinlaut, „Tut mir leid … du kannst ihm nicht verzeihen?"
 

„Wieso sollte ich? Er hat mir seit Ewigkeiten keine Briefe mehr geschrieben! Und die letzten, die ich bekommen habe, zeugten ganz deutlich davon, dass ihm nichts an mir lag … oder liegt!"
 

„Ach, komm schon, Mine … zieh das Kleid an! Damit beweist du ihm doch, dass du hart bist und auf ihn scheißt!"
 

Langsam wiegte Hermine den Kopf hin und her, dann ballte sie ihre Hände zu Fäusten und nickte energisch: „Du hast Recht! Komm, hilf mir eben mal!"
 

oOoOoOo
 

Die Türe der Großen Halle öffneten sich und zusammen mit den Lehrern traten die Schulsprecher als erste in den festlich geschmückten Valentinsball-Saal. Hermine stand am Fuße der Treppe und schaute ein wenig traurig in die Masse der Schüler.
 

Genau wie vor fast einem halben Jahr … nur dass ich diesmal nicht hoffe, einen Partner zu haben…
 

Schritte kamen die Treppe herunter, leise, zögerlich, doch Hermine achtete nicht darauf – sie war versunken in der Betrachtung der fröhlich durcheinander strömenden Paare und wünschte, sie wäre woanders.
 

„Hermine?"
 

Eine leise, raue Stimme drang an ihr Ohr und unwillkürlich drehte sie sich um.
 

Ihre Augen blieben an einem von blonden Haaren umrandeten Gesicht hängen. Das kann nicht sein …
 

„Verzeih meine Verspätung!", sagte Draco und zauberte eine wunderschöne, rote Rose hervor, „kannst du mir verzeihen?"
 

Ungläubig schüttelte sie den Kopf und trat einen Schritt zurück.
 

„Eine neue Masche, Malfoy?", fragte sie kalt.
 

„Bitte, vertraue mir … diesmal möchte ich dich nicht verletzen!", erwiderte er voller Hoffnung und Zärtlichkeit und Verlegenheit.
 

Ein unsicheres Lächeln stahl sich auf Hermines Gesicht und sie merkte, dass sie genau auf so etwas gehofft hatte. Zögerlich, immer noch nicht glauben könnend, dass dies die Wirklichkeit war, nahm sie die Rose entgegen. Ihre Hände berührten sich und Hermines errötete.
 

„Meinst du es ernst, Malfoy?", fragte sie vorsichtig, ohne ihm in die Augen zu sehen.
 

Eine kurze Stille folgte, dann legten sich kühle Finger unter ihr Kinn und hoben es hoch. Dracos Gesicht befand sich nur wenige Zentimeter von ihrem und sein Duft benebelte ihre Sinne.
 

„Was ist mit deinem Ruf?"
 

Ein leises Lachen entfuhr ihm und er antwortete: „Irgendjemand hat mir mal gesagt, dass man seinen Ruf aufgeben sollte, wenn man jemanden liebt … dass man dazu stehen sollte. Leider habe ich es erst jetzt erkannt … kannst du mir verzeihen?"
 

„Du hast mich sehr verletzt, damals, Malfoy …", erwiderte Hermine und versuchte ihre Stimme ungerührt klingen zu lassen.
 

„Es tut mir leid! Ich war dumm!"
 

„Stimmt, das warst du … Wenn du dich anstrengst, verzeihe ich dir vielleicht … irgendwann…"
 

Skeptisch schaute Draco in Hermines Augen, doch als er das Funkeln darin sah, lachte er leise und glücklich.
 

„Ich wusste, dass du anders bist … darum liebe ich dich ja auch so sehr!"
 

Hermine wurde noch einen Ton dunkler rot und schloss die Augen.
 

Tief holte Draco Luft und näherte sich noch ein wenig weiter Hermines Gesicht.
 

Er spürte den sanften Atem des Mädchens vor ihm auf seinen Wangen und er wusste, dass er sie wirklich liebte. Langsam näherte er sich ihr und er spürte, wie sie ihm entgegen kam.
 

Dann berührten sich ihre Lippen, ganz kurz und sofort zuckten sie wieder auseinander. Mit hochroten Wangen starrte Hermine Draco an, dann seufzte sie tief und schmiegte sich an seine Brust.
 

„Wollen wir?", fragte Draco leise und schlang seine Arme um Hermine.
 

„Okay … und bitte, lass mich nicht los!"
 

„Keine Sorge … vertrau mir! Sollen die anderen doch denken, was sie wollen!"
 

Kichernd hakte sich Hermine bei Draco unter und betrat die Große Halle. Einige Slytherin-Köpfe drehten sich zu ihnen, doch keiner wagte es, die Entscheidung ihres Prinzen anzuzweifeln.
 

Ein langsamer Walzer wurde angestimmt und ohne auf die entsetzen Blicke von Ron und Harry zu achten, schmiegte Hermine sich eng an Draco und wiegte sich im Gleichschritt mit ihm.
 

„Draco …"
 

„Ja?"
 

„Nichts … ich wollte nur deinen Namen aussprechen …"
 

Lachend schlang Draco seine Arme fester um Hermine und ganz langsam näherten sich ihre Lippen wieder einander.
 

Als er die weichen Lippen von Hermine auf den seinen spürte, fuhr eine Welle Glückseligkeit durch seinen Körper und nun war er sich sicher, dass er im Himmel war.
 

„Draco", sagte Hermine, als sie sich wieder lösten, „ich liebe dich!"



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MissVegeta
2018-12-10T00:35:22+00:00 10.12.2018 01:35
Hat mir sehr gut gefallen :)
Ein schönes Ende mit dem Beginn einer Beziehung...
Von:  Mei2001
2015-09-24T19:41:38+00:00 24.09.2015 21:41
Hach, das ende war so schön!
Antwort von:  Thoronris
24.09.2015 22:00
Heey, danke für deine vielen, lieben Kommentare, das hat mich sehr gefreut! Schön, dass dir meine Geschichte gefallen hat!
Von:  Tosho
2015-03-10T21:38:24+00:00 10.03.2015 22:38
Oh, das ist so süß!
So wie du das beschreibst, kann man sich alles so genau vorstellen, dein Schreibstil ist einfach wunderbar!
Von: abgemeldet
2014-02-11T21:03:30+00:00 11.02.2014 22:03
das Ende ist so Romanisch!!! <3
Hat mir gefallen.^^
Toller FF.^^

Lg^^
Von:  jane-pride
2013-11-08T18:43:28+00:00 08.11.2013 19:43
Ist etwas her, dass ich zuletzt in deinen Fanfics nachgesehen habe, umso überraschter war ich, zu sehen, dass diese Fanfic sogar schon abgeschlossen ist.

Diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Draco auf diese Weise zu erleben, war mal was anderes und wirklich originel. Zwischendurch fand ich es so witzig und einfach nur süß, dass es mir wirklcih Spaß gemacht hat, diese Fanfic zuende zu lesen.

Zum Glück ist zwischen den Beiden, am Ende alles gut ausgegangen. Ein Happy End wurde schließlcih auch erwartet.

Gruß, jane-pride
Von: abgemeldet
2013-10-28T14:07:04+00:00 28.10.2013 15:07
Kann ich mich nur anschliesen.
Der reinste Zuckerschock :)
Von:  Guardian
2013-10-28T13:49:09+00:00 28.10.2013 14:49
Ochhh wie süß */////*
aber ich hätte noch zu gerne die reaktion der anderen gewusst :D
deine FF ist echt Klasse, sie darf noch nicht vorbei sein^^


Zurück