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The Weakness In Me

Seiya x Bunny
von

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Hold me like you'll never let me go

„BUNNY!“, rief Ikuko ihre Tochter. Ungeduldig tippte sie mit ihrem Fuß immer wieder auf den Boden.

„Das gibt’s ja wohl nicht. Sie schläft immer noch!“, murmelte sie.

„Bunny, wir fahren jetzt ohne dich!“, rief sie wieder und wartete eine Reaktion ab, doch es kam keine. Dreimal war sie im Schlafzimmer ihrer Tochter gewesen und hatte sie ermahnt, aufzustehen. Sie hatten heute alle zusammen in das neue Möbelhaus außerhalb der Stadt fahren wollen. Aber wenn Madame nicht aufstehen wollte, würden sie halt ohne sie fahren.

„Immer das Gleiche mit ihr.“, schimpfte Ikuko leise vor sich hin, schnappte sich ihre Tasche und verließ das Haus. Draußen warteten bereits ihr Mann und ihr Sohn.

„Was ist denn nun mit Bunny?“, fragte Kenji, als er sah, dass seine Frau alleine das Haus verließ.

„Sie schläft immer noch.“, antwortete sie gereizt. Shingo verdrehte die Augen. Das war mal wieder typisch für seine doofe Schwester. Sie stiegen alle ins Auto und machten sich auf den Weg.
 

Etwa eine halbe Stunde später erwachte Bunny und streckte sich genüsslich.

„Haach, hab ich gut geschlafen.“ Sie fühlte sich vollkommen zufrieden. Es war Wochenende und sie war für heute mit Mamoru verabredet. So lange hatte er schon keine Zeit mehr für sie gehabt, weil er lernen musste, doch dieses Wochenende hatten sie ganz für sich verplant. Doch zunächst würde sie noch mit ihrer Familie ins Möbelhaus fahren und sie würde ein paar neue Einrichtungsgegenstände bekommen.

Bunny stand auf und marschierte nach unten.

„Mama?“, rief sie laut, als sie ihre Mutter nicht in der Küche entdeckte.

„Papa!“ Auch ihn konnte sie nirgends entdecken.

„Die werden doch wohl nicht ohne mich gefahren sein?“, fragte sie sich selbst.

„Shingo?“ Auch ihr kleiner, nerviger Bruder war nicht da.

Das gab es doch nicht! Ihre Familie war anscheinend wirklich ohne sie gefahren. Warum hatte sie denn keiner geweckt?
 

Unruhig sah Seiya immer wieder auf die Uhr. 10:31 Uhr. Ob sein Schätzchen wohl schon auf war? Es war Wochenende und so wie er Bunny kannte, würde sie heute sicherlich lange schlafen. Er selbst hatte kaum Schlaf bekommen. Er war die ganze Nacht über unruhig gewesen. Er hatte die ganze Zeit nur an den Augenblick denken müssen, in dem er sie wiedersehen würde. Was sie wohl sagen würde?

Wieder sah er auf die Uhr. 10:33 Uhr. Er seufzte. Langsam hielt er es hier nicht mehr aus. Er stand auf und ging immer wieder auf und ab.

„Seiya, jetzt hör endlich auf damit.“, maulte Yaten ihn an. Den ganzen Morgen ging das schon so. Seiya machte ihn noch verrückt mit seiner Nervosität.

„Sorry.“, murmelte dieser und setzte sich wieder hin.

„Willst du nicht langsam mal gehen?“, fragte Yaten, der überglücklich wäre, wenn er endlich mal etwas Ruhe hätte.

„Meinst du, es ist nicht mehr zu früh?“, fragte Seiya hoffnungsvoll.

„Alter, es ist halb elf! Wenn sie jetzt nicht wach ist, dann ist es ihr eigenes Pech.“

Seiya dachte über Yatens Worte nach. Er hatte Recht. Er würde es hier auch keinesfalls mehr länger aushalten. Hastig stand er auf, schlüpfte in seine Schuhe, murmelte ein kurzes „Bis später!“ und schon war er verschwunden.

Yaten seufzte erleichtert aus. Endlich war er weg.
 

Nervös lief Seiya durch die Straßen zu Bunnys Haus. Er kannte den Weg in- und auswendig, er würde im Schlaf herfinden. Wie würde sie reagieren, wenn er auf einmal vor ihrer Tür stand? Im Kopf spielte er die Szene immer wieder ab. Einmal fiel sie ihm um den Hals, ein anderes Mal schaute sie ihn nur entgeistert an. In seiner Wunschvorstellung küsste sie ihn, doch er wusste, dass das nicht passieren würde.

Schließlich stand er vor ihrem Haus. Zögernd blieb er davor stehen und atmete einmal tief durch.

„Ganz ruhig, Seiya, das schaffst du.“, murmelte er sich selbst Mut zu. Nur noch wenige Meter trennten ihn von der Haustür. Gerade wollte er diesen Weg beschreiten, da öffnete sie sich.
 

Bunny hatte indes geduscht, sich angezogen und mit knurrendem Magen den Kühlschrank durchsucht. Nichts. Sie hatte eigentlich mit ihrer Familie frühstücken gehen wollen, aber diese Verräter waren ja nun einfach ohne sie gefahren. Kurzerhand hatte sie beschlossen, ins Crown zu gehen und dort etwas zu essen. Vielleicht würde sie dort ja auch jemanden treffen, den sie kannte. Immerhin war das unter ihren Freundinnen ein beliebter Treffpunkt.

Nachdem sie fertig angezogen war und ein dezentes Makeup aufgelegt hatte, hatte sie sich schließlich ihre Jacke geschnappt und ihre Schuhe angezogen. Sie öffnete die Haustür.
 

Sie war es. Wie angewurzelt blieb er stehen und starrte zu dem Mädchen, welches gerade das Haus verließ. Noch hatte sie ihn anscheinend nicht entdeckt. Ihr Haar glänzte golden in der warmen Frühlingssonne. Allein ihr Anblick verschlug ihm den Atem. Er war einfach nicht in der Lage, sich zu bewegen.
 

Bunny sah auf. Ihre Augen weiteten sich, als sie erkannte, wer dort vor ihrem Haus auf der Straße stand. Das konnte nicht wahr sein! Nein, Seiya war doch auf seinen Heimatplaneten zurückgekehrt, oder? Wie konnte er plötzlich so einfach hier sein?

Unfähig sich zu bewegen, starrte sie ihn an. Sie sog seinen Anblick förmlich in sich auf. Er hatte sich kein bisschen verändert. Sein Haar war noch immer zu einem langen Pferdeschwand gebunden. Er trug den gleichen roten Anzug, den er auch damals so oft getragen hatte. Seine saphirblauen Augen strahlten.
 

Langsam kam Bewegung in Seiya. Er konnte doch nicht ewig hier stehen und sie anstarren. Er wollte sie endlich begrüßen, sie in den Arm nehmen. Das konnte man mit einer alten Freundin, die man so lange nicht mehr gesehen hatte, doch wohl tun, oder?

„Hallo Schätzchen.“, brachte er schließlich heraus und ein unsicheres, schiefes Grinsen zierte sein sonst so selbstsicheres Gesicht.
 

Bunny schlug eine Hand vor den Mund und ihre Augen weiteten sich noch mehr. Er war es wirklich. Es war wirklich Seiya! Als sie das endlich realisiert hatte, konnte sie nicht mehr an sich halten. Sie ging auf ihn zu. Erst langsam, doch bald wurden ihre Schritte schneller und sie fing an zu rennen, bis sie schließlich in seine Arme fiel.
 

Er fing sie auf und pures Glück durchströmte seinen Körper. Sie freute sich, ihn wiederzusehen! Er zog sie fest an sich und atmete genüsslich ihren süßlichen Duft ein. Er spürte, dass ihre Finger sich in sein Hemd krallten und ihr Kopf fest an seiner Brust lag.

Allein dieses Mädchen in seinen Armen halten zu dürfen, machte ihn unendlich glücklich. Oh Gott, wie hatte er sie vermisst. Es war nicht eine Minute vergangen, in der er sich nicht nach ihr gesehnt hatte. Sie allein hatte seine Gedanken beherrscht, seine Träume! Er hatte ihre Stimme vermisst, ihr Lachen, ihren Geruch, ihre ganze Art. Er kannte niemanden, der so war wie sie. Sie war einfach einzigartig. Sie war sein Schätzchen! Und dafür würde er sie immer lieben, komme, was wolle.
 

„Seiya…“, wisperte Bunny gegen seine Brust. Er löste sich leicht von ihr und sah ihr ins Gesicht. Ihre blauen Augen hatten ihn damals schon immer wieder aufs Neue verzaubert und daran hatte sich nichts geändert. Wie in Trance legte er seine Hand an ihre Wange, während er ihr weiter in die Augen sah.

„Schätzchen, ich…“, setzte er an, doch wusste er eigentlich gar nicht, was er sagen sollte.

Sie lächelte. Sie verstand auch ohne Worte.

„Ich habe dich auch vermisst.“, sagte sie und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

Er freute sich so sehr, sie endlich wiederzusehen. Nur eines fehlte, um diesen Moment perfekt zu machen, und es war eine Qual sie nicht einfach zu küssen. Doch er wusste, dass er das nicht tun durfte. Er wollte sie nicht verschrecken. Er wollte die Zeit mit ihr einfach genießen.
 

Auch sie freute sich wahnsinnig, dass ihr Freund Seiya wieder da war. Er hatte ihr damals durch eine sehr schwere Zeit geholfen. Immer ist er für sie da gewesen und obwohl er ihr teilweise ganz schön auf die Nerven gegangen ist, hatte er schnell ihr Vertrauen gewinnen können. Aus irgendeinem Grund hatte sie angefangen, ihn sehr zu mögen. Seine offene Art und sein Charme, der bei ihr einfach nicht ankam.

Natürlich war sie froh, dass Mamoru wieder da war. Sie liebte ihn über alles. Er war ihre große Liebe, ihr Schicksal. Aber trotzdem hatte sie Seiya sehr vermisst. Er war einfach ihr allerbester Freund gewesen. Noch nie hatte sie eine so enge Freundschaft zu einem Mann gehabt. Sie vertraute ihm blind.

Jeden Abend, wenn sie ins Bett gegangen war, hatte sie das Lied gehört. Niemandem hatte sie davon erzählt, es gehörte ganz allein ihr. Nicht mal Mamoru wusste davon. Oder gerade er? Es spielte keine Rolle. Das mit Seiya hatte rein gar nichts mit Mamoru zu tun.

Und für sie zählte in diesem Moment nur eines: Ihr bester Freund war wieder da.
 

Dieser kämpfte immer noch mit sich selbst. Ihre Lippen sahen so verführerisch aus. Schließlich räusperte er sich aber und löste sich nun ganz von ihr. Viel länger hätte er der Versuchung nicht mehr standhalten können.

„Wo wolltest du denn gerade hin?“, fragte er neugierig.

„Ins Crown.“, antwortete Bunny. Plötzlich strahlte sie. „Komm doch mit!“

„Wenn du möchtest, gerne.“, antwortete Seiya.

„Klar!“, rief sie begeistert. „Ich war eh alleine unterwegs.“

„Oh, warum das denn?“, fragte er verwundert. Sonst war Bunny doch fast immer von ihren Freundinnen umringt. Und ihr Freund war ja nun auch wieder da, wie er sich schweren Herzens erinnerte.

„Naja…“ Bunny lachte und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ich wollte eigentlich mit meiner Familie frühstücken gehen, aber ich habe verschlafen.“

Seiya musste lachen. Das war Bunny, wie er sie in Erinnerung hatte. Sie schien sich nicht verändert zu haben und darüber war er sehr glücklich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2015-07-09T23:49:10+00:00 10.07.2015 01:49
Hallo!

So so, sie hat es gar nicht erzählt ... daraus schließe ich, dass er wohl nie bei ihr übernachtete bzw. Bunny umgekehrt bei Mamoru. Das wird ja heiter, wenn der Erdenprinz das herausfindet. Ein wunderbarer, eifersuchtsfördernder Grund. Sehr schön! :-D
Bunnys Ausruf, wieso sie keiner geweckt habe, hat alle Sympathien für ihre Schusseligkeit wach gerufen. Ich habe mich auch über Ikukos aufbrausende Art, und Yatens Maulerei gefreut. Der hat Seiya den letzten Schubs gegeben, Gott sei Dank. Bei der Unruhe, die er in der Szee ausstrahlte, wollte man ihn auch vor dem Monitor in die Richtung Usagis schieben. :-D

So, ich hoffe nun darauf, dass Mamoru bei Motoki im Crown ist. (Andererseits freue ich mich auch darüber, wenn er noch etwas schmoren muss, bis er weiß, dass sein Rivale von Euphe aus zurückkehrte.) Und wo steckt Taiki?

Eins noch: Du wechselst manchnal ins Präsens in der Erzählzeit, z.B bei "Er hatte ihr damals durch eine sehr schwere Zeit geholfen. Immer ist er für sie dagewesen." (war)

Viele Grüße, Morgi
KomMission-Unterstützerin, für mehr Feedback auf Animexx ;-)
Antwort von:  Fhin
06.08.2015 21:05
Hallo nochmal!

Das stimmt, die Beziehung zwischen Bunny und Mamoru hat in den 6 Monaten, seitdem er wieder da ist, im Prinzip keine Fortschritte gemacht. Die Sache mit dem Lied, das sie jeden Abend anhört, ist ganz ihr Geheimnis. ;)
Ich versuche immer, die Charaktere so darzustellen, wie ich sie aufgrund der Vorlage (in diesem Fall des Animes) sehe. Und da passen Bunnys Schusseligkeit, Ikukos aufbrausende Art und Yatens Maulerei einfach perfekt rein. :D

Mamoru war dort zwar nicht im Crown, allerdings denke ich, dass die Situation, in der er es dann mitbekommen hat, auch seine Wirkung hatte. Taiki sollte mittlerweile ja auch aufgetaucht sein.

Danke für die Anmerkung! Ich lese meine Kapitel normalerweise nochmal kurz durch, bevor ich sie hochlade, allerdings gehen mir solche Sachen dann oft durch die Lappen. Ich hoffe, irgendwann mal so viel Zeit zu haben, dass ich alle Kapitel nochmal überarbeiten kann. Bislang ist das allerdings eher ein Wunschtraum.

Liebe Grüße,
Fhin
Von:  Teleia
2013-10-03T10:50:18+00:00 03.10.2013 12:50
Ein schönes Kapitel. Es zieht einen richtig hinein.
Du kannst wirklich super formulieren.
Man konnte die Gefühle bei ihrer Begegnung richtig mitfühlen.
Sehr schön^^
Antwort von:  Fhin
03.10.2013 19:47
Hey! :)
Vielen lieben Dank für deine Kommentare! Ich habe mich sehr drüber gefreut! :)
Danke natürlich auch für das Lob. Da macht es doch gleich noch mehr Spaß, weiterzuschreiben!
Ich hoffe, du bleibst an der Geschichte dran. Würde mich sehr freuen!

Ganz liebe Grüße! :)
Fhin


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