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Broken Heart

von

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Track down this murderer 3

Christine schmiegte sich zufrieden an ihren Ehemann. Nackt. Haut an Haut, wie lange schon hatte sie ihn nicht mehr so nah gespürt? Herrlich, dass sie nun das endlich wieder genießen durfte."Du warst wunderbar, mein Lieber. Man merkte gleich, wie sehr sich unsere Körper einander gesehnt hatten!" Noch immer eröttete er bis über die Ohren wenn sie so etwas direkt ihm ins Gesicht sagte. Er hatte die Mühe nicht verlegen wegzuschauen. Sie grinste: "Kein Grund wieder so schüchtern zu sein. Eben warst du es nicht..." Herrje, diese Frau, diese sinnliche Frau brachte ihn noch um den Verstand. "Das Kompliment von eben kann ich nur zurückgeben, meine Liebe." Sie kicherte: "Das war kein Kompliment, sondern reine Tatsache!" "Eben." Nun errötete sie. "Ach, hör schon auf, Erik..." "Sieh an! Wo ist denn die hemmungslose und selbstbewusste Frau von bis kurz vor eben geblieben?" Beide brachten sich gerne zum Missfallen des jeweils Anderen in Verlegenheit.
 

Das Leben schien in ihr wiedergekehrt zu sein. Immerhin war sie nicht mehr totenbleich und ihre Fassung hatte sie auch wieder gefunden. Es war eben zu viel passiert. Es hatte sich viel geklärt. Nun wäre es nur eine Frage der Zeit bis ihr Erik den Betrüger stellte. Aber würde er ihn umbringen? Für Erik natürlich verständlich, auch wenn Mord nicht gerade zu den besten Lösungen gehört. So war das nach all dem Geschehenen nachvollziehbar. Allerdings war das zusätzliche Problem: Lucienne. Was würde aus dem Kind werden? Der Umgang mit ihrem Vater war nicht gut, zumindest nicht bei seinen Racheplänen. Sie mussten das Kind aber erst einmal finden.
 

Christine flüsterte zärtlich in sein Ohr: "Erik, das war nicht alles. Ich habe noch eine süße Überraschung für dich bereit." Mit hochrotem Kopf schaute er ihr in die Augen. Seiner Christine war er hilflos ausgeliefert. Sie küsste ihn mehrfach über das Gesicht. "Mein Schöner..." Verlegen und schüchtern schaute er zur Seite: "Christine. Ich möchte deswegen nicht wieder diskutieren...." "Erik. Du weißt ja noch nicht was ich sagen möchte." Herrje. Na wenigstens scheinen es mündliche Fakten zu sein. Ihre körperlichen Überraschungen waren in der Tat überraschend... seit wann hegte seine Christine derart unartige Gedanken? Ihr war er ausgeliefert gewesen, Sie stellte mit ihm an was ihr in den Sinn kam. Hilflos ließ er es über sich ergehen...
 

Ihre Zuneigung zu ihm war wahrlich riesig. Dass sie ihn liebte glaubte er sofort. Ihre Fantasien möchte er haben... wie kam man nur auf so etwas...? Herrje. Die Röte in seinem Gesicht wollte nicht verschwinden. Zu oft brachte sie ihn mit der direkten und offen Art in Verlegenheit. "Und die wäre, mon ange?", fragte er vorsichtig, als er ihr wieder einigermaßen in die Augen schauen konnte. Sie grinste breit. Erik sah man an, dass er in diesem Zusammenhang ihr Lächeln nicht wirklich deuten konnte. Sachte legte sie sich auf ihn und näherte sich seinem Hals. Das Hauchen dort... sie wusste wie sehr ihm das gefiel... "Wird Madame wieder unanständig?" Sie lachte. Erik machte keinerlei Anstalten und blieb in den Kissen liegen. Sie hatte sich wieder gefasst, liebkoste seinen Hals und führte seine Hand mit der ihren über ihren Bauch hinab. "Christine?" "Erik, du wirst Vater..."
 

Seine Augen weiteten sich. In Unsicherheit gewiegt stieß er seine Ehefrau von sich und blickte sie entgeistert an. Aus Entgeisterung wurde Unglaube. "Du bist dir da sicher?" Schüchtern lächelte sie. Wie süß Eriks Reaktion auch gewesen war, so möchte Christine doch wissen, ob ihm der Gedanke daran gefiel. Würde er ebenso Vaterfreuden spüren? Er vergrub sein Gesicht vorübergehend in seine Hände und schmiss sich wieder auf die Laken.
 


 

War das möglich? Nun er hätte sich darauf einstellen müssen, dass so etwas dabei passieren konnte. Aber die Nachricht brachte ihn ihn Ohnmacht. Was sagen oder wie sollte er nun reagieren? Zum einen war es schon eine tolle Nachricht, aber andererseits...

Was wäre, wenn sein Kind genauso ein Gesicht hatte wie er? Diese Gedanken würden ihn sicherlich noch eine Weile lang erhalten bleiben und ihn begleiten. Die Hände hatte er noch immer noch immer gegen sein entblößtes Gesicht gepresst, was seine Schamesröte dennoch nicht verbarg. Ein leises Kichern hörte er neben sich. Herrje, er wurde Vater! Vater! Obwohl es nur das Natürlichste auf der Welt war, so freute er sich auf seine Art. Nie hätte er geglaubt in seinem erbärmlichen Leben Vater zu werden geschweigen denn überhaupt einen lieben Menschen neben sich zu haben, vor allem wenn dieser Mensch Christine war.

Das Leben schien immer wieder Überraschungen für Erik bereit zu halten. Er verdiente nun endlich auch die süßen Seiten des Lebens genießen zu dürfen? Das kam dem Operngeist noch etwas suspekt vor.
 

"Erik?" Diese liebliche Stimme reizte wie so oft seine Ohren. "Ich werde Vater, Christine...!" Sprach er gegen seine Hände. Langsam aber sicher ließ er seine Hände vom Gesicht ab und schaute seine Christine an, seine wunderschöne Ehefrau. Diese grinste ihn breit an. Denn sie verstand ihn. In seinen Augen konnte sie sehen, dass er sich auf seine Art freute, nun aber erst zu überrascht dafür war.

Um die Stimmung etwas zu lockern, fügte er noch leise hinzu: "Und wer soll dich bitte schön als Zweitbesetzung dienen? Doch nicht Carlotta, oder?" Gespielt beleidigt stieß sie ihm in die Rippen: "Ach, darüber machst du dir Sorgen?" Er brachte ein schüchternes Lächeln auf die Lippen. Natürlich möchte er, dass sie sich schont und sich nicht überanstrengt. Nun und auf ihre Arbeit müsste sie vorerst auch verzichten müssen...
 

"Erik... mein Lieber, freust du dich nicht über dein Glück?" Glück... In seinem Leben war das bisher ein Fremdwort gewesen. Das was man als Glück definierte, lag neben ihm. Sie war das Erste und Beste was ihm noch passieren konnte, obwohl... was wäre gewesen, wenn er nicht in jener Nacht in ihrem Zimmer aufgetaucht gewesen wäre? Dann wäre er sicherlich elendlich zugrunde gegangen. "Christine... versteh mich... Nicht, dass ich mich nicht freuen würde... dennoch muss ich mir das erst mir noch klar machen..." "Natürlich, Liebster. Mein geliebter schüchterner Engel..." Sie legte sich wieder zu ihm und schmiegte sich an seine warme Brust. Erik selber legte einen Arm um sie und hielt sie fest an sich gedrückt. Seiner Christine, seiner ihn über alles liebende Ehefrau konnte er nich böse sein... Dazu liebte er sie zu sehr.

Nun, auch ein Erik braucht seine Auszeit bzw. Bedenkzeit und das konnte sie ihm beim besten Willen nicht Übel nehmen. Nach all seinem Leid auf Erden war es für ihn bestimmt echt unglaublich so etwas Glückliches erfahren zu dürfen. Als er sie angesehen hat, da bedarf es keine Worte, die es bestätigen konnten. Nein sein Blick verriet ihr es. In seinen Augen stand Unsicherheit, Unglaube und doch noch ein Funken Freude geschrieben. Seine Augen konnten sie nicht anlügen und das wusste er. Seine Worte mögen sie betrügen, doch brauchte sie nur in seine Seelenspiegel zu schauen und dann erfuhr sie die Wahrheit.
 


 

Ihr Erik... wie froh sie war, ein Teil seines Lebens sein zu dürfen und ihm die Liebe zu geben, die er nie erfahren durfte. Herrje, am liebsten würde sie wieder über ihn herfallen. Wie ein frisch verliebtes Pärchen den lieben langen Tag im Bett rumwälzen und alles um sich herum vergessen... Diese Gedanken... Christine musste sich zusammenreißen, sich beherrschen. Dem lieben Ehemann sollte auch Ruhe vergönnt werden, obwohl... Ein hämisches Grinsen machte sich auf ihr Gesicht breit. Ihn ans Bett fesseln konnte sie leider nicht und das hatte sie auch nicht nötig, da er ihr nur liebend gerne jeden Wunsch zu erfüllen versuchte.
 

"Du denkst wieder an das Eine, nicht wahr?" Sie schaute zu ihm auf, sagte jedoch nichts. Sie genoß es Haut an Haut bei ihm zu liegen und von ihm gehalten zu werden. Ein zuckendes Lächeln machte bei ihm aus. "Je t'aime mon amour." "Das sehe und... spüre ich, mon ange... Du machst mich noch wirklich fertig, weißt du das?", erfragte er. Sie lachte amüsiert. Wie bescheiden ihr Mann werden konnte, vor allem nach so einer beeindruckenden Nacht... "Ach hör auf, Erik. Ich mache doch nichts..." Er erhob gespielt verwundert eine Augenbraue: "Ach nein, meine Liebe? Du verführst mich erst und liebst mich nach deinen Vorstellungen? Und hinterher sagst du, du hast nichts gemacht, mein Engel? Warum nun so zurückhaltend und bescheiden? Das warst du wie gesagt bis eben noch nicht." Sie errötete. Erik brachte sie in Verlegenheit. Innerlich gestand sie es ja ein, dass sie nicht mehr unschuldig war und er Recht hatte, doch gab sie das nur ungern offen zu. Sanft strich der Operngeist seine Hand über ihre Wange und lächelte sie vergnügt an: "Sieh an, selbst du gerätst in Verlegenheit, mon amour." Sie versuchte den Blick abzuwenden, doch war sie wehrlos als er es wieder in seine Richtung hindrehte. "Na, wieder das schüchterne Kind?" Er wollte sie ärgern, oder war das ein Spielchen, welches er mit ihr trieb? Wollte er das? Legte er es drauf an? Was sollte sie nur tun?
 


 

Diese junge Frau brachte ihn immer wieder um den Verstand. Schon erstaunlich wie verlangend und leidenschaftlich sein Gegenüber werden konnte in der Nacht. Am Tage war sie zumeist wieder das unschuldige Christinchen. Herrje, was sollte er nur mit ihr machen...? Bald schon würden sie nicht mehr zu zweit sein. Ihre Liebe, heiße Zuneigung und Leidenschaft sorgte dafür, dass sie bald zu dritt sein werden. Da möchte Erik nur ungern seine Frau auf Erden zurücklassen während er den ewigen Schlaf des Todes schlief. Was würde dann aus ihr werden? Sein über alles geliebter Engel?
 

"Erik?" Ihre sanfte Stimme holte ihn aus den Gedanken. Sie kroch ein Stück zu ihm hinauf und fasste nach seinem einzigartiges Gesicht. Berührte und liebkoste es zärtlich und liebevoll. Er schloß kurz die Augen und genoß es. Bevor er die Augen wieder öffnen konnte, spürte er auch schon ihre sanften Lippen auf den seinen. Ihre Finger fassten nach seinen wenigen Haarfetzen.

"Christine..." Erik fuhr auf. Er wollte doch nach dem entflohenen Kind suchen. Und natürlich den Betrüger zur Strecke bringen. "Ich muss das Kind finden... es herbringen und dann seinen Vater... die gerechte Strafe erteilen!" Die Angesprochene wusste wovon er sprach. Auch sie wollte endlich, dass das ein Ende fand. Nur sorgte sich sich um ihren Mann. Als ob er ihre Gedanken erraten hätte beruhigte er sie. "Keine Sorge, Liebes. Ich kehre zu dir zurück, mache dir um mich keine Sorgen." Ein Lächeln auf seinen Lippen.
 

Ein Mundwinkel zog sich leicht und flüchtig nach oben. Sie sollte ihn doch bestens kennen. Niemand schüchtert ein Phantom ein! Zumindest nicht in einem gewissen Sinne.

Sein Engel zog die Decke höher zu sich und legte sich wieder in die Kissen um ihren Liebsten von der Seite zu betrachten, der neben ihr aufrecht saß. Seine Augen verfolgten seine Liebste noch eine Weile lang bevor er sich den Ruck gab um aufstehen zu wollen. Hm. Wäre da nicht das Problem, dass ihre Klamotten und seine Maske am anderen Ende des Raumes lagen. Nachts konnten sie sich nicht beherrschen und ließen alle Hemmungen fallen, aber am Tag danach musste man doch wieder an die Kleidung herankommen. Er schaute kurz zu Christine rüber, die ihn wie erwartet breit grinsend ansah. Er seufzte daraufhin. Der liebende Operngeist konnte wohl schlecht die Decke mit sich ziehen, oder? Er bräuchte sich eigentlich nicht mehr zu schämen, aber dennoch fühlte er sich nicht wohl. "Was zögerst du, mein Lieber?" Sie wusste genau, dass es ihm nicht sonderlich gefiel ohne schützende Kleidung einen Schritt in den Raum zu tun. Schutzlos ihrem Blick ausgeliefert... Ein leichtes Kopfschütteln ließ er sich anmerken: " Mein Engel... ich weiß es gibt keinen Grund mehr dafür, aber... könntest du deinen Blick von mir abwenden für einen kurzen Moment...?" "Nein!" Entgeistert blickte er ihr ins Gesicht welches ihn noch immer anzüglich anschaute: "Wie?" "Ich möchte meine Augen nicht von dir abwenden, Liebster. Nie wieder... Ich liebe dich, mon ange. Von Kopf bis Fuß. Und vor mir... hast du nichts mehr zu verbergen, mein Lieber." Das lüsterne Grinsen wollte anscheinend von Christines Lippen nicht mehr verschwinden. Was nur sollte er jetzt machen?
 


 


 

Anette erwartete wie von Erik befohlen auf ihren nächsten Auftrag. Natürlich sollte alles genauso geheimgehalten werden wie beim Betrüger, wenn dieser es nicht bereits wusste. Hoffentlich funktionierte der Plan. Sie würde nun Erik helfen den Betrüger aus seinem Versteck zu locken und ihn zu stellen. Wie leicht es ihr um das Herz wurde als sie sah, dass Erik ihren blonden Engel gerettet hatte. Doch ihr Zustand war alles andere als erfreulich, was ihr wiederum schier das Herz brach. Schon seit Anfang aber vor allem seit jenem Moment als der Lüster das blonde Mädchen begraben wollte, wurde Anette klar, dass sie nun ein Gegner ihres erpresserischen Vorgesetzten war. Das hätte sie schon viel früher machen sollen. So ein Feigling, der sich nicht scheute Frauen Gewalt anzutun. Dieser Bastard müsste sich von Grund auf schämen! Doch der würde durch Erik seinen gerechten Lohn erlangen. Der Kerl hatte zu lange Unglück über sie alle gebracht. Dem musste endlich ein Ende gesetzt werden.

Vorsichtig und langsam kam sie dem Treffpunkt mit Erik näher.
 

"Geht es Meg gut?", erkundigte sich das Balletmädchen sofort. Ihr Ton war ruhig.

"Sie ist in guten Händen aufgehoben.", antwortete der Maskierte hinter ihr.

Das komplett in schwarz gekleidete Phantom erschrak das Mädchen ein wenig durch seine plötzliche Anwenheit direkt hinter ihr. Aber das war nun wirklich nichts Neues. Wenn es Meg gut ging, so fiel ein Stein von ihrem Herzen.

"Nun, Mädchen? Berichte."
 


 


 

Mittlerweile hatte Raoul den ihm bekannten Ausgang aus Eriks Versteck gefunden. Naja. Nun stand er hinter dem Spiegel und hatte keine Ahnung wie man ihn öffnete. Er versuchte es und probierte an jeder Stelle. Er keuchte ein wenig. Wie viel Zeit war vergangen? Er hatte das Zeitgefühl da unten verloren gehabt. Bestimmt lange genug um Christine Sorgen zu bereiten. Christine...! Hoffentlich ging es ihr gut. Möge ihr und dem Kind nichts passiert sein... Wenn der Comte genauer horchte, hörte er zwei Stimmen nahe ihm. Konnte das Erik sein? Und...? Das Mädchen für das er eine Brosche suchen sollte? Die Stimmen schienen wie aus den Wänden neben ihm zu kommen. Sollte er kurz horchen? Hm. Wohl keine gute Idee, in eine weitere Falle möchte er nun wirklich nicht mehr landen. Und wenn diese auch noch direkt zu seinem ehemaligen Kontrahenten führte, dann schon gar nicht.
 

Aber Raoul wurde hellhörig als er glaubte den Namen Bouquet zu hören. Aber wie...? Soviel er wusste war Joseph tot? Steckte da vielleicht mehr dahinter? Konnte es sein, dass der tote Bühnenarbeiter Verwandte hatte? Und dieser aus Rache im Haus für Unruhe stiftete? Ausgeschlossen wäre das nicht. "...Lucienne... sein Kind... finden..." Diese Wortfetzen entgingen ebenso seinen Ohren nicht. Aus dem Zusammenhang könnte er schließen, dass dieser verdammte Satansbraten auch noch ein Kind hatte. Das würde die ganze Sache etwas komplizierter machen... Halt! Diese Lucienne? Das Kind... war es möglich, dass es jenes Kind ist, dass er mit zu sich auf sein Anwesen nahm? Das konnte doch nicht gut enden, oder? Was, wenn der Betrüger nun auch weiß wo sein Anwesen lag um Christine weiterhin zu berdohen? Das war alles ganz und gar nicht gut! Schweiß entbrach aus Raoul. Er musste dringend zu seiner Christine.
 


 


 

"Das Mädchen ist seine...?" Ihr Gegenüber nickte. Anette wusste nicht wie sie reagieren sollte. Der Betrüger sollte bestraft werden, ja. Aber wer konnte schon vorrausahnen, das selbst so ein Typ wie er Vater eines Kindes war. "Monsieur, was habt Ihr denn mit ihr vor?" Sie konnte sich seine Antwort denken. "Sie vor meinem Vorhaben bewahren. Ein Kind sollte sich so etwas nicht antun müssen." Anette verstand. Aber warum sollte man immer alles mit Mord vergelten. Immerhin würde das Kind darunter leiden. Das Kind schien nur noch ihren Vater zu haben. Und wenn dieser noch heute seinen endgültigen Abgang machen würde, was würde aus dem Kind werden? Was sollte man dem Mädchen erklären? Darauf konnte sich die Ballettratte keine Antwort finden. "Also seid Ihr dazu entschloßen den Bruder vom Joseph Bouquet umzubringen?" Erik verfiel im Schweigen. Er war entschlossen und das sah das Mädchen ihm an. Es bedarf keiner Worte mehr um ihn von seinem Vorhaben abzubringen. "Was wird dann aus der Kleinen? Habt Ihr schon mal daran gedacht?" Nun schaute er finster seinen Gesprächspartner an. "Also hilfst du mir nun oder nicht?", zischte er unheilvoll. Sie nickte nur. Natürlich versuchte sie ihm behilflich zu sein. Dem Spuk musste nun endgültig Einhalt geboten werden. Allein das Mittel dazu gefiel Anette weniger auch wenn dieser Mann es nur tausendfach verdient hätte. Man muss an sein Kind denken. Aber Erik zu widersprechen war auch nicht gerade schlau. Ihn zu überzeugen ist schwer bis kaum möglich so wie sie ihn einschätzte. Immerhin lebte sie noch. Er hätte sie doch einfach umbringen können ohne zu zögern.

"Dann, meine Liebe, sorge dafür, dass sich der werte Bouquet und ich aufeinandertreffen, ist das klar?" Wieder nickte sie stumm und war einverstanden. Wahrscheinlich war es nicht schwer das hinzubekommen, da der Genannte ebenso schnell sein Ziel zu erreichen versuchte. Das Kind war vermutlich bereits bei ihm.
 


 


 

"Ihr wollt doch das Phantom der Oper doch endlich zur Strecke bringen... was habt Ihr vor, Monsieur?" Simon war auf die Frage gefasst gewesen. Endlich würde es nun so weit sein. Der finale Kampf stand nun bevor. Diesmal würde er keinen Fehler mehr begehen und ohne Zögern handeln. Lange genug hatte sich das Pahntom ihm widersetzt. Nun gut. Am Tag der Abrechnung sollte es dann auch so weit sein. Die Operndirektion werden sich entscheiden müssen: entweder gingen diese auf seine Forderungen ein, oder sie widersetzten sich ihm was alles in einer Katrastrophe enden lassen würde. Letzteres hielt Simon für wahrscheinlicher, so wie er sie einschätzen konnte. "Anette, bereite alles für den heutigen Abend vor! Immerhin sollte es etwas besonderes sein..." Anette nickte sicher: "Natürlich, Monsieur!" Er musterte sie noch einmal genau. Hm, ihre Art ist etwas verdächtig... aber nun gut. Darüber konnte er sich noch später den Kopf zerbrechen. "Mädchen, ich bitte dich um noch etwas..."
 

"Monsieur?" "Nun, wenn der Moment gekommen ist wo wir uns aufeinandertreffen... bitte sorge dafür, dass meine Kleine das nicht sehen muss. Sie muss sich weder antun müssen wie ihr Vater einen Mord begeht, oder ... umgebracht wird..." Die letzten Worte sprach er kaum mehr hörbar aus. Aber dennoch schien Anette es von seinen Lippen ablesen zu können. Simon gestand es sich nicht ein, aber... ein wenig Furcht hatte er schon. Nur, es gab für ihn kein zurück mehr und er bereute es kaum so weit gegangen zu sein. So viel Simon wusste dauerte es nicht mehr lange. "Anette. Ich denke, dass Datum steht fest. Am Tag der Abrechnung sollte die Entscheidung fallen. Heute Abend sollte es nur eine Kleinigkeit sein." "Also doch nicht heute?" "Nein. Ich denke, sie sollten noch eine letzte Chance haben sich zu entscheiden." Und mit diesen Worten verschwand er wieder in der Dunkelheit. Für Erik wäre dann dies das Datum, an dem Bouquet die Bühne endgültige verlassen werden musste... Zumindest wenn er sich bis dahin gedulded und ihn nicht schon vorher abfängt. Immerhin sollte das Kind von alledem nichts mitbekommen. Nun immerhin hatten sie wenigstens ein genaues Datum: Tag der Abrechnung seiner Forderungen, der erste April!
 


 


 

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Bonus:
 

Entfallene Szene:
 

Erik spürte den lüsternen Blick seiner Frau an sich kleben. Wie kam er bloß an seine Sachen ran OHNE seiner Frau einen gewissen Gefallen zu tun? Sie liess sich anscheinend gar nicht überreden. "Wenn du nicht hinschaust, meine Liebe, verspreche ich dir..."

"Nein." Überrascht sah er sie an: "Wie nein? Du weißt doch gar nicht was ich sagen möchte." "Kein Angebot der Welt von dir kann mich davon abbringen diesen süßen und seltenen Moment zu genießen, mein Lieber." Es war schwer sie verbal zu überreden. "Selbst wenn ich annehme, wer sagt, dass ich nicht doch heimlich linsen würde?" Das anzügliche Lächeln wurde breiter. Für einen Moment vergrub er sein Gesicht in seine Hände. Er mag ein Genie sein, aber gegen seine eigene Frau konnte er nicht ankämpfen... Dennoch liess er nichts unversucht. Auch wenn er all seine Kreativität dafür aufbringen musste, es gab sicherlich einen Weg sie zu überlisten.
 


 

«Mein Herrchen lief diesen Weg entlang. Im Schatten wollte ich ihm folgen. Irgendwie ahne ich, dass er etwas länger wegbleiben würde dieses Mal. Ich vermisste seine Streicheleinheiten sehr. Schon lange habe ich meinen Auslauf ausgelebt, aber manchmal sehne ich mich einfach nach der Nähe meines geliebten Herrchens. Er war es, der mich zu sich nahm und mich liebend fütterte und großzog. Dieser Mensch wird immer mein geliebtes Herrchen bleiben. So viel hatte er mir gegeben. Er machte mich glücklich. Wie sehr würde ich es ihm danken können. Wenn er Trost brauchte so gab ihm es ihm, zumindest versuchte ich es. Sein Lächeln schien ein Ausdruck der Freude zu sein. Die wässrige Flüssigkeit seiner Augen und dann der ungebündelte Haß war zutiefst erschreckend manchmal, sodass selbst ich mich vorerst in den Hintergrund ziehe. Doch sobald er seiner Traurigkeit verfiel versuchte ich ihm zu helfen. Wenn ich ihm ins Gesicht schaute so war ein wenig erleichtert.
 

Und diese Erleichterung spürte ich. Ich gab ihm den Trost den er brauchte. Seine Aufgewühltheit spürte ich ebenso in der heutigen Nacht, als er in meiner Nähe war und mit zwei anderen Menschen vorbeihuschte. Eine Weile lang stand ich einfach nur da und sah zu wie eilig sie es hatten von diesem Ort wegzukommen. Doch der Ort war es nicht, vor dem mein Herrchen Reißaus nahm, da war ich mir sicher. Doch spürte ich deutlich, dass er verletzt war und er Hilfe brauchte. Nicht lange und sie waren weit genug entfernt, sodass ich ihnen unbemerkt in den Schatten folgen konnte. Wo mögen sie hingehen? Darauf erhielt schon bald meine Antwort. Es war ein großes beeindruckendes Anwesen. Hinter einem Baum beobachtete ich das Geschehen. Nach einer kurzen Zeit betraten sie auch schon die Türschwelle. Dennoch blieb ich eine Zeit lang in meinem Versteck um sicher zu gehen, dass mich auch niemand gesehen hatte. Es schien so zu sein. Leise und vorsichtig näherte ich mich dem Tor. Die Gitterstäbe standen nicht allzunah beieinander so dass ich glücklicherweise noch durchpasste. Ich hätte auch die Mauer nehmen können, aber ich tat es nicht.
 

Wie komme ich nun hinein? Ich umkreiste das Gebäude und suchte aufmerksam nach einer Möglichkeit einzudringen. Was mich die Stunden lang antrieb war das Verlangen meinem Herren zu helfen und zu trösten. Für ihn da zu sein. Vor allem nach der langen Zeit wo wir uns höchstens noch flüchtig gesehen haben... Mein Herrchen war ein guter Mensch. So fürsorlich und lieb. Auch ich fühlte mich bei ihm geliebt. Er war mein Rückzugsort, meine Bleibe. Und bei ihm werde ich mein Leben leben. Er hatte mich damals vor Schlimmeren bewahrt. Ich war noch so jung, so klein. Ich wäre garantiert verhungert, wenn er mich nicht aufgelesen hatte. Diesen Tag werde ich bis zu meinem Lebensende nicht vergessen. Nur ihm gilt meine Treue... Ich suchte weiterhin nach einem Eingang . Und ich sollte fündig werden. Vielleicht war ein Fenster offen, so dass ich reinspringen konnte. Und siehe da. Höhergelegen stand seit kurzem ein Fenster offen. Ich sprang auf den Baum, deren langer Arm mich nah zum Fenster führte. Von da machte ich einen geschickten Sprung und landete auf dem Fensterbrett. Ich sprang aber auch schon runter in das Zimmer hinein.
 

Einmal hörte ich meinen Namen, den mein liebes Herrchen mir gegeben hatte nach mir rufen. Auch ich kannte von irgendwoher diese Stimme: "Ayesha? Was machst du hier zu so einer Stunde? Herrje, du willst zu deinem Herrchen?" Ich schaute mich kurz um und erblickte das Mädchen. Ich kannte sie. Flüchtig. Oft habe ich sie schon mit meinem Herren gesehen. Sie schien ein Freund von ihm zu sein. Dennoch blieb ich skeptisch. War sie es, die die schwarzen Klamotten meines Herrchens getragen hatte? Ihr äußerlicher Zustand verwies daraufhin. Ich achte nicht auf so etwas. Auch mein Herrchen hatte seine Makel, aber ich wusste, dass tief in seinem Herzen etwas liebevolles lag. Das habe ich schon immer gespürt. Mit einem Laut von mir gab ich ihr zu verstehen, dass sie mich in Ruhe lassen sollte und sie mich nicht von meinem Vorhaben abbringen konnte. Und glücklicherweise liess sie mich gehen. Als ich das andere Ende des Zimmers erreicht hatte versperrte mir auch schon eine Tür den Weg. Ich setzte mich und überlegt wie man das Ding in Bewegung setzte: "Miau!"
 

Ich spürte jemanden auf mich zukommen und ich drehte mich um. "Habe keine Furcht, Ayesha. Komm, ich öffne sie dir." Sollte ich beruhigt sein oder nicht? Ich wusste nicht, aber sie öffnete mir einen Spalt, sodass ich durchschlüpfen konnte. Dieser Mensch oder generell andere Menschen waren mir nicht geheuer außer meinem geliebten Herrchen. Irgendwann erreichte ich mein Ziel. Denn ich hörte die Stimme meines Herrchens hinter einer Tür: " Christine, bitte!" Daraufhin erklang eine andere Stimme. Mein geliebter schien also nicht alleine zu sein. Aber kam ich in das Zimmer? Mit einer Pfote an der Tür war ich beinahe der Versuchung erlegen daran zu kratzen, doch auch in diesem Moment kam mir jemand bekanntes entgegen. Eine tiefe Stimme erklang hinter mir: "Ayesha? Was machst du hier und wie...?" Er blickte zu mir und zur Tür: "Verstehe. Du möchtest zu deinem Herrchen, nicht wahr?" Dieser Mann kam mir zu einem vertraut vor und zum anderen doch suspekt. Auch ihn habe ich oft bei meinem Herren gesehen. War auch er ein Freund von ihm? Auch hierbei gab ich meine Laute in der Hoffnung er würde mich verstehen. "Erik wird mich umbringen..."
 

Er schien mit selber zu reden. Dennoch schien er mir helfen zu wollen. Ein Zweitschlüssel holte er hervor und öffnete ganz vorsichtig die Tür als ob er jedes kleinse Geräusch vermeiden möchte. Nur einen Spalt gab er mir frei. Dass ich gerade noch durchschlüpfen konnte. Hinterher schloss er wieder ab. Das was ich als erstes zu sehen bekam war die weiße Maske und die Kleidung meines Herrchens am anderen Ende des Raumes. Hatte man ihn wieder verärgert? Seine Feinde sind auch die meine! Ich muss ihn unbedingt verteidigen! Dennoch verpüre ich kein Anzeichen von Zorn... Nur ein Geruch lag in der Luft... etwas was üblich für die Paarungszeit war... Ich betrat langsam das Zimmer...»
 


 

"Erik..." Ein düsterer Blick erntete sie. Es amüsierte sie. Musste er ihr wirklich nachgeben? Wenn nicht bald ein Wunder geschehe musste er ihr in der Tat nachgeben. Alles möglich hatte er versucht, doch nichts half. Sie bestand darauf, dass er aufstand. "Du bist ziemlich stur, meine Liebe. Und unmöglich weißt du das?" Sie grinste nur. Denn sie wusste, dass auch er ziemlich stur werden konnte. Aber schließlich musste einer nachgeben. Dass er nachgeben musste passte ihm normalerweise gar nicht. Sich vor jemanden zu beugen war nie in seinem Sinn gewesen. Aber nun schien kein Ausweg mehr zu geben. Er seufzte "Also schön, meine Liebe. Ich stehe nun auf. Aber erwarte in der nächsten Zeit keine Liebkosungen von mir. Glaube mir, das ziehe ich durch." "Miau..." Die Siamkatze sprang zu Erik auf das Bett und fixierte Christine feindlich an.
 

"Ayesha? Wie...?" Der schöne Klang seiner Stimme beruhigte die Katze bedingt. Für sie war Christine schon zu nah zu Erik. Ihr traute die Katze nicht. Nur ihrem Herrchen vertraute sie blindlings. "Erik?" Der Angesprochene redete ruhig auf das Tier ein, das sich schlussendlich ihm gänzlich zuwandte. "Sch... meine Süße." Seine Hand streichelte ihren sanften Katzenkörper. Als ob sie ihn vermisst hätte rollte sie sich auf den Rücken und liess ihn über ihren Bauch streicheln. Er grinste freudig seine Katze an. Sie schnurrte. "Du wurdest sehr vermisst, Liebling." Er gab nur ein leises Geräusch der Zustimmung von sich. Eine kurze Weile blieb dieses herrliche Bild erhalten. Ayesha war es die zuerst aufsprang aus dem Bett stieg. Sie schien zu wissen wie wichtig ihrem Herrchen die Maske gewesen war, daher kam sie erst mit seiner Maske wieder. "Ach, meine Kleine. Wie lieb von dir." Er kraulte ihr hinter den Ohren als er ihr die Maske abnahm. "Erik, du hast wirklich eine shlaue Katze, meinst du nicht?" Christine schmiegte sich wieder an ihn was ihr ein Fauchen vonseiten Ayeshas einbrachte. "Ich liebe meine Katze und ja ich weiß es, meine Teure." Nach einer Weile hatte Erik seine Kleidung bekommen, mithilfe seiner vierbeinigen Freundin.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yukie_Chan
2015-04-07T11:11:01+00:00 07.04.2015 13:11
Hi, also ich kann gar nicht nachvollziehen wie diese Story kein Kommentar bekommen konnte. Endlich mal eine Fanfic nach meinen Wünschen. Ich liebe das phantom der oper und deine Geschichte Christine und Erik zusammen kommen zu lassen hat mir den Tag gemacht ^^ auch wie du die beiden beschrieben hast unglaublich. Großes Lob an dich das musste mal gesagt werden
Lg Yukie
Antwort von:  sadAngel666
22.04.2015 23:18
Hallo :D

Es freut mich sehr, hier ein Kommentar zu lesen zu dieser (meiner allerersten FF überhaupt xD).
Allerdings glaube ich, dass diese Version noch nicht korrekturgelesen bzw ausgebessert ist xD

Vielen lieben dank für das schöne Review :3
Ja, ich wollte die beiden in meinem Phandom-Debut die beiden zusammen kommen lassen und es etwa so schreiben wie es mir gefiel. Mir persönlich gefällt diese Geschichte ebenfalls sehr, da sie auch sehr viel mit Herzblut geschrieben ist und hier und da schön persönlich ist -^.^-

Es freut mich, dass diese FF so gut ankommt.
(Zugegeben auf Animexx ist es etwas ungewöhnlich denk ich in dem Fandom zu schreiben, und ruhig ist es erfahrungsgemäß auch immer wenn es um Kommentare geht xD)

Jedenfalls hat es mich sehr gefreut, dass auch hier jemand sich findet, dem die Geschichte gefällt ^^
Ich erbitte um entschuldigung für die etwas späte Antwort, aber derzeit ist mein Kopf auf dem Kopf gestellt xD

Nochmals herzlichen Dank und liebe Grüße,
dein ergebener Autor,

sadAngel


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