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K -illing Project

von

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Kapitel 10

Ich sags euch dem Kapitel haben nurnoch knappe 500 Wörter zum hochladen gefehlt. Und dann kam 8 Monate lang immer was dazwischen...Klingt das glaubwürdig? Naja ihr müsst euch damit abfinden und mir ist es ja auch peinlich. Naja jetzt ist ein neues Kapitel da und ich hoffe einfach mal dass das nächste schneller fertig wird.

Sorgen um Abbruch und so müsst ihr euch keine machen. Das Ende ist schon geschrieben, der Plan steht in meinem Kopf bis zum Ende und soooo wahnsinnig viele Kapitel werden es wohl auch nicht mehr werden. Kann sich nurnoch um Jahre handeln *hust*

Naja jetzt jedenfalls viel Spaß

Eure Xalis

~*+*~
 

Fushimis POV
 

Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee und starrte das leere Dokument vor mir an. Könnte es zurückstarren würde es mich wohl sehr vorwurfsvoll ansehen. Ich saß hier seit fast zwei Stunden und war kaum vorangekommen. Es war mir einfach nicht möglich mich richtig zu konzentrieren. Es juckte mich einfach zu sehr in den Findern, dem Zellentrakt einen Besuch abzustatten und das Geheimnis um die Fähigkeiten unseres Mr. Hydes zu lüften. Noch ein Schluck Kaffee. Ich seufzte und lehnte mich in meinem Stuhl zurück. Nach fast 10 Minuten hatten sich meine Gedanken soweit geleert und ich startete einen erneuten Versuch den Bericht zu schreiben. Tatsächlich gelang es mir das Dokument langsam mit Wörtern zu füllen und zur Mittagspause hatte ich nun doch ein Fünftel meiner Arbeit hinter mich bringen können.

Statt in der Mittagspause essen zu gehen, machte ich mich direkt auf den Weg zu unserem Gefangenen. Noch immer war ich davon überzeugt, dass in ihm der Schlüssel zu meinem bisher recht schlüssigen Plan lag. Klar, war ich auch etwas beunruhigt, schließlich schien er wirklich gefährlich zu sein, aber wirkliche Angst hatte ich nicht. Außerdem war meine Neugierde stärker. Vor der Zelle angekommen blieb ich stehen und spähte durch das kleine Fenster in der Tür. Mein Blick traf direkt auf Kurodas, der mich von der kleinen Bank an der Wand aus direkt anstarrte. Der erste kleine Schreck verflog schnell und nach kurzem Zögern und unter allen vorgeschrieben Sicherheitsvorschriften öffnete ich die Tür und trat ein. Noch wirkte er auf mich wie ein ganz gewöhnlicher Durchschnittsmensch, aber ich wusste, dass der Schein hier erheblich trügen konnte und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen.

„Akiharu Kuroda?“, sprach ich ihn so normal wie möglich an. Ich musste herausfinden, wen ich vor mir hatte. Jekyll oder Hyde. Ich brauchte Hyde, denn mit Jekyll würde ich für meine Versuche nichts anfangen können, aber er war derjenige, mit dem ich normal interagieren könnte. Zumindest war das meine Vermutung, aufgrund dessen, was ich über die vorherigen Fälle wusste.

Ich erhielt keine Antwort. Ich wurde nur weiter mit diesem seltsamen Blick fixiert, unter dem ich mich zunehmend unwohler fühlte.

Ich sprach ihn noch einmal an, die Finger hatte ich bereits vorsorglich um den Griff meines Säbels gelegt.

„Akiharu Kuroda?“

Mein Gegenüber fing an zu grinsen. Jetzt reichte es mir. Sicher war sicher. Ich zog meinen Säbel und wich erschrocken knappe fünf Schritte zurück. Der Strain stand vor mir, noch immer grinsend und richtete eine Waffe auf mich. Nicht irgendeine Waffe. Es war ein Säbel, einer wie mein eigener. Einer, wie die von Scepter 4. Die Spitze zeigte auf meine Brust, ohne dass die Klinge auch nur ein wenig schwanken würde. Woher hatte er diesen Säbel? Das war einfach unmöglich. Nach allem was ich wusste, sollte er unbewaffnet sein, und selbst wenn er die Waffe schon gehabt haben sollte, als ich die Zelle betreten hatte, so hätte sie mir doch auffallen müssen. Eine Waffe dieser Länge kann man nicht einfach verstecken. Außerdem war ich mir absolut sicher, dass es einer unserer Säbel war und die gab es nirgends auf Lager. Es gab genau so viele Säbel wie Mitglieder und ich hatte nicht davon gehört, dass jemandem ein Säbel fehlte. Kurz kam mir der Gedanke, dass es vielleicht Enomotos Säbel sein könnte, aber ich meinte mich zu erinnern, dass auch seiner dort war, wo er hingehörte. In Gedanken verloren merkte ich gerade noch im letzten Moment wie Kuroda zum Angriff ansetzte und wich aus. Den nächsten parierte ich. Das Geräusch von Metall auf Metall bestätigte es. Der Säbel war echt. Es war kein Trick, keine Illusion oder optische Täuschung. Es war etwas Reales. Ich ließ mich nicht auf einen Kampf ein. So abgelenkt von den Fragen in meinem Kopf wie ich war, wäre das ein zu großes Risiko gewesen. Also blieb ich in der Defensive und ließ mich unbemerkt Richtung Ausgang treiben. Meine Flucht gelang. Ich wich einem letzten Angriff aus und schob mich durch die Zellentür ehe ich sie hinter mir wieder fest verschloss.

Draußen im Gang atmete ich erst einmal tief durch. Ich starrte auf die Tür und schüttelte ungläubig den Kopf. Das konnte doch nicht sein. Eiligen Schrittes verließ ich den Zellentrakt. Ich würde jetzt Mittagspause machen, ob sich jemand darüber beschwerte oder nicht. Ich brauchte jetzt Ruhe, etwas gutes Essen und eine Menge Zeit zum nachdenken.
 

Ich hatte mich entschlossen heute außerhalb zu essen und jetzt saß ich in dem kleinen Laden um die Ecke und stocherte auf meinem Teller herum. Meine Gedanken waren noch in der Zelle. Immer wieder strich meine Hand unbewusst über den Griff meines Säbels. Wie konnte das sein? Hatte es etwas mit seiner Fähigkeit zu tun? Es war das einzig Sinnvolle. Konnte ihm eine Fähigkeit erlauben, einen nicht gerade häufigen Säbel aus dem nichts zu materialisieren? So abwegig es klang, gerade war es noch am Logischsten. Aber wenn er Dinge materialisieren konnte, warum dann keinen Schlüssel für die Zellentür? Oder warum erschuf er sich nicht eine Stange Dynamit und sprengte sich ins Freie? Ich begriff es noch nicht ganz. Aber wenn ich ihn das nächste Mal besuchen würde, würde ich vorbereitet sein. Diesmal konnte er mich nicht mehr überraschen.

Appetitlos und zu rastlos kippte ich die Hälfte meines Tellers in den Müll und stand auf.

Ich hatte mir fest vorgenommen heute noch das Geheimnis um diesen Strain zu lüften, und das würde ich jetzt tun. Ich zahlte und ging fast so eilig wie ich das Hauptquartier verlassen hatte, dorthin zurück. Tatsächlich kam ich nicht weit. Schon im Eingangsbereich wurde ich vom Lieutenant abgefangen. Ich hörte mir ihre Predigt wegen meiner Überschreitung der Mittagspause mit halbem Ohr an, ehe ich meinen Weg fortsetzte. Da konnte sich Awashima aufregen wie sie wollte, ich hatte gerade wichtigeres zu tun als Bericht xy zu schreiben. Und sie bald auch. Ich fragte mich, ob es ihr gelingen würde Scepter 4 alleine weiter zu führen, bis sich der neue blaue König fand. Aber davon würde ich vermutlich nichts mehr mitbekommen. Bis dahin war ich raus aus dieser Welt mit Königen, Clans, Strains, und Auren. Meine Aura. Es war das einzige an dieser Welt, das ich vermissen würde. Selbst die rote, an die ich mich nie richtig hatte gewöhnen wollen, hatte ich nach dem Tod des roten Königs vermisst. Zumindest ihre leicht wärmende Wirkung. Es würde seltsam sein, keine mehr zu besitzen. Aber eigentlich waren sie nutzlos. Im echten Leben brauchte man so etwas nicht. Bei meinem alten Leben mit Misaki hatten wir auch keine gehabt und wir waren zurecht gekommen. Wir waren glücklich. Mehr als das. Und wir würden es wieder sein. Mir fehlten nur noch wenige Details für meinen Plan. Und eines davon saß hinter der Tür, die ich soeben zum zweiten Mal an diesem Tag erreichte.

Ich hielt inne. Erneut sah ich durch das kleine Fenster. Diesmal erhaschte ich nicht einmal einen Blick auf ihn. Seltsamerweise hinterließ das ein nicht weniger unangenehmes Gefühl bei mir, als sein starrer Blick vorhin.

Ich nahm meinen Mut zusammen und öffnete die Zellentür zum zweiten Mal an diesem Tag. Stille und Ruhe empfingen mich und ein Mann mit einem verwirrten Blick und unsicherer Ausstrahlung saß mir gegenüber.

Fast dachte ich, ich hätte mich in der Tür geirrt, aber das war wohl der erste Eindruck, den der Wechsel von einem Hyde zu einem Jekyll hinterließ. Ich seufzte enttäuscht. So hatte ich keine Chance mehr Informationen von ihm bekommen.

„Können Sie mir helfen?“, fragte die leise Stimme Kurodas. „Warum bin ich hier? Was ist hier los? Wer sind Sie?“

Ich drehte mich um und ging wieder. Ich wusste nicht, ob ich befugt war, ihm Auskunft zu geben. Außerdem war mir der Jekyll reichlich egal. Die Tür fiel hinter mir ins Schloss und ich ging zurück an die Arbeit. Es ärgerte mich, aber heute würde ich nicht mehr viel Ausrichten können.

An meinem Platz angekommen konnte ich mich kaum richtig konzentrieren. Es ärgerte mich. Es ärgerte mich wahnsinnig. Wenn andere kamen wurden sie halb getötet und mir stellte er verängstigt Fragen. Ich seufzte und stand auf, um mir einen weiteren Kaffee zu holen. Meine Gedanken waren immer noch im Zellentrakt. Wie genau kopierte er diese Waffen? Wie konnte ich das für mich nutzen? Wer sagte mir, dass er zur richtigen Zeit der Richtige war, um in meinen Plan zu passen?

Mit dem Kaffee und etwas Ruhe begann ich mich zu beruhigen. Vielleicht war das ja sogar ganz gut. Es war ein Tag mehr, an dem ich an der Bindung zu meinem Captain arbeiten konnte und es gab mir Zeit, mich auf meine nächsten Tests besser vorzubereiten. Ich lehnte mich mit der Tasse zurück, legte die Füße auf den Tisch und wippte leicht mit dem Stuhl vor und zurück. Was ein wenig positives Denken bewirken konnte. Ich lächelte leicht. Warum war ich überhaupt so in Eile? Ein weiterer Tag ohne meinen Misaki mehr oder weniger würde mich nach so langer Zeit nicht umbringen. Und jede Stunde, die ich in den Plan investierte gab mir mehr Gewissheit, dass er reibungslos funktionieren würde. Schritt für Schritt ging ich durch, was ich hatte. Ich würde die Nacht bei ihm verbringen. Ob hier im Hauptquartier oder privat war mir noch nicht ganz klar, auch wenn ich zu Option zwei tendierte. Ich würde an seinen Säbel kommen, in dem ich ihn den Tag vorher mit meinem austauschte. Und nach dem gelungenen Mord würde ich mit seinem Wagen fliehen und meinen Verfolgern dank des Systems immer einen Schritt voraus sein. Soweit es feststand klang das doch perfekt. Und wenn die Lücken erst einmal vollständig gefüllt waren, fehlte nur noch die fehlerfreie Umsetzung. Das würde bald sein, sehr bald. Es waren kaum noch Lücken offen und ich war mir sicher, dass ich die Lösung heute zweimal besucht hatte. Ich musste nur weiterforschen. In meinem Gedanken formten sich fragen und Ideen, wie ich sie beantworten konnte. Konnte er nur Waffen kopieren die er sieht?- Ich könnte versteckt eine mit mir tragen. Kopiert er die Waffen mit allen Eigenschaften? Ist es dasselbe Material? – Wenn ich einen Revolver auf ihn halte, hat er dann dieselbe Anzahl Kugeln darin wie ich?

Aufgeregt in meiner Neugierde und freudigen Erwartung tippten meine Finger in einem schnellen Rhythmus leicht gegen die Tasse.

Ein Räuspern ließ mich zusammenschrecken und der Stuhl, die Tasse und ich kippten nach hinten um, wo mein Hinterkopf hart gegen die Kante des nächsten Schreibtisches schlug. Mir die pochende Stelle haltend saß ich auf dem Boden, auf dem sich ein großer Fleck Kaffee langsam in meinen Mantel zog und sah mit zusammengekniffenen Augen nach oben zu Awashima, die mir ziemlich mitleidslos einen ärgerlichen Blick zuwarf. Ich schloss die Augen und stützte mich ab um aufzustehen. Fehler. Meine Hand zuckte zurück als sich die erste Keramikscherbe in meine Handfläche bohrte. Ich fluchte, entfernte sie und zog mich am Schreibtisch hoch. Awashima, die schon vor meinem kläglichen Versuch aufzustehen angefangen hatte, auf mich einzureden, schien gar nicht zu bemerken, dass keines ihrer Worte bei mir ankam. Der Schmerz pochte viel lauter in meinen Ohren als ihr Gezeter.

„War’s das?“, fragte ich nach einer kurzen Zeit, die mir vorkam wie eine Ewigkeit.

Ich wartete nicht einmal eine Antwort ab ehe ich mich umdrehte und ging. Bruchstücke ihrer Reaktion erreichten mich noch. Etwas wie : „-shimi, wo… …du…hin“. Der Rest wurde von einem ekligen Pfeifen übertönt. Ich brauchte Ruhe. Das war‘s mit der guten Laune.

Wenig später fiel ich geplättet in mein Bett. Aus der Minibar, die ich mir letztes Jahr von meinem Weihnachtsgeld geholt hatte, hatte ich mir einen Kühlbeutel geholt, der mir jetzt mehr oder weniger als sehr unbequemes Kopfkissen diente. Mit Denken war’s erst einmal vorbei. Ich seufzte leicht unter meinem Atem und schloss die Augen. Als ich sie wieder öffnete war es stockfinster. Ich war eingeschlafen und mittlerweile tat mein Kopf von der Kälte weh und mein Nacken ließ sich kaum noch drehen. Urlaub. Ich stand auf. Ich brauchte Urlaub und den würde ich jetzt beantragen. Und wenn es nur ein oder zwei Tage waren. Oder einfach keine Bereitschaft am Wochenende.

Erst als ich bereits vor Munakatas Bürotür stand wurde mir bewusst, dass das eine schreckliche unproduktive Idee war. Erst danach, dass es wirklich sehr spät war und er vermutlich schon gegangen war. Mit der Hand in der Luft mit der ich gerade hatte klopfen wollen, blieb ich stehen. Dann drückte ich einfach vorsichtig die Klinke nach unten. Tatsächlich war die Tür noch nicht abgeschlossen. Unschlüssig blieb ich einen Moment dort stehen ehe ich leise und langsam eintrat. Auch hier war es dunkel. Ich spähte ein paar Sekunden in den Raum, ehe ich die Silhouette meines Captains an seinem Schreibtisch erkannte. Schlafend. Leise trat ich näher und betrachtete ihn. Er schlief tatsächlich. Zusammengesunken über unzähligen Unterlagen. Scheinbar das Ergebnis zu vieler und zu langer Überstunden. Unschlüssig blieb ich neben ihm stehen. Sollte ich ihn wecken? Ich zögerte noch einen Moment ehe ich leicht eine Hand auf seine Schulter legte.

„Captain?“, fragte ich leise.

Ein leises Grummeln war die Antwort und langsam hob sich sein Kopf.

„Fushimi-kun?“

Ob er mich durch die Dunkelheit sehen konnte, oder mich an der Stimme erkannt hatte, wusste ich nicht.

„Wieviel Uhr ist es?“ Er klang müde.

Ich sah auf meinen PDA.

„Halb 11“

„Nachts?“

Ich nickte und betrachtete wie er seine Brille absetzte und sich unauffällig die Augen rieb.

„Ich muss eingeschlafen sein. Was möchtest du so spät noch?“

„Eigentlich…Urlaub.“

Er lachte.

„Das sollte eigentlich kein Scherz sein.“

„Das habe ich mir gedacht“, entgegnete er schmunzelnd. „Urlaub also?“ Noch etwas abwesend kramte er einen Kalender aus einer Schublade und blätterte darin herum. Dann seufzte er. „ Na gut, nimm dir morgen frei.“

Ich sah ihn verblüfft an. „Morgen schon?“

„Willst du lieber noch-“ –mehr Geblätter- „zweieinhalb Monate warten?“

Hektisch schüttelte ich den Kopf. „Nein, nein. Morgen ist toll. Morgen ist prima.“

Munakata lächelte mich an. „Dann morgen…Dabei könnte ich deine Unterstützung wie immer gut gebrauchen.“

Er bedachte mich mit einem undeutbaren Blick, streckte sich kurz und setzte seine Brille wieder auf.

Ich stand unschlüssig im Raum. Unsicher ob ich noch etwas sagen sollte. Letztendlich drehte ich mich einfach um und verließ den Raum.

„Guten Nacht, Fushimi-kun“ , kam es noch durch den Türspalt, als ich ihn schloss. Ich seufzte wehleidig und kniff die Augen zusammen. Dieser Wechsel von Dunkelheit zu hellem Licht bekam meinem geschundenen Kopf nicht wirklich. Ich nahm die Brille ab und schirmte meine Augen mit der Hand gegen das Licht ab.

Ich holte nichts mehr aus meinem Zimmer. In meiner Wohnung war alles was ich für einen Tag Urlaub und Kopfschmerzen brauchte.

Den Weg nach Hause lief ich. Es war zwar bitterkalt aber doch irgendwie angenehm. Es hatte wieder leicht zu schneien begonnen und bis ich an meiner Wohnung war, hatten sich die ersten Dächer und Pflanzen weiß gefärbt. Leider auch Teile meiner Haare und Schultern. Erschöpft vom Weg und der Kälte kramte ich den Schlüssel heraus und öffnete die Tür. Es war kühl, aber nicht kalt im Flur. Trotzdem lief ich erst einmal in alle Zimmer und stellte die Heizung an. Meine Jacke behielt ich an. Mein Kopf schmerzte immer noch und auch meine Hand pochte in unregelmäßigen Abständen etwas unangenehm. Ich wollte gerade ins Badezimmer gehen und mir eine Schmerztablette holen als mir das Blinken an meinem Telefon auffiel. Jemand musste in meiner Abwesenheit hier angerufen haben. Neugierig sah ich nach. Zwei verpasste Anrufe und eine Nachricht. Alles von derselben Nummer. Ich hielt inne und besah mir jede Zahl einzeln. Konnte das wirklich sein? Aber warum sollte Misaki mich anrufen? Ich sah auf das Datum. Es war von dem Abend als ich ihn belauscht hatte. Ich seufzte. Vermutlich hatte er mich gesehen und wollte mir klar <machen, dass ein Verräter wie ich an der Bar nichts mehr zu suchen hatte. Trotzdem spielte ich die Nachricht ab.
 

Nachricht 1

27.12 22:32
 

Hey Saru, wegen du weißt schon -pause- ach vergiss es. Ich hab mich nur verwählt
 

Etwas enttäuscht löschte ich die Nachricht. Jetzt war ich kaum schlauer als vorher. Dass er sich nur verwählt hatte glaubte ich ihm keine Sekunde lang, aber was er wirklich wollte, hatte er mir auch nicht verraten. Ich seufzte kurz und lächelte etwas bitter.
 

Bald, Misaki, bald können wir wieder ganz normal mit einander reden. Als wäre nie etwas gewesen. Du und ich. Bald. Dann kannst du mir wieder alles erzählen, dann sind wir wieder Freunde.
 

Ich hätte mich selbst dafür Ohrfeigen können, dass ich mir Urlaub genommen hatte. Ich hätte doch genug Urlaub gehabt, wenn ich meinen Plan umgesetzt hätte. Unzufrieden holte ich nun doch die Schmerztablette und spülte sie mit etwas Leitungswasser herunter. Mein Spiegelbild über dem Waschbecken war blass und hatte nasse Haare. Wahrscheinlich vom Schnee. Ich griff neben mich und rieb sie mir mit einem Handtuch trocken. Die Brille, die ich den Weg über in der Jackentasche gelassen hatte legte ich auf den Beckenrand. Ich würde sie erst morgen wieder brauchen.

Ich verließ das Bad und ging in die Küche wobei mein Blick erneut am Telefon hängen blieb. Es war noch rot. Vermutlich weil ich einfach vergessen hatte die Anrufe auch zu löschen. Ich holte es nach und löschte die drei Anrufe, ehe ich mir eine Kleinigkeit zu Essen aus dem Kühlschrank nahm. Kurz überlegte ich, ob ich Misaki hätte zurückrufen sollen, aber aus Erfahrung war ich mir sicher, dass er nicht abnehmen würde. Ich würde nur eine Nachricht mehr auf seiner Mailbox hinterlassen und damit hatte ich aufgehört. Er schien sie ja eh nie abzuhören. Zumindest meine nicht.

Appetitlos schlang ich mein Abendessen herunter während mein Blick immer wieder zur Uhr wanderte.
 

Sollte die Tablette nicht langsam mal wirken?
 

Ich seufzte und stellte den leeren Teller in die Spüle. Ich war mir sicher er würde es mir nicht verübeln erst morgen abgespült zu werden. Besonders da die Hand, in die ich mich geschnitten hatte, bei Wasserkontakt noch dazu neigte zu brennen. Da wollte ich nicht wissen wie es sich mit Spülmittel verhielt.

Aber vielleicht würde sich das ja bis morgen ändern. Ich verließ die Küche und ging ins Schlafzimmer. Ich ließ das Licht aus; das war meinem Kopf gerade lieber. Ich wusste wo alles war. Das Shirt das ich letztes Mal schon zum Schlafen anhatte lag wie immer über dem Fußende meines Bettes und der grüne Schein der Ziffern auf dem digitalen Wecker reichte mir um zu erkennen, dass das Bett halbwegs gemacht war. Ich lächelte. Gleichzeitig erhellte es auch das gerahmte Bild auf meinem Nachttisch. Es war schon ein paar Jahre alt, aus der Schulzeit um genauer zu sein, aber es war aus einer glücklicheren und friedlicheren Zeit. Eine Zeit, die ich gerade im Moment wieder anstrebte. Meiner Zeit mit Misaki. Er grinste auf dem Foto und hielt stolz sein damals erstes Skateboard in die Kamera. Einen Arm hatte er um mich gelegt. Ich konnte mich noch erinnern wie er damals versucht hatte mich etwas kleiner zu drücken. Die elf Zentimeter hatten ihn schon immer gestört. Es war wahrscheinlich das Einzige was sich zwischen uns nicht geändert hatte. Ich fuhr leicht mit dem Finger über den Rahmen. Aber irgendetwas in meinem Inneren überzeugte mich davon, dass es wieder so werden konnte. Ich lächelte in mich hinein während ich mich auf die Seite drehte. Ich lächelte noch bis ich einschlief.
 

~*+*~

Vielleicht haben sich jetzt ein paar Fragen geklärt hm?

Naja da ich mich kenne wünsche ich euch jetzt schonmal fröhliche Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr



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