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Warrior Cats

Verborgen
von

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Kapitel 1

>>Nachtpelz, wach auf.«, flüsterte Silberschweif und stupste ihn mit der Pfote in die Flanke.

„Was ist denn?“, fragte der schwarze Kater und öffnete seine dunkelblauen Augen. Dann gähnte er herzhaft.

Silberschweif tappste ungeduldig mit den Pfoten. »Es ist kurz vor Sonnenaufgang. Die Morgenpatrouille soll gleich los. Feuerstern hat uns doch eingeteilt. Du verschläfst mal wieder alles.«

»Man hätte dich damals Hummeljunges nennen sollen, dann hätte dich Feuerstern bestimmt später zu Hummelhintern ernannt. Du hast andauernd Hummeln im Hintern, nie kann es dir schnell genug gehen.«, neckte er seine Baugefährtin.

»Beeil dich! Sandsturm wird uns begleiten. Du weißt wie sie reagiert, wenn man zu spät ist.« Damit verließ sie den Kriegerbau.

Nachtpelz stand auf und reckte sich. Dann versuchte er sich einen Weg um die restlichen schlafenden Katzen zu bahnen. Erst vorbei an Eichhornschweif und Brombeerkralle, dann weiter vorbei an Spinnenbein, bis er letztendlich als letztes an Aschenpelz vorbeiglitt.

»Manchmal frage ich mich, warum ich mir nicht einen Schlafplatz nahe des Eingangs suche. Dieses ewige vorbei schleichen geht mir auf die Nerven.«, sagte er zu sich selber, nachdem er durch den Brombeerrankeneingang getrottet war. Sein Blick fiel als erstes auf den Frischbeutehaufen. Dort würde er sich noch bedienen, bevor sie los zogen. Bevor er den Haufen jedoch erreichen konnte, drängte sich ihm Sandsturm in den Weg.

»Wohin des Weges?«, fragte sie.

»Frühstücken.«, brummte Nachtpelz knapp.

»Wärst du mal lieber früher aufgestanden. Dann hättest du noch etwas essen können. Spare dir deinen Hunger für unsere Rückkehr auf. Wir müssen los.« Dann drängte sie ihn Richtung Lagereingang, wo Silberschweif bereits auf die beiden wartete. Sie liefen fast schweigend die Grenzen ab, die den Donnerclan vom Schattenclan trennten.

»Hier scheint alles in Ordnung zu sein. Nirgendwo ein fremder Geruch, nur Donnerclan.«, sagte Silberschweif. Um sicher zu stellen, dass dies so blieb, erneuerte sie weiterhin die Duftmarken.

»Dann sind wir hier also fertig?«, fragte Nachtpelz und Sandsturm nickte. »Sollen wir dann direkt weiter zur Windclan Grenze?«

»Hier gibt es nichts mehr zu tun, also können wir auch dort nachschauen, ob alles ruhig ist.«, meinte Sandsturm.

Sie liefen an der Grenze zurück und machten einen kurzen Schlenker durch den Wald, bis sie an die Grenze des Windclans kamen. Auch hier erneuerten sie die Duftmarken und konnten keine Auffälligkeiten entdecken. Trotz der positiven Lage, fiel Silberschweif auf, dass Sandsturm irgendetwas beunruhigte.

»Sandsturm, du bist heute so ruhig und wirkst nicht ganz zufrieden. Keine Spur von den anderen Clans auf unserem Territorium und trotzdem scheinst du dich nicht darüber zu freuen. Bedrückt dich etwas?«

Nachtpelz wurde hellhörig. Wenn Sandsturm sich Sorgen machte, dann war irgendwas im Busch.

»Ich bin mir nicht sicher.« Die sandfarbene Katze stockte.

»Wobei nicht sicher?«, hakte Silberschweif nach.

Sandsturm schien noch einen Moment zu überlegen. »Nun ja. Es geht um Feuerstern.«, sagte sie. »Ich mache mir Sorgen.«

»Ist er etwa krank?«, vermutete Nachtpelz.

»Nein.«, berichtete Sandsturm. »Auch ihn scheint etwas zu bedrücken. Er schläft seit ein paar Tagen richtig schlecht. Ich bin recht oft wach geworden, da er mich im Schlaf getreten hat. Ich vermute, dass er am Träumen ist und mit dem SternenClan kommuniziert. Jedoch will er mir nicht sagen, was er träumt. Selbst Blattsee hat er nichts gesagt.«

Nachtpelz fand, dass seine Vermutung richtig war. Wenn Feuerstern besorgt war, wegen Nachrichten vom SternenClan, dann würde es nicht lange dauern, bis etwas unvorhergesehenes eintraf. Das war bis jetzt immer so.

»Und deswegen bist du nun auch unsicher.« sprach Silberschweif aus.

Sandsturm nickte. »Ich weiß einfach nicht, ob und wie ich Feuerstern helfen kann.«

Nun schaltete sich Nachtpelz wieder in das Gespräch ein. »Mach dir keine Sorgen Sandsturm. Ich denke Feuerstern braucht nur ein wenig Zeit, um die Nachricht des SternenClans zu deuten. Es dauert bestimmt nicht mehr lange, bis sich alles aufklärt und er wieder der alte Kater ist.«

»Vermutlich hast du Recht.«, pflichtete Sandsturm ihm bei. »Lasst uns zurück ins Lager gehen.«
 

»Endlich Frühstück!«, freute sich Nachtpelz. Er hatte sich eine Amsel aus dem Frischbeutehaufen gezogen und hatte diese nun bei ein paar anderen Katzen fallen lassen. Um ihn herum standen Farnpelz und Weißpfote, die ebenfalls ihre Beute verschlangen.

»Wieso endlich?«, fragte Weißpfote ihn und sah ihn mit ihren grünen Augen interessiert an.

»Sandsturm war heute morgen schlecht gelaunt. Sie ließ mich nicht mal in eine Maus beißen, bevor wir zur Frühpatrouille angetreten sind.«, brummte er, als er wieder daran dachte.

»Wir gehen gleich zur Trainingskuhle.«, meinte Weißpfote. »Magst du uns begleiten?«

Anstatt die Frage zu beantworten, fiel Nachtpelz Blick auf Feuerstern, der gerade seinen Bau verließ. Ihm ist in den letzten Tagen nicht aufgefallen, dass der feuerfarbene Kater sorgenvoll aussah. Doch nun, als er seinen Anführer genau ansah, konnte er es erkennen. Feuersterns Augen waren nur halb geöffnet, vermutlich hatte er wieder schlecht geträumt. Auch seine Fellpflege hatte er wohl etwas schleifen lassen.

»Nachtpelz?«, fragte Weißpfote.

»Wie?« Nachtpelz wurde aus seinen Gedanken gerissen und war sichtlich verwirrt.

»Ob du mit uns zur Trainingskuhle gehen möchtest, hat sie dich gefragt.«, wiederholte Farnpelz, damit sich seine Schülerin nicht wiederholen musste. Feuerstern war weiterhin in Nachtpelz Blick. Der junge Krieger konnte beobachten, dass sein Anführer zu Blattsees Bau hinüber trottete.

»Nein.«, sagte er und löste seinen Blick von Feuerstern. »Ich bleibe lieber hier.«

Farnpelz und Weißpfote verabschiedeten sich von Nachtpelz und trotteten zu Trainingskuhle. Nachtpelz hatte sich nun in den Kopf gesetzt Feuerstern den gesamten Tag über zu beobachten. Nur bis auf die Tatsache, dass er weiterhin besorgt aussah, passierte nichts. Möglicherweise hatte auch das Gespräch mit der Heilerin Feuersterns Sorgen nicht Lindern können. Gegen Dämmerung kam Silberschweif zu Nachtpelz.

»Hey, hast du Lust noch ein wenig zu jagen?«

»Hast du dir Feuerstern mal genau angeschaut?«, fragte Nachtpelz um vom Thema abzulenken.

»Beschäftigt dich das immer noch? Ich hab dich heute beobachtet. Du hast Feuerstern quasi ausspioniert. Warum?«

»Ich hab da so ein Gefühl, dass etwas auf uns zukommen wird.«, vermutete der schwarze Kater. »Es dauert nicht mehr lange...«

»Mäusehirn.«, neckte Silberschweif. »Komm jetzt endlich jagen. Unser Frischbeutehaufen muss wieder gefüllt werden.« Sie stupste ihn mit der Nase an und schob ihn Richtung Lagerausgang.

Das Jagen hielt Nachtpelz von seinen Gedanken über seinen Anführer ab. Er nahm im Wald viele Gerüche wahr. Er roch Amseln, die knapp über seinen Kopf flogen. Mäuse, die unter den Blättern huschten. Eichhörnchen, die er auf den Bäumen hüpfen sah. Aber er roch auch etwas anderes.

»Silberschweif? Riechst du das? Es riecht nach Katze.«, meinte Nachtpelz wachsam.

Angestrengt prüfte Silberschweif die Luft. »Der Geruch ist frisch, aber schwach. Er wird wohl vom Wind hierhin getragen.«

»Ich kann diese Katze keinem Clan zuordnen.«, zischte Nachtpelz.

»Es wird wohl ein Streuner sein, oder ein Hauskätzchen, das sich verirrt hat. Wir sollten trotzdem schauen, was er hier zu tun hat.«

Sofort liefen die zwei Katzen in die Richtung aus der der Geruch des Fremdlings kam. Nachtpelz und Silberschweif sprangen aus dem Lauf auf einen alten Baumstumpf, dann konnten sie den fremden goldbraunen Kater erblicken.

»Wer bist du?«, fragte Silberschweif mit dringlicher Stimme.

»Und was willst du hier?«, ergänzte Nachtpelz.

Der fremde Kater blieb stehen und blickte respektvoll, aber hektisch zu den ClanKatzen hinauf. Dann sprach er schnell: »Seid ihr vom DonnerClan?«

»Wer will das wissen?«, fragte Nachtpelz und peitschte verärgert mit dem Schweif.

»Mein Name ist Hoppelfeuer. Ich bin vom WolkenClan und weit her gereist. Ich muss Feuerstern sprechen.«

»WolkenClan!«, flüsterte Nachtpelz überrascht zu Silberschweif. »Feuerstern hat uns schon viel über den verlorenen Clan erzählt.«

»Was meinst du?«, fragte Silberschweif unsicher. »Sollen wir ihn zu Feuerstern bringen?«

Ohne Silberschweif zu antworten erhob Nachtpelz erneut seine Stimme. »Was möchtest du von ihm?«

»Es geht um unseren Clan, aber das möchte ich ausdrücklich nur mit ihm besprechen.«, sagte der Kater.

»Ich denke wir sollten ihn zu Feuerstern bringen.«, meinte Silberschweif. »Es scheint wohl wichtig zu sein.«

»Ich lasse Feuerstern über den Fremden entscheiden, denn sein Wort ist Gesetz.«, sprach er leise zu Silberschweif, dann wandte er sich wieder zu Hoppelfeuer. »Folge uns.«
 

Während Hoppelfeuer ihnen folgte, hatte Nachtpelz die Möglichkeit ihn näher zu betrachten. Der goldbraune Kater sah ein wenig mager aus und sein Fell war verklebt, als sei es Monde lang nicht mehr gepflegt worden. Dann wurde ihm etwas klar. Hoppelfeuer sah vom äußerlichen so verzweifelt aus wie sein Anführer. Ob es wohl damit was zu tun haben könnte?
 

Im Lager angekommen ernteten sie skeptische Blicke. Ohne mit den anderen Katzen zu sprechen gingen sie zu Feuersterns Bau.

»Feuerstern?«

Der Kater kam langsam aus seinem Bau. Als er den Fremden sah, weiteten sich vor lauter Schreck seine Augen. Als er die Luft prüfte, bestätigte sich Feuersterns Annahme. »Hoppeljunges? Nein, du bist viel älter. Du müsstest schon ein Krieger sein.«

»Ich bin jetzt Hoppelfeuer.«, antwortete der Kater.

»Feuerstern, wir haben diesen Fremdling in unserem Territorium gefunden. Er wollte dich sprechen.«, berichtete Nachtpelz.

Silberschweif nickte. »Wir vermuten, dass er über die WindClan Grenze in unser Territorium gelangt ist.«

Nun wurde Hoppelfeuer unruhig. »Feuerstern, ich muss ganz dringend mit dir sprechen. Es geht um meinen Clan.«

»Nur zu.«, sagte Feuerstern und wollte sich gerade nieder lassen, als Hoppelfeuer »Alleine, am liebsten.« hinzufügte und Silberschweif und Nachtpelz kurz ansah.

»Wie du magst, komm mit.«, miaute Feuerstern und verschwand mit Hoppelfeuer in der Höhle.

Nachtpelz beobachtete, wie die beiden aus dem Sichtfeld trotteten. »Ich trau dem ganzen irgendwie nicht. Bald wird es passieren.«

»Du sprichst immer so in Rätseln. Was soll denn schon groß passieren?«, meinte Silberschweif. Doch bevor Nachtpelz antworten konnte, trat Blattsee zu ihnen. »Silberschweif, kannst du für mich schnell Katzenminze holen? Brombeerkralle meint, du hast einen Ort gefunden, wo viel wächst.«

»Ok.«, sagte Silberschweif knapp. »Möchtest du gerade zu Feuerstern?«

Blattsee nickte.

»Er ist beschäftigt.«, fauchte Nachtpelz der Heilerin zu.

»Ich muss trotzdem zu ihm, er wird das wohl verstehen.«, erwiderte sie ruhig und verschwand ebenfalls in der Höhle. Auch Silberschweif verabschiedete sich von ihm. Die Wartezeit überbrückte Nachtpelz, indem er sich in die Sonne legte. Er versuchte jedes einzelne Geräusch wahr zu nehmen um nicht zu verpassen. Er hörte die Beute im Wald, Katzen die sich putzten oder etwas fraßen, die Jungen, die vor dem Kinderbau spielten. Doch je mehr er sich anstrengte, desto müder wurde er, bis er dann letztendlich einschlief.

»Alle Katzen die alt genug sind Beute zu machen mögen sich unter der Hochnase eintreffen.», rief Feuerstern. Dies ließ Nachtpelz schreckhaft aus dem Schlaf erwachen. Er trottete zur Hochnase, auf welcher Feuerstern stand. Die Katzen des Clans tuschelten aufgeregt, denn kaum jemand kannte den fremden Kater, der am Fuße der Hochnase stand.

Feuerstern schnippte mit dem Schwanz und das Tuscheln erstarb. »Ihr habt sicherlich schon bemerkt, dass wir hier einen Besucher haben. Dies ist Hoppelfeuer vom WolkenClan. Er ist weit hierher gereist um uns um Hilfe zu bitten. Sein Clan steckt in Schwierigkeiten. Ich habe ihm deshalb zugesichert, dass ich ihm zwei Katzen mit gebe, die ihm helfen könnten. Er hat mich gebeten, dass er seine Begleiter selbst aussuchen darf. Seine Wahl ist auf Silberschweif und Nachtpelz gefallen.«

Nachtpelz klappte der Mund auf und die Katzen fingen erneut an zu tuscheln. Dazu wusste er nicht zu sagen. Er sollte weg, weit weg aus seinem Lager. Zu anderen Katzen. Silberschweif kam gerade mit der Katzenminze zurück.

»Was ist denn hier los?«, fragte sie durch das Maul voller Kräuter.

»Wir werden anscheinend auf eine Rettungsmission des WolkenClans geschickt.«, berichtete Nachtpelz. »Ich habe dir doch gesagt, dass etwas passieren wird.«

Feuerstern ergriff ein letztes Mal das Wort. »Ihr werdet morgen bei Sonnenaufgang aufbrechen. Die Versammlung ist beendet.«



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