Prolog
be my -clever monkey-
Pairing: als Reituki geplant
Inspired by: …einem RPG, was leider nicht so lief, wie es eigentlich sollte ^^
Disclaimer: Hierbei handelt es sich um reine Fiktion. Ich habe keine Rechte an the GazettE. Ich verdiene hiermit kein Geld. Dem Ruf von real existierenden Personen will ich auch nicht schaden, noch jemandem zu nahe treten.
Widmung: meinem treuen Leser #1 ^.~ Damit sie nach dem Wochenende etwas zu Lesen hat ^^
Kommentar: Wie schon erwähnt stammt die Idee aus einem RPG. Daher beziehe ich mich anfänglich auf genau dieses. Ich hoffe, das geht auch von Seiten des damaligen RPG-Partners klar. Texte habe ich größtenteils verändert, da ich kein geistiges Eigentum anderer klauen möchte.
Die Kapitel werden wohl alle etwas kürzer werden. Aber ich denke, das geht in Ordnung.
Natürlich freue ich mich wie immer über Feedback und würde mich auch freuen, wenn ihr meine anderen FFs lest und auch kommentiert ^^
-Prolog-
Langsam stiegen die grau-blauen Rauchschwaden nach oben, verloren sich schließlich in dem lauen Lüftchen, welches durch das geöffnete Fenster des Klassenraumes der Klasse 3-B der Seikai-Oberschule zog. Ab und an durchbrach das leise Zwitschern der Vögel in der Eiche vor dem Fenster die allgegenwärtige Stille. Nach und nach tauchte die untergehende Sonne den Horizont in blutrotes Licht, während der Sekundenzeiger der Uhr über der Tür mit seinem stetigen Tick-tack seine Runden zog. Die Zeit verstrich. Oder verstrich nicht.
Akira sah gedankenverloren aus dem Fenster und führte seine Kippe ein erneutes Mal zu seinen Lippen, um an ihr zu ziehen. Sicherlich war rauchen hier verboten, aber wer störte sich schon daran, wenn er mal wieder allein hier seine Zeit absaß? Eigentlich wartete er nur darauf, bis der Lehrer zurückkam und ihn schließlich nach Hause schickte, weil er mal wieder die Aufgaben vom Nachsitzen nicht erledigt hatte. Es war eben doch immer und immer wieder das gleiche Spielchen.
Eigentlich fragte er sich, warum er überhaupt noch zur Schule ging. Seinen Vater interessierte es einen Scheißdreck, was mit ihm war. Hauptsache er hatte seinen Alkohol und konnte seine Sekretärin auf der Arbeit ficken. Seit damals hatte sich eben alles geändert. Und alles ging den Bach runter. Kein Wunder, dass er mal wieder seinen Nachmittag hier verbrachte. Andererseits sah er selbst auch nur wenig Sinn in seinem Leben. Er hatte keinen Elan mehr, keine Ziele, keine Wünsche, keine Sicherheiten, einfach gar nichts. Perspektivlos. Er stand vor dem berüchtigten schwarzen Loch, welches ihn zu verschlingen drohte, doch er begegnete ihm nur mit Gleichgültigkeit.
Gerade blies er den grauen Rauch wieder aus seinen Lungen, als sich mit einem Schürfen die Tür zum Klassenzimmer öffnete. Perfekt, dann konnte er sein leeres Blatt ja abgeben und endlich sonst wohin gehen. Essen klauen oder schnorren gehen vielleicht. Aber als der blonde Junge seinen Blick nach vorn richtete, sah er lediglich den abgebrochenen Zwerg aus seiner Klasse. Musterschüler Matsumoto. Klein, zerbrechlich, nichtssagend und seine Art war einfach nur nervig. Angeberisch, von oben herab, besserwisserisch und einfach störend. Akira jedenfalls mochte ihn nicht, wenn er ihm nicht so egal gewesen wäre. Sein aufkeimender Enthusiasmus, gleich gehen zu können, wurde von dem Freak jedenfalls im Keim erstickt. Frustrierend. Und das wohl auf beiden Seiten, denn nach dem kurzen Überraschungsmoment atmete der kleine braunhaarige Junge tief durch, setzte seinen Weg dann aber fort und kam nicht unweit von dem anderen an seinem Platz zum Stehen, um einen Hefter unter seiner Bank hervorzuziehen. Fast wie ein Alibi drückte er diesen gegen seine Brust und suchte den Blick des anderen, den er schließlich auffing. Doch wirklich freundlich schien sein Gegenüber ihm nicht gesinnt zu sein. Wobei das relativ war. Schließlich kannten sie sich nicht sonderlich gut. Es war gerade einmal 3 Wochen her, seitdem das Schuljahr angefangen und der andere in ihre Klasse gekommen war. Kein Wechsel oder sowas, so wie es sonst der Fall war. Dieser Suzuki drehte einfach eine Ehrenrunde, da er die Klasse nicht geschafft hatte. Nicht wirklich ein Aushängeschild für ihn, aber dennoch hatten die anderen wenigstens ein Quäntchen Respekt für ihn übrig. So wie es eben üblich war, sich einem älteren Mitschüler gegenüber zu verhalten. Zurück kam meistens aber nichts bis rein gar nichts. Manchmal drängte sich ihm schon die Vermutung auf, dass dieser Suzuki einfach nur keinen Bock hatte oder faul war. Dennoch gehörte er zur Klassengemeinschaft und wurde somit als Teil der Gruppe akzeptiert, zwangsakzeptiert.
Trotz allem gab sich Takanori einen Ruck und lächelte den blonden Jungen an. Viel hatten sie in ihrer bisherigen gemeinsamen Schulzeit nicht miteinander gesprochen und irgendwie glaubte Taka auch nicht, dass sich das so schnell ändern würde. Auch wenn er nicht sonderlich schüchtern war, es war dennoch merkwürdig, allein mit diesem sonderbaren Jungen zu sein. Dieser schien sich auch nicht weiter um ihn zu scheren und wandte seinen Blick ab. Zugegeben, seinen abwertenden Blick. Das hatte er untrüglich mitgeschnitten. Kurz schürzte Taka seine Lippen. Er wusste nicht, warum ihn der andere so behandelte. Abweisend. Vielleicht sogar feindselig. Genau, das war es. Andererseits hatte er ihn so oder so noch nie mit anderen reden sehen, was nicht auf seine Persönlichkeit schließen ließ. Die Lehrer ließen ihn meistens ja auch in Ruhe oder versuchten ihn noch zu Aufgaben zu animieren.
All das Starren brachte letztendlich auch nichts und so entschied sich Takanori für den offensiven Weg und unterbrach den blonden Jungen dabei, mit dem Rauch seiner Zigarette kleine Ringe in die Luft zu pusten. Zugegeben geschickt.
„Mach‘ besser die Zigarette aus. Hier drin ist Rauchen nicht erlaubt.“
Der eiskalte Blick fuhr den kleineren Braunhaarigen durch Mark und Bein, weswegen er seinen Hefter enger an seine Brust drückte. Akira aber erhob sich langsam. Stehend überragte er sein Gegenüber um einige Zentimeter, was ihn, gewollt oder nicht, bedrohlich wirken ließ. Aber gerade hatte ihn Matsumoto wohl wirklich auf dem falschen Fuß erwischt. Nicht, dass seine Gedanken über seine Klassenkameraden sonst so rosig waren, aber dieses verzogene Muttersöhnchen, dem alles in den Arsch geschoben wurde, hatte er buchstäblich gefressen. Da reichte eine Bemerkung, um das Fass zum überlaufen zu bringen und das bekam der abgebrochene Zwerg nun auch zu spüren. Zimperlich jedenfalls war Akira noch nie gewesen.
„Aber natürlich… Wenn Matsumoto-kun das sagt… Wieso sollte ich nicht springen?“, erwiderte der blonde Junge in einem abwertenden Tonfall. Auch die irritierten rehbraunen Augen, die ihn ansahen, hinderten ihn nicht daran, sich grober als eigentlich notwendig die Hand des Kleineren zu schnappen und sie flach auf das Pult seines Besitzers zu drücken. Demonstrativ zog Akira nochmals an seiner Zigarette und blies Taka den Rauch direkt in das geschockte Gesicht. Sofort kniff der Braunhaarige seine Augen zu, da der Rauch in ihnen brannte.
„Na, wie wäre es, wenn ich sie einfach HIER“, Akira tippte mit seinem kleinen Finger der Hand, in der er auch die Kippe hielt und die er nicht dazu benötigte, um die Hand Matsumotos auf den Tisch zu pinnen, auf den Handrücken seines Gegenübers, „ausdrücke?“, beendete er seine Drohung mit kalten Worten. Das zog, denn Taka blickte sein Gegenüber angsterfüllt an und wäre es ihm möglich gewesen wegzukommen, dann wäre er wohl auch zurückgewichen. So aber starrte er sein Gegenüber nur an, während sein Herz wie wild in seiner Brust schlug. Natürlich überschlugen sich seine Gedanken gerade, trotzdem fand er plausible Worte.
„Ich hab‘ das nicht böse gemeint. Ich wollte nur nicht, dass du Ärger bekommst.“
Akiras kalter Blick aber wich nicht, was Taka jedoch anstachelte. Schließlich wollte er sich nicht unterdrücken lassen. Er war schon nicht der Größte, doch das hieß noch lange nicht, dass er sich alles gefallen ließ.
„Lass‘ mich los! Ich hab‘ dir nichts getan!“, sprach er schließlich nachdrücklich und versuchte nun, seine Hand auch wegzuziehen, was den Größeren aber nur dazu veranlasste, seine Hand noch fester auf den Tisch zu pinnen und ihr mit der glühenden Spitze der Zigarette bedrohlich nah zu kommen.
„Hey, warum machst du das?“, warf Taka nun doch etwas panisch ein.
"Ich kann dich einfach nicht leiden, du kleiner Klugscheißer!", sagte Akira klipp und klar. Man merkte aber schon, dass es ihm etwas Mühe bereitete, den Kleineren nun doch im Zaum zu halten, dem nun auch einfiel, dass er eine zweite Hand hatte, mit der er sich wehren konnte. Daraufhin fiel auch sein Hefter geräuschvoll zu Boden.
"Kümmer dich am besten um deine Angelegenheiten!", riet Akira dem Kleineren und versuchte ihn mit seinem Ellenbogen auf Abstand zu halten, da Taka kratzbürstig wurde. Aber da vernahm er wütend seinen Namen.
"Suzuki! Was machen sie da schon wieder?"
Akira schnaubte und zog sich aus der aufkeimenden Rangelei zurück. Damit hatte auch Matsumoto seine Freiheit wieder, der sich sofort seine zerquetschte Hand massierte und böse Blicke in Richtung des ungeliebten Klassenkammeraden, der zum geöffneten Fenster marschierte, abfeuerte.
„Nichts natürlich!“, kommentierte der Blondschopf die Frage und warf den Zigarettenstummel aus dem Fenster, welches er daraufhin auch gleich schloss. Dass das nicht der Wahrheit entsprach, wussten wohl alle Anwesenden, aber wenn niemand etwas ansprach, dann war auch niemals etwas passiert. Das würde Matsumoto sicherlich auch so sehen. Nur kurz warf er dem ungebetenen Gast seines Nachsitzens noch einen Blick zu. Dieser Junge schien andere Gedanken zu haben, als jetzt sein Maul aufzumachen, weswegen er ihn einfach links liegen ließ und sich seiner Tasche nahm, die er schließlich aufschulterte. In der Bewegung nahm er seinen Zettel vom Tisch und marschierte auf den Lehrer zu.
"Ich bin fertig mit den Aufgaben!", verkündete er und drückte dem Pädagogen im Vorbeigehen das leere Blatt Papier in die Hand. Das würde so oder so nicht das letzte Mal sein, dass er hier nachsitzen musste. Aber für heute hatte er genug. So verschwand er unter den Blicken der zwei Augenpaare missmutig aus dem Zimmer. Kurz darauf war ein angenervtes Seufzen zu vernehmen.
„Dieser Junge raubt mir noch den letzten Nerv!“, äußerte sich der in die Jahre gekommene Lehrer und zerknüllte schließlich das leere Blatt, welches ihm soeben ausgehändigt worden war. Auch ohne darauf zu blicken wusste er, dass es leer war. Taka blickte nur mitleidig zu ihrem Lehrer.
„Er ist eben etwas… eigen…“, meinte Taka auf die Äußerung ihres Lehrers reagieren zu müssen. Außer ihm war schließlich sonst keiner hier. Aber der Blick des älteren Mannes sprach Bände, was Taka schließlich nur mit einem angedeuteten Schulterzucken abtat. Dieser Suzuki war eben eine Nummer für sich. Total eigenbrötlerisch, er konnte ihn nicht leiden und noch dazu war er verbittert ohne Ende. Das hatte sicherlich private Gründe, die ihm nichts angingen, dennoch wurmte ihn das alles. Schließlich war er hier ja angegriffen worden, was an seinem Ego kratzte. Trotzdem würde er wohl besser nicht herumschnüffeln. Taka würde es seinem Klassenkameraden auch noch zutrauen, dass er im Falle, wenn er erwischt werden würde, ihm sicherlich nicht nur eine Zigarette auf der Hand ausdrücken würde. Dieser Junge schien generell ein hohes Gewaltpotenzial in sich zu tragen. Daher wollte er dann doch nicht zu viel riskieren. So hob er seinen Hefter vom Boden auf und nickte ihrem Lehrer zu. Eine kurze Verabschiedung.
„Trotz allem noch einen schönen Nachmittag, Yamada-san“, sprach der kleine Braunhaarige und verließ schließlich auch den Klassenraum. Ein merkwürdiges Gefühl in seiner Brust blieb zurück.
