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Das fürnehme und gar alte Haus der Blacks

Toujours pur
von

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Sirius Black

Sirius Black

 

„Bitte... nimm diesen Brief an“, das Mädchen hatte einen knallroten Kopf. Ihre schwarzen Haare waren zu zwei Zöpfen gebunden. Auf ihrer Brust zeichnete sich das Wappen von Ravenclaw ab und ihre Krawatte war tadellos. Sie sah ihn nicht an, ihre Hände hielten ihm zittrig den weißen Brief entgegen. In fein säuberlicher Schönschrift stand dort mit blauer Tinte sein Name geschrieben. Versiegelt war er mit einem kleinen rosa Herzen.

Doch all das sah er gar nicht. Er schaute aus dem Fenster hinunter zum verbotenen Wald an dessen Grenze die Slytherin Schüler gerade Unterricht hatten.

„Leg ihn einfach hin“, grinste James charmant und deutete neben seinen Freund welcher nicht reagiert hatte.

Das Mädchen nickte verlegen. Ihr Name war Urma Sloper wenn sich James recht erinnerte. Er war sich nicht sicher, grinste nochmal und machte dann eine Handbewegung das sie gehen konnte. Sie lief schnell zurück in die vordere Reihe bevor Professor Brawling eintrat um den Unterricht zu beginnen.

James öffnete den Brief und überflog ihn kurz.

„Nettes Mädchen, sie mag dich“, grinste James und schob das Pergament seinem Freund zu.

„He?“, irritiert sah er James an.

„Tatze du machst mir echt Sorgen... was ist los mit dir? Ich hab das Gefühl du versinkst in Tagträumen... sag bloß... könnte es vielleicht sein... hmm...“

„Was denn, was denn?“, fragte Peter der direkt hinter ihnen saß. Er hatte das Fach nur gewählt weil Sirius und James es gewählt hatten. Remus dagegen war im Unterricht für alte Runen.

„Ich glaube Wurmschwanz, unser Tatze hier... hat seine Herzdame bereits gefunden!“

„Was? Stimmt das Sirius?“, fragte Peter mit großen Augen und offenem Mund. Der dicke Junge hatte daran noch etwas Kürbispastete kleben.

„Was? Wie kommst du auf einmal auf so was? So ein Quatsch...“, verteidigte Sirius sich halbherzig.

„Wer ist es? Hmm? Die rothaarige Weasly?“, kicherte James und Peter platzte vor lachen.

„Mister Pettigrew! Wenn sie bitte vorkommen würden um ihre geistigen Ergüsse mit uns zu teilen. Was ist so witzig an der Erfindung der Muggel Namens Fernsehen?“, fragte Professor Brawling und sah nicht gerade amüsiert aus. Er nahm das Thema sehr ernst und hasste Unterbrechungen seines Unterrichts.

„10 Punkte Abzug für Gryffindore“, knurrte er als Peter keine Anstalten machte sich zu bewegen. Derweil segelte das Stück Pergament auf den Boden.

„Na super“, motzte James in Peters Richtung und flüsterte dann zu Sirius: „ Ist es vielleicht Alice?“

„Nee... Lily Evans“, maulte Sirius zurück.

„Das ist nicht lustig“, ärgerte sich sein bester Freund.

„Sollte es auch nicht“, kommentierte Sirius matt und fischte den Liebesbrief vom Boden. Er war in säuberlichster Schönschrift verfasst und nicht gerade kurz. Sirius zerknüllte das Stück und ließ es in seiner Tasche verschwinden. Schließlich wollte er die Gefühle des Mädchens nicht mit Füßen treten.

 

„Ich weiß nicht wovon du sprichst“, presste Snape hervor. Er wirkte nervös und hielt die Umgebung im Auge. Es schien fast so als hätte er Angst von jemanden Überfallen zu werden.

„Stell dich bitte nicht dumm Snape“, mahnte das ältere Mädchen und zog ihren Zauberstab, woraufhin Snape sofort zurückwich und ebenfalls den Zauberstab zückte.

„Ist dein Cousin hier?!“, fragte er mit leichtem Anflug von Hysterie in der Stimme. Narcissa hob eine Augenbraue.

„Falls du Sirius meinst... nicht das ich wüsste. Ich will natürlich alleine mit dir darüber reden, schließlich ist das... nicht so gerne gesehen hier in Hogwarts“, versuchte sie sich diplomatisch auszudrücken.

„Und wenn es so wäre? Wenn ich mich in Okklumentik üben würde... was dann?“

Die Antwort hätte nicht überraschender für ihn sein können.

„Ich will mit dir üben. Für Okklumentik braucht man einen Partner!“

Sie lächelte und selbst Severus musste zugeben das sie die hübscheste der drei Black Schwestern war, vermutlich die hübscheste in ihrem Jahrgang. Denn Lily war schließlich in seinem Jahrgang.

„Nein.“

„Nein?“, wiederholte Narcissa gekränkt. Sie hatte nicht damit gerechnet abgewiesen zu werden. Es kam höchst selten vor das ihr jemand einen Wunsch abschlug.

„Nein! Und jetzt lass mich in Ruhe, ich lese gerade!“, Severus lies sich wieder auf den Stein sinken von welchem er aufgestanden war und starrte auf sein Zaubertränkebuch.

„Ich akzeptiere kein Nein!“

„Das ist mir ehrlich gesagt egal. Frag doch deine Schwester Bellatrix, ich habe gehört sie ist hervorragend in Okklumentik“, schon während er die Worte aussprach wurde es ihm klar und er grinste hinterlistig.

„Es ist wegen ihr... sie darf ein Geheimnis nicht Erfahren... ist es das?“ Narcissa sah zur Seite, dass Schloß war nicht weit entfernt. Vielleicht konnte sie alleine Okklumentik üben. Aber es würde nichts nützen.

„Du hast Recht. So ist es“, ihre Stimme klang fest.

„Wenn du es mir verrätst übe ich vielleicht mit dir.“

„Wenn du mit mir übst wirst du es schon herausfinden... vielleicht finde ich dann auch dein Geheimnis heraus...keine Sorge ich werde Schweigen. Und du auch“, sie wurde mit jedem Wort ernster. Severus musterte sie aus seinen dunklen Augen ganz genau. Er reichte ihr die Hand.

„Na gut. Niemand erfährt etwas davon. Niemals.“

„Soll mir Recht sein.“

 

Regulus verabschiedete sich nach dem Quidditschtraining von Rabstan Lestrange. Es war seltsam plötzlich verwandt zu sein, aber irgendwie waren sie auch eine schicksalshafte Gemeinschaft. Rabastan hatte ihm versprochen ihm ein paar Anhänger des dunklen Lords vorzustellen. Regulus war ganz aufgeregt von der Vorstellung, vielleicht würde er ihn sogar irgendwann treffen. Niemand setzte sich so stark für die Rechte der Reinblüter ein wie er. Er war ihre Stimme, ihr Führer. Schon bald konnte er ein Teil von dem Ganzen sein. Glücklich schritt Regulus über den Rasen in Richtung Schloss. Das gute Gefühl verflog als er seinen Bruder sah. Es wirkte fast so wie als hätte er dort auf ihn gewartet. Seine Cousine Andromeda stand neben ihm. Die Beiden wirkten besorgt.

„Ist was passiert?“, fragte Regulus beiläufig und die zwei Älteren sahen sich verschwörerisch an.

„Dromeda sorgt sich um dich... du bist in letzter Zeit oft mit Rabastan Lestrange zusammen. Und wir Drei wissen ja was das für einer ist...“, Sirius sah ihn ernst an.

„Ich weiß nicht was du meinst...“, wehrte er seinen Bruder Schulterzuckend ab und wollte an ihm vorbei gehen aber der hielt ihn am Arm fest.

„Reg, das ist kein Spaß... es sind schon Leute umgekommen...“

„Schlammblüter.“

„Du wagst es?!“, knurrte Andromeda.

„Dann stimmt es? Bellatrix hat mir schon erzählt das ich mich nicht mehr mit dir abgeben soll. Du bist mit diesem Ted Tonks befreundet.“

„Bellatrix hat was gesagt?“, fragte Sie empört.

„Sie sagte: Gib dich nicht mehr mit Andromeda ab. Sie ist eine Blutsverräterin. Hoffentlich sieht sie schnell ein wie dumm sie ist. Ich habe sie wirklich gemocht.“

Andromeda blieb der Mund offen stehen, selbst Sirius verschlug es die Sprache. Diesen Moment nutzte der Jüngste und wand sich aus dem Griff seines Bruders um schnell die Stufen nach Hogwarts hoch zu eilen. Ohne ihn zu verfolgen sahen sie ihm nach.

„Ich habe sie gemocht“, wiederholte Andromeda abfällig.

„Irgendwann wird ihr das leid tun“, versucht Sirius sie zu beruhigen obwohl er selbst wütend war.

„Das glaub ich nicht. Bellatrix ist... gefährlich Sirius. Ich liebe Sie, sie ist meine Schwester, aber sie ist besessen von den dunklen Künsten und diesem Lord Voldemort. Ich befürchte in ihren Augen bin ich tatsächlich eine Blutsverräterin und damit... nicht mehr ihre Schwester. Übrigens Sirius-“, plötzlich sprach Andromeda etwas leiser.

„Ich möchte das du mein Trauzeuge bist.“

Sirius musterte seine Cousine, dann lachte er.

„Was? Wie bitte?“, als sie ihn weiterhin ernst ansah merkte er das es kein Scherz war.

„Ich und Ted. Wir wollen heiraten. In diesem Sommer, es sollen nur wenige Anwesend sein. Von unserer Familie... möchte ich dich als einzigen dabei haben.“

„Was ist mit Narcissa?“, fragte Sirius verwirrt.

„Sie ist ein Feigling. Sie würde sowieso nicht kommen selbst wenn sie es wollte.“

Ein Moment der Stille trat ein.

„Sirius?“

„Na, gut. Okay... ich als Trauzeuge, gerne gerne! Du weißt ja ich sehe super im Anzug aus. Aber ich dachte ehrlich gesagt nicht das es dir mit diesem Ted so ernst ist...und dann so schnell eine Hochzeit. Denkst du wirklich er ist der Richtige?“

„Er ist der Richtige. Zweifelst du an ihm wegen seinem Stand?!“

Sirius grinste schief.

„Du weißt das mir so was belangloses egal ist. Ich bin der erste Black in Gryffindor und meine nicht reinblütigen Freunde sind den Reinblütern weit in der Überzahl. Du liebst ihn also wirklich?“

„Ja, sehr.“

„Dann bin ich glücklich.“

Sirius lächelte und nahm sie in den Arm. Andromeda drückte sich eng an ihn, einen kurzen Augenblick hatte sie an ihm gezweifelt.

 

„Ich hab gehört deine Schwester geht mit diesem Ted Tonks... stimmt das etwa?“, Emilia Kingsley hob skeptisch beide Augenbrauen. Ein Ausdruck der Abscheu spiegelte sich in ihrem Gesicht.

„Davon weiß ich nichts“, behauptete Narcissa kleinlaut und sah wieder in ihr Buch. Die Gespräche im Gemeinschaftsraum waren verstummt um ihre Antwort zu hören.

„Sie ist doch deine Schwester, da muss man doch bescheid wissen“, drängte Kingsley und Umbridge gesellte sich zu ihr. Sie lächelte neugierig und setzte sich neben Narcissa welche jedoch sofort aufstand.

„Nun, frag sie doch selbst wenn du nicht zu feige bist!“, antwortete Narcissa und schlug ihr Buch zu. Sie verließ schnellst möglich den Gemeinschaftsraum der mit einer negativen Stimmung geladen war.

Als sie endlich den Kerker verlassen hatte wurde es ihr etwas wärmer ums Herz. Die Blicke ihrer Mitschüler waren ihr im Moment unangenehm.

„Narcissa.“

Erschrocken fuhr das Mädchen herum, atmete dann aber auf.

„Sirius, du bist es... ehm... .“

Seit ihrem Kuss hatten sie sich nicht mehr gegenüber gestanden.

„Schön dich zu sehen“, lächelte Sirius scheinheilig. Er hatte ihr mit Hilfe der Karte des Rumtreibers aufgelauert.

„Ja... das ist es.“

Die beiden Jugendlichen sahen sich gegenseitig forschend an. Keiner wagte es den ersten Schritt zu machen. Jedes Wort könnte ein falsches sein.

„Sollen wir ein Stück spazieren gehen?“, fragte Sirius nach einer ganzen Weile und war erleichtert als Narcissa nickte. Die Beiden nahmen einen eher abgelegenen Gang in Richtung Außengelände.

„Sirius, ich...also wegen neulich...“

„Darf ich deine Hand nehmen?“, fragte Sirius lächelnd. Er streckte ihr seine entgegen, etwas verängstigt sah Narcissa sich um, ergriff dann aber seine.

„Ich weiß Cissa... wir halten es geheim.“

Er drückte sanft ihre Hand, sie lächelte zurück. Sie durchwanderten schweigend den leeren Gang. Bevor sie um eine Ecke bogen linste jedes Mal Sirius zuerst ob jemand sich dahinter verbarg. Plötzlich hallten Schritte hinter ihnen. Jemand rannte den Flur entlang in ihre Richtung. Die Schritte wurden lauter. Narcissa ließ Sirius Hand los, dieser nahm sie jedoch am Arm und grinste.

„Hier lang“, zwinkerte er und ehe sich Narcissa versah hatte er einen Stein in der Wand gedrückt und sie waren plötzlich in einen Geheimgang gelangt. Durch die Ritzen der Steine konnten sie hindurch sehen.

„Shh...“, flüsterte Sirius und sah durch den dünnen Spalt. Ein Junge rannte den Gang entlang.

„Ich krieg dich! Locomotor Mortis!“, schrie eine vertraute Stimme. Der Bein Klammer Fluch von Bellatrix verfehlte Ted Tonks nur knapp, der Junge lachte.

„Mehr hast du nicht zu bieten, Schwägerin?“, witzelte der Zauberer und wich dem nächsten Fluch aus.

„Nur über meine Leiche! Crucio!“, schrie Bellatrix außer sich was jedoch bewirkte das Peeves auf sie aufmerksam wurde.

„OH OH!!! EIN CRUCIO! EIN CRUCIATUS FLUCH IN HOGWARTS! ALARM! ALARM!“, kreischte Peeves und schwirrte um Bellatrix Kopf herum.

„Verschwinde du tote Missgeburt!“, knurrte sie. Aber der Geist dachte gar nicht daran sie in Ruhe zu lassen. Ted Tonks war lachend davon gelaufen und Bellatrix versuchte ihm immer noch zu folgen. Damit verschwand sie aus dem Sichtfeld der beiden Versteckten.

„Ups... da hat Peeves sie wohl erwischt“, schmunzelte Sirius.

„Hoffentlich gibt das kein Ärger...“, murmelte Narcissa leise. In ihrem Versteck war es sehr dunkel, nur durch die dünnen Ritzen kam ein wenig Licht.

„Lumos“, flüsterte Sirius und eine leuchtende Kugel erhellte ihre Gesichter. Die beiden sahen sich einen Moment an, dann schlangen sie die Arme umeinander und küssten sich erneut.

 

„Komm doch heute mit Narcissa“, schlug Malfoy vor. Es war ein besonderer Samstagmorgen, es war ein Hogsmead morgen.

„Nach Hogsmead?“, fragte Narcissa und rührte in ihrem Kakao.

„Zum Eberkopf“, flüsterte Lucius und das Mädchen rümpfte die Nase als wäre gerade ein Muggel an ihr vorbei gelaufen.

„Das ist keine gute Idee“, mischte sich Bellatrix ein und reichte ihrer Schwester einen roten Apfel.

„Aber Regulus wird uns heute begleiten...“, fügte sie hinzu und Regulus nickte strahlend.

„Was soll so toll am Eberkopf sein? Dort ist es dreckig... “, murmelte Narcissa uns spürte plötzlich wie sie zärtlich von ihrer Schwester gestreichelt wurde.

„Darüber musst du dir keine Gedanken machen, mein kleiner Engel. Genieß deinen Tag in Hogsmead mit deinen Freundinnen“, lächelte Bellatrix. Ihre Schwester würde sie erst später einweihen.

„Sicher“, stimmte Narcissa zu, ihr Blick schweifte den Tisch der Gryffindors. James Potter und seine Freunde saßen auf ihrer höhe. Sie redeten angeregt miteinander und plötzlich traf sie Sirius blick. Er grinste breit und zwinkerte ihr zu. Mit errötetem Gesicht starrte Narcissa in ihre Tasse Kakao.

„Pfff... hast du das gesehen? Grinst frech in unsere Richtung...ah... ich sag dir Sirius ist genauso ein Blutsverräter wie Dromeda. Dieser Affe, wie er mit seinen Muggelfreunden abhängt. Widerlich“, murrte Bellatrix und bekam ein zustimmendes Nicken von Regulus.

„Sag doch so was nicht...“, nuschelte Narcissa leise, so leise das sie es selbst kaum hörte. Während um sie herum weiter über Schlammblüter gelästert wurde wagte sie noch einmal zu ihrem Cousin am Gryffindor Tisch zu linsen. Sie liebte es ihm zuzusehen wie er verschmitzt lachte und mit seinen guten Freunden den nächsten Schabernack ausheckte. Es gab ihr ein warmes Gefühl von Unbeschwertheit die sie nur selten in Slytherin erlebte.

Sie trug eine Maske, eine kalte neutrale Maske mit welcher ihr niemand etwas anhaben konnte.

„Narcissa?“, die Stimme hinter ihr war nur ein flüstern. Als sie sich umdrehte sah sie den hageren Jungen, dessen Gesicht von schwarzen Haaren umrahmt war. Er hatte einen Stapel Bücher in der Hand die er an sich gedrückt hielt.

„Morgen, um 11Uhr. An der Eulerei?“, fragte er, noch leiser.

„Okay...“

„Ah... Severus Snape... hallo-“, ein abfälliger Unterton lag in Rudolphus Stimme.

„Hast du nicht Lust heute mit zu kommen? In den Eberkopf... ich hörte, du interessierst dich auch für die dunklen Künste...“

Die schwarzen Augen des Jungen huschten kurz zum Gryffindortisch, dann nickte er steif.

„Sehr gerne, Lestrange.“

 

„Uhh... hier stinkts-“, grinste Umbridge als Andromeda Black an ihr vorbei lief.

„Bah...nach Schlammblut...“, bestätigte der ältere Goyle, sie waren gerade auf dem Weg nach Hogsmead.

„Was habt ihr da gerade gesagt?!“, murrte Molly Prewett. Sie lief neben Andromeda, die beiden hatten sich zum Shoppen verabredet.

„Was meinst du?“, fragte Umbridge unschuldig und verzog eine Unschuldsmiene.

„Lass sie, Molly. Die Idioten sind es nicht wert“, versuchte Andromeda die rothaarige zu beruhigen.

„Wie hast du mich gerade genannt?“, knurrte Goyle und baute sich in seiner vollen größe vor der Slytherin Schülerin auf.

„Du hast mich schon richtig verstanden, gehirnloser Affe.“

„Du...!“, der junge Mann zog seinen Zauberstab. Im selben Moment hörte er ein lautes furchteinflößendes Bellen. Erschrocken wich er zurück als er den schwarzen Hund sah.

„Was ist das für ein Köter?“, kreischte Umbridge und zog ihren Zauberstab.

„Das würde ich nicht tun. Wenn du mit Magie auf ihn los gehst beißt er dich noch“, höhnte Andromeda.

„Pff... lass uns gehen“, murmelte Umbridge kleinlaut und zog an Goyle der ihr widerwillig folgte. Der schwarze Hund bellte ihnen hinterher. Molly machte einen Schritt zurück, aber der Hund drehte sich zu ihnen um und hechelte dann vertrauensvoll.

„Braver Hund...“, lachte Andromeda und streckte vorsichtig die Hand aus. Die kalte Schnauze berührte sie sanft, dann lief der Hund davon ebenfalls Richtung Hogsmead.

„Wem er wohl gehört?“, fragte Molly leise.

„Keine Ahnung. Aber ein schlaues Tier. Tut mir Leid wegen den beiden Idioten. Ich muss mich für mein Haus echt schämen.“

„Schon wahr. Ich glaube du bist die einzige Slytherin Schülerin die etwas im Kopf hat... entschuldige. Deine Schwestern sind ja auch in dem Haus...“, korrigierte sich Molly aber Andromeda winkte ab.

„Du hast vermutlich recht. Die Beiden sind leider auch nicht besser. Ich beneide dich um deine Familie...wie läuft es mit dir und Weasly eigentlich?“

Molly lief knallrot an.

 

Es war das erste mal das Narcissa alleine nach Hogsmead lief. Sie hatte sich zuerst überlegt in Hogwarts zu bleiben, aber andererseits hatte sie voller Vorfreude darauf gewartet endlich wieder in den Honigtopf gehen zu dürfen. Sie liebte es sich die ganzen Leckereien anzusehen und dann auszuwählen was sie sich kaufte. Auf ihre Freundinnen hatte sie im Moment keine Lust. Ständig wurde sie nach Andromeda befragt was ihre Meinung darüber sei und ob sie noch mit ihr sprechen würde und ähnliches. Tatsächlich hatten soweit sie es mitbekommen hatte ihre beiden Schwestern kein Wort mehr miteinander gewechselt. Andromeda wurde von allen Slytherin Schüler geschnitten. Einschließlich ihr. Das war jedoch nicht Narcissas Absicht. Sie wusste nur nicht wie sie sich ihrer Schwester wieder nähern konnte. Vor allem aber hatte sie Angst das sie dann ebenfalls geschnitten wurde. In Gedanken versunken merkte sie nicht wie etwas leises hinter ihr her trippelte. Erst als es leise auffordernd bellte drehte sich das Mädchen um. Ein ziemlich großer schwarzer Hund war hinter ihr hergelaufen. Er saß vor ihr mit offenem Maul und schien fast zu lächeln. Trotz seiner Größe wirkte er nicht bedrohlich. Vorsichtig ging Narcissa in die Hocke.

„Du bist aber ein hübscher Hund“, das schwarze Tier fühlte sich offenbar angesprochen und ging vorsichtig auf Narcissa zu. Er schnupperte an ihrer Hand und leckte dann sanft darüber. Es schauderte das Mädchen und sie lächelte schief.

„Brav...“, mit der anderen Hand streichelte sie das Tier. Jetzt wo sie Gesellschaft hatte merkte Narcissa wie allein sie sich in letzter Zeit fühlte. Sie war zwar umringt von ihren Mitschülern, aber der Hass den sie gegenüber ihrer Schwester empfanden entfremdete sie.

Seufzend stand sie auf.

„Ich hab leider nichts zu fressen für dich. Mach es gut“, verabschiedete sie sich von dem Tier und lief weiter Richtung Hogsmead. Sie konnte das Dorf schon sehen als sie sich noch einmal umdrehte, der Hund lief ihr immer noch hinterher. Verwundert lief sie weiter. Zuerst wollte sie in den Honigtopf. Dort waren schon einige ihrer Mitschüler aus Hogwarts angekommen und drängten sich durch die schmalen Gänge.

„Dein Hund muss draußen bleiben“, sagte Flume. Der Ladenbesitzer des Honigtopfs und deutete hinter Narcissa. Verwirrt sah sie zu der schwarzen Gestalt die ihr bis in den Laden gefolgt war.

„Bleib brav draußen ja? Ich hol dir auch was...“, versprach Narcissa und war beruhigt als der Hund kehrt machte und vor dem Laden Platz nahm. Der Ladenbesitzer nickte ihr freundlich zu und widmete sich wieder der wartenden Schlange an der Kasse. Seit nun 5 Jahren gab es den Honigtopf. Der Besitzer war einst selbst Hogwartsschüler gewesen. Zabini aus ihrer Klasse hatte ihr erzählt das Flume sogar im Slug Klub vertreten war. Narcissa nahm eine Tüte und packte sich einiges an Leckerreien ein. Natürlich auch Watte Wolken, Schokofrösche und Sirup Bonbons. Sie nahm noch etwas Kürbispastete und ging dann zu der langen Schlange an der Kasse. Crabbe drängelte sich gerade an ein paar Gryffindore Schülerinnen vorbei als sich plötzlich jemand traute ihn zurecht zu weisen.

„Hinten Anstellen! Das gilt auch für Slytherin!“, Lily Evans hatte sich so hingestellt das er nicht vorbei kam.

„Dreckiges Schlammblut... das du es wagst mich anzusprechen“, knurrte Crabbe und schneller als er sehen konnte hatte das Mädchen ihren Zauberstab gezogen.

„Wie hast du mich gerade genannt?!“

Narcissa ging einen Schritt zur Seite um nicht zwischen die Beiden zu kommen.

„Keine Zauberduelle in meinem Laden!“, murrte Flume laut und verwies die Beiden vor die Tür. Offensichtlich ging draußen der Streit weiter den man im Laden nur gedämpft verstehen konnte. Gerade als Narcissa bezahlte konnte man einen lauten Schrei von dem Slytherin Schüler hören. Schnell nahm sie ihre restlichen Knuts an sich und steckte sie in ihre Geldbörse bevor sie die bunte Tüte nahm und vorsichtig vor die Tür trat. Zu ihrer Verwunderung sah sie Crabbe in der ferne davon humpeln, während Lily Evans in die Knie gegangen war und den schwarzen Hund streichelte.

„Braver Junge...“, lächelte die Muggelgeborene. Überrascht von der Situation wandte sich Narcissa dem Geschehen ab und ignorierte Evans und das Tier. Sie wollte gerade los laufen als der Hund bellte. Er lies von der Gryffindore ab und setzte sich wieder neben Narcissa nachdem er um ihre Beine geschlichen war wie eine Katze.

„Ist das dein Hund?“, fragte Evans mit einem Lächeln.

Jetzt hat das Schlammblut mich angesprochen.

Sie hoffte inständig das dies niemand gesehen hatte. Nachdem ihre Schwester nun als Muggelfreund galt konnte das ganz schnell auf sie überspringen. Keiner würde mehr mit ihr reden wollen. So hochnäsig wie ihr nur möglich rümpfte sie die Nase.

„Nein, ist es nicht. Evans, richtig?“, sie erinnerte sich an ihren Namen da sie in Sirius Jahrgang war.

„Noch einen angenehmen Tag!“, sagte Narcissa steif und wandte sich ab. Sie war nicht gut darin Gemeinheiten los zu lassen. Das war Bellatrix Spezialität. Der Hund winselte kurz, lief ihr dann aber wieder hinterher. Sie beschleunigte ihre Schritte um das Tier abzuhängen, aber es folgte ihr.

„Geh weg! Lass mich in Ruhe!“, fauchte Narcissa wütend als sie bei der heulenden Hütte angekommen war. Sie ließ sich auf einen Stein nieder und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Der Hund kam näher und legte seinen Kopf in ihren Schoß.

„Geh weg...“, murmelte sie leise. Eine Träne tropfte auf das schwarze Fell. Im Moment war einfach alles zu viel. Die Anfeindungen der anderen Häuser, die vielen Muggelgeborenen in Hogwarts, Andromeda und dieser... dieser Kerl.

„Hey... Cissy“, erschrocken wischte sie sich die Tränen vom Gesicht. Ohne das sie es bemerkt hatte war der Hund verschwunden, dafür war Sirius gerade hinter einem Baum hervor gekommen.

„Sirius...“, er lächelte sie an.

„Darf ich?“

Narcissa nickte als er sich neben sie setzte. Er strich ihr sanft über die Wange, sie war noch feucht.

„Hat dich jemand geärgert?“, fragte Sirius. Seine Cousine schüttelte den Kopf.

„Im Moment... ist es irgendwie nicht einfach. Hast du einen großen schwarzen Hund gesehen? Ich habe ihm Kürbispastete gekauft...“, lenkte Narcissa ab. Sie hätte das arme Tier nicht fort jagen dürfen.

„Hund? Nein ich habe keinen gesehen... aber ich liebe Kürbispastete.“

Narcissa lächelte.

„Augen zu und Mund auf“, befahl sie.

„Ich mag es wenn du dominant bist“, grinste Sirius breit und gehorchte dann aber brav. Gerade rechtzeitig um nicht zu bemerken wie rot seine Cousine anlief. Sie fischte aus der bunten Tüte die Pastete und fütterte ihn. Als er den Mund schloss lehnte sie sich zu ihm um Sirius sanft einen Kuss zu geben.

 

Er sah ein kleines blondes Mädchen. Sie war blass und sehr hübsch. Ihr weißes Kleid war mit Blut verschmiert und sie weinte bitterlich. Ein größeres Mädchen mit schwarzem Haar stand neben ihr. Die Szene verschwamm und die beiden Mädchen waren älter, die Jüngere vielleicht sieben Jahre alt.

„Magische Wesen sind dumm, hör auf nach Einhörnern zu suchen“

„Sirius hat gesagt sie sind wunderschön! Ich will eines sehen!“

„Ich verbiete es!“, sagte die Ältere und das Mädchen lief weinend davon. Er folgte ihr wie ein Schatten und sah wie sie im Feld einen Jungen traf. Er hatte schwarzes Haar und nahm sie beschützend in den Arm.

„Was hast du?“

„Bella verbietet es! Ich darf nicht mit dir mit!“

Er schluckte, der Junge der auftauchte war Sirius als Kind. Schon damals überheblich wie sein nächster Satz verriet.

„Hör nicht auf sie, komm einfach mit.“

Die Szene verschwamm erneut. Es war dunkel, die Blondine weinte, der Junge hielt ihre Hand. Sie hatten sich verirrt. Er konnte die Angst des Mädchens fast spüren, da tauchten plötzlich Lichter auf und Erwachsene waren da.

„Sirius! Du hast Narcissa gezwungen mit zu kommen? Ist es nicht so gewesen?“, schrie ihn eine Frau an und hob ihren Zauberstab.

„Nein...das stimmt nicht...“

„Doch Mutter, genau so war es... Cissy trifft keine Schuld. Ich wollte ihr unbedingt das Einhorn zeigen.“

„Du dumme kleine Missgeburt! Ich sagte dir doch das diese Viecher Dreck sind und du nicht nach ihnen suchen sollst! Crucio!“ schrie die Mutter ihren Sohn an.

„HÖR AUF!“

Severus erschrak und Narcissa taumelte erschöpft zurück. Sie war zu Boden gefallen. Ihr Kopf schmerzte und sie sah ihn strafend an. Sie waren zurück. Er war nicht mehr in ihrem Verstand.

„Du musst deinen Geist verschließen...du musst...“

„Ja, ja!“, antwortete Narcissa genervt. Der schwarzhaarige schlaksige Junge sah sie pikiert an.

„Entschuldige... es ist... anstrengender als ich erwartet habe.“ Die Kunst der Okklumentik war tückisch. Ein Fehler und er kannte all ihre Geheimnisse. Im Gegenzug erfuhr sie vermutlich seine, außer er war besser als sie.

„Lass uns tauschen... ich versuche es jetzt bei dir“, schlug Narcissa vor.

„Ich weiß nicht...“, Severus schien kneifen zu wollen, aber das Mädchen ließ ihm keine Wahl und versuchte in seinen Geist einzudringen. Plötzlich sah sie Sirius vor sich. Er war bestimmt 2 Jahre jünger als heute und Potter stand neben ihm. Sie lachten und als Narcissa sich umdrehte sah sie auch worüber. Severus hing mit einem Bein in der Luft. Unter ihm war eine aufgeplatzte Schachtel mit Pralinen. Die Schokolade war auf dem Boden verteilt.

„Na, Schniefelus? Sag bloß die hast du geschenkt bekommen!“, höhnte Sirius, welcher seinen Zauberstab auf den Jungen gerichtet hatte.

„Bestimmt nicht! Ah...was haben wir denn da ?“, Potter beugte sich zu Boden hinab und hob einen kleinen Zettel auf welcher an der Schachtel befestigt war.

„Lasst mich! NICHT POTTER! WAGE ES NICHT!“

„Ah... für meine aller beste Freundin und dahinter hat er ein Herz gemalt“

Sirius lachte laut auf als Potter vorlas.

„Potter du mieser!!“

„Ratze Putz!“, sagte Sirius nebenbei und richtete seinen Zauberstab auf Severus dem plötzlich Schaum aus dem Mund kam. Eine Gruppe Schüler kam gerade vorbei und sah neugierig dem Treiben zu.

„Hey, habt ihr das gewusst? Schniefelus ist verliebt! Wer kann das nur sein?!“, lachte Potter höhnisch.

„Madame Pomfrey, so oft wie er in der Bibliothek ist“, gröhlte ein Hufflepuff zurück und alle fingen an zu lachen.

Plötzlich wurde alles schwarz. Narcissa sah Severus an. Kalter Schweiß war auf seiner Stirn. Er knurrte und sah sie feindselig an.

„Lustiger Kerl dein Cousin, hmm?!“, knurrte er.

„Es tut mir Leid. Das war wirklich gemein von ihm“, entschuldigte sich Narcissa höflich.

 

„Du magst doch Evans, oder?“, Sirius lag auf seinem Bett und sah hinaus zum Fenster. Die Sonne war Blutrot gefärbt und versank langsam am Horizont. Wie im Flug waren die Monate vergangen, niemand hatte von ihm und Narcissa erfahren. Sie waren vorsichtig. Aber wieso eigentlich? Niemand würde etwas gegen eine reinblütige Verbindung auszusetzen haben, oder? Trotzdem hatten sie eine stille Vereinbarung das es niemand erfahren sollte.

James studierte die Karte des Rumtreibers und verfolgte wahrscheinlich wieder wie Filch durch die Gänge schlich und Schüler dabei erwischte nicht im Gemeinschaftsraum zu sein.

„Ja, schon“, gab er zu. Die Beiden waren alleine in ihrem Zimmer. Remus gab Peter wieder Nachhilfe im Gemeinschaftsraum.

„Was wäre wenn sie in Slytherin wäre...?“, fragte Sirius. Vielleicht lag es daran. James musste lachen.

„Lily Evans eine Slytherin? Na klar... hey... Schniffelus ist nicht in seinem Zimmer und auch nicht im Gemeinschaftsraum.“

Sirius verdrehte die Augen. Er hatte eigentlich keine Lust jetzt über Schniffelus zu sprechen. Aber natürlich wollte er wissen wo die alte Hakennase herumschlich. Er rollte von seinem Bett um einen besseren Blick auf die Karte zu bekommen.

„Na, wo bist du ?“,murmelte James mehr zu sich selbst während sie gemeinsam nach dem Namen Severus Snape suchten. Es war Krone der ihn fand und deutete auf die zwei Füße.

„Hab ihn!“

Sirius sah zu seinem Zeigefinger.

„Und er ist nicht allein. Ein Date mit deiner Cousine?“, James wollte lustig sein, aber Sirius war nicht zum lachen zu mute. Er sah Narcissas Namen direkt neben dem des Schleimbeutels. Alleine.

„Was die Zwei wohl machen.“

„Sollen wir nachsehen?“, James grinste Abenteuerlustig und griff nach seinem Tarnumhang den er unter dem Bett lagerte.

„Ich weiß nicht...“, es kam Sirius falsch vor Narcissa auszuspionieren.

„Das wird bestimmt spaßig“, ermutigte ihn sein Freund und war schon auf dem Weg zur Tür.

„Kommst du mit oder soll ich alleine gehen?“

Sicher war es besser er würde mitkommen. Davon abhalten konnte er James jetzt sowieso nicht mehr. Er nickte seinem besten Freund zu, nahm seinen Zauberstab an sich und verschwand mit ihm unter dem Tarnumhang. Unbemerkt durchquerten sie den Gemeinschaftsraum. Das sich die Tür kurz öffnete schien niemandem darin aufzufallen. Sie waren frei und konnten sich in Hogwarts bewegen wie es ihnen beliebte. Um schneller an ihr Ziel zu gelangen nahmen sie die verschiedensten Geheimgänge.

„Hör auf damit!“, zischte Narcissas Stimme durch die Holztür vor der die beiden Rumtreiber stehen geblieben waren. Sirius griff instinktiv nach seinem Zauberstab.

„Du hast...IHN geküsst?“, platzte es aus Snape heraus und er legte soviel ekel in seine Stimme das James sich vorstellen konnte wie er beinahe zu würgen begann.

„Das geht dich überhaupt nichts an. Das hat nichts hiermit zu tun!“, versuchte Narcissa klar zu stellen. Ihre Stimme klang kalt, aber auch etwas ängstlich.

„Und ob das etwas hiermit zu tun hat. Wenn Bellatrix das heraus findet! Ich meine DER? DER? Glaubst du das lässt mich kalt? Warum nicht gleich Peter Pettigrew?“, Schniefelus war furchtbar aufgeregt.

„Du darfst es niemanden erzählen...bitte.“

„Wenn Bellatrix herausfindet das ich das weiß und ihr davon nichts erzählt habe...“

„Bitte...Severus!“

Sirius zuckte zusammen. Hatte sie ihn gerade Severus genannt? Beim Vornamen? Verdammt, was lief zwischen den Beiden? Was wusste er nicht?

„Sonst erzähle ich das...mit deinem Va....“

„Sht!“, herrschte Snape sie an. Sirius sah förmlich wie er hinter der Tür sich verschwörerisch umsah. Schniffelus war äußerst vorsichtig geworden.

„Ist gut... ich schweige, genau wie du. Lass uns jetzt zurück gehen. Bevor uns noch Filch erwischt.“

„Na gut.“

Die Holztür öffnete sich und die beiden liefen eilig durch den Gang. Sie warteten bis ihre Namen weit genug entfernt waren bevor James das Wort ergriff.

„Deine Cousine hat einen Freund?“

„Keine Ahnung.“

Warum erzählt Sie Snape davon?

 

„Ich glaube nicht das er Lucius Sohn war“, sagte Narcissa zu ihm. Der Schmerz war noch genauso intensiv wie damals, vielleicht war er sogar noch schlimmer. Er sah James Leiche, er sah Lilys Leiche, er sah den schreienden Harry der jetzt ein Waisenkind war. Immer wieder sah er Bilder aus seiner Kindheit. Immer wieder seine Mutter wie sie ihn schlug, wie sie ihn verhexte und beschimpfte.

„Ich hasse Sirius. Er ist eine Missgeburt. Wäre er doch nur Tod“, er war gerade mal 7 Jahre alt als er sie dabei belauschte diesen Satz zu seinem Vater gesagt zu haben. Er erfuhr von Regulus Tod, immer und immer wieder.

James Leiche.

Lilys Leiche.

„Ich glaube nicht das er Lucius Sohn war“, immer wieder hörte er Narcissas Stimme in seinem Kopf flüstern. Tag für Tag. Jahr für Jahr. War überhaupt schon ein Jahr vergangen? War es schon ein Jahrzehnt? Die Zeit verging quälend langsam. Lautlos schwebten die Dementoren an seiner Zelle vorbei und saugten dabei jedes Quäntchen Glück, jeden Funken Hoffnung aus seinem kraftlosen Körper. Wenn er sich mal wieder wünschte zu sterben, wenn alles zu viel wurde verwandelte er sich. Als Tatze konnten sie ihm nicht soviel anhaben. Er konnte sich beruhigen. Er konnte manchmal sogar wieder klar denken. Er hatte nur einen Gedanken im Kopf: James und Lily zu Rächen. Er würde Peter finden und dann würde er ihn töten. Er würde ihn aber nicht nur töten, nein. Er würde jeden verdammten Fluch den seine Mutter ihm beigebracht hatte (und das war JEDER existierende) an ihm anwenden. Er würde ihn quälen, schlimmer noch als es ein Lord Voldemort je hätte tun können.

 

„HOGWARTS!“, es war äußerst selten das Lucius seine Frau so aufgebracht gesehen hatte. Niemals hätte er mit ihrem Einspruch gerechnet.

„Dumbeldore ist der Schulleiter, willst du das wirklich? Draco mit diesen Halb- und Schlammblütern aufwachsen zu lassen ist doch Irrsinn. In Durmstrang nehmen sie nur Reinblüter. Igor Karkaroff ist der Schulleiter. Du kennst seine Einstellung, sie ist mehr als Begrüßenswert...“

„Nein, habe ich gesagt.“ Narcissa lies ihn nicht einmal aussprechen.

„Er wird nach Slytherin kommen. Genau wie wir damals.“

„Narcissa, ich denke aber das beste für Draco ist...“

„Nein. Es ist zu weit weg. Ich will das nicht. Wenn es nach mir ginge würde ich Draco hier behalten.“

„Er muss aber doch zur Schule gehen...“

„Und deswegen geht er nach Hogwarts. Dir ist es doch egal Lucius! Nimm mir nicht mein Baby weg. Wage es nicht!“

Nur Draco schienen solche Gefühle bei seiner Frau auszulösen. Er seufzte.

„Gut. Dann eben Hogwarts.“

 

Andromeda legte den Tagespropheten beiseite. Sie wusste nicht ob sie lachen oder weinen sollte.

„Geht es dir gut?“, Ted hatte sich gerade an den Frühstückstisch gesetzt. Sie deutete schweigend auf das Titelbild. Das angsteinflößende Bild hatte er das letzte Mal vor mehr als einem Jahrzehnt gesehen. Er kannte diesen Mann, sie waren zusammen zur Schule gegangen. Er war auf ihrer Hochzeit gewesen.

„Hast du Angst?“

Andromeda lachte kurz freudlos auf.

„Ich weiß es nicht“, gestand sie und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.

„James Potter verraten und 13 Menschen getötet... ich hätte das niemals für möglich gehalten. Ich hatte es niemals für möglich gehalten das er mir etwas antun würde...und dennoch habe ich jetzt Angst davor.“

Mit jedem Wort das sie aussprach fühlte sie sich schlechter. Andererseits wäre Sirius nicht das erste Familienmitglied das versuchen würde sie umzubringen. Bellatrix, die ebenfalls vor Jahren nach Askaban geschickt worden war hatte es mehrfach versucht. Ihre eigene Schwester.

„Sie werden ihn sicher bald finden... bleib heute einfach zu Hause“, riet ihr Ted, denn sie waren erst nach der Verhaftung ihres Cousin in dieses Haus gezogen.

„Nein. Das ist nicht nötig“, wehrte Andromeda ab. Sie wollte nicht feige zu Hause sitzen. Jemand anderes würde sich sicher zu hause einsperren, aber sie nicht.

Narcissa wahrscheinlich schon.

Was sie wohl dachte? Die beiden hatten seit Jahren keinen Kontakt mehr.

 

„Ist das nicht aufregend Mutter? Er war ein Anhänger von Du-weißt-schon-wem und hat 13 Muggel umgebracht! 13 ! ha...“, Draco lachte aufgeregt. Die Begeisterung für Voldemort hatte er von seinem Vater.

„Du solltest aufessen mein Schatz. Wir müssen gleich los nach Kings Cross“, ermahnte ihn Narcissa ohne näher auf seine Begeisterung einzugehen.

„Du bleibst besser hier“, Lucius sah seine Frau ernst an. Sein Blick duldete keinen Widerspruch. Draco sah fragend zwischen seinen Eltern hin und her.

„Zu gefährlich“, fügte Lucius hinzu und nippte an seiner Tasse. Dracos Gesicht veränderte sich, eine Mischung aus Angst und freudiger Erwartung.

„Vater, denkst du wir könnten Sirius Black treffen?“

Lucius nickte knapp.

„Er ist hinter Harry Potter her und will ihn vermutlich töten...“, was mir nur recht sein kann, vervollständigte sich der Satz in seinen Gedanken.

Narcissa machte einen verächtlichen laut. Lucius wusste genauso gut wie sie das Sirius ihr niemals etwas antun würde. Selbst nicht als wahnsinniger der aus Askaban ausgebrochen war. Mit ihr in der Nähe wäre Draco wahrscheinlich sicherer.

„Aber...ist Mutter nicht mit ihm verwandt? Dein Mädchen Name war doch Black? Narcissa Black.“

Sie sah ihren Sohn ungläubig an. Natürlich wusste er durch den Stammbaum das ihr Mädchenname Black ist, aber den Namen vollständig zu hören aus seinem Mund erschien ihr seltsam.

Es hätte alles anders sein können, hätte sie nicht den entscheidenden Fehler getan.

„So ist es, mein Schatz“, lächelte sie kühl.

„Er ist mein Cousin. Aber keine Angst, er wird dir sicher nichts tun.“

„Weil ich ein Reinblut bin“, strahlte Draco sie an.

„Genau mein Schatz“, bestätigte Narcissa.

„Draco, wir müssen los.“

Sie sah ihrem Mann und ihrem Sohn dabei zu wie sie das Haus verließen.

„Dobby!“

Es dauerte einen Moment bis sie verstand warum es neben ihr keinen Knall gab. Dieses freche Balg mit dem Namen Harry Potter hatte ihren Hauselfen von seiner Pflicht befreit. Dobby war ein guter Hauself gewesen. Narcissa seufzte.

Irgendwie hatte sie das kleine dreckige zerlumpte Monster gemocht.

Sie nahm ihren Zauberstab und ließ das Geschirr in die Küche schweben wo es von selbst den Abwasch machte. Dann sah sie wieder auf das Foto in der Zeitung.

„Sirius...“, sie strich mit einem Finger über das irre wirkende Gesicht. Nein, irgendwie konnte sie es nicht glauben. Nicht nachdem er sich jahrelang gewehrt hatte irgendetwas mit Todessern zu tun zu haben. Nicht nachdem sie das Thema des Blutes entzweit hatte. Vielleicht war es der Imperius Fluch gewesen, anders konnte sich Narcissa das Verhalten von Sirius nicht erklären. Sie nahm die Treppe nach oben in ihr Zimmer. Lucius würde erst in ein paar Stunden zurück sein. Sie öffnete die Schublade ihres Nachttisches und nahm die Spieluhr heraus. Die Melodie rief bittersüße Erinnerungen in ihr wach. Narcissa wanderte durch den Raum, sie hatte ewig nicht mehr an ihn Gedacht. Hatte ihn verdrängt, verbannt aus ihren Gedanken. Sich ganz auf Draco konzentriert. Jetzt das Bild wieder zu sehen nach so vielen Jahren wühlte sie auf. Als sie gerade am Fenster vorbei Schritt erstarrte sie. Vorsichtig schob sie den Vorhang etwas beiseite. Ein großer schwarzer Hund stand in ihrem Garten. Die Sonne wurde von einer dicken schwarzen Wolke verdeckt.

Der Regenschauer kam unerwartet.

 

Nachdem er Harry im Ligusterweg gesehen hatte musste er einfach einen Umweg zum Anwesen der Malfoys nehmen. Es waren Jahre vergangen und der kleine Draco war genau wie sein Patenkind zu einer eigenen Persönlichkeit heran gewachsen. Leider hatte Sirius auf dem ersten Blick bemerkt das Draco wie sein Vater war. Er und Lucius waren aus dem Haus stolziert ohne ihn zu bemerken. Er musste sich zurück halten dem älteren nicht ins Bein zu beißen. Irgendwie hatte er es geschafft sich vor Askaban zu drücken, dabei hätte es Lucius mehr als verdient. Auch wenn er zu feige war um irgendwem ernsthaft zu schaden, er war ein treuer Anhänger des dunklen Lords gewesen. Als die beiden aus seinem Sichtfeld verschwunden waren kroch Sirius aus seinem Versteck. Er begutachtete das große Herrenhaus. Es wirkte etwas heruntergekommener als in seiner Erinnerung. An einem der Fenster sah er wie sich ein Vorhang bewegte. Narcissa musste zu Hause sein. Oder eines ihrer Kinder? War sie vielleicht wieder Schwanger geworden? Hatte sie mehr als nur einen Sohn mit Lucius. Vielleicht ein Mädchen?

Sirius blieb vor der Eingangstür sitzen. Es dauerte einen Moment aber dann nahm er den Geruch der Frau wahr, nach der er sich all die Jahre gesehnt hatte. Sie musste direkt auf der anderen Seite der Tür stehen.

Plötzlich ergoß sich über ihn der Platzregen.

 

Narcissa stand vor der Eingangstür. Ihre Hände zitterten. Sie konnte die Tür nicht öffnen. Nein. Sie durfte nicht. Was würde passieren? Sie schloss die Augen.

Mit beiden Händen riss sie die Eingangstür auf. Der Regen prasselte auf den Mann vor ihr. Er trug zerlumpte Kleidung, hatte einen filzigen Bart und lange Haare. Er sah schlimmer aus als die meisten Hauselfen, aber die blauen Augen funkelten noch genau wie früher. Sie blickten Sie fest an und seine Lippen formten ein ihr bekanntes Grinsen.

Komm herein“, forderte ihn Narcissa auf und er lief langsam an ihr vorbei, dabei sah er sich in der großen Eingangshalle um.

Ich zeig dir das Badezimmer“

Narcissa lief die Treppe empor, sie spürte wie er ihr folgte als sie die Tür zum Badezimmer öffnete stand er so dicht hinter ihr das sie seinen Atem in ihrem Nacken spürte. Er umrundete sie und warf sein dreckiges Oberteil auf den weiß gefließten Boden. Sie sah noch wie er sich seiner Hose entledigte, da hatte sie die Tür geschlossen.

Ihr Herz hüpfte. Es raste und hämmerte gegen ihre Brust, wie es seit Jahren nicht mehr geschlagen hatte.

Natürlich waren Muttergefühle etwas inniges und wunderschönes, aber das hier war etwas ganz anderes. Sie hörte wie die Dusche anfing auf ihn nieder zu prasseln. Ihre Hände zitterten und sie lehnte sich gegen die Tür, die Augen geschlossen. Er würde schnell wieder verschwinden müssen. Dementoren waren hinter ihm her, das Ministerium und wenn Lucius nach Hause kam... .Was sie hier tat war Irrsin. Sie würde ihn sofort bitten zu gehen sobald er das Bad verlassen hatte. Gut, vielleicht würde sie ihm vorher noch etwas zu essen anbieten. Nein, sie würde ihm etwas mitgeben. Sollte sie gleich in die Küche gehen und etwas vorbereiten? Es war zu spät, er öffnete die Tür und sie wäre dabei fast auf ihn gefallen. Er hielt sie fest und sah in ihre Augen. Narcissa errötete. Nein, sie konnte ihm nicht widerstehen, niemals. Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie. Narcissa wehrte sich nicht, nein sie ließ es geschehen, schlimmer noch, sie erwiderte den Kuss.

Sie atmete schwer als sie im Bett Sirius neben sich liegen sah. Er hatte jede Stelle ihres Körpers berührt.

Sirius...“, hauchte sie zart und berührte seine Schulter. Er grinste, aber es war nicht das charmante grinsen, es war wahnsinnig.

Du kleine schlampige Blutsverräterin! Wenn ich das Lucius erzähle...“, es war nicht die Stimme von Sirius die zu ihr sprach, es war seine Stimme. Lord Voldemorts.

Narcissa öffnete die Augen.

Sie atmete zittrig tief durch. Was für eine absurde Vorstellung. Wie lange stand sie schon vor der Eingangstür? Sekunden? Minuten?

Sie riss die Tür auf. Es regnete noch immer, aber es war kein schwarzer Hund in Sicht. Kein Mann. Kein Sirius Black.

Narcissa trat hinaus in den Regen.

„Sirius?“, rief sie leise. Sie hatte zu lange gezögert.

Der Regen perlte an ihrer weißen haut ab und vermischte sich mit Tränen.

„SIRIUS!!!!“

Sie schrie aus voller Kehle.

„SIRIUS BLACK!!!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Puh... meine armen Leser, das zieht sich ja ewig in de länge, aber mir fallen immer mehr Dinge ein die ich euch unbedingt erzählen möchte ;)
Ein Ende ist allerdings in Sicht. Es werden höchstens noch 4 Kapitel ! :)
Ich mag die Beziehung Severus/narcissa gerne, denn sie bittet ausgerechnet ihn später um Hilfe.
Es tut mir auch Leid das es so Sirius X Narcissa mäßig ausartet... das war nie meine Absicht...ein selbstläufer ^^,
Ich freue mich wie immer über jeden Kommentar. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Friedi
2016-08-05T14:15:31+00:00 05.08.2016 16:15
Jetzt erst verstehe ich, wessen Kind Narcissa da eigentlich verloren hatte O.O ... Ich komm mir fast schon blöd vor, dass ich da nicht eher drauf gekommen bin, aber ich hab mir in den letzten Kapiteln keine Gedanken drüber gemacht und jetzt, wo ich das nochmal so lese..... :D Das ist schon irgendwie traurig!

Seltsam, dass Narcissa an Sirius' Unschuld glaubt und Andromeda dagegen aber nicht.

Ansonsten hab ich zu dem Kapitel kaum was zu sagen. Du hättest vielleicht noch etwas mehr auf Sirius' Flucht aus Askaban eingehen können. Zum Beispiel auf das Gespräch mit Fudge und wie er dann daraufhin die Zeitung liest. Aber du gehst auf seinen Aufenthalt in Askaban nur kurz ein und dann ist er auch plötzlich schon draußen. Dafür hättest du vielleicht andere Szenen, die du beschrieben hast, in ein späteres Kapitel packen können (zum Beipspiel, dass Draco nach Hogwarts soll und nicht nach Durmstrang).
Antwort von:  Friedi
05.08.2016 16:27
PS.: Falls du mal ein Beispiel lesen möchtest, wie ich mir (unter anderem) Sirius' Flucht so vorstelle ... ;) Endormis

Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn du mir vielleicht 'ne Meinung dazu da lassen könntest :)


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