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Der verschollene Reinblüter

von

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"Hey, Ri-chan." Ayano öffnet die Tür zu dem Krankenzimmer. "Du kannst doch jetzt aufstehen, oder? Ich will dich zum Klassenwechsel mitnehmen."

"Ist es schon so spät?" Rika richtet sich von dem Kissen auf, wo wie erst kurz vorher aufgewacht war. "Ich habe den ganzen Tag geschlafen."

"Seit ich dich heute morgen besucht habe?" Mit besorgtem Gesichtsausdruck setzt sich Ayano zu ihr auf das Bett. "Geht es dir nicht gut? Vielleicht hast du dir was eingefangen, als du im Regen gelegen hast. Ich kann es verstehen, wenn du lieber noch hier bleiben willst."

"Nein, ich fühle mich nicht krank", versichert Rika ihrer Freundin. "Ich komm gern mit zum Klassenwechsel."

"Okay."

Nachdem Rika ihr Schuhe und ihren Mantel übergezogen hatte, folgt sie ihrer Freundin aus dem Gebäude. Die beiden Mädchen machen sich auf den Weg zum Mondwohnheim, wo sich auch schon wieder viele DayClass-Schülerinnen versammelt hatten.
 

^"Es ist wieder soweit." Ryu richtet seine Kravatte und streckt die Hand nach der Schuluniformjacke aus, die über der Stuhllehne hängt. Gerade als er sie überziehen will, klopft es an seine Zimmertür. "He du, beeil dich gefälligst. Du bist mal wieder der Letzte, alle anderen sind schon in der Eingangshalle."

"Aido?" Ryu runzelt die Stirn, als er die nörgelnde Stimme erkennt. "Das war bestimmt nicht seine Idee, mir Bescheid zu sagen..."

"Hast du mich gehört?" Aido klingt noch ein wenig genervter. "Komm endlich raus."

"Du hättest nicht kommen brauchen - ich weiß selbst, wie spät es ist." Ryu tritt auf den Flur hinaus und zieht seine Tür hinter sich ins Schloß. "Bis zum Unterrichtsbeginn ist noch genug Zeit."

"Yuki-sama hat mich gebeten, dich zu holen", erklärt Aido. "Sie war besorgt, du könntest nicht rechtzeitig fertig werden. Also beweg dich, verstanden?"

"Reicht es nicht langsam?" Ryu schüttelt den Kopf. "Ich habe es verstanden, dass du mich nicht leiden kannst - obwohl ich dir nichts getan habe, seit ich hier bin. Vielleicht könntest du wenigstens aufhören, so unfreundlich zu mir zu sein?"

"Halt den Mund", giftet Aido. "Du hast mir nicht zu sagen, was ich zu tun habe."

"Na schön, ich habe es versucht. Dann muss ich ihn eben als Ärgernis ansehen, dass mir Probleme bei meinem Auftrag bereiten könnte." Ohne ein weiteres Wort zu sprechen, folgt Ryu dem blonden Vampir hinunter in die Eingangshalle.
 

"Da ist Ryu-senpai." Ayano stupst ihre Freundin an. "Los, versuchen wir nach vorn zu kommen, dass du mit ihm sprechen kannst."

"Ich weiß nicht", zögert Rika. "Vielleicht will er ja nicht..."

"Jetzt sei doch nicht so ein Feigling." Entschlossen umfasst die schwarzhaarige Schülerin Rika´s Arm und drängt sich mit ihr zwischen den anderen Schülerinnen hindurch. "Ryu-senpai!"

Ayano´s Ruf dringt undeutlich über dem Gekreische ihrer Mitschülerinnen an das Ohr von Ryu. Er wirft einen kurzen schnellen Blick in ihre Richtung. "Wer ist das? Ich kenne sie nicht - aber sie ist mit Rika zusammen. Offensichtlich sind sie befreundet, das ist für mich ein Grund mich von ihnen fernzuhalten."

Ayano war inzwischen bis zur vordersten Reihe ihrer Mitschülerinnen gelangt - wo sie jedoch von Zero aufgehalten wird. "Nicht weiter, ihr kennt die Regeln."

"Komm schon, Zero - mach eine Ausnahme. Meine Freundin will Ryu-senpai etwas fragen", versucht die schwarzhaarige Schülerin ihn zu überreden. "Du kannst ja aufpassen, dass wir Abstand zueinander halten."

"Bin ich etwa euer Babysitter?" Zero verzieht das Gesicht. "Ihr beide werdet hier stehen bleiben und die NightClass-Schüler in den Unterricht gehen lassen."

"Gut, dass Zero ihnen den Weg versperrt hat - ich kann jetzt einfach weitergehen, als hätte ich sie nicht gehört." Mit raschen Schritten folgt Ryu den anderen Vampiren.
 

"Wieso hat er nicht reagiert?" Ayano und Rika hatten sich auf den Weg zu ihrem Wohnheim gemacht. "Er muss mich gehört haben, ich habe laut gerufen - aber er ist nicht einmal stehen geblieben."

"Es ist schon in Ordnung." Rika verlangsamt ihre Schritte ein wenig. "Ehrlich gesagt, bin ich sogar froh, dass wir nicht vor den ganzen Schülern miteinander gesprochen haben. Es ist mir lieber, wenn wir dann allein sind."

"Ri-chan ..." Ayano schüttelt lächelnd den Kopf. "Okay, also dann warten wir, bis der Unterricht der NightClass beendet ist und du fragst Ryu-senpai wegen heute früh."

"Das geht nicht", widerspricht Rika. "Wir haben jetzt Sperrstunde, wir dürfen nicht mehr auf dem Schulgelände herumlaufen."

"Weißt du, es würde dir nicht schaden, mal ein wenig mutiger zu sein - es ist bestimmt aufregend, einmal gegen die Schulregeln zu verstoßen. Was soll denn passieren? Dass wir erwischt werden und eine Strafarbeit bekommen? So schlimm wäre das doch nicht." Ayano seufzt, als sie den unsicher-zögernden Gesichtsausdruck ihrer Freundin bemerkt. "Ich verstehe, das willst du nicht - du bist einfach kein Abenteuertyp. Dann gehen wir morgen direkt nach unserem Unterricht zum Mondwohnheim. Und jetzt wartet das Abendessen auf uns."

"Abendessen? Ich habe gar keinen großen Appetit..."

"Das wird dir aber gut tun." Ayano fasst nach Rika´s Hand. "Ich werde dafür sorgen, dass du eine ordentliche Portion isst."
 

"Ich meine es ernst." Thomas schaut seinen Kollegen mit schmalen Augen an. "Es ist mir egal, welche Meinung Kaien Cross dazu hat - ich werde mir diesen elenden Vampir schnappen und ihn erledigen! Hilfst du mir nun dabei oder nicht?"

"Natürlich begleite ich dich." Kenneth greift nach seinem Gewehr und hängt es sich über die Schultern. "Wir sind schließlich Partner und außerdem, warum sollst du den ganzen Spaß allein haben?"

"Okay, dann lass uns aufbrechen und auf das Schulgelände schleichen." Thomas schiebt sein Schwert in die Scheide auf seinem Rücken. "Geben wir dem Mistkerl, was er verdient!"

Die beiden Vampirjäger verlassen das Gasthaus und bewegen sich rasch durch die nächtlichen Straßen. Ohne die schattenhafte Gestalt zu bemerken, die sie von einem Hausdach beobachtet.

"Ich werde diesen Beiden auf keinen Fall den verräterischen Vampir überlassen. Er ist dafür verantwortlich, dass ich all meine Gefährten verloren habe!"

Mit einem Sprung landet Kyle auf der Straße und folgt den Männern in ausreichend Abstand.



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