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Die Legende von Blut und Asche

Castiel x Lysander [Sweet Amoris]
von

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Sacrifice

Ich saß im Hochsicherheitstrakt von 'Cambrousse' Die klammen Wände sorgten dafür, dass mir kalt war. Der Blonde lag auf der einzigen Pritsche in diesen dunklen Raum. Seit sie ihm den Barcode weg gelasert hatten, wankte er irgendwo zwischen Bewusstsein und Ohnmacht. Mal war er nur für Minuten weg, mal für eine längere Zeit. Ich machte mir große Sorgen um ihn. Die verbrannte Wunde im Nacken wurde nur notdürftig desinfiziert und die hygienischen Bedingungen waren hier optimal für Keime gewesen. Fieber hatte er ebenfalls gehabt, was wohl durch die schmerzhafte Prozedur ausgelöst wurde. Wie so oft in letzter Zeit ging mein Blick durch den kleinen Raum. Es war nicht wirklich ein Raum gewesen. Es wirkte eher wie eine Höhle tief unter der Stadt, die in einigen Spaten aufgeteilt war. An einigen Stellen der Wände kam das Grundwasser hindurch, was auch für die unangenehme Luft hier sorgte. Nathaniel stöhnte kurz auf und der Stofffetzen fiel ihn von der Stirn. Ich hatte unsere Wasserration, die wir einmal morgens bekamen, geteilt. Jedem von uns stand ein Liter Wasser pro Tag zu. Viel zu wenig um den Haushaltsbedarf des Körpers zu decken. Davon hatte ich meine Ration um einen weiteren halben Liter gekürzt. Ich wusste nicht wirklich ob es ein halber Liter war, ich teilte es frei. Dieses kippte ich in eine Schale. Wir hatten zwei, da wir zwei Personen waren, und nahm dieses Wasser für die Reinigung der Wunde. Es war natürlich nicht optimal gewesen, aber ich musste dafür Sorgen, dass das Fieber von Nathaniel sank. Auch das Wasser versuchte ich ihn einzuflößen, was ich immer nutzte, wenn er gerade wach war und mit mir redete. Da ich meine Ration selber gekürzt hatte, war ich meistens immer sehr durstig und verzichtete den Tag über auf Nahrung, da ich immer das Gefühl hatte, das trockne Brot würde in meinem Hals stecken bleiben und ich würde ersticken. Durch die Unterernährung und der geringen Wasserzufuhr schwanden mir immer häufiger die Sinne. Um nicht ganz verrückt zu werden, zählte ich die Wassertropfen, die am anderen Ende der Höhle leicht zu hören waren. Der Intervall war ein wenig unregelmäßig, entsprach aber fast immer eine Sekunde. Sobald ich also 3600 Tropfen gezählt hatte, machte ich mit einem Stein einen Strich an die Wand. Er war kaum zu sehen, aber es genügte um ein wenig Überblick über die Zeit zu haben. Es waren nun bereits 4 Tage vergangen, seit Nathaniel sich für Castiel geopfert hatte und ich fragte mich immer noch warum er es getan hatte? Warum hatte er sich geopfert? Er hätte doch wissen müssen, was passiert. Vor allem, da er auch noch der Sohn von dem Senator war.
 

Ich schreckte aus einem leichten Schlaf, als die Eisentür in der Wand plötzlich aufging und ein Sicherheitsbeamter in der Tür stand. Er bat- oder eher befahl- mir mitzukommen. Mein Blick ging kurz zu dem Jungen, der schlafend auf der Pritsche lag und erhob mich. Ich ging vor dem Sicherheitsbeamter und hinter einem Polizisten her. Er brachte mich zu einem Fahrstuhl, der uns hinauf brachte. 'Cambrousse' war nicht unbedingt ein schöner Ort. Selbst als wir den Hochsicherheitstrakt verließen, wurde das Erscheinungsbild nicht unbedingt besser. Klar erkannte man, dass hier alles von Hand erschaffen wurden. Die Wände waren weiß gefliest und der Boden war glatt. Es wirkte wie in einer geschlossenen Anstalt, was dem ja auch relativ nah kam. Wir gingen einen langen, weißen Korridor entlang und blieben an der letzten Tür links stehen. Der Polizist klopfte kurz an und öffnete diese dann. Der Sicherheitsbeamte ließ mich eintreten. Es war ein leerer Raum. Zumindest fast. In der Mitte stand ein großer Holztisch mit jeweils einen Stuhl an den längeren Seiten. An der einen Seite saß ein hochgewachsener Mann mit blonden Haaren. Er hatte die Augen geschlossen die Hände auf den Tisch abgestützt. Ich hatte den Eindruck, dass er ruhig und gelassen wirkte. Der Sicherheitsbeamte deutete auf den freien Stuhl und stellte sich dann an die geschlossene Tür. Als ich mich gesetzt hatte, öffneten sich die Augen des Mannes. Sie hatten eine sonderbare Farbe. Ich konnte nicht sagen ob sie mehr grün, oder mehr blau waren. Jedenfalls war es eine außergewöhnliche Farbe gewesen. Der Mann ließ sich nach hinten an die Stuhllehne fallen und musterte mich still. Dann nahm er das Blatt Papier vom Tisch und betrachtete es.

„Objekt 0“, flüsterte er nur.

„Du solltest wissen mit wem du es hier zu tun hast. Ich bin Senator Ryan. Höchster im Sitz der Regierung und sogenannter Herrscher dieser Gesellschaft. Mir ist vor einigen Tagen zu Ohren gekommen, dass uns das Orakel der Verrückten ins Netz gegangen ist.“ Verrückten? Ich biss mir auf die Unterlippe, schwieg aber weiterhin. Nathaniels Vater stand also gerade vor mir.

„Ich denke, es gibt so einige Sachen über die wir reden sollten.“ Er erhob sich von seinem Platz und lief im Raum hin und her. Noch immer schwieg ich.

„Dein Volk gehört zu den primitivsten Wesen in diesem Land. Es ist unterentwickelt und hält sich an dem Glauben fest, sie werden von einem Vogel beschützt. Trotzdem ist dein Volk unser gefährlichster Gegner. Ihr habt über unsere Gesellschaft mehr Informationen als irgend wer anderes, vielleicht sogar mehr als wir.“ Sein Blick hatte mich leicht fixiert. Mein Blick ging auf den Tisch. Noch immer hatte ich kein einzigen Ton von mir gegeben. Wahrscheinlich konnte er sich das aber denken. Denn auch als sie mich folterten hatte ich kein einziges Wort gesagt. Nur Schmerzensschreie kamen über meine Lippen. Er grinste leicht.

„Es stimmt also, was man über dich sagte. Du bist tatsächlich schweigsam wie ein Grab.“ Er hatte die Hand unter mein Kinn gelegt und es brutal zu sich gedreht. So konnte er mich zwingen ihn anzusehen. Schon sehr peinlich, dass er Gewalt anwenden musste um seine Macht zu demonstrieren. Er war nichts weiter als ein Tyrann gewesen. Es war mir schleierhaft, wie sein Sohn so sanft und ehrlich sein konnte.

„Du bist ein wirklich hübsches Bürschchen du möchtest doch ungern deinen Kopf riskieren, oder?“ Mein Kopf war mir egal. Ich hatte gelernt, niemanden zu verpetzen. Erst recht nicht mein eigenes Volk.

„Scheint dir also egal zu sein, ob dein Kopf ab ist oder nicht. Die Frage ist, ob es bei deinem Gefährten genauso ist“, sprach er weiter. Dabei löste er sich von mir und ging zurück zu seinem Schreibtisch. Bei den Gefährten wurde ich dann doch hellhörig. Was oder eher Wen meinte er damit? Ein sanftes Grinsen umspielte die Züge des Mannes.

„Oh, du scheinst also nachzudenken. Dir ist also das Leben deiner Blutschwinge doch nicht egal.“ Castiel. Sie wollten also tatsächlich Castiel etwas antun? Ich spürte wie sich ein großer Kloß in meiner Kehle bildete. Egal was kam, ich durfte Castiel auf keinen Fall verraten. Das hatte ich geschworen.

„Eigentlich hätte ich es wissen müssen, dass Nathaniel mich eines Tages verrät. Er war schon als kleiner Junge ein absoluter Rebell gewesen. Er war schwer zu bändigen.“ Nathaniel? Perplex sah ich ihn an. Natürlich, er war der Meinung, dass Nathaniel 'Blutschwinge' war. Schnell versuchte ich die Fassung wieder zu erlangen. Ich hatte gerade einen großen Vorteil. Sie wussten also in Wirklichkeit gar nicht, dass Castiel der Prophet ist. Nun durfte ich nur keinen Fehler machen und übermütig werden. Es war von äußerster Wichtigkeit Castiel und mein Volk zu schützen. Ich musste versuchen, dass beste herauszubekommen.

„Sie sind doch der Vater von ihm. Wie können sie ihn nur der Art behandeln. Es ist eine Schande sein eigen Fleisch und Blut auf diese Art und Weise zu verbannen.“

„Ein Verräter bekommt was er verdient. Da wird kein Hehl drum gemacht, ob er aus meiner Familie stammt oder nicht. Es würde ein schlechtes Bild auf unsere Gesellschaft werfen, wenn ich ihn, trotz Verrat, verschone nur weil er mein Sohn ist.“ Dieser Mann hatte seltsame Ansichten gehabt.

„Leider muss ich sie enttäuschen. Nathaniel ist nicht 'Blutschwinge'. Er hat sich einfach nur für mich eingesetzt und das war nun leider sein Verhängnis.“ Ein sarkastisches Lachen erklang.

„Dafür kümmerst du dich aber sehr rührend um ihn. Lässt sogar deine Ration zu Grunde gehen. Wenn er keine Bedeutung für euer Volk hätte, würdest du dich doch nicht so um ihn kümmern.“

„Da sieht man es mal wieder, was für ein minderwertiges und egoistisches Volk ihr doch seid. Mag eure Technik noch so ausgefallen sein, Gefühlstechnisch seid ihr noch in der Steinzeit. So was nennt man Mitgefühl. Etwas, was euch nicht interessiert. Es ist euch egal, was aus anderen Menschen wird, solange es euch selber doch gut geht. Man sieht es doch schon an den Abnormalitäten. Sie werden einfach in der Wildnis ausgesetzt, wenn sie sich eurem Volk nicht freiwillig unterwerfen wollen. Aber ehrlich: Bei euch würde ich auch lieber elendig in der Wildnis sterben, als als Sklave der Gesellschaft zu enden.“

„Du würdest also lieber sterben, als zu leben? Da sieht man es, wie primitiv ihr doch seid.“ Ein verächtliches Lachen trat aus meiner Kehle.

„Primitiv? Ich sehe den Tod als eine Befreiung und nicht als Strafe. Deswegen wähle ich in der Situation lieber den Tod, als in eurer Gesellschaft als Sklave zu funktionieren. Ja, funktionieren. Als 'Leben' würde ich das nun nicht bezeichnen.“ Ich war aufgesprungen und hatte mich leicht zu Nathaniels Vater gebeugt. Der Sicherheitsbeamte kam zu mir und wollte mich zurück auf den Stuhl drängen. Doch Der Blonde Mann kam ihn aber zuvor. Er schlug mir die Faust ins Gesicht und blickte mich an.

„Als wenn du dummer Bengel Ahnung von Leben und Tod hättest!“ Brüllte er. Mir wurde leicht schummrig und ich sackte auf den Stuhl zurück. Verzweiflung kam nun langsam hoch. Etwas, was ich die ganze Zeit versucht hatte zu verdrängen. Warum nur, kam noch niemand und versuchte mich zu befreien? Werde ich nun wirklich als Vögelchen in diesem Käfig zu Grunde gehen?
 

***Castiel's Part***
 

Kentin und ich gingen zu dem alten Büroviertel, wo ich damals Lysander kennen gelernt hatte. Wir hatten die alten Stahlkolosse als Treffpunkt benutzt. Wir kamen alle einzeln, da es nicht so auffiel, wenn wir in die kleine Seitengasse einbogen. Als wir in den verschlossenen Kellerraum ankamen, erblickte ich neben einigen bekannten Gesichtern auch unseren Klassenlehrer. Ein wenig panisch wollte ich umdrehen. Doch er lachte leicht und bat mich zu bleiben.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken, Castiel“

„Was zum Henker..? Ich verstehe nun gar nichts mehr“, murmelte ich ein wenig perplex, worauf er lachen musste.

„M. Lacoust ist ein Spion unseres Volkes. Er ist in der Stadt groß geworden und hat sich während seines Studiums unserem Volk angeschlossen“, erklärte der Braunhaarige und M. Lacoust lächelte leicht.

„Es ist immerhin vom Vorteil, einen Lehrer als Spion zu haben. Immerhin sind Lehrer Beamte und gehören somit zum Teil der Regierung.“ Das wurde mir natürlich auch bewusst. Blinzelt sah ich ihn an.

„Daran muss ich mich trotzdem erst Mal gewöhnen.“

„Es hat mich auch sehr erstaunt, als ich erfahren hatte, dass du der gesuchte Prophet bist. Ich hätte so was eher Nathaniel zugetraut. Es ist ein Jammer für ihn. Auch wenn du somit natürlich aus dem Gefahrenbereich raus bist.“ Murrend sah ich ihn an.

„Ich muss Nathaniel und Lysander befreien. Ich habe es ihn versprochen und ich werde dieses Versprechen auch halten.“ Rosalia nahm meine Hand und strahlte mich an.

„Ich mag deine Art so sehr Castiel. Es freut mich immer, wie du an dieser Sache ran gehst und es dir wichtig ist. Ich hatte Anfangs ja wirklich bedenken und dachte du würdest ihn vielleicht verraten, aber nun. Ich freue mich, dass wir dich auf unserer Seite haben“

„Können wir nun anfangen?“ Noel, der Sohn vom Häuptling, ergriff das Wort und breitete eine Blaupause mit Querschnitt von 'Cambrousse' auf den Boden auf. Das Sicherheitssystem dort war wirklich extremst gut und auch sicher. Es hatte angeblich noch nie Jemand geschafft dort auszubrechen. Es war eigentlich schon ein Himmelfahrtskommando gewesen, was wir anstellten. Wir begaben uns mit dieser Aktion in absolute Gefahr. M. Lacoust zeichnete mit einem roten Stift die verschiedenen Sicherheitszonen auf. Der Hochsicherheitstrakt befand sich in der Erde und war am schwersten zu erreichen. Wir gingen davon aus, dass Lysander und Nathaniel dort festgehalten wurden. Immerhin war Lysander als hoch gefährlich eingestuft worden. Natürlich hofften wir nur, dass sich Nathaniel dort ebenfalls befanden. Sollte sich dies jedoch als falsch herausstellen, mussten wir meinen Freund zurück lassen. Zumindest vorerst. Noel teilte uns in Gruppen ein. Jede Gruppe hatte eine andere Aufgabe und jede Gruppe begab sich in Gefahr. Kentin und ich waren in einer Gruppe gewesen. Wir waren dafür zuständig, dass Sicherheitssystem lahm zu legen. Dazu mussten wir uns zum Regierungsgebäude aufmachen. Denn dort lag nämlich das Herz des Sicherheitssystems der gesamten Stadt. Kentin erklärte von Anfang an, dass es nur für 20 Minuten abzustellen ging. Die Anderen also nur 20 Minuten Zeit hatten hinein zu kommen, Lysander zu befreien und wieder heraus zu kommen. Ich hatte meine großen Bedenken, vertraute ihnen aber. Das Volk hatte mich bisher immer überrascht. Sie waren besser, als es von außen den Anschein machte. Nachdem jeder seine Aufgabe erklärt bekommen hatte, verließen wir das Gebäude und machten uns zum Zentrum der Stadt auf: Dem Regierungsgebäude.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  blackredcat
2015-11-08T18:34:49+00:00 08.11.2015 19:34
Echt gut bitte mach schnell weiter


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