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Fight for your Life

Die zerbrochene Seele
von

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Erwachen

Das wäre gut. Wenn man Piratenkönig werden wollte, dann konnte Training auf keinen Fall schaden. „Verletzt man sich viel dabei, wenn man es so oft macht?“, fragte Ruffy immer noch nachdenklich. „Das kommt darauf an. Aber damit kann man den Schmerz besser verarbeiten und bringt sich gleichzeitig näher an seine Ziele. Nur man ist oft erschöpft, weswegen ich übrigens viel schlafe. Man hat nun mal nicht mehr so viel Zeit für andere Dinge, aber das ist schon okay. Wenn du willst, kannst du nachts in meinen Trainingsraum gehen. Wie viel Schlaf du brauchst und wie viel und oft du trainieren willst, hängt aber von dir ab“, erklärte Zorro. „Na gut. Das scheint mir ein guter Weg zu sein. Aber Zorro?“ „Ja?“ „Du darfst es keinem sagen. Die machen sich dann nur alle wieder unnötige Sorgen. Du weißt schon, was ich meine.“ Er nickte. „Geht klar, Ruffy. Ich bin still.“ „Danke“, grinste er. „Ach was. Nur eine kleine Entschädigung für den Blutverlust, der wegen mir stattgefunden hat“, entgegnete Zorro lächelnd. „Aber du hast Recht. Ich schlafe erst mal.“ Er schloss die Augen und innerhalb weniger Sekunden war mit Leichtigkeit festzustellen, dass er sich bereits im Land der Träume befand. „Bereit zum Ablegen?“, hörte man Franky von unten rufen. „Ja!“, antwortete Lysop. „Dann setzten wir die Segel!“, befahl der Cyborg und kurz darauf glitt die Sunny über die Wellen. Zorro ging in den Medizinraum, wo er Chopper vorfand. Er las sich die Zutatenliste auf den neuen Medikamenten durch und Nami war wieder damit beschäftigt, sich um die Zuführung der Medikamente zu kümmern. Lysop mischte und Robin blätterte. Niemand bemerkte zunächst, dass sich eine weitere Person im Raum befand, bis Nami beinahe einen Herzinfarkt bekam, als sie beim Umdrehen ein grünes Haarbüschel vor den Augen hatte. „Hilfe! Zorro! Erschreck mich doch noch mehr. Was machst du denn hier?“ Chopper drehte sich wütend um. „Solltest du nicht bei Ruffy bleiben?“, fragte er gereizt. „Ja schon. Aber er nimmt’s mir nicht übel und jetzt schläft er. Ich glaube, dass er sobald er aufwacht wieder hier her will. Allerdings halte ich es für keine gute Idee, wenn er sich so viel bewegt. Außerdem scheint es ihr nicht besser zu gehen“, stellte Zorro fest. „Hm. Na gut. Aber ich will das nicht noch einmal mitbekommen müssen, Zorro! Du hast Recht. Ich sollte ihm am besten ein Schlafmittel geben und ihn künstlich ernähren“, murmelte der kleine Arzt. „Was? Also wie im Koma oder was? Ist das nicht übertrieben?“ „Nein ist es eben nicht. Seine Psyche leidet nur unnötig darunter. Ein Monat würde glaube ich reichen. Dann können seine Verletzungen heilen, Amaya wird es hoffentlich besser gehen und er kann sich nicht erneut verletzten“, erklärte er. „Sollten wir dann nicht lieber an Land gehen?“, wollte Zorro mit fragendem Blick wissen. „Ich glaube nicht, dass das empfehlenswert wäre. Hier ist die Luft besser und Wetterumschwünge können wir ja mit Nami vorrausahnen. Außerdem können wir trotzdem jeder Zeit an Land gehen und die Medizin reicht locker für mehrere Wochen aus“, entgegnete Chopper und kippte zwei Flascheninhalte zusammen in eine Schüssel. Er legte noch ein paar Kräuter hinein und mischte alles gut durch. „Also legen wir ihn ein künstliches Koma?“, vergewisserte sich Robin. „Ja, das scheint mir das Beste zu sein. Sein Zustand ist, auch wenn man es ihm nicht wirklich ansieht, nicht besonders gut. Er scheint einige Erreger in seinem Körper zu haben. Die sind aber nahezu harmlos. Sie zu isolieren wird kein Kinderspiel, aber bei weitem leichter, als momentan hier bei Amaya. Danach kann er tagelang durchtrainieren, dann besteht keine Rückfallgefahr mehr. Es ist einfach das Beste und theoretisch gesehen Einfachste, wenn ich ihn ins Koma lege. Es kann noch so übertrieben klingen, ich will weder seinen Körper den Trainingsstrapazen, noch seine Psyche dem Druck, der durch Amayas schlechten Zustand auf ihn ausgeübt wird. Verstehst du? Es ist das Sicherste!“, begründete und verfestigte der Arzt seine Meinung. „Sicher verstehe ich. Nun gut, es scheint logisch zu sein. Dann legen wir ihn mal ins Koma“, murmelte Zorro. „Nun gut, wenn es wirklich das Beste für ihn ist“, seufzte Lysop noch ein wenig unsicher, was diesen Plan anging. „Gehe du mal zu Ruffy hoch! Ich komme in einer dreiviertel Stunde nach“, befahl Chopper Zorro und deutete auf die Tür. „Ja. Bis dann“, stimmte er zu und verließ den Raum. Als er durch die Tür ins Esszimmer kam, stand Brook dort. „Was willst du denn jetzt hier?“, seufzte er. „Ich will nur wissen, wie es Amaya geht“, sagte das Skelett irritiert. „Was denkst du denn? Scheiße halt!“, murmelte er und ging. „Was ist denn mit dem los?“, fragte er sich immer noch verwirrt. „Keine Ahnung“, meinte Franky, der auch den Raum betrat. Aus dem Medizinzimmer im Nebenraum hörten sie Nami rufen: „Schnell! Gebt mir die Sauerstoffmaske! Sie atmet nicht mehr!“

„Wir können einfach nur warten und hoffen“, sagte Franky mit einem besorgten Blick zur Tür. „Ja. Leider!“, seufzte Brook. „Denkst du ehrlich, dass Ruffy sich freiwillig ins Koma legen lässt?“, fragte Nami, als sie die Atemmaske über Amayas Kopf streifte und die Sättigung sich normalisierte. „Er schläft doch sowieso. Auch wenn er wach wäre, bräuchte ich ihm lediglich ein Glas Wasser zu geben und ihm sagen, dass er etwas trinken soll. Dann müsste ich nur eine Tablette, von der er natürlich nichts weiß, hinzu geben und schon wäre es viel leichter ihn ins Koma zu legen. Gegen dieses Medikament ist sogar er machtlos!“, erklärte Chopper und hielt eine kleine Glasflasche in die Luft. „Verstehe“, murmelte sie und kümmerte sich um den Medizinzufluss. „Klappt alles?“, wollte Robin aus ihrer Leseecke wissen. „So weit schon. Der Großteil ihres Gewebes ist mittlerweile nicht mehr in der Lage, sich aufzulösen. Also müssen wir uns keine Sorgen machen. An ein paar Stellen treten noch innere Blutungen auf, aber die bekommen wir bald auch in den Griff. Es kann noch gut dauern, bis sie wieder zuverlässig selbstständig atmen kann, aber dafür haben wir ja die Therapie. Wir können froh sein, dass sie anschlägt. Es sieht so aus, als ob sich ihre Lage langsam stabilisiert. Danach können durchaus noch Schwächeanfälle oder akuter Sauerstoffmangel vorkommen. Darauf müssen wir jederzeit vorbereitet sein, denn diese Erscheinungen werden oftmals sehr plötzlich kommen. Ihre Wunden können leicht aufplatzen und wird das in den kommenden Wochen der Fall sein, können wir nichts mehr für sie tun. Alles liegt nur an ihren Abwehrstoffen und der Kraft ihres Körpers. Wir werden das weiterhin bestärken. Da wir bereits so oft, nur wegen eines einzigen Herzstillstandes, eine Reanimation einsetzten mussten, gehe ich davon aus, dass sie einen weiteren Stillstand nicht überlebt. Ihre Chancen stehen demnach mehr schlecht als gut. Trotzdem hat sich die Lage gebessert, obgleich sie noch nicht stabilisiert ist“, beschrieb Chopper die derzeitige Situation. „Naja. Dann tue ich auch mein Möglichstes und melde mich, sobald ich einen neuen Erreger entdeckt habe. Hoffen wir nur, dass sie nach der Therapie keine Entzugserscheinungen bekommt!“, meinte Robin. Der Arzt fuhr herum. „Woher weiß du das denn? Ich wollte euch extra nicht auch noch damit belasten und jetzt weißt du schon Bescheid?“ „Ja. Diese Bücher sind äußerst aufschlussreich. Was wir ihr hier zuführen ist für ihren Körper wie eine Droge. Wir werden es am Ende in größeren Abständen und nicht mehr so großen Mengen wie zuvor zuführen. Zudem wird sie den ersten Monat nach diesen Syndromen drei bis vier Mal täglich einen gasförmigen Stoff einatmen müssen, da wir uns sonst nicht auf ihre Atmung verlassen können. Allerdings ist das nur relativ so festgelegt. Es kommt schließlich darauf an, wie gut ihr Körper sich wieder aufbaut. Außerdem weiß ich auch, dass die Therapie bisher auf eine der Ursachen nicht wirkt.“ Chopper befahl ihr endlich den Mund zu halten, da er die Anderen nicht mit allen Ausmaßen ihres Zustandes entmutigen wollte. Die Anweisung des kleinen Elchs ignorierend fragte Lysop: „Was denn jetzt?“ Und Robin entgegnete: „Nun ja. Sie wirkt gegen ihr hohes Fieber, gegen ihre Atmung, ihre inneren und äußeren Blutungen. Gegen quasi alles. Sogar ihren Kreislauf vermag die Therapie wieder zu bestärken. Allerdings gibt es da eine Sache, gegen die selbst sie machtlos ist. Das einzige, was sie nicht bekämpfen oder in diesem Fall wieder aufzubauen vermag, ist ein neuartiger Erreger, der hier als 'DH8' bezeichnet wird.“ „Hör auf, Robin!“, flehte Chopper. „Sie haben ein Recht es zu wissen“, verteidigte sie sich. „Na gut, dann mach schon! Sag es ihnen!“ Nami und Lysop blickten sich zunächst gegenseitig an, dann zwischen Robin und Chopper hin und her. Danach setzte die Archäologin zur Erklärung an: „ Nun gut. Der 'DH8' Erreger, den man in der Medizinwelt erst seit einem Jahr kennt, wurde von einem Arzt eines Tages zufällig in einem Krankenhaus entdeckt. Er wurde damals nicht rechtzeitig erkannt und es starben innerhalb einer Woche über fünfhundert Menschen an ihm. Er hatte sich sehr schnell verbreitet, dringt aber nur in leicht durchlässige Immunsysteme ein. Er breitet sich dort rasend schnell aus und vernichtet die Abwehrzellen des Körpers. Dadurch ist man sozusagen wehrlos. So viele Erreger und all die Abwehrzellen, die quasi von dem Erreger gefressen wurden, waren tödlich für die Menschen. Bei den Erkrankten mit Wunden war es besonders furchtbar. Ihr Körper wurde durch und durch von den Erregern zerfressen, wie bei jedem anderen auch, jedoch öffneten sich zudem alle der Wunden, was viele von ihnen innerhalb weniger Minuten ins Jenseits beförderte. Man fand schnell heraus, wie man eine Ansteckungsgefahr verhindern kann, da sich DH8 ohne jegliche Berührung mit einem infizierten Objekt verbreiten konnte. Das bedeutet also, dass es durch die Luft übertragen werden konnte.“ „Also geht jetzt keine Gefahr mehr von dem Erreger aus?“, wollte Nami wissen. „Für uns nicht, nein. Allerdings ist der Erreger für Amaya überaus lebensgefährlich!“ „Aber man kann ihn doch eindämmen, sozusagen zumindest. Wieso ist er also für die Infizierten gefährlich? Ich meine, er ist doch praktisch isoliert!“, hakte Lysop nach. „Die Frage ist gut. In der Tat, man kann den Erreger quasi isolieren, allerdings bedeutet das keines Weges, dass er damit aus der Welt geschafft ist. Er kann auch auf uns Wirkung haben und mit Sicherheit ist er in unser allen Immunsystemen. Dennoch können unsere Abwehrzellen ihn einfach vernichten. Ab und zu können dadurch kurze Schwächeanfälle oder Übelkeit auftreten, aber mehr nicht. Nach neusten Erkenntnissen zerstört er das Immunsystem aber nicht direkt. Stellt es euch vor, als ob ein elektrisches Gerät hochgefahren wird. Zunächst auf volle Leistung, dann auf einen Tiefpunkt. Das ziemlich schnell und reibungslos. Das ist eigentlich positiv, da ihr Immunsystem dadurch sogar gestärkt wird und lernt sich großen Strapazen auszusetzen. Allerdings kann der Erreger machen was er will, weil er nicht ruhig gestellt werden kann. Für andere Körper ist er also isoliert. Für die Infizierten ist er allerdings nicht aufzuhalten. Im Grunde genommen kann der Erreger mit ihrem Körper spielen. Er könnte in den nächsten Sekunden einfach absterben oder er wird noch jahrelang für Unannehmlichkeiten in ihrem Körper sorgen. Er könnte aber auch zum Tod führen. So genau weiß niemand, was dieser Erreger für Auswirkungen hat. Also können wir nicht sagen, ob sie überlebt, weil wir nicht wissen, wie sich die Lage des Erregers entwickelt.“ Alle schwiegen betroffen. „Nun gut. Wir sollten aber wenigstens die anderen Risiken ausschalten. Also machen wir uns an die Arbeit!“, meinte Nami und ging eine neue Schüssel Wasser holen.

Zorro schlief, wie eigentlich immer, als es an die Tür klopfte. Er fuhr hoch. „Sag mal, pennst du denn schon wieder?! Zorro! Hallo? Erde an Zorro! Hier ist Chopper!“, rief der kleine Elch. „Ist ja gut, ich bin wach!“, zischte er und warf einen Blick auf Ruffy. Er schlief seelenruhig weiter. Der Schwertkämpfer öffnete die Tür. „Schläft er noch?“, fragte Chopper plötzlich schuldbewusst. „Ja, er liegt total im Tiefschlaf. Ich glaube, den kriegen wir nicht mehr wach!“ „Gleich sowieso nicht mehr“, erklärte er. „Willst du zusehen?“ „Zusehen? Bei was denn?“, wollte Zorro verwundert wissen. „Man! Vergisst du im Schlaf alles oder wie? Ich lege ihn jetzt ins Koma und ich will jetzt wissen, ob du mir unbedingt dabei zuschauen musst, oder ob du nicht einfach rausgehen kannst!“, entgegnete er kopfschüttelnd. „Oh, äh, ja klar geh ich raus!“, sagte er hastig und verließ schnell den Raum. „Na dann, gute Nacht Ruffy!“, seufzte Chopper und machte sich an die Arbeit.

Es verging eine lange Zeit und Amayas zerstörter Körper konnte sich nun besser an die Arbeit machen. Genauso wie Ruffys Wunde und auch die entstandenen Sorgenwunden um den Käpt’n und der Ingenieurin verheilten ein wenig. Als Ruffy die Augen aufschlug fühlte er sich irgendwie seltsam. Er blinzelte ein paar Mal, da alles verschwommen war. Was war passiert? Sein Kopf dröhnte. Er kniff die Augen noch einmal fest zu und riss sie dann ruckartig auf. Endlich stellte sich langsam die Schärfe ein. Über ihn war jemand gebeugt. Er erkannte nach längerem Hinsehen Robin. „Was-“ „Nein Ruffy. Noch nicht sprechen. Deine Werte sind noch etwas unter dem Schnitt, aber das haben wir gleich!“ „Werte?“ „Ich sagte du sollst still sein!“, warf sie ihm entgegen und er hörte es klicken und rattern. „Fast“, hörte er Nami sagen. „Trotzdem. Hol schon mal das Medikament!“, befahl Robin und die Navigatorin verschwand in die Ecke des Raumes. „Ich hab es! Sind die Werte jetzt normal?“, fragte sie, als sie wiederkam. „Ja, von mir aus kannst du ihm das Mittel jetzt geben!“ Ruffy bekam irgendetwas in den Mund geschüttet. Es schmeckte bitter, aber er wurde wacher und die Außenwelt erstrahlte endlich wieder in der altgewohnten Schärfe und den bunten Farben. „Was war denn los?“, gähnte er. Ihm war, als hätte er lange geschlafen. Und was machte er an diesen ganzen Apparaturen? „Wir haben dich ins Koma gelegt“, erklärte Robin gelassen. „Bitte was?!“ „Du hast schon richtig gehört. Du hast ziemlich lange geschlafen“, bestätigte Nami. „Wie lange war ich denn weg?“ „Ungefähr einen Monat“, lächelte Robin und entfernte ein paar Schläuche. „Was?! Wieso bin ich nicht verhungert?“, fragte er geschockt. „Du wurdest künstlich ernährt. Wir hielten es für das Beste. Auf jeden Fall sind deine Verletzungen so weit verheilt. Deine Werte sind normal. Gut, du darfst aufstehen!“, stellte sie fest und half ihm dabei, sich aufzurichten. Plötzlich traf es ihn wie ein Schlag. Er sprang auf. „Amaya! Was ist mit ihr?“ „Ruffy, du solltest jetzt vielleicht noch ein bisschen schlafen und dich ausruhen!“, lenkte Nami ab. Schon riss er die Tür auf und rannte nach unten. „Verdammt! Ich habe nicht damit gerechnet, dass er sich so schnell an das Thema wendet. Ich wollte es ihm noch schonend beibringen“, murmelte sie kopfschüttelnd und Robin sagte beruhigend: „Mach dir keinen Kopf, Nami! Ist schon okay. Früher oder später hätte er es sowieso erfahren müssen.“

Chopper saß nichts ahnend an seinem Schreibtisch, als die Tür aufgerissen wurde. „Amaya?!“ „Ruffy, du bist wach!“, entgegnete er erschrocken. Der Junge ignorierte ihn und rannte zum Bett. „Ihr geht es immer noch nicht besser? Wie kommt das?“ „Lass dir sagen, dass sie ein medizinisches Wunder ist. Sie müsste längst tot sein. Ihr Körper hätte sich vor einem Monat fast selbst zerstört, ich kann momentan nichts mehr für sie tun. Ihr Körper muss gerade einen Erreger bekämpfen. Sonst ist alles in Ordnung, aber ich muss gestehen, dass es nicht aussieht, als ob sie das schafft. Er spielt mit ihren Abwehrzellen und ihren Wunden. Sie sind im vergangenen Monat zweimal aufgegangen. Noch einmal schafft sie das nicht. Es ist überhaupt schon ein Wunder, dass sie diese beiden Male überlebt hat“, erklärte er offen und ehrlich. Ruffy sank in die Knie. „Das ist nicht wahr!“, stotterte er und verbarg sein Gesicht hinter den Händen. „Sie schafft das!“ „Nein, tut mir leid, aber das wäre unmöglich. Ihr Körper kann dem unmöglich noch länger als einer Woche standhalten. Es tut mir wirklich, wirklich leid!“ „Also können wir nur dasitzen und warten, dass sie die Augen aufmacht?“ „Nein, wir können höchstens darauf warten, dass der Erreger ihren Körper vollständig zerstört“, erklärte Chopper. Er hatte sich schon seit zwei Wochen damit abgefunden, aber für ihn war es auch nicht weniger hart gewesen, als jetzt für Ruffy. „Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben! Sonst ist es endgültig, sie ist doch schon ein Wunder, also warum sollte sie die Welt verlassen? Das hat sie nicht verdient!“ „Ich weiß, dass es hart ist, aber sie wird sterben.“ Eine unerträgliche Stille erfüllte den Raum. „Sie wird also sterben?“, wiederholte Ruffy ruhig. Er hatte den Kopf gesenkt, sodass Chopper nur einen Schatten sah. „Sie wird von uns gehen?“ „Ja“, bestätigte er unsicher. Ruffy stand auf. Immer noch war er die Ruhe in Person. Bevor Chopper fragen konnte, wohin er wollte öffnete er die Tür und schloss sie sachte. Als wieder Stille von den Wänden widerhallte, erhob der kleine Elch sich ebenfalls und verließ den Raum. Er warf einen letzten Blick auf Amaya, die unbeweglich dalag, doch irgendetwas kam ihm verändert vor. Sie würde nie mehr aufwachen, das wusste er, doch es sah so aus, als ob sie ihre Gesichtszüge ganz leicht verkrampft hat. Danach schloss er betroffen die Tür. In diesem Moment krachte es von draußen. „Ruffy, hör auf!“, brüllte Franky. Chopper eilte durch den Essraum zur Tür nach draußen. Ruffy schlug seinen Kopf heftig gegen den Mast. Auch die anderen Mitglieder der Crew rannten nach draußen. „Alter! Ruffy, lass den Scheiß!“, rief Sanji, als er nun anfing auf fast alles einzuschlagen seine Faust ihn nur knapp verfehlte. „Ja, hör auf, das bringt nichts!“, rief auch Nami ihm zu. „Wenn's euch nicht passt, geht rein!“, entgegnete er und zerschlug ein Colafass, was Franky mächtig aufregte. „Es ist für uns alle nicht leicht!“, versuchte nun auch Chopper ihn zu beruhigen. Sinnlos. Die Luft war erfüllt von den Geräuschen, die beim zu Bruch gehen der Gegenstände entstand. Niemand hörte das leise quietschen, als sich die Tür hinter dem Arzt zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit öffnete. „Sie haben Recht, Ruffy. Es reicht.“ Choppers Augen weiteten sich. Er wagte es nicht sich umzudrehen. Der Rest der Crew erschrak ebenso. Bis Ruffy ebenfalls bemerkte, was Sache war, verstrichen einige Minuten. „Amaya!“, flüsterte er ungläubig, als er das Mädchen erkannte. Sie stützte sich mit einer Hand am Türrahmen ab und mit der anderen hielt sie die Tür offen. Der Schatten auf ihren Augen ließ keinen Schluss auf ihre Emotionen zu. Da niemand sich mehr zu bewegen vermochte, aufgrund des Unmöglichen, was sich gerade vor ihnen abspielte, öffnete sie die Tür einen Spalt weiter. Sie zwängte sich hindurch und ging zur Treppe. Diese lief sie taumelnd hinunter. Das weiße T-Shirt und die ebenfalls weißen Shorts flatterten dabei im Wind. Es machte den Eindruck, als würde sie gar nicht wissen wo sie hin lief und sich einfach nur nach unten gleiten ließ. Ruffy beobachtete, wie der Wind mit ihren Haaren spielte. Sie ging direkt auf ihn zu. Zirka zwei Meter, bevor sie ihn erreichen konnte, durchzuckte ihren Körper ein stechender Schmerz. Man sah ihr diese Schmerzen deutlich an. Verkrampft stand sie da und versuchte auf den Beinen stehen zu bleiben. Doch Amaya hielt sich die Arme verschränkt vor den Bauch und vor ihr verschwamm alles. Sie spürte, wie sie nun doch nach vorne umkippte. Es war keine gute Idee gewesen, sich von den Geräten loszureißen und aufzustehen. Sie hatte doch gesehen, dass ihr Körper den DH8 Erreger hatte. Das Messgerät hatte es eindeutig angezeigt und wenn jemand etwas über diesen Erreger wusste, dann sie. Vor einem Jahr, war sie eine der Infizierten gewesen und hatte ihn selbst mit Mühe und Not bekämpft. Gott sei Dank war ihr Immunsystem stark genug gewesen, um den Erreger erfolgreich zu bekämpfen. Sie wusste bereits von dem medizinischen Wunder, das ihr Körper war. Die Teufelsfrucht schien ihrem Körper nicht nur permanent Schaden zuzufügen, sondern gleichzeitig etwas Impfstoff ähnliches zu sein. Dank ihr war es Amaya gelungen, jeden Erreger einfach zu bekämpfen. Dennoch war es dieses Mal gefährlicher. Amaya hatte sich überschätzt. Damit hatte sie nicht gerechnet. Scheiße. Sie hätte liegen bleiben sollen! Sie schloss die Augen und erwartete den Aufprall. Nichts. Vorsichtig öffnete sie das linke Auge. Dann auch das Rechte. „Dummkopf, du hättest liegen bleiben sollen!“, erklärte ihr Ruffy. „Ich weiß“, murmelte sie. „Du hast es wirklich geschafft, du hast überlebt! Das glaube ich nicht, bist du das tatsächlich?“ „Ja, ich bin's, Amaya“, bestätigte sie leise. „Ich bringe dich jetzt in dein Bett, okay?“, lächelte er freudig. „Tu das“, willigte sie ein. Sie wollte einfach nur noch schlafen. Nur ein paar Medikamente und viel Schlaf, das müsste reichen. So hoffte sie zumindest. Amaya bemerkte, dass der Untergrund weicher geworden war. Also lag sie jetzt schon in ihrem Bett. Ruffy hatte sich über sie gebeugt und atmete aufgrund ihrer Reaktion auf. Sie sah ihn wie vorhin nur verschwommen. „Danke, dass du mich schon wieder aufgefangen hast.“ „Kein Problem, aber jetzt bleibst du erst mal liegen. Chopper kümmert sich schon wieder um dich! Ich bin froh, dass du wieder wach bist.“ „Ich will nicht schon wieder in den Medizinraum. Ich muss nur diese komischen Medikamente nehmen, sonst geht es mir schon wieder gut!“, protestierte sie. „Ist schon okay, ich überzeuge ihn davon. Jetzt schläfst du dich aber mal schön aus. Ich will mich ehrlich gesagt auch schlafen legen“, entgegnete er. „Na gut.“ Sie hörte noch, wie er die Tür öffnete. „Ruffy?“ „Hm?“ „Ich hab dich lieb“, sagte sie matt. „Ich dich auch“, lächelte er und schloss sie beruhigt. Ebenfalls schlief sie beruhigt und lächelnd ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2013-12-03T23:22:57+00:00 04.12.2013 00:22
Spitzen Kapi^^
Von:  Piratenqueen
2013-12-03T16:58:50+00:00 03.12.2013 17:58
Sie ist wach *vor freude heul*
Super kap
LG^^


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