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A loving Girls World

von

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Eternity

Der Rauch nimmt mir die Luft zum Atmen.

Obwohl meine Beine mich kaum mehr tragen wollen schleppe ich mich unter Anstrengungen weiter. Auf einmal klirrt es neben mir, ich blicke zu der eingeschlagenen Fensterscheibe, als plötzlich eine Stechflamme aus der Öffnung tritt. Erschrocken weiche ich zurück und beschleunige mein Tempo, nur noch um die eine Ecke, da scheint es noch sicher zu sein.

Ich keuche und schiebe mich um die Hauswand, schwanke noch ein paar Schritte und lasse mich neben einen rostigen alten Müllcontainer fallen. <em>Nur einen Moment Ausruhen,, sage ich mir. Dann gehe ich weiter.

Ich schlinge meine Arme um meine Beine und ziehe sie an mich. Müde lege ich meinen Kopf ab, da fällt mein Blick auf mein Armband. Ich öffne das kleine silberne Medaillon und blicke auf die vergilbten Fotos. Eins von meiner Familie und mir und eines von Henry. Beim Gedanken an ihn füllen sich meine Augen mit Tränen und mein ganzer Körper zittert

Plötzlich höre ich hämisches Gelächter vom Ende der Straße und als ich in die Richtung des Geräusches blicke erkenne ich die dunklen verzerrten Schatten der Oublianern, Wesen, die unseren Planeten einnehmen wollen und ohne zu Zögern unsere Städte angreifen und alles abschlachten, was ihnen in den Weg kommt.

Da erkenne ich, wie etwas in der Hand des einen aufflackert. Feuer! Und das Ding, was er in seiner Hand hält erkenne ich jetzt als Bombe.

Ich sehe noch, wie die Waffe auf dem verdreckten Straßenboden aufschlägt, aber dann...
 

Erschrocken fahre ich in meinem Bett auf. Ich fühle mich, als müsste ich sterben vor Angst, doch das Zittern, welches normalerweise immer bei mir auftrat wenn ich Angst hatte blieb aus. Auch mein Atem verändert sich nicht, mein Herzschlag bleibt gleichmäßig und ruhig, ich spüre die Angst in meinem Inneren, doch mein Körper reagiert nicht darauf.

Erschöpft lasse ich mich wieder in die Kissen fallen, meine Gedanken schweifen ab, bis sie schließlich bei ihm landen. Henry. Es ist so ungerecht, dass er sterben musste, er ist noch so jung gewesen. Doch trotz all der Trauer werden meine Augen nicht feucht, keine Träne läuft mir die Wange hinab.

Ein Klopfen an der Tür reißt mich aus meiner trüben Laune. „Luce?“, höre ich Chucks Stimme vor meinem Zimmer. „Kommst du? Doc N hat eine Krisensitzung einberufen und du sollst dabei sein!“ Beim Klang seiner weichen Stimme muss ich Lächeln. Er ist es, dem ich mein Leben zu verdanken habe, er hatte mich nach dem er mich tot in der Gasse gefunden hatte zu Doktor Norris gebracht.

Der Doc ist ein Genie im Bereich der Humanbiologie und hat es geschafft ein Mittel zu entwickeln, welches Toten das Leben zurück geben konnte. Doch seine Wesen, wir, sind noch nicht perfekt. Es ist unserem Körper noch nicht möglich, auf unsere Gefühle zu reagieren.

„Ich komme!“, brülle ich und springe aus dem Bett, renne zu meinem Schrank und schnappe mir das nächstbeste Kleid.

Gerade als ich aus meinem Pyjamaoberteil geschlüpft bin wird die Tür aufgerissen. Überrascht drehe ich mich um und starre auf Chuck, der mit einem breiten Grinsen in der Tür steht.

„Süßer BH“, schnurre er süffisant und mustert mich ausgiebig.

Könnte ich noch rot werden, dann würde ich wahrscheinlich jetzt aussehen wie eine Tomate...;„Du...“, knurre ich und schubse ihn aus der Tür. „Wieso kommst du einfach rein?“ Ich linse ihn durch den Spalt der Tür böse an.

Doch er erwidert meinen Kommentar wie immer mit einem frechen Lachen. „Ach“, meinte er. „du hast so lange gebraucht und außerdem dachte ich, dass es vielleicht was schönes zu sehen gäbe!“, kichert er.

Mit einem lauten Knall schlage ich die Tür zu. „Ich hasse dich!“, fauche ich wütend, doch als Antwort vernehme ich nur Gelächter.

„Ich liebe dich...“, murmele ich leise und lehne meinen Kopf gegen die kalte Holztür.
 

„Aber dass können Sie doch nicht machen!“, keife ich wütend. „Sie ist zwar eine Oublianerin und ihr Mann auch, aber Sie können sie doch nicht da draußen stehen lassen!“

Heute Morgen standen vor den Toren des Anwesens, indem ich mit dem Doc und den anderen Wiederbelebten wohnte, zwei Oublianer. Die Frau hielt einen Leichnam in ihren Armen, der, wie sich herausstellte, ihr Mann ist. Sie soll gesagt haben, dass sie den Doc bitten würde ihren Mann wieder zum Leben zu erwecken, doch die Bewohner unseres Hauses sind nach wie vor skeptisch und lassen die beiden im Kriegsfeuer stehen.

„Es ist doch ihr Mann!“, schreie ich aufgebracht und werfe hilfesuchend einen Blick zu Chuck, doch sein Blick ist kalt und hart, anders, als ich ihn je gesehen habe.

„Nein, wir können nicht riskieren, dass die Feinde in unser Quartier eindringen!“, erwidert Hauptmann Tickles.

„Aber...“, versuche ich zu protestieren, doch Chuck schnitt mir das Wort ab.

„Nichts aber, wir können nicht zu einhundert Prozent sagen, dass ihr Mann wirklich tot ist, oder uns nach seiner Wiederbelebung nicht umbringen will.“

Entgeistert starre ich ihn an. „Was ist nur mit euch los?“, brülle ich. „Ich könnt sie doch nicht einfach so sich selbst überlassen! Nur weil wir gestorben sind heißt es doch nicht dass unsere Gefühle tot sind, dass wir tot sind!“

&nbsp;&nbsp; „Luce!“, Chucks Blick bringt mich sofort zum Schweigen. "Ich bin tot, du bist tot, wir alle sind tot, Luce, es gibt kein Zurück mehr, man kann es nicht ändern!"

Wütend beiße ich die Zähne zusammen und Blitze ihn aus zusammengekniffenen Augen an, doch dann fasse ich einen Entschluss. „Doc“, sage ich. „Geben Sie mir die Medizin, ich werde sie dem Toten selbst injizieren!“

„Luce, das wirst du...“, brüllt Chuck, doch ich wende mich von ihm ab.

„Folgen Sie mir, Miss Luce“, murmelt der Doktor leise und ich verlasse nach ihm die Tür. Ich brauche mich nicht umzudrehen um zu merken, dass alle mir hinterher starren.
 

An die Zeit draußen kann ich mich kaum noch erinnern, alles ist mit einem grauen Nebel bedeckt. Das einzige, was ich wohl nie vergessen werde ist das Strahlen der Oublianerin, als ihr Mann sich wieder bewegte, doch als ich das Gebäude wieder betrete werde ich von allen geschnitten. Man starrt mich entsetzt, wütend und sogar ängstlich an.

Doch am schlimmsten ist es, Chuck zu begegnen. Es scheint, als sei er sauer auf mich und diese Tatsache zerreist mir schier das Herz. Tagsüber weiche ich seinen Blicken aus, nachts weine ich mich tränenlos in den Schlaf.

Ich liege auf meiner Bettdecke, die Arme im Nacken verschränkt und starre an die Decke, als es plötzlich klopft.

„Herein?“, rufe ich fragend.

Langsam öffnet sich die Tür und Chuck schaut mich fragend an. „Darf ich rein kommen?“, fragt er leise.

Langsam nicke ich und rutsche ein Bisschen zur Seite, damit er sich hinsetzten kann. Eine Weile sitzen wir einfach nur da und schweigen uns an, doch dann brennt es mir zu sehr auf der Zunge und frage: „Warum hasst du mich plötzlich?"

Verwundert starrt er mich an. „Wieso denkst du das? Ich dachte, du seiest sauer auf mich!“

Jetzt bin ich verwundert. „Aber du schneidest mich doch die ganze Zeit und...“

„Weil ich wütend auf mich selbst bin!“, murmelt er. Fragend blinzele ich ihn an. „Ich bin sauer auf mich, weil ich nicht den Mut hatte raus zu gehen und dieser armen Frau zu helfen, weil ich dich angeschrien habe, dich alleine hab rausgehen lassen und das Mädchen, das ich liebe verdammt noch mal in den Tod hab laufen lassen.“

Überrascht weiten sich meine Augen. „Was du... bist..?“

„In dich verliebt...?“, beendet er meinen Satz und ich nicke nur stumm. „Seit dem ersten Treffen... Und du...? Was ist mit dir?“, er lächelt mich schüchtern an, ein Lächeln, dass ich noch viel lieber sehe, als sein Freches. Ich beiße mir nachdenklich auf die Lippe und sage nichts, kann nichts sagen. „Dann also nicht...“, murmelt er resigniert und erhebt sich von meinem Bett.

Da nehme ich allen meinen Mut zusammen, ziehe ihn an seinem Ärmel zu mir und nähere mich ihm. Schüchtern drücke ich ihm einen leichten Kuss auf die Wangen und lächele ihn dann kleinlaut an. Doch er strahlt nur überglücklich.
 

~Eternity Love~



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