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A loving Girls World

von

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Im Ziel.

   Gleich.

Gleich bin ich da, am Ziel.

Nur noch zwanzig Meter, fünfzehn, zehn.

Den Jubel um mich höre ich nur wie in Trance, ich schöpfe aus meinen letzten Reserven und überhole noch die beiden, die vor mir laufen, die mich aus den Top 10 drängen würden. So lange habe ich auf diesen Moment hintrainiert, so viel Zeit habe ich in diesen Tag investiert. Und da: der Lichtblitz des Zielfotoapparates .

   Keuchend werde ich langsamer und blicke ängstlich auf das Foto, welches auf eine Leinwand proeziert wird und meinen Einlauf festhält. Habe ich mich vielleicht verguckt, bin ich doch nicht unter den zehn Besten? Darf ich doch nicht zum nächsten Ausscheid? Zum Landeswettbewerb? War alles umsonst? Müde wende ich den Blick ab, bevor das Ergebnis verkündet wird. Ich kriege schon mit, wie es weiter geht...

   Auf einmal bin ich von meiner Trainingsgruppe und meiner Familie umgeben. Alle jubeln und umarmen mich und da wage ich es doch noch einmal einen Blick auf den Monitor zu werfen. Die Platzierung. Und ich... als Zehnte!

   Erleichtert keuche ich auf und ich merke, wie meine Beine weich werden und ich sinke zu Boden. Aus meinen Augen kullern Tränen der Erleichterung, der ganze Druck der letzten Zeit fällt von mir ab und ich fühle mich frei von allem, ich bin angekommen, am Ziel.

   Besorgt beugen sich meine Freunde zu mir herunter und ziehen mich wieder auf die Beine. „Nur ein kleiner Schwächeanfall“, murmele ich lächelnd und bedanke mich für ihre Hilfe.

    „Antonia“, wendet sich flüsternd meine beste Freundin an mich. „Ich glaube, da ist jemand, der dich mehr interessiert als wir!“ Sie kichert und zeigt auf etwas hinter mir.

   Erschrocken drehe ich mich um und erblicke in einiger Entfernung einen gut aussehenden Jungen an einer Hauswand lehnen. Michael!

Ich spüre, wie mein Herzschlag schneller wird und ich trete mit einer Entschuldigung von meinen Freunden weg, die ich noch Lachen höre, als sie bemerkten, wo ich hin will. Blödmänner..., , denke ich genervt, während ich mir einen Weg durch die Massen bahne. Zu ihm.

   Als ich endlich vor ihm stehe bin ich noch mehr zerzaust  als davor und ich atme schwer. Der Stadtlauf von zehn Kilometern war im Vergleich zu diesen zehn Metern gar nichts...

   „Hi Michael!“, sage ich verlegen.

Als Antwort nickt er nur und blickt mich spöttisch aus seinen eiskalten blauen Augen an.  Obwohl ich nie einen anderen Ausdruck in ihnen gesehen habe, verletzt es mich trotzdem, dass er nicht wenigstens heute etwas netter zu mir ist.

   „Willst du mir nicht gratulieren?“, frage ich traurig und schaue ihn flehend an.

Er öffnete den Mund um mir zu antworten, doch ich schneide ihm das Wort ab: „Du musst mir nichts vorheucheln, echt nicht. Aber wenn du mich doch nicht ausstehen kannst, warum bist du dann überhaupt gekommen?“, schluchze ich und wende mich ab.

Ich beginne mich durch die Massen zu kämpfen, als sich von hinten plötzlich eine Hand um meine schließt. Erschrocken  zucke ich zusammen und drehe mich um. „Entschuldigen Sie, könnten Sie...“, beginne ich, doch als ich sehe, wer da meine Hand hält bleiben mir die Worte im Hals stecken.  

   „Ich ähm...“ Vor mir steht Michael, der beschämt zur Seite blickt. Überrascht reiße ich die Augen auf und als er weiter redet beschleunigt sich mein Herzschlag noch mehr: „Bitte... geh nicht... Ich.... hasse dich doch nicht... Ich ähm...“, druckst er und dann scheint es, als wüsste er nicht mehr, was er sagen wollte. Unschlüssig starren wir uns an, als ich plötzlich von hinten gestoßen werde, und ihm in die Arme stolper.

   Ich schnappe nach Luft, als ich merke, wie nah ich Michael bin. Dann spüre ich seine starken Hände auf meinem Rücken und er zieht mich an sich.  Mein Gesicht ist plötzlich ganz heiß und ich bin bestimmt furchtbar rot.

   „Ich liebe dich, Antonia“, höre ich Michael an meinem Ohr flüstern.

Verwirrt blicke ich zu ihm hoch, er blickt mich liebevoll an und in dem Moment fasse ich allen meinen Mut zusammen. Ich schließe die Augen, strecke mich zu ihm hoch und gebe ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. Nur kurz und zart, kaum eine Berührung, doch es reicht um ihm meine Gefühle für ihn zu übermitteln.

   Als ich meine Augen wieder öffne strahlt er mich überglücklich an. Seine sonst so arrogante Fassade ist komplett in sich zusammen gebrochen. Ich erwidere sein Lächeln und greife nach seiner Hand.

   „Gehen wir zu den anderen?“, frage ich.  Zur Antwort nickt er und greift nach meiner Hand.

   Als wir bei den anderen ankommen, werden wir mit Jubel empfangen. „War ja auch langsam mal Zeit!“, ruft meine beste Freundin und die anderen lachen zustimmend.

   Michael neben mir verdreht genervt die Augen und ich kichere beschämt, aber dennoch: Ich bin so glücklich wie schon lange nicht. Zwei meiner Wünsche erfüllt in so kurzer Zeit, es ist wie ein Traum!

 

 

Frei.
 

 

Angekommen.
 

 

Am Ziel.
 

 

 
 

 



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