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Everything you want

von

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"Nimm es oder lass es."

Tief atmete sie durch, während der kühle Wind ihren Körper umspielte. Ihre Nerven lagen blank, dennoch war dies keine Entschuldigung für das, was sie vorhin getan hatte, das wusste sie. Allerdings hatte Sanji sie einfach nicht in Ruhe lassen wollen und auch ansonsten hatte es während des gesamten Abendessens kein anderes Thema zwischen ihnen gegeben. Schon bevor sie nach oben gegangen war hatte sie geahnt, dass es ein Fehler sein würde, doch hatte sie auch gewusst, dass es kaum möglich war sich ewig in dem kleinen Krankenzimmer zu verschanzen und darauf zu hoffen, dass sich die Stimmung von alleine wieder beruhigen würde. Manchen Dingen konnte man einfach nicht ewig aus dem Weg gehen, dennoch konnte sie nicht behaupten, dass sie trotz ihres Wissens den Verlauf des Abends geplant hatte. Nein, viel mehr war es eine Kurzschlussreaktion gewesen, deren Folgen sie bisweilen noch nicht einschätzen konnte. Das sich die Stimmung entspannen würde bezweifelte sie allerdings und so hatte sie das Ganze nicht einmal wirklich weiter gebracht. Nun, ganz so konnte man es vielleicht doch nicht sehen, denn die meisten schienen nun zufrieden zu sein und ihr Wutausbruch schien sie auch genug eingeschüchtert zu haben, damit selbst Ruffy seine Klappe halten würde. Dennoch gab es immer noch drei Personen von denen sie sich sicher war, dass sie sie nicht so einfach davon kommen ließen. Sanji, der zuvor zu sprachlos gewesen war, um sich zu dem Thema äußern zu können, Robin deren Blick in diesem Moment voller kälte gewesen war und Zorro, den sie ohne dessen Zustimmung und Wissen mit in diese Lage hinein gezogen hatte und dem sie wohl als allererstes Rechenschaft ablegen sollte. Wie genau er dazu stand konnte sie nicht einmal sagen, sein Gesicht war völlig ausdruckslos gewesen, sie hatte wirklich nicht erfassen können, wie er das ganze aufnahm, was ihr doch ein wenig Sorgen bereitete.

Eine Schneeflocke streifte ihre Wange und sie hob den Blick gen Himmel. Bedeckt von dicken, schweren Wolken blieb einem der Blick auf einen klaren Sternenhimmel verwehrt. Sie beobachtete, wie sich zu dieser ersten, kleinen Flocke weitere gesellten und eine verschneite Nacht ankündigten. Die damit verbundene Kälte, die sich durch ihre Kleidung fraß, nahm sie kaum wahr. Nach den vergangenen Ereignissen war es vermutlich nicht das klügste hier zu stehen, sie sollte sich lieber nach drinnen begeben, in ihr Zimmer oder die Bibliothek, vielleicht aber auch das Aquarium. An irgendeinen Ort, wo sie alleine sein konnte und sich nicht weiter diesen nervigen Fragen aussetzen musste. Bisweilen war es hier noch am angenehmsten, auch wenn sie davon ausgehen konnte, dass sie hier mit Sicherheit nicht lange alleine bleiben würde. Zumindest Lysop würde irgendwann auftauchen, der für die heutige Nacht unfreiwilliger weise zur Nachtwache eingeteilt worden war. Wie jedes Mal hatte er sich künstlich aufgeregt, gejammert und am Ende doch nachgegeben. Es war immer das gleiche und so gab niemand von ihnen noch sonderlich viel um seine Worte, es war wie vor einem Kampf. Er jammerte, wollte dem Kampf ausweichen aber wenn es darauf ankam kämpfte er wie sie alle und folgte Ruffy überall hin, egal welchen Weg dieser auch für sie bereit hielt.

"Willst du mir sagen, was das eben war?" Merklich zuckte sie zusammen, als sie die Stimme vernahm. Leicht verzog Nami das Gesicht und blickte über die Schulter zu Zorro, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte und mit ernster Miene neben sie trat und sie abwartend anblickte. Ihm auszuweichen wäre in diesem Moment wirklich unfair gewesen und so musste sie sich diesem Gespräch stellen, auch wenn sie das eigentlich nicht wollte. Seufzend wandte sie den Blick ab und zuckte mit den Schultern.

"Ich weiß es nicht. Ich hatte das nicht geplant, falls du das meinst", gestand sie ihm dann ehrlich und blickte in Richtung des kleinen Waldes, der sich auf der Insel befand und den man durch die Dunkelheit und den fallenden Schnee nur schemenhaft erkennen konnte. Vielleicht war es auch mehr der Umstand, dass sie wusste, dass er da war, der ihr dabei half die einzelnen Bäume in der Dunkelheit aus zu machen.

"Das ist also aus einer reinen Laune heraus passiert?" Sie schwieg. Der Unterton in seiner Stimme verriet ihr, dass er dies für eine äußerst dumme Reaktion hielt und unrecht hatte er damit sicherlich nicht. Sie hatte schon deutlich bessere Entscheidungen getroffen und diese gehörte nun wahrlich nicht dazu. Nami war dies bewusst, jedoch konnte sie das gesagte nicht zurück nehmen und es nun zu tun würde sie nur unglaubwürdig erscheinen lassen. Es war abzusehen, dass ihr niemand glauben würde, wenn sie nun das gesagte versuchte zurück zu nehmen, dazu hatte ihr Wutausbruch ihre Worte zu sehr unterstrichen. Wie sie da nun wieder heraus kommen sollte wusste sie wirklich nicht, doch von heute auf morgen ließ sich sicherlich keine befriedigende Lösung finden.

"Ich weiß wirklich nicht ob ich das für genial oder verrückt halten soll", sprach er weiter und stützte sich mit den Unterarmen auf der Reling ab, während sie ihm nun einen fragenden Blick zuwarf.

"Was meinst du?"

"Sie eifersüchtig zu machen. Wenn sie wirklich glaubt, dass da etwas zwischen uns ist und sie dich nicht bekommen kann, dann wirst du unweigerlich ihren Jagdtrieb schüren." Er schnaufte leise und sah nun zu ihr hinauf, wobei er leise auflachte, als er ihren verwirrten Blick bemerkte. Zwar verstand sie, was er meinte, doch ob das wirklich ein so genialer Plan war wagte sie noch zu bezweifeln.

"Soll das ein Witz sein?"

"Mit Nichten. Du hast uns in diese Lage gebracht, dank dir glauben nun alle da drinnen, dass zwischen uns wirklich etwas laufen würde. So einfach werden wir da nun ohnehin nicht mehr heraus kommen also.. kannst du zumindest versuchen das Beste daraus zu machen."

"Und du würdest mir dabei helfen?" Sie zog eine Braue hoch und musterte ihn eingehend. Was sollte sie nun davon halten? Wenn sie sich nun einfach aus dem Weg gingen, dann würde sich das Problem vielleicht von alleine lösten. Stattdessen bot er ihr seine Hilfe an.

"Nun, wenn du mir meine Schulden erlassen würdest, dann würde ich sogar deinen, dich liebenden Freund spielen", sprach er und ein breites Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. Daher wehte also der Wind. Nun gut, sie hatte ihn damit hinein gezogen, da sollte es sie auch nicht wundern, wenn er auch versuchte das Beste für sich aus dieser Situation zu machen. Doch seine ganzen Schulden? Ging es noch?!

"Träum weiter! Du wirst mir jeden einzelnen Berry zurück zahlen!" Er löste sich aus seiner Position und baute sich vor ihr auf, trat näher an sie heran. Sie wich nicht zurück, erwiderte seinen Blick finster. Was dachte er sich? Er hatte schulden bei ihr, fast so lange, wie sie sich kannten, meinte er wirklich sie würde das nun so einfach aus dem Weg räumen? Ihr Druckmittel aufgeben, wobei sie sich sicher war, dass er anschließend alles dafür tun würde, um zu vermeiden, dass er wieder in eine solche Situation kam. Nein, das konnte sie so einfach nicht machen.

"Was denn, ist dir dieses Weibsbild das nicht wert?" fragte er feixend und das Grinsen auf seinem Gesicht wurde nur noch breiter. So einfach würde er wohl wirklich nicht locker lassen, zumal sie zugeben musste, dass er in gewisser Weise recht hatte. Robins Blick war ihr nicht entgangen, allerdings wusste sie nicht, was genau das aussagen mochte. Es konnte sie lediglich stören, weil ihr Spielzeug nun in anderen Händen war oder aber da konnte mehr dahinter stecken. Was es war vermochte sie nicht zu sagen und um es heraus zu finden gab es nur einen Weg. Die Frage war nur, ob sie bereit war diesen Preis zu zahlen.

"Käme darauf an, ob ich wüsste das es funktioniert oder nicht", sprach sie ausdruckslos und neigte den Kopf zur Seite, während sie ihn forschend ansah. Leicht zog er dabei die Braue hoch, wobei sie sicher war, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass sie einfach so nachgeben würde, immerhin ging es hier um ihr geliebtes Geld und Nami wäre nicht Nami, wenn sie davon einfach so ablassen würde.

"Komm, ich werde dich Zicke küssen müssen, das ist mehr wert als alles, was ich dir schulde", wandte er ein, woraufhin Nami nur die Augen verdrehen konnte. Sie beide waren wie Hund und Katz, wie sollten sie da eine angebliche Beziehung oder wenigstens ein Verhältnis vortäuschen können?

"Wenn es funktionier, dann werde ich dir vielleicht deine Schulden erlassen", sprach sie schließlich. Ihm war klar, dass er nicht mehr bekommen würde und dennoch konnte er es nicht so einfach dabei belassen.

"Ist das etwa alles?"

"Nimm es oder lass es." Sie würde ihn sicherlich nicht zwingen und es auch ohne ihn schaffen, zumal sie von diesem Plan ohnehin nicht so wirklich überzeugt war. Robin war keine von diesen einfachen Personen, die sich auf solche Spielchen einließen und nachgaben. Sie war wesentlich komplexer und das, was sie hier taten, war nun wahrlich alles andere als komplex. Es war etwas, das man bereits mit kleinen Kindern tat, man nahm ihnen etwas weg, das sie eigentlich nicht mehr wollten und schon wurde es wieder interessant und sie quengelten so lange, bis sie es wieder bekamen, nur um besagten Gegenstand wenig später wieder in irgendeiner Ecke liegen zu lassen. Man musste wahrlich kein Genie sein, um zu begreifen, dass so keine tiefergehenden Gefühle erzeugt wurden, sondern ein einfaches Verlangen, welches verschwand, sobald man das hatte, was man gewollt hatte. Und doch, sie konnte einfach nicht so tun, als würde sie diese Chance, so gering sie auch sein mochte, nicht ergreifen wollen. Dennoch, ob Zorro sich darauf einlassen wollte war etwas anderes, immerhin war dies hier kein einfacher Gefallen den er ihr tun würde, so etwas verlangte man nicht unbedingt von Freunden. Und eigentlich konnte sie ihm das wirklich nicht zumuten. Das wäre alles andere als fair.

Noch während sie da standen und Nami ihm in die Augen blickte, auf eine Antwort wartete, mit der er sich reichlich Zeit ließ. Wollte er sie zappeln lassen? Machte es ihm Spaß? Wundern würde es sie nicht, zwischen ihnen herrschte ein ähnliches Verhältnis wie zwischen ihm und Sanji, auch wenn es bei ihnen nicht in solchen Extremen ausuferte. Da war es nur recht und billig, wenn er wenigstens ein bisschen was für sich dabei heraus schlug, egal auf welche Weise das auch sein mochte. Hinter ihnen wurde eine Tür geöffnet, vermutlich die Kombüsentür. Es war als hätte er nur auf einen derartigen Moment gewartet. Sie wusste nicht wer dort hinaus gekommen war, er konnte es ebenso wenig wissen, da er mit dem Rücken zu den Geschehnissen stand. Es war auch egal, denn in diesem Moment legte er einen Arm um ihre Hüfte und zog sie an sich heran, während er sich zu ihr hinunter beugte und ihre Lippen mit seinen verschloss.

Protest. Das war der erste Impuls, der sich in ihrem Körper regte, doch sie wusste, dass er eine Entscheidung getroffen hatte. Die Entscheidung ihr zu helfen, dieses Spiel mit zu spielen mit allen Konsequenzen, die damit verbunden waren. Nun war sie am Zug. Sie legte die Arme um seinen Nacken, sorgte dafür, dass es etwas weniger Abstand zwischen ihnen gab und begann den Kuss zu erwidern. Hörte sie Schritte? Ein Stück weit öffnete sie die Augen, versuchte zur Seite zu schielen, einen Blick auf die Person zu erhaschen, die sich über das Deck bewegte, doch bevor sie das schaffte hörte sie nur, wie erneut eine Tür geöffnet wurde und wieder Stille herrschte. Langsam löste sie sich von Zorro und sah nachdenklich an ihm vorbei.

"Das wird dir niemand abnehmen, wenn selbst ich merke, dass du nicht bei der Sache bist", sagte er trocken und zog seinen Arm zurück. Langsam schielte sie wieder zu ihm. Was erwartete er? Dass sie sich darauf einließ? Es vielleicht sogar genoss? Zugegeben, es hatte sich nicht so furchtbar angefühlt wie erwartet, sie hatte schon schlimmere Küsse bekommen, doch wie sollte sie sich darauf einlassen, wenn ihre Gedanken unweigerlich immer wieder zu dieser einen Person glitten?

"Lass das meine Sorge sein, ja? Ich war nur etwas abgelenkt.."

"Weil du wissen wolltest wer uns gesehen hat?" Sie wich seinem Blick aus, legte die Arme um ihren Körper und versuchte die Kälte zu ignorieren, die sie nun mehr als nur deutlich spüren konnte. Viel zu deutlich. Als wäre der letzte Schutz durchbrochen worden, obwohl sich eigentlich nichts geändert hatte.

"Robin." Sie blickte zu ihm hinauf, fragend. Was meinte er nun schon wieder? Die Frage stand ihr wohl ins Gesicht geschrieben, denn er lachte leise auf, wandte sich dann ab und ging an ihr vorbei.

"Es war Robin. War doch nicht zu überhören."



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: robin-chan
2014-01-22T21:46:34+00:00 22.01.2014 22:46
WTH? Immer diese Kurzschlussreaktionen... also Respekt an Zorro, ich mag ihn hier echt :D Er ist ein guter Freund und ich kann dem nur zustimmen. Robin scheint wirklich eifersüchtig zu sein oder besser gesagt, sie scheint überrascht, dass da tatsächlich etwas laufen kann. Ich kann mir vorstellen, dass Robin es allerdings mit der Zeit durchschaut, jedenfalls wenn Nami sich nicht besser gibt. Denn sie wirkt nicht gerade als wäre sie verliebt in unseren Schwertkämpfer xD Gottchen, ich hoffe da kommen echt ein paar interessante Szenen zwischen Robin und Nami. Vor allem eine, in der Robin versucht sich an Nami ranzumachen und die verneint, weil sie ja einen "Freund" hat ;P

Liebe Grüße
Von:  fahnm
2014-01-20T23:14:07+00:00 21.01.2014 00:14
Super Kapi^^
Von: abgemeldet
2014-01-19T20:50:33+00:00 19.01.2014 21:50
Zwar taucht Robin in diesem Kapitel nicht aktiv auf, aber man spürt förmilich die Eifersucht *-*


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