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Everything you want

von

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"Er hat sich entschieden und egal was dort auf uns wartet, wir werden damit zurecht kommen."


 

Nie wieder. Etwas das sie sich zur Regel gemacht hatte. Eine Regel die sie antrieb. Ab diesem Zeitpunkt war Nami völlig versessen auf ihre Arbeit gewesen, hatte sich dort hineingestürzt und ebenso in ihr Training, um ihre eigenen Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Alles andere war zunächst unbedeutend gewesen, scheinbar zumindest. Das Leben war weiter gegangen auch wenn sie Robin nie vergessen hatte. Sie war immer ein Teil ihrer Gedanken gewesen, nur das auf ihrer Reise auch derart viel geschehen war, dass sie oft kaum die Zeit hatte um zurück zu blicken. Ruffy selbst war inzwischen weit stärker geworden. Er hatte nie wieder über Robin gesprochen. Etwas das durchaus beachtlich war doch sie alle mussten wohl einen Weg finden damit umzugehen. Auf die Frage, was sie ihm gesagt hatte, hatte er ledigtlich geantwortet, dass es in Ordnung sei. In Ordnung. Aus Namis Sicht war an all dem absolut gar nichts in Ordnung gewesen, doch hatte sie eben auch nichts an der Situation verändern können. Sie hatten weiter machen müssen, um ihr eigenes Überleben in dieser Welt zu sichern. Es hatte ihnen zumindest nicht zu sehr geschadet, denn der Erfolg gab ihnen bei all dem sicherlich recht. Inzwischen war Ruffy zu einem der Kaiser aufgestiegen und sie waren weit gekommen. Sehr weit. Doch jede Seemeile, die sie von Robin entfernt hatten, umso mehr war Nami doch abgestumpft. Zu Beginn war es ihren Freunden sicherlich aufgefallen, Sanji hatte versucht mit ihr zu sprechen, doch mit den Monaten, die vergangen waren hatten sie das Thema völlig begraben. Fast war es als sei die Archäologin nie Teil der Crew gewesen. Einzig Chopper ließ dann und wann noch eine Bemerkung fallen auch wenn er inzwischen durchaus wusste das niemand von ihnen darauf eingehen würde. Es half nicht. Es half nicht den Schmerz zu vergessen und weiter voranzuschreiten. Es half nicht die Fragen loszuwerden, die sie sich alle wohl noch immer stellten. Warum? Wo war sie? Ging es ihr gut? Zumindest Nami fragte es sich immer wieder auch wenn sie versuchte dem möglichst weit aus dem Weg zu gehen. Das sie nur zu gerne wüsste was Robin damals zu Ruffy gesagt hatte war noch ein anderes Thema, aber er hatte geschwiegen. Ein Umstand, der ihr durchaus merkwürdig erschien, aber was sollte sie tun? Die Machtlosigkeit, die mit diesem Thema einher ging hatte Nami nur weiter angetrieben und sie dazu veranlasst weiter zu trainieren, weiter zu kämpfen und alles daran zu setzen ihre Fähigkeiten zu schulen. Und so war sie inzwischen durchaus auch keine zu unterschätzende Gegnerin mehr.

„Du solltest eine Pause machen. Gönn dir etwas Saft, hm?“ Sanji war zu ihr gekommen und stellte ein Tablette zu ihr auf den Tisch. Darauf war etwas Gebäck, Orangensaft und eine Zeitung. Nami blickte nur kurz auf, sah dann aber wieder zu ihren Büchern.

„Gleich“, kam es nur abwesend von ihr. Der Smutje sah sie einen Moment besorgt an, wandte sich dann aber ab und ging wieder zum Schiff. Momentan lagen sie bei einer kleinen Insel vor Anker. Ausnahmsweise war alles ruhig, sie nutzten die Zeit, um sich zu erholen, das Schiff auf fordermann zu bringen und sich auf die weitere Reise vorzubereiten. Die Jungs trainierten, Franky war mit dem Schiff beschäftigt und Nami mit den Karten. Jeder hatte seine Aufgabe und bei den Ereignissen der letzten Monate war das wichtiger dennje.

Und so konzentrierte sie sich wieder auf ihre Bücher und beendete noch ihre Gedanken so wie die entsprechenden Notizen. Erst dann legte sie alles zur Seite und wandte sich ihrem Saft zu. Es tat gut, immerhin war es durchaus warm hier aber nicht zu warm. Eine angenehme Wetterlage, wenn man so wollte und durchaus eine Abwechslung zu allem anderen. Der Lockport hatte sich eingestellt, sie würden am nächsten Tag wieder ablegen. Zuvor musste sie noch mit Ruffy die Route besprechen und das er eine Winterinsel ansteuern wollte hielt sie nicht unbedingt für unwahrscheinlich. Ein Grund mehr sich dem Wetter hier zuzuwenden und es zu genießen.

Der Griff nach der Zeitung folgte einer gewohnten Routine. Zunächst sah sie sich die neuen Steckbriefe an. Sie erwartete nichts neues darin zu sehen, denn zu viel tat sich in dieser Hinsicht nie und die Piraten die eher als kleine Fische galten waren ohnehin nicht das was sie interessierte. Sie hatte sich erst zwei der Steckbriefe angesehen, als sie inne hielt und erstarrte. Sie kannte den Steckbrief, er war ihr schrecklich vertraut, ebenso wie diese eisblauen Augen. Nami blinzelte, hatte sie nicht erwartet ausgerechnet ihren Steckbrief vorzufinden. Ihr Blick glitt hinunter auf das Kopfgeld, welches sich merklich erhöht hatte. Doch warum? Der Umstand wurde schnell deutlicher, denn offenbar hatte die Regierung nun auch mitbekommen, dass Robin nicht mehr zu ihnen gehörte. Dafür aber zu einer anderen Gruppe.

Es dauerte noch einen Atemzug, dann legte Nami die Steckbriefe zur Seite und sah sich die Zeitung an. Wenn sich das Kopfgeld erhöht hatte dann musste es einen Grund dafür geben und den fand man in der Regel in einem der Artikel. Wie erwartet wurde sie fündig. Ein Artikel der sich auf der zweiten Seite befand und sich mit den Vorkommnissen auf einer Insel der Grandline befasste. Auf der Insel waren einige Unruhen entstanden bis hin zu einem gezielten Anschlag der offenkundig von den Revolutionären durchgeführt worden war. An sich nicht weiter ungewöhnlich, in der letzten Zeit kam es vermehrt dazu, dass sie sich zeigten und versuchten die Ordnung der Welt durcheinander zu bringen. Was auch immer das bedeuten mochte. Nami wusste zwar das ein oder andere aber so wirklich schlau war sie aus all dem nie geworden, auch wenn sie mit Robin durchaus lange gespräche geführt hatte, um zu verstehen was das alles bedeutete. Nicht nur das, es war auch um Robins eigene Rolle gegangen. Ihre Freundin hatte es immer klein geredet, nur das die ganze Sache anscheinend gar nicht zu klein war.

Nami blickte auf das Foto, welches einige der Revolutionäre zeigte. Niemand den sie kannte, bis auf eine Person. Unweigerlich trübte sich ihr Blick und sie legte die Zeitung zur Seite. Die Frage nach dem Warum war irgendwann durchaus in den Hintergrund gerückt, nun war sie allerdings wieder da. Warum? Dafür? Um mit diesen Menschen zusammenzuarbeiten? Ergab das Sinn? Aus Namis Sicht nicht wirklich, aber was wusste sie schon? Wer war sie, dass sie wirklich urteilen konnte. Worum es in dem Artikel ging hatte sie nicht gesehen, sie müsste ihn lesen und würde dann sicherlich einige Fragen beantwortet bekommen. Nur wollte sie das? Wollte sie wirklich Antworten? Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr diese nicht gefallen würden war durchaus groß und nicht unbedingt unwahrscheinlich. Fraglich war ohnehin, was genau sie dann damit machen sollte, denn zu ändern war an all dem ohnehin nichts. Sie würde es vielleicht verstehen, aber was dann?

Fahrig strich sie sich über das Gesicht, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Noch war sie nicht bereit sich dem zuzuwenden und sich wirklich das alles durchzulesen. Angst kam in ihr auf, auch wenn Nami nicht einmal genau beschreiben konnte wovor sie sich fürchtete. Grundsätzlich würde sich immerhin nichts an ihrer Situation verändern, auch wenn sie das vielleicht gerne hätte. Nur einmal die Uhr zurück drehen und von vorn beginnen.

Sie bemerkte, dass sie sich wieder in Gedankenschleifen bewegte, Gedanken die sie nicht weiter brachten, die reine Spekulation waren und sie auf der Stelle treten ließen. Wie oft hatte sie das alles nun schon durchgespielt? Wie oft hatte sie bereut all das in Gang gebracht zu haben? Sie sollte endlich damit aufhören und sich lösen, weiterziehen. Vielleicht konnte ihr dieser Artikel die Antworten geben, die sie genau dafür brauchte.

Trotz dieses Umstandes vergingen einige Minuten, bis sich Nami letztlich wieder vorbeugte und die Zeitung wieder zu sich zog. Sie hatte nichts zu verlieren, nicht mehr und dann wusste sie zumindest worauf sie achten und was sie von ihren Freunden vielleicht fern halten musste. Denn dass es Ruffy und vor allem auch Chopper am Ende des Tages verletzen konnte wusste sie, etwas das sie durchaus verhindern wollte, wenn sie es denn konnte. Robin hatte schon genug Schaden angerichtet und Nami würde nicht zulassen, dass dieser Schaden noch größer wurde.

Sie überflog den Artikel, der an sich nicht viel Aufschluss auf das alles gab. Die Revolutionäre hatten eine Insel in ihre Hand gebracht, welche eigentlich der Marine unterstellt gewesen war. Eine durchaus beachtliche Leistung und offenbar war sie auch ein wichtiger Dreh und angelpunkt der Grand Line. Das Robin eine wichtige Rolle bei all dem gespielt hatte wurde ebenso deutlich wie der Umstand, dass damit nun auch wichtige Informationen in die Hände der Revolutionäre gefallen waren. Der Artikel wurde an dieser Stelle recht undeutlich, beschrieb lediglich das die Weltregierung mit aller Härte dagegen vorgehen würde. Mit aller Härte. Nami konnte sich denken was das bedeutete und wenn sie tatsächlich all ihre Kraft dazu aufbringen würden, was dann? Wo würde das hinführen? Sie bekam Kopfschmerzen, das konnte sie deutlich spüren.

Ihr Blick glitt weiter über den Artikel und sie hielt inne. Nein, sie würde sich nun nicht weiter damit aufhalten. Robin hatte sich für diesen Weg entschieden und damit war es nun ihr überlassen was sie daraus machte. Sie konnten sich nicht mehr einmischen, konnten ihr nicht mehr helfen. Nami würde gerne sagen, dass es ihr völlig egal war, war es leider aber nicht. Dennoch faltete sie die Zeitung wieder zusammen und legte sie zur Seite. Wenn sie das alles nun wieder an sich heranlassen würde, dann wäre all ihre Arbeit umsonst gewesen. Nami musste weiter vorangehen. Es war auch so schon schwer gewesen die letzten Monate in denen Robin noch bei ihnen gewesen war irgendwie wieder auszugleichen. Die Crew hatte wieder zusammenwachsen müssen und wenn sie das alles nun wieder aufwühlen würde, wer wusste schon welche Auswirkungen es auf die Crew hätte?

Langsam erhob sie sich und machte sich langsam auf den Weg. Ruffy war mit Lysop und Chopper dabei irgendeinen Blödsinn zu veranstalten, doch wenn man genau hinsah, dann bemerkte man, dass es nicht wie früher war. Ruffy war anders geworden, er hatte seine Leichtigkeit verloren auch wenn er oberflächlich betrachtet noch der alte war. Nami kannte ihn nun so lange und sie nahm es deutlich wahr. Es machte ihr Sorgen, doch was konnte sie schon tun? Er ließ nicht mit sich reden und wenn er sich dem verweigerte, dann war es auch kaum möglich ihm zu helfen.

„Ruffy, können wir reden?“ fragte sie, als sie bei der kleinen Gruppe angekommen war. Ihr Käpt’n blickte auf und sah sie kurz forschend an, dann reichte er die Angel an Chopper weiter und erhob sich. Anders als früher schien er sich mehr dafür zu interessieren was sie machte, sie musste ihn nicht etliche Male darum bitten ihr endlich zuzuhören. Etwas das sie sich früher gewünscht hatte, nun fand sie es fast schon erschreckend und beängstigend. Etwas wofür sie Robin fast noch mehr hasste, dafür was sie ihm mit all dem angetan hatte und wie er sich wegen ihr verändert hatte.

„Was gibt’s Nami?“ fragte er und schob sich den Strohhut zurecht. Nami sah ihm forschend in die Augen, dachte kurz darüber nach, ob sie es noch einmal ansprechen sollte, beließ es dann aber dabei.

„Wir müssen über den neuen Kurs reden, über die nächsten Inseln. Du musst entscheiden wie es weitergeht.“ Das musste er. Nami hatte ihm bereits am Vortag gesagt, dass sie eine Entscheidung brauchten. Sie musste sich auf den Kurs vorbereiten und es war allgemein wichtig sich darauf einzustellen was für eine Insel sie ansteuern würden. Es war gefährlicher als früher und deswegen erforderte es auch mehr Arbeit von Nami, Arbeit, die sie nicht ausschließlich auf der Überfahrt erledigen konnte.

Einen Moment sah er sie nachdenklich an, verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf zur Seite. Es wirkte so als müsse er darüber nachdenken und Nami erwartete fast schon, dass er sie wieder danach fragen würde was ihre Möglichkeiten waren. Dabei hatte sie ihm das alles bereits am Vortag erklärt. Eine Sommerinsel, eine Herbstinsel und eine Winterinsel. Die wensentlichen Details hatte sie ausgelassen, denn natürlich war Nami klar welche die gefährlichste Insel war. Etwas unfair, wenn sie mit ihrem Käpt’n sprach, aber sie hatten auch mal etwas Ruhe verdient und er würde sie nur wieder in Schwierigkeiten bringen.

„Ich will zu der Winterinsel.“

„Bist du sicher?“ Nami zog die Brauen zusammen. Ruffy allerdings nickte nur und wandte sich dann wieder ab, um zurück zu den anderen zu gehen.

„Ruffy, warte!“

„Was denn?“

„Findest du nicht wir sollten darüber reden?“

„Wozu? Bring uns einfach hin Nami, okay?“ Er hatte sie nur über die Schulter hinweg angesehen, nun wandte er sich ganz ab und begab sich endgültig zurück. Nami blieb stehen und verschränkte nun ihrerseits die Arme vor der Brust. Was sollte sie von all dem halten? Interessierte es ihn wirklich nicht was dort auf sie wartete? Und warum ausgerechnet diese Insel?

Natürlich würde sie dem Befehl folgen und natürlich würde sie ihn nicht drängen, das machte wohl keinen Sinn. Und dennoch war es komisch. Nami blieb noch eine geraume Zeit einfach stehen und betrachtete ihn einfach. Schließlich musste sie aber einsehen, dass sie nichts tun konnte und so wandte Nami sich letztlich doch ab und begab sich dann zu Franky. Sie musst ihm bescheid geben und er musste das Schiff entsprechend vorbereiten.

**

„Hast du ihm gesagt, was du mir gerade erzählt hast?“ Franky hatte in seiner Arbeit innegehalten und sah nun ernst zu Nami hinunter. Selbst wenn er saß war sie noch ein gutes Stück kleiner als er und so war das nicht weiter ungewöhnlich. Die Navigatorin lehnte mit verschränkten Armen neben ihm an der Wand und blickte nachdenklich auf den Boden. Sie hatte ihm von ihrem nächsten Ziel berichtet, ihm das gesagt was wohl wichtig war und wie er das Schiff vorbereiten musste. Er hatte schon die ein oder andere Idee, wie es umgesetzt werden konnte, dennoch fragte er sich was los war. Ruffy war bekannt dafür schon einmal den riskantesten Weg einzuschlagen, weil er sich davon Abenteuer versprach. Das war nicht weiter ungewöhnlich. Dennoch schien Nami besorgter zu sein als sonst. Sonst war sie nur aufgebracht aber ihre Nachdenklichkeit war etwas anderes.

„Nein, habe ich nicht. Er wollte gar nichts über die Inseln wissen.“

„Gar nichts?“

Nami schüttelte den Kopf und schwieg. Ja, das war sicherlich anders als sonst. Er war anders als sonst. In Anbetracht dessen, dass er allerdings schon so war seit Robin verschwunden war, war es vielleicht auch nicht das ungewöhnlichste.

„Du musst es ihm sagen Nami. Es wird seine Entscheidung vielleicht nicht beeinflussen aber er muss es wissen.“ Sicherlich hatte ihr Freund recht, doch was sollte sie tun? Ruffy war in seiner eigenen Welt und er hörte ihr schon nicht mehr richtig zu. Und das ganze konnte sich zu einem deutlichen Problem auswachsen, wenn sie nicht richtig auf ihn aufpassten. Denn egal wie stark er in den letzten Jahren geworden war, das alles war schon lange kein Spiel mehr. Natürlich machte sie sich Sorgen um ihren Freund, doch inzwischen hatte Nami das Gefühl als wären ihnen allen die Hände gebunden. Und das war es, was sie Robin wirklich niemals verzeihen würde.

„Vielleicht kann Zorro ihm ins Gewissen reden..“ Ihr Vieze hatte diese Rolle schon oft übernommen und vielleicht würde er auch diesmal wieder Erfolg haben. Sie konnten es alle nur hoffen. Franky neben ihr nickte nur und machte sich dann wieder an die Arbeit. Er würde einfach noch viel zu tun haben und genau deswegen war es nun auch wichtig, dass er ohne Umschweife weitermachte.

Nami hatte ihn noch einen Moment angesehen, dann hatte sie sich abgewandt und sich auf den Weg zu Zorro gemacht. Sie beide hatten noch immer ihre Schwierigkeiten seit der ganzen Sache aber Ruffy zu liebe mussten sie einfach zusammenhalten und eine Lösung für das alles finden. Gewiss war es nicht so, dass Ruffys neue Art sie in mehr Schwierigkeiten brachte oder ein großes Problem war. Objektiv betrachtet war es sogar etwas gutes, dass er deutlich ruhiger und nachdenklicher war. Er stürzte sich nicht sofort in Schwierigkeiten, er machte nicht mehr ganz so viel Blödsinn. Und doch war eben genau das das Problem. Denn das alles waren eben Dinge, die Ruffy immer ausgemacht hatten und die nun fehlten. Grund genug sich Sorgen zu machen. Immerhin hatte man wohl damit gerechnet, dass er diese neuen Züge vielleicht eine Weile beibehalten würde. Sie alle hatten die Ereignisse immerhin erst einmal verdauen müssen ehe es einen neuen Weg nach vorne gegeben hatte. In dieser Phase waren sie alle ruhiger und nachdenklicher gewesen als sonst. Doch während sie alle nach und nach wieder zur alten Form gekommen waren, war es bei Ruffy so geblieben. Etwas das natürlich nachhaltig nachdenklich stimmen konnte und vor allem bei Nami eben immer noch weiteren nachklang fand. Sie fühlte sich für das alles verantwortlich, gab sich die Schuld an allem. Sie hätte sich niemals auf das alles einlassen dürfen oder zumindest hätte sie den Punkt finden müssen das alles so zu beenden, dass es nicht eskalierte. Sie hatte auch versucht mit ihm darüber zu sprechen, doch auch das war im Sande verlaufen und am Ende kam sie an dieser Stelle einfach nicht weiter. Sie blieb alleine mit ihrer Schuld und der Reue, konnte nur versuchen besser damit umzugehen und neue Wege zu finden. Wege, die sie allerdings nicht alleine gehen konnte.

„Und was genau erwartest du von mir dabei?“ Zorro schielte sie forschend an. Sie hatte ihm erklärt worum es ging, dass sie sich Sorgen machte. Allerdings schien auch er gewisse Dinge inzwischen aufgegeben zu haben.

„Wir müssen einsehen, dass sich die Dinge verändert haben. Es war abzusehen nach all dem. Das gefällt uns vielleicht nicht, doch er scheint so besser zurecht zu kommen und solange er seine Aufgaben erfüllt, warum sollte ich mich einmischen?“ Das er Nami die Schuld gab hatten sie hinter sich. Das war ein Thema das oftmals auf den Tisch gekommen war und deswegen nicht mehr vertieft werden musste. Etwas unausgesprochenes, dass wie ein großes Mahnmal zwischen ihnen stand. Manchmal fragte Nami sich durchaus, ob diese Wunden je wieder ganz verheilen würde oder, ob sie als Crew daran scheitern würden.

„Wie kann er seine Aufgabe erfüllen, wenn es ihn nicht einmal genauer interessiert zu welcher Insel wir unterwegs sind? Ich habe ihm die Namen der Insel gesagt und dann hat er sich kaum noch interessiert.“

„Und du denkst, dass das ein Problem sein könnte, weil?“ Nun blickte er doch auf und ließ von seinem Schwert ab, welches er zuvor noch mit einem Schleifstein bearbeitet hatte. Ob sie nun endlich seine ungeteilte Aufmerksamkeit hatte oder, ob es ihn nervte und er nur deutlich zeigen wollte, dass sie ihn zufrieden lassen sollte, blieb dabei offen.

„Weil sich dort angeblich ein Stützpunkt der Revolutionäre befindet und ich aus verschiedenen Gründen nicht glaube das es unbedingt die beste Idee ist ihnen zu begegnen und über den Weg zu laufen.“ Sicherlich hatte auch Ruffy Kontakte zu ihnen, man musste nur an seinen Vater denken. Dennoch wussten sie wohl alle, dass sie schwer einzuschätzen waren und die Gefahr nicht einmal von ihnen ausgehen musste. Da war noch die Marine, die nun verstärkt Jagt auf sie machen würde und sicherlich solche Orte mit als erstes ins Visier nehmen würde. Vielleicht hatten sie es sogar schon getan. In allen Fällen war es wohl keine Situation in die sie einfach so hineinstolpern sollten. Immerhin waren sie als Crew inzwischen auch deutlich mehr in den Fokus der Marine gerückt und so waren solche Auseinandersetzungen vielleicht nicht das erste was man anstreben sollte.

„Mag sein. Aber selbst wenn meine Sorgen dahin so groß wären, die deine.. du denkst doch nicht wirklich, dass ihn das interessiert. Oder?“

„Vielleicht nicht aber-“

„Kein aber. Er hat sich entschieden und egal was dort auf uns wartet, wir werden damit zurecht kommen.“

Offenkundig stand sie mit ihren Bedenken alleine da und entsprechend war es wohl so, dass sie hier nicht weiter kommen würde. Zorro wandte sich wieder seinem Schwert zu und erklärte das Gespräch damit für beendet. Einen Moment blieb sie noch bei ihm stehen, sah ihn nachdenklich an, bevor sie sich dann aber doch löste und ihn alleine ließ. Nein, Nami hatte gewiss kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache aber für den Moment konnte sie wohl nur hoffen, dass sie sich irrte.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: robin-chan
2021-09-12T19:49:55+00:00 12.09.2021 21:49
Endlich geht die Reise weiter, das freut mich aber :)
Also befinden wir uns nun ein gutes Stück in der Zukunft. Mit dabei ein paar nette Veränderungen. Passend. Robins Abgang war ja im Grunde ein ziemlich offener. Vieles blieb unausgesprochen. Da ist es mehr als verständlich. Vermutlich wäre es nie ohne Spuren gegangen, egal ob es ein Gespräch gegeben hätte oder nicht. Frage mich allerdings weiterhin ob sie Ruffy nicht wenigstens etwas mehr gesagt hat.
Robin ist fort und irgendwie nicht. Jeder geht anders damit um. Ruffys Veränderung ist hierbei spannend. Sie nicht mehr zu erwähnen ist eine Sache, aber das er generell anders agiert. Hat was und verdeutlich eben nochmals die Schwere des ganzen. Anders als Nami die natürlich alles andere als abgeschlossen hat. Wen wunderts? Sich in Arbeit stürzen etc. bringt eben keinen Abschluss. Ganz egal wie sehr sie es auch versucht. Da überrascht mich nicht, dass sie vom nächsten Reiseziel wenig begeistert ist. Schätze, ihr Bauchgefühl wird richtig liegen? x) Lädt immerhin für ein Wiedersehen ein? Da ist noch einiges offen und ich hoffe sehr, dass es dahingehend bald weitergeht.


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