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Aufgewachsen unter Trümmern

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Planet Xyst - Part 1


 

Aufgewachsen unter Trümmern

Fourth Story

Planet Xyst

Part 1

Dunkel und bedrohlich lag die schwere Eisentür vor mir. Kühl und unerbittlich strahlte dieses wenige Stück Eisen eine Boshaftigkeit aus, welches mich erneut erzittern ließ und mir die Nackenhaare sträubte.

Ein reges Treiben herrschte auf den Gängen von Freezers Raumschiff doch nahm ich dies nur noch dumpf wahr.

Als ich mich heute morgen auf den Weg gemacht hatte, waren schon alle auf den Beinen gewesen. Etliche Soldaten waren mir auf den tief verzweigten Gängen begegnet, doch versuchte ich sie gekonnt zu ignorieren.

Stumm hatten sie mir vielsagende Blicke hinterher geworfen, stumm hinter meinem Rücken geredet und ich wollte mir nicht ausmalen, was sie noch so alles dachten.

Immer noch waren meine Verletzungen kaum verheilt. Zwar wurde der Verband um meine Stirn durch ein Druckpflaster an der rechten Augenbraue ersetzt, doch mein linkes Bein sowie beide Handgelenke und Teil meiner linken Schulter war immer noch unter einem dicken Leinenverband verdeckt und ich konnte nicht sagen, wann ich den heilenden Schutz würde ablegen können. Zu stark waren meine Wunden nach dem Kampf mit Berkesk gewesen. Zu stark meine inneren Verletzungen. Selbst mein Muzuhara war immer noch schützten um den kläglichen Stück Stoff gebunden, was meine Niederlage nur noch mehr verdeutlichte. Grummelnd biss ich mir auf die Unterlippe, nahm die Türklinke zögernd in die Hände.

Den ganzen Weg über hatte ich mir überlegt, was Freezer von mir wollte.

Unsere Mission war bekannt. Warum ließ er mich also zu sich rufen? Um mir meine Stellung bewusst zu machen? Mir einzubläuen ja keinen weiteren Fehler mehr zu machen?

Missmutig schluckte ich den Kloß in meinem Hals hinunter und dachte schwermütig an meine beiden Gefährten, welche schon an unseren Raumkapseln warteten, bereit zum Abflug.

Wie sehr ich in diesem Moment bei ihnen gewesen wäre, doch stattdessen fand ich mich hier vor.

Vor seinen Gemächern..... seinem Domizil.

Wieder schluckte ich meine Angst hinunter, hatte ich Freezers Grausamkeit schon zu lange ertragen müssen.

Irgendwie hatte ich die Aufmerksamkeit der Echse total auf mich gezogen. Früher fragte ich mich warum dem so war. Nun wusste ich es besser.

Es war schon immer so gewesen. Von Anfang an war ich Freezers Marionette.

Eine Marionette in seinem perfiden Spiel. Nur er hatte die Fäden in der Hand. Entschied über Tod oder Leben.

Und nichts würde sich jemals daran ändern.

Doch mir blieb keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn plötzlich hörte ich ein lautes Knarren vor mir und sah aus geschockten Augen, wie sich die schwere Eisentüre langsam öffnete.

Sofort schlug mir die dichte Dunkelheit entgegen, doch versuchte ich kein Angst zu zeigen.

Dunkelheit... wie sehr ich sie zu fürchten gelernt hatte nach-dem.....nachdem........

Panik hatte mich erfasst als ich automatisch in das trübe Nichts eintrat und die Türe hinter mir mit einem dumpfen Knall geschlossen wurde. Irgendwo hörte ich das Einrasten eines Schlosses und ich konnte spüren wie mein Puls automatisch schneller schlug.

Wild pochte mir mein Blut in den Ohren und ich versuchte vergebens meinen rasenden Atem zu unterdrücken.

Unsicher stand ich in der Dunkelheit und wartete auf den nächsten Befehl. Es war höchst unklug unter Freezers Anwesenheit eigenständig zu handeln. Schon so mancher Krieger hatte hierfür mit seinem Leben bezahlen müssen doch ich würde der Echse diesen Gefallen nicht geben.

Aber langsam beschlich mich das Gefühl, dass mich Freezer sowieso noch nicht sterben lassen wollte.

Und dies wahrscheinlich auch niemals vorhatte.

Abermals schluckte ich den schweren Kloß hinunter, doch blieb meine Kehle trocken, vor Angst und Unsicherheit.
 

„Tritt vor, Vegeta.“
 

Es war ein dumpfer kalter Befehl, doch automatisch trugen mich meine zittrigen Beine vorwärts. Ich konnte spüren wie jegliche Wärme aus dem dunklen Raum gewichen war, irgendwo flackertet ein schwaches Kerzenlicht. Freezer liebte theatralische Auftritte, schien dies geradezu zu der Echse zu passen.

Wieder trat ich einige Schritte hervor und fand mich nun an derselben Position wie vor zwei Tagen vor. 

Freezer direkt vor mir. Durch das dumpfe Licht konnte ich nicht viel erkennen, doch würde ich seine Statur selbst blind ausmachen können.

Der mächtige Galaxienherrscher saß, wie die meiste Zeit eigentlich, in seinem schwebendem Katark – eine Art Thron aus schwarz gefärbten Metall und blickte aus belustigten Augen auf mich herab.

Zarbon und Dodoria, seine stetigen Leibwächter und Gefolgen flankierten ihn an der Seite und ich konnte mir ein Knurren nicht verkneifen, als ihre Blicke über meine fragile Form fielen.

Freezer schien dies auch aufgefallen zu sein, denn abermals fegte sein belustigtes Lachen über mich hinweg und ich strotzte nur vor Zorn und purem Hass.

„Wie ich sehe, scheint es dir ja schon viel besser zu gehen. Die kleinen Blessuren von deinem Kampf hast du wohl gut überstanden?“

Es war eine verhöhnende Frage, stand ich doch noch verletzt und wacklig vor ihm, doch zögerte ich nicht um eine Antwort. Freezer konnte mit Schwächlingen sowie mit jenen, die ihm keinen Respekt zollten, wenig anfangen. Umso bemühter war ich meine Worte schnell über die Lippen zu bringen, wobei ich aber auf meinen Tonfall achtete.

„Ja Lord Freezer. Dank eurer großzügigen Pause konnte ich mich erholen.“

Wie um meine Worte noch zu unterstreichen verbeugte ich mich tief, meine Augen stumm auf den Boden gerichtet doch in mir tobte die Wut.

Es kostete mich viel Überwindung das Beben meiner Schultern zu unterdrücken, doch ich hielt stand.

Wie schwer mir diese Worte über die Lippen gekommen waren. Hoffentlich hatte die Echse nichts bemerkt. Wie bereist erwähnt... Freezer war nicht gerade einer der Geduldigsten. Umso ratsamer war es, seinen Zorn nicht noch zu provozieren. Doch als ich erneut das hämische Lachen meines Gebieters hören konnte wusste ich, dass das Schlimmste vorerst überstanden war. 

Doch wer konnte wissen, dass ich mit dieser Vermutung wahrscheinlich eher falsch lag?

„Etwas anderes hätte ich auch nicht von dir erwartet, Saiyajin. Deine neue Mission ist dir also bekannt?“

Ich nickte stumm, doch erschrak zutiefst als ich in seine erbosten Gesichtszüge blickte.

„Du bist doch schon etwas länger hier, Vegeta und weißt, dass ich solche knappen Antworten nicht dulde.“
 

Erschrocken keuchte ich auf, konnte ich Zarbon und Dodoria in den Schatten hämisch auflachen hören, doch versuchte ich es zu ignorieren, Meine eigene Stimme sonst stolz, erhaben und aufrecht war nun nichts mehr als ein zaghaftes Flüstern, als ich die wenigen Worte stotternd über meine Lippen brachte.
 

„Na... natürlich Lord Freezer. Eu....eure Mission ist mir bekannt und wird natürlich vollstens ausgeführt werden. Ihr....ihr habt mein Wort.“
 

Abermals verbeugte ich mich anerkennend und hoffte nur noch, dass es zu Ende sein würde. Diese Schmach konnte ich nicht mehr länger ertragen. Ich war ein Prinz..... ein Nachfahre des stärksten Kriegervolkes. Niemand..... niemand hatte das Recht mich so zu behandeln.

„Und an deinen Worten hege ich auch keine Zweifel, mein Prinzchen.“
 

Abermals lachte die Echse scharf und mein Magen überschlug sich erneut.

Wieso hatte er mich rufen lassen?

Was waren seine Beweggründe hierfür?

Ich verstand es nicht. Versuchte fieberhaft den Ansatz dieses Gespräches zu finden doch blieb ich hilflos.

„Lord...Lord Freezer mit Verlaub.......“ Ich keuchte auf als ich sein tiefes Knurren hören konnte. Ich hatte gegen eine wichtige Regel verstoßen und selbst das Wort ergriffen, doch hielt ich diese Spannung nicht mehr aus. Ich fühlte mich unwohl... unbehaglich und wünschte mir nichts mehr als in meiner Raumkapsel zu sitzen, unterwegs im endlosen All, den Kopf frei vor Angst , Scham , Wut und Trauer.
 

„Mit Verlaub.... würde ich nun gerne meiner Mission nachgehen. Wenn Ihr keine Anregungen mehr habt, dann........“
 

Das kalte Lachen der Echse ließ mich augenblicklich verstummen und aus geschockten Augen konnte ich sehen, wie sich Freezer langsam aus seinem Gefährt zu erheben schien und keinen Meter weit vor mir landete. 

Ich war zwar ein ausgewachsener Saiyjain, doch war Freezer gut einen Kopf größer als ich selbst. Zumal ich immer noch auf dem Boden kniete und er sich nun belustigt über mich beugte. Dunkel lag sein Schatten über mir und ich wagte nicht aufzusehen.
 

„Was für ein jugendlicher Übermut, das gefällt mir.“ Neckisch leckte sich die mächtige Echse über die Lippen und meine Schultern erbebten, konnte ich seine fixierenden Augen genau auf mir spüren. Wieder hörte ich das wilde Pochen meines Herzen und wollte mich selbst zur Ruhe ermahnen.

Doch als Freezers dunkle Stimme erneut über mir ertönte wusste ich, dass dies unmöglich war.
 

„Du kannst gehen aber vorerst.... tja mein lieber Vegeta. Mir ist zu Ohren gekommen, dass du bei eurem Kampf eine wichtige Regel außer Acht gelassen hast. Kannst du mir sagen was das ist?“
 

Kalter Schweiß ran mir die Stirn hinunter als ich verstand auf was er aus war. Meine Kehle war wie zugeschnürt, als ich versuchte die wenigen Worte über meine Lippen zu bringen. Wieder durchfuhr mich ein leichtes Zittern, hatte ich die Art seiner perfiden Gedankenspiele nur zu schnell erkannt. Etwas was der mächtig Herrscher am meisten liebte. 
 

Doch meine Kehle war wie zugeschnürt. Kein einziger Ton kam über meine nun blassen Lippen und ich konnte spüren wie ungeduldig Freezer wurde.

Hart packte er mich am Kinn und zwang mich ihm in die Augen zu sehen.

Sein Griff war eisern, schon allein diese einzelne Berührung schmerzte unaufhörlich und verbissen versuchte ich mich nicht dem Schmerz hinzugeben. Diese Echse sollte mich nicht brechen. So sehr er es auch versuchte, er würde scheitern.

„Ich habe gehört, dass du das Leuten der Glocke missachtet hast und dir somit eine unfairen Vorteil verschafft hast.“

Erbost ballte ich meine Hände zu Fäusten. Was hieß hier unfairer Vorteil? Der Tschoken selbst war es doch gewesen, welcher mir den Sand und Staub der Arena in die Augen geworfen hatte um sich selbst eben jenen Vorteil zu verschaffen. Erneut konnte ich ein Knurren nicht mehr unterdrücken, Hass und Zorn funkelten nun aus meinen dunkelbraunen Opalen.

Freezer schüttelte belustigt den Kopf, als er dies bemerkte.
 

„Du bist nicht zum ersten Mal hier , um zu wissen, dass diese Regel bestraft werden muss, nicht wahr?“
 

Ich verstand, doch reagierte ich zu spät.

Plötzlich explodierte ein unbändiger Schmerz in meinem Geist, in meinem Kopf herrschte nur noch dieser eine unbändige Druck und verzweifelt versuchte ich mir die schmerzende Stirn zu halten, doch die erneuerte Welle, die mir Freezer durch Gedanken entgegenschickte war zu stark.

Keuchend sackte ich schließlich zu Boden, verkrampfen mich unweigerlich, als eine erneute Schmerzenswelle über mich hinwegfegte und ich glaubte ersticken zu müssen.

Sämtliche Luft wurde mir mit dieser Art der Bestrafung aus den Lungen genommen, die Augen weit aufgerissen in purer Agonie und Pein versuchte ich vergeblich dieser Qual zu entgehen, doch war Freezers Strafe zu mächtig.

Ich spürte wir mir der Sauerstoff langsam knapp wurde, meine Sicht, vorher stark und unerbittlich, war nun nichts mehr als ein schwaches Glitzern, alles schien vor meinem inneren Auge zu schwinden, alleinig Freezers boshaftes Lachen war zu hören. Doch ich würde nicht schreien. Würde diesem Gewürm nicht die Genugtuung geben, dass ich um Erlösung betteln würde.
 

Erneut schickte die Echse eine weiter Schmerzenswelle in meinen Geist und abermals sackte ich keuchend in mich zusammen, der Schmerz zu stark um überhaupt einen einzelnen Ton über die Lippen zu bringen.

Hier lag ich nun, zitternd, als Knäuel vor Freezers Füßen und ertrug mein Strafe, welche eigentlich in Wahrheit nicht mir gegolten hätte, doch war dies der Echse egal.

Immer noch pulsierte der nicht endende Schmerz in meinem Körper, jagte durch jeden einzelnen Muskel und ich wusste nicht ob ich noch länger aushalten würde, bevor mir der erste wimmernde Laut über die Lippen kam.

Gerade als ich glaubte es nicht mehr ertragen zu können, die willkommende Schwärze nun nicht mehr aufzuhalten war, ließ der Schmerz von mir ab, so schnell wie er gekommen war.

Mit einem kräftigen Atemzug war der ganze Druck von mir genommen worden und noch völlig benebelt und schwach schnappte ich verzweifelt nach Luft.
 

„Sieh dies als kleine Lektion, mein Prinz. Hier auf meinem Schiff, gelten meine Regeln, an die sich jeder zu halten hat.“
 

Zitternd setzte ich mich auf und ließ Freezers Standpredigt über mich ergehen. Ich war noch zu benommen als dass ich meiner Umgebung bewusst wurde, doch konnte ich die dunklen Augen Dodorias und Zarbons auf mir spüren und wusste genau, dass dieser Anblick für beide wahrscheinlich ein Fest war.

Der einzige Saiyjain no Ouji, erniedrigt. Wiedermal.
 

„Das hier ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das was dich erwartet, solltest du in deiner Mission scheitern. Das gilt auch für deine Freunde. Für jeden Fehler, wirst alleinig du zur Verantwortung gezogen. Also, halte deine Gefährten in Zukunft besser unter Kontrolle.“
 

Wieder fegte Freezers düsteres Lachen über mich hinweg und ich konnte hören wie er sich in sein Katark setzte.

„Und vergiss eines nicht Vegeta. Du hast mir dein Wort gegeben, dass alles reibungslos verlaufen wird. Also erwarte ich bei dieser Mission keine Kompilationen.“

Und mit diesen letzten Worten verschwand die Echse, sowie Zarbon und Dodoria in den Tiefen Schatten der Gemächer und ließen mich alleine zurück.

Alleinig mein rasselnder Atem war zu hören und erst als ich begriff, als ich verstand..... nun vollkommen unbeobachtet zu sein, sackte ich erschöpft in mich zusammen.

Und hieß die unendliche Schwärze willkommen.
 


 


 


 

„Du bist spät.......“
 

Nappas dunkle Stimme begrüßte mich als Erstes als ich auf die Rampe trat, immer noch leicht benommen von dem, was sich in Freezers Gemächern abgespielt hatte.

Sofort konnte ich den besorgten Blick meiner Gefährten auf mir spüren, hörte wie sie scharf die Luft einsogen und schließlich gab ich das Versteck spielen auf. Müde hatte ich mich nach meiner kurzen Ohnmacht in den Gemächern der Echse hier auf den Startplatz der Raumkapseln geschleppt, immer noch benommen von Freezers geistiger Attacke.

Mein Körper brannte unaufhörlich und jeder Muskel schmerzte, doch versuchte ich keine Schwäche zu zeigen. Doch hier unter meinen Gefährten schien diese Maske zu bröckeln und als das Verdeck meines Gleiters sich schließlich öffnete, krachte ich mehr haltlos auf den Sitz als dass mir lieb war.
 

„Vegeta.... was ...was um Himmels Willen ist da drinnen vorgefallen?“
 

Radditz beuge sich schließlich über meine erschöpfte Form, doch winkte ich ihn kraftlos mit einer Handbewegung ab.

Zwar bedachte mich Bardocks ältester Sohn mit einem Blick, den ich nicht so recht deuten konnte und wandte sich schließlich zu Nappa um. Dumpf hörte ich seine tiefe Stimme durch die sich schließende Luke meiner Raumkapsel, sah kurz wie Nappa nur energisch den Kopf schüttelte und dann herrschte nichts als endloses Schweigen, endlose Ruhe.

Erschöpft gab ich die Koordinaten des Planeten Xyst ein und ließ meine Hand kraftlos in den Schoß sinken.

Kurz blinkte der Bildschirm vor mir auf, dann erschien eine große Ziffernzahl, welche die Reisedauer angeben würde.

Über 18 Stunden Flugzeit. 

Ich keuchte schwach. Was wollte Freezer mit einem Planeten, welcher so weit entfernt war? Wofür die ganze Mühe, wenn er doch am Ende zerstört werden würde?

Doch die Beweggründe der Echse interessierten mich nicht sonderlich. Mein Körper brannte immer noch leicht von dem dunklen Schmerz, welchen mir der Galaxienherrscher zugefügt hatte und ich wollte nichts mehr als meine Augen zu schließen.

Mit einem Ruck erhob sich meine Raumkapsel in das luftleere Vakuum und kurz spürte ich die beruhigende Schwerelosigkeit des Alls, bevor sich mein Gefährt in einem stetig gleichen Tempo abhob, den Sternen entgegen.

Wider blinkte etwas auf der Anzeigetafel und mit einem beunruhigenden Blick erkannte ich die zwei weiteren Raumkapseln hinter mir, welche ebenfalls gestartet waren und schloss endlich gequält die Augen.

18 Stunden.

Genug Zeit um das was ich erlebt hatte, hinter mir zu lassen.

Genug Zeit um zu vergessen.

Erschöpft blinzelte ich auf und betrachtete nun die vereinzelten Sterne, welche in einem mäßig gleichen Tempo an mir vorbeirauschten.

Ich merkte wie ich langsam abgedriftete, meine Augenlider schwerer wurden, als mich das plötzliche Krächzen aus einem der Lautsprecher hochfahren ließ.
 

„Wenn du schon mit Radditz nicht darüber reden willst, dann rede mit mir, Vegeta. Was ist passiert? Du warst eine gute halbe Stunde da drinnen.“
 

Nappas dunkle Stimme klang verzerrt, ja gar ein bisschen wütend und ich musste ein paar mal blinzeln um meine Augen offen halten zu können.

Erschöpfung war erneut über mich gefallen, gequält stöhnte ich schließlich auf, als die gleiche Frage nochmal durch die Lautsprecher hämmerte. Ich wollte doch nur noch meine Ruhe haben. 

Freezers Angriff hatte mich alles gekostet. Und ich konnte spüren dass dies nur die Spitze des Eisberges gewesen war. Nichtmal.... viel eher ein Kieselstein und dunkel wurde mir Freezers wahre Macht erst wirklich bewusst.
 

Schwach drückte ich auf einen der Knöpfe auf meinem Scouter, legte das rote Glas schließlich an meinem linken Auge an und nahm Verbindung mit Nappa auf.

„Das.....das sind nicht deine Probleme, also... kümmere dich um etwas anderes.“

Meine Wörter klangen belanglos.... ohne jeglichen Sinn und Verstand. Nappa musste die Schwäche in meiner Stimme gehört haben, denn nun konnte ich ein verbissenes Schnauben hinter der anderen Leitung hören. Bitte....... Ich war nicht in der Verfassung zum streiten.

„Bitte Nappa... ich bin...ich bin müde. Wir... wir sehen uns auf Xyst wieder.“

Und mit diesen wenigen Worten beendete ich die Verbindung ohne auf eine Rückantwort zu warten. Ich wusste, dass mein ehemaliger Mentor nun in seiner Kapsel wahrscheinlich toben würde, aber dies war mir gleichgültig.
 


 

Das wirren Surren der Alarmanlagen riss mich aus meinem erholsamen Schlaf. Verwirrt blinzelte ich die letzte Müdigkeit aus meinen Augen und versuchte mich zu orientieren.

Helles rotes Licht flackerte von einer den Kontrollleuchten auf und ab und verwirrt starrte ich über die Konsolen, sah die vielen Lichter aufblinken. Überfordert mit der Situation, war ich nicht noch vor jenem Moment in einer eisernen Ruhe gefangen gewesen, welche mein Körper so sehr brauchte, sah ich schließlich aus dem Fenster. Und ließ erleichtert die Schultern hängen.

Ich hatte zuerst damit gerechnet dass wir in irgend einen Meteorietenschauer geraten waren, doch als ich die Umlaufbahn Xysts erkannte, seuftzte ich zufrieden auf.

Ich hatte also volle 18 Stunden lang durchgeschlafen.

Etwas, was mein geschundenen Körper mehr als genug gebraucht hatte und kurz streckte ich meine müden Knochen, sofern dies in dieser engen Raumkapsel möglich war und fuhr schließlich mit den Fingerspitzen über die Armatur.

Sofort erstarb das quälende Summen und Surren, das rote Licht erstarb und erschöpft lehnte ich mich in meinem Sitz zurück.

Stumm starrte ich auf die nun leere Armaturenleuchte und wartete auf das Knacken meines Scouters, welches wohl verriet, dass meine Gefolgen mein Erwachen bemerkt hatte, doch blieb es stumm.

Abermals ein rascher Blick aus dem Fenster, wir näherten uns Xyst in einem eiligen Tempo. Bald würden wir die Umlaufbahn durchbrechen, keine weiteren 5 Minuten und die unsanfte Landung würde beginnen . 

Wieder huschte mir ein gequältes Seufzten über die Lippen als ich an jenes flaue Gefühl in meinem Magen zurückdachte, an den Schwindel, die Übelkeit die mich jedes Mal zu übermannen schien, wenn wir in eine Ladung starteten. So sehr ich unsere saiyajinischen Raumkapseln auch liebte, es war das wenige was von meiner Heimat übrig geblieben war, so sehr verfluchte ich ihre Enge.

Immer noch rührte sich nichts, kein Laut war zu vernehmen und mit einem haschen Fingerdruck versuchte ich mit einem meiner Gefährten Kontakt auf zunehmen, während ich mich festschnallte.

Es herrschte noch ein kurzes Schweigen bevor ich jedoch Radditz verschlafene Stimme am anderen Ende vernehmen konnte. Der größere Saiyajin musste wohl auch also erst erwacht sein und ein kurzes Lächeln huschte mir über die Lippen. Wenigstens war ich nicht der einzige, der diese Zeit sinnvoll zu „vergeuden“ schien.

„Nappa hat ganz schön geflucht, als du ihn einfach aus der Leitung gedrückt hast.“

Ich verzog das Gesicht zu einer Grimasse, doch ging nicht weiter auf seine Anspielungen ein. Natürlich war mein Mentor sauer auf mich, wie so oft in letzter Zeit. 

Doch ich beließ es bei diesem knappen Kommentar, ich wollte mich jetzt nicht mit ihm auseinander setzten. Das hatte alles noch später Zeit. Zuerst musste unsere Mission erfüllt werden, dann konnten wir uns von mir aus, auch noch um solch banale Dinge kümmern. Freezer hasste Verspätungen und ich wollte nicht schon wieder derjenige sein, der dieses ganze Schlamassel würde ausbaden müssen.

„Hast du schon irgendwelche Lebensformen entdecken können?“

Abermals huschten meine dunklen Opale über die Amaturen, doch nichts schien mir einen Hinweis auf bleibendes Leben zu geben. Entweder war dieser Planet so gut wie tot oder hatten dessen Bewohner eine gute Abwehrtechnik zur Hand.

Doch dies bezweifelte ich. Xyst sah nicht so aus als wäre er technisch weit fortgeschritten. Wahrscheinlich tümmelten sich in den vielen Tälern nur wenige Einheimische. Hah – der Auftrag war ein Kinderspiel.

Dennoch knurrte ich gefährlich. Wieso hatte uns dann die Echse hier her geschickt? Ein einzelner Saiyajin hätte genügt.

Doch die Abwechslung kam mir mehr als recht, so stand ich nicht jedes mal auf Freezers Liste, konnte somit dem Hohn und dem Spott..... der Verachtung und der alltäglichen Quälerei entgehen.

Doch Nappas dunkle Stimme riss mich aus meinen Gedanken.

„Nur wenige Bewohner gehen aus Freezers Berichten hervor. In 3 bis 4 Stunden sollten wir alles erledigt haben.“

Er war mehr als wütend und ich schrumpfte erneut in meinem Sitz zusammen.

Wieder ertönte das quälende Surren der Alarmanlagen und ein heftiges Beben ging durch meine Raumkapsel.

Hastig schaltete ich die Kommunikation mit meinen beiden Gefährten ab und richtete mich für die Landung ein. Wir konnten auch noch später darüber diskutieren ob dieser Auftrag überhaupt einen Sinn hatte, ob mein wertvolles Schweigen gerechtfertigt war oder nicht.... ich hasste solche Art von Landungen und wollte es, wenn möglich, vermeiden, dass meine Gefährten dies bemerkten.

Wieder ertönte das schrille Surren der Sierenen, ein erneuerter heftiger Ruck erschütterte mein Gefährt, diesmal um einiges Stärker und ich bemerkte nicht, wie sich meine Finger scharf in die Sitzlehnen krallten.

Und als die Welt um mich herum schwarz wurde, schloss ich die Augen.
 

Als ich meine Lieder erneut erhob, befand sich alles auf dem Kopf, unwirsch und zugleich beängstigend. Noch schwach blinzelte ich den Schwindel, welcher mich tragischerweise nach meinem Erwachen schlagartig heimsuchte beiseite und schüttelte benommen den Kopf. Ich versuchte mich zu orientieren doch war ich hilflos. Irgendwo hörte ich ein gefährliches Rauschen, ein beißender Geruch von Rauch und brennendem Qualm stieg mir in die Nase und ich versuchte den aufkommenden Hustenreiz zu unterdrücken. Zittrig versuchte ich den Gurt, welcher mich blindlings an meinen Sitz fesselte zu lösen und nach mehreren Versuchen gelang es mir, die silbrige Schnalle zu öffnen.

Hilflos überschlug ich mich, stieß schließlich während dieser Prozedur die Türe meines Fluggleiters auf und landete, nach einer weiteren Rolle, hart auf dem Rücken.

Immer noch drehte sich alles in einem widerlichen Schwindel, die purpurnen Bäume und der rote Himmel Xysts schienen ineinander zu verschwimmen und nun konnte ich das aufkeimende Stöhnen in meiner Kehle nicht mehr unterdrücken.

Verdammt!

Wieso reagierte mein Körper so empfindlich ? Es war nicht das erste mal, dass ich mit einer Raumkapsel geflogen bin.

Plötzlich hörte ich ein Knacken und versuchte mich umzusehen. Doch als erneut Übelkeit über mich hineinbrach schloss ich gequält die Augen.

Panik stieg in mir auf, als ich zwei starke Hände spürte, welche sich unter meine Arme gruben und mich unsanft in die Höhe zogen.

Abermals öffnete ich nun geschockt die Augen, erwartete schon einen Bewohner des rot-schimmernden Planeten, doch als ich Nappas strenges Gesicht über mir fand, beruhigte ich mich schlagartig.

„Wieder die Übelkeit?“

Ich nickte stumm während der ältere Saiyajin mich unsanft am Rücken stützte. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich auf dem Boden saß, die Beine erschöpft von mir gestreckt, die Arme schlaff im Schoß liegend. Wäre mein Mentor nicht an meiner Seite würde ich wohl erneut auf dem staubigen, heißen Boden liegen und schwach versuchte ich nun meine Augen offen zu halten.

„Es.... es ist.. gleich wieder.... vorbei.“ Betreten hielt ich mir die Stirn und versuchte das stetige Drehen zu ignorieren, doch half dies wenig. Radditz dunkle Stimme ließ mich erschrocken zusammen fahren und ich konnte spüren wie mir eine Schale Wasser an die Lippen gehalten wurde.

„Trink, das wird helfen.....“

Müde richtete sich Bardocks ältester Sohn auf und ließ den Blick nun um die Umgebung wandern. Ich folgte seinem Beispiel und blieb schließlich verdutzt an meiner ramponierten Kapsel hängen.

Sofort war mein Hals trocken, staubig vor Hitze, Angst und auch Scham und mit einem hastigen Zug schlang ich das kühle Wasser hinunter.

Meine Kapsel war mehr verbeult als ich zuerst gedacht hatte. Klar war die Landung kein Kinderspiel gewesen, doch dass sie solche Schäden davon tragen würde hatte ich nicht bedacht.

Freezer würde nicht zufrieden sein.

Ganz und gar nicht.

Ein überraschtes Zittern hatte meinen Körper erfasst und ich hoffte nur, dass es Nappa nicht bemerken würde.

Doch natürlich hatte es der größere Krieger gespürt, sein Griff um meine Seite wurde etwas fester, sein Blick sonst eisern, wies nun eine Spur der Besorgnis auf und entrüstet wand ich mich ab.

Gequält schloss ich erneut die Augen.

Wieso traf es immer mich?

„Wir können sie später reparieren, Vegeta. Er wird gar nichts merken.“

Sanft löste sich sein Griff um meine Seite und abermals zog mich Nappa auf die Beine.

Ich schwankte mehr als dass ich auf meinen Beinen stand, doch wusste ich auch, dass dieser Zustand nur von kurzer Dauer sein würde. 

Betretend schüttelte ich immer noch den Kopf versuchte somit, den widerlichen Schwindel völlig zu beseitigen und rückte meinen Scouter zurecht.

Hastig drückte ich eine Einkerbung an der Außenseite des Gerätes und die Aurasuche begann.

Es dauerte ein paar Minuten, als ich mehrere Energien im tiefen Osten des Planeten ausfindig machen konnte und schickte deren Position an meine beiden Gefährten.

Nappa schnaubte.

„Kaum eine Energie von 300. Das ist lachhaft. Will uns Freezer verarschen oder wie?“

Der größere Saiyajin war sauer und wer konnte es ihm verübeln? Jeder einzelne Soldat in Freezers Heer hätte diesen Auftrag spielend erledigen können. Diese ganze Sache musste einen Haken haben.

Doch wieder suchte mich die heimtückische Übelkeit heim und immer noch die Stirn haltend, schritt ich auf meine Kapsel zu um den Schaden zu begutachten.

Die automatische Türe war durch meinen Ausbruch nun vollkommen aus den Angeln gerissen worden, das runde Spiegelglas war zersprungen und an der Außenhülle wies sie mehr Dellen auf, als ich angenommen hatte.

Unzufrieden seufzte ich , versuchte letztendlich die silbrigen Amateuren zu bedienen, doch blieb das Glas vor mir tot.

Also musste auch die innere Motorik beschädigt worden sein. Wir Krieger wurden zwar auch in Motorik, Hydraulik und Mechanik geschult aber ich wusste nicht ob mein Wissen hier ausreichend sein würde.

Doch abermals riss mich Radditz dunkle Stimme aus meinen Gedanken.
 

„Wir können uns noch später um deine Kapsel kümmern. Erstmals sollten wir den Planeten erkunden um zu sehen an was wir dran sind. Vielleicht ist an diesem Schlammhaufen ja doch noch etwas zu retten, was ihm Freezers Rachsucht erspart.“
 

Und mit diesen wenigen Worten machten wir uns auf den Weg, blindlings in eine ungewohnte Umgebung, ungewohntes Terrain und mit der tiefen Frage brennend, ob diese ganze Mission nicht doch zum Scheitern verurteilt war.
 


 

Xyst war ein staubiger und trockener Planet. Die Luftfeuchtigkeit war immens und so kam es, dass ich mich schon nach kürzester Zeit müde in meinem dunkelblauen Gi und dem grauen Schulterpanzer durch die dichte Faune und Flora schleppte.

Dennoch wies der Planet eine gewisse Schönheit auf, die mir nicht verborgen blieb und mich unweigerlich an mein Zuhause erinnerte.

Ich wusste nicht ob meine beiden Gefährten diesen Aspekt bemerkt hatten, zu lange war Vegeta-sei schon zerstört worden, zu lange der Verlust... zu schnell das Vergessen gewesen.

Doch ich hatte nichts vergessen, wie konnte ich. Mein Volk und meine Bestimmung war an diesem Tag untergegangen, mein bis dahin vorgeplantes Leben verpufft im silbrigen Rauch und ich konnte nicht verhindern, dass mir ein Schauer den Rücken hinunterlief.

Wieder schmerzte der Verlust und die tiefe Trauer in meinem Geist, versuchte ich sie auszublenden doch scheiterte ich kläglich.

Sanft fuhr meine Hand durch das dichte Gestrüpp, betrachtete seltene Pflanzen, welche mich unweigerlich an mein Zuhause erinnerten sodass es schmerzte und ich betreten die Augen schloss.

Wie konnte ich das zerstören was mich an meine Vergangenheit fesselte?

Wie konnte ich das Wenige auslöschen was mir blieb um mich an meine Erinnerungen zu klammern?

Nappa hatte mein stilles Schweigen bemerkt und ließ sich zurückfallen, sodass er mit mir mithalten konnte. Ich spürte, dass er immer noch die Verbände und Wunden auf meinem Körper betrachtete und schweigend sah ich zu Boden.

Ich musste wohl wirklich ein erbärmliches Bild abgeben, denn sonst würde sich mein ehemaliger Mentor nicht so um mich sorgen.

Wie ich das hasste.

„Was gibt es Nappa?“

Ich ließ meinen Frust hinaus, doch klang meine Stimme lange nicht so hart wie sie sollte.

„Was ist in Freezers Gemächern passiert? Vegeta bitte, ich ertrage dein Schweigen nicht länger.“

Abermals legte mir der größere Krieger eine Hand auf die Schulter, doch schüttelte ich sie barsch zu Seite. Wütend funkelte ich meinen Mentor an und irgendetwas in meinem Blick musste ihn verblüfft haben. Kurz verneigte er sich tief, nuschelte hastige Wörter über die Lippen, was sich nach einem tief geraunten „Vergebt mir!“ anhörte und lief mit einen Schritten wieder voraus.

Radditz sah ihn verblüfft an doch schüttelte der Riese nur den Kopf und ich konnte nicht verhindern, dass ich vor Wut erschauderte.

Niemals wieder würde mich Freezer so bloß stellen... niemals wieder!
 

Wir liefen 2 Stunden und versuchten uns ein Bild von der Lage zu machen.

Wenn man auf einer Expedition war gab es drei goldene Regeln, welche man befolgen musste, wollte man ein gutes Resultat erzielen.

Der erste wichtige Schritt war die Dezimierung der Auraortung. Wusste man mit wie vielen Gegner man es zu tun hatte war es um einiges Leichter. Und unsere Scouter erfüllten einen guten Zweck. Wieder knipste ich mein Gerät an und folgte stumm der Anweisung und den Zahlen auf meinem Bildschirm.

Keine weiteren 30 Minuten und wir hätten die erste Siedlung erreicht. Ich grinste, als mich eine eisige Kälte erfüllte.

Abschalten und das tun was mir am meisten Freude bereitete.

Schwach und leise schrie eine innere Stimme in meinem Geist, wollte mich zur Vernunft holen doch hatte ich schon zu früh getötet, zu früh Völker ausgelöscht um daran kein Gefallen zu finden.

Auch etwas was ich der diebischen Echse zu verdanken hatte.

Sie hatte mich gelehrt zu töten.

Es war das einzige was mich vergessen ließ.

„Vergiss nicht, dass wir erst Informationen von ihnen brauchen. Xyst scheint zwar eine hervorragende Fauna und Flora zu haben aber zu mehr ist es wohl nicht zu gebrauchen. Halte dich also zurück.“

Radditz tiefe Stimme holte mich in das Hier und Jetzt zurück und als der Groschen fiel starrte ich ihn wütend an. Wer war er, dass er mir Befehle erteilte?

Wütend ballte ich die Hände zu Fäusten und knurrte gefährlich.

Er musste erkannt haben was er zu mir sagte, denn hastig hielt er die Hände abwehrend nach oben.

„Es....es tut mir Leid, Ouji-Sama. Es sollte ein Ratschlag sein, nie würde ich eure Taten in Frage stellen. Es ist nur.....“

„Was! Ich kann gut alleine entscheiden, wie wir vorgehen werden ich brauche deine Hilfe nicht!“

Wütend blickte ich Radditz in die Augen. Ich wusste, dass er mich nur vor Freezers Zorn schützen wollte, doch gab es für diese Angst keinen Grund. Die Echse war nicht hier, hatte keine Gewalt über mich. Falls hier etwas schief laufen würde, würde er es nie erfahren. Nur meine halb zerstörte Raumkapsel könnte ihm ein Dorn im Auge sein, aber was sollte er schon machen?

Er würde mich nicht umbringen, dass hatte ich schon zu früh erkannt.

Seine Qualen und Torturen waren grausam aber mit der Zeit habe ich gelernt, sie zu überleben. Auch wenn es mich fast bis an den Rand des Wahnsinns trieb.

Hastig schüttelte ich den Kopf, so als wollte ich eine unangenehme Erinnerung verdrängen. Jetzt war nicht die Zeit in Tragträumereien zu verfallen. Jetzt musst eich funktionieren , mehr als das, wollte ich Freezer milde stimmen.

Wollte ich nicht schon wieder etliche Wunden und Demütigungen über mich ergehen lassen müssen, nur weil ich mich ablenken ließ.

Stumm und verbissen starrte ich weiter gerade aus, fegte mürbes Gestrüpp und wilde Äste beiseite und als wird endlich durch das dichte Dickicht brachen und uns am Rand einer Klippe befanden, wusste ich, dass wir unser Ziel erreicht hatten.

Suchend starrten meine Augen über das weit offene Land und entdeckte schließlich das kleine Dorf, nahe des Flusses im Tal ruhend.

Ein kurzes Grinsen huschte über meine Lippen und meine Augen verengten sich zu Schlitzen.

Einfach nur funktionieren. Ich musste einfach nur funktionieren.

Wild spannten sich meine Muskeln an. 

Der Rest war egal.

Der nächste Schritt in Freezers Schulung war ganz simpel und einfach und wie er es nannte: Das Verhör.

Wobei es eigentlich kein Verhör war. Man versuchte Informationen zu erlangen. War das Opfer nicht kooperativ musste es eben überzeugt werden, die Sprache wieder zu finden. 

Lediglich wurden so viele Einwohner ausgelöscht bis irgendeiner aus reiner Angst und Panik auspacken würde.

Angst lockerte bekanntlich jede Zunge. Etwas, was auch ich am eigenen Leibe erfahren musste, doch war der Gedanke zu eingelullt, zu unwirklich und konnte ich mich nicht mehr so recht daran erinnern. Nur alleinig die Narben waren geblieben und würden wohl immer bleiben.

Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen wie meine beiden Gefährten sich ebenfalls auf der Klippe positionierten und ihren Blick über das kleine Dorf wandern ließen.

Es waren nicht viele Einwohner, schätzungsweise 50. Xystianer waren keine Kämpfer, klar gab es welche unter ihnen, welche auf Verteidigung geschult waren, aber hatten wir einen Außenposten erreicht, eine kleine Einöde mitten im Nirgendwo. Hier würden wir sicherlich auf keine Krieger stoßen und selbst wenn..... wären sie kein großes Problem.

Abermals ließ ich meine dunklen Opale über das Geschehen vor mir wandern. Die Einwohner waren zu sehr mit ihrer Feldarbeit beschäftigt, als dass sie uns bemerken würden. Zwar war Xyst ein herkömmlicher Planet, dennoch wies er einige Techniken auf die mir unbekannt waren. Ebenso besaß dieses Volk hervorragende Fluggleiter, welche sich prima in Freezers Sammlung vervollständigen würden. Vielleicht war dies der Echse wahren Absichten. Sich das Wissen dieses Volkes anzueignen....

Aber eigentlich konnte es mir egal sein. Ich wollte nur noch meinen Auftrag erfüllen.

Stumm hob ich meinen Arm und richtete meine gespreizte Handfläche auf eine Bewohnerin des Dorfes, welche viel zu sehr damit beschäftigt war irgendwelche Keimlinge in die dürre Erde zu stecken. 

Angst war bekanntlich der Schlüssel für alles und ein eisiges Grinsen fegte über meine Lippen, als mein gleißender Ki durch meinen Körper pulsierte und ich den ersten Ki-Strahl auf die junge Frau schoss.

Der Korb in ihren Hände zersprang durch meinen Energiestrahl in seine kleinsten Bestandteile und erschrocken fiel die junge Frau zu Boden.

Reine Panik war auf ihrem Gesicht zu lesen als hellblaue Augen uns entdeckten, doch war es zu spät. Durch den lauten Knall alarmiert, waren nun auch die anderen Bewohner des Dorfes eingetroffen, versammelten sich um das zittrige Bündel auf dem Boden und sahen zu uns hinauf.

Neben mir konnte ich Radditz spöttisch auflachen hören und konnte mir ebenfalls ein dunkles Grinsen nicht mehr verkneifen.

Wie sehr ich diesen Teil meiner Arbeit liebte.

Wieder schrie eine Stimme dumpf in meinem Geist doch verbannte ich sie mit einem barschen Zischen.

Ich konnte jetzt keine Gewissensbisse brauchen.

Ich musste siegen, musste erfolgreich sein, denn nur so konnte ich Freezers Zorn umgehen.

Nur so konnte ich überleben und selbst wenn andere dafür sterben mussten. Selbst wenn es grausam war.....

Selbst wenn.....

„Spiel nicht mit ihnen Vegeta, sondern mach es schnell. Es ist schon grausam genug dass sie sowieso bald alle sterben werden.“

Nappas tiefe Stimme holte mich in die Wirklichkeit zurück und überrascht drehte ich mich zu ihm um. Strenge lag in seinen dunklen Augen und ich konnte diesen neuen Wandel nicht so recht deuten. Was war los mit ihm? Sonst kümmerte es ihn auch nicht besonders, was ich mit meinen Opfern anstellte, Wieso jetzt diese plötzliche Sorge?
 

„Was wollt ihr hier?“
 

Eine neue Stimme donnerte über den Horizont hinweg und langsam drehte ich mich zu dessen Besitzer um, erkannte schließlich eine jungen mutigen Xystianer, welcher wohl das Wort ergriffen hatte.

Mutig und schützend stand er vor der Frau, die ich zuvor angegriffen hatte.

Meine Augen verengten sich zu Schlitzen und anmutig schwang ich mich in die Lüfte, ließ mich langsam die Klippe hinunter gleiten nur um mit gebührendem Abstand vor den Bewohnern des Dorfes zum Stehen zu kommen. 

Erst jetzt wurde mir das Aussehen der Bewohner so richtig bewusst. Sie hatten eine helle, bleiche Haut, nur manche waren von der stetigen Sonne leicht gebräunt. Helle Haare umrandeten ebenso hellblaue Augen und mit einem flüchtigen Blick über die anderen Bewohner konnte ich schnell feststellen, dass dies wohl das Markenzeichen zu sein schien. 

Mein Muzuhara schwang nervös hinter mir von einer Seite zur anderen und amüsant konnte ich sehen, wie der Xystianer einige Schritte nach hinten stolperte, als er dies bemerkte.
 

„Sa...Saiyajin, was... was wollt ihr hier? Unser Planet hat nichts zu bieten.“
 

Spöttisch zog ich eine Augenbraue nach oben und löste meine Arme aus der mir typischen Verschränkung.

Also eilte uns unser Ruf voraus. Freezer schien sich einen Namen zu machen, denn auch hier war er bekannt wie ein bunter Hund.

Ich schnaubte verächtlich. Schon bald würde das ganze Universum seinen Namen kennen und ein Schauer lief mir den Rücken hinunter.

Doch ich durfte mich nicht ablenken lassen.
 

„Euer Planet hat etwas zu bieten, was Freezer ins Auge gefasst hat. Je schneller ihr kooperiert desto schmerzloser garantiere ich euren Untergang.“
 

Ich lief einige Schritte auf die Bewohner zu und ließ meine Augen unberührt auf ihnen ruhen. Das ganze Dorf schien nun versammelt zu sein, doch kümmerte es mich nicht. Dies hier war nur eine Aufwärmphase... es war Nichts im Gegenzug auf das, was noch folgen sollte. 

Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass Nappa und Radditz immer noch auf der Klippe standen und keine Regung ging durch ihre Körper. Das hieß wohl ich hatte freie Auswahl. Spöttisch ließ ich meinen Scouter neben mir zu Boden fallen. 

Ich hatte keine Lust auch noch mein einziges Kommunikationsgerät reparieren zu müssen, sollte hier etwas schief laufen. Doch das bezweifelte ich, hatte ich nur Stümper, Frauen und Kinder vor mir.
 

Die Frau auf dem Boden stieß einen gellenden Schrei aus als ich erneut auf die Gruppe zulief. Ich war einen ganzen Kopf kleiner als die Bewohner und dennoch zitterten sie vor Angst.

Ich lächelte befriedigend.

Es würde schnell gehen, das hatte ich versprochen.
 

„Bitte... wir …. wir leben in Frieden hier. Unser Planet hat nichts zu bieten was euren Herrscher befriedigen könnte. Außer Ackerbau und der wenigen Technologie haben wir hier nichts zu bieten.“
 

Ich konnte das Zittern in der jungen Stimme hören, doch bewegte es mich nicht zum Stoppen. Mehrere Männer waren nun an den jungen Burschen herangetreten um ihn zu schützen. Kurz flogen meine Augen über ihre Statur und ich grinste beschämend.

Keine Kämpfer, es gab Nichts was mich hätte aufhalten können.

Doch langsam wurde mir dieses Spiel zu langweilig.
 

„Tut mir leid, das ist nicht die Antwort, auf die ich gewartet habe.“
 

Ich schoss meinen Energiestrahl schneller, als das Auge schauen konnte.

Geschockt starrten die Bewohner auf das Knäuel zu Boden, welches nun durch meinen flammenden Kistrahl langsam zu verbrennen schien.

Das Schreien der Frau war sofort verstummt als meine Attacke getroffen hatte.

Helles Blut sickerte aus den Überresten und verschwand im trockenen staubigen Boden. Wie ich schon sagte, es würde schnell gehen.

Geschockt löste sich nun die Menge vor mir auf, wild rannten die Dorfbewohner von der gleißenden Zerstörung davon, welche sie gleich heimsuchen sollte. Sie stolperten, fielen zu Boden nur um sich in wilder Panik wieder aufzurappeln.

Ein eisiges Lachen entglitt meiner Kehle als ich schließlich meinen Körper anspannte, bereit zum nächsten Angriff.

Meine Gefährten standen immer noch auf der Klippe, nichts schien sie zu bewegen einzuschreiten. Wenn sie es tun sollten würden sie meinen Zorn kennenlernen, doch sie kannten mich mittlerweile zu gut, wussten, dass es höchst töricht war, mein Handeln zu stoppen.
 

Immer noch rannten die Bewohner des Dorfes um ihr Leben, als ich mich mit einer beängstigten Vorfreude in die Lüfte schwang und Energie für meine nächste Attacke sammelte.

Für den nächsten finalen Angriff, den niemand überleben würde.
 

Meine erste Welle traf unerwartet und ich konnte nichts mehr fühlen als heißes Adrenalin in meinem Körper. Die hilflosen Schreie der sterbenden Opfer fegten über den Horizont. Abermals klebte Blut an meinen Händen, doch war ich zu euphorisch um es zu bemerken.

Wild floss dunkles Blut in die trockene Erde des Planeten, unaufhörlich fegten die Schreie meiner Opfer über das stumme Szenario und irgendwo tief in meinem Geist schien ich zu begreifen, was sich hier gerade abspielte. Schien zu begreifen welche schwere Bürde, welch tiefe Schuld ich auf mich geladen hatte. 
 

Der Untergang Xysts hatte begonnen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Die Zerstörung Xysts hat begonnen und wir werden Zeugen sein, wie Vegeta mehr und mehr zu dem kaltblütigen Monster wird, was Freezer erschaffen will.
Die Geschichte hält noch so einige Überraschungen parat und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Teil.
Es tut mir Leid, dass dieser Upload so lange gedauert hat. Aber zwischendurch hatte ich auch hier eine kleine Schreibblockade, welche sich hoffe ich nun endgültig aufgelöst hat.

Danke auch meinen ganzen Lesern für die vielen Reviews, es freut mich, dass diese Story so gut ankommt:)

LG Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Namiel
2014-12-02T11:52:48+00:00 02.12.2014 12:52
Echt klasse geschrieben! Ich bin so angespannt das ich schon zitter. Man kann richtig mit vegeta mitfühlen. Bin gespannt wie es weiter geht!
Antwort von:  RedViolett
02.12.2014 22:16
Hi Namiel ^_^

Danke dir, freut mich, dass dich die Geschichte so begeistert *3*
Wollte fast "mitnimmt" schreiben, aber das hätte sich schon wieder so hart angehört^^" Der arme Geta, glaub mir, da kommt noch so einiges auf ihn zu ._. Das war erst der Anfang...
Danke dir auf alle Fälle für das Feedback und freue mich, dass dir die Story bis jetzt gefällt. ^_^

Liebe Grüße
Deine Red
Von:  BadMajin
2014-07-22T20:33:09+00:00 22.07.2014 22:33
Wow. Das hast du echt gut rüber gebracht. Wie die Angst sich immer weiter in Vegeta ausbreitet. Und wie Hass und Wut sein Gewissen immer mehr vertreiben. Ich bin gespannt mit welchen Mitteln Freezer Vegeta weiter bearbeiten wird.
Von:  Tokio
2013-05-30T21:27:01+00:00 30.05.2013 23:27
Genial einfach toll diese Story und erstklassig geschrieben ,Danke dafür .
Bin gespannt was noch so kommt.


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