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The Sin Verse

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
OHMEINGOTT, ich hab komplett vergessen dieses Kapitel hochzuladen!!
Nicht, dass es irgendetwas an der Story ändert, aber es würde gewisse Handlungen von Gin erklären....meine Güte, ich will mich in ein Loch verkriechen :'D Komplett anzeigen

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Dreiecksmord

Ein Brunnen. Drei Leichen. Eine Handvoll Zeugen. Gin Blackburn knirschte vor Ärger mit den Zähnen.

Die männlichen Leichen, die aus dem Wasser gezogen wurden und nun ausgestreckt auf dem Boden lagen, waren zwischen einem Alter von vierzehn bis achtzehn Jahren. Wahrscheinlich eine kleine Gruppe von Punks, die sich die Zeit vertreiben wollten und sich einen Spaß damit gemacht hatten im Stadtbrunnen herum zu plantschen.

Die Zeugenaussagen waren auch keine große Hilfe. Niemand wusste, was genau sie erwischt hatte, denn ihnen zufolge standen sie knietief im Brunnen und im nächsten Moment schrie einer nach dem anderen wie am Spieß, hielten sich den Kopf und kippten anschließend ins Wasser. Einfach so. Kein Mörder. Keine Mordwaffe.

Gin zog sich weiße Latex-Handschuhe über und kniete sich neben die Leichen, die nun in einem schwarzen Leichensack lagen, der bis zum Kinn geschlossen worden war.

Obwohl sie sich das Resultat bereits denken konnte, öffnete sie ihre Mundhöhlen und blickte ihnen tief in den Rachen. Sie erkannte das schwarze Mal sofort.

„Verdammt“, fluchte sie. Nun musste sie ausgerechnet einer der Personen aufsuchen, die sie am wenigsten sehen wollte. Was aus ihrer Drohung wurde, Grace Santiagos Geheimnis aufzudecken, war schnell zusammen gefasst. Gin hatte alle möglichen Nachforschungen anstellen lassen, doch es war, als hätte die sogenannte Giftprinzessin vor wenigen Jahren nicht einmal existiert. Keine Aufzeichnungen, keine Fotos.

Umso mehr regte es Blackburn nun auf, ihr wieder gegenüber treten zu müssen, ohne etwas gegen sie in der Hand zu haben. Sie konnte es geradezu spüren, dass Grace etwas mit den Morden zu tun hatte.

„Verdächtig“, murmelte sie.

„Was ist verdächtig?“, fragte eine männliche Stimme und ließ sie zusammen fahren.

„Verflucht, Oliver! Schleich dich nicht immer an mich ran!“ Sie war ihm einen scharfen Blick zu, als er grinsend mit den Schultern zuckte und sich eine Zigarette anzündete.

Auch wenn Oliver Gilbert einer ihrer ältesten Bekannten war, traute sie ihm nicht über den Weg. Okay, fair gesprochen, traute Gin niemandem über den Weg, doch dieser mittelgroße Mann, mit den gewöhnlichen braunen Augen und der gewöhnlichen brünetten Frisur und der gewöhnlich klingenden Stimme war einfach viel zu suspekt. Es war, als ob man ihn vergessen würde, sobald er aus dem Blickfeld verschwand. Nicht ein Mal hatte sie an ihn gedacht, wenn sie ihn nicht gesehen hatte – mal abgesehen davon, hatte sie auch nie jemanden über ihn reden hören –, doch sobald er wieder auftauchte schossen einem tausend Fragen durch den Kopf.

„Kommst du an dem Fall voran, Ginger?“, fragte er und sah völlig ungerührt zu, wie die drei Opfer zum Gerichtsmediziner abtransportiert wurden.

„Das geht dich nichts an“, schnappte Gin. „Und nenn mich nicht so!“

„Nana, jetzt sei doch nicht gleich beleidigt. Ich bin immerhin dein Partner.“

„Ein Partner, der vielleicht einmal die Woche aufkreuzt, ist kein Partner. Übrigens, womit vertreibst du dir die Zeit eigentlich, wenn du mir nicht gerade auf die Nerven gehst?“

„Ich schmiede Pläne wie ich dir schöne Augen machen kann.“ Er schenkte ihr ein dreckiges Grinsen und musterte sie unverhohlen von oben bis unten.

Es wäre sicher einfacher zu glauben, wenn Gins Gesicht nicht so entstellt wäre. Das hässliche Narbengeflecht hatte sie schon längst die Hoffnung nach einer Beziehung aufgeben lassen. Ihr Lover würde nun für immer ihr Job sein.

„Hast du bereits etwas über Grace Santiago ausgraben können?“, fragte sie schließlich und begab sich mit ihm etwas abseits, weg von der neugierigen Menschenmenge und den Fotographen.

Er nahm einen tiefen Zug seiner Zigarette und atmete langsam aus. „Ich arbeite daran.“

Wunderbar. Wenn sogar Oliver, der seine Augen und Ohren so gut wie überall hatte, noch nichts über die Giftprinzessin auftreiben konnte, dann sah es übel aus.

„Oh, aber eine Gemeinsamkeit haben alle bisherigen Leichen“, fiel ihm doch noch ein, warf die Zigarette auf den Boden und überließ es Gin, sie mit dem Stiefel auszudrücken. „Die Punks und Andrew Collins gingen alle zur selben Schule – die St. Manarian High. Und rate mal, wer diese Schule noch besucht.“

Gin runzelte nachdenklich die Stirn, dann traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag. „Scheiße, ich glaub’s nicht!“ Sie kramte in ihrem Jackett so lange, bis sie endlich ihr kleines Notizbuch fand, in dem sie die kleinen Details notierte und tatsächlich, da stand es. Graces Teilzeitjobber, Keenan Johnson und Marina Montgomery, besuchten die gleiche Schule.

Oliver grinste selbstzufrieden. „Freust du dich über die heiße Spur?“

Gin hätte ihm um den Hals fallen können, versuchte aber gefasst zu bleiben und nickte stattdessen. „Ja, das bringt mich ein ganzes Stück weiter. Manchmal bist du ja doch ganz nützlich.“

Er zog eine Grimasse. „Wow, zu viel der Ehre.“ Schließlich zuckte er die Schultern und klopfte ihr Kopf schüttelnd auf die Schulter, als würde er ein naives Kind in die große, weite Welt hinaus schicken. „Hol dir ein paar Mützen Schlaf, Ginger, bevor du ihr Haus stürmst. Ich sehe dich schon seit zwei Tagen ununterbrochen auf den Beinen.“

Gin murrte unwillig. Sie wusste nicht einmal mehr, wie sich ein Bett anfühlte, nachdem sie die letzten Nächte vielleicht für ein oder zwei Stunden auf der Couch im Polizeirevier geschlafen hatte. Allerdings würde sie sich eher die Zunge abbeißen, als zu gestehen, dass er Recht hatte. „Pah, was auch immer.“

Ohne Abschied wandte sie sich von ihm ab und fuhr nach Hause. Mehr konnte sie am Tatort ohnehin nicht mehr machen und sie musste vor Morgengrauen schließlich noch einen Bericht fertig schreiben.

Gin freute sich schon auf die Reaktion der Giftprinzessin, wenn sie morgen Früh vor ihrer Tür stand.

 



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