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Soldier vs. Playboy

Tony x Steve
von

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Jason Walker - Echo

Es war die Hölle. Alles an seinem Körper schmerzte. Seine Muskeln brannten vor Überanstrengung und die zahlreichen blauen Flecken schmerzten, sodass er jedes Mal fast zusammenzuckte. Auch die Bisswunden und anderen Kratzspuren brannten. Tony fühlte sich, wie nach dem Kampf gegen Loki. Nur dass es zusätzlich an Stellen schmerzte, die nicht von einem Kampf beeinträchtigt wurden. Der schwarzhaarige stöhnte und rollte sich auf die Seite, schnaufte bei dem Schmerz, der durch seinen ganzen Körper fuhr. Er wollte duschen. Diese ganzen Substanzen an seinem Körper ließen ihn sich dreckig fühlen, aber wenn er ganz ehrlich war, hatte er bereits schlimmere Morgen hinter sich. Oder Abende, wie in diesem Fall. Also blieb er einfach liegen.

Es war still. Nicht einmal Jarvis meldete sich und eigentlich war es Tony sogar recht. Aber… Er würde doch nach ihm schauen, irgendwann. Dann würde er ihm ein paar Beleidigungen an den Kopf werfen, Steve wäre total geknickt, voller Selbsthass und Scham und Tony könnte sich aufspielen. Vielleicht konnte er dem Soldaten nach angemessener Zeit vergeben und ihm sogar eine Chance einräumen. Immerhin war das, was Steve heute Morgen mit ihm angestellt hatte gar nicht so… übel, gab Tony widerstrebend zu. Selbst nach der langen Zeit mit Pepper fiel es dem Milliardär schwer, Gefühle zuzugeben, besonders sich selbst gegenüber. Pepper. Die Frau, die ihn liebte, immer noch, nach eigener Aussage, sich aber dennoch von ihm getrennt hatte. Wegen Steve. Der immer noch nicht aufgetaucht war.

Das Genie seufzte ungeduldig. Wann kam er denn nun? Während er wartete, erinnerte er sich an das letzte Treffen mit Peps, die ihm unumwunden erklärt hatte, dass sie Platz machen wolle, für Steve. Er hatte sie angefleht, ihr vor allen Göttern die ihm einfielen beteuert, dass er nur sie wolle und der Soldat bleiben könne, wo der Pfeffer wächst. Aber es hatte nichts geholfen, gar nichts. Er hatte sich verraten gefühlt, hintergangen und vollkommen allein. Er war sauer auf Steve, wütend, so unglaublich wütend, denn immerhin war es seine Schuld! Pepper hatte ihm gesagt, er hege Gefühle für den Blonden. Tony hatte gelacht, verzweifelt und ungläubig. Er hatte ihr gesagt, dass sie Gespenster sähe. Aber sie war beharrlich gewesen, war hart geblieben und hatte ihre Entscheidung nicht zurückgenommen. Seine Pepper. Tony versagte sich jeden weiteren Gedanken und schaute erneut zur angelehnten Tür. Immer noch war niemand da und vor seinem Zimmer war scheinbar alles dunkel. Ungewöhnlich. Seltsam.
 

Hello, hello

anybody out there?

'cause I don't hear a sound

alone, alone

I don't really know where the world is but I miss it now
 

Nach der Trennung hatte er sich in Arbeit und Alkohol ertränkt. Seiner Wut und seinem Unmut hatte er Luft gemacht, meistens hatte Steve darunter gelitten. Er hatte versucht all die Dinge hinter sich zu lassen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Er war gescheitert, kläglich. Nachdem der schwarzhaarige nun zum unzähligen Mal zur Tür geschaut hatte, gab er sein Warten auf und rief nach Steve. Er erhielt keine Antwort. Er runzelte die Stirn, versuchte es noch einmal, doch das Ergebnis blieb gleich. „Jarvis, wo befindet sich Steve?“, fragte er seine A.I. und tatsächlich musste er auf seine Antwort warten, was ebenfalls ungewöhnlich war. Was zum Teufel war hier los? „Jarvis! Ich warte.” Endlich regte sich die Stimme und zögerlich gab er preis, dass Steve Rogers sich davon gemacht hatte. In aller Eile und Heimlichkeit hatte er seine Sachen gepackt und war aus dem Tower verschwunden.

Nach dieser Nachricht war Tony zuerst nicht in der Lage auch nur ein Wort zu sagen. Er konnte es nicht glauben, auch wenn er wusste, dass Jarvis nicht lügen würde, niemals. Plötzlich kam Leben in seinen Körper und in einer ruckartigen Bewegung stand er auf, fiel beinahe wieder hin, weil er zu viel Schwung hatte. Keuchend stützte er sich auf dem Nachtisch ab, versuchte den Schwindel zu bekämpfen, der ihn überkam. Sobald er wieder einigermaßen sicher auf den Beinen war – oder sich zumindest so fühlte – ging er in den pechschwarzen Flur. Im Dunklen tastete er sich seinen Weg zu Steves Zimmer, das am Ende lag. Sobald er das Zimmer betreten hatte, befahl er der A.I. das Licht anzuschalten. Die Helligkeit blendete ihn und er kniff die Augen zusammen. Den Schmerz in seinem Körper ignorierte Tony beharrlich.

Nach mehrmaligem Blinzeln sah er sich um. Das Bett war ordentlich gemacht und auch sonst zeugte nichts davon, dass sich hier jemand häuslich niedergelassen hätte. Der Hausherr ging zum Schrank und riss die Türen auf. Er starrte in leergeräumte Regale. Und starrte. Ein Laut verließ seine Kehle, für den es keine Beschreibung gab. Es war irgendwas zwischen Unglauben, Verzweiflung, Wut und Angst. Tony entschied sich für das bekannteste Gefühl: Wut. Er knallte die Türen zu, sodass sie aus den Angeln sprangen und zu Boden fielen. Als nächstes musste die Leselampe auf dem Nachtschränkchen dran glauben. Sie fand ihr Ende, als sie mit Schwung gegen die Wand krachte. Die Scherben fielen klirrend auf den hölzernen Boden.

„STEVE! KOMM SOFORT RAUS DU BASTARD!“, schrie Tony das arme Bett an. Doch es kam kein Steve. Da war kein Geräusch von Schritten oder ein Rufen. Da war einfach – nichts. Der Milliardär schrie so laut und lange, bis seine Lunge schmerzte und er husten musste. Er ließ sich auf das Bett fallen, schmiss die Decke aus purer Bosheit auf den Boden. Er konnte einfach nicht weg sein. Das ging nicht, das war nicht… sein Plan. Gepeinigt schloss er die Augen und atmete tief durch, versuchte sich selbst zur Vernunft zu bringen. Aber es half nichts. Er konnte sich noch so viel einreden, es traf ihn verdammt nochmal hart, dass der Blonde gegangen war und ihn zurück gelassen hatte. Es war nichts in Ordnung und würde es auch nicht. Er blinzelte. Die Deckenlampe schien ihm auf den Kopf und vor seinen Füßen war sein Schatten deutlich zu erkennen. Offensichtlich hatte er, Anthony, es schlussendlich geschafft: Er hatte sämtliche Menschen in seinem Umfeld vergrault und war allein.
 

I'm out on the edge and I'm screaming my name

like a fool at the top of my lungs

sometimes when I close my eyes I pretend I'm alright

but it's never enough
 

cause my echo, echo

is the only voice coming back

my shadow, shadow

is the only friend that I have
 

Seitdem waren zwei Wochen vergangen. Wieder hatte der Wissenschaftler sich auf die Dinge verlegt, die er konnte: Arbeiten. Er ließ sich niemanden an sich ran, ignorierte Peppers besorgte Fragen und kümmerte sich nur um das nötigste. Manchmal sprach er mit Jarvis, einfach weil er das lange Schweigen nicht aushielt und die Stille, die in seinem Penthouse herrschte. Aber meistens hatte er gar keine Lust mehr zu reden. Immer wieder sah er zwischendrin in Steves Zimmer, immer mit der Erwartung den Soldaten dort zu sehen mit einem reumütigen Gesichtsausdruck. Doch natürlich war dies nicht der Fall. Der Soldat blieb verschwunden. Fury hatte sich auch bereits bei Tony gemeldet, wollte wissen, wo der Captain sei und was passiert war. Er antwortete einfach nicht.

Das alles war ja schon schlimm genug, doch noch viel schlimmer, zumindest in den Augen des schwarzhaarigen, waren die Gefühle, denen er sich stellen musste. Er konnte letztendlich doch nicht davor flüchten, egal wie sehr er sich betrank. Sobald er nüchtern war, waren sie ja doch wieder da. Verdammt, noch nie hatte sich Tony mehr gewünscht, dass Pepper Unrecht haben würde, aber sie hatte Recht. Er empfand etwas für Steve, dass über Freundschaft und einfache Begierde hinaus ging. Und als ihm das klar wurde, war es bereits zu spät. Außerdem wusste er nicht, ob er dies jemals offenbaren würde. Er hatte Steve schon längst verziehen und die Wut, die er die ganze Zeit auf ihn hatte, war nichts anderes als Wut auf sich selbst und sein Herz, das sich einfach für den Soldaten entschieden hatte. Er hatte diese Gefühle nicht gewollt, nicht wahrhaben wollen.

Manchmal, wenn er nachts wach lag, dann konnte er schwören, dass er seine Stimme hörte. Wie er lachte oder ernst auf sein Gewissen einredete. Es wehte wie ein Flüstern durch seine Gedanken und verschwand sofort, wenn er sich darauf zu konzentrieren versuchte. Es war frustrierend, aber irgendwann gewöhnte er sich daran und ersehnte es beinahe schmerzhaft. Denn das war alles, was ihm von dem blonden Mann geblieben war; wenig mehr als ein Schatten. Natürlich fragte er sich, wo dieser denn jetzt steckte, was er gerade trieb. Er war sich sicher, dass Steve nicht auf irgendeiner Erholungstour war. Gewissenbisse plagten den schwarzhaarigen, weil der altmodische Mann sich die ganze Sache sicher sehr zu Herzen nahm und sich selbst geißelte. Aber dann dachte er an seine momentane Situation und musste mit einem resignierten Seufzen feststellen, dass sie beide wohl gerade ähnliches durchmachten.

Es war ja nicht so, dass Tony nicht versuchte, Initiative zu zeigen. Er suchte mithilfe von Jarvis einige Teile Amerikas ab, doch er konnte den Captain nirgends finden. Er war wie vom Erdboden verschluckt. Also blieb der Wissenschaftler dazu verdammt hier in seinem Tower zu bleiben und zu warten. Darauf dass Steve zurück käme und sie beide erlöste von ihren Qualen. Er versuchte nicht zu oft daran zu denken, denn dann beschlich ihn immer das Gefühl, dass er ewig würde warten müssen. Er wollte daran glauben, dass der Blonde zurückkam, doch er kam auch nicht umhin daran zu denken, dass er – wenn er selbst in dessen Lage wäre – auch nicht wieder käme. Also lenkte er sich ab, wann immer er daran denken musste.
 

listen, listen

I would take a whisper if

that's all you have to give

but it isn't, isn't

you could come and save me

try to chase it crazy right out of my head
 

Langsam aber sicher fand Tony seinen eigenen Rhythmus. Er schlief, stand auf, arbeitete, aß wenig, ging wieder schlafen. Um Alkohol machte er einen großen Bogen, ebenso wie um die Gedanken an Steve. Er redete sich ein, dass alles okay war und als er es bereits selbst glaubte, erzählte er auch den ewigen Fragern dies. Sie glaubten ihm kein Wort. Selbst die Presse bemerkte recht bald, naja es dauerte immerhin fast zwei Monate bis sich Tony wieder der Öffentlichkeit stellte, dass der Milliardär nicht mehr derselbe war. Er trat immer erst auf, wenn es unumgänglich war, machte weder Witze noch blöde Sprüche und er hielt sich nicht mit Unwichtigem auf, sondern erzählte nur die wichtigsten Fakten. Einige witzelte, dass er nun erwachsen geworden war, andere betrachteten seine Wandlung mit Sorge, doch da er seine Arbeit perfekt und gewissenhaft erledigte, konnte man ihn auch nicht davon abhalten.

Fast hatte Tony es zu einem recht akzeptablen Lebensstil geschafft, der zwar nicht mehr so berauschend wie früher war, aber immerhin fuhr sein Gemüt nicht mehr Achterbahn. Doch innerlich sah es anders aus. Meistes fühlte er kaum etwas. Er fühlte sich taub und losgelöst von jeglicher Gefühlsregung. Er rettete die Welt auch weiterhin als Iron Man, gemeinsam mit den anderen aus dem Team. Nur Steve glänzte durch sein Fehlen. Scheinbar schaffte es nicht mal Shield ihn ausfindig zu machen. Doch es interessierte den schwarzhaarigen nicht. Es war gut so, wie es war. Davon war er überzeugt, zumindest solange er nicht über Vergangenes nachdachte. Und das tat er nicht. Nicht an den meisten Tagen.

Doch dann gab es auch schlechte Tage. An denen sich der schwarzhaarige völlig zurückzog. Meist saß er den ganzen Tag in Steves Zimmer, kämpfte mit seinen Gefühlen, die brodelten und ausbrechen wollten, wie ein erwachender Vulkan. Meistens verlor er den Kampf. Dann schrie und fluchte er, zerstörte das Mobiliar, meistes bekam auch er selbst etwas ab. Doch da war niemand, der antwortete oder ihn abhielt. Da waren nur Schatten und sein eigenes Echo, das in der viel zu großen Wohnung wiederhallte. Am Abend legte er sich völlig ausgelaugt in sein Bett und schloss die Augen und Ohren – mit lauter Musik – vor den Erinnerungen und Bildern die seinen Kopf fluteten. An diesen Tagen kam er sich wie ein vollkommener Idiot vor, wie ein Besessener, der sich nicht selbst retten konnte.
 

I'm out on the edge and I'm screaming my name

like a fool at the top of my lungs

sometimes when I close my eyes I pretend I'm alright

but it's never enough
 

cause my echo, echo

is the only voice coming back

my shadow, shadow

is the only friend that I have
 

Seit drei Monaten nun, war Steve fort. Der Milliardär schaute auf seinen Wecker, der ihm anzeigte, dass es gerade mal drei Uhr am Morgen war. Er seufzte müde und murmelte ein: „Bitte nicht schon wieder.“ Sofort wenn er erwachte, spürte er instinktiv, wenn ein schlechter Tag bevorstand. Heute war Mittwoch. Sein letzter Ausraster lag gerade mal knapp eine Woche zurück. Eigentlich sollte er nun erst einmal Ruhe haben. Aber natürlich folgte nichts in ihm dieser Regel. Unfähig wieder einzuschlafen, stand er auf, machte sich Kaffee, duschte und frühstückte. Er beauftragte Jarvis, alle in seiner Firma zu informieren, dass er heute ausfallen würde. Sie waren diese überraschenden Absagen mittlerweile gewohnt.

Danach machte er sich ganz normal an die Arbeit. Seine Gefühle konnten jederzeit überhand nehmen, also tat er, solange er konnte, alles was er normalerweise auch tat. Aber heute war wieder etwas anders. Eigentlich müssten ihn irgendwann die Gefühle übermannen, er würde sich ergeben und die ganze Scheiße über sich ergehen lassen. Am Abend wieder ins Bett und wenn er am nächsten Morgen erwachte, war die Welt wieder scheinbar in Ordnung. Doch heute kamen sie langsam, fast als wollten sie sich an ihn anschleichen. Er kämpfte dagegen an. Er wollte sich nicht wieder so runterziehen lassen und er wollte verdammt nochmal einfach sein Leben leben!

Zum ersten Mal waren aus dem ganze Wirrwarr und Chaos einzelne Gedanken herauszufiltern. Und Tony, der die Hände zu Fäusten geballt hatte, die auf der Arbeitsfläche seines Labors ruhten, wurde sich einiges klar. Zum einen vermisste er Steve, das wusste er ja, aber er hatte nicht damit gerechnet, mit welcher Intensität er sich den Freund zurück wünschte. Er verzehrte sich nach dessen Gesicht, dessen Stimme und dessen Körper unter seinen Händen. Ein Schluchzen entrang sich seiner Kehle, aber er behielt die Contenance. Gerade wurde ihm unglaublich klar, wie einsam und verlassen er sich sein ganzes Leben lang gefühlt hatte, doch auch das war nicht sonderlich überraschend. Eher das Gefühl, dass er sich mit Steve nicht mehr einsam gefühlt hatte. Selbst als er mit Pepper zusammen gewesen war, war es nicht dasselbe gewesen. Als der Soldat zu ihm gezogen war, hatte er sich plötzlich komplett gefühlt.

Und diese äußerst kluge Frau hatte es bereits vor ihm bemerkt, war sich dessen bewusst gewesen und hatte Steve freiwillig Platz gemacht, nur damit er, Anthony, glücklich werden konnte. Bitter dachte er daran, dass er jetzt nur umso unglücklicher war. Wie lange hatte er keine andere Stimme als seine eigene oder seinen eigenen Schatten gesehen? Obwohl er natürlich auch mit anderen Menschen verkehrte, war jeder Kontakt nur sehr verhalten. Was daran lag, dass sich der schwarzhaarige vollkommen verschlossen hatte.

Danach folgte er wieder demselben Muster. Er ging in Steves Zimmer, das einzige, das zu dem Zeitpunkt beleuchtet war und zerstörte, schrie. Den ganzen Tag bis in den Abend über. Seine Stimme war heißer und er fühlte sich ausgelaugt. Idiot, schalt er sich selber. Als ob all sein Gezeter irgendwas ändern könnte! Doch heute rief er laut, weil ihn plötzlich ein Gedanke erfüllte: “Steve! Verdammt nochmal. Ich liebe dich doch… Komm zurück!” Und zum ersten Mal seit seinen regelmäßigen Aussetzern, weinte er, ließ seine Tränen und seinen Kummer zu.
 

I don't wanna be down and

I just wanna feel alive and

get to see your face again but 'til then

Just my echo, my shadow

youre my only friend
 

I'm out on the edge and I'm screaming my name

like a fool at the top of my lungs

sometimes when I close my eyes I pretend I'm alright

but it's never enough

cause my echo, echo

oh my shadow, shadow
 

Seine Schluchzer waren lautlos, während sein Kopf in seinen Armen vergraben war. Er saß auf dem Boden, den Rücken gegen das Bett gelehnt und die Beine eng an den Körper gezogen. Er war das Abbild vollkommenen Elends und nur dieses eine Mal war es ihm völlig egal. Der Wissenschaftler gestand sich seine Schwäche ein, seine Fehler; gab zu, auch schwach zu sein, auch einmal nicht weiter zu wissen. Sein Körper bebte und wurde durchgeschüttelt von all den Gefühlen, die ihn bestürmten.

Plötzlich hielt er inne, sein Atem stockte und er lauschte. Hatte er gerade etwas gehört? Sicherlich bildete er sich dies erneut nur ein. Doch wie die hundert Male davor, siegte der winzige Funken Hoffnung in ihm und er schaute auf. Verwirrung, Hoffnung, Angst, Unglaube. Tony bekam keine Luft mehr. Nun war er wohl tatsächlich wahnsinnig geworden. Er verlor die letzte Verbindung zur Realität. Denn er schwor Sein und Bein darauf, Schritte zu hören, schwere Schritte. Vertraute Schritte. Zögerliche Schritte, die in der Finsternis vor der Tür stockten. „Ist da wer? Hallo?“

Vielleicht ein Einbrecher, oder Pepper oder Fury. Vielleicht nur ein verirrter Reisender hier in seinem Tower. Es konnte niemand anderes sein, es konnte einfach nicht jener sein, den sich Tony mehr als alles andere wünschte. Vielleicht hatte er es sich doch nur eingebildet, hatte wieder Gespenster in seinem eigenen Schatten gesehen, denn es blieb still, wie alle Male zuvor. Schwer seufzte er auf, ein herzzerreißendes Geräusch. Dennoch wiederholte er seine Frage, leise und verzweifelt: „Ist da irgendwer?“
 

Hello, hello

anybody out there?
 

Die Tür quietschte, als sie aufgezogen wurde. Ein Lichtstrahl leuchtete direkt auf die Gestalt, die sie ausfüllte und nun einen Schritt ins Zimmer trat. „Hey. Ich bin´s.“ Tony schloss die Augen. Er musste sich nichts mehr einreden, denn plötzlich war alles wieder gut.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kalay
2014-02-13T01:08:48+00:00 13.02.2014 02:08
... Ich muss gleich weiter lesen... auch wenn ich gerade nur verschwommen sehe vor lauter Tränen, weil das so schön ist... das zerreißt einem das Herz...
Von:  Jimini
2013-05-04T10:57:06+00:00 04.05.2013 12:57
STEVE!
Oh man, ich hab so mit gelitten! Armer Tony.
Vor allem die letzten Absätze haben gut 'reingehauen' sag ich jetzt mal. Ich musste wirklich fast weinen.
Perfekt wie immer <3


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