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Evenfall

[Itachi x Sakura | non-massacre AU | dorks to lovers]
von

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Cold Grounds

 
 

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»Der Plan lautet wie folgt.«

Sabaku no Gaara, Kazekage Sunagakure no Satos, trat vor den Kreis ausgewählter Shinobi, den er zu sich hatte rufen lassen. Shikamaru hatte keine Ahnung, wieso er als Gesandter Konohas im Büro des Oberhauptes von Kaze no Kunis führendem Ninjadorf stand und eine Mission zugewiesen bekam. Vor einer Stunde war eine Nachricht aus Konoha gekommen, die von der Hokage höchstpersönlich vor einigen Tagen abgeschickt worden war, weswegen er sich lieber nicht darüber beschwerte, zusammen mit Gaaras älterer Schwester und zwei ihm unbekannten Sunanin – der Attitüde nach zu urteilen Jōninrang – zu Gaara persönlich gerufen worden war.

»Bevor wir den Plan erläutern«, unterbrach Shikamaru ihn, »Könnte mich jemand aufklären, um was es eigentlich geht?«

»Ihr seid ja ein schöner Haufen, wenn die linke Hand nicht weiß was die rechte tut«, kommentierte die braunhaarige Kunoichi mit den mausgrauen Augen, die zwischen Temari und dem anderen Sunanin stand. Gaara unterbrach den aufkommenden Protest.

»Hokage-sama bat mich, Geheimhaltung zu üben und Shikamaru noch nicht einzuweihen, Shiya-san. Die Lage ist äußerst prekär, wie ich gestehen muss.«

Shikamaru verzog den Mund. »Das heißt?«

»Das Verhältnis zwischen Sunagakure und Iwagakure ist seit jeher von angespannter Natur. Leider nicht grundlos. Über Jahrzehnte hinweg gibt es moralische Differenzen zwischen unseren Ländern, die sogar Kriege überwanden und in weiterer Folge auch Friedensverträge. Wir trauen einander nicht, was die angestrebte Politik der friedlichen Koexistenz schwer durchzuführen macht. Misstrauen und Argwohn wurzeln seit Generationen tief in unserer Einstellung. Konkret bedeutet es, dass wir sehr genau aufeinander achten.«

Sehr konkret war das zwar nicht, aber Shikamaru hielt sich zurück. Als einziger Konohanin in Kaze no Kuni wollte er lieber keine allzu große Klappe riskieren.

»Als Gerüchte um einen politischen Umschwung, dessen neu aufgekommenen Diskurs wir nicht gutheißen können, aufkamen, schickten wir drei unserer Shinobi nach Iwagakure no Sato. Sie sollten dort Nachforschungen an der Quelle anstellen.«

»Spione?«, konkretisierte er die vage Andeutung. »Ihr habt Spione nach Iwagakure – das beinbrechend misstrauischste Land auf Muttererde – geschickt? Seid ihr noch bei Trost?!«

»Beruhige dich!«, schimpfte Temari eingeschnappt. »Es war nicht unsere Absicht, einen Konflikt zu provozieren. Gaara, Kankurō und ich waren von Anfang an dagegen, doch der Rat hielt es für eine gute Idee. Wir hatten keine Möglichkeit, uns der einstimmigen Entscheidung des Rates zu widersetzen, also willigte der Kazekage notgedrungen ein. Bislang ging auch alles gut. Unsere Shinobi haben sich mithilfe erfundener Identitäten und Verwandtschaften in Iwas politisches Leben integriert, allerdings kommen sie nicht mehr heraus, ohne aufzufallen. Sie sind zu sehr in die dortige Gesellschaft eingebunden, um sie einfach verschwinden zu lassen. Es würde zu viel Aufmerksamkeit erregen.«

»Darum baten wir vor einigen Wochen Konoha um Rat«, setzte Gaara fort. »Hokage-sama und ich arbeiteten gemeinsam einen Plan aus, dieses Dilemma zu lösen.«

»Dilemma?«, wiederholte Shikamaru ungläubig. »Das ist eine Misere. Ich hoffe ihr wisst, wie unvorstellbar dämlich und naiv das war.«

Temari nickte. »Wir wussten von Anfang an um die nicht kalkulierbaren Risiken. Es lag nie in unserer Absicht, bestehende Kontroversen zu verschärften – bitte, Shikamaru, hör auf, mich so anzusehen. Ich weiß, was du sagen willst. Wir hatten keine Wahl.«

»Und wir dürfen es also ausbügeln, ja? Reizend.« Darum also hatte Tsunade ihn abkommandiert. Um einen Reservemann vor Ort zu haben, der diese Leute bei der Mission überwachte. »Wie lautet der glorreiche Plan?«

Es war der Kazekage, der eine Schriftrolle aufnahm und seine Stimme erhob. »Unser oberstes Ziel ist, unsere Männer aus der Schusslinie zu holen. Wenn Suna dabei einen guten Eindruck macht, ist es umso besser. Eure Aufgabe besteht darin, mit diesem Dokument nach Iwagakure zu reisen. Es belegt, dass drei Abtrünnige unseres Dorfes sich in politische Ämter Tsuchi no Kunis geschlichen haben. Kaze no Kuni hat davon Wind bekommen und uns ist daran gelegen, diese Bedrohung zu eliminieren. Da es ehemalige Shinobi unseres Landes sind, fühlen wir uns dazu verpflichtet. In Iwagakure selbst werdet ihr die Spione finden, festnehmen und sicher nach Hause bringen. Das Team besteht aus vier Leuten. Shikamaru, du wirst die detaillierte Planung und Koordination übernehmen. Temari ist dafür zuständig, die öffentlichen Verhandlungen zu führen, da sie meine Schwester ist, was ihr am meisten Autorität von euch vieren verleiht. Shiya und Tōza werden als Flügelmänner mit euch reisen und die sogenannten Verräter in Gewahrsam nehmen. Gibt es Fragen?«

Oh ja, die gab es. Shikamaru hätte gerne gefragt, wieso er für die Blödheit Sunas büßen musste, wie man so leichtsinnig hatte sein können und eine Menge anderer Fragen, die diesen ziemlich ähnlich waren. »Nein, Gaara«, sagte er. Es blieb also wieder mal an ihm hängen. Kaum zu glauben, dass er gefühlskalte Junge, den Naruto vor neun Jahren verdroschen hatte, heute Kazekage war und ihm Befehle gab. Den 'Kazekage-sama' konnte er sich sowas von abschminken, daran konnte auch Shiyas böser Blick nichts ändern. Diese Kunoichi ging ihm schon jetzt gehörig auf die Nerven.

»Übrigens«, fügte er an, »Sorge dafür, dass niemand das Shogibrett verrückt. Wenn ich wiederkomme spielen Temari und ich diese Partie zu Ende. Ich war gerade so schön am Gewinnen.«

»Angeber«, zischte sie durch schmales Lächeln.

Keine zwanzig Minuten später brachen sie in der prallen Mittagssonne auf. Shikamaru würde sich ein Bein ausreißen, wenn diese Mission reibungslos von statten ging. In seiner Meinung war es ausgeschlossen, Gaaras Plan ohne Komplikationen erfolgreich durchzuführen. Es gab Leute in Konoha, die sprachen vom Nara-Axiom. Es hatte durchaus seine Berechtigung: er irrte sich nie.

Leider.
 

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Ihre über anderthalb Jahrzehnte antrainierten Shinobiinstinkte sagten ihr, dass etwas nicht stimmte. Sakura hielt vorsichtshalber die Augen geschlossen, um weiterhin seligen Schlaf vortäuschen zu können. Sie regulierte ihre Atmung auf ein gleichmäßiges Minimum und lauschte. Dem Lichteinfall, der durch ihre entspannt geschlossenen Lider drang, nach zu urteilen war es früher Morgen, maximal sieben Uhr. Der Geräuschkulisse wegen tendierte sie zu einer früheren Uhrzeit, legte sich jedoch aufgrund des gestrigen Vorfalls nicht fest. Konohas Routine war in ihren Grundfesten erschüttert worden. Sie lauschte weiter dem morgendlichen Zwitschern der Vögel. Ihre Sinne sagten ihr, dass niemand außer ihr in der Wohnung war.

Erleichtert seufzte sie, drehte sich um und kuschelte sich an etwas Weiches, das eigentlich nichts dort verloren hatte, wo sie eingeschlafen war. Neugierig öffnete sie ein Auge zur Hälfte. Nun wusste sie, weswegen ihre Instinkte Alarm geschlagen hatten. Kein Zweifel, sie war gestern Abend auf der Couch im Wohnzimmer eingeschlafen. Nun lag sie in ihrem Bett und umarmte ein dickes Daunenkissen, das sich herzlich an ihre Wange schmiegte. Durch diesen Fakt noch neugieriger geworden stand sie auf. Wer hatte sie in ihr Bett gele –

»Oh. mein. Gott.«

Ihr wurde schwarz vor Augen im Angesicht des Fauxpas, den sie sich geleistet hatte. Hatte sie, Haruno Sakura, Jōnin und Iryōnin, tatsächlich Uchiha Itachi, ANBU Captain und Wunderkind der Uchihas, geküsst? Sie spürte Hitze in ihrem Gesicht aufsteigen, das sie in ihren Handflächen versteckte. Wie sollte sie diesem Menschen jemals wieder gegenübertreten? Sie hatte sich bis auf die Knochen vor ihm blamiert! Ihr Ziel war es gewesen, ihm zu beweisen, dass sie eine ernstzunehmende Kunoichi war. Nun war sie eines seiner quietschenden Fangirls. Die sie, nebenbei bemerkt, umbringen würden, wenn sie von dieser Interaktion erführen. Irgendwo tief im Untergrund Konohas gab es Gerüchten zufolge einen Fanclub für Itachi.

Was machte sie sich vor? Itachi würde niemals jemanden von diesem Kuss – es war peinlich, derartiges überhaupt zu denken (auch wenn die Erinnerung daran sehr schön war) – erzählen. Sakura würde es ebenso handhaben. Es gab Wichtigeres. Zumindest heute. Itachi hatte nicht nur nichts Bekräftigendes zu ihrer kopflosen Aktion gesagt, er war auch nicht geblieben. Ein untrügliches Zeichen für seine Ignoranz. Am liebsten würde er es vermutlich einfach vergessen. Diesen Gefallen konnte sie ihm tun. Ihr Gewissen legte ihr nahe, sich weiterhin selbst zu geißeln, was sie in Gedanken auch tat. Der Kuss zwischen Itachi und ihr änderte nichts an gestern und allem, was damit zusammenhing. Aber er nahm ihr die Depression, in die sie verfallen wäre, weil er ihn erwidert hatte. Ob aus Gefallen oder Mitleid war schwer zu sagen, sie störte sich auch nicht daran.

Mit dieser wechselhaften, bedingten, unangebrachten Hochstimmung beging sie ihre Morgentoilette in zügiger Eile. Der erste Schritt hinaus an die frische Luft beendete das Funkeln in ihren Augen schlagartig.

Kaputte Straßen, zerstörte Häuser, Trümmer, umgestürzte Bäume, das alles konnte sie vom Außengang ihres Appartements im vierten Stock stehen. Dabei hatte sie nicht einmal Blick auf jenes Tor, vor dem der Hauptkampf stattgefunden hatte. Das Krankenhaus war nahezu unberührt, aber heillos überbelegt. Sie behielt sich vor, sich nicht um die Wiederaufbauarbeiten zu kümmern, die bald beginnen würden, sobald die ersten Bewohner den Schock überschlafen hatten. Ihre Kompetenzen waren im Hospital gefragt, wo geschäftige Agilität herrschte. Schon beim Betreten und Eintragen ihres willkürlich gewählten Schichtbeginns rempelten sie zwei hektische Schwestern an. Sie verbeugten sich zwar mit gebührlichem Respekt vor ihrer Oberärztin, hatten ansonsten jedoch keine Worte der Entschuldigung für diese übrig. Sakura konnte es ihnen nicht verdenken. Jeder hier hatte Wichtigeres zu tun.

Eine andere Schwester rief vom Ende des Ganges zu ihr hinunter. »Sakura-sensei! In Zimmer vier ist eben ein kritischer Patient septisch geworden!«

»Ich komme sofort!« Im Vorbeigehen griff sie sich einen beliebigen Mantel von der Ablage, wo ihn einer ihrer Kollegen vermutlich vergessen hatte. Er war ein wenig zu weit, was sie mit Ärmelaufkrempeln flüchtig korrigierte. Sie spuckte metaphorisch in die Hände und eilte zu dem Patienten, zu dem die junge Schwester sie gerufen hatte. Es war ein Hyūga, was der Grund für ihre Konsultation gewesen sein mochte. Die septische Reaktion war schnell mit einer Infusion gedämmt. Sakura wies eine der Schwestern an, Hyūga während der kritischen Phase zu überwachen, als sie bereits zum nächsten Notfall gerufen wurde.

In dieser Routine ging es weiter. Die Erschöpfung von gestern war durch eine Dusche, einen Kuss – wieso musste sie das immer wieder in Gedanken wiederholen?! Ach ja, weil sie ein Idiot war – und ein wenig Schlaf noch lange nicht passé. Während der Arbeit konnte sie ihre physischen Beeinträchtigungen sowie die mentalen Belastungen bloß hervorragend beiseiteschieben. Es war jahrelangem Training und durchgearbeiteten Nächten zu verdanken, dass sie im Krankenhaus kein richtiger Mensch war. Hier funktionierte sie. Diese Tatsache machte es einfach über den Tag zu kommen.

Die Patientenwelle riss nicht ab. Obgleich es keinerlei Neuzugänge gab – die meisten Verletzten wurden aus Platzmangel ambulant behandelt und nach Hause geschickt – fand Sakura keine freie Minute, um nach Tsunade zu sehen. Diese lag, wie sie in Erfahrung gebracht hatte, im obersten Stockwerk in einem der schönsten Einzelzimmer. Etwas anderes hätte sie auch nicht erwartet. Es war ein dreiköpfiges Team zusammengestellt worden, das rund um die Uhr an ihrer Seite war, bis sie über das kritische Achtundvierzig-Stunden-Limit hinaus war. Ab dann konnten ihre Werte als stabil angenommen werden. Ab dann konnte man nur mehr auf Besserung hoffen. Bis es soweit war mussten sie versuchen, Konoha wieder in Gang zu setzen. Viele Ambulanzpatienten waren wegen Arbeitsunfällen hier, was bedeutete, dass die Aufbauarbeiten bereits begonnen hatten.

Die stationären Grenzfälle wurden gegen Abend hin weniger. Es kehrte gelassene Monotonie ein, die von Sakuras Visite auf ihren Höhepunkt getrieben wurde. Zum vierten Mal lief sie ihre Patienten bereits ab, die viel zu viele waren für eine einzige Person. Zwei Stunden lang hatte sie Werte überprüft, Infusionen korrigiert, Gesundheitszustände notiert und Häkchen auf Listen gemacht, wann immer sie mit einem Resultat zufrieden war. Zwölf Patienten würden morgen entlassen werden können, darunter Kakashi, Shisui und Kiba, die aufgrund leichter Vergiftungen hier waren. Eindeutig das Werk von Kirinin. Sie war nicht in der Stimmung für Kakashis mühevolle Aufmunterungsversuche, Shisuis neckischen Flirt und Kibas vehemente Verweigerung jedweder medizinischen Hilfe, sodass sie letzteren auf unprofessionelle Weise mittels ihrer Faust nach der Einnahme des verschriebenen Antiseptikums zur Bettruhe gezwungen hatte. Bei jedem neuen Patienten hatte sie die Befürchtung, er könne ihr Vorwürfe machen – Tsunades Zustand war doch ihre Schuld. Dass es niemand wusste, war dem rationalen Teil ihres Selbst klar. Der irrationale Teil wartete auf die Vorwürfe.

Sie blieben aus. Keiner würde ihr den Gefallen tun, sie für etwas zu bestrafen, das nicht ihr konkretes Verschulden gewesen war. Kriege entstanden immer aus Verkettungen von Gründen und Geschehnissen. Sie war nur ein kleines Glied dieser Kette. Genauso hätte man Jiraiya vorwerfen können, Orochimaru nicht schon während dessen Abwendung von Konoha aufgehalten zu haben, oder der ANBU Einheit, die einst ausgeschickt worden war, um den Sannin zu töten, Versagen zuschreiben.

Vier Shinobi waren unter ihren Händen gestorben. Eine verschwindend kleine Zahl, sofern man sie in Relation zur totalen Menge Verletzter setzte. Sakura wusste, dass sie nichts mehr für den Genin und die drei Chūnin hätte tun können. Selbst sie, die beste bei Bewusstsein seiende Iryōnin Konohas, war manchmal ohnmächtig gegen den Tod. Es tat ihr leid, nicht mehr für diese vier jungen Menschen getan haben zu können, einer davon kaum mehr als ein Kind. Mehr als Bedauern konnte sie nicht empfinden. Ihre negative Affektlage war gesättigt.

Die Sonne war bereits lange untergegangen, als sie das letzte Häkchen auf ihrer Liste machte. Mit guten Besserungswünschen für Hyūga Hanabi, die ihr Byakugan maßlos überanstrengt hatte – angeblich hatte das Wunderkind der Hyūgas ein halbes Bataillon auseinandergenommen – zog Sakura sich in den obersten Stock des Krankenhauses zurück, wo der Trubel leiser und die Gänge leerer wurden. Auf der Komastation herrschte immer andächtige Stille, um die komatösen Patienten nicht zu stören. Einige lagen seit Jahren hier, ohne ein einziges Symptom der Gesundwerdung zu zeigen. Es gab eigene Pfleger für diesen Trakt, einer davon verbeugte sich höflich vor ihr. Sakura war erst drei oder vier Mal hier oben gewesen. Niemals war die Visite von Freude geprägt gewesen. Diesmal steuerte sie das größte Zimmer an, die Suite am Ende des Ganges. Als bräuchten Komapatienten Platz.

Sie schalt sich für diesen zynischen Gedanken, den sie verscheuchte, ehe sie eintrat.

Am Tsunades Bett saßen drei Leute, ein Iryōnin stand dahinter und notierte die Monitorwerte auf dem Klemmbrett. Rund um das Bett waren Siegel zur Unterstützung des Heilungsprozesses angebracht worden, eines sorgfältiger gemalt als das andere. Ihre Wirkung bei komatösen Shinobi war nie nachgewiesen worden, aber sie aktiv zu halten war ebenso zweckdienlich wie es nicht zu tun. Sakura erhob keine Einwände. Stattdessen streifte sie ihren blutverschmierten Kittel ab, strich sich die Haare nach hinten und zog einen vierten Stuhl an das Krankenbett, um das sich Jiraiya, Ino und Shizune versammelt hatten. Letztere war Leiterin des privaten Ärzteteams der Hokage. Sie würde sich mit Hingebung und Einsatz um ihre Meisterin bemühen, welche über die Jahre bekanntermaßen in ihrer hohen Meinung den Platz einer Mutter eingenommen hatte, nachdem sie verwandtschaftlich so etwas wie ihre Tante war.

»Du siehst furchtbar aus«, merkte Shizune sorgenvoll an. Ino nickte bekräftigend.

»Deine Grenzen zu überschreiten ist ziemlich dumm, Riesenstirn.«

»Immer wieder reizend, deine Sorge um mich zur Kenntnis zu nehmen.«

»Was denn?« Ino lehnte sich neugierig nach vorne. »Kein netter Kosename für mich? Wo bleibt das Schwein, das ich über deine Lippen so schmerzlich vermisse? Du musst schon sehr geschafft sein, wenn du dich nicht einmal zu einer kleinen Beleidigung aufraffen kannst.«

Sakura seufzte rau, zog es jedoch vor, nicht zu antworten. Sie wusste Inos Besorgnis unter der Stichelei zu schätzen. Ihre blonde Freundin wurde am besten mit übertrieben guter Laune mit schlimmen Geschehnissen fertig. Wie sehr sie sie um dieses Talent beneidete! Ino konnte sich mit Naruto in eine Ecke stellen. Musste an der Haarfarbe liegen.

»Ino mag es harsch formulieren, aber sie hat recht«, beharrte Shizune. »Du darfst deinen Körper nicht ausbeuten. Ein paar Pausen haben noch niemandem geschadet, Sakura. Wenn du nicht aufpasst, wirst du bald umkippen.«

»Wie geht es ihr?«, erkundigte Sakura sich ohne große Hoffnungen. Über sich zu sprechen war das letzte, das sie wollte. Den Zusammenbruch hatte sie gestern schon erlitten.

»Unverändert«, berichtete Shizune. Ihr professioneller Ton konnte nicht über die Trauer hinwegtrösten. »Wir können noch keine Prognosen stellen. Zumindest nicht in medizinischer Hinsicht.«

Die Kunoichi horchte auf. »Inwiefern sonst?«

»Danzō«, brummte Jiraiya missmutig. Augenscheinlich war er mit den neuen Entwicklungen nicht einverstanden. »Angenommen, Tsunade würde noch heute wieder erwachen, bräuchte der Regenerationsprozess sie mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate. Meine Erholungsphase dauerte drei Monate, dabei ist sie sehr viel schlimmer verletzt. Denke ich, ich bin immerhin kein Iryōnin?« Die Frage galt Sakura. Sie hatte beide Zustände an ihrem kritischsten Punkt gesehen. Zustimmend nickte sie. »Darum«, fuhr er verächtlich zischend fort, »Ist Danzō im Gespräch, Hokage zu werden. Zumindest so lange, bis Tsunade wieder einsatzfähig ist. Wenn wir Glück haben, ist es in ein paar Wochen. Wenn wir Pech haben …«

»Sie können doch nicht Shimura Danzō zum Rokudaime ernennen!«, brüskierte Sakura sich. »Das ist nicht richtig!«

»Sie können und sie werden«, erwiderte Shizune scharf. »Unser Dorf darf nicht lange ohne Führung bleiben. Die Bedrohung durch Akatsuki ist realer denn je. Kirigakure hat ein Bündnis mit ihnen geschlossen, ehe Terumī-sama Orochimaru einen Teil ihrer Shinobi überließ. Es war nichts weiter als eine Finte. Eine zerstörerische, womöglich für uns fatale Finte, nichtsdestoweniger lediglich ein Ablenkungsmanöver, um uns in eine falsche Richtung zu lotsen. Mit Amegakure, den Mitgliedern von Akatsuki per se, Kirigakure und wer weiß welchen kleineren Nationen, auf deren Souveränität ständig herumgetrampelt wird, stehen wir einer Macht entgegen, die wir nicht bezwingen können. Das zumindest ist Danzōs Hauptargument, mit dem er sich vor den Goikenban den Titel des Hokage erschleichen will.«

»Er wird uns in einen Krieg führen«, vermutete Sakura. Der Sannin zu ihrer Linken nickte.

»Tsunade hätte dasselbe getan, darin besteht kein Zweifel, aber nicht blind vor Macht. Danzō geht es darum, seine Überlegenheit zu postulieren. Tsunade hätte wenigstens so lange als möglich prokrastiniert, um eine ordentliche Defensive aufzubauen. Ich fürchte, dass der Überfall nur eine schwache Vorwehe war. Ein Warnschuss von Kirigakure, der uns warnen soll, dieses Land ernst zu nehmen. Terumī hat ganze Arbeit mit ihrer Politik geleistet. Sie wird nicht davor zurückschrecken, den letzten Schritt zu machen. Orochimaru zu benutzen war ein gewagter Schachzug. Skrupellos, aber mutig. Terumī wird keine Gnade zeigen, das hat sie eindrucksvoll bewiesen.«

Sakura war erschlagen von dieser Bandbreite an neuen Informationen. Sie war keine Politikerin, aber klug genug, um zu wissen, dass zwei nach Macht strebende Menschen ganzheitliche Konkurrenten waren. Jeder der beiden strebte nach mehr Macht, Danzō wie Mei. Ein Krieg, gegründet auf dieser Basis, war verheerender als das, was Tsunade aufgezogen hätte. In der Offensive würden sehr viel mehr Menschen sterben. Sobald Danzō Hokage war, würde in Konoha der Kriegszustand ausgerufen werden. Dann gäbe es kein Zurück. Als hätte es das jemals gegeben …

»Woher haben wir dieses Wissen?«

»Einige Kirinin liefen in unsre ANBU Teams. Sie wurden zu Ibiki-san gebracht«, erklärte Jiraiya. »Ihre Aussagen sind leider vertrauenswürdig. Kiri zieht mit Akatsuki gegen Konoha. Das an sich ist eine mittlere Katastrophe für die Ninjawelt. Was mir Sorgen bereitet sind die Allianzen. Konoha pflegt bekanntermaßen ein enges Bündnis mit Sunagakure. Der Kazekage wird uns mit all seinen Mitteln beistehen. Die Verbindung mit Kumogakure ist zu locker, um sie effektiv in diesen Disput zu ziehen, allerdings wurde kürzlich bekannt, dass der Bruder des Raikagen der Jinchūriki des Achtschwänzigen ist, was ihn zur Zielscheibe für Akatsuki macht. Sie stehen also ebenfalls auf unserer Seite. Auf der anderen Seite sind wie bereits erwähnt Kirigakure und Akatsuki mit Amegakure, das mit seiner Nähe zu Iwagakure einen gefährlichen Krisenherd darstellt. Zwischen Suna und Iwa brodelt es seit Anbeginn der Shinobidörfer. Sie brauchen nur einen einzigen Grund, in diesen Krieg gegen Suna und in weiterer Folge Konoha und Kumo zu ziehen. Ich bin mir sicher, dass ihnen jemand diesen Grund liefert.«

»Also schneiden wir uns mit den vielschichten Allianzen ins eigene Fleisch«, resümierte Sakura mutlos. Je mehr sie hörte, desto auswegloser schien ihr dieses Dilemma. Fünf Nationen, zwei Fronten, Akatsuki in der Mitte. Wie ironisch, dass gerade die vielversprechenden Bündnisse der Großreiche letztendlich dazu führen würden, dass die Shinobiwelt in den Vierten Großen Shinobikrieg ziehen würde müssen.

Sie schüttelte den Kopf. Das alles war wichtig, doch in diesem Moment war der Zustand ihrer Meisterin greifbarer. So grausam die Zukunft auch aussah, Sakura machte sich zu diesem Zeitpunkt mehr Sorgen um Tsunades Leben als um einen Krieg, der irgendwann irgendwie irgendwo zwischen irgendwem ausbrechen würde. Wie überaus töricht.

»Lass mich das ansehen«, sagte Ino plötzlich. Sie hatte sie erhoben und war zu Sakura gegangen, deren Arm sie hochhob. Mit einer Shōsen no Jutsu heilte sie den Schnitt, den Sakura gar nicht bemerkt hatte. Er war ein Überbleibsel ihres Kampfes mit Kabuto. Dinge wie leichte Verletzungen und deren Versorgung schienen ihr an ihrem eigenen Körper überaus unwichtig, wo es doch sehr viel schlimmer verletzte Shinobi gab, die ihr Chakra benötigten.

Sie ließ Inos Behandlung widerstandslos über sich ergehen, weil die blonde Iryōnin keinen Widerstand geduldet hätte.

Zufrieden mit dem Ergebnis entließ sie den Arm ihrer Freundin aus ihren Fängen. »Wir sollten hier nicht herumsitzen wie zwei ausgelaugte Tränen. Shizune-san kümmert sich hervorragend um Tsunade-sama und du brauchst dringend Erholung von den Strapazen der letzten Tage. Wir sollten etwas trinken gehen.«

Sakura versuchte, dankbar für dieses Angebot zu sein. Sie zwang sich zu einem Lächeln, das sie als halbwegs glaubwürdig annahm. »Das ist sehr nett, aber ich möchte lieber alleine sein. Ein ausgiebiges Bad mit anschließendem Abendessen ist alles, was ich brauche. Trotzdem danke.« Ohne auf die Proteste einzugehen, verabschiedete sie sich aus dem Krankenzimmer. Vielleicht bestand ja sogar die Möglichkeit, dass sie nicht gelogen hatte.
 

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Obwohl sie bereits doppelt so viel anhatte wie ihr reizender Begleiter, fröstelte sie bitterlich. Innerlich hasste sie sich dafür. Was für ein Ninja war sie denn, der bei einbrechendem Winter zitterte wie Espenlaub? Ganz klar: einer aus Sunagakure no Sato, wo es immer warm und immer sonnig war. Temari hatte in den Wintermonaten noch nie eine Mission so weit nördlich machen müssen. Derartige Aufträge wurden zu diesen Zeiten von Sunagakure prinzipiell abgelehnt. Viele Ninjas aus der südlichsten Region des Kontinents hatten Probleme mit dem eisigen Klima Tsuchi no Kunis kahler Steppen und Berge, weshalb man es lieber nicht darauf ankommen lassen wollte, hier oben Landsleute zu verlieren. Kälte konnte in ungünstigen Momenten ein verhängnisvollerer Todfeind sein als die meisten Gegner.

»Keiner hat je ab September eine Mission nach Tsuchi no Kuni machen müssen – keiner bisher!«, brüskierte sie sich. »Aber natürlich muss irgendwann diese Tradition gebrochen werden und wer wäre besser dafür geeignet, sich den Arsch abzufrieren, als die Schwester des Kazekagen?«

Der Hohn in ihrer Stimme übertraf jenen ihrer vorangegangenen Beschwerden bereits um Längen. Nichts konnte dieses Maß an Übellaunigkeit noch übertrumpfen – allerdings hatte Shikamaru sich das auch schon vor einer Stunde im Stillen gedacht und siehe da, sie war tatsächlich inzwischen noch schlechter gelaunt. Temari war keine Närrin, die sich aus reiner Frustration über kalte Füße beschwerte. Mittlerweile kannte er den Grad ihrer Zähigkeit nur zu gut. Vor ihren Untergebenen, die vor zehn Minuten losgelaufen waren, um den Weg nach vorne zu sichern, konnte sie sich zusammenreißen. Sobald sie alleine mit ihm war, ließ sie die Maske fallen. Er konnte ihre Aufregung sogar verstehen. Und er konnte es ihr nicht verübeln, selbst wenn es ihn nervte. In den letzten Monaten hatte er gelernt, dass sie Angst gerne mit Zetern überspielte. Sobald es ernst wurde, würde sie wieder Sabaku no Temari sein, Schwester des Kazekagen, stolze Jōnin Sunagakure no Satos. Und die beste Fernkämpferin, die er kannte. Bis dahin …

»Was soll ich sagen?«, fragte er rhetorisch in jenem genervten Tonfall, den er immer zutage trug. »In einem Monat ist das Chūninexamen, aber anstatt im Warmen die Vorbereitungen zu treffen, bin ich unterwegs mit einer Nörgeltante, noch dazu in Richtung eines Auftrags, den ihr verpatzt habt. Wenn du dich selber hören könntest, wüsstest du, wie sehr ich leide.«

Einen Moment lang sah sie betroffen aus. Für etwa anderthalb Millisekunden. »Die Nörgeltante mal übergehend – und sei froh darüber – wüsste ich auch nicht, was du so Schlimmes durchmachen musst! Du warst es doch, dem die Chūninprüfung am meisten auf den Nerv gegangen ist! Wer konnte sich denn ständig deine Meckereien anhören? Diese Genin sind sowieso alle schlecht, wieso muss ich mir das antun und wäre ich doch bloß in Konoha, hier ist es so unerträglich heiß! Halte dich mit deiner Kritik zurück, immerhin sprichst du mit der Schwester des Kazekagen.«

Sie machte eine Drohgebärde in Shikamarus Richtung, doch er ging, den Blick abgewandt mit den Händen in den Hosentaschen, davon unberührt weiterhin neben ihr her, als hätte sie die ganze Zeit über geschwiegen. Was sollte er darauf antworten? Sie gingen sich beide hervorragend auf die Nerven, eingepfercht in den Kageturm Sunas, stundenlang aufeinander klebend. Er sollte über den Kulissenwechsel froh sein. Bloß dass diese Mission kein einfacher Kulissenwechsel war. Diese schlechte Vorahnung verfolgte ihn auf jedem Schritt; jeden Meter, den sie näher an Iwagakure herankamen, intensivierte sie sich. Früher hatte er nichts auf Bauchgefühl gegeben. Intelligente Menschen verließen sich nicht auf Intuition. An diesem Leitspruch hatte er festgehalten, bis er gegen Uchiha Itachi im Shogi verloren und sich gezwungen gesehen hatte, seine Taktik um eine Komponente zu erweitern. Wann immer zwei gleichstarke Gegner aufeinandertrafen, gewann der mit dem meisten Glück. Oder der mit der besten Intuition. Seit diesem Tag vor anderthalb Jahren ignorierte er sein Bauchgefühl nichtmehr. Heute erzählte es ihm vom Scheitern dieser Mission.

»Ha!«, machte Temari triumphal. »Das machst du immer, wenn du jemand anderem insgeheim rechtgibst!«

»Was habe ich denn bitteschön gemach, Besserwisser-sama?«, fauchte Shikamaru zurück. Diesmal sah er sie an.

»Schweigen! Wenn du deine Diskussion verloren hast, schiebst du immer vor, dir sei das alles zu blöd. Erkenne deine Niederlage an.«

Shikamaru seufzte. »Von mir aus. Bist du glücklich damit?«

Das nahm ihr die Luft aus den Segeln. Seine trockene Antwort ließ sie sich wieder darauf besinnen, weswegen sie hier waren. Hier, nur noch wenige Kilometer von Iwagakure no Sato entfernt. Die Lage war ernst. Und obwohl sie die Ältere war, musste der Jüngere sie beruhigen. Aber das war sie nun einmal –  besorgt. Wer nicht, wenn er in dieser Situation wäre?

»Hast du Angst?«, erkundigte Shikamaru sich so gefasst wie sie gerne gewesen wäre. Temari nickte. »Verständlich. Vertrau auf deine Fähigkeiten. Du weißt, dass du gut bist. Wir werden es schaffen.«

Sie nickte erneut. »Ich versuche es. Es tut mir leid, wenn ich vorhin ausgeflippt bin.«

»Wenn?«, wiederholte er ungläubig. Temari verzog den Mund zu einem grimmigen Lächeln.

»Okay. Es tut mir leid, dass ich vorhin ausgeflippt bin.«

»Es ist nicht leicht, die Schwester des Kazekagen zu sein, nicht wahr?« Shikamarus Stimme, so desinteressiert sie sonst immer klang, hatte etwas Tröstliches. 

Sie schüttelte den Kopf, straffte jedoch die Schultern, als Shiya und Tōza in Sichtweite kamen. Keine zwei Kilometer vor ihnen erhob sich Iwagakure no Satos Stadtmauer vor ihnen. »Es war auch nicht leicht, seine Tochter zu sein. Ich kenne nichts anderes. Und doch …«

»… ist es nicht leicht, die Schwester des Kazekagen zu sein«, wiederholte Shikamaru. »Auf dir lastet politischer Druck, nicht nur der Druck, diese Mission erfolgreich auszuführen. Wenn etwas schief geht, wird man deinen Namen immer vor meinem lesen, sofern ich überhaupt genannt werde.«

Sie stieß hohles Lachen aus. »Du verstehst es wirklich, Menschen aufzumuntern«, sagte sie sarkastisch und schubste ihn zur Seite. Shikamaru musste nicht einmal die Hände aus den Hosentaschen nehmen, um das plötzliche Ungleichgewicht auszugleichen.

»Was denn, mehr hast du nicht drauf?«

»Pass lieber auf, was du sagst, sonst erreichst du Iwagakure nicht mehr!«

Ein Kilometer trennte sie nur noch von diesem unsäglichen Dorf und trotz der eindeutigen Drohung erreichte ihr Quartett das Tor keine zehn Minuten später. Sie wären schon vor einer Stunde dagewesen, hätten sie ihr ungeduldiges Tempo einige Meter vor dem Dorf nicht zu schnellem Spazierschritt drosseln müssen. Laut Shikamarus Überlegungen käme es nicht gut an, in ein misstrauisches Dorf zu sprengen und den Tsuchikagen zu verlangen. Sie würden sich an alle Vorschriften halten müssen, um unbeschadet aus dieser Zwangslage zu entkommen.

Die skeptischen Torwächter mit Argusaugen beobachteten jeden ihrer Schritte. Der warnende Blick, der sie traf, als eine Wache die Papiere verlangte, überprüfte und ihnen anschließend wieder zurückgab, war messerscharf.

»Zu Tsuchikage-sama also? Ihr dürft passieren«, sagte der Ninja mürrisch. Es war offensichtlich, dass keiner der Iwanin ihnen traute. Sunanin sah man nie hier, Konohanin nur selten. Vor allem um diese Jahreszeit.

»Beeilen wir uns lieber«, murmelte Temari, ihre Bedenken abschüttelnd. Nara Shikamaru wurde nicht umsonst ein Genie genannt. Er hatte auf ihrer Reise einen perfekten Plan ausgearbeitet, hatte ihre Argumente wider ihres Willens vorbereitet – als würde sie tatsächlich all die Sachen sagen, die er ihr vorgefertigt hatte! – und Notfallpläne für alle erdenklichen Pannen erstellt. Und dann war da noch sie selbst, die jedem Iwanin, der es wagte, sie schief anzusehen, in den Hintern treten würde.

»Vertrau mir und vertrau vor allem dir«, schlug Shikamaru nonchalant vor, als würden sie einen Einkaufsbummel machen wollen. »Es hat einen Grund, wieso man gerade uns beide geschickt hat.«

»Verfügbarkeit.«

»Pessimistin.«

»Kann schon sein. Je eher wir mit dem Tsuchikagen gesprochen haben, desto besser. Ich kann es kaum erwarten«, sagte sie sarkastisch und lächelte schief. Die Unsicherheit war im Angesicht der Mission wie weggeblasen, ihre Haltung gewohnt stramm und ihre Augen funkelten voller Selbstvertrauen. Sie musste diese Mission als reguläre Mission sehen, nicht als Auftrag, von dem der Weltfrieden abhing. Wie wunderbar, dass sie ihr vorgeformtes Lügenkonstrukt in ihrem Kopf selbst einriss.

»Ich bin da, falls du unsicher wirst«, beruhigte er sie, als er die Verkrampfung ihres Lächelns bemerkte. »Wir können dir zwar in politischen Angelegenheiten nicht helfen, weil ich dazu weder befugt noch qualifiziert, aber wenn es um die Mission per se geht, hast du in jedem Fall Rückendeckung von Shiya-san, Tōza-san und mir. Beruhigt dich das etwas?«

Temari hätte ihm gerne gesagt, dass er sich seine Aufheiterungen hinschieben konnte, wo die Sonne niemals schien, doch sich entschied sich aus Bequemlichkeit dagegen.

»Vielleicht ein bisschen.« Und diesmal war das schmale Lächeln echt.
 

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Der Tsuchikage war ein kleiner, hagerer Mann. Sein Gesicht war mit einem weißen Bart verwachsen, seine buschigen Augenbrauen standen hoch über den dunklen Knopfaugen. Er wirkte sehr gebrechlich, fast wie eine abgegriffene Spielzeugpuppe. Das Skurrile daran war, dass, selbst wenn Temari und Shikamaru ihn einzeln gewiss mit einem Schlag hätten töten können, sie doch eine übergroße Menge Respekt ihm gegenüber empfanden. Der Ruf des Tsuchikagen war nicht der Beste. Er galt als machthungrig, unbedacht, gierig und senil. Aber hier, vor ihnen in all seiner Autorität, wirkte er sehr viel erhabener, als die beiden sich vorgestellt hatten.

Nach einer höflichen Verbeugung, die auf beiden Fronten eher widerwillig gemacht wurde und auf der Seite des Tsuchikagen lediglich Temari galt, nahm der Alte wieder Platz und bat seinen Besuch auf Sprechdistanz. Das bedeutete, seinen würdigen Besuch. Shikamaru, Shiya und Tōza blieben im Hintergrund des quadratischen Regierungsgebäudes, dessen Hauptbüro ebenso oval war wie das der Hokage, bloß größer und weitaus vollgestopfter mit diversen Regalen, Büchern oder sonstigem Kram, den man gewiss niemals brauchen würde.

»Was wollen Kaze und Hi no Kuni in meinem Dorf? Gibt es Unstimmigkeiten mit den Verträgen?«, erkundigte er sich. Mit handfesten Beweisen hätte man ihm Suggestion vorwerfen können. Temari allerdings überging die Vorfreude in seiner langsamen Stimme.

»Wir haben berechtigten Grund zur Annahme, dass in Euren hohen Reihen Verräter aus Kaze no Kuni sind, die Tsuchis Regierung manipulieren wollen«, erklärte sie unverhohlen. Gerade nach vorne, keine Umwege, das war das Prinzip, nach dem Shikamaru seine Pläne entworfen hatte. Sie würde sich explizit daran halten. »Wir entdeckten vor wenigen Tagen einen Zusammenschluss dorfbekannter Verbrecher, die vor Jahren aus unseren Gefängnissen flohen, in die sie nach einem politischen Attentat auf Sandaime-sama lange Zeit eingesperrt worden waren. So erfuhren wir von den Spionen, die sie mit Informationen versorgen. Wir bitten daher um Erlaubnis, die Informanten suchen und verhaften zu dürfen.«

Ōnoki runzelte die ohnedies schon faltige Stirn noch weiter. Die tiefen Furchen in seinem Gesicht verschlimmerten den Eindruck seines hohen Alters um etliche Jahre. »Ich las derartiges in dem Brief, den mir Kazekage-sama schickte, aber ich hielt es für einen schlechten Scherz. Spione … in meinem Beamtenkreis? Personelle Veränderungen gab es schon seit Monaten nicht mehr. Bisher ist noch nichts geschehen, obwohl meine Untergebenen alles wissen, sofern sie in einer relevanten Position sind.«

»Wollt Ihr es darauf ankommen lassen?«, fragte Temari hartnäckig. »Wir kamen den weiten Weg bis hierher, um Euch Hilfe anzubieten. Es wäre nun Eure Pflicht, diese auch anzunehmen, zumal diese Mission für Iwa kaum alleine zu bewerkstelligen ist, da nicht mehr objektiv gearbeitet werden kann.«

»Ich weiß, was ihr plant«, sagte Ōnoki langsam. Seine Stimme war schwer. Sie hatte etwas Mahnendes in ihrem schwachen Zittern. Temaris Miene hingegen blieb aalglatt. Bislang schlug sie sich gut, das musste auch der Tsuchikage zugeben, der nachdenklich seinen Bart kratzte. »Ihr wollt auf diesem Weg Einsicht bekommen. Einsicht in meine Vorhaben. Aber tut euch keinen Zwang an, Konohagakure no Sato und Sunagakure no Sato. Ich habe nichts zu verbergen.«

»So ist es gewiss nicht, Tsuchikage-sama«, dementierte Temari standhaft. »Wir kamen in der Absicht, Iwagakure no Sato unsere Unterstützung zu zeigen – egal in welchen Belangen. Seien es Missionen oder Außenpolitik. Die Verträge sind wasserdicht und unumgänglich. Auch das wollten wir euch heute noch einmal klar machen.«

Ōnoki winkte ab. »Das weiß ich am allerbesten, Gesandte des Kazekagen. Was gedenkt ihr also zu tun? Eine offizielle Warnung aussprechen? Womöglich gar eine Verwarnung? Es würde große Tumulte und Aufhebungen darum geben.«

»Wir werden nichts dergleichen tun«, versetzte Temari beherrscht. »Unsere Aufgabe besteht darin, die Informanten zu fassen und sie nach Konohagakure no Sato zu bringen, wo sie von qualifiziertem Personal verhört werden. Womöglich haben sie noch anderswo ihre Finger im Spiel. Dies ist unser Ziel. Alles andere ist bloße Interpretation eurer Paranoia.«

Shikamaru verengte die Augen. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Temari es übertreiben musste. Geweckt durch den positiven Gesprächsverlauf war ihr Selbstbewusstsein in die Höhe geklettert, bis an seinen Zenit, an dem die alten Kontroversen zwischen den Nationen sich an die Oberfläche kämpften. Er hielt sich selbst und Shiya zurück, die einen Schritt nach vorne gemacht hatte, als drei Iwanin einen ebensolchen auf Temari zu gesetzt hatte. Diese blieb ruhig, obwohl ihre letzten Worte dem Tsuchikagen zu missfallen schienen.

Ōnoki verengte die Augen und rang um Beherrschung, die er erst nach einigen Sekunden wiederfand. »Sei es, wie es sei, ich werde euch nicht aufhalten. Tut, wofür ihr hier seid. Iwagakure dankt euch für die Freundlichkeit der Unterstützung.« Er nickte mit dem Kopf nach vorne, um den vier Ausländern zu bedeuten, dass sie den Raum verlassen mögen. Diese taten es nur allzu gerne und spürten wenige Augenblicke, nachdem sie den Raum verlassen hatten vier Steine von den Herzen fallen.

»Das war einfacher, als gedacht«, bemerkte Tōza, als hätten sie gerade bloß eine lächerliche D-Rang Mission hinter sich. Katzeneinfangen, oder etwas in der Art. Wie auch immer Sunas Anfängermissionen aussehen mochten. Shikamaru war weniger zufrieden mit dem Ausgang des Gespräch, obgleich es gegen die Funktionalität nichts einzuwenden gab. Sie hatten die Erlaubnis, ihre Mission auszuführen. Bloß zu welchem Preis? Diese Bedenken in die Runde zu streuen wäre wenig zweckdienlich gewesen, weswegen er sich mit Kritik wacker zurückhielt. Nach allem war er nicht in der Position, die Schwester des Kazekagen nach ihrem Erfolg zu kritisieren.

»Wunderbar, Temari-sama!«, schwärmte Shiya.

»Ich hatte sogar vielleicht ein wenig Respekt vor deiner Autorität«, gab Shikamaru feixend zu. Sie waren bereits auf die belebte Straße getreten, auf der das Nachtleben langsam erblühte. Die Sonne war längst untergegangen.

»Tatsächlich?«, fragte Temari langgezogen. »Dann muss ich ja perfekt gewesen sein!«

»Ich sagte vielleicht «, korrigierte er.

Laut Plan waren die Zielpersonen um diese Uhrzeit in einer Bar im Zentrum, die sie ansteuerten. Sie war frisch renoviert worden, was es schade machte, sie zu demolieren. Die Spione wussten nichts von der Abänderung ihres Auftrages, um das Szenario als möglichst glaubwürdig darzustellen. Hoffentlich wehrten sie sich nicht zu viel. Es täte ihm um das hübsche Mobiliar der Lokalität leid, in deren hinterer Ecke die Männersaßen.

 »Da sind sie!«, schrie Tōza und rannte an der Seite der braunhaarigen Jōnin mit einem Kunai im Anschlag auf die überraschten Männer zu.
 

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Es war nicht schwierig gewesen, die drei perplexen 'Verräter' zu viert niederzuringen. Niemand hatte es gewagt, die Schwester des Kazekagen ernsthaft anzugreifen, sodass sie keine vierundzwanzig Stunden später kurz vor der Grenze zu Ishi no Kuni ihre Deckung fallen ließen. Es dauerte maximal noch drei Tage zurück nach Sunagakure. Die Mission war ein voller Erfolg gewesen, einfach und reibungsloser als Shikamaru hätte planen können. Shiya und Tōza feierten bereits die Wiedervereinigung mit ihren Kameraden, zu denen sie ein scheinbar freundschaftliches Verhältnis pflegten, oder zumindest vor ihm und Temari so taten. Den beiden war herzlich egal, wie die fünf Shinobi zueinander standen. Sie gaben zusammen ein zügiges Tempo vor, um baldmöglichst den Boden von Ishi no Kuni betreten zu können. Shikamaru hatte vorgeschlagen, die Tarnung noch bis in den Kern des neutralen Kleinstaates aufrechtzuhalten, Temari allerdings hatte ihm zusammen mit Shiya durchdividiert, dass es sicherer wäre, schneller zu reisen. Je eher man Tsuchi no Kuni verlassen konnte, desto eher waren sie außer Gefahr. Sie hatten die drei Spione vor aller Augen in Fesseln abgeführt, nachdem Temari einen Disput mit dem Tsuchikagen meisterhaft für sich entschieden hatte. Er hatte darauf bestanden, die 'Verräter' selbst zu bestrafen – Todesstrafe, wie in Tsuchi no Kuni für Verrat und oder Täuschung üblich. Die blonde Jōnin hatte vehement dagegen argumentiert, dass dieses Recht in Sunagakures Obliegenheit fiel und sie die drei wie besprochen nach Konoha überführen würden, wo ein bekannter Verhörspezialist jede nützliche Information über ihre fiktiven Auftraggeber aus ihnen pressen würde, die sie angeblich hatten. Dass somit Konoha und Suna in Besitz iwa'scher Staatsgeheimnisse kämen, hatte sie geflissentlich, aber entschieden unter den Tisch fallen lassen.

Temari war ein Phänomen, das musste er zugeben. Schon vor einigen Jahren während ihrer ersten Begegnung in der dritten Runde des Chūninauswahlexamens und beim Kampf zwischen Orochimarus Schergen, die sich in Konoha eingeschlichen hatten, um an die Uchihas heranzukommen, hatte sie ihn beeindruckt. Heute musste er gestehen, dass sie in seiner Meinung höher stand als sonst jemand. Mit ihrer vorangegangenen Rechnung über Schnelligkeit und Risiko hatte sie sogar seinen Verstand matt gesetzt. Die Shogipartie, die sie noch beenden mussten, würde interessant werden.

Sollte es jemals dazu kommen.

Shikamaru hielt nur ungerne auf Tsuchi no Kunis Boden an, mitten auf einer Lichtung, um den Spionen die Fesseln abzunehmen, damit diese dem Tempo der Gruppe nicht hinderlich waren. Er vertraute auf Temaris Intuition, die ihnen den Erfolg dieser Mission erst ermöglicht hatte, weswegen er sich mit Ratschlägen zurückhielt. Dieses Bauchgefühl war vielleicht nur eine ungesunde Paranoia, resultierend aus dem Wissen, nicht der einzige Stratege hier zu sein. Wenn zwei Strategien ineinandergriffen, konnte es fatal enden. Also schwieg er.

»Könntet ihr euch bitte beeilen?«

Naja, fast.

»Mach keinen Stress, Nara!«, schimpfte Shiya. Sie wickelte die Fesseln auf, um sie in ihrem Rucksack zu verstauen. »Du kommst schon noch nach Hause.«

Wie gerne hätte er dieser Tusse das Maul gestopft! Hier ging es doch nicht um ein gemütliches Kaffeekränzchen am Nachmittag! »Das hat nichts mit Heimweh zu tun, sondern mit meinem gesunden Menschenverstand, der mir sagt, dass wir nicht länger als nötig auf feindlich gesinntem Boden verweilen sollten.«

Fast erwartete er Widerworte von Temaris Seite, diesmal jedoch enttäuschte sie ihn. »Er hat recht. Shiya-san, wir müssen schneller sein. Jede Sekunde länger in Tsuchi no Kuni ist riskant. Wir laufen weiter.«

Niemand hatte Einwände dagegen.

Bis auf ein Kunai, das aus dem Nichts in einen Baumstamm schlug.

Alarmiert durch den plötzlichen Beschuss sprengten die sieben Ninja ihr trautes Zusammensein in alle Richtungen. Die Lichtung war binnen eines Herzschlages leer. Es war zu langsam.

Tōza war der erste, der erneut in die Schusslinie geriet. Waffenklirren verriet seine Position mitsamt seinem Dilemma, auf das Shiya und Shikamaru gleichzeitig aufmerksam wurden. Während Temari am anderen Ende der Schwende fünf Gegner auf einmal mit einem gezielten Windstoß wegfegte, sprangen die beiden zu ihrem männlichen Jōninkameraden, der sich einen Kampf mit zwei Ninjas lieferte.

»Iwanin!«, rief Shikamaru laut in der Hoffnung, Temari möge es hören. Ein verärgertes Brummen von ihrer Seite bestätigte, dass sie ihn vernommen hatte. Der darauffolgende Wirbelsturm, der die gesamte Umgebung klärte, war ein weiteres Zeugnis davon. Die Lichtung war wieder still geworden. Zu still.

»Wie viele habe ich erwischt?«, schrie Temari über die freie Fläche. An ihrem Tonfall konnte Shikamaru erkennen, dass sie sich auf die Lippe gebissen hatte.

»Ich zähle vier«, antwortete einer der Spione, dessen Name ihm entfallen war.

»Zwei«, fügte Shiya an. Zusammen mit ihr und Tōza sammelte Shikamaru sich wieder auf der Lichtung, wo Temari ungeduldig und fachmännisch ihren Fächer auf ihren Rücken schnallte.

»Das macht sechs«, addierte sie unter verächtlichem Zischen. »Scheiße. Es waren mindestens zehn, wenn nicht gar ein Dutzend.«

Shikamaru schüttelte den Kopf, im die Irrelevanz ihrer Zählung zu zeigen. »Selbst wenn nur einer fliehen konnte, wir können ihn auf keinem Fall auf seinem Heimatboden einholen. Selbst wenn, Iwa hat eine breite Palette effektiver Kommunikationsmethoden, die Informationsaustausch über weite Distanzen ermöglichen. Vermutlich sitzen sie schon in ihren Erdverstecken und schicken eine Nachricht an den Tsuchikagen.«

»Scheiße. Scheiße, Scheiße, Scheiße!«, fluchte Temari leise. Sie wusste, dass es ihre Schuld war, ebenso wie sie wusste, dass es nicht ihre Schuld war. Sie hatten einfach Pech gehabt. Wie so oft im Leben. »Wir disponieren um«, entschied sie. »Von hier nach Suna dauert es in etwa so lange wie nach Konoha. Wir teilen uns auf: Shiya-san, du gehst mit Shikamaru nach Konoha –«

Er hob sie unterbrechend die Hand. »Ich werde alleine reisen. Meinen Informationen zufolge herrscht in Konoha Ausgangssperre. Sie werden keine Sunanin einlassen, schon gar nicht ohne Genehmigung, und ihr braucht angesichts der Sachlage jede Verstärkung, die ihr bekommen könnt. Sollten und die Iwanin verfolgen, was ich allerdings nicht denke, werden sie die Fährte Richtung Kaze no Kuni aufnehmen. Wer weiß, in welchen Überzahlen sie kommen.«

»Bist du sicher, dass du es alleine schaffst?«, fragte Temari. Ein Hauch Sorge schwang in ihrer Stimme mit, den er sofort erstickte.

»Natürlich. Die Shogipartie bleibt bestehen, ja?« Sie nickte einverstanden. »Und wehe du schummelst! Ich werde die Position unserer Spielsteine noch in zehn Jahren Feld für Feld wissen. Pass auf dich auf.« Seine Hand auf ihrer Schulter sollte Trost spenden, den sie zu diesem Zeitpunkt nicht annehmen konnte. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, die Konsequenzen auszurechnen. Dennoch schenkte sie ihm ein gezwungenes Lächeln, das er zu schätzen wusste.

»Danke, Shikamaru.«

Sie wandten sich die Rücken zu und liefen auseinander, jeder in die Richtung seines Heimatdorfes. Zum ersten Mal in seinem Leben kam Nara Shikamaru sich dämlich vor. Wie hatte er am Nara-Axiom zweifeln können?

 
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  MiezMiez
2019-11-28T19:01:40+00:00 28.11.2019 20:01
Nach langer Zeit lese ich deine Fanfiction wieder...bin nun am überlegen ob ich die nächsten Kapitel gleich weiter lese oder auf die Updates warte. Schwierig...es ist so toll!
Von:  Dark-san
2014-04-25T20:37:07+00:00 25.04.2014 22:37
Hallo Five!

Nach gefühlt fünfhundert Jahren komme ich mal wieder zum FF-lesen. Wahnsinn! :D

Zu diesem Kapitel muss ich sagen, dass es sprachlich wie immer sehr gelungen ist.
Was ich auch gut finde, ist, dass mal der Blick von Sakura/Konoha genommen wird und man tatsächlich die Ausmaße und die politische Relevanz des ganzen Geschehens erkennen kann.
Wie du weißt, bin ich kein großer Politikfan, aber ich finde nachwievor, dass du das gut rüberbringen kannst.
Natürlich sind politische Themen immer etwas öde und müssen gut dosiert werden. Vor allem natürlich für sehr junge Leute, die sich damit noch nicht befasst haben und das gar nicht so richtig verstehen können.
Dennoch finde ich, dass du das gut kannst. Eben dieses Dosieren hat in diesem Kapitel besonders gut geklappt. Es war zwar durchweg irgendwie so angehaucht, aber man konnte das gut verarbeiten. :D

Den Abschnitt mit Sakura fand ich ganz interessant. Es hat gezeigt, wie ... naja selbstzentriert Menschen doch sind. Obwohl es in Konoha eine solche Katastrophe gegeben hat und Tsunade sehr schwer verletzt wurde, muss Sakura dennoch an Itachi und den Kuss denken. Ganz kurios fand ich ihre Sorge darüber, ob er dies weitererzählen würde. Ihre diesbezügliche Angst vor seinem Fanclub ist auch irgendwie seltsam. :D
Aber unterhaltsam seltsam. Ich finde es gut gelungen.
Ich bin auch gespannt, wie es mit Konoha weitergeht und ob Tsunade überlebt und all dies. :D

Shikamaru und Temari sind in der Kombination natürlich unschlagbar. Ich mag das Pair an sich auch ganz gern.
Und es war klar, dass wenn Shikamaru sagt, dass etwas schief geht, dann wird das auch schiefgehen. :D Das war so offensichtlich!
Das ist vielleicht mein einziger Kritikpunkt, dass das arg zu vorhersehbar war. Auch das Einfangen der "Spione" hätte detailreicher sein können. Stellenweise kam es so vor, als MÜSSTE das jetzt so schnell wie möglich abgeschlossen werden :D
Aber das ist wirklich nur ein kleiner Kritikpunkt. Es hat den Lesefluss nicht sonderlich gestört. Ich fand es nur komisch, dass der Weg nach Iwa so ausführlich beschrieben wurde, aber Aufenthalt dort wurde praktisch "gestrichen".

Insgesamt bin ich aber SEHR gespannt, wie es weitergehen wird. Und da die Geschichte ja nun abgeschlossen ist, muss ich sie ja nur noch zu Ende lesen, haha :D

Liebe Grüße
Dark-san
Antwort von:  4FIVE
26.04.2014 16:59
Hallo Dark-san! Ewigkeiten her, so scheint es mir, dass ich in den Hochgenuss deiner Kommentare gekommen bin. :)

Ich muss an dieser Stelle was gestehen: Der Iwa-Suna-Konflikt war eigentlich in einer anderen Fanfiction eingespannt, in der es um Izumo und Kotetsu ging, aber da ich sie nicht veröffentlicht habe, habe ich den Teil hier eingefügt. Darum hapert es ein wenig an den Details. Ich wollte auch nicht zu lange an der Stelle rumbasteln, weil ich vermute, dass der Großteil des Publikums eher auf den ItaSaku-Teil scharf war/ist. ;)
Darum auch Sakuras Egozentrismus. Gehört alles zum Fanservice. ^^

Ich freu mich schon auf den Rest der Reviews.

Liebe Grüße,
4FIVE
Von:  Goetheraserei
2013-12-27T18:33:54+00:00 27.12.2013 19:33
Hey-ho Five!

Diesmal werde ich dir ein eher unstrukturiertes Review geben, weil ich heute eher nicht so auf der Höhe bin, wenn es darum geht nachzudenken und sowas. Naja ich hoffe, dass du dennoch mein Review verstehen wirst. Fangen wir einfach mal an, bevor ich dich tot quatsche.

Ich fand das Kapitel, in das Orochimaru und Kabuto besiegt wurden nicht gerade uninteressant, aber er ist mir irgendwie zu schnell weg vom Fenster gewesen. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, aber es hat sich wirklich für mich so angefühlt, als wäre er eben einfach beiseite geschoben worden. Nun ja! Sagen wir es mal so: Kabuto kann ich aufgrund der neueren Mangaereignisse noch viel weniger leiden als vorher und von daher bin ich auch froh, dass er weggeräumt wurde. Und Orochimaru? Für mich war er im ersten Teil der Naruto Geschichte ein richtig guter Antagonist, der immer schlechter gemacht wurde. Von daher hab ich dem auch keine Träne hinterher geweint, nachdem er auch in dieser FF beseitigt wurde.

Es gibt nur eine Sache, wo ich hoffe, dass diese nicht eintritt: Dass Madara bei dir wieder ins Leben geholt wird. Nichts gegen die Uchiha und sie sind auch wirklich stark, doch finde ich, dass Madara Vergangenheit bleiben sollte und nicht wieder die Ninjawelt belästigen sollte, wenn man das so nett ausdrücken darf. Ich fand Kishis Entscheidung in diesem Thema wirklich unnötig.

Ansonsten bin ich voll gespannt, wie du den Krieg aufrollen wirst und welche Schwerpunkte du setzen wirst.

Und ja... das Nara-Axiom hat sich auch hier nicht geirrt. Wie schade aber auch. Im Grunde freu ich mich aber auf die nächsten Kapitel, denn sie werden immer spannender. =)

Wie viele Kapitel waren noch einmal geplant? Irgendwie mag ich mir nicht vorstellen, dass irgendwann das letzte Kapitel von Evenfall hier erscheint, denn danach schreibst du wahrscheinlich nicht mehr im Naruto-Fandom, was ich sehr schade finde. =(

Wir sehen uns bald wieder.

Liebe Grüße,

Corni

Von:  Verovera
2013-12-10T10:16:06+00:00 10.12.2013 11:16
Aaah Suna!
Ich liebe ShikaTema und du hast das so schön eingewoben! Hach, Herzklopfen! Ich für meinen Teil hoffe ja auf ShikaTema. Wobei mir in diesem Gedankengang einfällt, dass du generell keine Nebenpairings implizierst. Ist mal was anderes. Normalerweise ist NaruHina nicht weit hin. ;) Das kommt hier ja mal gar nicht raus. Oder noch nicht? So ein Krieg...

Jedenfalls fand ich das Kapitel trotz ItaSaku-rareness sehr unterhaltsam. Ich hab das Gefühl, dass du versuchst einen Rundumblick zu erschaffen. Alles beleuchten, verschiedene Perspektiven zeigen, etc, nicht nur auf das Pairing fokussieren. Aber was fasle ich da- natürlich tust du das nicht. Bist ja immerhin du.

LG und ich werde mich gleich zum nächsten Kapitel aufmachen!
Von:  JRockfan
2013-12-02T14:26:44+00:00 02.12.2013 15:26
Ein sehr schönes Kapitel.
Das Nara-Axiom ist einfach genial, da kann man nicht mehr zu sagen :D
Mir gefällt es, wie du die Beziehung zwischen Shikamaru und Temari beschreibst.

LG JRockfan

Von: abgemeldet
2013-12-02T10:48:15+00:00 02.12.2013 11:48
Um ehrlich zu sein, bin ich schon ein wenig enttäuscht dass nach dem Kuss nichts von itachi kam und das obwohl ich so lange auf das nächste Kapitel gewartet hatte :/
Aber trotz allem ein sehr gelungenes Kapitel :))
Liebe grüße
Pupsik
Von: abgemeldet
2013-12-01T22:26:05+00:00 01.12.2013 23:26
Ne echt schlimme Pattsituation, in der sich Konoha befindet.
Sakuras "morgen danach" war ja nicht gerade schön für sie :)

LG LaYout
Von:  fahnm
2013-12-01T21:07:31+00:00 01.12.2013 22:07
Spitzen Kapi
Von:  MiezMiez
2013-12-01T16:30:33+00:00 01.12.2013 17:30
Guten Abend,
wirklich spannend geschrieben und die Steine beginnen immer schneller zu rollen. Es ist interessant zu lesen, was überhaupt alles zu einem Beginn des Ninjakriegs gehört. Von subtilen Statements bis hin zu Feinheiten in den politischen Gesprächen. Bin sehr beeindruckt wie du das geschrieben hast.
Bis zum nächsten Kapitel!
glG MiezMiez
Von:  L-San
2013-12-01T10:53:56+00:00 01.12.2013 11:53


Morgen Five! ;D


Na, da ist ja schon das neue Kapitel!
Ich habe mich sehr darauf gefreut! ;D
Ich habe ncht wirklich viel dazu zu sagen.
Die Dialoge haben mir sehr gut gefallen, sie sind wie immer amüsant und lockern den Text schön auf.^^
Der Kram über Politik fand ich interessant und simpel erklärt, sodass auch ich es verstehe. ;]
Das Ende, war ja klar, dass die Mission nicht perfekt laufen würde. ;DDD
Ich bin ja mal gespannt, was alles im nächsten Kapitel passieren wird!
Und nach wie vor finde ich das Nara-Axiom immer noch eine geniale Erfindung von dir. ;D
Und mir gefallen auch die ganzen Details über die Charaktere, die man zwischen den Zeilen lesen kann, das macht nicht jeder Autor hier.
Und ich finde, so hat man bei dir viel eher lebendigere Charaktere.
Sie wirken bei dir eben immer authentisch. ;D
Einen schönen Morgen noch!
;D


LG
L-San




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