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Der letzte Raubzug

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich fasse mich mal kurz: Viel Spaß :) Komplett anzeigen

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Kleine Überraschungen und Zärtlichkeiten

Jeden freien Moment verbrachte Camui bei Hideto. Manchmal auch die Nächte. Half bei seinen Besuchen auch weiterhin bei den kleinen Arbeiten, die zu erledigen waren. Es unterschied sich einfach so sehr von dem, was er sonst tat in seinem göttlichen Leben. Zudem war so viel eher Zeit, um entspannt beieinander zu sitzen. Wobei ihm das auch immer am Liebsten war. Genau wie die Freude in den Augen seines Kleinen, wenn sie sich wiedersahen.

Den heutigen Abend hatte er allerdings etwas anders geplant.

Seine Kutsche hielt wie immer auf dem Vorhof und suchend stieg der Gott aus. „Hideto?“, rief er. Das war immer das Erste, was er tat. Ein Glück, dass es bereits spät am Tage war. Die Sonne war im Begriff ihren Platz dem Mond zu überlassen, weshalb für den Moment keine Besucher hier waren. „Hideto?“, rief er ein weiteres Mal und entfernte sich ein paar Schritte von der wartenden Kutsche.

Wenige Augenblicke später trat der Gesuchte endlich aus dem Inneren des Schreins und auf ihn zu.

„Camui“, kam es sanft von den lächelnden Lippen, die auch gleich von dem Gott in Beschlag genommen wurden, während seine Arme den geliebten Körper eng an den eigenen zogen. Davon würde er niemals genug bekommen können. Dafür liebte er dieses schöne Gefühl dabei zu sehr. Liebte er diesen Menschen zu sehr.

„Ich habe für heute Abend eine kleine Überraschung geplant“, verriet er, nachdem sie sich voneinander lösen konnten.

„Überraschung?“

„Hai. Meinst du, du kannst den Schrein bis morgen allein lassen?“

„Bis morgen?“

„Warum wiederholst du alles, was ich sage?“, fragte der Blauäugige mit einem Lachen und strich seinem Partner durch das Haar. „Ich kann auch ein paar meiner Untergebenen anweisen, dass sie hier aufpassen. Dann musst du dir keine Sorgen machen.“

Ein wenig überlegte der Kleinere noch, wog das für und wider ab. Wobei die Nähe zu Camui ein eindeutiges Argument dafür war, zu gehen. Vor allem, weil ihn diese blauen Augen so bittend ansahen. „Anô... Würde es denn nicht zu viele Umstände machen, wenn du...?“

„Aber nicht doch. Wenn ich dich dafür habe, nehme ich alle Umstände in Kauf. Und jetzt sag schon ja. Es wird dir gefallen. Oder... willst du nicht bei mir sein?“

„Doch, natürlich will ich das“, widersprach der Kleinere etwas lauter, ehe er seufzte und sich schmunzelnd geschlagen gab. „Ich komme mit.“

Mit einem breiten Grinsen küsste Camui ihn erneut. „Dann steig ein.“ Einen Arm um den Anderen gelegt trat er zur Seite und gab diesem so den Weg zu der Kutsche frei.

Ein wenig nervös trat der Mensch heran und auch hinein. Man durfte nicht jeden Tag in das Gefährt eines Gottes einsteigen. Selbiger stieg gleich hinter ihm ein und sobald die Tür geschlossen war, setzten sich die Kirin in Bewegung. Wenige Augenblicke später flogen sie bereits und ließen den Boden weit unter sich.

Fasziniert beobachtete der Gott seinen Begleiter, wie jener sich nervös umsah. Welch ein Anblick. Sanft strich er ihm über die Wange, um so seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Seine Finger fuhren hinab zum Kiefer und von da aus zu dessen Kinn, an welchem er ihn zu sich zog. „Manchmal bist du wie ein kleiner Welpe. Und mindesten genau so niedlich“, meinte er grinsend, ehe er ihn küsste. Er mochte wirklich das Gefühl, wenn sich ihre Lippen trafen. „Warum bist du denn so unruhig?“

„Weil... Ich hätte nie gedacht einmal in so etwas zu sitzen. In einer so vornehmen Kutsche. U-Und außerdem fliegen wir! Camui, wir fliegen! Das... Das ist unglaublich.“ Wie ein kleines Kind bestaunte er die Welt unter sich. Die Wälder, die sich wie ein dunkles Meer erstreckten. Abgelöst durch weite Felder, auf denen das Wasser für den Reisanbau schimmerte. Bis weit an den Horizont konnte er Dörfer und Städte sehen, die durch ihre Laternen in ein sanftes, warmes Licht gehüllt waren.

'Ist es das?', fragte sich der Größere. Für Camui war es etwas sehr alltägliches, auf diese Art zu reisen. „Wenn es dir so gut gefällt, dann machen wir solche Ausflüge häufiger. Wir fliegen einfach über Japan hinweg. Wir können in den hohen Norden und in den tiefen Süden reisen. Wo immer du hin willst.“ Ganz nah lehnte er sich an den Kleineren heran, versuchte dieselbe Faszination zu empfinden, wie dieser es tat. Aber das geschah nicht. Dafür war es ihm wirklich schon zu bekannt.

„Sag, Camui.“

„Hm?“

„Wohin bringst du mich?“

„Das ist eine Überraschung“, antwortete er mit einem leisen Lächeln.

Ein kleiner Ruck ging durch die Kutsche, was Hideto dazu brachte sich ein wenig an den Größeren zu klammern. „Was war das?“

„Wir haben die Dimensionen gewechselt.“

„Die... Dimensionen?“ Verwirrt sah der Mensch wieder nach draußen, zuckte aber gleich darauf wieder zusammen, als er nicht weit von ihnen entfernt einen großen, grünen Kirin entdeckte, der allein seines Weges zog. Kleine Geisterlichter schwirrten an ihnen vorbei und es sah aus, als würden sie Fangen spielen. „Wo... kommen die so plötzlich her?“

Warme, starke Arme schlangen sich um seinen Bauch und der Gott legte seinen Kopf auf der linken Schulter seines Liebsten ab. „Wir sind es, die plötzlich erschienen sind.“ Sanft liebkoste er den Hals des Kleineren. „Willkommen in meiner Welt.“

„Deiner Welt?“ Für einen kleinen Moment dachte er nach, ehe er schreckhaft einatmete. „Wir sind in der Welt der Götter?“ Große, ungläubige Augen sahen den Gott an.

„Hai.“ Sanft strich jener ihm durch das Haar. „Ich habe so viel Zeit in deinem Heim verbracht. Ich dachte, es ist an der Zeit, dass ich dir meines zeige.“

„Dein Heim“, flüsterte der Kleinere und klang dabei schon etwas ehrfürchtig. „Ist das die Überraschung?“

„Ein Teil davon.“ Wieder fing er die Lippen des Menschen ein, küsste ihn leidenschaftlich. Er sah in seiner Freude einfach nur wunderschön aus. Alleinig aus diesem Grund würde er sich noch viele, viele Male etwas überlegen, um ihn Lächeln zu sehen. Der Körper in seinen Armen entspannte sich spürbar und lehnte sich gegen ihn.

Bald darauf setzte die Kutsche auf dem Boden auf und rollte aus, was den Gott dazu zwang, seine neue Lieblingsbeschäftigung zu unterbrechen. „Wir sind da.“ Er löste sich ein wenig von seinem Liebsten, öffnete die Tür und ging voran. Dabei hielt er aber die Hand des Kleineren in seiner, um ihm beim Aussteigen zu helfen. „Willkommen in meinem Zuhause.“

Staunend trat der Priester aus der Kutsche, wusste gar nicht, wo er zuerst hinsehen sollte. Alles war so groß und prachtvoll. Wo er auch hin sah glänzte und schimmerte es im Schein der vielen Feuer und Laternen. Und überall waren Leute, die sich ehrfürchtig vor ihnen verneigten. Fast augenblicklich kam Hideto sich ein wenig fehl am Platz vor. All diese übernatürlichen Wesen. Und selbst als einfache Diener trugen sie schöne Kleidung. Schönere, als die, die er trug. Beschämt versteckte er sich ein wenig hinter dem Gott, der ihn jedoch wieder an seine Seite und mit ins Innere des Anwesens zog.

„Was hast du?“, fragte er ihn dabei.

„Anô...“ Hideto wusste nicht, wie er das jetzt sagen sollte, ohne den Mann, den er liebte, zu verletzen. „Ich habe... irgendwie das Gefühl... als würde ich nicht hierher gehören.“

Camui blieb stehen und zog seinen Liebsten in einen erneuten Kuss, der diesem die Knie weich werden ließ. „Du gehörst an meine Seite. Also gehörst du auch hier hin.“ Mit einem breiten Lächeln führte er ihn weiter. Vorbei an prächtigen Wandbehängen, bezaubernden Blumengestecken und so unglaublich vielen Türen, bis sie auf eine davon zu gingen. Zwei Diener zogen sie auf und schlossen sie auch wieder, nachdem sie hindurch gegangen waren.

Camui hielt an, hatten sie doch ihr vorläufiges Ziel erreicht. Hier gab es nur sie beide. Sobald die Türen geschlossen waren, wandte er sich seinem Begleiter zu, dem er sanft über Wangen und Hals strich, ehe er tiefer ging und sich daran machte Hideto von seiner Kleidung zu befreien. Die würde er für die Überraschung nicht brauchen.

„Was... hast du vor?“ Hideto zitterte nicht. Hatte keine Angst. Unternahm nichts dagegen. Das Blau fesselte ihn zu sehr. Aber er wollte schon gerne wissen, was jetzt auf ihn zukommen würde.

„Ich habe mir gedacht, dass du ein wenig Entspannung gebrauchen könntest. Von der harten Arbeit in deinem Schrein. Und als kleine Entschuldigung dafür, dass ich dich für einige Tage vergessen habe und du deswegen so viel Schmerz in deinem Herzen empfiden musstest. Darum habe ich dich hier her geholt.“ Der Größere beugte sich vor, raunte in das Ohr des Anderen: „Du musst wissen, dass sich dort vorne, hinter den Türen, meine private, heiße Quelle befindet.“ Ein wenig knabberte er an dem Ohr, grinste, als er das Zittern bemerkte. „Und ich will sie mit dir allein teilen.“ Langsam strich er ihm den Stoff vom Körper, fuhr mit seinen Fingern noch einmal so über die warme Haut, was ihm ein genießendes Seufzen bescherte.Wieder verwickelte er den Menschen in einen Kuss, ehe er sich daran machte sich selbst von seiner Kleidung zu befreien, die dann achtlos bei der anderen auf dem Boden liegen blieb. Lächelnd nahm er die Hand des Kleineren und führte ihn zu der versprochenen Quelle.
 

Mit einem innerlichen Frieden, den der Mensch so noch nie gespürt hatte, lag er in den Armen des Gottes. Den Rücken an dessen breiter Brust geschmiegt, ließ er sich von dem warmen Wasser all seine Sorgen davon waschen, während er von der Liebe seines Herzens mit sanften Zärtlichkeiten verwöhnt wurde.

„Deine Überraschung ist dir wirklich gelungen, Camui“, seufzte er glücklich.

„Das freut mich.“

Hideto drehte sich zu dem Gott um und zog ihn in die Mitte der hüfthohen Quelle, wo er ihn verliebt ansah. „Es ist so wunderschön hier. Und die Sterne“, seine Augen sahen fasziniert nach oben in den Nachthimmel, „sie sind hier viel schöner, als bei uns.“ Seine Arme legten sich um den Hals des Größeren und sein Blick senkte sich wieder, bis sie erneut auf das geliebte Blau trafen.

„Koishiteru“, flüsterte jener und strich seinem Liebsten mit einer Hand erneut über die Wange.

„Koi...shiteru mo“, hauchte Hideto und spürte Wärme in sein Herz dringen, die es fast zum zerbersten brachte.

Eine kleine Ewigkeit sahen sie sich einfach nur verliebt an. Um seiner Zuneigung Ausdruck zu verleihen, strich der Größe seinem Liebsten über den bloßen Rücken, kraulte die ein oder andere Stelle ein wenig. Behielt ihn aber ganz nah bei sich. Bis ihm auffiel, dass Hideto begonnen hatte, verlegen mit seiner Unterlippe zu spielen.

„Was hast du?“

„Zeig... es mir“, wisperte der Kleinere. „Zeig mir, wie sehr du mich liebst.“

Fragend zog Camui die Augenbrauen zusammen, rang nach Worten, während er die Mimik seines Liebsten zu deuten versuchte.

„Was meinst-?“, wollte er schließlich fragen, als sich der kleinere Körper unsicher, aber doch verlangend an seinen schmiegte. Jetzt verstand er. Das war eine eindeutige Sprache des Menschen. „Mit dem größten Vergnügen.“
 

Die Berührungen des Gottes erschienen ihm heißer als das Wasser, welches sie umgab. Das Streicheln seiner Haut und die hungrigen Küsse ließen Hideto zittern und zunehmend den Verstand verlieren. Aber er wollte auch nur noch fühlen. Dieser Mann und seine Liebe sollten sich in jede Faser seines Körpers brennen...
 

Ihm waren die Geräusche peinlich, die der Gott ihm entlockte. Er biss sich auf einen Finger, um sie zu unterdrücken, aber Camui beraubte ihm dieser Möglichkeit, in dem er ihre Hände miteinander verwob. „Ich will dich hören. Mach mich betrunken mit deinen süßen Lauten“, forderte er mit seiner samtigen, Lust getränkten Stimme, bevor er seinen Mund für andere Dinge einsetze. Hideto war so froh, dass er bereits am Rande des Beckens lag. Sonst hätte er spätestens jetzt den sicheren Stand verloren...
 

Camui war eins mit seinem Hideto. Er liebte ihn mit solch einer Hingabe, sodass selbiger gar nicht anders konnte sich der Lust hinzugeben und sie in die schöne, klare Nacht hinaus zu schreien. Sollte es doch jeder wissen. Hungrig biss, saugte und leckte er an jeder Stelle Haut, die er erreichen konnte, um dieses schönste aller Wesen als seines zu markieren...
 

Ein letztes Mal bäumte sich der kleinere Körper auf. Die Gefühle in ihm barsten und mit einem lauten Schrei gab er sich dem Gipfel der Lust hin....
 

Schwer atmend wurde er an die starke Brust gezogen und mit sachten Zärtlichkeiten empfangen. Er war erschöpft, doch niemals zuvor in seinem Leben glücklicher. Unter seiner Hand konnte er das Herz des Gottes fühlen, welches in einem ebenso schnellen Takt wie sein eigenes schlug.

„Bist du nun überzeugt?“, fragte Camui und ließ seine Stimme vibrieren.

„Hai“, hauchte sein Liebster, welcher sich mit einem glücklichen Seufzer noch mehr an ihn schmiegte. Er fühlte sich kraftlos, doch zugleich so leicht. Als ob ein Windhauch reichen würde, um ihn wie ein Blatt im Herbst davon wehen zu können.

„Da bin ich aber beruhigt“, kam es mit einem sanften Lachen von dem Mann mit den blauen Augen, der mit seinen Fingern liebevoll über die erhitzte Haut strich. Bis zum Ende der Ewigkeit könnte er hier sitzen. Mit seinem Liebsten in seinen Armen. Es würde ihm nicht langweilig werden. Ein Gedanke, der ihn zu einer anderen Idee führte. „Anô... Hideto?“

„Hai?“

„Würdest du die Nacht hier bleiben wollen?“

Lächelnd fuhr ihm der Angesprochene über die Lippen, ehe er sie kurz küsste. Es wäre ein perfekter Abschluss für diesen wunderbaren Abend. „Sehr gerne.“

„Und würdest du“, begann der Größere zögerlich, „auch für immer bleiben?“

Überrascht wurde er angesehen. Das war doch eine sehr plötzliche Frage, die eine weit reichende Entscheidung über sein Leben forderte. Darüber musste der Mensch doch einen Moment nachdenken. Konnte er wirklich alles aufgeben? Sein Leben als Mensch einfach so zurücklassen und hier etwas völlig neues Anfangen mit dem Mann, den er so sehr liebte? Aber wenn er darüber nachdachte.... Was ließ er schon zurück? Nichts, was von Bedeutung war. Nicht, das wichtiger wäre, als die Liebe dieses Mannes und das stumme Versprechen, dass er hier nichts mehr fürchten brauchte.

„Hai, auch für immer“, versprach er und spürte, wie schon so oft in dieser Nacht, die vertrauten Lippen, die ihn in ihrer überschwänglichen Freude nach hinten warfen und sie beide für ein paar Augenblicke Unterwasser brachte. Sie küssten sich, als gäbe es kein Morgen. In dem Wissen, dass sie das Glück in diesem Moment fest in ihren Armen hielten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit wäre endgültig das Ende dieser FF erreicht :'3 Hab gedacht ich packe zum Abschluss ein wenig Romantik in die FF.
Danke an die Freischalter, dass sie sich so beeilt haben :D
Und ein großes Danke an all meine lieben LeserInnen und vor allem an die lieben Leute, die mir ein Kommentar da gelassen haben. Das hat unglaublich motiviert und aufgebaut x3
*Tee und Kuchen hinstell*
Um das warten auf den nächsten Teil zu verkürzen, für den mir schon Ideen durch den Kopf gehen.
Also, man liest sich
Gruß
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  aknankanon
2015-04-03T22:13:05+00:00 04.04.2015 00:13
Wundervoll, wie immer. Baust du eigentlich auch noch Hyde´s Flügel-Tattoo mit ein?? Denn er ist das perfekte Engelchen.


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